1913 / 273 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsche Seefischerel und Bodenseefischerei für Oktober 1913.

Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse

kg

1) Nordseegebiet

2) Ostseegebiet

kg

Schellfisch, groß ““ JEE111“ ö““ 5. Sorte .. 4./5. Sorte . Isländer. Weißling Merlan).. Kabliau, groß. mittel,

Isländer..

von der Murmanküste

en

Pe henht (Hrchtborsa). eehe e 5 (Fohtdausg⸗

Scholle roß, mittel. 11““

Scholle, lebend

Blendling (Scheefmul) Knurrhahn, grauer.

roter Petermann, echter

Leng

EEE““ Rotzunge, echte (Pl. microc.) 11616“ eilbutt. eezunge, groß. mittel, klein.

Steinbutt, groß, mittel.

ETT111616“ Glattbutt (Tarb roß, mittel.

E11“ Lachs (Flußlachs) JI1“ echt (Flußhecht) E1““ Seestint. Stint, kleiner. Finte, Perpel.

Aland (Seekarpfen) 1 Ferich 8 Fluß⸗ u. Meer⸗)

Rotbar Kaulbarsch. Karausche.. A1“

Blei (Brachsen, Brasse)

Meerbrassen

arbe (Klie he, Platen) Schlei sch

1I1“”“ E116.“

Aalraupel Quappe, Rutte)

Aalmutter ... Seeteufel

Langschwanz (Seejungfer)

Makrele.. Flunder (Struffb Meerforelle.. Neunauge Rotauge ... E11“ stsee⸗Schnäpel

Weißfisch (Giester) . ö“”“

ETö11“”“ Rapfen (Schied) Brosme.

Verschiedene (Gemeng⸗ 1 Ee AX“

von der Murmanküste (Wittling,

ein (Dorsch)

Köhler und Pollack 1

Feisch ö atfisch (Seewolf) 1 Rotzunge, groß, mittel

* 2* * 8 8 2 * * 8

utt),

2

* *

9).

utt)

I. Fische.

104 851 127 666 209 116 247 704 384 521 312 799 1 321 077 233 518

440 308 460 976 438 888 737 852 125 886 116 676

82 277

46 898 336 739 124 043

13 122 117 263

377 267 726 429 162 974

65 452 103 98

82 586

53 262

4 606 155

34 438 6 735

6 316 19 997 23 904

9 33 331 1 679 883

13 391

31 240 588

34 851 20

62 744 69 333 86 236 80 408 96 342 85 694 278 453 38 819

95 766 146 053 105 225 169 367

20 656

13 828

33 912

25 485 82 075 57 303 4 560 20 566 123

87

139 655 31 718 9 827 18 057 61 669 15 252

4 141 315 44 139 23 935 13 792 35 309 28 208

7 766 4 329 99 705

1 105

4818

508 10 104

343 755

10 380

1 064

3 329 47 885 208

3I“

8 8 „1111 900

IIIIII

II

1 678 130 126 65 078 422

70

635 040 3 092

87 653

214 904 325

73 050 119 727

1 748 556

336 944 190 398

1 126 000 57 874

5 490

1 949

3 761 686 706 647

1 999

3 042 188 248 1 661 11 470 150

4 320 400

10 742

1iI

1 170 67 897 1 091 3 366 150

2 167 20⁰0

3 947

zusammen 9 376 887] 2 461 128] 4 238 791] 1 000 935

Krabben. Hummer. 8 Kaiserhummer. Taschenkrebse. Austern

Muscheln usw..

zusammen [ess 4

Delphine Seehunde Wildenten

zusammen

1“ Salzheringe Eba. Fischlebern. Seemoos..

zusammen .

Kantjes

hierzu III.

1 zus. —IV.

d Ostseegebiet

Gesamtwert

.Kantjes

II. Schaltiere.

Stück Eg

385 975 600

3 405 29 046 322 657 229 480

80 989 1 356 741

2 554 32 939 7 714

8

8

619 460 351 703

126 293

III. Andere Seetiere.

3 914

3 104

Stück

KE

123 579 629 790 1 450

54

3 914

IV. Erzeugnisse von Seetieren.

3 150 386 18

40 624

1 860

3 104

kg

Stück

631 244 123 570

34

619 460 351 703 9 376 887

13 192 888 54

126 293

2 461 128

3 914 362 400

4 238 791

3 104 170 1 000 935

bg Stück Kantjes

10 627 591 351 737 123 570

5 780 363 1 004 209

. I.;

6 784 572

It 6

9

4 239 153 4 314

1“ 2 1“ * 8

1004 20-

*

Süßwassertiere

Blaufelchen.. - eis 1 5: 5 and⸗(Weiß⸗)Felchen... Kilche Reis cas ““ ... S FeWeht as ZtbekesBe 34886 Gee . Forellen: a. Bach⸗ (See⸗) . b. Schweb⸗ oder Silber⸗. c. Grund⸗. 1“ d. Regenbogen⸗ e. Rhein⸗.. (Rötel) ..

Saiblinge Rheinlachs v11“ q111“ b1“ Pecst ve“

arsche (Egli, Krätzer). Je1.“; b1116“X“;

11664*“” 3 e Fätsche (Alet, Nasen usw.). DZZ 1111““ Sonstige Fische (Hasel, Rost usw.) .. zusammen

Berlin, den 17. November 1913.

Kaiserliches Statistisches Amt. 3. V. Koch.

50 947

Literatur.

Das amtsgerichtliche Dezernat. Beispiele und Ver⸗ fügungsentwürfe für die gesamte amtsrichterliche Tätigkeit unter An⸗ führung der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen von Dr. Eugen Ebert, Senatspräsidenten am Kammergericht. Zehnte, vermehrte und verbesserte Auflage. XVIII und 696 Seiten. Breslau, Verlag von M. u. H. Marcus. Geb. 12,80 ℳ. Seit 25 Jahren ist das Buch von Ebert, wie schon seine öftere Auflegnug beweist, ein bewährtes Hilfsmittel für den Amtsrichter, der die ihm überwiesenen Referendare gewissenhaft, gründlich und erfolgreich ausbilden soll, wie auch für diese selbst nach ihrem Eintritt in den amtsrichterlichen Vorbereitungsdienst. Durch eine große

Zahl sorgfältig ausgewählter, kurz gefaßter Beispiele und Ver.

fügungsentwürfe wird das Verständnis für den gesamten Stoff, den der Amtsrichter zu beherrschen hat, wesentlich erleichtert: für den Strafprozeß, den Zivilprozeß, das Konkursverfahren, das Verfahren in Grundbuchsachen, die Führung öffentlicher Register, die Vormund⸗ schaftssachen, die Nachlaß⸗ und Teilungssachen, das Verfahren bei Annahme und Aufnahme eines Testaments und eines Erbvertrags und andere den Amtsrichter beschäftigende Angelegenheiten. Bei den Beispielen aus der Praxis sind stets die Gesetzes⸗ und Ausführungs⸗ bestimmungen, die auf die darin behandelten Fälle Anwendung finden, vollständig zitiert, die einschlägigen Vorschriften nicht veröffentlichter Ministerialerlasse wörtlich oder inhaltlich mitgeteilt. Durch diese Hinweise auf alle in Betracht kommenden Rechtsquellen wird der junge Jurist in die Lage gesetzt, sich darüber Rechenschaft zu geben, warum eine Rechtsangelegenheit in der vom Verfasser an dem praktischen Beispiele gezeigten Weise zu behandeln ist. Gegenüber der letzten Auflage zeigt das Werk namentlich in den Ab⸗ schnitten über das Verfahren in Grundbuchsachen und über die Straf⸗ vollstreckung erhebliche Erweiterungen, sodaß jetzt kaum eine der Auf⸗ gaben, vor die sich der Amtsrichter gestellt sieht, unberücksichtigt sein dürfte. Den Schluß des Buches bilden wieder chronologische Ver⸗ zeichnisse der Verfügungen des Oberlandesgerichtspräsidenten und des Oberstaͤatsanwalts in Breslau, der Ministerialverfügungen und ein alphabetisches Sachregister. Wer die einzelnen Abschnitte nicht im Fluge durcheilt, sondern vor jeder Bearbeitung einer Rechtssache die anzuwendenden Vorschriften, die der Verfasser bei den gegebenen Ent⸗ würfen angeführt hat, aufmerksam einsieht, wird leichter Fehler ver⸗ meiden können und großen Gewinn von dem Buche haben. Die Kunst der mündlichen Berichterstattung. Von Dr. R. Viezens, Senatspräsidenten am Oberlandesgericht in Posen. (Beiträge zur staats⸗ und rechtswissenschaftlichen Fortbildung, Heft 11.) 63 Seiten. Helwingsche Verlagsbuchhandlung, Hannover. Preis 1 20 ℳ. In diesem Heft wird der Vortrag wiedergegeben, den Viezens bei Beginn der Fortbildungskurse am Oberlandesgericht in Posen gehalten hat. Er stellt sich nicht als eine wissenschaftliche Abhand⸗ lung dar, sondern trägt mehr die Farbe einer praktischen Plauderei, ist aber deshalb für Juristen nicht minder von Interesse. Als

sehr beachtenswert erscheinen namentlich die Ausführungen des Ver⸗

fassers über die Taktik mündlicher Berichterstattung. Das zunächst vom deutschen Zivilprozeß Gesagte gilt mit den nötigen Aenderungen auch für jedes andere Verfahren mit mündlichem Vortrag. 16

Rechtsfälle. Zum Gebrauche beijuristischen Uebungen Heft 1: Auszüge aus Prozeßakten („juristische Klinik“). Von Dr. Karl Dickel, Gerichtsrat a. D., Universitäts⸗ und Forstakademie⸗ professor der Rechte. Dritte, verbesserte Auflage, XI und 162 Seiten (geh. 3 ℳ). Erläuterungen dazu, XIII und 349 Seiten (geh. 5,60 ℳ). Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Dickel folgt in seiner Sammlung von Rechtsfällen zum Gebrauche bei juristischen Uebungen den Spuren von Adolf Stölzel. Im vorliegenden ersten Heft, das durchweg neu durchgesehen ist und dabei vielfache Ver⸗ esserungen und Ergänzungen erfahren hat, handelt es sich Öum 50 dem Gerichtssaal Fälle, in denen grund⸗ sätzlich wichtige Fragen des bürgerlichen und des Handels⸗ rechts zur Entscheidung stehen und daneben auch Fragen des Zivilprozeß⸗ und des Konkursrechts zu beantworten sind. Die meisten der abgedruckten Aktenfälle enthalten Fehler und erscheinen deshalb als Kranke in der „juristischen Klinik“ im Sinne von Stölzels „Schulung für die zivilistische Praxis“. Derartige Fälle eignen sich vorzüglich zu Aufgaben in den juristischen Uebungen sowohl der Gerichte wie auch der Universitäten; denn an solchen fehlerhaften Aktenfällen kann der Jurist ungefähr ebensoviel lernen, wie der Jünger der Heilwissenschaften am Krankenbette. Die in dem umfangreicheren Beiheft gegebenen Erläuterungen gewähren dem Leser eine Hilfe bei der Bearbeitung. Sie sind in einigen Fällen erschöpfend; in den anderen Fällen zeigen sie dem Leser den Weg, auf dem er zum Ziele gelangen kann. Vielfach sind neue Aufgaben hinzugefügt. Referendare, die zunächst den einzelnen Fall mit Hilfe der Literatur und Rechtsprechung bearbeiten und erst nachher die Erläuterungen studieren, finden dann hier ein ausgezeichnetes Mittel, ihre Kenntnisse auf den bezeichneten Rechtsgebieten nach⸗ zuprüfen. Aber auch für die Rechtsbeflissenen auf den Universitäten ist diese Art von schriftlicher Uebung nützlich. Mit Hilfe der ab⸗ gedruckten Rechtsfälle können sie zahlreiche Klausurarbeiten zu Hause fertigen, und nach Bearbeitung eines Falles innerhalb bestimmter Zeit werden sie beim Lesen der Erläuterungen erfahren, ob sie auf rechtem Wege vorgeschritten sind.

Praktische Uebungen im bürgerlichen Recht. Für Studtum und Ausbildung. Von Dr. Karl Heinsheimer, ordent⸗

entnommene

lichem Professor an der Universität Heidelberg. Zweite, vermehrte

Auflage. VIII und 166 Seiten. Berlin, Verlag von Otto Liebmann. Kart. 3,50 ℳ. Der früher angezeigten dritten Auflage seines „Typische Prozesse“ betitelten, viel benutzten Zivilprozeßpraktikums hat der Verfasser jetzt eine neue Auflage seiner „Praktischen Uebungen im bürgerlichen Recht“ folgen lassen. Das wesentlich erweiterte Zivil⸗ rechispraktikum enthält jetzt 159 einfachere und schwierigere Rechts⸗ fälle zu den fünf Büchern des B. G.⸗B., die sich besonders zum Selbststudium eignen. Allen Fällen, auch den nicht un⸗

A134 vS O821W

Grundkapital.

mittelbar der gerichtlichen Praxis entnommenen, ist im Tat

sächlichen eine dem wirklichen Rechtsleben möglichst entsprechende Ein⸗ kleidung gegeben. Durch die jedem Rechtsfalle angehängten Fahl

reichen Fragen wird auf das eerben worüber der Rechtsbeflissene hauptsächlich sich klar werden soll; soweit die bei einem Rechtsfall gestellten Fragen verschiedenen Rechtsgebieten angehören, machen 8 die inneren Zusammenhänge der Rechtsordnung ersichtlich. Hinweise auf die in Betracht kommenden Gesetzesvorschriften find nicht bei⸗ gefügt, was den Leser zu selbständigem juristischen Denken nöͤtigt. Einzelne der abgedruckten Rechtsfälle werden auch dem Vorgeschrittenen noch größere Schwierigkeiten bieten, die die Einholung der Meinung eines Erfahrenen erforderlich machen; der weitaus größte Teil muß aber von jedem Studierenden, der seine Studienzeit wohl an⸗ gewendet hat, richtig erfaßt und beurteilt werden können.

Die freiwillige Gerichtsbarkeit. Von Rechtsanwalt Dr. Eugen in Freiburg i. Br. 258 Seiten. Hannover, Helwingsche Verlagsbuchhandlung. Geh. 6 ℳ. Das Buch gehört zu der von Bozt als Fortsetzung der „Schule der Jurisprudenz“ herausgegebenen Sammlung „Einführung in das lebende Recht“. Es zerfällt in zwölf Vorträge, in denen der Lehrer seinen Zuhörern im Anschluß an Vorgänge des täglichen Lebens alle wichtigen Lehren aus dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit auseinandersetzt. Dies geschieht im Wege der Rede und Gegenrede zwischen Lehrer und Hörern dergestalt, daß ersterer einen praktischen Fall an⸗ führt und durch Beantwortung geschickt daran der Hörer die Einzelheiten des Gesetzes darlegt.

n dieser Weise wird das Verfahren nach allen Richtungen geschildert und sein Wesen, insbesondere im Verhältnis zu demjenigen der streitigen Gerichtsbarkeit, dem Leser veranschaulicht. Jene Me⸗ thode kann natürlich das systematische Studium nicht entbehrlich machen; aber die Durcharbeitung des vorliegenden Buches wird dem jungen Juristen, der bereits römisches und Prozeßrecht kennt, insofern großen Nutzen bringen, als sie ihn auf vieles hinweist, auf das er beim syste⸗ matischen Studium nicht aufmerksam wird, und vor allem das, was shm dieser Methode klar geworden ist, ganz sicherer Besitz ein wird.

Deutscher Juristenkalender, begründet und herausgegeben von Dr. Arthur Kallmann, Rechtsanwalt in Berlin. Jahrgang 1914. Verlag von Otto Liebmann hierselbst. Preis 3,20 ℳ, für Abonnenten der „Deutschen Juristenzeitung“ 2,80 ℳ. Der unter vorstehendem Titel jetzt zum zweiten Male, für das Jahr 1914 erschienene Abreißkalender mit Raum für Vermerke für jeden Tag des Jahres dient auch in seinem neuen, wiederum geschmackvoll aus⸗ estatteten Jahrgange der Erinnerung an hervorragende Juristen und Rationasbkonomnen führt in den Daten der Gesetze und rechtsgeschichtlich

erheblichen Ereignisse den Gang der Entwicklung und den Stand der

Gesetzgebung vor Augen, sucht durch Darstellungen aus dem Reichsrecht, die bei aller Knappheit leicht verständlich sind, Altes in der Erinnerung zu befestigen, Entlegenes ans Licht zu holen, Neues zur Kenntnis zu bringen. Spruchweisheit und kleinere Mitteilungen regen weiter an. Namentlich sind in diesem Jahrgange wichtige neuere Entscheidungen des Reichsgerichts in großer Zahl wiedergegeben. Diese werden dem jungen Juristen willkommen sein, der sich durch sie von der Theorie zur Praxis geleiten lassen will, aber auch dem älteren, der in ihnen den Niederschlag eines nicht unbedeutenden Teiles der Rechtsprechung des letzten Jahres findet. Beigegeben sind wieder zahlreiche Bildnisse von Männern, denen die Förderung des Rechts zu verdanken ist, und Abbildungen von Stätten, an denen das Recht gepflegt wird.

Handel und Gewerbe.

Nach der Wochenübersicht der Reichsbamk vom 15. No⸗ vember 1913 betrugen (+ und im Vergleich zur Vorwoche): Aktiva. 1913 1912 1911 Metallbestand 8 stand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen,

das Kilogr. fein zu 1 1 127 154 000 1 108 705 000

2784 berechnet) (+ 24 890 000) (+ 8 320 000) (+ 50 841 000) darunter Gold 1 232 115 000 823 702 000 819 486 000 (+ 16 727 000) (+ 5 912 000) (+ 40 820 000)

Bestand an Reichs⸗ kassenscheinen.. 55 802 000 31 003 000 44 913 000 (+ 13 111 000) (+ 1 706 000) (+ 3 884 000)

Bestand an Noten 8— anderer Banken. 27 617 000 29 251 000 31 236 000 (+ 8 234 000) (+ 8 784 000) (+ 9 668 000)

Bestand an Wechseln und Scheckzs.. 897 271 000 1 401 227 000 1 163 713 000 (s— 48 008 000) (— 1 190 000) (— 58 453 000)

Bestand an Lombard⸗ 8 forderungen... 57 392 000 81 885 000 74 499 000 (— 6 547 000) (+ 1 715 000) (— 6 474 000) Bestand an Effekten 201 180 000 48 990 000 91 725 000 (— 5 157 000) (+ 1 951 000) (— 4 695 000) Bestand an sonstigen

Aktiven . . . . 184 452 000 173 504 000 160 074 000 (— 20 989 000) (- 576 000) (— 179 000) Passiva.

1 506 718 000

180 000 000 (unverändert) 64 814 000

180 000 000 (unverändert)

66 937 000

(unverändert) (unverändert) (unverändert)

1 927 637 000 1 865 032 000 1 730 051 000 (— 90 561 000) (— 49 541 000) (— 92 007 000)

676 703 000 720 498 000 652 292 000. (+ 53 434 000) (+ 68 720 000) (+ 85 610 000) 1 76 044 000 60 547 000 47 708 000

(+ 2 661 000) (+ 1 531 000) (+ 989 000)

180 000 000 (unverändert)

Reservefonds... 70 048 000

Betrag der um⸗ laufenden Noten.

sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten.

sonstige Passiva.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 17. November 1913:

Muhrrevier Oberschlesisches Revier . Anzahl der Wagen

Nicht gestellt

In der gestrigen Sitzung des Beirats des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats Essen wurden laut Meldung des „W. T. B.“ die Umlagen für das letzte Vierteljahr 1913 für Kohlen auf 7 % (wie bisher), für Koks auf 3 % (wie bisher), für Briketts auf 5 % (wie bisher) festgesetzt. Dann erfolgte die Festsetzung der Richtpreise, als Grundlage für die Verrechnung der Verkaufspreise⸗ Abgesehen von den Preisen für Hochofenkoks und Kokeskohlen heg die neuen Richtpreise für das ganze Abschlußjahr 1914/15. Füit Hochofenkoks und Kokskohle erfolgte die Festsetzung für die 581. vom 1. Januar bis 30. September 1914. ie Richtpreise für Haci. ofenkoks wurden um 1,50 und für Kokskohle um 1 für 18. Tonne ermäßigt. Für die übrigen Kokesorten wurden Prc ermäßigungen von 0,75 bis 2 beschlossen. Die Richtpreise uün Kohle wurden im Betrage von 0,50 bis 1 und für Britatte nuß 0,50 bis 0,75 für die Tonne herabgesetzt. Die im Anf 1

daran abgehaltene Zechenbesitzerversammlung setzte die Beteiligung d au für Dezember 1913 für Kohle auf 85 % (bisher 87 ½ %), für Kc

55 % (bisher 65 %) und für Briketts auf 85 % (wie bisher) fest.

angeknüpfter

in der Zechenbesitzerversammlung des Syndikats erstatteten Bericht

der rechnungsmäßige Kohlenabsatz im Oktober 1913 bei 27 (im leichen Monat des Vorjahres 27) Arbeitstagen 6 658 494 (Vorjahr 6530 054) t oder arbeitstäglich 246 611 (Vosjahr 241 854) t. Von der Beteiligung, die sich auf 7 420 381 (Vorjahr 7 092 321) t be⸗ zifferte, sind demnach 89,73 ( Porlahr 92,07) Prozent abgesetzt worden. Der Versand einschließlich Landdebit, Deputat und Lieferungen der Hüttenzechen an die eigenen Hüttenwerke be⸗ trug bei 27 (Vorjahr 27) „Arbeitstagen 5 402 337 (Vorjahr 5084 179) t Kohlen oder arbeitstäglich 200 087 (Vorjahr 188 303) t; bei 31 (Vorjahr 31) Arbeitstagen 1 696 512 (Vorjahr 1 798 843) t Koks oder arbeitstäglich 54 726 (Vorjahr 58 027) t; bei 27 (Vor⸗ jahr 27) Arbeitstagen 394 961 (Vorjahr 368 986) t Briketts oder arbeitstäglich 14 628 (Vorjahr 13 666) t. Hiervon gingen für Rech⸗ nung des Syndikats 4 597 670 (Vorjahr 4 336 051) t Kohlen oder arbeitstäglich 173 988 (Vorjahr 160 594) t; 983 633 (Vorjahr 1184 570) t Koks oder ts ash 31 730 (Vorjahr 38 212) t; 373 146 hcahe 345 917) t riketts oder arbeitstäglich 13 820 (Vorjahr 12 812) t. Die Förderung stellte sich ins⸗ gesamt auf 8 662 818 (Vorjahr 8 480 265) t oder arbeitstäglich auf 320 845 (Vorjahr 314 084) t und im September 1913 auf 8 561 102 t oder arbeitstäglich auf 329 273 t. Die Absatzverhältnisse derjenigen Zechen, mit denen Verkaufsvereinbarungen getroffen sind, stellten sich im selben Monat wie folgt: Es betrug der Gesamtabsatz (einschließlich der zur Herstellung des versandten Koks verwandten Kohlen) 421 949 t Kohlen, hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 163 150 t, der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen ab⸗ zurechnende Absatz 82,10 %; der gesamte Koksabsatz 115 598 t, hier⸗ von der Absatz für Rechnung des Syndikats 48 125 t, der auf die vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurechnende Koksabsatz 89,94 %, die Förderung 463 079 t. Hiernach ist, wie es in dem Bericht heißt, das Absatz⸗ ergebnis des Berichtsmonats gegen den Vormonat durchweg zurüͤckgeblieben. Im Brikettabsatz für Rechnung des Syndikats konnten die im Inlandsabsatzgebiet erwachsenen Ausfälle durch die befriedigende Ent⸗ wicklung der Lieferungen an das Ausland Aüse ücen werden. Der starke Rückgang des Koksabsatzes ist auf die Abschwächung des Ver⸗ brauches in Sieb⸗ und Brechkoks infolge der milden Witterung, namentlich aber auf die starken Ausfälle der Lieferungen an die Hoch⸗

ofenwerke zurückzuführen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 10. November 4032 844 Kronen, gegen die endgültigen Einnahmen des entsprechenden Zeitraums des Vorjahres Mindereinnahme 221 148 Kronen und gegen sie vorläufigen Einnahmen mehr 14 462 Kronen. Die Brutto⸗ innahmen der Canadian Pacific⸗Eisenbahn betrugen in der weiten Novemberwoche 3 124 000 Dollar (208 000 Dollar mehr als im Vorjahre).

de betrug

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamb urg, 17. November. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm

81,50 Br., 81,00 Gd.

Wien, 18. November, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 81,55, Einh. 4 % Rente Januar/Juli pr. ult. 81,55, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 81,90, Ungar. 4 % Goldrente 99,15, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 80,75, Türkische Lose per medio —,—, DOrientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 693,75, Südbahn⸗ gesellschaft Akt. pr. ult. 106,25, Wiener Bankvereinaktien —,—, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 623,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 515,00, Unionbank⸗ aktien —,—, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,80, Brürxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 791,50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 2649, Skodawerke 793,50. Fest auf günstigen Bankausweis und bessere deutsche

Eisenberichte. London, 17. November, Nachm. (W. T. B.) Silber prompt Privatdiskont 5. Abends. 2 ½ % Englische

27¼, 2 Monate 27 ¼. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.

Konsols 7211⁄16.

Paris, 17. November.

Madrid, 17. November. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 106,25.

Lissabon, 17. November. (W. T. B.) Goldagio 20.

New York, 17. November. (W. T. B.) (Schluß.) Infolge Zuspitzung der mexikanischen Frage und im Zusammenhang mit Londoner Verkäufen setzte der Verkehr an der Fondsbörse schwach ein. Deckungen, die teilweise eine Folge der Beendigung des Ausstandes bei der Southern Pacificbahn waren, ließen späterhin eine freundlichere Stimmung zum Durchbruch kommen. Eine gute Stütze bot auch die Meldung, daß Europa und Südamerika das amerikanische Vorgehen in Mexiko zu billigen scheinen. In der zweiten Nachmittagsstunde stellte sich unter Realisierungen eine erneute Ermattung ein. Anlage⸗ werte litten unter Liquidationen. Gegen Schluß wurde die Haltung unter Deckungen fester. Auch das Gerücht, daß der General Blanquet Huerta abzusetzen beabsichtige, trug zu der Besserung bei, obwohl es nur wenig Glauben fand. Der Schluß war fest. Aktienumsatz: 119 000 Stück. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 3 ½, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 3 ½, Wechsel auf London 4,8100, Cable Transfers 4,8585, Wechsel auf Berlin (Sicht) 941 ¼18.

Rio de Janeiro, 17. November. (W. T. B.) Wechsel auf London 16 ⁄2.

KRente 87,02.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 17. November 1913. Amtlicher Lursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) 1. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12 50 14,50 ℳ, b.⸗Gas⸗ lammförderkohle 12,25 13,25 ℳ, c. Flammförderkohle 11,50 bis 12,00 ℳ, d. Stückkohle 14,00 15,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,50 bis 14,50 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und 11 14,25 15,00 ℳ, do. do. 1II 14,25 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 14,50 ℳ, g. Nuß⸗ grußkohle 0 20/30 mm 9,00 10,00 ℳ, do. 0 50/60 mm 10,50 bis 11,25 ℳ, h. Gruskohle 8,00 10,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 12,00 12,75 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 13,00 13,50 ℳ, *. Stückkohle 14,00 14,50 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn I 14,25 bis 15,00 ℳ, do. do. II 14,25 15,00 ℳ, do. do. III 14,25 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 —14,50 ℳ, o. Kokskohle 13,25 14,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 11,25 12,75 ℳ, b. do. melierte 12,25 13 25 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 13,25 —14,75 ℳ, d. Stückkohle 13,75 16,25 ℳ, o. F. kohle, gew. Korn I und II 15,75 19,00 ℳ, do. do. III 16,50 bis 2000 ℳ, do. do. IV 12,25 14,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 20,50 22,00 ℳ, do. do. II 22,00 26,00 ℳ, g. Fördergrus 10,25 bis 11,25 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 7,25 10,00 ℳ; IV. Koks: *. Hochofenkoks 16,50 18,50 ℳ, b. Gießereikoks 19,00 21,00 ℳ, e. Brechkoks 1 und II 21,00 24,00 ℳ; V. Briketts: Brikett nach Qualität 11,50 15,00 ℳ. Tendenz: Marktlage unverändert. üne nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 20. No⸗ sünber 1913, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“

ingang am Stadtgarten) statt.

Magdeburg, 18. November. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ lucker 88 Grad 8 Sack 9,00 9,07 ½. Nachprodukte 75 Grad o. S. hei —7,35. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. 1 ohne Faß 19,25 19,37 ½. ristallzucker Imit Sack —,—. Gem. Raffinade m S. 19,00 19,12 ½. Rem. Melis I mit Sack 18,50 18,62 ½. Stimmung: Ruhig. sobzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: November 2 Gd., 9,47 ½ Br., Dezember 9,52 ½ Gd., 9,55 Br., Januar⸗

2 ½ Gd., 9,65 Br., Mai 9,82 ½ Gd., 9,85 Br., August

d., 10,05 Br., Oktober⸗Dezember 9,85 Gd., 9,87 ½ Br.

17. November. (W. T. B.) Rüböl loko 70,00, für

Bremen, 17. November. (W. T. B.) Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkin 59 ½, Doppeleimer 60 †¼. Kaffee. Ruhig. Baumwolle. Still. American middling loko 69 ¼.

Hamburg, 18. November, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.)

uckermarkt. Matt. Rübenrohzucker JI. Produkt Basis 8 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, Se November 9,47 ½, für Dezember 9,50, für Januar⸗Märf 9,60, für Mai 9,82 ½, für August 10,05, für Oktober⸗Dezember 9,85.

Hamhurg, 18. November, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. Kaffee. Stetig. Good average Santos für

ezember 51 ¼ Gd., für März 52 ½ Gd., für Mai 53 Gd., für

September 54 Gd.

London, 17. November. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % November 9 sh. 5 ¼ d. Wert, ruhig. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 9 d. nom., ruhig.

London, 17. November. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer kaum stetig, 67 ¼, 3 Monat 66 ⅞.

Liverpool, 17. November, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 10 000 Ballen, davon für Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. November⸗Dezember 7,13, De⸗ zember⸗Januar 7,11, Januar⸗Februar 7,10, Februar⸗März 7,11, März⸗ April 7,11, April⸗Mai 7,11, Mai⸗Junt 7,12, Juni⸗Juli 7,09, Juli⸗August 7,07, August⸗September 6,91.

Liverpool, 18. November, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko stetig. Mutmaßlicher Umsatz 10 000 Ballen, Import 57 000 Ballen, davon amerikanische 56 000 Ballen. Amerikanische Lieferungen schwach.

Glasgow, 17. November. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants stetig, 48/9 ½.

Paris, 17. November. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 28 ½ 28 ½3. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg für November 32 ¼, für Dezember 32 ⅜, für Januar⸗ April 8 für März⸗Juni 33 ⅛.

Amsterdam, 17. November. (W.T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 44. Bancazinn 109 ½.

Antwerpen, 17. November. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 24 ¾ bez. Br., do. für November 24 ¾ Br., do. für Dezember 25 Br., do. für Januar⸗März 25 ¼ Br. Fest. Schmalz für November 143 ½.

New York, 17. November. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 13,70, do. für Januar 13,13, do. für März 13,22, do. in New Orleans loko middl. 135⁄16, Petroleum Refined (in Cases) 11,25, do. Standard white in New York 8,75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 11,15, do. Rohe u. Brothers 11,75, Zucker fair ref. Muscobados 3,17, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ⅝, do. für Dezember 9,14, do. für März 9,53, Kupfer Standard —,—, Zinn 39,75 40,25. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 67 284 000 an Canadaweizen 21 156 000 Bushels, an Mais 3 519 000 Bushels.

Theater und Musik.

Konzerte.

Der österreichische Hofopernsänger Leo Slezak sang am Mittwoch im dicht gefüllten Konzertsaal der Königlichen Hoch⸗ schule für Musik. Er hat sich schnell die Sympathien der Ber⸗ liner zu erringen gewußt und darf in Zukunft stets auf lebhaftes Interesse rechnen, wenn er hier ein Konzert veranstaltet. Lieber noch würde man ihn freilich auf der Bühne sehen, wo seine ganze Art gewiß noch besser zur Geltung kommen würde. Immerhin macht er auch im Konzertsaal gute Figur, und sein glanzvoller Tenor besiegt alle Hindernisse. Ganz be⸗ sonders weich und einschmeichelnd ist sein Pjano. In Arien von Halévy und Weber, in Liedern von Schumann, Beethoven, Brahms und Strauß hatte er reichlich Gelegenheit, seine stimmlichen und esanglichen Vorzüge zu entfalten, und die Wogen des Bei⸗ falls gingen sehr hoch. Wie schon früher, hatte er in Herrn Professor Dachs einen musikalisch zuverlässigen Be⸗ gleiter. In Solostücken für Klavier erwies sich dieser auch als außerordentlich korrekter und gut durchgebildeter Pianist. Im gut besetzten Theatersaale der Königlichen Hochschule für Musik gab der auch als Tondichter bereits hervorgetretene Pianist Max Trapp, gleichfalls am Mittwoch, ein Konzert. Beethoven, mit dessen D⸗Moll⸗Sonate der Abend eingeleitet wurde, schien nicht seine Domäne zu sein, wenigstens war die Wiedergabe überstürzt und verwischt. Besser gelangen ihm Variationen und Fuge von Brahms über ein Thema von Händel, nur erschien der Anschlag hier wie überhaupt etwas hart. Verständnisvoll trug er Chopins 8 Prä⸗ ludien, namentlich das Ersterben in dem in H⸗Moll und die Steige⸗ rung in dem in Des⸗Dur vor, ebenso eine „Ungarische Rhapsodie“ von Liszt, deren Wiedergabe ihm stürmischen Beifall eintrug. An demselben Mittwoch wurde im Choralionsaal ein Kompositions⸗ abend mit Werken von Swan⸗Hennessy unter Mitwirkung von Marguerite Sonntag (Gesang) sowie der „Berliner Ver⸗ einigung für moderne Kammermusik“ der Herren Louis van Laar, G. Kutschka, David Hait und Marix Loeven⸗ sohn veranstaltet. Sämtliche hier zu Gehör gebrachte Tondichtungen wiesen nur wenig Erfindung auf, sodaß man in ihnen eigentlich nur Gelegenheitsmusik erblicken konnte; nirgends ein charakteristischer Zug, eine persönliche Note. Leidliches Können zeigten die Werke „Aus dem täglichen Leben“: kleine, wenig sagende Klavierstückchen, die den französischen Arbeiter, die Näherin in ihrem Tun illustrieren sollen. Eine Sonatine und ein Streichquartett wirkten so schwächlich, daß die ausübenden Künstler Mühe hatten, ihnen auch nur einen Achtungs⸗ erfolg zu verschaffen. Stimme und Gesangskunst der jugendlichen Sängerin war für den Konzertsaal kaum ausreichend.

Die Berliner Liedertafel bot am Donnerstag mit ihrem ersten Winterkonzert in der Philharmonie wieder ganz erlesene Kunstgenüsse. Das herrliche Material der etwa 200 Sänger, die prachtvolle Stimmkultur und der künstlerische Ernst, der alle Vor⸗ träge dieser Vereinigung adelt, zeitigen unüberrtreffliche Leistungen, die dem Streben dieses Chores und seines bis in die Fingerspitzen hinein musikalischen Führers Max Wiedemann ein glänzendes Zeugnis ausstellen. Außer Chören von Schubert, Bruckner, Beethoven, Reißiger und Pacius wurden einige Neuheiten geboten, von denen Heinrich Zöllners „Freiheit“ gute Arbeit aufweist, aber zu keinem rechten Aufschwung kommt. Zwei Volksliederbearbeitungen von Karl Kämpf („Vespergesang“) und Max Wiedemann (Jüt⸗ ländisches Tanzlied“) hatten einen schöͤnen Erfolg. Die Altistin Hertha Dehmlow, der Königliche Musikotrektor Fernhn Irrgang. (Orgel) und Hans Ailbout (Klavier) wirkten verdienstlich mit. 88 gingen die Wogen der Begeisterung im Beethovensaal (Donnerstag), als der Geiger Michael Preß (Violine) seine Kunst, unterstützt von dem Philharmonischen Orchester unter Camillo Hildebrandsumsichtiger Leitung, in Werken von Mozart, Kaun und Brahms zeigte. Im Es⸗Dur⸗Konzert von Mozart, dem es an rechtem Duft und Schmelz fehlte, konnte man be dem Künstler ein zu hartes Zupacken beobachten, während das ihm folgende Phantasie⸗ stück“, Op. 66, mit Orchesterbegleitung von Hugo Kaun, das wohl hin⸗ sichtlich des Aufbaues und des Klangreizes als eine der schönsten neueren Kompositionen für Geige bezeichnet werden darf, eine vollendet schöne Ausführung erfuhr und den Künstler auf der Höhe seines Spiels zeigte. Tonentwicklung, Technik und feines Musikempfinden waren die Haupteigenschaften dieser reifen Kunst. Das am Schluß stehende D⸗Dur⸗Konzert (Op. 77) von Brahms ge⸗ fiel am besten im Adagio und in der ihm vorausgehenden technisch schwierigen Kadenz. Auch dem Liederabend von IJlona K. Durigo in der Singakademie war am Donnerstag ein voller Erfolg sbe⸗ schieden; das ausgiebige schöne Organ, die temperamentvolle Vortrags⸗ kunst der Sängerin entfalteten sich reich in einer Arie von J. S. Bach und in den geschickt ausgewählten Liedern von Fr. Schubert und J. Brahms. Mit großer Freude folgten die Hörer

den Vorträg d bereiteten allen eine herzliche Aufnahme Der erste Kammermusikabend der Pianistin Eliza Wreten und des Geigers Claus May⸗Kienast fand um dieselbe Zeit im Choralion⸗ saal statt. An den Trios in C⸗Dur von Mozart und A⸗Moll von Sinding beteiligte sich ferner der vortreffliche Cellist Armin Liebermann. Besonders schön gelang den Künstlern die Wieder⸗ gabe des Mazartschen Trios Das Andante cantabile war von er⸗ greifender Wirkung und Klangschönheit. Die außerdem beteiligte Sängerin Mathilde Gilow erntete reichen Beifall. Sie trug eine Reihe geschmackvoll ausgewählter Gesänge vor und spendete auf lebhaften Wunsch einige plattdeutsche Lieder, die sie mit zündendem Humor und vorzüglicher Aussprache wiedergab, als Zugabe. Die Konzert⸗ eberin begleitete selbst den Gesang mit feinster musikalischer Anpassung.

m Klindworth⸗Scharwenkasaal gab an demselben Tage Axel Ringström einen Liederabend, der die Vortragskunst des Sängers in freundlichem Lichte erscheinen ließ; wohl merkte man, daß die Stimme schon mit Vorsicht verwendet werden mußte, wenn sie allen an sie gestellten Anforderungen gerecht werden sollte; im ge⸗ tragenen Gesang trat diese Behutsamkeit merklich hervor; besser stand es um die Wiedergabe heiterer, leicht beweglicher Lieder, mit denen noch recht gute Wirkungen erzielt wurden. Felix Weingartn er hatte am Donnerstag für einen Vortrag, der noch nachträglich in Beziehung stand zu Richard Wagners hunde rtstem Geburtstag, den Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik gewählt. Für das allgemeine Verstehen war dieser weite Raum wenig günstig; den etwas entfernt Sitzenden ent⸗ ging viel von dem Vortrag. Weingartner bewährte sich als kluger, geistvoller Redner, der bei der unumschränkten Herrschaft über seinen Stoff nicht nur fesselnd zu plaudern ver⸗ stand, sondern auch wertvolle Anregungen zu geben wußte⸗ Die Gedanken und kritischen Erwägungen, die er an das Leben und Wirken Richard Wagners knüpfte, an die szenischen, dramatischen und musikaltschen Probleme in den Bühnenwerken des großen Dichter⸗ komponisten, die noch ihrer Lösung harren, wurden mit großem Scharf⸗ sinn, und zuweilen auch mit Humor, den Hörern vorgetragen. Wein⸗ gartner sträubt sich gegen die bedingungslose Verherrlichung des Meisters, dessen klares Bild von der unaufhörlichen Beweihräucherung verdunkelt wird; auch dem Größten seiner Zeit gegenüber, der wie kaum ein Zweiter in das Fühlen und Denken seines Volkes ein⸗ hat, vertritt er das Recht einer besonnenen Kritik. Der Genius Richard Wagners, der sich voll ausleben durfte, werde dadurch in keines Menschen Augen verkleinert werden; sein Ruhm werde un⸗ sterblich sein. Weingartner schloß seinen interessanten Vortrag mit den Worten Goethes: „Es wird die Spur von seinen Erdentagen nicht in Aeonen untergeh'n“.

Das erste diesjährige Winterkonzert des Berliner Sänger⸗ vereins (Cäcilia⸗Melodia) brachte unter des Chormeisters, König⸗ lichen Musikdirektors Max Eschke Leitung am Freitag in der Philharmonie außer anderen wertvollen Liedergaben drei hier zum ersten Male vorgetragene Schöpfungen von Hugo Kaun, die durch ihre frische, energische Tonsprache und empfindsame Melodik durchweg ansprachen und in der fein durchgearbeiteten Wiedergabe der trefflichen Sängerschar gebührenden Beifall des vollbesetzten Saales fanden. Von den anderen Gesängen wurden besonders eindrucksvoll vorgetragen: „Die Trompete von Gravelotte“ und „1813“ von Hegar sowie das lustige altniederländische Lied „Komm, o komm!“ (Kremser), welches letztere wiederholt werden mußte. Zwischen den Chor⸗ vorträgen betätigten sich zwei ausgezeichnete Solisten: Matilde Gilow (Sopran) und Professor Joseph Weiß (Klavter). Die Gesangs⸗ kunst der sympathischen Sängerin entwickelt sich immer erfreulicher und zeigt sie als eine ernst strebende Künstlerin. Ihr in allen Lagen gleich glockenreines und bewegliches Organ sowie ihre immer mehr sich ver⸗ innerlichende, natürliche Vortragsweise werden stets fesseln. Besonders verdient auch die bedeutende Kehlfertigkeit hervorgehoben zu werden, die in der „Nachtigall“ von Alabieff und in einer Arie aus „Lakmé“ von Delibes in die Erscheinung trat. Der hier gleichfalls bestens be⸗ kannte Pianist bekundete in der glänzenden Wiedergabe von zwei eigenen kleinen Werken: „Marienkapelle“ und „Lebenswogen“ wiederum seinen farbenreichen Anschlag und seine individuelle Vortragsart. Seine eigenen Kompositionen waren diesmal auch nicht so ruhelos und voller Willkür, wie man es bei anderen Tondichtungen von ihm wahrnehmen konnte, und wurden recht beifällig aufgenommen. Ein Liederabend von Minna Dahlke⸗Kappes im Bechstein⸗ saal erzielte (Freitag) nur schwache Wirkungen; die Gesangs⸗ und auch die Vortragskunst der Dame erscheinen bis jetzt so wenig gepflegt, daß nur geringes Wohlgefallen an diesen gesanglichen Leistungen ge⸗ funden werden konnte. Das dritte in der Reihe der 8 Konzerte Edouard Rislers fand am Freitag im Beethovensaal statt. Es brachte 6 Präludien und Fugen von Bach, Beethovens Es⸗Dur⸗ Sonate und die „Symphonie fantastique“ von Berlioz in der Lisztschen Klavierbearbeitung. Namentlich bei letztgenannten Kompositton mit ihrer unruhig nerbösen Ton⸗ malerei zeigte Risler seine ganze Meisterschaft. Else Gipser hat am Freitag an ihrem Klavierabend im Blüthner⸗ saal, der Liszt und Chopin gewidmet war, den Beweis erbracht, daß sie sich seit dem vergangenen Jahre hinsichtlich der geistigen Ver⸗ tiefung ihres Spiels bedeutend vervollkommnet hat. Bedauerlich ist nur ihr etwas zu reichlich bemessener Pedalgebrauch, der besonders in den kleineren Stücken von Chopin, wie z. B. im As⸗Dur⸗Walzer, die Passagen verwischt erklingen ließ. Schwungvoll und mit großem Ton war die Wiedergabe von Lisztschen Werken und reicher Beifall wurde der Künstlerin besonders nach der Des⸗Dur⸗Etude zuteil. In dem gleichzeitig in der Köͤniglichen Hochschule für Musik gegebenen dritten Konzert der Berliner Vereinigungfürmoderne Kammermusik kam eine Reihe neuer Lieder von S. Lieberson zum ersten Male zu Gehör. Sie scheinen weniger aus dem Gefühl als aus dem Verstande geboren; eine starke Wirkung auf das Gemüt war ihnen daher auch nicht eigen. Doch regten sie die Aufmerksamkeit ständig an und interessierten zeitweise sogar lebhaft. Verlaines „Unendliches Weh“ fand einen packenden musikalischen Ausdruck; auch „Der alte König“ sprach an. und noch mehr Dehmels schelmisches Lied „Nicht doch; Wilhelm Guttmann, der vor⸗ treffliche Baritonist, gab den Gesängen eine plastische Gestalt und ersang ihnen herzliche Anerkennung. Ein schon anderweitig auf⸗ geführtes Klavierquartett von S. Tanelew und ein gleichfalls bereits bekanntes Konzert für Klavier, Violine und Streichquartett von Ernest Chausson, in der prächtigen Wiedergabe durch die Herren Leonid Kreutzer, Louis van Laar, David Hatt, Paul Kursch, G. Kutschka, Marix Loevensohn, fanden stürmischen Beifall. An demselben Abend hatte die Kammersängerin Selma vom Scheidt einen Liederabend im Klindworth⸗Scharwenkasaal veranstaltet, der das Lied in der Form der Arie vom 17. Jahrhundert bis auf Mozart zu Gehör brachte. Wie immer, gelang es auch dies⸗ mal der beliebten Sängerin, in hohem Grade die Teilnahme ihrer Zuhörer zu erregen; ihr reifes Können, der vertiefte Ausdruck des Vortrages verfehlten ihre Wirkung nicht, und der Beifall steigerte lch noch ganz besonders nach einigen reizvoll vorgetragenen Volks⸗ weisen. Die Kammersängerin Edyth Walker fand am Sonnabend für ihren Liederabend den Beethovensaal bis auf den letzten Platz besetzt. Das Programm verzeichnete die besten und bekanntessen Kom⸗ ponistennamen wie Fr. Schubert, J. Brahms, Fr. Liszt, R. Strauß; es wurden aber die selten zu Gehör gebrachten Gesänge dieser Meister bevorzugt. An diesen alten und doch neu klingenden Liedern konnte man jederzeit die wunderweiche Stimme der Sängerin, die hohe Kultur ihres Gesanges rückhaltlos bewundern; ein vornehmes, abge⸗ klärtes Denken, ein warmes Fühlen blieben dem Ausdruck immer eigen und gaben auch den internationalen Volksliedern, welche am Schluß der Vortragsfolge standen, ein eigenes künstlerisches Ge⸗ präge. Mit Beifall wurde die Sängerin überschüttet. Ein gleichzeitig von der Kammersängerin Frau Elisabeth Boehm van Endert im Blüthnersaal gegebenes Konzert hatte äͤußerlich einen großen Anstrich: Zugaben folgten auf Zugaben, nach jedem Liede öffneten sich die Saaltüͤren, und die Diener schleppien unermüd⸗

der

lich Blumensträuße, Körbe und Kränze heran; dem gewissenhaften