Nr. 39 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 25. Noypember, bhat folgenden Inhalt: Vertrag zwischen dem Deutschen Reich, Italien und der Schweiz, betreffend die Regelung der gegenseitigen Be⸗ ziehungen aus Anlaß der Verstaatlichung der Gotthardbahn durch die Schweizerische Eidgenossenschaft nebst Schlußprotokoll. Vom 13. Ok⸗ tober 1909. — Nachrichten. G v“
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Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Wiederholung von „Mignon“ statt, in den Hauptrollen durch die Damen Dux, Andrjewa⸗Skilondz, wie durch die Herren Philipp, Bachmann, Habich, Böttcher und Krasa besetzt. Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Laugs.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen nach längerer Pause Schillers „Don Carlos“ in der neuen Bühnen⸗ einrichtung des Herrn Dr. Bruck gegeben. Die Titelrolle spielt Herr Geisendörfer, den Marquis Posa Herr Mühlhofer, den Philipp Herr Sommerstorff. Die anderen männlichen Hauptrollen werden von den Herren von Ledebur, Mannstädt und Eggeling dargestellt, die Damenrollen von Frau Poppe, Frau Ressel und Fräulein Abich.
Das Schillertheater bringt am morgigen Sonnabend in seinen beiden Häusern Neueinstudierungen, und zwar geht im Schiller⸗ theater 0. (Wallnertheater) Anzengrubers Weihnachtsstück „Heim⸗ gifunden“, im Schillertheater Charlottenburg „Hedda Gabler“ von Henrik Ibsen in Szene.
Das „Marionettentheater Münchner Künstler“ be⸗ schließt sein diesjähriges Gastspiel (bei Keller u. Reiner, Potsdamer Straßtze 118 b) am Sonntag, den 30. November. Es wird bis dahin täglich, Abends 8 ½ Uhr, morgen und am Sonntag auch Nachmittags 4 ½ Uhr, Aufführungen des alten deutschen Puppenspiels vom „Doktor Faust“ bringen.
Der Königliche Opernchor gibt zu Ehren des Herrn General⸗
musikdirektors Dr. Richard Strauß am 2. Dezember in der Phil⸗ harmonie einen „Richard Strauß⸗Abend“, an dem als Hauptwerk die Uraufführung der „Deutschen Motette“ nach Worten von Friedrich Rückert für 16 stimmigen gemischten Chor und vier Solostimmen a cappella unter der Leitung von Professor Rüdel stattfindet. Die Solisten des Abends sind: Frau Andrejewa⸗ Skilondz, Fräulein Hertha Dehmlow, der Königliche Opernsänger Herr Henke und Herr Bruno Bergmann. Der Komponist wird bei seiner Tondichtung „Tod und Verklärung“ das Philharmonische Orchester selbst leiten. Außerdem verspricht das Programm noch die 16 stimmige Hymne, zwei Männerchöre und zwei Leder mit Orchester, letztere gesungen von Frau Andrejewa.
Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage
Mannigfaltiges
Berlin, 28. November 1913.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten stand zunächst die Berichterstattung des Ausschusses zur Vorberatung der Vorlage, betr. die Regelung der Angestelltenver⸗ sicherung der im Wege des Privatdienstvertrages beschäftigten städtischen Angestellten, auf der Tagerordnung. Hierzu machte der Vorsteher Michelet die Mitteilung, daß der Magistrat in einem Schreiben die Vorlage, betr. die Angestelltenversicherung, zurückgezogen hat. — Es folgte der Bericht des vorberatenden Aus⸗ schusses über die Vorlage, betreffend die Anlage eines Unter⸗
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grundbahnhofes in der Neuen Friedrichstraße an der Stra⸗ lauer Straße sowie den Erwerb von Straßenland von den fiskalischen Grundstücken Neue Friedrichstraße 5—11 zur Verbreiterung der Neuen Friedrichstraße und Durchlegung der Voltairestraße. Die An⸗ nahme der Vorlage erfolgte nach den Vorschlägen des Ausschusses. — Zu erregten Auseinandersetzungen führte ein von den Stadtvv. Arons und Genossen gestellter Antrag: „Die Versammlung wolle be⸗ schließen, den Magistrat zu ersuchen, ihr in einer Vorlage zur Kenntnis⸗ nahme genaue Unterlagen über die bisherigen Ergebnisse und Wirkungen der Lustbarkeitssteuer vom 8. März 1913 mit⸗ zuteilen.“ Der Antrag wurde schließlich in namentlicher Abstimmung mit 60 gegen 51 Stimmen abgelehnt. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
Tegel, 28. November. (W. T. B.) Das hiesige Uhrwaren⸗ geschäft von Erich Sturm wurde gestern abend gegen 11 Uhr durch eine Gasexplosion vollständig zerstört. Als die Familie am Abend nach Hause zurückkehrte, bemerkte sie einen starken Gasgeruch. Der Geschäftsinhaber sowie seine beiden Gehilfen Frömming und Rösper leuchteten die Leitung ab. Plötzlich erfolgte eine heftige Detonation, wodurch die Fenster⸗ scheiben zertfüümmert und die Wände eingedrückt wurden. Im Augenblick stand die Werkstätte in Flammen und, als die Feuerwehr erschien, fand sie Sturm und seine beiden Gehilfen, zum Teil verkohlt, tot auf. Die Familie des Sturm, die sich in einem Neben⸗ raum befand, ist wunderbarerweise unversehrt geblieben.
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Wittenberg, 28. November. (W. T. B.) In den Spreng⸗ stoffwerken der Westsälisch⸗Anhaltinischen Sprengstoff⸗Aktiengesell⸗ schaft bei Reinsdorf ereiggete sich gestern nachmittag eine Explosion, wobei zwei Trockenhäuser in die Luft gesprengt wurden. Die Ursache konnte noch nicht festgestellt werden. Zwei Arbeiter wurden getötet.
Hannover, 27. November. (W. T. B.) Die Jubelfeier des 100 jährigen Bestehens des (1. Hannoverschen) In⸗ fanterieregiments Nr. 74, vormaligen Königlich Hannoverschen 3. Jnfanterieregiments, zu dem sich mehr als zehntausend ehemalige Angehörige des Regiments eingefunden haben, fand ihren Höhepunkt heute mittag in der Uebergabe der von Seiner Majestät dem Kaiser und König gestifteten hannoverschen Jubiläums⸗ denkmünze an die früheren Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des ehemaligen Königlich 3. Infanterieregiments und einer Reihe von Auszeichnungen an ehemalige Angehörige des Regiments durch den Regimentskommandeur, Seine Durchlaucht den Prinzen Friedrich Wilhelm zur Lippe. Hieran schloß sich eine Parade auf dem Welfenplatze, an der auch die Tausende von ehemaligen Ange⸗ hörigen des Regiments bei ihren alten Kompagnien teilnahmen, die von früheren Offizieren geführt wurden. Als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers und Königs war der kommandierende General des XX. Armeekorps von Emmich erschienen.
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Königstein i. T., 28. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Heute morgen gegen 6 Uhr 45 Minuten stieß der Personenzug, der von Höchst am Main abgegangen war, auf eine im Hauptgeleise der Station Niederhofheim⸗Obernieder⸗ bach stehende Rangierabteilung, wodurch zwei Güterwagen und die Maschine des Personenzuges Schaden erlitten. Nach etwa zwei⸗ stündiger Betriebsstörung ging der Betrieb wieder glatt von statten. Durch den Zusgmmenstoß haben einige Reisende gering⸗ fügige Verkelngen erlitten. Der Sachschaden ist unbedeutend.
Straßburg i. E, 27. November. (W. T. B.) Die Aus⸗ schreibungen fürnden Prinz Heinrich⸗Flug 1914 sind fertig⸗ gestellt. Sie werden am Sonntag, den 30. November, in der nach Frankfurt einberufenen Sitzung des Acbeitsausschusses beraten werden. Zu dieser Sitzung sind Vertreter der Südwest⸗ und Nordwestgruppen des eutschen Laftfahrerverbandes urnd des Cölner Klubs für Luftfahrt eingeladen worden. Der Fertigstellung der Ausschreibungen gingen längere Verhandlungen mit der Kon⸗ vention der Flugzeugindustriellen voraus. Dem Wunsche der Industrie folgend, ließen die Veranstalter ihre ursprüngliche Absicht, leichte Ein⸗ sitzerfahrzeuge zuzulassen, fallen. Die Ausschreibungen werden die Mitnahme eines Fluggastes (Beobachters) vorschreiben. Der Flug soll, die Genehmigung vorausgesetzt, vom 17. bis 25. Mai 1914 von⸗ statten gehen.
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Graz, 27. November. (W. T. B) Nachdem italienische Studenten, welche die Errichtung einer italienischen Fakultät wünschen, in den letzten Tagen wiederholt lärmende Kund⸗ gebungen veranstaltet hatten, wobei die Wache hatte ein⸗ schreiten müssen, kam es heute auf der Universitätsrampe zwischen deutschen und flavischen Studenten einer⸗ seits und italienischen Studenten andererseits, die von ersteren am Eintritt in die Universität gehindert wurden, zu einem Zusammenstoß. Diesem wurde durch ein starfes Polizei⸗ aufgebot rasch ein Ende gemacht. Acht Deutsche wurden durch Stockhiebe am Kopfe verletzt; ein Reichsdeutscher erlitt eine bis auf r 8ee reichende Wunde. Die Italiener zogen mit ihren Ver⸗ etzten ab. 1“
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Paris, 27. November. (W. T. B.) Die bei Epernay ver⸗ unglückten Militärflieger sind der Artillerieleutnant Briault und der Chauffeur Brouillart. Die beiden waren gestern vormittag vom Flugfelde Mont St. Cyr aufgestiegen, um
nach dem Lager Mailly zu fliegen (vgl. Nr. 280 d. Bl.).
Paris, 28. November. (W. T. B.) Bel Epernon (bDep. Eure⸗et⸗Loire) sollte auf einem Hügel eine kinematographische Aufnahme vorgenommen werden, die eine Tigerjagd darstellen sollte. 3 Tiger waren in 2 Käfigen in ein umfriedetes Gelände ge⸗ bracht worden. Als ein Käfig geöffnet wurde, sprang einer der Tiger über das Gitter und verschwand, von den Kugeln der Jäger verfolgt, in einem nahen Wald. Die sofort ver⸗ anstaltete Streifjagd blieb erfolglos. Unter der Bepölkerung herrscht großer Schrecken, obgleich der Tiger, der wahrscheinlich verwundet ist, bisher keinen Schaden angerichtet hat.
Helsingfors, 27. November. (W. T. B.) Auf einer hiesigen Schiffswerft brach auf einem Dampfer während der Arbeit Feuer aus. Fünf Arbeiter sind in den Flammen umge⸗ kommen, zwei erhielten schwere Brandwunden. Das Feuer wurde bald gelöscht.
Madrid, 28. November. (W. T B.) In Marin wurde das Fischerviertel durch eine Feuersbrunst zerstört. Mehrere Kinder verbrannten.
Barcelona, 27. November. (W. T. B), Die Studenten haben mit einer Mehrheit von 600 Stimmen beschlossen, die Vor⸗ lesungen nicht zu besuchen. ““ “
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Theater. Künigliche Schauspiele. Sonn⸗
abend: Opernhaus. 238. Abonnementsvor⸗ stellung. Mignon. Oper in drei Akten von Ambroise Thomas. Text mit Be⸗ nutzung des Goetheschen Romans „Wil⸗ helm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von
terdinand Gumbert. Musikalische Leitung:
eerr Kapellmeister Laugs. Regie: Herr
egisseur Bachmann. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 233. Abonnementsvor⸗ stellung. Don Carlos, Jufant von Spanien. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen von Friedrich von Schiller. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 239. Abonne⸗ mentsvorstellumts (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und on'iplätze sind aufgehoben. Der fliegende Polländer. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 234. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Die Neuvermählten. Schau⸗ spiel in zwei Aufzügen von Björnstierne Björnson. Deutsch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausgabe. Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in drei Aufzügen von Roderich Benedix. An⸗ fang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. (Krol!). Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Erste Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiter⸗ schaft: Pein Friedrich von Hom⸗ burg. Schauspiel in 5 Aufzügen von Heinrich von Kleist. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volks⸗ wohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Dentsches Theater. (Direktlon: Max Reinhardt.) Sonnabend, Abends 7 ⅛ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Viel Lärm um Nichts.
Sonntag: Der lebende Leichnam.
Montag: Hamlet.
Kammerspiele.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der ver⸗ lorene Sohn.
Sonntag: Androklus und der Löwe.
Montag: Schöne Frauen.
Berliner Theater. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr: Ein Volksfeind. Schau⸗ spiel in 5 Akten von H. Ibsen. — Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗ studenten. — Abends: Wie einst im
Mai. Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Theater in der Königgrützer
Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Kronbraut. Ein Märchenspiel in sechs Bildern von August Strindberg. Musik von August Enna. Sonntag: Die Kronbraut. Montag: Brand. 8
Komädienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber. — Abends: Hinter Mauern.
Montag und folgende Tage: Hinter Mauern.
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Prinzip. — Abends: Die Affäre.
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Bernhardi. — Abends: Pyg⸗ malion.
Montag: Peer Gynt.
Deutsches Schauspielhaus. (Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 — 104 a.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel.
Sonntag, Nachmittaags 3 ¼ Uhr: Hedda Gabler. — Abends: Die heitere Residenz.
Montag und folgende Tage: Die heitere Residenz.
Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Heimg’funden. Weihnachtskomödie in sechs Bildern von Ludwig Anzengruber.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Frei⸗ oe. — Abends: Die goldene Ritter⸗ zeit.
Montag: Heimg'funden.
Charlottenburg. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen von Karl Gutzkow. Abends 8 Uhr: Hedda Gabler. Schauspiel in vier Akten von Henrik Ibsen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. — Abends: Die Jungfrau von Orleans.
Montag: Die goldene Ritterzeit.
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 — 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Jüdin. Große Oper in fünf Akten von J. F. Halévy.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. — Abends: Undine.
Montag: Zum ersten Male: Manon Lescaut.
Montis Operettentheater. (Früber: Neues Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary. Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.
Sonntag und folgende Die ideale Gattin.
Tage:
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zum ersten Male: Das tapfere Schneider⸗ lein. — Abends 8 Uhr: Poleublut. Operetie in drei Akten von Oskar Nedbal.
Sonntag, Nachmtttags 3 ¼ Uhr: Der liebe Augustin. — Abends 8 Uhr: Polenblut.
“ und folgende Tage: Polen⸗ ut.
Theater am Nollendorfplatz. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle. Weihnachtskomödie von Robert Sachs. — Abends 8 Uhr: Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von Arthur Sullivan.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die schöne Helena. — Abends 8 Uhr: Der Mikado.
Montag und folgende
Tage: De Mikado. 8 f
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: 777:10. — Abends: Die spanische Fliege.
Montag und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Residenztheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Frau Präsidentin. — Abends: Hoheit — der Franz!
Montag und folgende Tage: Hoheit — der Franz! 88
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung: Aschenbrödel. — Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.
Sonntag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe wacht. — Abends: Seine Ge⸗ liebte.
Montag und folgende Tage: Seine Geliebte.
Konzerte.
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Else Burger.
Bechstein⸗Saal. Sonnabend, Abende 7 ½ Uhr: Konzert von Margret Bletzer (Gesang) unter Mitwirkung von Marie Bergwein (Klavier). 8
Beethoven⸗Saal. Sonnab., Abends 8 Uhr: Konzert von Theophil Deme⸗ triesecu (Klavier) mit dem Philhar⸗ monischen Orchester. Dirigent: Camillo Hildebrand. “
Choralion⸗Sual. Sonnabend,Abends 8 Uhr: Klavieraben 1
Zirkus Schumann. Sonnab., Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. — Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine
antomimenburleske mit Gesang und
anz in drei Akten.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Galavor⸗ stellungen. — In beiden Vorstellungen: das große Spezialitätenprogramm. — Abends: Zum Schluß: Tango vor Gericht. 1
Zirkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitö ten. — Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vorstellungen.
e]
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Charlotte Wilke mit Hrn. Oberarzt Dr. med. Friedrich Kirschner (Berlin). — Frl. Irene Stlege mit Hrn. Gustav Wrede (Berlin⸗Wilmers⸗ dorf —Rittergut Schöneiche). — Verw. Fr. Frieda von Einem, geb. von Sydow, mit Hrn. Paul von Zepelin⸗Trostfelde (Neustrelitz — Trostfelde bei Treptow, Tollense). 18
Verehelicht: Hr. Regierungzsassessor Ferdinand Mackensen von Astfeld mit Frl. Stephanie von Renvers (Düssel⸗
orf). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Frhrn. von der Goltz⸗Rogzow (Dresden). — Hrn. Amtsassessor Hans von Bülow (Warin). — Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Siegfried von Alten (Han⸗
nover).
Gestorben: Hr. Pfarrer Johannes Zürn (Bellschwitz). — Anna Freifr. von Maltzahn, geb. von Rohrscheidt (Gültz t Pomm.). — Frl. Miranda von Dewitz (Kreuzburg, Oberschles.).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der S Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und
9
Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Neun Beilagen
rsenbeilage und Waren⸗
8 zweite
913
zum Deutschen Reichsanze
Nℳo 281.
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 28. November
iger und Königlich Preußische
— 8
5
Hauptsächlich geahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark
November
Hafer
mittel
Königsberg i. Pr. 8 Danzig. 8 Berlin. Stettin 3 reslau. Magdeburg Dortmund Mannheim. Hamburg.
Berlin, den 28. 8
2anee
Berichte von anderen deutschen Fruchtmã
184—186 180 182 —- 184 184 — 186
190 — 192
146 — 147
156 — 163 161 — 163
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
Qualität
mittel Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster
höchster
niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner ℳ ℳ ℳ ℳ
148—150 160 144 142 — 145 165 — 169
Außerdem wurden am Markttage nach über 8 Seezur verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
sanc m 2 preis
ℳ
1 Neubrandenburg 1 Neubrandenburg
JNeubrandenburg 13,00
Kaufbeuren..
15,20 Neubrandenburg
13,50
Weizenu. 16,00 0 y17,50
Roggen. -—- 15,00 Gerste.
16,50
Hafer. 15,52 15,60 15,00 16,00
16,00 15,00 15,00 16,50
15,60 16,00
17,20 18. 11. 1
14,70 18. 11.] 16,00 18. 11.
15,28 15,00
20. 11. 18. 11.
eneneess e Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. i s 1
85
ender Strich (—) in den Spalten fü fei
Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
n letzten sechs Spalten, daß entspreche richt fehl
Uhr.
“
176. Sitzung vom 27. November 1913, Nachmittags 4 (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste und event. Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderung der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige.
Nach dem Abg. Dr. Cohn⸗Nordhausen (Soz.), dessen Rede in der gestrigen Nummer d. Bl. mitgeteilt worden ist, ergreift das Wort der
Abg. Dr. Werr (Zentr.): Seit Erlaß des Gesetzes vom 30. Juni 1878 haben sich die wirtschaftlichen Verhältnisse derartig geändert, daß die bisherigen Gebühren der Zeugen und Sachver⸗ ständigen nicht mehr ausreichen. Der Reichstag hat denn auch be⸗ reits 1908 eine Revision der Gebührenordnung verlangt, und zwar eine angemessene Erhöhung. Meine politischen Freunde begrüßen in der Vorlage der verbündeten Regierungen wenigstens eine teilweise Erfüllung ihrer Wünsche. Wir schließen uns dem Antrage auf Kommissionsberatung an und geben der Hoffnung Ausdruck, daß es in den Kommissionsberatungen gelingen werde, die noch bestehenden Unzuträglichkeiten zu beseitigen. Wir glauben, daß in bezug auf die Entschädigung für Sachverständige die Vorlage zu sehr den Bedürf⸗ nissen der großen Städte, nicht denen der kleinen, angepaßt ist. An einer Erhöhung der Zeugengebühren haben besonders die Kaufleute und Gastwirte ein besonderes Interesse. Die bestehende Lücke muß ausgefüllt werden. Hoffentlich leiht die Regierung diesem Wunsche Gehör; ihre etwaigen finanziellen Bedenken dürfen nicht durch⸗ schlge sein.
Abg. Li st⸗Eßlingen (nl.): Der Entwurf entspricht durchaus nicht
demjenigen, was der Reichstag in früheren Jahren von einer Revision der Zeugen⸗ und Sachverständigengebühren erwartete. Auch der Redner meiner Fraktion hatte damals nicht bloß eine Erhöhung der Gebühren der Sachverständigen, sondern auch eine Erhöhung der Zeugengebühren verlangt. Der Entwurfnbringt eine Erhöhung dieser Gebühren nicht, wohl aber einige Verbesserungen. Wir begrüßen es, daß bei der Bemessung der Entschädigung das freie Ermessen des Gerichts einen größeren Spielraum haben soll. Ebenso begrüßen wir die Erhöhung der düsvandeenschigun für den Aufenthalt außerhalb des Wohnorts. atürlich werden wir an der Frage der Erhöhung der Zeugengebühren den Entwurf nicht scheitern lassen, hoffen aber, daß diese Erhöhung nur aufgeschoben, nicht aufgehoben ist. Was die Sachverständigen betrifft, so sind wir der Ansicht, daß das Instrument der Sachverständigen ein überaus wichtiges ist, und daß für eine gute Rechtspflege möglichst gute Sachverständige unseren Gerichten zur Verfügung sein näüssen Im Interesse des rechtsuchen⸗ den Publikums müssen wir der Erhöhung der Gebühren unbedingt zu⸗ stimmen. Die Sachverstasd gehgehsen wie sie heute sind, stellen geradezu eine Prämie auf die Mittelmäßigkeit dar. Es fragt sich nun, soll es belassen werden bei dem bisherigen Grundsatz der Tarifierung der Sachverständigengebühren oder soll die Bemessung des Honorars eines Smsvetständigen in das freie Ermessen des Gerichts gestellt werden? Meine politischen Freunde sind dem Gedanken einer freien Festsetzung durch das Gericht dürchaus nicht abgeneigt. Es ist sehr wohl möglich, einen Mittelweg zwischen den beiden Grundsätzen der Tarifierung und der freien Bemessung zu finden. Jedenfalls wird diese Frage in der Kommission eingehend geprüft werden müssen. Gegen die Bestimmung des Entwurfs, nach der die Parteien eine freie Verei Sachverständigen über das Honorar
treffen können, haben meine Freunde an sich nichts einzuwenden, aber da immerhin eine Partei vielleicht dabei schlecht wegkommen kann, so erscheint es uns bedenklich, diese Vereinbarung lediglich in die e der Parteien ohne Mitwirkung des Gerichts zu legen. Ferner aben wir große Bedenken dagegen, ob der Höchstsatz von 2 ℳ für jede angefangene Stunde für die Sachverständigenvergütung den heutigen Verhältnissen noch entspricht; es sollte auch den Sach⸗ verständigen überlassen sein, ihre Arbeit selbst zu bewerten, und dem Gericht dann die Entscheidung anheimgestellt werden. Bei besonders schwierigen Leistungen soll ausnahmsweise die Vergütung bis auf 6 ℳ erhöht werden können. Diese Bestimmung hat zwei Vor⸗ aussetzungen, einmal muß die Leistung besonders schwierig sein, und dann soll die Erhöhung nicht allgemein, sondern nur ausnahmsweise eintreten. Ich glaube, daß davon nur selten Gebrauch gemacht werden wird. Bei den Bestimmungen über die Entschädigung der Beamten ist eine schwere Beeinträchtigung der Gemeindebeamten zu befürchten, da sie eine Entschädigung nur insoweit bekommen sollen, als die oberste Verwaltungsbehörde Bestimmungen über die Höhe der ihnen den Gerichten gegenüber zustehenden Tagegelder und Reisekosten erlassen hat. Alle diese Fragen müssen in der Kommission noch eingehend erwogen werden. Mit diesem Gesetzentwurf wird im ganzen zweifel⸗ los eine Verbesserung der Rechtspflege verbunden sein, aber auch eine weitere Belastung nicht nur der Staatskasse, sondern auch der Prozeßparteien. Die Gerichte sollten vor allem vorsichtig in der Ladung der Zeugen verfahren. Ich gehe nicht darauf ein, ob nicht in manchen Fällen ein zu großer Zeugenapparat vorhanden ist, aber die Zeugen sollten nicht alle zusammen geladen werden, damit sie nicht zu lange zu warten brauchen. Es muß auf die Interessen der Zeugen Rücksicht genommen werden. Im ganzen aber begrüßen wir den Entwurf als eine Verbesserung.
Abg. Dr. Haas⸗Baden (fortschr. Volksp.): Die Bestimmungen der Vorlage scheinen im allgemeinen gut zu sein. Ich bin allerdings der Meinung, daß zu erwägen wäre, ob nicht bei den Gebühren für Sachverständige eine Erhöhung des Satzes von 2 ℳ ins Auge zu fassen ist, oder ob nicht die Höhe der Vergütung dem freien Ermessen des Gerichts überlassen bleiben soll. Schwere Bedenken habe ich aber — undz ähnlich hat sich ja auch der Vorredner ausgesprochen — gegen die Bestimmung, wonach in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten die Höhe der Vergütung zwischen den Parteien und den Sachverständigen ver⸗ einbart werden kann. Da sollte vielmehr das Gericht mitwirken. Ich denke dabei an Fälle, wo nur ein einziger Sachverständiger zur Verfügung steht, wie bei schwierigen technischen oder chemischen Fragen. In welche schwierige Lage können da die Parteien kommen? Da liegt die Gefahr einer captatio benevolentiae des Sach⸗ verständigen nur zu nahe, indem seitens der einen oder der anderen Partei bei der Festsetzung eine Erhöhung der Entschädigung vorge⸗ schlagen wird. Dann entsteht sehr schnell die Befürchtung, daß die Unparteilichkeit des Sachverständigen nicht ganz intakt sei. Wenn bei Bemessung der Gebühren für Feugen erklärt wird, es sei eine Bürgerpflicht, vor Gericht zu erscheinen und Zeugnis abzulegen, deshalb solle die Gebühr entsprechend niedriger gehalten werden, so e mir dieser Satz wohl nur ein fiskalisches Interesse zu decken. Wenn nun zwei Leute prozessieren, so muß der einfache Bürger, der die betreffende Angelegenheit vielleicht gesehen hat, seine Bürger⸗ pflicht erfüllen und vor Gericht erscheinen. Wenn diese beiden dann von ihrem Bürgerrecht Gebrauch machen, einander möglichst hohe Kosten zu verursachen und die Angelegenheit durch alle Instangen hindurch treiben, so muß der harmlose Bürger, der das Pech hatte, Augenzeuge zu sein, immer wieder vor den Gerichtsschranken er⸗ cheinen und S
1“
tunde auf Stunde versäumen. Da ist es nur billig,
denselben Gesichtspunkten wie andere Leute ents⸗
8
wenn man darauf kommt, eine wirklich entsprechende Entschädigung festzusetzen. Es gibt Fälle, wo die Praxis besonders hart ist, so z. B. bei Aerzten oder auch bei Gastwirten. Da stellt sich das Gericht auf den Standpunkt, die Gastwirtschaft geht weiter, auch wenn der Gast⸗ wirt im Gerichtsgebäude weilt. Es liegt also keine Erwerbs⸗ versäumnis vor. Solche Härten müssen beseitigt werden. Sehr schwere Bedenken habe ich gegen § 8 der Vorlage, wonach die Ge⸗ bühren für vereidigte Sachverständige durch Tarife festgesetzt werden können. Ich weiß nicht recht, welchen Wert eine solche Bestimmung haben soll, die beobachtet werden kann, aber nicht beobachtet werden muß. Da ist es besser, man streicht die Bestimmung und stellt die Festsetzung in das Ermessen des Richters. Im übrigen stehe ich auf dem Standpunkt, daß, wenn wir das Gesetz noch so sehr verbessern, doch mancherlei berechtigte Klagen der Bevölkerung nicht verstummen werden. Dabei denke ich vor allem an eine verständigere Festsetzung der Tagesordnung. Da werden Parteien auf 10 Uhr geladen, obwohl man ganz genau weiß, daß die Sachen von 9 Uhr noch lange nicht erledigt sein können, und dann müssen die Parteien stundenlang warten. Das geschieht nur aus Angst, es könnte durch das Ausfallen einer Sache vielleicht einmal eine kleine Pause entstehen. Mit ein bißchen Ueberlegung ließe sich da manches bessern. Gestern erhielt ich selbst eine Zustellung, wonach ich auf den 9. November vor Gericht ge⸗ laden werde; auf der Rückseite der Vorladung steht aber, daß ich am 9. noch nicht zu erscheinen brauche, daß ich aber vom 10. ab für das Gericht erreichbar sein soll; und dabei wird die Dauer des Prozesses auf etwa 4 Wochen veranschlagt. Das bedeutet in praxi einfach Stubenarrest auf 4 Wochen. Im übrigen bin ich dafür, die Vorlage einer Kommission von 14 Mitgliedern zu überweisen. 1 Abg. Dr. Giese (dkons.): Auch meine Hlisgssn Freunde sin erfreut darüber, daß man dem Wunsche des Reichstages entsproche hat. Wir erkennen gern an, was diese Vorlage bringt; aber wir würden noch mehr erfreut wenn sie noch etwas mehr enthalten würde. Die Regierung begründet die in der Vorlage vorgesehene Entschädigung für die Zeitversäumnis der Zeugen, daß die Zeugnisablegung eine staatsbürgerliche Pflicht ist. Aber man muß doch auch noch andere Dinge berücksichtigen, so, daß sich gegen früher der Wert des Geldes sehr verändert hat. Es entspricht auch einer gewissen Billigkeit, wenn man die Zeugen besserstellt. Zudem ist es auch kein Vergnügen, als Zeuge vor Gericht zu erscheinen. Die meisten empfinden es sogar als eine Tortur. Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, wie lange die Zeugen oft in den unzulänglichen Gerichtsbsumen warten müssen ehe sie ihr Zeugnis ablegen können. Bezüglich der Entschädigung der Sachverständigen 88 ja ganz andere Gründe Platz greifen. Das erkennt auch mit vollem Recht die Begründung an. Die Pfli ein Sachverständigengutachten abzugeben, ist nur unter ganz gewisse Voraussetzungen gegeben. Der Zeuge referiert nur kurz die Tatsachen während der Sachverständige oft eine sehr hervorragende Geistes tätigkeit entwickelt. Deshalb muß er besser entschädigt werden, und zwar so, als ob er seine Tätigkeit außerhalb des Gerichtes ausgeübt hätte. Die vorgebrachten Gründe gegen das Privatabkommen zwische den Parteien und Sachverständigen wird man in der Kommission nach⸗ upruͤfen haben. Es wird sich auch empfehlen, daß die besonderen mstände genauer festgelegt werden, wann die Erhöhung der Gebüh auf 6 ℳ zu erfolgen hat. Wir sind mit Ueberweisung an die Kom mission einverstanden. 1““ Abg. Werner⸗Hersfeld (d. Reformp.): Die Art, wie die Zeit⸗ versäumnis den Zeugen entschädigt wird, muß geändert werden. Hier darf dem freien Ermessen des Richters ein nicht zu großer Spiel⸗ raum gewährt werden. Notwendig ist es auch, daß die Gastwirte nach ädigt werden. D.