1913 / 293 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Dec 1913 18:00:01 GMT) scan diff

zuführen, die er uns in Aussicht gestellt hat. Wir wollen ihm gerne dabei helfen, aber ich verspreche ihm nicht, daß wir nicht auch einige Anregungen geben werden; aber derartige Wünsche werden sich in solchen Grenzen halten, daß wir sie ohne Gefährdurg unserer Reichsfinanzen durchführen können. Ich möchte noch besonders meiner Freude Ausdruck geben über die erfreuliche Entwick⸗ lung der deutschen Kolonie in Kiautschou. Dort sind wir im Begriff, ein deutsches Kulturzentrum im Ausland zu schaffen. Beim Auswärtigen Amt möchte ich meiner Freude darüber Ausdruck geben, daß das Auswärtige Amt den Wünschen des Reichttags entsprochen hat und einen größeren Posten für die Auslandsschulen eingestellt hat. Also weiter auf dem Wege der Verbreitung deutscher Bildung und deutschen Wesens! Dafür werden wir stets gern eintreten. In der Frage des Schutzes der Arbeitswilligen hat mein Freund Basser⸗ mann schon unsern Standpunkt betont. Ich hebe nochmals hervor, daß wir bei voller Wahrung der Koalitionsfreiheit doch zugeben müssen, daß man erwägen muß, ob man g-egenüber den Aus⸗ schreitungen und dem vielfach ausgeübten Zwang nicht Maßnahmen treffen muß. Schließlich noch ein Wort über die Welfenfrage. Auch meine politischen Freunde erkennen das absolut loyale, vatriotische Vorgehen der braunschweigischen Regierung an. Das hindert uns nicht, anzuerkennen, daß tatsächlich der Bundes⸗ rat eine Schwenkung in seiner Anschauung vollzogen hat, die zu einer ewissen Kritik in der Oeffentlichkeit durcaus berechtigt. Der Reichs⸗ anzler hat gestern gemeint, die Regierung hätte keinen Verzicht verlangen können, weil kein Königreich Hannover existiere, und in der Forderung eines Verzichtes liege indirekt eine Anerkennung eines starken Hannover. Da hat man wohl nicht Unrecht, zu sagen: man ist eben anderer Meinung geworden als noch im Jahre 1907. Meine politischen Freunde in Hannover, die einen direkten Verzicht gefordert haben, hatten jedenfalls so unrecht nicht. Wir freuen uns, daß die Braunschweiger nun ihren legitimen Herrn bekommen haben. Aber ich möchte auch wünschen, daß wir eine Erklärung bekommen, daß irgend welche Rechte oder Ansprüche auf Hannover seitens des Herzogtums Braunschweig nicht bestehen. Hierauf vertagt sich das Haus. Perfönlich bemerkt der

Abg. Ricklin (Els.): Nachdem der Kriegsminister den Teil meiner Rede, der sich auf Erteilung von Jagdscheinen an Aus⸗ lander bezogen hatte, vorgelesen hatte, fügte er u. a. hinzu, er begnüge sich damit, diese Behauptung niedriger zu hängen. Ich halte an meiner aufgestellten Behauptung fest und trage mit gutem Gewissen die Ver⸗ antwortung dafür. Ich weiß, daß die Bevölkerung Elsaß⸗Lothringens hinter mir steht. Aber ich muß mir entschieden diesen Ton verbitten, in dem er mir entgegengetreten ist. Der Kriegsminister scheint in den letzten Tagen nicht gelernt zu haben, den Reichstag in Berlin von dem Kasernenhof in Zabern zu unterscheiden.

Schhluß nach 6 Uhr. Nächste Sitzung Freitag, Vor⸗ mittags 10 Uhr, pünktlich. (Kleine Anfragen; zweite Be⸗ ratung des Antrags Bassermann wegen Beschickung der Welt⸗ ausstellung in San Francisco; Fortsetzung der Etatsberatung; Interpellation der Sozialdemokraten wegen Rüstungsliefe⸗ rungskommission.)

Wohlfahrtspflege.

Arbeiterfürsorge der Harpener Bergbau⸗ Aktiengesellschaft.

Einen eigenartigen Versuch auf dem Gebiete der Arbeiterfürsorge hat vor einigen Jahren die Harpener Bergbau⸗Aktiengesellschaft, be⸗ kanntlich eines der größten Werke im rheinisch⸗westfälischen Industrie⸗ bezirck, unternommen. Um für ihre Arbeiter gutes und billiges Fleisch unabhängig vom Marktpreise zu beschaffen, entschloß sich die Gesellschaft, die Viehzucht selbst in die Hand zu nehmen, und erwarb zu diesem Zwecke in Geeste bei Meppen ein Heidegelände. Die Besitzung umfaßt einschließlich einer größeren Pachtfläche reichlich 1000 ha und ist heute fast vollständig kultiviert. Wo noch vor wenigen Jahren öde Heide ertraglos dalag, sind jetzt fruchtbare Wtesen und Weiden, Roggen⸗ und Kartoffel⸗, ja sogar Gemüsefelder. Die Einrichtung des Gutes hat etwa 2 Millionen Mark erfordert, für lebendes Inventar und Betriebskapital ist eine weitere Million angelegt. Die in den Geschäftsberichten der Gesellschaft veröffentlichten Mitteilungen über die Entwicklung des Unternehmens lauten recht befriedigend. Die Zucht und die Mast von Schweinen haben sich im letzten Jahre erfreulich weiter entwickelt, und die Produkte errangen auf den landwirtschaft⸗ lichen Ausstellungen in Berlin und Straßburg mehrere erste Preise. Am Ende des Jahres 1912 lagen 3168 Tiere auf Mast, während der Zuchtschweinebestand auf 979 Sauen, 36 Eber, 1196 Ferkel und 1228 Läuferschweine angewachsen ist, sodaß im ganzen 6608 Schweine vorhanden waren. Geschlachtet wurden im vergangenen Jahre 8951 Tiere, während 474 Tiere, zum Teil als Zuchtschweine, verkauft wurden. An die Arbeiter sind für rund 850 000 Fleisch⸗ und Wurstwaren zu niedrigen Preisen geliefert worden. Die zum Frischverkauf geeigneten Teile werden in Mengen von 5 und 10 Pfund in Schachteln verpackt und gehen in Kühlwagen nach den Zechen, die übrigen Teile gehen in die Wurstfabrik, werden hier verarbeitet bezw. geräuchert und mit dem Frisch⸗ fleisch an die Zechen versandt. Die Fleischwaren werden den Arbeitern um etwa 25 % billiger, als der Ladenpreis beträgt, geliefert. Neu gebaut wurde im verflossenen Geschäftsjahr ein großer Kornboden, in dessen Erdgeschoß Räume zur Unterbringung landwirtschaft⸗ licher Maschinen sowie Stellmacher⸗, Schlosser⸗ und Schmiede⸗ werkstätten untergebracht sind. Ferner ist in diesem Gebäude ein Saatzuchtlaboratorium eingerichtet sowie eine große Trocknungs⸗ anlage für Getreide aufgestellt. Weiter wurden 12 Arbeiter⸗ wohnungen und 3 Zuchtställe mit Wohnungen sowie eine Reihe von Unterschlupfen und Futterplätzen neu gebaut. Das Unternehmen der Harpener Bergbaugesellschaft ist für die Lebens⸗ haltung der Belegschaften von großem Nutzen. Abgesehen von dem geldlichen Vorteil, ist es in hygienischer Hinsicht von Bedeutung, daß die Leute stets tadelloses frisches Fleisch erhalten. Auf den gesamten Bergwerksanlagen der Gesellschaft betrug die Zahl der Beleg⸗ Hhagen 1912/13 im Jahresdurchschnitt 30 556 Mann (im Vorjahre 27 504).

Verdingungen.

Die näheren Angaben über ö die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)

Norwegen.

3. Januar 1914, 10 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania: Lieferung von 443 Wagenpresenningen, 1780 m Pre⸗ enningstoff, beide Teile aus Leinen⸗ oder 88 nicht imprägniert. In verschiedenen Größen und Breiten nach verschiedenen Eisenhahn⸗ kationen zu liefern. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Pre⸗ enninger“ werden bei der Hauptverwaltung der Staatsbahnen im Bureau des Direktors der Maschinenabteilung in Kristiania, Jern⸗ anetorvet 8/9, entgegengenommen. Nähere Bedingungen ebendaselbst, eim „Reichzanzeiger“ und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“ im Reichsamt des Innern. Vertreter in Norwegen notwendig.

Bulgarien.

2. Januar 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia: Lieferung olgender Wagen für die bulgarische Eisenbahnverwaltung: 1) 300 ge⸗ eckte Güterwagen für 15 000 kg Ladegewicht, wovon 100 mit Spindelbremse; 2) 20 Geflügeltransportwagen mit Spindelbremse.

3) 20 Hohlglastransportwagen mit Spindelbremfe; 4) 20 Schienen⸗“ wahen für 18 000 kg Ladegewicht, wovon 10 mit Spindelbremse;

Spindelbremse; 6) 200 Ballastwagen für 15 000 kg Ladegewicht, wovon 75 mit Spindelbremse; 7) 100 offene Güterwagen für 15 000 kg Ladegewicht, wovon 40 mit Spindelbremse. Lastenhefte, Pläne und sonstige Unterlagen für 40 Franken bei der General⸗ direktion der bulgarischen Eisenbahnen und Häfen in Sofia, Zimmer Nr. 81, erhältlich. Sie liegen auch beim „Reichsanzeiger“ aus.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der Verkaufswert der am 2. Dezember 1912 im preußischen Staate ermittelten Viehbestände.

MNach zwölfjähriger Pause ist in Preußen gelegentlich der Vieh⸗ zählung vom 2. Dezember 1912 zum ersten Male wieder eine Er⸗ mittlung des Verkaufswerts der Viehbestände vorgenommen worden, deren Ergebnisse jetzt vom Königlichen Statistischen Landesamt in einer Sondernummer der „Statistischen Korrespondenz“ veröffentlicht worden sind. Solche Ermittlungen sind, so schwierig sie anzustellen sind, doch als Ergänzung zu den Bestandszahlen des Viehes wichtig, wenn sie im allgemeinen auch auf geringere Genauigkeit Anspruch machen müssen. Dies liegt daran, daß es sich bei der Ermitt⸗ lung des Verkaufswerts um Schätzungen handelt, bei denen natürlich mancherlei Fehler mitunterlaufen können. Die Zahlen sind aber, wie die im naäachstehenden gegebene Uebersicht lehrt, in den meisten Fällen so erheblich, daß das Gesetz der großen Zahl seine Wirkung geltend gemacht haben muß, das heißt: es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß ein Zuwenig in der Schätzung auf der einen Seite ein Zuviel in der Gesamtsumme auf der anderen Seite in ausreichendem Grade ausgeglichen haben wird. Wenn somit auch Einzelheiten, namentlich soweit kleinere Landesteile in Frage kommen, Fehler enthalten mögen, die großen Zahlen dürften zuverlafsig genug sein. Den Tabellen der amtlichen Veröffentlichung entnehmen wir die folgenden Zahlen:

am am 2. De⸗ 1. De⸗ zember zember 1912 1900

Mill. Mark

Es betrug der gesamte Verkaufswert bei den Vieh⸗ gattungen

Zu⸗ (+) oder Abnahme (—)

Mill. Mark- %

1) Pferde:

a. Unter 1 Jahr alte Fohlen

b. 1 bis noch nicht 2 Jahre alte Pferde 8

c. 2 bis noch nicht 3 Jahre alte Pferde

d. 3 bis noch nicht 4 Jahre alte Militärpferde....

e. 3 bis noch nicht 4 Jahre alte andere Pferde...

f. 4 Jahre alte und ältere Zuchthengste.

g. 4 Jahre alte und ältere, zu landwirtschaftlicher Arbeit oder vorwiegend dazu benutzte Pferde..

h. 4 Jahre alte und ältere eeee“

i. Alle anderen 4 Jahre alten und älteren Pferde 447,901

überhaupt [2272,381 Maultiere und Maulesel 1,030

0,856 Rindvieh: Unter 6 Wochen alte Kälber.. 24,5881 .6 Wochen bis noch nicht 3 Monate alte Kälber . 46,962 193 .3 Monate bis noch nicht J1 1 Jahr altes Jungvieh . 274,00o d. 1 bis noch nicht 2 Jahre . altes, zurzeit auf Mast gestelltes Jungvieh ... 110, 15ko 29,72 8. 1 bis noch nicht 2 Jahre alte, schon zur Zucht be⸗ nutzte Bullen (Zuchtstiere) Allez andere 1 bis noch nicht 2 Jahre alte Jung⸗ g. 2 Jahre alte und ältere Bullen (Zuchtstiere) .. h. 2 Jahre alte und ältere, zurzeit auf Mast gestellte Stiere und Ochsen... i. Alle anderen 2 Jahre alten und älteren Stiere ugd Schsen. k. 2 Jahre alte und ältere v“ 1. Alle anderen 2 Jahre alten und älteren Kühe 8. Färsen und

14““ Ueberhaupt 5) Schafe:

a. Unter 1 Jahr alte Schafe einschl. Lämmer..... b. 1 Jahr alte und ältere c. 1 Jahr alte und ältere Mutterschafe (Zibben) .. d. 1 Jahr alte und ältere Hammel (Schöpse) ... Ueberhaupt 6) Schweine: a. Unter 8 Wochen alte 1e“ b. 8 Wochen bis noch nicht c. bis noch n. ahr alte Schweine ... d. 1 Jahr alte und Zuchteber e. 1 Jahr alte und Zuchtsäue.. . f. Alle anderen! Jahr alten und älteren Schweine ..

Ueberhaupt 7) Ziegen: Hag

a. Unter 1 Jahr alte Ziegen, einschl. Lämmer... b. 1 Jahr alte und ältere Böcke.. c.1 Jahr alte und ältere Ziegen (Geißen).. Ueberhaupt 8) Bienenstöcke: a. Bienenstöcke mit beweg⸗ lichen Wͤaben... b. Alle sonstigen Bienen⸗

48,576 71,288 97,274 12, 552 112,559

16,159

29,80% 48,119 9+ 66,752

18,710 23,167 30,521 8,804 3,88 78,699 11,953

33,807 4,200 1373,80 913,429 460,463

67,023

360,938,₰ 1585,571

92,093 25,070

87,052 686,810

0,908 0,4954

0,123 0,402

13,789 10,792

127,482

22,808 26,236

114,60

234,511½+ 152,757 22,08 37,284

65,14 168,81

52,0777 47,830 90,52

165,460% 54,288 32,278

1615,006+ 1224,747

2349, 122+2 1761,854 +

24,000 1,481 7,748 1,407 87,086 81,932

14,481 27,094

134,038 140,873 8

5,704 12,613 6,835— 39,04] 1 295 7 485,310 10,152 192,280

113,651 221,720

262,043 223,276 5,350 80,474

127,220 588,788

4,802 111,807

28,255 589,860

155,475 1178,5897 5,402 1,789 43,5861 50,842 17,672

10,600

) 200 Kohlenwagen für 20 000 kg Ladegewicht, wovon 75 mit

Ueberhaupt 28,272

Es betrug der durch⸗ schnittliche Verkaufswert bei den Viehgattungen

Zu⸗ (+) oder Abnahme (—)

1) Pferde: a. Unter 1 Jahr alte Fohlen b. 1 bis noch nicht 2 Jahre E1““ c. 2 bis noch nicht 3 Jahre alte Pferde... d. 3 bis noch nicht 4 Jahre alte Militärpferde.... e. 3 bis noch nicht 4 Jahre alte andere Pferde... f. 4 Jahre alte und ältere vee] g. 4 Jahre alte und ältere, zu landwirtschaftlicher Ar⸗ beit oder vorwiegend dazu benutzte Pferde .... h. 4 Jahre alte und ältere Mllitärpferde i. Alle anderen 4 Jahre alten und älteren Pferde Ueberhaupt Maultiere und Mangkee. A““ Rindvieh: Unter 6 Wochen alte Kälber. .6 Wochen bis noch nicht 3 Monate alte Kälber . .3 Monate bis noch nicht 1 Jahr altes Jungvieh. .1 bis noch nicht 2 Jahre altes, zurzeit auf Mast gestelltes Jungvieh ... . 1 bis noch nicht 2 Jahre alte, schon zur Zucht be⸗ CCCCö“ f. Alles andere 1 bis no nicht 2 Jahre alte Jung⸗ DE“ g. 2 Jahre a Bullen (Zuchtstiere) ... h. 2 Jahre alte und ältere, zurzeit auf Mast gestellte Stiere und Ochsen ... i. Alle anderen 2 Jahre alten und älteren Stiere und * k. 2 Jahre alte und ältere NM 1. Alle anderen 2 Jahre alten und älteren Kühe (auch Färsen und Ueberhaupt a Unter 1 Jahr alte Schafe, einschl. Lämmer b. 1 Jahr alte und ältere Böcke.. c 1 Jahr alte und ältere Mutterschafe (Zibben). d 1 Jahr alte und ältere Hammel (Fegel⸗ . Ueberhaupt 6) Schweine: a. Unter 8 Wochen alte LJ“ b. 8 Wochen bis noch nicht Jahr alte Schweine. c. bis noch nicht 1 Jahr alte Schweine... d. 1 Jahr alte und ältere Iuööö e. 1 Jahr alte und ältere Zuchtsäue... f. Alle anderen 1 Jahr alten und älteren Schweine Ueberhaupt 7) Ziegen: a. Unter 1 Jahr alte Ziegen, einschl. Lämmer .. ... 13 b. 1 Jahr alte und ältere 2232 c. 1 Jahr alte und ältere Ziegen (Geißen).. 7 Ueberhaupt 24 8) Bienenstöcke: a. Bienenstöͤcke mit beweg⸗ lichen Waben .. . ... 24 21 3 14,20 b. Alle sonstigen Bienen⸗ h“ 14 13 1 7,69 Ueberhaupt 19 16 3 18,75. „Die beiden Uebersichten sind in ihrem Aufbau so klar, daß et genügt, nur auf die wichtiasten Tatsachen, die sich aus ihnen ergeben, aufmerksam zu machen. Da tritt zunächst hervor, daß der preußische Rinderstapel den weitaus höchsten Wert darstellt. Dieser Wert betrug Anfang Dezember 1912 mehr als 4 Milliarden Mark gegen wenig über 2 ½ Milliarden 12 Jahre ist eine Wertsteigerung von nicht weniger als (in ge⸗ nauen Zahlen) 1 761 853 645 oder 74,90 %. Freilich hat sich auch die Stückzahl des Rindviehs seit jener Zeit vermehrt, aber doch nur von 10 876 972 auf 11 866 079, also weit langsamer als der Wert; man erkennt die Wertsteigerung besonders auch deutlich am Durchschnittswert, der 1900 erst 216, 1912 dagegen schon 346 be⸗ trug, das ist also eine Steigerung von 60,10 %. Unter den einzelnen Altersklassen ragen besonders die 2 Jahre alten und älteren Kühe

46,990 65,56

50,90

89,36 65,87

56,9

* 50,00

hervor, deren Gesamtwert allein schon über 2 ¾ Milliarden Mark betrug

und seit 1900 um 1 224 747 286 oder um 75,88 % gestiegen ist. Die übrigen Unterabteilungen der Rinder haben einen weit geringeren Gesamtwert, der bei keiner auch nur annähernd eine Milliarde erreicht. Beachtenswert ist aber, daß auch bei ihnen sämtlich sowobl der Gesamtwert wie der Durchschnittswert ganz erheblich gestiegen ist.

Die nächstgrößte Bedeutung dem Gesamtwert nach haben die Pferde, deren Gesamtwert jetzt 2 272 381 376 erreicht und um 686 810 150 oder 43,32 % gestiegen ist, auch hier weit schneller als der Lebendbestand an Pferden, wie denn auch der Durchschnitts⸗ wert in den letzten 12 Jahren um 31,37 %, von 542 auf 712 st

ehoben hat. Den höchsten Gesamtwert unter den Unterabteilungen atten die 4 Jahre alten und älteren zu landwirtschaftlicher Arbeit benutzten Pferde mit 1 373 891 446 und einer Zunahme von 460 462 969 oder 50,1 %. Der Durchschnittswert stleg im gleichen Zeitraum von 525 auf 707 oder um 34,8: %. Den höchsten

urchschnittswert besaßen diese Tiere übrigens nicht, vielmehr die 4 Jahre alten und aͤlteren Militärpferde, bei denen er 1050 gegen 5 12 Jahren betrug, also eine Steigerung von 16,67 % er⸗ ahren hat.

früher; das

Wir kommen jetzt zu den Schweinen, deren Gesamtwert

178 597 650 ausmachte und eine Steigerung gegen 1900 von 5989 859 779 oder 100,106 % erfahren hat.

Bei keiner anderen Vieh⸗ attung, abgesehen von den nicht ins Gewicht fallenden Eseln, Maul⸗ jeren und Mauleseln, ist die Steigerung prozentual so hoch gewesen; ur bei einzelnen Unterabtellungen der Rinder und der Schweine war

8 Der Durchschnittswert hat sich dagegen nicht so beträcht⸗

immerhin noch von 54 auf 76 oder um 40,74 %. sich also deutlich, daß die Qualität der Schweine besser ge⸗ worden ist, daß aber die mächtige Vermehrung des Bestandes in den letzten 12 Jahren doch noch wesentlich höhere Werte geschaffen hat. lle Unterabtesllungen haben sowohl im Gesamt⸗ wie im Durch⸗ chnittswert erheblich zugenommen, am meisten in beiden die Zucht⸗ säue, was e““ der Rasse und Igemeinen Hebung der Zu eßen läßt.

h Wichtig sind dann immer noch die Schafe, deren Gesamtwert

aber heute nur noch 134 038 132 beträgt und um 6 835 222

oder 485 % gefallen ist. Der Rückgang des Gesamtwerts ist ja be⸗

greiflich bet dem ständigen Sinken des Lebendbestandes; daß aber gleichzeitig damit eine Wertsteigerung verbunden ist, lehrt die zweite

Uebersicht, nach der der Durchschnittswert der Schafe von 20 auf

33 gestiegen ist.

Die übrigen Viebgattungen lohnen bei ihrer viel geringeren Bedeutung für unser Wirtschaftsleben eine Besprechung nicht; bemerkt sei nur, daß ihr Gesamtwert wie ihr Durchschnittswert sich überall gehoben hat mit Ausnahme desjenigen der Bienenstöcke ohne beweg⸗ liche Waben, deren Gesamtwert mit der sinkenden Anzahl zurück⸗ gegangen ist.

Als Gesamtergebnis läßt sich e kennen, daß der Wert des preußi⸗ schen Viehstapels in den setzten 12 Jahren fast durchweg eine ge⸗ waltige Wertsteigerung erfahren hat. Die Durchschnittswerte sind bei allen Viehgattungen und bei ihren sämtlichen Unterabteilungen gestiegen, zum Teil außerordentlich stark. Die Gesamtwerte haben sich ebenfalls erhöht, mit Ausnahme der der Schafe. Insgesamt stellt der preußische Viehstapel beute einen Mehrwert von nicht weniger als 3 053 896899 gegen das Jabr 1900 dar: ein gewiß trotz der gestiegenen Bevölkerungsziffer höchst beachtenswertes Ergebnis. Zu diesem Mehrwert hat selbstverständlich neben der höheren Anzahl des Lebendbestandes zum guten Teil die allgemein aufwärts gerichtete Preisbewegung beigetragen, namentlich lassen das die bei allen Viehgattungen so stark gestiegenen Durch⸗ schnittswerte erkennen; auf der anderen Seite wird man aber auch nicht wohl bestreiten können, daß der Mehrwert zum anderen Teile auch auf eine Verbesserung der Qualitäten des Viehstandes deutet, wenn sich auch beide Gründe nicht zahlenmäßig einander gegenüber⸗ stellen lassen

Handel und Gewerbe.

ingang der heutigen Sitzung gedachte der Vor⸗ sitzende, Präsident des Reichsbankdirektoriums Havenstein, mit ehrenden Worten des am 10. d. M. ver⸗ storbenen Bankiers James Hardy zu Berlin, der seit dem Jahre 1898 als stellvertretendes Mitglied dem Zentralausschuß angehört hat. Die Versammlung erhob sich zu Ehren des Verstorbenen von ihren Sitzen. Demnächst führte der Vorsitzende unter Bezugnahme auf e vorliegende Wochenübersicht folgendes aus: „Die Entwick⸗ ing der Verhältnisse an dem heimischen und den auswärtigen Geldmärkten und die Entwicklung des Standes der Reichsbank hat das Reichsbankdirektorium zu der Ueber⸗ zeugung geführt, daß heute als angängig erachtet werden kann, was wir vor 14 Tagen Ihnen noch nicht glaubten vor⸗ schlagen zu dürfen, die weitere Ermäßigung des Reichs⸗ bankdiskonts um ½ Prozent. Wenn diese Maßnahme im Dezember auch ungewöhnlich erscheint seit 1878 und 1879 ist sie nicht wieder vorgekommen —, so liegen doch auch ie Verhältnisse auf dem Geldmarkt, der sonst in der Regel in den letzten Monaten des Jahres zunehmende Versteifung zeigt, heute ebenso ungewöhnlich. Die Erleichterung des deutschen Geldmarktes, die sich als Folge der Abschwächung der Kon⸗ junktur und des Börsenverkehrs bereits im November gezeigt hatte, hat auch während der letzten zwei Wochen angehalten; der Privatdiskont für lange Sicht steht 1 Proz. unter Banksatz. Der günstige und gegen die Vorjahre wesentlich kräftigere Stand er Reichsbank hat sich nicht verändert; die Ansprüche des Zerkehrs an die Reichsbank zeigen bisher im Dezember eine urchaus normale Entwicklung, die Besserung auf Wechsel⸗ und Lombardkonto abzüglich der Privatguthaben ist in der ersten Dezemberwoche mit 50,6 Millionen sogar etwas größer als in den Vorjahren 1911 und 1910, wo sie nur 41,0 und 46,8 Millionen betrug, ich cheide auch hier die ganz ungewöhnlichen Verhältnisse es Jahres 1912 von der Vergleichung aus, und hat damit die von der letzten Novemberwoche gebrachte etwas stärkere Belastung des Wechsel⸗ und Lombardkontos wieder zum Teil ausgeglichen. Nach dem Zwischenausweis vom .ds. Mts. hat sich diese Besserung in den beiden letzten Tagen in verstärktem Maße fortgesetzt. Auch die Privat⸗ guthaben, die durch die starken Abhebungen Ende November unter den Stand der Vorjahre gesunken waren, haben sich wieder darüber gehoben. Allerdings werden die Ansprüche des Verkehrs an die Reichsbank am Jahresschluß voraussichtlich Füst werden; aber es liegen doch keine Anzeichen dafür vor, daß sie wesentlich über die der beiden Vorjahre 1911 und

5

1910 hinausgehen werden, denen die damals schwächere Reichs⸗

bank bei einem Satz von 5 Proz. voll begegnen konnte. Mit einem stärkeren Wachsen des Effektenbestandes wird freilich noch gerechnet werden müssen. Größere Emissionen, die den Geldmarkt stärker belasten könnten, sind nunmehr für den Rest des Jahres nicht mehr zu erwarten. Die ausländischen Geldmärkte sind allerdings überwiegend immer noch in stärkerer Anspannung als der deutsche; aber diese Anspannung und die Devisen London, Paris und New York haben inzwischen doch eine gewisse Abschwächuug erfahren, und die Gefahr einer stärkeren Goldausfuhr ist umsoweniger wahrscheinlich, als die Reichsank auch

dieser Gefahr gegenüber befriedigend gerüstet sein würde.

Das alles scheint uns dazu angetan, die nach Lage des Geldmarktes und des Standes der Reichsbank zulässige Ermäßigung des Diskonts noch im alten Jahre eintreten zu lassen. Wir haben aber keineswegs die Absicht, damit etwa was von manchen Seiten davon befürchtet wird der Börse eine besondere Anregung zu geben, sind vielmehr der Hoffnung und Meinung, daß diese Ermäßigung der bisher immer stärker hervorgetretenen Abneigung des Publikums gegen spekulative Käufe eine solche Anregung zu einem Optimismus, der angesichts der fortdauernden Angespanntheit des Kapitalmarktes nicht berechtigt wäre, nicht geben, und daß sie ebensowenig Anlaß geben wird, der berufsmäßigen Spekulation eine besondere Stärkung der Unterneymungslust und neue Kredite zuzuführen. Das Reichsbankdirektorium läßt sich allein von dem Wunsch leiten, dem Handel und Verkehr diejenige Erleichterung der Zinslast nicht vorzuenthalten, die es nach seiner einmütigen Ueber⸗

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Der Zentralausschuß erklärte sich mit diesen Ausführungen einstimmig einverstanden. Schließlich wurden noch mehrere Stadtanleihen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts aam 11. Dezember 1913:

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Nicht gestellt

In der gestrigen Aufsichtsratssitzung des A. Schaaff⸗ hausen'schen Bankvereins ist laut Meldung des „W. T. B.“ aus Cöln beschlossen worden, zwecks veränderter Bewertung aller Aktivposten und zur Herabminderung des Postens „Unnotierte Werte“, den mit 9,3 Millionen Mark ausgewiesenen Spezialreservefonds und einen größeren Teil des im laufenden Geschäftsjahr zu erwartenden Ge⸗ winnsaldos zu verwenden und die Gewinnausschüttung für 1913 auf 3 ,% Dividende zu beschränken.

Madrid, 11. Dezember. (W. T. B.) Die Spanisch⸗ Amerikanische Bank hat heute vormittag die Zahlungen ein⸗ gestellt. Die Kunden der Bank erhielten ihre Depositen zurück. Der Verwaltungsrat soll die baldige vollständige Bezahlung der laufenden Rechnungen versprochen haben. Die Regierung leiht der Bank ihre moralische Unterstützung. Der Finanzminister erklärte, die Bank habe kürzlich von der Bank von Spanien ein Darlehen von 20 Millionen erhalten. Er werde sein Mögl ichstes tun, um eine Katastrophe ab⸗ zuwenden.

New Haven (Connecticut), 10. Dezember. (W. T. B.) Auf die Aktien der New York, Newhaven and Herford⸗Bahn kommt eine Dividende nicht zur Verteilung.

London, 11. Dezember. (W. T. B.) Bankausweis. Total⸗ reserve 26 490 000 (Zun. 206 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 28 580 000 (Abn. 210 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 36 620 000 (Abn. 4000) Pfd. Sterl., Portefeuille 27 514 000 (Abn. 431 000)

fd. Sterl., Guthaben der Privaten 39 515 000 (Abn. 376. 85

fd. Sterl., Guthaben des Staates 7 889 000 (Zun. 129 000 Feh. Sterl., Notenreserve 25 112 000 (Zun. 252 000) Pfd. Sterl.,

egierungssicherheit 11 185 000 (unverändert) Pfo. Sterl. Prozent⸗ verhältnis der Reserve zu den Passiven 55 gegen 55 ½ in der Vor⸗ woche. Clearinghouseumsatz 292 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjabres mehr 21 Millionen.

Paris, 11. Dezember. (W. T. B.) Bankausweis. Bar⸗ vorrat in Gold 3 520 014 000 (Abn. 1 285 000) Fr., do. in Silber 640 359 000 (Abn. 5 065 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank und der Filtalen 1 413 038 000 (Abn. 375 239 000) Fr., Notenumlauf 5 699 815 000 (Abn. 209 298 000) Fr., laufende Rechnung der Privaten 665 201 000 (Abn. 720 000) Fr., Guthaben des Staatsschatzes 214 338 000 (Abn. 1 356 000) Fr., Gesamtvorschüsse 772 532 000 68 23 453 000) 5 und Diskonterträgnis 32 935 000 Fr. (Zun. 1 690 000 Fr.). Verhältnis des Barvorrats zum Notenumlauf 72,90 gegen 70,51 in der Vorwoche.

Friedrichsfelde. Wochenbericht vom Geflügel kt für die Zeit vom 5. Dezember bis 11. Dezember 1913. 1 Frische Zufuhren: et 8 8 . „Mon⸗Diens⸗ „Donners⸗ Stück: 5500 1100 2200 8

8 7700 6600 5500

übhnern 9 Gesamtauftrieb: 30 600 Gänse, 350 Enten. Verlauf des Marktes: Lebhaftes Geschäft. Es wurde gezahlt für das Stück: 1 4,20 4,60 bessere Gänse. 4,60 5,20 rima⸗Gänse 5,90 6,50

a. kleine Gänse.. b. Enten 3,00

& Puten d. Huhn (junges) (altes).

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkte

Hamburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 79,75 Br., 79,25 Gd.

Wien, 12. Dezember, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M./N. pr. ult. 83,75, Einh. 4 % Rente Januar / Juli pr. ult. 83,65, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 84,50, Ungar. 4 % Goldrente 100,60, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W 83,45, Türkische Lose per medio 233,25, Orientbahnaktien pr. ult. 891,50, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 713,00, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 106,00, Wiener Bankvereinaktien —, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 635,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien 836 00, Oesterr. Länderbankaktien 533,00, Unionbank⸗ aktien 607,00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,68, Brürxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 811,50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 2698, Türkische Pahngacttien 429003 9 8 uf die 11. Ermäßigung des deutschen Reichsbankzinsfußes, jedoch reserviert.

London, 11. Dezember, Nachm. (W. T. B.) Silber prompt 26 ⅛, 2 Monate 26¹3⁄16. Privatdiskont 418⁄16. Abends. 2 ½ % Engl⸗ Konsols 72. Bankeingang 150 000 Pfund Sterling.

8 11. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. eente 86,10. 8

Madrid, 11. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 105,70.

Lissabon, 11. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 20. P

New York, 11. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Die Stim⸗ mung der Börse wurde heute in der Hauptsache beeinflußt durch die ziemlich heftigen Kursschwankungen, die sich bei den Aktien der Newhaven⸗Bahn bemerkbar machten, in denen namentlich in der ersten Börsenstunde ein sehr lebhaftes Geschäft stattfand. Die Einstellung der Dividende bei der genannten Transportgesellschaft hatte bei den ersten Umsätzen einen Kursrückgang von circa 5 Dollar auf 68 zur Folge, doch bewirkten späterhin Stützungskäufe eine Erholung von 1 ½ Dollar. Von übrigen Werten waren die Shares der Telephongesellschaften stärker angeboten im Zusammenhang mit der Meldung, daß der Präsident Wilson die Verstaatlichung des Telephon⸗ verkehrs in Erwägung ziehe. Im Nachmtttagsverkehr drückte erneutes Angebot in Newhaven Shares, die bis auf 67 l zurückgingen. Da man annimmt, daß die Pennsylvania Rr. beträchtliche Summen bei der Newhaven⸗Bahn angelegt habe, wurde der Kurs auch dieser Aktien etwas gedrückt. Es wurde jedoch behauptet, daß die Schätzungen des Besitzes von Newhaven Shares der Pennsylvania⸗ bahn stark übertrieben seien (man sprach von 50 Millionen Dollar). Im Schlußverkehr trat sodann infolge niedrigerer Geldraten eine durchgreifende Befestigung der Stimmung ein, sodaß die Werte, die anfänglich unter einem starken Kursdruck zu leiden gehabt hatten,

ich schließlich um 1—2 Dollar über ihren tiefsten Stand boben. anadian Pacific Shares gewannen schließlich 1 Dollar. Sonstige hochspekulative Werte waren gegen gestern wenig verändert, und Pennsylvania Shares notierten noch ¾ unter ihrem sesteücge Schluß.

zeugung nunmehr glaubt gewähren zu können.“

Der Aktienumsatz betrug 273 000 Stück. Tendenz für Geld: Fest.

Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in

Geld auf 24 Stunden⸗Durchschn.⸗Zinsrate 5 ½, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 3, Wechsel auf London 4,8100, Cable Transfers 4,8580, Wechfel auf Berlin (Sicht) 94 ¼.

Rio de Janeiro, 11. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf London 16 ⁄2.

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 11. Dezember 1913. Amtlicher Kursbericht. 8

Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 12 50 14,50 ℳ, b. Gas⸗ flammförderkohle 12,25 13,25 ℳ, c. Flammförderkohle 11,50 bis 12,00 ℳ, d. Stückkohle 14,00 15,50 ℳ, e. Halbgesiebte 13,50 bis 14,50 ℳ, f. Nußkehle gew. Korn I und II 14,25 15,00 ℳ, do. do. III 14,25 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 14,50 ℳ, g. Nuß⸗ gruskohle 0— 20/30 mm 9,00 10,00 ℳ, do. 0 50/60 mm 10,50 bis 11,25 ℳ, h. Gruskohle 8,00 10,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ kohle 12,00 12,75 ℳ, b. Bestmelterte Kohle 13,00 13,50 ℳ, c. Stückkohle 14,00 14,50 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn I 14,25 bis 15,00 ℳ, do. do. II 14,25 15,00 ℳ, do. do. III 14,25 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 14,50 ℳ, e. Kokskohle 13,25 14,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 11,25 12,75 ℳ, b. do. melierte 12,25 13, 25 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 13,25 14,75 ℳ, d. Stückkohle 13,75 16,25 ℳ, o. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 15,75 19,00 ℳ, do. do. III 16,50 bis 20,00 ℳ, do. do. IV 12,25 14,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1. 20,50 22,00 ℳ, do. do. II 22,00 26,00 ℳ, g. Fördergrus 10,25 bis 11,25 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm 7,25 10,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 16,50 18,50 ℳ, b. Gießereikoks 19,00 21,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 21,00 24,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,50 15,00 ℳ. Die nächste Börsenversamm⸗ lung findet am Montag, den 15. Dezember 1913, Nachmittags 3 ½ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang am Stadt⸗ garten) statt.

Magdeburg, 12. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad Sack 8,70 8,77 ½. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6 90 7,05. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. Iohne Faß 19,00 19,12 ½. Kristallzucker Imit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,75 18,87 ½. Gem. Melis I mit Sack 18,25 18,37 ½. Stimmung: Geschäftslos. Rohmcker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Dezember 9,02 ½ Gd., 9,05 Br., Januar 9,10 Gd., 9,15 Br., März 9,30 Gd., 9,35 Br., Mai 9,45 Gd. 9,50 Br., August 9,67 ½ Gd. 9,72 ½ Br., Oktober⸗Dezember 9,62 ½ Gd., 9,65 Br. Ruhig. Wochenumsatz

406 000 Zentner. 8 (W. T. B.) Rüböl loko 70,00, für

Cöln, 11. Mai 67,50.

Bremen, 11. Dezember. (W. T. B.) Schmalz. Fest. Loko, Tubs und Firkin 57 ½, Doppeleimer 58 ½. Kaffee. Stetig. Baumwolle. Matt. American middling loko 66 ¾.

amburg, 12. Dezember, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker I. Produkt Basi 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dezember 9,02 ½, für Januar 9.12 ½, für März 9,30, für Mai 9,47 ⅛, für August 9,67 ½, für Oktober⸗Dezember 9,62 ½.

Hamburg, 12. Dezember, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Ruhig. Good average Santos 8 Dezember 52 Gd., für März 53 Gd., für Mai 53 ¾ Gd., für September 54 ½ Gd.

London, 11. Dezember. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Dezember 8 sh. 11 ¾ d. Wert, stetig. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 1 ½ d. nom., ruhig.

London, 11. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer stetig, 65 ⅛, 3 Monat 64 ½.

Dezember.

W. T. B.) Baumwolle.

middling Lieferungen: Ruhig. Dezember⸗Januar 6,92, Januar⸗ Februar 6,92, Februar⸗März 6,92. März⸗April 6,93, April⸗Mai 6,93, Mai⸗Juni 6 92, Juni⸗Juli 6,89, Juli⸗August 6,87, August⸗ September 6,74, September⸗Oktober 6,52. 1 1

Liverpool, 12. Dezember, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko stetig. Mutmaßlicher Umsatz 12 000 Ballen, Import 53 000 Ballen, davon amerikanische 43 000 Ballen. Amerikanische Lieferungen ruhig.

Paris, 11. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) uckt ruhig, 88 % neue Kondition 27 ¾ -28. Weißer Zucker stetig, Nr. 3 für 100 kg für Dezember 31 ⅛, für Januar 31 ⅜, für März⸗ Juni 32 ¼, für Mai⸗August 32 ¾.

Amsterdam, 11. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 41 ½. Bancazinn 104 ½.

Antwerpen, 11. Dezember. (W. T. B.) Petroleum.

do. für Januar 25 Br., do. für Februar⸗März 25 ½¼ Br. Fest.

Schmalz für Dezember 137.

New York, 11. Dezember. (W. T. B.) (Schlu) Baumwolle loko middling 13,40, do. für Januar 12,82, do. für März 12,97, do. in New Orleans loko middl. 12 ⅞, Petroleum Refined (in Cases) 11,25, do. Standard white in New York 8,75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 10,95, do. Rohe u. Brothers 11,40, Zucker fair ref. Muscovados 2,95 3,04, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ¾, do. für Januar 9,50, do. für März 9,76, Kupfer Standard —,—, Zinn 37,50 37,80.

Theater und Musik.

Konzerte.

Die Sonntagskonzerte des Schillertheaters Char⸗ lottenburg am 23. November und 7. Dezember fanden, wie immer bet diesen volkstümlich gewordenen Veranstaltungen, vor ausverkauftem Hause statt. Außer Streichquartetten von Beethoven und Schubert, die in der erstgenannten Aufführung, und zwei Streichsextetten von Brahms, die beim zweiten Konzert gespielt wurden, wurden auch Gesangsvorträge geboten, und zwar wirkten Artur van Eweyk bezw. Birgit Engell⸗Hey mit. An der Streichmusik beteiligten sich wiederum die rühmlichst bewährten Mitglieder dieser Veranstaltungen unter Professor Florian Zalics cherer Leitung mit gleichbleibendem Erfolge. Herr van Eweyk trug außer Liedern von Brahms und Schillings das Largo von Händel: „Welch himmlisch Licht“, von Professor Heinrich Grünfeld und Otto Bake begleitet, in seiner ganzen harmonischen Schönheit vor. Die Sängerin, deren Piano besonders angenehm auffiel, brachte „Mai⸗ nacht“ und „Ständchen“ von Brahms wirkungsvoll zu Gehör. Der „Verein zur Förderung der Kunst⸗ hatte, gleichfalls am Sonntag, anläßlich der Feier seines zehnjährigen Bestehens eine Matinee im Deutschen Schauspielhaus zugunsten der Aus⸗ gabe von Theater⸗ und Konzertfreikarten an arme Heimarbeiterinnen veranstaltet. Es war ein großes abwechslungsreiches Programm, das unter Dr. Herbert Hirschbergs Leitung den Hörern geboten wurde. Ein stimmungsvoller Prolog des letztgenannten, von Felix Rossert esprochen, leitete die Feier ein. Künstlerische Gesangsdarbietungen der Perꝛe Kurt Steinbrück, Costa de Condoyanni, sowie der Damen Tillie Dyhr und Emmy Wessely wechselten ab mit launigen und ernsten Vorträgen von Kais 8 Dazwischen gab es eine reizvolle Soloszene, ein Schäferspiel: „Die beiden Uhren“ von Richard Wilde, von Erna Kabisch außerordentlich anmutig und dramatisch lebendig dargestellt. Fine junge Schäferin erwartet sehn⸗ süchtin ihren „Damon“; es schlägt die Stunde des Stelldicheins, aber sie harrt vergeblich, der Geliebte erscheint nicht.

Liverpool, 11. Dezember, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. Umsatz 10 000 Ballen, davon für pekulation und Export Ballen. Tendenz: Willig. Amerikanische

Rohzucker

Raffiniertes Type weiß loko 24 ¾ bez. Br., do. für Dezember 24 ½¼ Br.,

Abe Moöglichkeiten erwägend, um sein Fernbleiben zu erklären, schmollt sie, zürn, und