der gestrigen trefflichen Aufführung auch zu voller Wirkung kam. Den Grafen Ehrenfried stellte Sommerstorff recht glaubhaft und sympathisch dar; Herr von Ledebur gab den Kurfürsten mit natürlicher Kraft und Würde, Fräulein Arnstädt die Elfriede von Rosenberg mit stolzer Anmut. Reizend naiv wußte Fräulein Thimig die Lehrertochter zu spielen und aus dem Lehrer selbst verstand Herr Vollmer eine über⸗ aus komische Prachtfigur zu machen. Das Zusammenspiel war frisch und ausgeglichen, die Bühnenbilder charakteristisch und malerisch. Die Aufführung fand freundlichen Beifall und der Dichter wurde wieder⸗ holt gerufen. Schillertheater Charlottenburg. Shakespeares Lustspiel „Was ihr wollt“ wurde am
Mittwoch im Charlottenburger Schillertheater, neu einstudiert, in der Uebersetzung von Schlegel aufgeführt. Wenn dabei auch die Regie
(Alfred Walter⸗Horst) von der an und für sich löblichen Absicht aus⸗
gegangen war, möglichst viel vom Texte des Originals zu bringen und zugleich den bunten Wechsel der Szenen sich in schneller Fol e abrollen zu lassen, so kann das zu diesem Zweck gewählte Mittel, die Komödie innerhalb eines immer gleichbleibenden Rahmens, der alle Seplcge vereint, zu geben und die verschiedenen Abschnitte der
schselvollen Handlung nur durch vorübergehende Verdunkelung der Bühne anzudeuten, nicht als glücklich bezeichnet werden. Diese Ein⸗ richtung benahm dem Zuschauer einen guten Teil der Illusion und dem Stück die Farbenfülle. Ihre Einförmigkeit verschuldete es, daß all die lustigen Szenen, die gerade dieses Shakespearesche Stück auf⸗ weist, das Publikum nicht in die rechte Stimmung zu ver⸗ sehen vermochten, die bei dem vortrefflichen Spiel fast aller Mitwirkenden sonst nicht hätte ausbleiben können. Von letzteren verdient in erster Reihe Karl Noack als aufgeblasener Haushofmeister Malvolio genannt zu werden, der in allen e seiner Rolle außer⸗ ordentlich belustigend wirkte. Auch die Damen Else Wasa in der Doppelrolle der Viola und Gertrud Urban als das lustige, durch⸗ triebene Kammermädchen Maria boten vortreffliche Leistungen, namentlich die letztere mit ihrer natürlichen Munterkeit und dem fröhlich stimmenden Lachen. In gleicher Weise geschickt lösten die Herren Karl Elzer (Junker Tobias), Harry örster (Junker von Bleichenwang) und Adolf Kurth (Fabio) ihre schwierige Aufgabe, obzwar ihnen die Trinkszene etwas zu lärmend geriet. Alfred Braun war ein guter Vertreter des Narren im Dienst der Gräfin und spielte seinen Part mit feinem Verständnis und kluger Zurückhaltung. Die Gräfin Olivia wurde von Gertrud Dettmann nicht immer warmherzig genug dargestellt, auch Heinz Senger als Herzog hätte bisweilen mehr Empfindung offenbaren können. Der Gesamteindruck war jedoch, von dem bereits erwähnten Regiemißgriff agseschen, befriedigend und der der Darstellung gezollte Beifall wohlverdient.
Deutsches Künstlertheater (Sozietät)
Die Mär vom Grafen von Gleichen, der im Morgenlande in Gefangenschaft geriet und von einer Türkin befreit wurde, die er mit sic. in die Heimat und, obwohl bereits verheiratet, mit päpstlichem Dispens als zweite Frau zur Ehe nahm, scheint unseren modernen Dramatikern besonders zuzusagen. Schmidtbonn hat vor einigen
kahren den Stoff ernst behandelt, Ernst Hardt machte jetzt daraus ein Scherzspiel, „Schirin und Gertraude“, das gestern im Künstler⸗ theater zum ersten Male gegeben wurde und soviel Heiterkeit erweckte, daß ihm gewiß zahlreiche Wiederholungen bevorstehen. Ernst Hardts Graf von Gleichen, der als schmucker junger Ritter vor Jahren ins Feld zog, ist als türkischer Gefangener ein so behäbiger Herr geworden, daß ihn sein deutsches Ehegemahl Gertraude bei seiner Rückkehr kaum erkennt. Sie begrüßt ihn denn auch nicht allzu stürmisch, viel mehr Gefallen findet sie an dem schlanken, schwarzäugigen jungen Türken, der in seiner Begleitung ist. Es ist Schirin, des Grafen zweite Gemahlin, die er zunächst, Eifersuchtsausbrüche Gertraudes befürchtend, für seinen morgenländischen Diener ausgegeben hat. Aber das
1
Verhalten Gertraudes erregt und zornig platzt er bald mit der Wahrheit heraus, daß Schirin ein Weib, ja daß sie sein Weib sei. Gertraude schmolkt zuerst ein wenig, aber schließlich siegt ihre Zuneigung zu Schirin und ein schnell geschlossener schwesterlicher Freundschaftsbund vereinigt die beiden Gattinnen. Der Graf ist überselig über diese unerwartete Wendung der Dinge, aber sein Glück währt nicht lange. Die beiden jungen Frauen tollen miteinander wie die Kinder durch Haus und Hof und kümmern sich wenig um den rundlichen Ritter, der nun zwei Frauen, aber eigentlich doch keine hat. Sein ganzes Bestreben i nun darauf gerichtet, sie wieder zu entzweien; aber die Listigen durchschauen sein Vorhaben und spielen ihm eine Zankkomödie vor, um sich gleich darauf hinter seinem Rücken über ihn lustig zu machen. Schließlich greift er selbst zur List. Er stellt sich tot; und wirklich über seine vermeintliche Leiche fangen die
rauen an zu streiten, wer an seinem vorzeitigen Ende schuld sei. Ueber⸗ glücklich richtet sich der Totgeglaubte von seiner Bahre auf in der endlichen Hoffnung des Sieges. Alsbald aber wenden sich beide Frauen nun gegen ihn, schließen aufs neue Freundschaft und laufen lachend von dannen, während der verargerte Ritter sich nun in einsamer Kammer seufzend zur Ruhe begibt. Ueber die Wahrscheinlichkeit der sich innerhalb des Zeitraums eines Tages abspielenden drei Akte darf der Zuschauer nicht allzuviel nachdenken, auch nicht darüber, wie sich die Zukunft des Drei⸗ gespannes gestalten wird. Der Dichter macht es ihm mit seiner sauber geschliffenen gereimten Trochäensprache und seiner spielerischen Behandlung des Themas leicht, sich über alle Bedenken hinwegzusetzen. Viel tat auch die gute Aufführung unter Willy Grunwalds Regie dafür. Den Grafen gab Jakob Tiedtke ohne alle Uebertreibungen besonders im Mienenspiel überwältigend komisch. Eine vollsaftig humoristische Gestalt schuf auch Hans Marr als alter, über die sonderbare Entwicklung seines Herrn verwunderter Haushofmeister. Die beiden Frauen fanden in Annalise Wagner (Gertraude) und Jo⸗ hanna Zimmermann (Schirin) anmutige und muntere Vertreterinnen, und in kleineren Rollen bewährten sich Rose Veldtkirch, die Herren Mierendorff, Ziener, Fuchs u. a. Lebhafter Beifall rief nach den Akt⸗ schlüssen den Dichter des Scherzspiels, das, nebenbei gesagt, einen reizvollen Stoff für eine komische Oper abgeben würde, wiederholt vor den Vorhang.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, „Margarete“ wiederholt. Fräulein Wanda Achsel vom Opernhause in Cöln singt als Gast die Margarete, Herr A. Parcyna von der Coventgarden Oper in London den Mephistopheles, den Faust: Herr Berger, die Marthe: Frau von Scheele⸗Müller, den Siebel: räulein Vilmar, den Valentin: Herr Wiedemann, den Brander: Herr Krasa. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.
Im Königlichen Schauspielhause wird zum Gedenken des 50 jährigen Todestages Friedrich Hebbels morgen und am Montag die Nibelungentrtlogie aufgeführt, und zwar morgen „Der gehörnte Sieg⸗ fried“ und „Siegfrieds Tod“, und am Montaa Kriemhilds Rache“. Die Hauptrollen werden von den Herren Mühlhofer, Geisendörfer, Kraußneck, von Ledebur, Böttcher, Werrack, Zimmerer, Eggeling, Mannstädt und Vallentin sowie von den Damen Poppe, Willig und Abich dargestellt. 8 M
Mannigfaltiges Berlin, 12. Dezember 1913.
„Die Stadtverordneten erledigten in ihrer gestrigen Sitzung zunächst eine Vorlage, betreffend die Krankenversicherung der nicht angestellten Lehrpersonen sowie Krankenhilfe für Anwärter auf Beamtenstellen. — Es folgte die Vorlage, betreffend den Bau des Westhafens. Die Kosten für diesen Bau betragen rund 40 Millionen Mark. Unter Dar⸗
nun bei ihm selbst Eifersucht,
legung der vielen Schwierigkeiten, welche zu überwinden waren ehe der den Stadtverordneten nun vorliegende Entwurf fertiggestellt werden konnte, beantragte der Magistrat fol⸗ Snse Beschlußfassung: „Die Versammlung erklärt sich mit der usführung des Westhafens nach dem der Vorlage vom 5. De⸗ zember 1913 beigefügten Entwurfe und Kostenanschlage vorbehaltlich der 58 der Sonderentwürfe für das Verwaltungs⸗ gebäude und das Arbeiterspeisehaus und vorbehaltlich der drei mit der Staatseisenbahnverwaltung abzuschließenden Verträge einver⸗ standen und bewilligt für das laufende Etatsjahr die Summe von 1 000 000 ℳ aus Anleihemitteln.“ Damit wurde verbunden eine Vorlage zur Kenntnisnahme, betreffend die Schaffung eines Hafen bauamts, b Leiter eine Fuhrkostenentschädigung von 50 ℳ bewilligt werden soll. Die erste Vorlage, die von dem Oberbürgermeister Wermuth mit Ausfuͤhrungen be⸗ gründet wurde, in denen er die große Bedeutung des ge⸗ planten Werkes für Handel und Industrie, ja, für die ganze Stellung Berlins darlegte, wurde schließlich einem Ausschuß zur Vorberatun überwiesen. — Dasselbe geschah mit einer Magistratsvorlage, betreffeng die Errichtung eines Stadtschuldbuches. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung. 8 1“ 8 6
H r, 11. Dezember. (W. T. B.) Die städtischen Kollegien der Nachbarstadt Linden bewilligten heute einstimmig die Summe von 4 800 000 ℳ zur Erbauung eines städtischen Hafens mit Hafenbahnhof im Anschluß an den Stichkanal des Rhein⸗Leine⸗Kanals. Der Magistrat hatte aus den Ueberschüssen der letzten Jahre zu diesem Zwecke einen Fonds von 1 ½ Millionen Mark angesammelt, sodaß eine Steuererhöhung vor⸗ läufig nicht nötig erscheint.
Leipzig, 12. Dezember. (W. T. B.) Eine Eingabe der Studierenden der Zahnheilkunde auf Erlangung des medizinischen Doktortitels ist vom Kultusministerium abschlägig. beschieden worden. Die Studierenden haben den ablehnenden Beschei mit einer Kundgebung beantwortet, die sich darin äußert, daß sie den Vorlesungen und Uebungenfernbleiben. Dieser Bewegum haben sich nunmehr auch die Studierenden der Universitäten München, Bonn, Breslau, Marburg, Freiburg i. B., Heidelberg und Straßburg i. E. angeschlossen. 1.“ “
Rom, 11. Dezember. (W. T. B.) Auf Grund des Ergeb⸗ nisses der Untersuchung über den Unfall des Panzer⸗ kreuzers „San Giorgio“ (vgl. Nr. 292 d. Bl.) sind der Kom⸗ mandant der zweiten Division des zweiten Geschwaders Konteradmiral Cagni und der Kapitän z. S. Cacace, der Kommandant des „Sen Giorgio“, zur Disposition gestellt worden. Ueber die Leutnants z. S. Degliumberti und Gamberini, den Kursoffizier und den Diensthabenden im kritischen Augenblick sind einfache Arreststrafen verhängt worden. Der Bericht über die Untersuchung wird dem Marinegericht zur weiteren Veranlassung übergeben werden.
Brüssel, 11. Dezember. (W. T. B.) Heute nachmittag fuhr infolge r. Weichenstellung im Bahnhof Landen auf der Strecke Fe. ein von Ciney kommender Personenzug auf leere Wagen auf. Dreizehn Personen wurden verletzt, von ihnen zwei schwer.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zveiten und Dritten Beilage.)
für den zweiten deutschen Kaiserpreis⸗We
Herren:
Theater.
Königliche Schauspiele. Sonn⸗ abend: Opernhaus. 251. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Margarete. Oper in fünf Akten von Charles Gounod. Terxt nach Goethes
aust, von Jules Barbier und Michel
arré. Musikalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister von Strauß. Regie: Herr Beststun „Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Pro⸗ fessor Rüdel. (Mephistopheles: Herr Arthur Parcyna von der Coventgarden Opera in London als Gast. Margarete: Fräulein Wanda Achsel vom Opernhause i Cöln als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 247. Abonnementsvor⸗ stellung. (Hebbels 50. Todestag.) Die Nibelungen. Ein deutsches Trauerspiel in drei Abteilungen von Friedrich Hebbel. 1. Abend: Erste Abteilung: Der ge⸗
rnte Siegfried. Vorspiel in einem
ufzug. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Frwvete Abteilung: Siegfrieds Tod. Ein Trauerspiel 2 5 Aufzügen. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 252. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Fhehnae. sind aufgehoben. Lohengrin. Romantische Oper in drei hen von Richard Wagner.
2
Schauspielhaus. 105. Kartenreservesatz. Die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freipläͤtze sind aufgehoben. Vierte Vor⸗ stellung im Sonderabonnement der Richard Strauß⸗Woche. Ariadne auf Naxos. Oper in einem Aufzuge von Hugo von Hof⸗ mannsthal. Musik von Richard Strauß. Zu spielen nach dem „Bürger als Edel⸗ mann“ des Molire. Anfang 7 ½ Uhr.
Anfang
Dentsches Theater. (Direktion: Marx Reinhardt.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Viel Lärm um Nichts. (EShakespeare⸗ Zyklus.)
Sonntag: Hamlet.
Montag: Neu einstudiert: Der Kauf⸗ maunn von S-ec
Fettzoc⸗ den k. ’8 Dezember: Färib⸗ nachtnachmittagsvorstellung zu ermäßigten Preisen: Der blaue Vogel.
Kammerspiele.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Androklus und der Löwe.
Sonntag: Wetterleuchten.
Montag: Der verlorene Sohn.
Berliner Theater. Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr: Ein Volksfeind. Schau⸗ spiel in 5 Akten von H. Ibsen. — Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗ — Abends: Wie einst im
a 2.
Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Theater in der Küöniggrützer
Straße. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Die Kronbraut. Ein Märchenspiel in sechs Bildern von August Strindberg. Musik von August Enna. Sonntag: Die Kronbraut. Montag: Brand. 8
Komödienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber. — Abends: Hinter Mauern.
Montag und folgende Tage: Hinter Mauern. 5
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Duncan⸗Schule. Tänze und Reigen. — Abends 8 Uhr: Schirin und Gertraude. Ein Scherz⸗ spiel von Ernst Hardt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Prinzip. — Abends: Schirin und Gertraude.
Montag: Rose Bernd.
—
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Bernhardi. — Abends: Pyg⸗ malion.
Montag: Pygmalion.
Deutsches Schauspielhaus. (Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 — 104 a.) Sonnabend, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Zum ersten Male: Peterchens Mondfahrt. — 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der gute Ruf. — Abends: Die heitere Residenz.
Montag und folgende Tage: Die
heitere Residenz.
Abends k
Schillertheater. o0. (Wallner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gyges und sein Ring. Eine Tragödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Frei⸗ wild. — Abends: Rosenmontag.
Montag: Die Großstadtluft.
Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die goldene Ritterzeit Burlesker Schwank in drei Akten von Charles Morlowe.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. — Abends: Was ihr wollt. 8
Montag: Jugendfreunde.
8 9
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Königin von Saba.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die lustigen eiber von Windsor. — Abends: Der Troubadvur.
Montag: Undine. 3
Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus. — Abends 8 Uhr: Die ideale Gattin.
Montag und folgende Die ideale Gattin.
Tage:
Theater des Westens. (Station: Zvologbscher Garten. Kantstraße 12.)
onnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. — Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Der liebe Augustin. — Abends 8 Uhr: Polenblut.
Montag und folgende Tage: Polen⸗ blüut.
Theater am Nollendorfplatz. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle. Weihnachts⸗ omödie von Robert Sachs. — Abends 8 Uhr: Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von Arthur Sullivan.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die schöne Helena. — Abends 8 Uhr: Der Mikado.
Der
Montag und folgende Tage:
4 Uhr: Aschenbrödel. — Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 77 7:10. — Abends: Die spanische Fliege.
Montag und folgende Tage: Die spauische Fliege. 8
Residenztheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Frau Präsidentin. — Abends: Hoheit — der Franz!
Montag und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nachmittags
osse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.
Sonntag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.
Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Puppchen.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe wacht. — Abends: Seine Ge⸗ liebte.
Montag und Geliebte.
7 ½ Uhr: Liederabend von Betty Drews. Am Klavier: Otto Bake.
Beethoven-Saal. Sonnab., Abends
8 Uhr: Liederabend (Schönberg⸗ Strauß⸗Abend) von Fritz Soot, Königl. Kammersänger. Am Klavier: Carl Pembaur. — “
Blüthner-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Georges Enesco.
Klindworth · Scharwenka⸗ Faal.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Liederabenvd von Johanna Schot. Klavier: Alexander Neumann.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kompo⸗ sitionsabend von Max Trapp.
Birkus Schumann. Sonnab., Abende 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. — Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz
in drei Akten.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Galavor⸗ stellungen. — In beiden Vorstellungen: das große Spezialitätenprogramm. — Abends: Zum Schluß: Tango vor Gericht.
Birkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vorstellungen. In beiden Vorstellungen: das glänzende Spezialitätenprogramm. — Nach⸗ mittags: Zum Schluß: Aus unseren Kolonien. — Abends: Zum Schliͤf: Die Ausstattungspantomime: Pompej⸗
1111“”“
Familiennachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Fri drich Frhrn. von Gagern (Briese, Kr. Oels).
Gestorben: Hr. Moritz von Trott zu Solz⸗Imshausen (Marburg a. L.). — Hr. Major a. D. Paul von Reden⸗ Wendlinghausen (Wendlinghausen in Lippe). — Hr. Hauptmann a. D. Georg von Lülsdorff (Posen). — Fr. Katharina von Arnim, geb. von Krosigk (Wies⸗ baden).
Verantwortlicher Redakteur:
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32- Zehn Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗
Mikado.
Am Klavier: Dr. V. Ernst Wolff.
zeichenbeilage Nr. 99 A u. 99 B).
Meistersnal. (Köthener Straße 38.)
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg⸗
— ——
Bestimmungen
für Flugmotoren. 1) Wettbewerbsausschuß. Der Ausschuß besteht aus folgenden
vom Reichsamt des Innern: Fr Lich⸗ ald, Ministerialdirektor, Vorsitzender, Dammann, Geheimer Oberregierungsrat, vortragender Rat, Albert, Geheimer Oberregierungsrat, vortragender Rat; vom Reichsmarineamt: Laudahn, Marinebaumeister, Bröking, E.“ als Vertreter; von der Heeresverwaltung: 1 Osch 8 un, Oberstleutnant, Abteilungschef im Kriegsministerium, Bartsch, Hauptmann, kommandiert zum Kriegsministerium; vom Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten: Dr. Dr.⸗Ing. Naumann, Wirklicher Geheimer Rat, Miinisterialdirektor, “ A zahgch⸗ Gepfimer Ferieresssrat, vortragender Rat; on der Technischen Hochschule Berlin: Dr. Dr.⸗Ing. Riedler, Geheimer Regierungsrat, Professor; vom Kaiserlichen Automobilklub: 8 8 18 Ad. Graf von Sierstorpff, Vizepräsident, Paul Daimler, Direktor, Stuttgart⸗Untertürkheim Wolff, Direktor der Neuen Automobil⸗Ges., Berlin⸗Ober⸗ schöneweide; 1“ vom Kaiserlichen Aeroklub: von Nieber, Generalleutnant z. D.; vom Verein Deutscher Motorfahrzeug⸗Industrieller: Dr. Heinrich Kleyer, Kommerzienrat, Frankfurt a. M, August Euler, Fabrikbesitzer, Frankfurt a. M, “ E. Rumpler, Fabrikbesitzer, Berlin⸗Johannisthal, . Willy Tischbein, Direktor der Continental Caoutchouc⸗ und Gutta⸗Percha⸗Compagnie in Hannover; von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt: 8 Rieß von Scheurnschloß, Generalleutnant z. D., Präsident ddes Vereins Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt, Dr.⸗Ing. Bendemann, Professor, Direktor der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt, und die Mitglieder des Preisgerichtes (s. Ziff. 3). Der Ausschuß bat den Wettbewerb einzuleiten und Seiner Majestät dem scuße. über das Ergebnis zu berichten.
2) Prüfstelle. Die Prüfung der Motoren findet in der 11““ der Deutschen Versuchsanstalt „für Luftfahrt zu Adlershof bei Berlin statt. Die Verantwortung für die Prüfstands⸗ einrichtungen und ihre richtige Handhabung sowie für die sachgemäße Durchführung der Versuche und die Richtigkeit der dem Preisgericht als Grundlage für die Beurteilung übergebenen Versuchswerte trägt der Direktor der Rechts, sich in der Ausübung seiner Funktion vertreten zu lassen. 8
Die Priffstelle hat die Motoren nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu untersuchen und die Ergebnisse in übersichtlicher Form bis zum 1. Januar 1915 dem Preisgericht vorzulegen.
3) Preisgericht. Das Preisgericht besteht aus folgenden
Erste Beilage
eiger und Königlich Preußisch
Berlin, Freitag, den 12. Dezember
Von gleicher Bauart kann, jedoch nur bei rechtzeitiger An⸗
werden, der gegebenen Falles (Ziffer 25) als „Ersatzmotor“ für den ersten eintritt. Der Bewerber hat den Ersatzmotor als solchen zu kennzeichnen.
6). Anmeldung. Die Anmeldung ist bis zum 1. Mai 1914 an
den Vorsitzenden des Preisgerichts zu richten.
Sie hat unter Benutzung des in Anlage beigefügten Vordruckes
(wovon weitere Exemplare von der Deutschen Versuchsanstalt für
Luftfahrt, Adlershof, zu beziehen sind) für jeden Motor (bezw. jede
Bauart) getrennt zu erfolgen und muß alle darin vorgesehenen Er⸗
klärungen und Angaben enthalten, insbesondere:
a. die eidesstattliche Versicherung des Bewerbers, daß der Motor in einer von ihm anzugebenden Fabrik in Deutsch⸗ land ohne Verwendung aus dem Ausland bezogener Teile hergestellt ist; 8
b. 8 Erklärung des Bewerbers, daß er sich diesen Be⸗ stimmungen und dem Spruche des Preisgerichts endgültig unterwirft;
c. die Erklärung des Bewerbers, daß er auf Entschädigungs⸗ ansprüche aus dem Wettbewerb, auch im Falle von Be⸗ schädigungen des Motors oder dergl., verzichtet; 4 die folgenden „allgemeinen Konstruktionsangaben“:
Alrt des Motors (Viertakt oder Zweitakt, feste oder umlaufende Zylinder, Luft⸗ oder Wasserkühlung), Anordnung der Zylinder (in einer Reihe stehend, hängend oder liegend; fächer⸗ oder sternförmig; V- förmig in Doppeleihe usw.), Zylinderanzahl, Bohrung und Hub, voraussichtliches Eigengewicht mit allem Zubehör (vergl. Ziffer 28 a), Nutzleistung in PS Motordrehzahl “ Durchmesser der raube, Stündlicher Verbrauch an Brennstoff und Schmieröl und stündlicher Kühlwasserumlauf in kg, Durchmesser der Anschlußleitungen für Kühlwasser, Brennstoff und Schmieröl, Druckhöhe des Brennstoffs und Schmieröls, bezogen auf die Motorwelle;
e. eine Zeichnung („Einbauzeichnung“), welche die Anordnung des Motors und 89 8 den und die Leitungs⸗ anschlüsse erforderlichen Maße angibt.
ö der Angaben, die ohne wesentlichen Einfluß auf die Ausgestaltung der Versuchsstände bleiben, sind noch bis zum 1. Juli 1914 zulässig. 3
f. Falls sich der Motor in Wirkungsweise, Aufbau oder Be⸗ dienung wesentlich von den gebräuchlichen Arten unter⸗ scheidet: eine Erläuterung der Wirkungsweise und eine Bedienungsvorschrift, aus der zu ersehen sein muß, ob und welche besonderen Vorbereitungen für seine Prüfung nötig. sind.
7) Prüfurgsgebühr. Für jeden Motor und für jeden Ersatz⸗ 8 als Beitcag zu den Prüfungsunkosten und für die Lieferung der Betriebsstoffe (Ziff. 17) je eine Prüfungsgebühr von 800 ℳ zu
— bei dem beabsichtigten Dauerbetrieb,
Hersh Dr.⸗Ing. Veith, Wirklicher Geheimer Oberbaurat, Abteilungs⸗ chef im Reichsmarineamt, Präsident,
Gundel, Major, Kommandeur des Fliegerbataillons Nr. 1, I. Vtzepräsident, 1 8 Richard Müller, Marineoberbaurat, kommandiert zum Reichs⸗ marineamt, II. Vizepräsident, 1 3 Laudahn, Marinebaumeister, kommandiert zum Reichsmarine⸗ amt, Schriftführer, Baumann, Professor an der Technischen Hochschule in
Stuttgart Josse, Geheimer Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Berlin, Kutzbach, Professor an der Technischen Hochlchul⸗ in Dresden, Lynen, Professor an der Technischen Hochschule in München, Dr. Prandtl, Professor an der Universität in Göttingen, Dr. Riedler, Geheimer Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule in Berlin, Grade, Hauptmann im Fliegerbataillon Nr. 1, 5 von Buttlar, Leutnant, kommandiert zum Fliegerbataillon
Ir b
Die Entscheidungen des Preisgerichts erfolgen nach Stimmen⸗ mehrheit der anwesenden Mitglieder. Bei Stimmengleichheit ent⸗ scheidet die Stimme des Präsidenten oder seines Vertreters.
Erforderlichen Falles kann der Wettbewerbsausschuß zur Ergän⸗ zung des Preisgerichts weitere Herren berufen.
Der Vorsitzende des Wettbewerbsausschusses kann zu den Sitzungen des Preisgerichts einen Vertreter des Ausschusses entsenden, der jeder⸗ zelt gehört werden muß. Der Direktor der Versuchsanstalt und nach seinem Ermessen auch der Leiter der Prüfstelle sowie ein Vertreter des Arbeitsausschusses, sofern nicht mindestens ein Mitglied desselben zu⸗ gleich Preisrichter ist, nehmen an den Sitzungen des Preisgerichts mit beratender Stimme teil. 8
Das Preisgericht hat auf Grund der Prüfungsergebnisse endgültig über die Reihenfolge zu entscheiden, nach welcher die Motoren Seiner Majestät dem. Kaiser zur Preisverteilung vorzuschlagen sind.
Es ist für Zweifels⸗ und Streitfälle die entscheidende Stelle.
Es hat einen Arbeitsausschuß zu bilden, zu dem neben den Mitgliedern des Preisgerichts auch anderweit geeignete Sachverständige herangezogen werden können. *
Von diesem Arbeitsausschuß oder vom Preisgericht soll ständig wenigstens ein Mitglied als Zeuge bei den Versuchen zugegen sein, ohne jedoch selbst in diese einzugreifen. 1
Die Versuche dürfen nicht durch Fehlen eines Zeugen vom Arbeits⸗ ausschuß aufgehalten werden. Im Notfalle hat der Leiter der Prüf⸗ stelle einen Ersatzzeugen zu bestimmen, der aber nicht zugleich die Ver⸗ suche leiten darf.
4) Desinitionen. In diesen Bestimmungen und in allen auf den Wettbewerb bezüglichen sonstigen Festsetzungen soll das Wort „Bewerber“ alle Beauftragten und Vertreter der sich bewerbenden Person oder Firma umfassen. Desgleichen soll vas Wort „Motor die sämtlichen Zubehörteile des Motors mitumfassen.
5) Zulassungsbedingungen. Die Motoren müssen:
a. von deutschen Bewerbern angemeldet und in Demtschland
nach der Konstruktion der Bewerber oder in deren Fabrik
ohhen feipendung aus dem Ausland bezogener Teile her⸗
gestellt sein, 8
b. eine Leistung von wenigstens 80, höchstens 200 PS haben (reageistüng), 8
c. ihr Eigengewicht mit Zubehör (vergl. Ziffer 28 a) darf
nicht mehr als 4 kg für 1 PS betragen.
Von jedem Bewerber können mehrere Motoren verschledener
Bauart zugelassen werden, deren jeder für sich um den Preis wirbt.
n. Erst nach Eingang dieser Gebühr ist die Anmeldung gültig.
erlege d 8 T öö “ nicht recht⸗ itig eingeliefert, so ist die Prüfungsgebühr verfallen.
6 Für den Ersatzmotor wird die Hälfte der Gebühr zurückgezahlt,
falls er nicht zur Prüfung kommt.
8) Nachanmeldung. Nachträgliche Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
9) Zulassung. Das Preisgericht hat die Anmeldung zu prüfen und 8.S Sleag dem Bewerber schriftlich mitzuteilen. Die Prüfstelle hat ihm Fhe he Anpasgüas der Motoren an die Prüf⸗ einrichtung nötigen Angaben zu machen.
ibung die Zulass ung versagt, so erhält der Bewerber die Prüfungs⸗ G gebühr zurück.
10) Zulassung außer Weitbewerb. Zulassung von Motoren außer Wettbewerb findet nicht statt.
11) Abnahme und Einlieferung der Motoren. Die Motoren sind bis zum 1. September 1914 frachtfrei an die Prüf⸗ stelle einzuliefern. Später und zwar spätestens bis zum 15. Sep⸗ tember 1914 eingelieferte Motoren werden nur auf Grund ein⸗ stimmigen Beschlusses des Preisgerichts zugelassen, falls höhere Gewalt als Hinderungsgrund dem Preisgericht einwandfrei nach⸗ ewiesen wird. “
8 Ln Motoren müssen vollständig ausgerüstet, mit den zum An⸗ passen an den Prüfstand erforderlichen Teilen und mit einem Satz Werkzeuge versehen sein, wie er zur Instandhaltung des Motors er⸗ forderlich ist und dem Käufer mitgeliefert wird. 1“
Sie sind mit ihrem Kühler und den sonstigen Hilfsapparaten betriebsfertig ausgerüstet auf einem gemeinsamen, zum Prüfstand passenden Gestell, ähnlich wie im Kopf eines Flugzeugrumpfes, zu be⸗ sestigen, wobei auf geringen Luftwiderstand der ganzen Motoranlage Bedacht zu nehmen ist (vergl. Ziff. 20). Umkleidungen (Kappen, Hauben) sind zulässig. 2 8 * h mitzuliefern sind die Behälter für Benzin und Oel. Zum Anschluß der Benzinzuleitung und stets auch einer äußeren Oel⸗ zuleitung müssen die Verbindungsteile an passender Stelle vor⸗ handen sein. 8 1“ 8
Zum Antrieb eines Umlaufzählers muß ein von der Motorwelle zwangläufig angetriebener Anschlußzapfen an passender Stelle vor⸗ gesehen sein, der gleiche Drehrichtung und Drehzahl mit der Schrauben⸗ welle hat. .
Mitzuliefern ist ferner eine für den Motor bei der Prüfung auf dem Versuchsstande passende Lustschraube gewöhnlicher Art, welche beim Betrieb auf festem Stand die volle Leistung des Motors auf⸗ nimmt und einen Luftstrahl von wenigstens 20 m/sk gegen das den Motor tragende Gestell (in der Regel also auch gegen den Motor) bläst und sich von dieser Seite (hinten) gesehen im Sinne des Uhr⸗ zeigers dreht (rechtsgängige Zugschraube). Sollte die Motorkonstruktion eine andere Schraube erfordern, so ist dies bei der Anmeldung be⸗ sonders anzugeben.
12) Besoudere Angaben. 1— den sind bis zum .„September 1914 an das Preisgericht einzuliefern: 8 u“ c an hanahr des Motors (Längs⸗ und Querschnitt), aus welcher Bauart und Anordnung aller wesentlichen Teile ersichtlich sind, und zwar in je einer Ausfertigung für die Prüfstelle und für jedes Mitglied des Preisgerichts b. die Angabe des Preises für die Bestellung eines Motors
der gleichen Art; c. darüber zu machen, ob und welche Materialien 1 des Motors vom Ausland bezogen sind. Diese Zeichnungen und Angaben zu a und b haben das Preis⸗ gericht und Prüfstelle streng geheim zu halten.
von der meldung, noch ein zweiter Motor desselben Bewerbers zugelassen (vergl. Ziff. 17).
werden vom 1. September 1914 ab in firmenwe Reihenfolge geprüft. *Die Prüfstelle darf von dieser Reihenfolge ab⸗
weichen, wenn dadurch Zeit gespart wird.
die e Zuverlässigkeit geprüft. nur eine n gerichts zugelassen (vergl. Ziff. 29).
rüfstelle vorgesehenen Betriebsstoffe gewünscht werden
8 ugen. Die Motoren 13) Zeit und Reihenfolge der Prüfung ise auszulosender
14) Art der Prüfung. Zuerst werden in Vorversuchen die
allgemeinen Eigenschaften des Motors, Betriebsfähigkeit, Regelbarkeit und Bereitschaft nachgeprüft unter Erschwerungen, wie sie im vorkommen.
Fluge
Dann werden in Leistungsversuchen die Leistungs⸗ und Ver⸗
brauchszahlen ermittelt.
bei gewöhnlicher Belastung Schließlich wird in Dau EE elg vebn tung
eschrankte Zahl von Motoren nach Entscheidung des Preis⸗
Inwieweit außer der durch die eigene Schraube gegebenen noch eine besondere Beugend der Motoren erfolgen wird, bleibt der Ent⸗ scheidung des Preisgerichts vorbehalten. Die Entscheidung wird den Bewerbern mitgeteilt werden.
15) Aufstellung und Vorbereitung der Motoren auf den Prüfstünden. Die Motoren werden nach Anweisung der Prüfstelle durch den Bewerber aufgestellt und vorbereitet. Dafür wird ein Zeit⸗ raum von je 2 Tagen gewährt, 8 dem Bewerber von der Prüfstelle rechtzeitig benannt werden, nämlich; 8 8 durch eingeschriebenen Brief, der spätestens am 4. Tage vorher, oder 8 durch Telegramm, das spätestens am 2. Werktage vorher Vormittags zur Post gegeben sein muß.
Die Motoren werden durch den Bewerber selbst aus der Ver⸗ packung entnommen. Beim Transport eingetretene Beschädigungen zählen als eine Betriebsstörung im Sinne der Ziff. 23, wenn sie nach dem Urteil des Preisgerichts durch unsachgemäße Verpackung oder sonstige vom Bewerber zu vertretende Umstände verursacht sind. Die Motoren werden in Gegenwart je eines Mitgliedes des rbeitsaus⸗ schusses und der Prüfstelle ausgepackt und sofort auf äußere Anzeichen von Beschädigungen untersucht. Die als Betriebsstörungen anzusehenden Transportbeschädigungen werden auf die zulässigen Störungen bei den Dauerversuchen angerechnet (Ziff. 24). Das gleiche gilt für Be⸗ schädigungen, die während der Vorbereitungen und bei den Probe⸗ läufen eintreten, auch dann wenn sie durch falsche, eigenmächtige Hand⸗ habung der Prüfstandseinrichtungen verurfacht sind. Die Prüfstelle kann die Vorbereizungsfrist ausnahmsweise ver⸗ längern. Während der Vorbereitung kann der Motor versuchsweise in Betrieb gesetzt werden („Probeläufe“). Dabei dürfen aber außer den vorgeschrirbenen Anpassungsarbeiten keinerlei bauliche Aende⸗ rungen am Motor und seinen Jabehönkeilen vorgenommen werden. Alle Arbeiten werden von der Prüfstelle überwacht, alle Vorgänge werden zu Bericht genommen, auch etwaige Verzögerungsursachen, die dem Bewerber is zur Last derge der Vor⸗ bereitungen ist ein Zeichen mangelnder Bereitschaft.
besondere Unkosten bei der Aufstellung hat der Be⸗
berber zu tragen. 1 5ed g Aufstellung des Motors mit allen Hilfsapparaten geschieht ähnlich wie im Flugzeug. Alle zur Bedienung im Gange nötigen Handgriffe, auch ein Kurzschluß für die Zündung, sind an einem wenigstens 1,5 m von der Motormitte entfernten Stand anzubringen. Eine Hilfsölzuleitung ist stets vorzusehen.
16) Bedienung des Motors während der Prüfungen. Die Bedienung erfolgt nur von dem genannten Stand aus und durch eine von dem Bewerber beauftragte Person, deren Abwechslung statt⸗ haft ist. Andere Eingriffe und Nachhilfen am Motor selbst sind un⸗ zulässig. Auch der etwa nötige Schmieröl⸗ oder Kühlwasserersakz darf nur vom Bedienungsstand aus erfolgen.
Die Bewerber können der Prüfung der eigenen Motoren bei⸗ wohnen. Sie dürfen jedoch das innerhalb des Versuchsraumes abge⸗ sperrte Prüffeld während der Versuche nicht betreten.
17) WBetriebsstoffe. Den Brennstoff zur Vorbereitung und Prüfung liefert die Prüfstelle, und zwar nach Wahl Benzin vom Litergewicht 0,72 kg oder 0,75 kg, oder Benzol, auf besonderen An⸗ trag auch andere Betriebsstoffe, sofern sie Handelsware sind und in der verfügbaren Zeit beschafft werden können. Falls der verlangte Brennstoff mehr als 0,50 ℳ pro 1 kg kostet, ist der überschießende Betrag für den gesamten Bedarf vom Bewerber zu tragen.
Auch das Schmieröl wird von der Prüfstelle geliefert, und zwar nach Wahl der ein leicht⸗, mittel⸗ oder strengflüssiges
ineralöl oder Ricinusöl. 9 Verwendung eines besonderen, vom Bewerber gelieferten Schmier⸗ öles ist statthaft; das Preisgericht entschridet darüber, inwieweit dies in die Beurteilung einzubeziehen ist. 8 8
Besondere, sauerstoff⸗ oder tickstoffhaltige Beimengungen im Schmieröl und im Verbrennungsgemisch sind unzulässig.
18) Vorversuche. Es sind festzustellen:
die Betriebsfähigkeit und
die Regelbarkeit bis zur niedrigsten Drehzahl, mit welcher der Motor noch sicher laufen kann, auch bei Schräglagen der Motorachse bis zu † 10° bei voller und bis zu + 150 bei ver⸗
minderter Drehzahl. 19) Leistungsversuche. a. Im „Leistungsversuch sind bei voller Belastung durch die Aiitge ssens⸗ “ bei der vom Bewerber her⸗ estellten Drehzahl zu messen: 8G Die Bremsleistung an der Schraubenwelle (Dreh⸗ moment und Drehzahl). G Betriebsstoffverbrauch. b Der 8 drei Stunden ohne Unter⸗ brechung durchgeführt werden. 88 In büreeren Nebenversuchen werden dieselben Messungen dei veränderten Drehzahlen ausgeführt. Dazu hat der Bewerber an Stelle ver Fv eine von der Prüfstelle lieferte Bremsvorrichtung anzusetzen. 8 te Nebenversuche können 5 Befinden der Prüfstelle unterbleiben, wenn die Zeit dazu nicht ausreicht.
20) Luftwiderstandsversuche. Das Preisgericht kann be⸗ sondere Luftwiderstandsversuche anordnen, wenn des durch eine für den Einbau ins Flugzeug ungürnstige Geslalt eines Motors geboten erscheint. 8
21) Dauerversuche. Die vom Preisgericht für die Dauer⸗ Motoren (vergl. Ziff. 14) haben mit möglichst glelcher Belastung wie beim Leistungsversuch in rascher Folge bis zu 60 Stunden abschnittweise zu laufen. Dabei wird Drehzahl, Betriebs⸗ stoff. und Wasserverbrauch ständig gemessen. Die Motoren werden tunlichst mit Auspuffschalldämpfern versehen.
Zuerst sind 2 Abschnitte von je 10 Stunden zurückzulegen. Die zwischen beiden Abschnitten einzuschaltende Pause muß mindestens 2 Stunden betragen und darf 5 Stunden nicht überschreiten. In dieser Pause dürfen nach Benachricht'gung der Prüfstelle kleine Ueber.
Außerdem ist an die Prüfstelle eine Probe von mindestens je
Ein Unterschied von weniger als 15 v. H. im Hubraum aller Zylinder gilt nicht als Merkmal verschiedener Bauart.
2 kg der verlangten Betriebostoffe einzureichen, falls andere als die
t holungsarbeiten vorgenommen ie sie der Flieger mit einem