Italien. 8
20. Dezember 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Cagnano Amiterno: Bau der Zugangsstraße zur Eisenbahn⸗ st Sassa. Voranschlag 55 644,85 Lire. Vorläufige Sicherheit 3000 Lire, endgültige 1½0 der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
15. Dezember 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Harnöe⸗ Bau einer Wasserleitung. Voranschlag 54 092,80 Lire.
ugnisse ꝛc. bis 11. Dezember 1913. Vorläufige Sicherheit 2750 Lire, endgültige 5500 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
29. Dezember 1913, Vormittags 11 Uhr: Generalverwaltung der vereinigten Hospitäler in Neapel. Erweiterungsbauten am Hospital für ee Kranke. Voranschlag 332 582 Lire. Zulassungsanträge und Zeugnisse zc. bis 15. Dezember 1913, Nachmittags 3 Uhr. Vor⸗ läufige Sicherheit 15 000 Lire. Kontraktspesen 5000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
9. Dezember 1913, Vormittags 11 Uhr: Marineministerium in Rom und gleichzeitig die Generaldirektionen der Königlichen Arsenale in Spezia, Neapel und Venedig. Nochmaglige Ausschreibung der Lieferung von amerikanischen Pinienholz (Pitch⸗Pine) — pgl. Reichsanzeiger Nr. 221 vom 18. September 1913 —. Wert 124 257,10 Lire. Sicherheit 12 440 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
6. Dezember 1913, Vormittags 10 Uhr: Militärkommissariat der 25. Division in Cagliari. Lieferung von 4000 dz Weizenmehl für die Militärbäckerei in Cagliari. Sicherheit 10 000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Retchsanzeiger“.
Bulgarien.
2/15. Januar 1914 bis 3 Uhr Nachmittags. Finanzministerium in Sofia. Lieferung von 281 600 000 Briefmarken verschiedener Werte für die bulgarische Postverwaltung in der gleichen Ausführung wie die jetzt im Gebrauch befindlichen. Angebote in versiegeltem Briefumschlag an das Finanzministerium (Section de la Compta- bilité Publique) in Sofia. Lastenheft beim „Reichsanzeiger“; auch steht es Bewerbern bei der benannten Abteilung des Finanz⸗ reer in Sofia zur Verfügung, wo jede weitere Auskunft er⸗ eilt wird.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Freitag, eine Aufführung von „Tannhäuser“ in nachstehender Besetzung statt: Elisabeth: Frau Hafgren⸗Waag; Venus: Frau Plaichinger; Tann⸗ häuser: Herr Kraus; Landgraf: Herr Schwegler; Wolfram: Herr Wledemann. In den übrigen Hauptrollen sind Fräulein Mansky und die Herren Henke, Bachmann und Funck beschäftigt. Dirigent ist der Kapellmeister Laugs.
Paul Heyses vaterländisches Schauspiel „Colberg“ wird morgen im Königlichen Schauspielhause aufgeführt. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Herren Kraußneck, Sommerstorff, Vallentin, Böttcher, Werrack, Mannstädt, Eichholz und Egge⸗ ling sowie der Damen . und Ressel. — Dr. Otto
innerks neueste dramatische Arbeit, die zurzeit am Schauspiel⸗ ause vorbereitet wird, betitelt sich „Graf Ehrenfried“, ein romantisches Lustspiel. Es spielt im siebzehnten Jahrhundert und bringt einen Ausschnitt aus dem Leben eines ver⸗ armten deutschen Edelmannes, der das Glück seines Lebens bei all seiner Armut in der Einsamkeit findet. Er träumt wohl auch von einer „großen Tat“ — aber bei seiner ersten Be⸗ rührung mit der Welt und den Menschen flieht er scheu in seine einsame Versonnenheit zurück. Durch das ganze Stück weht der schwermütige Hauch echt deutscher Poesie. Dr. Hinnerk ist zwar seit Jahren bekannter Arzt an der Schwetzer Nervenheilanstalt zu Friedmatt bei Basel, wo er auch als Dozent der dortigen Universität wirkt; aber er ist ein deutscher Landsmann, ge⸗ bürtig in Rostock in Mecklenburg und heißt mit seinem richtigen Namen Hinrichsen; seine Familie ist noch heute in Rostock ansässig.
Als vierte Vorstellung im Shakespeare⸗Zyklus wird am Montag, den 15. Dezember, im Deutschen Theater „Der Kauf⸗ mann von Venedig“ in einer völligen Neueinstudierung gegeben. — Die Erstaufführung von August Strindbergs „Wetterleuchten“, das der verstorbene Dichter selbst als Kammerspicn bezeichnet hat, findet in den Kammerspielen des Deutschen Theaters am kommenden Dienstag statt. Die Regie beider Stücke führt Max Reinhardt.
Im Deutschen Künstlertheater (Sozietät) findet am Donnerstag nächster Woche die Erstaufführung von Ernst Hardts Lustspiel „Schirin und Gertraude“ statt. Fräulein Johanna Zimmermann vom Deutschen Schauspielhause in Hamburg wird die Rolle der Schirin, die sie in der dortigen Aufführung 5 mit freundlicher Einwilligung des Direktors, Geheimen Rats Max Grube, im Deutschen Künstlertheater als Gast darstellen. — Am Sonntag, den 7. d. M., 25 12 Uhr, findet im genannten Theater eine Matinee der Elizabeth Duncan⸗Schule zu⸗ gunsten des Vereins zur Förderung und Unterhaltung dieser Schule, der für die kostenlose Heranbildung der Schülerinnen Mittel bei⸗ stellt, statt. “
Karl Freiherr von Levetzow, der Dichter des seinerzeit im Berliner Theater mit Erfolg aufgeführten Dramas „Der Bogen des Philoktet“, hat eine phantastische Dichtung verfaßt, die im Theater in der Königgrätzer Straße demnächst ihre Uraufführung er⸗ leben soll. Auf Veranlassung der Direktoren Meinhard und Bernauer hat sich Freiherr von Levetzow mit August Enna, dem bekannten nordischen Opernkomponisten, vereinigt, der zu seiner Dichtung die er⸗ forderliche Musik schaffen soll. Freiherr von Levetzow hat versucht, mit diesem Werk eine neue dramatische Gattung zu schaffen, eine Art Verbindung des gesprochenen Dramas mit der Pantomime.
Das Blüthner⸗Orchester bringt in seinem II. Hausegger⸗ Konzert am Montag, den 8. d. M., Abends 8 Uhr, die „Sinfonia espansiva“ von C. Nielsen, eine Ballade in C⸗Moll für großes Orchester von E. E. Taubert, das Klavierkonzert in F⸗Moll von Xaver Scharwenka und das Vorspiel zu den „Meistersingern von Nürnberg“ von R. Wagner. Die öffentliche Hauptprobe findet am Sonn⸗ tag, Mittags 12 Uhr, statt. 1“
Mannigfaltiges öBerrlin, 4. Dezember 1913. 89
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte am gestrigen Nachmittag das Jahresfest des hiesigen Augusta⸗ Hospitals. — Am heutigen Vormittag begab sich Ihre Majestät in das Neue Königliche Museum, um die dort aufgestellten Aus⸗ grabungen der Deutschen Orient⸗Gesellschaft aus Tell⸗Amarna zu be⸗
sichtigen.
In der gestrigen, letzten Sitzung des 3. Deutschen Arbeiter⸗ kongresses sprachen zunächst der Stadtrat Dr. Bold (Dortmund) und der Arbeitersekretär Weyer (M.⸗Gladbach) über die Wohnungsfrage. Ersterer begründete, wie die Tagesblätter berichten, in längeren Aus⸗ führungen eine Resolution, in der der Kongreß es für eine Not⸗ wendigkeit erklärt, daß den großen Mißständen auf dem Gebiete des Wohnungswesens entgegengearbeitet wird, unter denen in erster Linie die unteren Volksklassen zu leiden haben, und in der ferner erklärt wird: „Der Deutsche Arbeiterkongreß bedauert es außerordentlich, daß außer den vereinigten Haus⸗ und Grundbesitzern auch einzelne Kommunen den vorliegenden Wohnungsgesetzentwurf energisch bekämpfen, wodurch die schon längst notwendige gesetzliche Wohnungsreform aufs neue ernst⸗ lich gefährdet wird. Von den Gemeinden erwartet er, daß sie ihren Widerstand gegen den wohnsncsee frstectef aufgeben, und er wünscht, daß die Gemeinden sich mehr als bisher im Sinne einer fortschritt⸗ lichen Wohnungspolitik betätigen. Die reichsgesetzliche Regelung des Wohnungswesens im Sinne der in der Reichstagsresolution vom Mai 1912 niedergelegten Wohnungsreformforderungen, soweit sie nicht durch die landesgesetzliche Regelung erledigt werden, hält der Kongreß auch fernerhin noch für erforderlich.“ — Den letzten Gegenstand der Ver⸗
handlungen bildete die Arbeitslosenfürsorge, über die der Gewerk⸗
schaftssekretär Baltrusch (Cöln) ein Referat erstattete. Er beantragte eine längere Entschließung, in der es für notwendig erklärt wurde,
daß in der Arbeitslosenfrage sowohl vom Reich wie von den Einzel⸗ staaten und Kommunen durchgreifende Maßnahmen getroffen werden. Die Arbeitslosigkeit habe für die von ihr betroffenen Arbeiter die be⸗ denklichsten Folgen in materieller, moralischer und sittlicher Hinsicht. Staat und Gesellschaft würden davon in starkem Maße berührt. Deshalb müsse der Arbeitslosigkeit mit allen verfügbaren Mitteln vorgebeugt, die Folgen dieser Erscheinung müßten beseitigt oder wenigstens gemildert werden. Dieser Antrag wurde angenommen. — Nach einer Schlußansprache des Staatsministers Dr. Grafen von Posadowsky⸗Wehner wurde der Kongreß geschlossen.
Die Wohlfahrtstiftung des „Vereins zur Förderung der Kunst“ für Freikartenversorgung armer Heimarbeite⸗ rinnen, die 1903 begründet wurde, beheht am Sonntag, den 7. De⸗ zember, Mittags 12 Uhr, ihre zehnjährige ö““ mit einer Mittagsvorstellung im Deutschen Schauspielhause (Fried⸗ richstraße 104). Die Aufführung, bei der u. a. Erich Kaiser⸗ Titz, Felix Rossert, Curt teinbrückk, Dr. Max Werner und Claire Waldoff mitwirken, bringt unter heiteren und ernsten Darbietungen ein Schäferspiel von Richard Wilde „Die beiden Uhren“, das Erna Kabisch vom Joseph Kainz⸗Theater als Soloszene gestalten wird, und den Vortrag griechisch⸗türkischer Nationalweisen, die Costa de Condoyanni vom Königlichen Theate in Athen zum Banjo big. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen des Kustos der Stiftung Dr. Herbert Hirschberg. Eintritts karten zu 4, 3, 2 und 1 ℳ sind in der Geschäftsstelle des Vereins Gitschinerstr. 82, an der Theaterkasse, im Kaufhaus des Westens sowie im Warenhaus A. Wertheim zu haben.
Auf der Treptower Sternwarte finden folgende kine⸗ matographische Vorträge statt: Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr, zum ersten Male: „Europäische und exotische Jagden“, Abends 7 Uhr: „Mit dem Norddeutschen Lloyd von Berlin nach New York“ (ge⸗ halten von Direktor Dr. Archenhold); Sonntag, Nachmittags 5 Uhr: „Die Bewohnbarkeit der Welten“ (Lichtbildervortrag von Direktor Dr. Archenhold), Abends 7 Uhr: „Europäische und exotische Jagden“; Montag, Abends 7 Uhr: „Scotts Reise zum Südpol und ein Blick ins Weltall“. — Mit dem großen Fernrohr werden allabendlich der Mond und der „Saturn“ beobachtet. 1
Dortmund, 4. Dezember. (W. T. B.) Auf der Zeche Wiendahlsbank wurden während der Frühschicht vier Berg⸗ leute durch schlagende Wetter Sie mußten in das Wittener Krankenhaus geschafft werden.
Brüssel, 3. Dezember. (W. T. B.) Vergangene Nacht wurde bei Ankunft des Postzuges von Brügge auf dem Bahnhof von Verviers festgestellt, daß eine Wertsendung der belgischen Nationalbank an eine Bank in Cöln fehlte. Die Sendung war mit 1000 Francs angegeben, enthielt aber in Wirklichkeit 350 000 Francs in Banknoten. Die Diebe gelangten durch die Wand eines Abteils in den Raum, dessen Schrank sie erbrachen. Auch in dem folgenden Postzuge, der auf dem Bahnhofe von Verviers einlief, wurde das Fehlen eines Postpaketes entdeckt, dessen Wert un⸗ bekannt ist. Von den Dieben fehlt jede Spur.
Reims, 3. Dezember. (W. T. B.)
Schnelligkeit des Aufstieges auf: er kam nach 29 Metern vom Boden los und erreichte tausend Meter Höhe in 2 ½ Minuten mit einer Belastung von 160 kg.
Boston (Massachusetts), 4. Dezember. (W. T., B.) Das Arcadian Hotel ist gestern durch Feuer vollständig zerstört worden. Bei dem Brand sind 27 Personen umgekommen;z viele wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
Sonnabend und folgende Tage: Der
Freitag, Abends
lebensgefährlich verbrannt.
. Der Flieger Bie⸗ lovuciec stellte auf einem Eindecker eine neue Höchstleistung für
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 243. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musi⸗ kalische Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 239. Abonnementsvor⸗ stellung. Colberg. Historisches Schau⸗
iel in fünf V121.e. von Paul Hevyse.
7 5 Herr Oberreglsseur Patry. Anfang
r.
Sonnabend: Opernhaus. 244. Abonne⸗ mentsvorstellung Manon. Oper in vier Akten und sechs Bildern von J. Massenet. Text von H. Meilhac und Ph. Gille. Deutsch von Ferd. Gumbert. (Fräulein Marguerita Sylva von der
Sra Comique zu Paris als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 240. Abonnementsvor⸗ stellung. Wallensteins Lager. Schau⸗
iel in einem Aufzug von Schiller. ie Piceolomini. Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.
Nenes Operntheater. (Kron). Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Zweite Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiter⸗ schaft: Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf L'Arronge. (Die Eintrittskarten werden durch die stelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiter⸗ vereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein 23 an einzelne Personen findet nicht
Deutsches Theater. (Direktion: Max
Reinhardt.) Freitag, Abends 7 ½¼ Uhr:
Sommernachtstraum. (Shake⸗ speare⸗Zyklus.)
Sonnabend, Nachmittags 2 ½ Uhr: ermäßigten Preisen: Der blaue Vogel. — Abends: Viel Lärm um Nichts.
Sonntag: Viel Lärm um Nichts.
Montag: Ein Sommernachtstraum.
Kammerspiele.
Freitag, Abends 8 Uhr: Der ver⸗ lorene Sohn. 9 8 Sonnabend und Sonntag: Androklus und der Löwe.
Berliner Thenter. Freitag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Ein “ — Abends: Wie einst im
a .
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗
“ — Abends: Wie einst im ai.
Montag und folgende Tage: Wie
einst im Mai.
Theater in der Königgrützer Straße. Freitag, Abends 8 ¾ Uhr: Die Kronbraut. sechs Bildern von August Strindberg. Musik von August Enna.
Sonnabend und Sonntag: Die Kron⸗
braut. Montag: Die fünf Frankfurter.
Komödienhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen. Sonnabend und folgende Tage: Hinter Mauern. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber.
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Freitag, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.
Sonnabend: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Prinzip. — Abends: Rose Bernd.
Montag: Das Prinzip.
Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Feraioe Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.
Sonnabend: Pygmnlion.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Beruhardi. — Abends: malion.
Denutsches Schauspielhaus. (Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 — 104 a.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel.
Sonnabend und folgende Tage: Die heitere Residenz.
Ein Märchenspiel in
Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Hasemanns Töchter. Volksstück in vier Akten von Adolf L'Arronge.
Sonnabend: Heimg'funden. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Frei⸗ wild. — Abends: Heimg'funden.
Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Romantische Tragödie in fünf Akten von Friedrich Schiller.
Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Götz von Berlichingen. — Abends: Wenn der neue Wein blüht.
Sonntag, Mittags 12 Uhr: Kammer⸗ musik. — Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeid. — Abends: Die goldene Ritterzeit.
(Char⸗ 34 — 37. Freitag,
Deutsches Opernhaus. lottenburg, Bismarck⸗Straße Direktion: Georg Hartmann.) Abends 8 Uhr: Der Mikado.
Sonnabend: Manon Lescaut.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. — Abends: Die Königin von Saba.
Montag: Zar und Zimmermann.
Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary, Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer 1' A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.
Sonnabend und folgende Tage: Die ideale Gattin.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus.
Theater des Westens. (Station: Zoglogischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. E“ und folgende Tage: Polen⸗
ut.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: liebe Augustin. 18
Theater am MNollendorfplatz. Freitag, Abends 8 Uhr: Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von
Montag: Der verlorene Sohn.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Romeo und Julia.
Arthur Sullivan.
Mikado.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die schöne Helena. 8
2
8 “
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.
Sonnabend und folgende Tage: Die spauische Fliege.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Majolika.
Residenztheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Sonnabend und folgende Tage: Hoheit — der Franz! 1
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Walzer von Chopin.
8 8
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die eeeiesolsin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.
Sonnabend und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kinder vorstellung: Aschenbrödel.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Sonnabend und folgende Tage: Seine Geliebte.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe wacht.
Slüthner-Saal. 8 Uhr: Violinabend von Emil Tel⸗ mänyi.
Klindworth⸗Scharwenka⸗Saal. Freitag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Charlotte Ahrens. Mitwirkung: Einar Hansen (Violine). Am Klavier: Eduard Behm.
Harmoniumsaul. Freitag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Corry⸗Nera. Am Klavier: C. V. Vos.
Birkns Schumann. Freitag, Abends
7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. — Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.
Zirkus Busch. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Großte Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Rose Lee Bolbrügge mit
Hrn. Generalmajor Curt von Morgen
(Lübeck). 8
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ritt⸗ meister von Michaölis (Stolp i Pomm.). — Eine Tochter: Hrn. Carl Detlof von Winterfeld⸗Vahrnow (Gülitz).
Gestorben: Hr. Landgerichtsrat Dr. Fritz Schultze (Chemnitz). — Verw. Fr. Oberft Eugenie Corsep, geb. Fischer (Berlin). — Frl. Agnes von Klein (Rostock i. M.).
Konzerte.
Singakademie. Freitag, Abends 8 Uhr: Konzert von Marta Malatesta (Klavier) mit dem Blüthner⸗Orchester.
Beethoven⸗Snal. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: 6. Klavierabend von Edouard
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg⸗ Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Neun Beilagen
Risler.
(einschließlich Börsenbeilage).
zanzeiger und Königlich Preußis
8
— ——
Berichte
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 4. Dezembe
von deutschen Getreidebörsen und F
Hauptsächlich gezahlte Preise fü
anzeiger.
Roggen
mittel
Königsberg i. Pr. engs g i. Pr. Berlin
Stettin Prlöhan. 8
Rostock. Hamburg.
Berlin, den 4.2
vneaeea 2 22 2 00
berach. 8 164 174 — 177 190 — 192
— —
154,50 153,50 156 152 147 — 149 153 — 155 146—148 158 — 164 1 158 — 162
160 148 — 150 151 — 1541 3 152 — 153 155 — 156 162 — 163
Kaiserliches Statistisches Amt. : Koch.
Qualität
gering
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster V ℳ
höchster
niedrigster höchster höchster ℳ ℳ
ℳ ℳ ℳ
Doppelzentner
152 146 — 148 160
146—148
Berichte von anderen deutschen Fruchtmärkten.
Außerdem wurde am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage,
Durch⸗ schnitts⸗ preis
ℳ ℳ6
Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner
Verkaufs⸗
wert
Dinkelsbühl . Altenburg.
18,50
1 Weißenhorn.
Dinkelsbühl Weißenhorn Altenburg.
Weißenhorn Altenburg.
3. Dinkelsbüͤhl 8 Zöö“ De3“*
13,60 V Hemerkungen.
15,60
Berlin, den 4. Dezember 1913.
Weizen. 18,90 19,10 19,20 20,20 16,50 16,50 17,00 17,00
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 17,00 17,00 17,40 17,40
Roggen. 16,40 16,40 16 00 16,40 15,50 15,70
Gerste. 17,00 V
Hafer. 14,40 14,/40 15,80 16,00 15,50 15,50 16,50
18,80
w
16,40
16,60 16,40
15,40 16,00 15,70
16,20 16,20 Y — 15,50
16,40
16,50 17,00
16.00 16,50
14,60 V
Kaiserliches Statistisches Amt. . V.: Ko ch.
Deenutscher Reichstag. 1 180. Sitzung vom 2. Dezember 1913, Nachmittags 2 Uhr.
Die Rede des Staatssekretärs des Reichsschatzamts Kühn, die gestern wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms nicht mitgeteilt werden konnte, hat folgenden Wortlaut:
Als ich vor Jahresfrist den Etat für 1913 Ihnen vor⸗ zulegen die Ehre hatte, konnte ich mit besonderer Genugtuung auf dessen innere Festigung und seine solide Grundlage hin⸗ weisen. Ich vermag das heute beim Etat für 1914 nicht mit dem gleichen Grade von Sicherheit zu tun. (Hört, hört!) Nicht als ob von den erprobten Grundsätzen bei der Vorbereitung des Reichs⸗ haushaltsanschlags auch nur um Haaresbreite abgewichen wäre. Aber die Gleichung, die wir zwischen Einnahme und Ausgabe aufzustellen haben, hat diesmal mit zwei Unbekannten zu rechnen, zwei sehr wesentlichen Unbekannten: dem künftigen Erträgnis des Wehrbeitrags und der künftigen Gestaltung der Konjunktur.
Was der Wehrbeitrag, der noch für Jahre hinaus ein Hauptstück aller Etatserörterungen bilden muß, uns bringen wird, ist noch völlig ungeklärt, und wird sich — zu spät für diesen Etat — erst klären lassen, wenn bereits ein Teil des Jahres 1914 ins Land gegangen ist. Ihre Kommission ging seinerzeit bei der Finanzierung der Wehrvorlage davon aus, daß er mit 1200 Millionen Mark, also annähernd ½¼ Milliarden, nicht zu hoch eingeschätzt sei. Es haben sich inzwischen Stimmen erhoben — Stimmen von hervorragend sachkundiger Seite —, welche Deutschlands Volkswohlstand noch höher einschätzen, als es jener Annahme entsprechen würde. Wir wollen wünschen, daß sie recht behalten. Wir wollen hoffen, daß die große Inventur, die zu Anfang des neuen Jahres im Deutschen Reiche aufgenommen werden wird, den wirtschaftlichen Fortschritt unseres Volks seit Gründung des Reichs in hellem Licht erstrahlen läßt. Einstweilen müssen wir uns bei dem Dunkel, das darüber ruht, bescheiden, und wir dürfen das bei unseren Etatsarbeiten nicht außer acht lassen.
Daneben sei mir die Bemerkung gestattet, daß⸗ gleichviel, wie der Wehrbeitrag sich stellen wird — ob er nun unsere Erwartungen übertrifft oder enttäuscht —, dies seiner ungemeinen Bedeutung für die Gegenwart sowohl wie für die künftige Finanzentwicklung keinen Ein⸗ trag tut.
Es war eine gewichtige Tat des in dieser Beziehung nahezu ein⸗ mütigen Reichstags, daß er, als die Notwendigkeit einer Milliarden⸗ ausgabe an ihn herantrat, nicht auch nur zum Teil versuchte, diese auf spätere Geschlechter abzuwälzen, sondern die sofortige Aufbringung durch die lebende Generation beschloß. Es war ein gewichtiger Schritt, der für das Reich und sein Finanzwesen zum Gedeihen ge⸗ reichen kann oder zum Verderben; — zum Gedeihen, wenn man sich fagt, daß, nachdem einmal eine so riesenhafte Anstrengung gemacht worden ist, um in schwerer Zeit die Ordnung unserer Finanzen aufrecht zu erhalten, man nun auch dauernd, auch minder erheblichen Bedürf⸗
gebarung festhalten müsse und werde; wenn man sich sagt, daß, nachdem die Nation einmal ein so gewaltiges, alle, auch die zunächst nicht beteiligten Kreise ergreifendes Opfer gebracht, die Inanspruch⸗ nahme des Steuerzahlers für die nächsten Jahre in schonender Weise erfolgen und die Kunst des Finanzierens zu einem wesentlichen Teile in der Beschränkung der Ausgaben bestehen müsse (sehr wahr! rechts); — zum Verderben, wenn man, namentlich bei etwalgem reichlichen Ausfall der Veranlagung, glauben sollte, daß es auch sonst leicht möglich sein werde, so große Mittel zu beschaffen, und daß man dann leichten Herzens und ohne die sorgfältigste Ab⸗ wägung der Leistungsfähigkeit der Reichskasse weiterhin Forderungen bewilligen könnte, Forderungen, wie sie ja stets an uns herantreten und auch diesmal in großer Zahl an uns herangetreten sind. Die Reichsfinanzverwaltung rechnet darauf, im Kampfe gegen eine solche Auffassung den Reichstag an ihrer Seite zu sehen.
Das zweite ungewisse Moment, das wir in unser Exempel ein⸗ zustellen haben, ist die Weiterentwickelung des Geschäfts⸗ und Arbeitsmarktes. (Sehr richtig! links.) In den Kreisen, die mitten im Wirtschaftsleben stehen, verschließt man sich nicht länger der Auffassung, daß wir in dem periodischen Auf und Ab dieser Verhältnisse wieder einmal an einem Gipfel angelangt sind. Ob wir nun auf dem Hochplateau mit geringen Unebenheiten gemächlich noch eine Weile weiter wandern können, oder ob bereits und in welcher Breite und Tiefe das Tal sich vor uns öffnet, — wer vermag es zu sagen?
Man muß anerkennen, daß sich dem obachter noch manche Lichtblicke zeigen. Die geldliche Lage der Reichsbank, auf die ich in anderem Zusammenhange noch näher einzugehen habe, ist bis in die eine geradezu glänzende gewesen. Beeinflußt wurde dies u. a. durch die Entwickelung unserer Aus⸗ und Einfuhr, deren Zahlen insgesamt wie in ihrem Verhältnis zu einander überaus günstig liegen. Nach den Veröffentlichungen der amtlichen Handels⸗ statistik hat im reinen Warenverkehr des Spezialhandels (ohne Edel⸗ metalle) der Wert unserer Gesamtausfuhr in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 7422 Millionen Mark betragen gegen 6398 Millionen im gleichen Zeitraume des Vorjahres, während die Einfuhr nur eine unerhebliche Wertsteigerung von 7869 Millionen auf 7881 Millionen Mark zeigt. Demnach ergibt sich bei den Aus⸗ fuhrwerten, die noch in der Zeit vom 1. Jmuar bis zum 30. Sep⸗ tember 1912 um etwa 1,5 Milliarden gegen die Einfuhrwerte zurück⸗ geblieben waren, in den ersten drei Vierteln dieses Jahres eine An⸗ näherung an die Einfuhrwerte bis auf rund 460 Millionen, — eine recht erfreuliche Entwicklung, die nicht wohl ausschließlich auf Aende⸗ rungen der statistischen Wertermittlung zurückgeführt werden kann. Daß, was für unsere Betrachtung wesentlich ist, diese Entwicklung bis in die Gegenwart angehalten hat, beweist der Unstand,
prüfenden Be⸗
nissen gegenüber an den strengen Grundsätzen unserer Gel⸗
8
daß wir, wenn man einzelne Monate für sich betrachtet⸗
kommen ist, ein Pankt (.) in den letzten sechs Spalten, daß ent
letzte Zeit
20,18
26. 11.
15,60 V
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelꝛentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wirn us der — liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorge V1 3 1e ö ö T
prechender Bericht fehlt.
wie schon im März, so auch im September dieses Jahres tatsãchlich eine Aktivität der Handelsbilanz zu verzeichnen haben, ein Umstand, den ich hier nur nebenher erwähne, ohne zurzeit weitere Schlüsse daraus ziehen zu wollen.
Bemerkt sei ferner, daß einer der Gradmesser für die Bewegung auf dem Wirtschaftsmarkt, der Wechselstempel bis auf diesen Tag ge⸗ stiegen ist.
Auf der anderen Seite fehlt es auch nicht an Anzeichen für ein Abflauen der Erwerbstätigkeit. Ich möchte hier auf Einzel, heiten, wie die Gestaltung der Beschäftigtenziffer, die teilwelse sinkende Tendenz auf dem Eisenmarkt und dergleichen nicht näher ein⸗ gehen. Ausschlaggebend ist doch die Gesamtbeobachtung, und diese nötigt uns zwingend dazu, bei unseren Erörterungen über den Etat uns auf einen gewissen Abstieg einzurichten. Freilich trägt auch sie noch ein etwas beruhigendes Merkmal. Vergleicht man die gegen⸗ wärtige Gesamtlage mit der Gesamtlage in einer ähnlich ungünstigen Zeit vor etwa 6 Jahren, so gibt das zu der Hoffnung Berechtigung, daß der Niedergang diesmal nicht so plötzlich eintreten, nicht so nach⸗ haltig sein und nicht so nachteilig auf die Reichsfinanzen einwirken wird wie es damals der Fall war. Eine dankenswerte Stütze wird unse Wirtschaftsleben in dieser kritischen Zeit an der guten Ernte des lau⸗ enden Jahres haben. Deren Einfluß auf die Zolleinnahmen werde ich noch besoaders zu beleuchten haben.
Wenden wir uns nun den einzelnen Etatsjahren zu, die für unsere jetzige Verhandlung in Betracht kommen, so ist zunächst her⸗ vorzuheren, daß trotz der im Frühjahr 1912 aus Anlaß der damaligen Wehrvorlage erfolgten Erhöhung der Einnahmepositionen am Schluß des Jahres 1912 noch ein Ueberschuß von 77 Millionen zu verzeichnen war. Er hat uns die Uebernahme der einmaligen Kosten der großen Heeresvorlage wesentlich erleichtert, und das sei dankend anerkannt. Im übrigen aber steht die Finanzverwaltung den Ueber⸗ schüssen nicht so freundlich gegenüber, wie man dies glauben sollte, wenn man einer weit im Publikum verbreiteten Meinung folgt. „Die Ueberschüsse eines Jahres verleiten nur zu leicht auch zur Steigerung von dauernden Ausgaben, für die es dann später an Deckung fehlt; ein Jahresabschluß, der möglichst nahe an den Anschlag herankommt, wird für den Regelfall daher vorzuziehen sein.
Daß für das Jahr 1912 unsere Einnahmeschätzung von den Tat⸗ sachen überholt wurde, beruht unter anderem darauf, daß der Ausfall der Ernte des Jahres 1911 die Einfuhr im folgenden Jahre noch mehr als erwartet beeinflußt hat. Die für die Zolleinnahmen, allerdings auch nur für diese, günstige Wirkung des Ernteergebnisses von 1911 in Verbindung mit dem Stande der Viehseuchen in jenem Jahre ist sogar — so namentlich in Ansehung der Fleischeinfuhr — in dem folgenden Faxge 1912 erst recht zur Erscheinung gelangt. Die dann im Herdft eintretenden Verwickkungen auf dem Balkan haben bei der damals noch allgemein günstigen Geschäftslage in Deutschlanh
die Entwicklung unserer Einnahmen nicht zu beeinflussen vermocht.
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