Win⸗ Som⸗ Win⸗ ter⸗ mer⸗ ter⸗ ter⸗ wetzen spelz roggen
in den Provinzen 1 mer⸗ ter⸗-⸗ gerste
Win. Som. Win. Som. mer⸗
s 1 28 8 . Zucker⸗ Futter⸗ Riesel⸗ “
V Kar⸗ Hafer toffeln rüben rübsen 1 Wiesen
Ostpreußen .... Westpreußen .. Brandenburg..
1754 1 646 1 605 2 226 2 071 1 605 2 753 2 363 1 795 2 916 2 736 2 008 2 356 2 381 1 936 2 370 2 169 1 870 3 001] 2 894 2 053 3 247 2 728 2 098 2 674 2 763 2 063 2 004 1 446 2 097 1 431 2 129 1 623
1 214 1 380 1 319 1458 1 424 1 406 1 356 1 617
4868 2 386 2377 2 161 2 113 2 884 2 848 2 346 2 284 2 512
Schlesien ....
Sachsen..
Schlesw.⸗Holstein Hannober.. .. Westfalen.... Hessen⸗Nassau .. Rheinprovinz... Hohenz. Lande . 1 654 1 868 1 426 1 211 1 274
preuß. Staat 2 525 2 517 1 902 1 336 2 474 23
1 Eine Vergleichung der Fruchtbarkeitserträge für 1913 Mittel aus 1903/12 gewahrt die folgende Uebersicht.
2 298 2 373 2 474
1 928 2 137 2 198
1167 1491, 1 881
2 298 2 370 2 550 2 320 18 455 2 383 2 241 18 689
9 975 2371
2 744 2 668 2 273 1 897 1 999 2 345 15 294 2 218 1 618 62] 2 229 16 835 30 741
im Staate mit denen für die Jahresreihe von 1903 bis 1912 und im Die Ernte berechnete sich vom Hektar auf Kilogramm:
85 14 863 19 16 180
87 18 425
24 407 28 989 29 748 30 028 2 298 15 500 31 798 2 220 16 126 30 075 2 573 16 035 31 908 2 447 18 186 30 665
1
41 889 1 360 6 059 5 009 41 016 1 878 6 016 5 045 49 279 1 486 5 713 3 882 40 215 1 545 5 564 4 156 43 861 1 692 6 624 4 872 44 152 1 533 5 689 4 349 37 944 1 457 5465 3 938 44 509 1 639 5 308 4 056
1 487 5 717 4 612
V 39 925 2 153 15 005 24 559 43 135 1 489 6 113 4 943 1 100 5 805 4 751
26 933 37 398 2 315 16 046 30 744 45 202 1 256 5 619 4 870 1 057 6 450 5 442
V 1 640 9 524 — 37 580 42 668 1 535 5 816 4 498.
6 288 6 151 6 311 6 151 6 378
5 572
6 488 6 658 6 459 6 897 6 368
Win. Som⸗ Win⸗ Win⸗ Som⸗ Win⸗ Som⸗ ter⸗ mer⸗ ter⸗ ter⸗ mer⸗ ter⸗ mer⸗ weizen spelz roggen V gerste
Hafer toffeln
Winter⸗ raps u. rübsen
ande⸗ ren
Wiesen
Kar⸗ Zucker⸗ Futter⸗ rüben
Lu⸗ Riesel zerne
2 022 2 304 1 385 1 607 1 023 1 988
2171] 1 972 1 280] 1 640 974 1 887 2 021] 1 995 1 433] 1 528 1 035 1 884 2 168 2 153 1 184] 1 573 1 112 2 025 1 891] 2571] 1 456 1 576 1 137 2125 2 117 1 464 1 120 2 075 2 497 1 601 1 211 2 159 2 211 1 392 1 180 2 246 2 008 1 409 1 166 2 2 425 2 460 1 497 1 269
Mittel aus 903 — 1912 ]2 130 2 229 1 410 1123 2525 2517 1602 1 336,¹) 2 474
1 993 2 189 2 019 2 068
2 332
2 054 2 362
e 2
1 837 13 016 — —
1 652 10 933 — — 1 658 14 950 — — 2 061 13 704 2152 21 1 828 14 411 2 142 14 953 1 886 14 669 1 849 11 410 2 032 15 449
1 910 2 229 16 835
5 606 4056 —
4 520 1187
6 501 5 051
6 931 5 377
5 643 4 686 3 700
6 468 5 413 4 193
4 941 4572 3 294
6 744 5 604 4 401
4 122 4 405 3 075
5 747, 5 490 4 348
5 722 ³) 4976 )3812 6 368 5 816 4 498.
1 541 1 582 1 387 1 730 1 600 1 678
29 455 26 850 27 712 32 441 17 118 30 407
13 738 ²) 27 33
30 741
57 13 870
1) 42 839
42 839 ²) 1 586 42 668 1 535
¹) Die Angaben über Wintergerste sind im Berichtsjahre zum ersten Male, die über Futterrüben seit 1912 aufgenommen worden. —
²) Mittel aus 1907/12. — ³) Desgl. aus 1904/12.
Einer in den letzten Jahren an die amtliche Statistik gestellten Forderung, die voraussichtlichen Ernteerträge der wichtigsten Feld⸗ früchte schon zur Zeit ihres Reifens zu schätzen, ist auch in diesem Jahre entsprochen worden. In der folgenden Uebersicht mögen die Vorschätzungen der Vertrauensmänner nach dem Stande zu Anfang der Monate Juli bis einschließlich Oktober d. J. mit den endgültig festgestellten, in den vorstehenden Tabellen mit⸗ geteilten Erträgen vom Hektar im Staatsdurchschnitt ver⸗
glichen werden. Es ergeben sich Tonnen vom Hektar
V
gerste
Anfang
Sommer⸗
8 8 E S8 G
Kartoffeln
Monate 1 M weizen
a. nach den vorläufigen Schätzungen: I= —TL[1 72 — —
August 2,20 2 18 1,88 1,8 — 2 September 2,30 2,20 1,90 1,38 2,322 2, Oktober.. —
1“““ 07] 2,01]¹⁷¼ — ꝙ— — 15 2,12 15,181 — — I1 I1 16,311 29,88/40,00, b. nach den endgültigen Schätzungen: November 2,82] 2,52] 1,90]/ 1,24] 2,47 2,30 ] 2,23] 16,83] 30,74 42,67; c. die vorläufigen Schätzungen verhielten sich zu den endgültigen 1 in Hundertteilen: Iuli .8932 — —— — August. . 87, 84,⸗ 968 99,20 u— 877 902 — September 91,8 89,7 100,010302 98, in 4 1.“ Oktober — — 88 9 — — — 96,9 97,2 93,7.
—
Land⸗ und Forstwirtschaft
Im Verein mit der Landwirtschaftskammer Brandenburg ver⸗ anstaltet die Königliche Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin in der Woche vom 5. bis 10 Januar 1914 einen Unter⸗ richtskursus für praktische Landwirte und Verwaltungs⸗ beamte, in dem die neueren Ergebnisse der Wissenschaft und Frern aus den hauptsächlichsten landwirtschaftlichen Gebieten be⸗ andelt werden sollen. Die Teilnahme ist am ganzen Kursus und an einzelnen Tagen möglich. Stundenpläne versendet unentgeltltch die
Registratur der Hochschule.
Heft 2 vom XLV. Bande der „Landwirtschaftlichen Jahr bücher“, Zeitschrift für wissenschaftliche Landwirtschaft (herausgegeben von Dr. H. Thtel, Wirklichem Geheimen Rat, und Dr. G. Olden⸗ burg, Geheimem Regierungsrat und vortragendem Rat im preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Verlag von Paul Parey, Berlin, Preis des Bandes von fünf Heften nebst Tafeln 12 ℳ), enthält folgende Abhandlungen: „Ueber die Zusammen⸗ setzung der Ziegenmilch“ nebst einem Anhang: „Ueber die Berechnung der Trockensubstanz von Ziegen⸗ und Kuhmilch nach verschiedenen Formeln“ von Ad. Stetter, Assistenten am Milchwirtschaftlichen Institut in Hameln (Mit⸗ teilungen aus dem Milchwirtschaftlichen Institut in Hameln); „Die neuen Saatmethoden und ihre Anwendbarkeit im Be⸗ triebe der Pflanzenzüchtung“ von R. Leidner, Saatzuchtleiter am Institut für Pflanzenproduktionslehre der Königlichen Landwirt⸗ schaftlichen Hochschule in Berlin (hierzu eine Tafel mit Ab⸗ bildungen); „Ueber Humussäuren“, n auf die Aus⸗ führungen Gullys in seiner Arbeit „Untersuchungen über die Humus⸗ säuren IV“ in Heft 5 der Mitteilungen der Königlich bayerischen Moorkulturanstalt, von Dr. Br. Tacke, Dr. A. Densch und Dr. Th. Arnd; „Ueber den Entwicklungsverlauf beim Getreide“, ein Beitrag zur Sortenkenntnis von Dr. Otto Schmidt, Ober⸗ assistenten an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Harleshausen.
Nr. 60 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“,
herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 5. Dezember 1913 hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstandshandlungen. — Marine und Schiffahrt: Abänderung der Anlage D der Bestimmungen, betreffend die Statistik des Ver⸗ kehrs und der Wasserstände auf den deutschen Binnenwasserstraßen. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Aenderung der Zündwarensteuerausführungs⸗ bestimmungen. — Militärwesen: Berichtigung zu dem Gesamtverzeich⸗ nisse der gemäß § 90 der Wehrordnung zur Ausstellung von Zeug⸗ nissen über die Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigten Lehranstalten. — Polizeiwesen: Ausweisung von Aus⸗ ländern aus dem Reichsgebiete. — Versicherungswesen: Ausführung der Reichsversicherungsordnung.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Land.
wirtschaft“.)
Winke für den Geschäftsverkehr mit Marokko.
Handelsstatistische Angaben sind vor allem enthalten in den jährlich in Tanger (Edition de l'Indicateur Marocain) er⸗ scheinenden „Statistiques du Mouvement Maritime et Gom- mercial du Maroc“.
Im übrigen muß auf die „Informationstätigkeit der Reichs⸗ verwaltung (Reichsamt des Innern) zur Förderung des deutschen Außenhandels“ verwiesen werden.
Auskünfte erteilen die Kaiserlichen Konsularämter (in Tanger, Larasch, Rabat, Casablanca, Masagan, Saffi, Mogador, Marrakesch, Tetuan, Fes) entweder selbst oder verweisen auf einen Vertrauens⸗ mann; alle Auskünfte sind unverbindlich, namentlich wird für die Kredttfähigkeit der etwa genannten Firmen jede Gewährleistung ab⸗ gelehnt. Die Auskunfterteilung seitens der Konsularämter geschieht unentgeltlich. Zur Vermeldung von Strafporto für die Rückantwort ist ein Vorschuß in Briefmarken beizufügen. Etwaige Gebühren und Auslagen werden unter Nachnahme erhoben.
Anknüpfung von Handelsbeziehungen. Es wird dringend davor gewarnt, in unmittelbaren Geschaͤftsverkehr mit einheimischen (arabischen, jüdischen) oder fremden im Lande etablierten Firmen zu treten, ohne sich zuvor über deren Finanzlage und Geschäftsgebaren durch Einziehung von Erkundigungen Gewißheit verschafft zu haben.
„Angabe von Firmen (einschl. Banken, Zeitungen, Schiffahrts⸗ linien u. dergl.). Ein Verzeichnis von Firmen usw. aller Nationalt⸗ täten enthält der jährlich in französischer Sprache erscheinende „Annuaire du Maroc“ (Verlag: F. Le Bourgeois, Paris, 6 Rue St. Georges), in dem auch sonstige Angaben, wie z. B. Beschreibung der marokkanischen Verwaltundzsorganisation usw. zu finden sind. Eine Liste der in Marokko ansässigen deutschen Firmen mit Angabe etwaiger Stammhäuser oder Vertreter in Deutschland und der Waren, die sie besonders führen, sowie Verzeichnisse sonstiger für einheimische Interessenten in Frage kommender Adressen sind in Vorbereitung. Auf ihr Erscheinen wird s. Zt. in den vom Reichs⸗ amte des Innern herausgegebenen „Nachrichten für Handel, In⸗ dustrie und Landwirtschaft“ hingewiesen werden.
Stellenvermittlung. Stellungsuchenden ist auf das Drin⸗ gendste anzuraten, nicht auf gut Glück nach Marokko zu kommen. Zwecks Erlangung einer Stellung sollten sie sich mit deutschen Export⸗ firmen, welche nach Marokko arbeiten, in Verbindung setzen.
Kataloge und Preislisten sollten in erster Linie mit spanischem Texte versandt werden. Falls Kataloge in spanischer Sprache nicht vorhanden sind, können auch solche in englischer oder französischer Sprache versandt werden.
Vertreter wähle man am besten aus den im Lande ansässigen Deutschen oder deutschen Schutzgenossen (Semsare), da nur diese der deutschen Gerichtsbarkeit ohne Einschränkung unterliegen; bei ihrer Auswahl ist das oben über die Anknüpfung von Handelsbeziehungen Gesagte zu beachten.
Post. In allen von Europäern bewohnten Plätzen bestehen deutsche Postanstalten. Bei deutschen Firmen genügt in der Brief aufschrift der Bestimmungsort. Im Verkehr zwischen Deutschland und deutschen Postanstalten in Marokko gilt der deutsche Inlandsbriefporto⸗ tarif. Telegramme von Deutschland nach Marokko gehen am schnellsten und zuverlässigsten, wenn sie die Aufschrift tragen „via Emden — Vigo“. Die direkte Kabelverbindung mit Europa hat bisber nur Tanger. Von hier werden die für die übrigen Städte Marokkos bestimmten Telegramme, die nicht als dringend bezeichnet sind, per Post weitergeleitet. Es bestehen zwar in fast allen marokkanischen Städten Stationen für drahtlose Telegraphie, aber von einem zu⸗ verlässigen Arbeiten dieser Stationen kann bisher noch keine Rede sein. Postpakete werden am schnellsten über Hamburg, Amsterdam oder Rotterdam befördert. Ueber Hamburg können auch Postfracht⸗ stücke bis zu einem Gewicht von 20 kg befördert werden. Ueber die genaueren Versandbestimmungen gibt jedes deutsche Postamt Auskunft.
Frachtgüter werden am billigsten über Hamburg mit den Dampfern der Oldenburg⸗Portugiesischen Dampfschiffsreederei ver⸗ sandt. Der Vertreter der Reederei in Hamburg ist Herr Oskar Ott,
Amsinck u. Hell Nachfolger. Zahlungsbedingungen. Die gebräuchlichen Zahlungs⸗ Barzahluna bei
hedingungen sind Zahlung gegen Konnossement, Empfang der Ware mit etwa 2 ½, 3 bis 5 % Skonto und Akzept mit verschiedenen, sich nach dem Artikel richtenden Fristen. Bei der großen Mehrzahl der Artikel handelt es sich um eine Frist von drei Monaten. Es gibt aber auch Artikel, wie z. B. Tuche für die grabische Kundschaft, welche nur bei Gewährung einer Frist von sechs Monaten abzusetzen sind.
Einziehung von Forderungen. Sofern es nicht gelinat, Forderungen durch die Vertreter oder durch die Konsulate auf güt⸗ lichem Wege einzutreiben, müssen sie auf dem Prozeßwege bei dem jeweils zuständigen Konsulargericht bezw. bei der marokkanischen Ver⸗ waltungsbehörde (Gouperneur, Kaid, Sultanspertreter) geltend ge⸗ macht werden. Abgesehen von dem gerichtlichen Wege können
Zwangsmittel gegen Schuldner seitens der Konsulate, insbesondere
seitens der deutschen, nicht in Anwendung gelangen.
Recht und Gerichte. 8 Fremden unterliegen in formeller und materieller Hinsicht der Gerichts⸗ barkeit ihres Heimatsstaats, die regelmäßig durch dessen Berufskonsuln (deutsche in Tanger, Casablanca, Fes, Tetuan) ausgeführt wird; ebenso unterstehen die sogenannten einheimischen Vollschutzgenossen (Semsare) der Gerichtsbarkeit ihres Schutzstaate, nicht aber die einheimischen landwirtschaftlich Angestellten (sogen. Mochalaten) und die sonstigen Halbschutzgenossen; Streitigkeiten, betreffend das Eigen⸗ tum an in Marokko gelegenen Grundstücken, gehören indessen ohne Ausnahme zur Zuständigkeit der einheimischen Gerichte, die nach islamtschen Rechte (Schra) entscheiden sollen. Internationale Bestimmungen, durch die bestimmte Rechtsverhältnisse in Marokko besonders geregelt sind, sind enthalten vor allem in der Konvention
von Madrid vom Jahre 1880 (Schutzwesen) und in der Algeciras⸗
Die in Marokko sich aufhaltenden
Akte vom Jahre 1906; beide sind abgedruckt im „Deutschen Handels⸗
Archiv“ Teil I von 1882 S. 640 bezw. von 1907 S. 16 sowie im vorgenannten „Annuaire du Maroc“. (Vergl. außerdem „Statut, International du Maroc“ in der Collection Diplomatique, Paris, Paul Lechevalier, 1912).
Wechsel im Sinne der eurepäischen Gesetzgebungen kennt das marokkanische (islamische) Recht nicht; nichtprotegierten Marokkanern gegenüber können sie, wenn mit ihrem Akzept versehen, nur als ein⸗ fache Schuld scheine zur Geltung gebracht werden.
Konkurse. Das Konkursverfahren richtet sich nach dem oben Gesagten im einzelnen Falle nach dem Rechte des jeweiligen Heimats⸗ (bezw. Schutz.) Staates des Gemeinschuldners. Im allgemeinen empfiehlt es sich, daß sich der deutsche Gläubiger, da er nicht immer mit Gewißheit die fremde Konsularbehörde kennt, bei der er regelmäßig seinen Anspruch geltend machen muß, an die an dem betreffenden Orte befindliche deutsche Konsular⸗ behörde mit dem Antrage auf Weiterleitung wendet. Ist der Schuldner ein Marolkaner, auch wenn Vollschutzgenosse, so ist die Konkurseröffnung fast regelmäßig lediglich aus der Tatsache der allgemeinen Zahlungseinstellung ersichtlich Selten läßt sich der Schuldner eine Urkunde in öffentlich⸗rechtlicher Form (vor sogenannten 2 Adulen und dem Kadi) über seine Insolvenz auf Grund von Zeugenaussagen ausstellen. Durch eine solche B urkundung kann er der Schuldhaft entgehen, die in Marokko weniger eine Strafe als ein Mittel sein soll, den verdächtigen Schuldner zum Zahlen zu zwingen. In der Regel, versammeln sich die Gläubiger und deren Vertreter bei einem von ihnen oder bei dem höchsten Ver⸗ waltungsbeamten des betreffenden Orts (Pascha, Kaid, Gouverneur) und paktieren mit dem Schuldner bezw. untereinander. Das Ver⸗ fahren ist formlos. (Vergl. außerdem „Konkursrecht“ in „Rechts⸗ sätze des Marokkanischen Handels“ von Dr. K. Steinführer in „Han⸗ delsgesetze des Erdballs“.)
Zoll. Eingehende Waren unterliegen einem Wertzoll von 10 v. H. Ausgenommen sind im wesentlichen Getränke, Seidenwaren und Schmucksachen, für die nur 5 v. H. zu entrichten sind Neben diesen Zöllen wird für Einfuhrwaren auf Grund der Algecirasakte eine Sonderabgabe von 2 ½ v. H. des Wertes erhoben. Einfuhr⸗ beschränkungen bestehen uur für Schußwaffen und deren Zubehör so⸗ wie für Tabak, Kif (Haschtsch, d. h. cannabis indica) und Opium. Der Ausfuhrzolltarif ist enthalten in dem deutsch⸗marokkanischen Handelsvertrage vom Jahre 1890 (Reichsgesetzblatt 1891, Nr. 25) und dem französisch⸗marokkanischen Abkommen vom Jahre 1892 (Deutsches Handelsarchiv 1873, Teil I, Februarheft).
Zollbehandlung von Warenproben und Muster⸗ sammlungen. Für Warenproben, auch wenn sie einen Handels⸗ wert haben, wird kein Zoll erhoben, da die Postsäcke verschlossen den Postämtern ausgeliefert werden und von den Zollbeamten nicht revidiert werden dürfen. Bei der Behandlung von Maustersamm⸗ lungen zeigen die Zollämter durchweg großes Entgegenkommen Falls die Muster wieder ausgeführt werden, kann der gezahlte Zollbetrag hinterlegt werden und wird bei der Wiederausfuhr zurückvergütet.
3 (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Tanger.)
Vereinigte Staaten von Amerika.
Feststellung der durchschnittlichen Garnnummer in
Baumwollengeweben. Das Schatzamt der Vereinigten Staaten hat durch Runderlaß vom 30. Oktober 1913 folgende Anweisung an die Zollkollektoren erlassen: Gemäß Vorschrift in § 253 des Zoll⸗ tarifgesetzes vom 3. Oktober 1913 sind die Zollsätze für Baum⸗ wollengewebe nach der Durchschnittsnummer des Garns in dem Zustand bei der Einfuhr zu ermitteln. Die Länge des Garns ist gleich zu rechnen der Entfernung, die von dem Garn in dem Gewebe eingenommen wird; alle abgeschnittenen Fäden sind als fortlaufende zu messen und alle mehrfachen Garne sind in Einzelfäden aufzulösen und dann ist die Gesamtzahl der Einzelfäden festzustellen. Eine etwaige überschüssige Steifung ist durch Kochen oder ein anderes geeignetes Verfahren zu entfernen. Die Garnnummer ist die englische Nummer von 840 Yard auf 1 Pfund für Garn Nr. 1. Die Durchschnittsnummer des Garnes kann ohne Aus⸗ fasern des Gewebes festgestellt werden; sie ist das Ergebnis der Teilung der gesamten Fadenlänge durch das Gewicht im Verhältnis von 840 Yard Garn gleich 1 Pfund von 7000 Grän oder von 1 Yard Garn gleich 8 ½ Grän, was einem Garn Nr. 1 entspricht. Folgende einfache Formel kann angewendet werden: Man multipliziere die An⸗ zahl der Fäden für 1 Geviertzoll mit der Anzahl der Geviertzolle in dem Probeabschnitt; das Ergebnis ist mit 100 zu multiplizieren; dann teilt man die so erhaltene Zahl durch das Gewicht des Probe⸗ abschnitts in Grän, multipliziert mit 432. Der Quotient, ergibt die Nummer des Garnes. Nimmt man z. B. ein Stück Baumwollen⸗ stoff von 4 Zoll Geviert, welches gleich ist 16 Geviertzoll, das 28 Kett⸗ und 28 Schußfäden hat, d. h. 56 Fäden auf den Geviert⸗ zoll, und 8,8 Grän wiegt, so würde die Formel folgendermaßen sein
56 16 %✕ 100 8 5 X 432 = 24, die Nummer des Garnes.
Die Formel kann weiter vereinfacht werden, indem man 1 Ge⸗ viertyard des Stoffes wiegt und die Anzahl der Fäden für 1 Eeviert⸗ zoll teilt durch des Gewichts eines Geviertyvards in Grän. Wenn ein Geviertyard oder mehr für die Prüfung verfügbar ist, so kann die folgende Formel angewendet werden:
Fadenzahl auf 1 Geviertzoll 24 Durchschnittsnummer Anzahl der Unzen auf 1 Geviertyard 35— des Garnes.
(Treasury Decisions under the customs etæc. laws.)
Zum Inkrafttreten des Abschnit K des Zolltarifs (Wolle). Das Schatzamt der Vereinigten Staaten hat durch Erlaß vom 28. Oktober 1913 hinsichtlich des Inkrafttretens von Abschnitt K. des Zolltarifgesetzes vom 3. Oktober 1913 (§ 310) Anweisung gegeben, daß nur die in den §§ 286 bis 310 genannten Gegenstände und Waren aus Wolle bis zum 1. Januar 1914 den Vorschriften des Abschnitt K des alten Tarifs unterliegen sollen, keineswegs aber sollen Gegenstände und Waren aus Wolle, die bisher unter Abschnitt K des Tariss vom 5. August 1909 fielen, auch weiter nach diesem Ahschnitt bis zum 1. Januar 1914 verzollt werden. Wenn belspielsweise Preßtuch aus Kameelhaar, das früher unter Abschnitt K aufgeführt war, jetzt in § 422 der Freiliste genannt ist, so ist damit die Zollfreiheit sofort mit dem Inkrafttreten des neuen Tarifs — d. h. am 4. Oktober 1913 — eingetreten. (Preasury Decisions under the customs otc. laws.)
Vor der Erhebung. des Zolstreits zu hinterlegende Gebühr. Das Schatzamt der Vereinigten Staaten von Amerika hat in einem Rundschreiben vom 27 Oktober 1913 die Anweisung gegeben, daß die in Abschnitt IIIN des Zolltarifgesetzes vom 3. Ok⸗ tober 1913 vorgesehene Einspruchsgebühr von 1 Doll. für jede Eingangsanmeldung zu entrichten ist, welche Gegenstand eines Ein⸗ spruchs ist, und daß Einsprüche nicht an den Board of General Appraisers weiter geleitet werden sollen, bevor die Gebühr hinter⸗ legt ist. (Treasury Decisions under the customs ctc. law 8.)
Zolltarifierung von Waren. Apparat aus Platin und Eisen zum Zersetzen und Verbrennen von salpetrigsauren
Gasen, die bei der Herstellung von Metallsalzen entstehen, wobei das Platin die Ausfütterung einer eisernen Röhre bildet, waren nicht als nicht genannte Metallware“ gemäß § 199 des Zolltarifs vom Jahre 1909 mit 45 v. H. des Wertes zu verzollen sondern als „Apparak usw. aus Platin für chemische Zwecke“ nach § 653 des genannten Zoll⸗ tarifs zollfrei zu lassen.
Kohlenteererzeugnisse oder ⸗zubereitungen, als Basen bekannt, welche nach Behandlung mit Säͤuren oder Lösung darin zum Färben von Zeu stoffen verwendet werden, waren nicht als Kohlen⸗ teerfarben und „farbstoffe sondern als „Erzeugnisse oder Zubereitungen aus Kohlenteer, keine Farben oder Farbstoffe, und nicht medizinischer Art“ nach § 15 des Zolltarifgesetzes vom Jahre 1909 mit 20 v. H. des Wertes zu verzollen. (Treasury Decisions under the customs etc. laws.)
MNiach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 6. De⸗ jember 1913 betrugen (+ und — im Vergleich zur Vorwoche): Aktiva. 1913 1912 1911 Metallbestand 2 stand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold 8 in Barren oder aus⸗ 8 ländischen Münzen, 8 das Kilogr. fein zu 2784 ℳ berechnet)
darunter Gold.
Bestand an Reichs⸗ kassenscheinen...
Bestand an Noten anderer Banken.
Bestand an Wechseln und Schecks..
Bestand an Lombard⸗ forderungen.
Bestand an Effekten
Bestand an sonstigen Attiven.. .
1 477 128 000 1 028 586 000 1 083 486 000 (— 26 401 000) (— 36 065 000) (— 22 660 000) 1 201 351 000 747 884 000 795 718 000 (— 17 785 000) (— 21 748 000) (— 14 159 000)
62 938 000 23 427 000 41 788 000 (+† 3739 000) (— 1 340 000) (— 1 083 000)
19 857 000 19 480 000 20 206 000 (+ 11 703 000) (+ 9 078 000), (+. 8 930 000)
849 118 000 1 420 254 000 1 129 956 000 (s— 36 985 000) (— 10 626 000) (— 51 476 000)
61 938 000 93 012 000 70 296 000 (— „S 306 000)(— 35 518 000) — 28 611 000) 226 009 0000 28 619 000 88 913 000 (+ 17 921 000) (— 4 458 000) (+ 529 000)
204 533 000 225 446 000 164 323 000 (— 2 751 000) (— 3 366 000) (— 4 331 000) Passiva. Grundkapital... Reservefonds..
Betrag der um⸗ laufenden Noten.
sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten.
sonstige Passt
180 000 000 (unverändert) 70 048 000
180 000 000 (unverändert)
66 937 000
(unverändert) (unverändert) (unverändert)
1 951 862 000 1 956 160 000 1 703 076 000 (— 30 036 000) (— 53 819 000) (— 51 446 000)
621 642 000 570 465 000 600 693 000 (s— 9 799 000) (— 96 755 000) (— 48 382 000) 5 2
180 000 000 (unverändert) 64 814 000
77 969 000 262 000 50 385 000 (+ 1755 000) (+† 2 279 000) (◻ 1 126 000)
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts 8 am 8. Dezember 1913:
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier “ Anzahl der Wagen C111 960 Richt gestellt —
— Ueber eine zweifelhafte ausländische Firma in Johannesburg (Bestellung von Waren gegen kleine Anzahlung und Verweigerung der Annahme der späteren Nachnahmesendung) sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin Mitteilungen zugegangen. Vertrauenswürdigen Interessenten wird im Zentralbureau der Korporation, Neue Pis icttrs 51 I, an den Werktagen zwischen 9 und 3 Uhr mündlich oder schriftlich nähere Auskunft gegeben.
— Nach einer Berichtigung des „W. T. B.“ ist die Meldung aus Pittsburgh (s. Nr. 289, II. Beilage des „R.⸗ u. St.⸗A.), be⸗ treffend die Einsetzung von Zwangsverwaltern, dabin zu berichtigen, daß statt Pittsburgh Coal Company zu setzen ist Pittsburgh Buffalo Coal Company.
Montreal, 8. Dezember. (W. T. B.) Der Verwaltungsrat der Canadian Pacific⸗Eisenbahn errichtete einen Trustfonds von 55 Millionen Dollar, der Special Investment Fund genannt werden soll. Der Fonds wird aus aufgeschobenen Zahlungen in Ver⸗ bindung mit Landverkäufen sowie aus den Wertpaplieren bestehen, in denen der Erlös aus Landverkäufen angelegt wird. Der Verwaltungs⸗ rat beschloß ferner, den Inhabern der Stammaktion 52 Mihionen Dollar 6 % Notes Certifikates zu 80 % anzubieten, die am 2. März 1924 zu pari einlösbar sind.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 8. Dezember. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 81,25 Br., 80,75 Gd.
Wien, 9. Dezember, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 83,32, Einh. 4 % Rente Januar/ Juli pr. ult. 83,20, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 8400, Ungar. 4 % Goldrente 99,40, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 83,00, Türkische Lose per medio 234,50, Orientbahnaktien pr. ult 917,50, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 705,75, Südbahn⸗
gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 103,50, Wiener Bankvereinaktien 520,50, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 634,25, Ungar. allg. Kreditbankaktien 836,00, Oesterr. Länderbankaktien 529,50, Unionbank⸗ aktien 600,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,72, Brüxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch. Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 809,00, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 2700, Türkische Tabakaktien 429,50. — Montanmarkt vernachlässigt, sonst fest. Orientwerte und Renten bevorzugt. 8
London, 8. Dezember, Nachm. (W. T. B.) Silber prompt 271⁄16, 2 Monate 27 16. Privatdiskont 4 ½.— Abends. 2 ½ % Engl. Konsols 721 16. — Bankeingang 5000 Pfund Sterling. 8
Paris, 8. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 85,42.
Madrid, 8. Dezember. (W. T. B.) Die Börse bleibt wegen des katholischen Feiertags geschlossen.
Lissabon, 8. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 20.
New York, 8. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Zu Beginn der Börse war eine feste Tendenz vorherrschend auf de⸗ ruhigende Erklärungen des Generalanwalts hinsichtlich der Haltung er Regierung in der Angelegenheit der New York, Newhaven and Hartfordbahn und bezüglich der Trustfragen im allgemeinen. Um 4 % höher setzten Canadians ein, wie es hieß, auf die be⸗ absichtigte Trennung der Ländereien der Dampferlinien ꝛc. vom pauptunternehmen und auf die dann zur Verteilung kommenden
eripapiere der neu geschaffenen Gesellschaften. Vorüber⸗ gehend wurde die Haltung schwächer, sie befestigte, sich aber vof neuem, als die Ermäßigung des Geldsatzes auf 5 % und M Erwartun einer konservativen Anttrustgese gebung dem Markte neue Käufer zuführten. American Sugars verkoren mehr als
3 Dollar auf die zahlreichen in Louisiana schwebenden Prozesse, an denen die Gesellschaft beteiligt ist. Nach Bekanntwerden der Kupfer⸗ statistik trat erneut Angebot hervor, und die schwächere Stimmung erhielt sich, da das Anziehen der Geldsätze gleichfalls verstimmte. Der Schluß war stetig bei im allgemeinen nur wenig veränderten Kursen. Erheblich höher waren Canadians. — Aktienumsatz 248 000 Stück. Nach Interviews scheinen der Präsident Wilson und der Generalanwalt bestrebt zu sein, Härten bei ihrem Vorgehen gegen die Trusts zu vermeiden. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden⸗Durchschn.⸗Zinsrate 5, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 5 ½, Wechsel auf London 4,8110, Cable Transfers 4,8605, Wechsel auf Berlin (Sicht) 9412⁄16.
8 de Janeiro, 8. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf
ondon —.
Kursberichte von auswärtigen Wo
Essener Börse vom 8. Dezember 1913. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ Sund Flammkohle: a. Gasförderkohle 12 50 — 14,50 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 12,25 — 13,25 ℳ, c. Flammförderkohle 11,50 bis 12,00 ℳ, d. Stückkohle 14,00 — 15,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,50 bis 14,50 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. III 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 — 14,50 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0 — 20/30 mm 9,00 — 10,00 ℳ, do. 0 — 50/60 mm 10,50 bis 11,25 ℳ, h. Gruskohle 8,00 — 10,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 12,00 — 12,75 ℳ, b. Bestmeliterte Kohle 13,00 — 13,50 ℳ, c. Stückkohle 14,00 — 14,50 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn I 14,25 bis 15,00 ℳ, do. do. II 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. III 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 —- 14,00 ℳ, e. Kokskohle 13,25 — 14,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 11,25 — 12,75 ℳ, b. do. melierte 12,25 — 13 25 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 13,25 — 14,75 ℳ, d. Stückkohle 13,75 — 16,25 ℳ, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 15,75 — 19,00 ℳ, do. do. III 16,50 bis 20,00 ℳ, do. do. IV 12,25 — 14,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 20,50 — 22,00 ℳ, do. do. II 22,00 — 26,00 ℳ, g. Fördergrus 10,25 bis 11,25 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 7,25 — 10,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 16,50 — 18,50 ℳ, b. Gießereikoks 19,00 — 21,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 21,00 — 2400 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,50 — 15,00 ℳ. — Tendenz: Marktlage schwach. — Die nächste Börsenversammlung findet am Donnerstag, den 11. De⸗ zember 1913, Nachmittags von 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang am Sta dtgarten) statt.
Magdeburg, 9. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad ohne Sack 8,70 — 8,82 ½. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,90 — 7,00. Stimmung: Ruhiger. Brotraffin. I o. Faß 19,00 — 19,12 ½. Kristallzucker I mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,75 — 18,87 ⅞. Gem. Melis I mit Sack 18,25 — 18,37 ½. Stimmung: Stetig. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Dezember 9,10 Gd., 9,12 ½ Br., Januar 9,17 ½ Gd., 9,20 Br., März 9,35 Gd., 9,37 ½ Br., Mat 9,50 Gd. 9,52 ½ Br., August 9,72 ½ Gd., 9,75 Br.,
ktober⸗Dezember 9,65 Gd. 9,67 ½ Br. Ruhig.
Cöln, 8. Dezember. (W. T. B.) Feiertag.
Bremen, 8. Dezember. (W. T. B.) Schmalz. Ruhig Loko. Tubs und Firkin 57 ½, Doppeleimer 58 ¼. — Kaffee. Stetig. — Baumwolle. Stetig. American middling loko 67.
Hamburg, 9. Dezember, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Schwächer. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dezember 9,10, für Januar 9,17 ¼, für März 9,32 ½, für Mai 9,50, für August 9,72 ½, für Oktober⸗Dezember 9,65. .
Hamburg, 9. Dezember, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Ruhig Good average Santos 8 Dezember 51 ½ Gd., für März 52 ¾4 Gd., für Mai 53 ½ Gd., für
September 54 ½ Gd.
London, 8. Dezember. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Dezember 9 sh. ½ d. gehandelt, flau. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 4 ½ d. nom., ruhig.
London, 8. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer kaum stetig, 65 ¼, 3 Monat 64 ¼.
Liverpool, 8. Dezember, Nachmtttags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 15 000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Dezember⸗Januar 6,92, Januar⸗ Februar 6,91, Februar⸗März 6,91, März⸗April 6,92, April⸗Mai 6.92, Mai⸗Juni 6,92, Juni⸗Jult 6,90, Juli⸗August 6,87, August⸗ September 6,73, September⸗Oktober 6,50.
Liverpool, 9. Dezember, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko fest. Mutmaßlicher Umsatz 12 000 Ballen, Import 13 000 Ballen, davon amerikanische 13 000 Ballen. Amertkanische Lieferungen stetig.
Glasgow, 8. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants ruhig, 49/6. 8
Paris, 8. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 28—28 ½. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg für Dezember 31 ⅜, für Januar 31 ⅛, für März⸗ Juni 32 ⅜, für Mai⸗August 32 ¼.
Amsterdam, 8. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 41 ½. — Bancazinn 105.
Antwerpen, 8. Dezember. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 24 ¾ bez. Br., do. für Dezember 24 ¾ Br., do. für Januar 25 Br., do. für Februar⸗März 25 ¼ Br. Fest. — Schmalz für Dezember 138.
New York, 8. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 13,40, do. für Januar 12,84, do. für März 12 97, do. in New Orleans loko middl. 1217⁄1 6, Petroleum Resined (in Cases) 11,25, do. Standard white in New For 8,75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 11,05, do. Rohe u. Brothers 11,50, Zucker fair ref. Muscovados 3,04, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ¼, do. für Januar 9,42, do. für März 9.68, Kupfer Standard —,—, Zinn 37,50 — 37,75. — Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 72 127 000 Bushels, an Canadaweizen 16 039 000 Bushels, an Mais 2 352 000 Bushels.
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und
taatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Erxpedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)
Rumänien.
18./31. Januar 1914, 10 Uhr Vormittags. Generaldirektion der Regie der Staatsmonopole in Bukarest: Vergebung der Lieferung von 850 000 Jutesäcken zum Vervacken von Tabakpaketen und ge⸗ mahlenem Salz sowie von 610 500 m Juteleinwand zum Verpacken von Tabak. Die allgemeinen und näheren Lieferungsbedingungen sind bei der obigen Generaldirektion (Serviciul Exploatrei, Calea Victoriei Nr. 127) erhältlich. “
8. Januar 1914. Mittags. Ministerium des Innern, Abteilung für öffentliche Gesundheit, in Kairo: Lieferung von Watte und Ver⸗ bandmaterial. Lastenheft in englischer Sprache beim „Reichsanzeiger und im Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Land⸗ wirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74.
Theater und Musik.
Konzerte.
8 Die Königliche Kapelle hatte am Donnerstag ihren IV. Symphonieabend unter der Leitung des Generalmusikdirektors Dr. Richard Strauß. Als Solisten wirkten Professor Dr. Max Reger (Klaviet), Perenhe⸗ Emil Prill (Flöte) und der Konzert⸗ meister Robert Zeiler (Violine) mit. Die als dritte Nummer des Programms gesvpielten Variationen über ein lustiges Thema bvon J. Adam Hiller (1770) von Max Reger sind wohl die bedeutendste Arbeit, die der vielseitige Komponist Reger geschrieben hat. Sie bergen eine Fülle der reifsten Kontrapunktik, die, nachdem der musikalische Vorwurf in nicht weniger als elf reich ausgestatteten Varianten zu Gehör gekommen ist, ihren Höhepunkt in einer großartig angelegten Fuge haben. Diese allein ist schon ein be⸗ redtes Zeugnis von der Meisterschaft ihres Schöpfers, und nur ein Orchester von den Eigenschaften der Königlichen Kavpelle ist den Schwierigkeiten dieser Musik gewachsen und fähig, ihre Werte restlos auszuschöpfen. Der Komponist leitete sein Werk selbst, und so erfuhr es eine ideal schöne Ausdeutung. Auch das fünfte Brandenburgische Konzert von Bach in einer Bearbeitung von Reger mußte als eine Musterleistung bezeichnet werden, da es, von den Herren Reger, Prill und Zeiler gespielt, die Bachsche Muse in ihrer ganzen Schönheit glänzen ließ. Den Schluß bildete, in Schmelz und Duft getaucht, Mozarts unvergleichliche D⸗Dur⸗Symphonie, während Cherubinis Ouvertüre „Abenceragen“ den Abend würdig eröffnet hatte. — Ein Konzert, das Erich Ochs an demselben Abend mit dem Philharmonischen Orchester im Beethovensaal veranstaltet hatte, offenbarte ein geradezu erstaunliches Talent des jugendlichen Dirigenten. Wenn andere gleich Mime in jahrelanger Mühe sich plagen, der Technik Herr zu werden, so tritt Herr Ochs als Jung Siegfried fertig auf den Plan und zwingt Svieler und Zuhörer gleich⸗ mäßig in den Bann seines Zauberstabes. Es ist wirklich bewunderns⸗ wert, mit welch suggestiver Kraft der junge Meister dem Orchester seinen Willen aufzwingt, und mit welchem überlegenen Können er die Technik des Dirigierens beherrscht. Da sich hiermit glücklicherweise ein tiefes Eindringen in den Geist der von ihm vermittelten Werke (Gernsheim: Mirjam⸗Symphonie, Kaun: Am Rhein, Berlioz: Carnaval romain, Liszt: Tasso, Wagner: Meistersinger⸗Vorspiel) und ein zündendes Temperament verbinden, so wird dieser junge Feuerkopf sicherlich dereinst von sich reden machen; man wird jedenfalls auf ihn acht geben müssen. — Im Duypsensaal gab es, gleichfalls am Donnerstag, einen bunten Abend; Herr August Ludwig kam darin als Dichter und Komponist zu Worte. Dem Vortrage seiner „Deutschen Blumenspiele“ für Sprechreime und Klavier, ließ er Proben aus seinem „Deutschen Blumen⸗Versbuch“ folgen; in letzterem zeichnet er in kurzen Sprüchen, heiter und sinnig, die kleinen Eigentümlichkeiten verschiedener Pflanzen, wie Stiefmütterchen, Dorflinde, Kartoffel, Unkraut usw. Als harm⸗ lose Unterhaltungsliteratur für junge Mädchen würden diese Liedchen wohl am Platze sein; denselben Eindruck hinterließ die Schlußnummer „Mädchenbilder in Tönen“; das sind kleine Klavierstücke, in denen die mancherlei Abarten des Mädchengemüts, wie die Schwärmerische, die Elegische, die Flinke, die Graziöse usw. musikalisch illustriert werden. Von starker Eigenart waren diese Tonbilder nicht; sie glichen zu sehr den Sprechreimen, die sich genügen lassen, einem Bedürfnis nach gefälliger Unterhaltung entgegen zu kommen. Elsa Günzburg⸗Oertel trug die „Mädchenbilder in Tönen“ recht verständig vor. Einen merkbaren Eindruck hinterließ die ganze Veranstaltung nicht. — Im Bechsteinsaal ließ sich um dieselbe Zeit die Pianistin Paola St. Angelo hören. Ihr musikalisches Gefühl scheint noch nicht kräftig entwickelt; sie spielte als Eingangsnummer Beethovens Appassionata technisch leidlich geschickt, der Ausdruck ließ jedoch nur wenig Verständnis für die Seele der Tondichtung erkennen; die herrliche Sonate wurde fast mechanisch zu Gehör gebracht; Wohlgefallen konnte man an dieser Leistung nicht finden. — Frieda Langner⸗Dettmann und Kurt Langner hatten (Donnerstag) bei ihrem Lieder⸗ und Duettabend im Ch oralionsaal ein ziemlich umfangreiches Programm aufgestellt, um dessen Bewältigung sie sich einzeln, wie vereint redlich bemühten. Während die Sopranistin gesangstechnisch ihren Partner überragt, zeigt der Tenorist mehr Ausdrucksvermögen, aber eine etwas flache Tongebung. Beide boten recht annehmbare Durchschnittsleistungen, von denen die Wiedergabe 8 dreier von Wilh. Berger bearbeiteter Lieder am Schluß des Abends durch ihre frische Ursprünglichkeit den Duettisten den meisten Beifall eintrug. — Helene Siegfried⸗Martini, eine hier schon seit mehreren Jahren erfolgreiche Sängerin, gab an demselben Tage in der Sing⸗ akademie einen wohlgelungenen Arien⸗ und Liederabend. Ihre Be⸗ gleiterin war die gleichfalls bestens bekannte Pianistin Helene Lach⸗ manski⸗Schaul. Die dunkelgefärbte, schöne, nur durch Forcieren manchmal beeinträchtigte Altstimme der Sängerin kam wiederum in Kompositionen verschiedener Tondichter und namentlich in einer Reihe von solchen Schuberts und Hugo Wolfs, unterstützt durch einen musi⸗ kalisch sein empfundenen Vortrag, zu voller Wirkung. — Die Arien⸗ und Liedervorträge von Charlotte Rohde⸗Stahlbaum im Saal der Gesellschaft der Freunde waren am Donnerstag eben⸗ falls von starkem Erfolge begleitet: die Dame überraschte durch die Aus⸗ giebigkeit und Schönheit ihres Mezzosoprans ebenso wie durch die Ausdrucksfülle in der Darstellung. An lebhafter Anerkennung konnte es diesen ausgezeichneten Gesangsleistungen nicht fehlen.
Der Berliner Lehrerinnen⸗Gesangverein, der unter der sachkundigen Leitung von Georg Bader steht, könnte einen Zuwachs von guten, jugendfeischen Stimmen vertragen, seine sym⸗ pathischen Bestrebungen, der Literatur für Frauenchor neue Freunde zu gewinnen, müssen durchaus unterstützt werden. Das Konzert des Vereins am Freitag in der Aula der Sophienschule zeigte, daß hier tüchtig gearbeitet wird; so bot der Chor in den Frauenchören von Schumann („Der Rose Pilgerfahrt“), Wagner (.Fliegender Holländer“), Lindblad, Kjerulf und Pfannschmidt viel Schönes und Stimmungsvolles, wenngleich nicht verschwiegen werden darf, daß genauere Einsätze, schärfere Aussprache der Konsonanten und vor allem sauberere Intonation noch anzustreben sind. Dagegen überraschte es, daß in Karl Kämpfs Frauenchor „Selten, daß ein Hauch der Schöne“ die nicht geringen harmonischen Schwierigkeiten siegreich überwunden wurden. Herr Kammermusiker Hans Savage, ein tüchtiger, aus der Schule von Professor Prill hervorgegangener Flötist, wartete mit mehreren Solostücken auf, die ihm mit Recht großen Beifall eintrugen. Die mitwirkende Sopranistin Fräulein Gertrud Rehagen zeigte sich im Besitz einer hübschen, aber leider falsch gebildeten Stimme, ihr wäre in ihrem eigenen Interesse ein guter Unterricht anzuraten; dagegen erfreute Fräulein Alice Bertkau durch einen schöngepflegten Alt. In der Klavierbegleitung wechselten sich die Herren Georg Bader und Br. Rösner mit Gelingen ab. — Die Saängerin Corry Nera trug, gleichfalls am Freitag, im Harmoniumsaal ihre Lieder mit gewinnendem Ausdruck vor; leider fehlte dem gesunden, frischen Mezzosopran, den die Künstlerin besitzt, die Stetigkeit des Tons; die Freude an den sonst guten gesang⸗ lichen Leistungen der jungen Dame wurde dadurch empfindlich gestört. — Das am Freitag im Konzertsaal der „Neuen Welt“ abgehaltene Konzert des „Oratorienvereins zu Neukölln“ unter seines tatkräftigen Dirigenten Johannes Stehmann Leitung legte zwar von neuem den Beweis lobenswerten Fleißes ab, der aber diesmal nur bedingte Erfolge zeitigte. Das Stimmenmaterial ist besonders in den Frauenstimmen sowie im Baß gut, die Aussprache bei ersteren vorzüglich, die Männerstimmen hingegen zeigen in dieser Hinsicht große Mängel. Gemischte Chöre machten Männer⸗ chören Platz, die wieder unterbrochen wurden von etnigen Gesängen der Solistin Therese Funck, die mit zwar tragfäbiger, aber wenig ausdrucksfähiger Stimme und einförmigem Vortrage Lieder von Hildach, 8E“ Volkmann, Reger, Becker und Berger, von Walter Jessen am Klavier begleitet, sang. Reich war auch der Vortragszettel der vom Chore gesungenen a gappella⸗Gesänge. Solche von Leo Haßler, Eccard, Praetorius und Volkmann als Ver⸗ treter der älteren Schule leiteten über zu den Werken neuzeitlicher Tonsetzer wie Kaun, von dem ein melodiöser, fein a iteter Frauen⸗