1913 / 294 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Dec 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Skepsis ee es n

daß der Abg. Liebknecht nach den peinlichen Erfahrungen, die er ge⸗ acht hat, das nächste Mal den Mund nicht so voll nehmen wird, ie er es diesmal gelan hat.

Abg. Gothein (fortschr. Volksp). Um eine parlamentarische

nquete nach englischem Vorbilde handelt es sich hier nicht, sondern um eine von dem Reichskanzler berufene Kommission, die nicht ausschließlich us Mitgliedern des Reichstags zusammengesetzt ist, sondern auch aus anderen Kreisen, und wobei er nicht an eine bestimmte Form gebunden ist. Also ein Recht des Reichstags auf die Wahl der Mitalleder in die Kommission liegt auch nach der Auffassung meiner politischen Freunde nicht vor. Der Reichskanzler hat aber bei der Be⸗ rufung der Mitglieder Berücksichtigung der Wünsche des Reichs⸗ ags in Aussicht gestellt. Der Reichstag mußte annehmen, daß die Wünsche der einzelnen Fraktionen für die Regserung maßgebend seien. Auch die sozialdemokratische Fraktion mußte annehmen, daß sie ihre Kommissionsmitglieder ernennen dürfte. Wollte der Staats⸗ sekretir das nicht, so mußte er eine andere Wendung gebrauchen. Wir halten es auch gerade nicht für politisch klug, wie der Reichs⸗ kanzler gehandelt hat. Es wäre klüger gewesen, wenn man den Sozialemokraten keinen Anlaß gegeben hätte, sich von dieser Kommission fernzuhalten. So haden sie jetzt die angenehme Situation, daß sie sagen können, wenn bei der Unter⸗ suchung nichts herauskommt, so geschieht das deshalb, weil man nicht den Mann, der etwas herausbringen könnte, in die Kommission berufen hat. Ich glaube aber, wenn der Abg. Liebknecht in der Kommission gewesen wäre, dann würde vielleicht auch nichts herausgekommen sein. Denn bei solchen Kommissionen kommt selten etwas heraus. Wir brauchen aber in der Beziehung nicht nervös zu sein. Wir könnten mit voller Gemütsruhe den Abg. Liebknecht in einer solchen Kommission mitarbeiten sehen, denn hei seiner zweiten Rede, die er in diesem Hause als Enthüllungsrede gehalten hat, habe ich das Gefühl gehabt, wo denn endlich in der langen Suppe das Stück Fleisch kommen würde. Das ist nicht nur meine Empfindung, sondern die Empfindung des ganzen Hauses, ich glaube auch einschließlich der Sozialdemokratie, gewesen. Ich erinnere mich noch der langen Gesichter, die bei dieser Gelegenheit 1 wurden. Man hätte ruhig dem Abgeordneten Liebknecht gestatten sollen, seine Reden auch in dieser Kommission zu halten. Es hätte sich dann wenigstens herausgestellt, wieviel lediglich Wasser und wieviel wirklich das Stückchen Fleisch war in der Suppe, die er uns vorgesetzt hat. Ich bedauere, daß die Regierung sich nicht auf denselben Standpunkt gestellt hat. Das hätte auch im Auslande einen besseren Eindruck hervorgerufen. Es ist selbstverständlich, daß der Abg. Liebknecht das Material, das ihm von dritter Seite unterbreitet worden ist, dem Kriegsminister übermittelt hat. Das mußte er tun, und dies war kein besonderes Verdienst, sondern seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit. Mit der Ablehnung des Abg. Liebknecht ist mehr Schaden angerichtet als Nutzen geschaffen worden. Die Regierung hätte nicht notwendig gehabt, sich absolut auf den Rechtsstandpunkt zu stellen, denn die Regierung sollte nach politischen Erwägungen ihre Maßnahmen treffen, und sie mußte die politische Erwägung haben, daß es gefährlich ist, den Abg. Liebknecht von der Kommission fernzuhalten. Mit der Rechts⸗ frage können wir bei dieser Situation nichts machen. Im übrigen wollen wir es doch nicht allzu tragisch auffassen, wenn wir bei einer solchen Angelegenheit etwas nervös werden. Es ist das ein autes Zeichen von einem stark entwickelten Rechtsgefühl in einem Volke, es ist die gesunde Reaktion eines gerecht denkenden Volkes, wenn irgendetwas aufgedeckt wird, was nicht in der Ord⸗ nung ist. Daß bei solchen Gelegenheiten das Pendel das richtige Maß hinausschlägt, ist eine allgemeine Er⸗ fahrung. Der Prozeß hat das Gute gehabt, daß er festgestellt hat, wo Mißstände vorhanden sind und in welchem Umfange. Wir wollen, daß das Recht in Deutschland Recht bleibt. Wir verlangen auch in Zukunft volle Klarheit. Wir wünschen nicht, daß die Kom⸗ mission hinter verschlossenen Türen arbeitet. Sobald nicht schwerwiegende Geschäftsgeheimnisse in Frage stehen, sollen auch die Verhandlungen der Kommission der Oeffentlichkeit mitgeteist werden, denn die Oeffent⸗ lichkeit hat das Recht, darüber Klarheit zu erlangen. Abg. Freiherr von Gamp (Rp.): Es lag eigentlich nicht in meiner Absicht, im einzelnen auf diesen Krupp⸗Prozeß einzugehen. Nachdem sich aber einige Vorredner mit diesem Prozeß eingehend be⸗ schäftigt haben, halte ich mich für verpflichtet, auch einige Be⸗ merkungen hierzu zu machen. Zunächst drängt es mich, noch einige Worte über die Behandlung des Direktors Roetger zu sagen. Vor allem fürchte ich, daß die bei der Behandlung Roetgers zutage getretene Rechtsauffassung eine ernste Gefahr für die Leiter der Groß⸗ etriebe sein wird und muß. Ein untergeordneter Beamter der Firma Krupp wird von einem der Dezernenten nach Berlin geschickt, um hier gewisse Sachen aufzuklären. Dieser Beamte steht allein unter der Aufsicht des Herrn von Schütz, der nach Essen berichtet, daß Brandt in Berlin große geschäftliche Erfolge zu verzeichnen habe, ohne daß er direkte Geldgeschenke gemacht habe. Ich glaube nicht, daß der gesunde Menschenverstand ein Geldgeschenk darin erblickt, wenn man jemand mit einer Flasche Wein traktiert oder ihm ein Theaterbillett schenkt. Der Begriff des Geldgeschenkes setzt eine Bereicherung des Vermögens voraus. Dies ist hier aber nicht der Fall gewesen. Nun macht der Staatsanwalt diesen Leiter an der Spitze eines solchen Riesenbetriebes für jede Verfehlung eines untergeordneten Beamten verantwortlich. Wie ist das möglich? Er würde gar nicht in der Lage sein, eine solche Verantwortung zu übernehmen. Weiter wird gegen Roetger die Vor⸗ untersuchung wegen Teilnahme an der Bestechung eingeleitet. Der Staatsanwalt selbst beantragt nach eingehender Untersuchung die Ein⸗ stellung des Verfahrens, also Staatsanwalt und Gericht erkennen an, daß eine Anklage sich nicht rechtfertigen läßt. Wie kommt nun der Staatsanwalt dazu, im Einstellungsantrage zu sagen, es könne nicht mit Erfolg bestritten werden, daß Roetger über die Tätigkeit des Brandt unterrichtet war? Eine Anklage kann der Staatsanwalt doch nur auf Grund von Tatsachen erheben. Sobald er nun erkennt, daß solche nicht vorliegen, kommt er doch mit dieser seiner Privat⸗ meinung. Der Staatsanwalt hat doch auch die persönliche Ehre vor Angriffen zu schützen. Als besonders schwer mußte es empfunden werden, daß in derselben Weise die Nichtvereidigung begründet wurde. Daß die Sozialdemokratie mit diesem Vorgehen zufrieden ist, wird dem Staatsanwalt schwerlich ein genügender Trost gewesen sein. Selbstverständlich hat die Regierung die Pflicht, dafür zu sorgen, nur beste Lieferungen zu den billigsten Preisen zu erhalten. Dazu stehen ihr drei Wege offen: die Submission, die beschränkte Submission und die freie Beschaffung; die Militärverwaltung hat, glaube ich, noch einen vierten Weg. Krupp hatte das berechtigte Bestreben, die Gründe kennen zu lernen und festzustellen, weswegen andere Konkurrenten billi⸗ ger liefern konnten; das Verfahren der Firma war also nach dieser Richtung einwandsfrei. Es ist auch festgestellt, daß der Staat nicht nur keinen Schaden, sondern direkt Nutzen davon gehabt hat. (Vize⸗ präsident Dove ersucht den Redner, zum eigentlichen Gegenstande, der Zusammensetzung der Kommission, zurückzukehren.) Ich komme leich darauf. Strafbar war allein, daß es Beamte waren, die hier in Heitleidenschaft gezogen worden sind. Ich glaube mir den Dank des F und des Hauses zu verdienen, wenn ich auf die Frage der Zusammensetzung der Kommission nicht näher eingehe.

Abg. Noske (Soz.): Der Abg. Schiffer wird, wenn nicht heute, so später, einsehen lernen, daß er mit seiner verspäteten Reini⸗ gungsrede der Firma Krupp einen schlechten Dienst geleistet hat. Der Abg. von Gamp hat sich in derselben Richtung ausgelassen. Man bn dabei an die Frage erinnert, in welche Parteikasse die Wahlgelder der Firma Krupp etwa fließen mögen. Die Firma Krupp ist zu sehr bloß⸗ gestellt worden, als daß das Interesse des Volkes für ihre Machen⸗ Geen so bald erlöschen sollte. Die Kommission ist ja inzwischen auch

on 8.eel. worden; man redet gar nicht mehr von einer üstungs ondern von einer Berta Hngene mmiston. m April noch hatte der Abg. Spahn verlangt, vifß die Kommi en moöͤg⸗ lichst rasch zusammentritt und arbeitet. Und schon am 14. November trat sie zusammen, um ein Dutzend Vorträge von Kommissaren zu hören und sich dann zu vertagen, weil die Vorbereitung für ihre Ar⸗

Ich halte es sogar nicht für ausgeschlossen, 1

Unterstellung, als hätten wir es darauf angelegt gehabt, nicht in der

über.

8

beiten zu mangelhaft war. Die Hauptfrage ist, ob die Ergebnisse der Kommission im Volke auf allgemeine Zustimmung zu rechnen haben; nur wenn die breitesten Volkskreise den Arbeiten der Kommission ver⸗ trauensvoll zusähen, hätte die Arbeit überhaupt ein Interesse. Daß dieses Vertrauen noch vorhanden i. glaubt kein Mensch mehr. Die Zeiten sind vorüber, wo die 8e sich erlauben durfte, die Sozialdemokraten von der Mitarbeit überhaupt auszu⸗ schließen. Jetzt hat sie die Sozialdemokraten aus der Kommission her⸗ ausmanövriert. Die Regierung weiß offenbar tatsächlich nicht, bis zu welcher Tiefe das Mißtrauen im Volke gediehen ist. Dies betonten nacheinander zahlreiche Vertreter der bürgerlichen Par⸗ teien, auch Dr. Paasche, der Fraktionsgenosse des Abg. Schiffer. Die Wünsche der vier größten Parteien des Hauses hat die Regierung so beantwortet, daß sie es der größten Partei überhaupt unmöglich ge⸗ macht hat, mitzuarbeiten. Dieser Konflikt, den die Regierung nach meiner Ueberzeugung vom Zaune gebrochen hat, ist für uns nicht eine sondern eine Ehrenfrage, eine Frage der Wahrung der Nechte des Reichstags. Die Regierung hat den Konflikt gesucht. Das geht auch daraus hervor, daß, noch ehe die Fraktion Kenntnis von der Antwort hatte, diese Antwort bereits veröffentlicht wurde. Die

Kommission mitzuarbeiten, muß ich entschieden zurückweisen. Wir hielten es für selbstverständlich, daß dem Abgeordneten Liebknecht Ge⸗ legenheit gegeben würde, in der Kommission mit zu prüfen, wie es sich mit den verhält, die er hier vorgebracht hatte. Die Gründe, die man gegen ihn angeführt hat, sind sehr schwach. Ich betone, 8 er im ehrengerichtlichen Verfahren freigesprochen worden ist. Ich mu

hier nochmals auf einige ungeheuerliche Korruptionserscheinungen hinweisen. Es ist ein Skandal, wenn soundsoviele Offiziere immer wieder zu Krupp hinübergezogen werden. Es ist ein Skandal, wenn ein Vizeadmiral bei einer Reihe von Rüstungsfirmen Aufsichtsrats⸗ stellen bekleidet, wo ihm für eine ganz minimale Tätigkeit ungeheure Summen in die Taschen gestopft werden, von Firmen, mit denen er jahrelang Geschäfte für das gemacht hat. Was für sonderbare Dinge haben sich in den Krupp⸗Prozessen herausgestellt. Der Zeuge Brandt hat mehrfach durchblicken lassen, daß er noch über mancherlei aussagen könnte, aber er wolle den Skandal nicht noch größer machen. Da handelt es sich nicht etwa nur um Unterbeamte. Da sollen Sie doch nicht davon reden, daß der Krupp⸗Prozeß ein Reinfall für die Sozialdemokratie gewesen sei. Nur nicht vertuschen wollen. Es ist viel mehr faul, als wie im Krupp⸗Prozeß festgestellt worden ist. Der Prohes über den Ankauf des Militärübungsplatzes bei Zossen hat ergeben, daß ich mit meinen früheren Ausführungen recht gehabt habe. Es ist dabei vor Gericht festgestellt worden, daß einzelnen Leuten riesige Summen in die Taschen geflossen sind, und es ist festgestellt worden, bas der Schaden des Reiches aus weit mehr als drei Millionen Mark besteht, daß der Bürgermeister von Zossen allein 100 000 in seine Tasche gesteckt hat. Die Korruption in Deutschland ist eine sehr schlimme; und ähnliche Dinge passieren ja auch bei anderen Truppen⸗ teilen. Was der Abg. Liebknecht behauptet hat, ist bis auf das Tipfelchen über dem i wahr. Er wandte sich erst an den Reichstag, als man das Gerichtsverfahren nicht gegen die Beschuldigten, sondern gegen den Gewährsmann eröffnen wollte. Er hat der Katze nur die Schelle umgehängt. Auch ich habe gegen die Firma Krupp sehr oft Stellung genommen, da hätte man mich auch nicht berufen dürfen. Wir verbitten es uns aber, als sozialistische Musterknaben abgestempelt zu werden. In der Kommission ist die Firma tonangebend. Die Ablehnung Liebknechts 2 eine Parteinahme der Regierung zugunsten Krupps. Der frühere Kriegsminister hat erklärt, mit jeder Firma sofort den geschäftlichen Verkehr abbrechen zu wollen, sobald nur das geringste vorkommt. Er hat den Schild vor die Firma gehalten, nach⸗ dem er wußte, daß bei ihr kompromittierendes Material beschlagnahmt worden ist. Aber bei ihren intimen Beziehungen zu großen Herren suchte man sie zu rehabilitieren. Von diesen hat es bei der Jubiläums⸗ firma geradezu gewimmelt. Wenn der Marineminister sich eine Million für die Mannschaften schenken läßt, dann darf man sich nicht wundern, wenn im Marineamt Listen für Trinkgelder und Geschenke an die Beamten ausliegen. Die Ordensverleihungen an die Direktoren sind eine Stellungnahme für die Firma, und nach der Verurteilung saß der Kaiser wieder mit dem Chef der Firma an festlicher Tafel. Am 23. April hat der Staatssekretär ohne Einschränkung gesagt, daß die Wünsche der Parteien bei der Berufung der Mitglieder Berück⸗ sichtigung finden sollen. Ein Mann, ein Wort, heißt es sonst. Dieses Wort ist nicht gehalten worden. Wir verteidigen nicht unsere Sonder⸗ rechte, sondern die Rechte des Reichstages. Sollten wir mit dieser Verteidigung allein stehen, so kann uns das im Volke nur nützen. Man wird uns nach wie vor betrachten als die entschiedensten Be⸗ kämpfer kapitalistischer Unmoral.

1 Dr. Kaempf rügt die Unterstellung, die der Abg. Noske dem Abg. von Gamp in bezug auf die Kruppschen Wahlgelder gemacht hat, und erklärt den weiteren Vorwurf des Abg. Noske gegen die Regierung, daß sie ihr Wort nicht gehalten habe, als gegen die parlamentarische Sitte verstoßend.

Damit ist die Interpellation erledigt.

Schluß gegen 7 ½ Uhr. Nächste Sitzung Dienstag den 13. Januar 1914, Nachmittags 2 Uhr. (Petitionen.) Der Präsident entläßt die Mitglieder mit dem Wunsche: „Gute Ferien, frohes Fest, glückliche Wiederkehr im neuen Jahr.“

8 Literatur. .“

Ruth Waldstetter. „Das Haus zum großen Käfig“. Preis 3,— ℳ. Verlag Gebrüder Paetel, Berlin. Das Bäͤch be⸗ handelt die Geschicke einer alten, guten Kaufmannsfamilie, die durch den Wettbewerb eines Warenhauses empfindlichen Schaden an Gut und Ehre erleidet. Gewiß ein ganz interessanter Vorwurf, dem es aber an Tiefe und Wärme der Ausführung mangelt. Es wird zu trocken erzählt, und die Einzelgeschicke liegen ohne inneren Zusammen⸗ hang nebeneinander, statt zu einem Ganzen lebensvoll verbunden zu sein.

Silvia Andrea. Wir und unsere Liebinge. (Verlag von Huber u. Co., Frauenfeld. Kart. 1,60 ℳ.) Sehr sympathisch wirkt die Art, in der die in Castasegna lebende bündnerische Dichterin von den Tieren zu erzählen weiß, für die sie viel Liebe und großes Verständnis besitzen muß. Ernst und Schalkhaftigkeit finden sich in ihren Erzählungen, manch ein Menschengeschick ist htneingewoben und die Persönlichkeit einer klugen, liebreichen und lebensstarken Frau tritt uns in diesen Geschichten nahe.

Maria Waser. Die Geschichte der Anna Waser. Ein Roman aus der Wende des 17. Jahrhunderts. (5 ℳ, geb. 6 ℳ, Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt.) Nicht nur ein umfeassendes, bis ins kleinste liebevoll ausgeführtes Zeitbild ist uns mit diesem Buche gegeben, sondern auch ein Bild tiefinnersten Ringens, Werdens und Wachsens eines wertvollen Menschenkindes. Das Buch mit seinen 550 Seiten verlangt Muße vom Lefer, und wenn der Fluß der Erzählung auch niemals stockt, so liebt es die Verfasserin doch, auch die Nebenhandlungen auszuspinnen. Gut scheint es ihr gelungen, die Sprache der damaligen Zeit wiederzugeben. Den rüßten Reiz aber üben die zarten Stimmungsbilder aus, da seelische Vorgänge ihre Spiegelung in der Natur finden.

Helene Dalmer. Der Wurzer Tonl. Eine Erzählung aus den Tiroler Bergen. 3 ℳ. (Stiftungsverlag, Potsdam.) Das geschmackvoll ausgestattete Buch erzählt uns vom Leben des buckligen, unschönen, aber gutherzigen Wurzer Tonl, der, schon alternd, seine Jugendliebe, die Resel, heimführt in sein Mattenhäusl, das dicht am Hang über dem Dorfe liegt. Wie sie zuerst stillglücklich miteinander leben, bis mit dem Buben, den ihnen der Himmel schenkt, auch Unzufriedenheit und Geldgter beim Tonl einziehen, die ihm nach Glück und Ruh auch Kind und Frau rauben, und wie er dann alles fortgibt, was er so sauer erworben hat, um zu 1 das wird anmutig und mit Humor erzählt. Die schlichten Gestalten der Dorfleute sind voll kernigen Lebens.

jagh statt.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehah ten bleibt. E“ sind nur an die Redaktion, Wilhelm⸗ straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Walle statt.

Für alle Welt. Illustrierte Zeitschrift mit der A bteilung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. XX. Jahrgang 1914 Heft 7 bis 9. Jährlich 28 Heste à 0,40 ℳ. Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co.

Innen⸗Dekoration. Die gesamte Wohnungskunst in Brld und Wort. Herausgeg. von Hofrat Alexander Koch. XXIV. Jahrg.⸗ 16“ gebdn. 30 ℳ. Darmstadt, Verlagsanstalt Alexander Koch.

Wir und unsere Lieblinge. Von Silvia Andrea. (VI. und 133 Seiten.) Kart. 1,60 ℳ. Frauenfeld, Huber u. Co.

Das Frauenbuch. Band II: Die Frau als Gattin, Hausfrau und Mutter. Unter Mitwirkung einer Reihe bewährter, sachkundiger Frauen herausgegeben von Eugenie von Soden. Mir. 18 Kunstdrucktafeln, 8 Schnittmusterseiten und zahlreichen Abbildungen im Text. (356 Seiten) gr. 80. 1913. Geb. 6 ℳ. Stuttgart, Franckhsche Verlagshandlung.

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Aus dem Reichstag. Reden von Liz. Reinhard Mumm im amtlichen Wortlaut 1912 1913 mit Schlagwortregister. 96 S. Siegen i. Westf., Westdeutsche Verlagsanstalt.

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Versuch einer Lebenslehre von München,

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Jagd. 8 Dienstag, den 16. d. M., findet Königliche Parforce⸗ Stelldichein: Nachmittags 1 Uhr 15 Minuten an der einsamen Pappel. Der für diese Jagden zwischen Berlin und Dallgow⸗Döberitz eingelegte Zug verkehrt nicht mehr.

nach, wobei wiederum Canadians und auch

Konkurse im Auslande. Rumänien.

————— Anmeldung Schluß der Forderungen Verifizierung

bis am

Handelsgericht Name des Falliten

18./31. Dezbr. 20. Dez. 1913, 1913 2. Jan. 1914

Societatea

Carmen“, fabrica de cacao si

derivate, Strada

Octavpian 38 38 bis

Gheorghe G.

Cerchez, Hotel Boulevard Nr. 71

8 Ilfov (Bukarest)

18./31. Dezbr. 19. Dez. 1913 1913 1. Jan. 1914

engestellung für Kohle, Koks und Briketts Deemnber 1913 Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen ö“ 290 200 Nicht gestellt

Wag

Die Sächsische Bank hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Dresden den Wechseldiskont von 5 ½ auf 5 % und den Lombard⸗ zinsfuß von 6 ½ auf 6 % ermäßigt. 1

Die Bavyerische Notenbank hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus München den Wechseldiskont von 5 ½ auf 5 % und den Lombardzinsfuß von 6 ½ auf 6 % herabgesetzt,

Die Werbekommission für das Zementsyndikat hat laut Meldung des „W. T. B.“ aus Bochum an die bevollmächtigten Ver⸗ neter von 37 in Frage kommenden Fabrifen die Einladung zu einer letzten Aussprache zur Aufrechterhaltung des Syndikats auf Montag, den 15. Dezember, 10 Uhr Vormitltags, in das Hotel Fürstenhof⸗ Dortmund ergehen lassen.

8 Die gestrige Generalversammlung der Maschinenbau⸗ Aktiengesellschaft vormals Starke u. Hoffmann erledigte laut Meldung des „W. T. B.“ aus Hirschberg die Tagesordnung. In der sich anschließenden außerordentlichen Generalversammlung wurde einstimmig die Zusammenlegung des Grundkapitals im Verhältnis von fünf zu zwei und die Ausgabe der bean⸗ tragten Obligationsanleihe von 600 000 genehmigt.

Unter der Firma R. Wolf Aktiengesellschaft wurde

laut Meldung des „W. T. B.“ aus Magdeburg eine Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Magdeburg gegründet, deren Zweck ist, die bisher von der offenen Handelsgesellschaft gleichen Namens in Magdeburg⸗ Buckau betriebene Maschinenfabrik fortzuführen. Das Grundkapital beträgt 12 Millionen und ist eingeteilt in 6 Millionen 5 % Vorzugs⸗ aktien und 6 Millionen Stammaktien. Die 6 000 000 Vorzugs⸗ aktien und 5 996 000 Stammaktien wurden den bisherigen In⸗ habern der offenen Handelsgesellschaft für die Einbringung der ge⸗ samten Fabrikanlagen gewährt Gleichzeitig wurde eine hypothekarische Anleihe im Betrage von 6 000 000 geschaffen, die an ein Bank⸗ konsortium begeben ist. —= Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luremburgischen Prince Henri⸗Eisenbahn in der ersten 1““] 1913: 241 410 Fr., gegen das Vorjahr mehr 25 990 Fr. .

Wien, 12. Dezember. (W. T. B) In der heutigen Sitzung

des Verwaltungsrats der Prager Eisenindustrie⸗Gesellschaft wurde für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Rück⸗ gang im Ergebnis von 2 ½ Millionen Kronen gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Die Verwallung bezeichnete die Lage des Eisenmarktes als fortgesetzt flau, die Hütienwerke leiden unter dem Mangel an Beschäftigung und niedrigen Preisen. Der Eingang an Neuaufträgen ist der niedrigste seit langer Zeit. London, 12. Dezember. (W. T B.) Der Präsident der Canadian Pacifichbahn gab eine längere Erkläruna, betreffend die angekündigte Emission der Notenzertifikate, ab, in der er aussührte, daß die Gesellschaft keineswegs an Geldknappheit zu leiden habe. Das Geld aus den Notenzertifikaten werde für Verbesserungen und für die Fertigstellung der neuen Bahnstrecke gebraucht. Für die Emission von Debentures zu diesem Zwecke sei der gegenwärtige Zeitpunkt nicht günstig. Die Verkehrseinnahmen würden durch die Zertifikate nicht in Anspruch genommen.

New York. 12. Dezember. (W. T. B.) In der vergangenen S 578 Gold und 250 98 Silber eingeführt; ausgeführt wurden 98 000 Dollar old und 790 000 Dollar Siiler

New York, 12. Dezember. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 19 280 000 Dollar gegen 20 650 000 Dollar in der Vorwoche; davon für 4 045 000 Dolar gegen 3 349 000 Dollar in der Vorwoche.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Gold in Barren das Klogramm 2790 Br., 2784 Gd.,

gramm Silber in Barren das Kilogramm 79,75 Br., 79,25 Gd.

c. Wien, 13. Dezember, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M. /N. pr. ult. 83,45, Einh. 4 % Rente Zanuar Juli pr. ult. 83,35, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 8g Ungar. 4 % Goldrente 101,10, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W 810. Türkische Lose per medio 231,50, Orientbahnaktien pr. ult. 87,00, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 707,50, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 105,25, Wiener Bankvereinaktien Knnr. Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 632,50, Ungar. allg. dfeditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 530,00, Unionbank⸗ 1 tien 602, 00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117,68, Brüxen Fohlenbergb.⸗Gesellsch.⸗Akt. —,—, Oesterr. Alpine Montangesell⸗ Waftsattien 791,00, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 2632, Türkische Pabakaktien 416,50. Der Rückgang in Montanwerten infolge der stcae ungünstigen Quartalsbilanz der Prager Eisenindustrie ver⸗ ondon, 12. Dezember, Nachm. (W. T. B.) Silber prompt 8 as, 2 Monate 26 ½ Privatdiskont 413⁄16. Abends. 2 ½ % Engl. 1 s . Bankeingang 189 000 Pfund Sterling. ezember. (W. T. B.) (Schluß.) % Franz Maäͤdrid, 12. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 105,15. 3 Lissabon, 12. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 20. New ork, 12. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Der Be⸗ Fian der Börse war nicht einheitlich, es überwogen aber Kurs⸗ Feserungen, Während sich die Aktien der New York, New Haven und zartfordbahn, höher stellten, gaben Canadians und Merikanische Ne Foleumaktien stärker nach. Die im allgemeinen bessere Stimmung war 8 h die Herabsetzung des deutschen Reichsbankdiskonts bedingt. 8 weiteren Verlaufe ergaben sich infolge Blankoabgaben Kursrück⸗ fange bis zu 1 Dollar, trotz günstigerer Berichte aus der Stahl⸗ ustrie und vom Kupfermarkt. Später gaben die Kurse weiter I, 1 New Havens erheblich d n. Auch Chicago, Milwaukee u. St. Paul. und Pennsyl⸗ bers tien stellten sich wesentlich niedriger, letztere angeblich infolge prodeserges des Frachtenverkehrs wegen der Einschränkung der Stahl⸗ ktien on. Der Markt schloß unter erneuten Blankoabgaben matt. 24 Eumfat 295 000 Stück. Tendenz für Geld: Leichter. Geld auf Stunden⸗Durchschn.⸗Zinsrate 4 ½, do. Zinsrate für letztes Darlehn

8

1 . 8 1“ des Tages 4, Wechsel auf London 4,8100, Wechsel auf Berlin (Sicht) 94 ¼. Rio de Janeiro, 12. Dezember. London 16 ⁄2.

. ber 8

Cable Transfers 4,8585, (W. T. B.) Wechsel auf

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.

Magdeburg, 13. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad ohne Sack 8,70 8,77 ½, Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,90 7,05. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. I ohne Faß 19,00 19,12 ½. Kristallzucker 1 mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S 18,75 18,87 ½. Gem. Melis I mit Sack 18,25 18,37 ½. Stimmung: Geschäftslos. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Dezember 9,05 Gd., 9,10 Br., Januar 9,15 Gd., 9,17 ½ Br. März 9,35 Gd., 9,37 ½ Br., Mai 9,50 Gd., 9,52 ½ Br., Auguss 9,72 ½ Gd., 9,75 Br., Oktober⸗Dezember 9,62 ½ Gd., 9,65 Br. Ruhig.

Cöln, 12. Dezember. (W. T. B.) Rüböl loko 70,00, für

Mai 67,50.

Bremen, 12. Dezember. (W. T. B.) Schmalz. Ruhig. Loke, Tubs und Firkin 57 ¼, Doppeleimer 58 ½. Kaffee. Stetig. Baumwolle. Ruhig. American middling loko 66 ½.

Hamburg, 13. Dezember, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker I. Produkt Basi 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dezember 9,05, für Januar 9,15, für März 9,35, für Mai 9,50, für August 9,72 ½, für Oktober⸗Dezember 9,65.

Hamburg, 13. Dezember, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Stetig. Good average Santos s Dezember 51 Gd., für März 52 H Gd., für Mai 53 ½ Gd., für September 54 ½¼ Gd.

London, 12. Dezember. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 %, Dezember 8 sh. 11 ¼ d. Wert, stetig. Javazucker 96 % prompt 10 sh. 1 ½ d. nom., ruhig.

London, 12. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer schwach, 6558, 3 Monat 65.

Liverpool, 12. Dezember, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 14 000 Ballen, davon sür Spekulation und Export Ballen. Tendenz: Ruhig. Amerikanische middling Lieferungen: Stetig. Dezember⸗Januar 6,92, Januar⸗ Februar 6,91, Februar⸗März 6,92, März⸗April 6,93. April⸗Mai 6.92. Mai⸗Juni 6,92. Juni⸗Juli 6,89, Juli⸗August 6,86. August⸗ September 6,73, September⸗Oktober 6,52. Offizielle Notierungen. American good ordin. 6,38, do. low middling 7,04, do. middling 7,26, do. good middling 7,48, do. fulhy good middling 7,60, do. middling fair 7,82, Pernam fair 7,55, do. good fair 8,02, Ceara fair 7,50, do. good fair 7,97, Egyptian brown fair 9,35, do. do. good fair 9,80, do. brown fully good fair 10,05, do. brown good 10,55, Peru rough good fair 8,75, do rough good 9,00, do. rough fine 10,25, do. moder. rough fair 7,10, do. moder. rough good fair 8,00, do. moder. rough 8,50, do. smooth fair 7,76, do smooth good fair 7,91, M. G. Broach good 6 ½, do. fine 613⁄1, M. G. Bhownuggar good 6, do. fully good 6 ½, do. fine 6 ½, M. G. Oomra Nr. 1 good 6 ¼⁄, do. Nr. 1 fully good 6 ⁄16, do. Nr. 1 fine 6 ½à6, M. G. Seinde fully hen 5 ½, do. fine 5 ⅛, M. G. Bengal good 5 %, do. do. fine 5 8, Madras Tinnevelly good 6 ⅞.

Liverpool, 13. Dezember, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko stetig. Mutmaßlicher Umsatz 7000 Ballen, Import 30 000 Ballen, davon amerikanische 8000 Ballen. Amerikanische Lieferungen ruhig.

Manchester, 12. Dezember. (W. T. B.) 20 r Water twist courante Qualität (Hindley) 9 ⅜, 30r Water twist, courante Qualität (Hindley) 10 ⅝, 30r Water twist, bessere Qualität 11 8, 40r Mule, courante Qualität (Hindley) 11 ½⅜, 40r Mule, courante Qualität (Wilkinson) 12 Q⅜, 42r Pincops (Reyner) 10 ⅜, 32r Warpcops (Lees) 10 ¼, 36r Warpcops (Wellington) 12, 60 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 21, 80 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 24 ½, 100 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 31, 120 r Cops für Nähzwirn (B u. J) 36 ½3, 40 r Doubling twist (Mitre) 14 ½, 60r Doubling twist (Rock) 16 ¼, Printers 31 r 125 Yards 17/17 39/6. Tendenz: Ruhig.

Glasgow, 12. Dezember. (W T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants stetig, 49/10 ½.

Glasgow, 12. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräte von Middlesbrough⸗Roheisen in den Stores belaufen sich auf 143 840 t gegen 148 640 t in der Vorwoche.

Paris, 12. Dezember. (W. T. H., See Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 27 ½¾ —28. Weißer Zucker stetig, Nr. 3 für 100 kg für Dezember 31 v⅜, für Januar 31 ⅛, für März⸗ Juni 32 ½, für Mai⸗August 32 ¼.

Amsterdam, 12. Dezember. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good

ordinary 41 ½. Bancazinn 104 ½. Antwerpen, 12. Dezember. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 24 ¾ bez. Br., do. für Dezember 24 ¾ Br., do. für Januar 25 Br., do, für Februar⸗März 25 ¼ Br. Fest. Schmalz für Dezember 137.

New York, 12. Dezember. (W. T. B.) (SEen) Baumwolle loko middling 13,40, do. für Januar 12,98, do. für März 13 11, do. in New Orleans loko middl. 12v%, Petroleum Refined in Cases) 11,25, do. Standard white in New PYork 8,75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 10,95, do. Rohe u. Brothers 11,40, Zucker fair ref. Muscovados 2,89, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ⅜, do. für Januar 9,30, do. für März 9,55, Kupfer Standard —,—, Zinn 37,40 37,65.

New York, 12. Dezember. (W. T. B.) Baumwoll⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 292 000, Ausfuhr nach Großbritannien 91,000, Ausfuhr nach dem Kontinent 202 000, Vorrat in allen Unionshäfen 986 000.

Mitteilungen des Königlichen Aö6ronautischen Observatoriums,

8 veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 11. Dezember 1913, 8—9 Uhr Vormittags:

Station

Seehöhe 122 m] 500 m 1000 m 1500 m 12000 mj 2800 m

Temperatur (0 °) 3,5 0,7 0,7 3,8 6,7 11,1

Rel. Fchtgk. (0%) 95. 72 42 40 40 40

Wind⸗Richtung WNW NW NW NW NNW NW Geschw. mps. 9 8 9 9 9

Himmel bedeckt, untere Wolkengrenze bei 400 m Höhe. Zwischen 620 und 690 m Höhe Temperaturzunahme von 0,2 bis 1,0, zwischen c und 1780 m überall 5,1, zwischen 2450 und 2500 m 9,6

rad.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatortums,

vervöffentlicht vom Berliner Wetterbureuau.

Drachenaufstieg vom 12. Dezember 1913, 7—9 Uhr Vormittags:

1 Station Seehöhe 11 122 m 500 m 1000 m 1500 m [2000 2200 m

Temperatur (C °) 6.,0 24 0,9 4,3 1,9 23 Rel. Fchtgk. (%) 990 98 88 77 71 70 Wind⸗Richtung. W W W WNW WNW NW Geschw. mps. 8 20 14 13 9 8

Zwischen 500 und 650 m Höhe Temperaturzunahme von 2,4 bis 2,9, zwischen 1500 und 1600 m von 4,3 bis 0,7 Grad.

8

öt vom 13. Dezember 1913, Vorm. 9 ¼ Uhn.

Beobachtungs⸗ station

niveau u. Schwere in 45° Breite

stärke V

richtung, ga.

atur sius

Stusenwerten *) me

Witterungs⸗ 82 verlau

8 der letzten 5 8 224 Stunden

Tem ir E Niederschlag in

Borkum

3 NW 6 wolkig

I 756 Nachts Niederschl.

Q.

Keitum

NW 7 Regen

753 Nachts Niederschl.

Hamburg

WSW 42 wolkig

756 Nachts Niederschl.

Swinemünde

W 6 wolkig

756 Schauer

Neufahrwasse

W 6 halb bed.

755 Nachts Niederschl.

Memel

SW Regen

753 Nachls Niederschl.

Aachen

W wolkig

763 Nachm. Niederschl.

Hannover

761,2

W beiter

A bodo 80 descee doses

759 Schauer

Berlin

757,8

SW 5 beiter

SElElSS

759 Nachts Niederschl.

Dresden

760,7

WNW 4 Regen

762 Nachts Niederschl.

Breslau

757,5

W bedeckt

dG”S

761 Nachts Niederschl.

Bromberg

751,4

W bedeck:

3 758 Nachts Niederschl

Metz

765,6

W 5bedeckt

766 Nachts Ntederschl.

Frankfurt, M.

Karlsruhe, B.

164,7 765,8

SW 1 Dunst

2 765 Nachts Niederschl.

SW 3 bedeckt

Shen

767] meist bewölkt

München

766,6

SW

Zugspitze

528,4

W

768, meist bewölkt 529 ziemlich beiter

48

Stornoway

760,2

SW

(Wühelmshav.) 757 Schauer

8

Malin Head

765,3

W 6

(Kiel] 762 Schauer

Valentia

770,6

N 1 halb bed.

(Wustrow i. M.) 767 Nachts Niederschl.

Scilly

769 9

NW

(Königsbg., Pr.) 767 anhalt. Niederschl.

Aberdeen

761,2

WSW2 heiter

3 balb bed.

(Cassel) 756 Nachts Niederschl.

Shields

764 3 WSW halbbed.

(Magdeburg) 759 meist bewölkt

Holybead

768,3

W 2balb bed.

(GrünbergsSchl.) 764 Nachts Niederschl.

Ile d⸗Aix

769,7

[(Mülhaus., EIs.) 770 meist bewölkt

St. Mathieu

770,2

SW 3 Regen

(Friedrichshaf.) 769 meist bewölkt

Grisnez Pars Mlissingen Helder

767,1 55575

1070.,7

763,7

an W dwolkig

(Bamberg) 763 Nachts Niederschl.

EE WSS2 Regen 766,0 NW wolkig

762

WNW 7 balb bed.

1“

Bodoe

737,1

O 4 bedeckt

S

Christiansund

748,7

W 5 wolkig

Skudenes

752,8

NNW 8 wolkig

Vardö

742,9

5 Schnee

Skagen

745,5

NNW 8 Regen

Hanttholm

749,4

WNW swolkig

Stockholm

1484 7408

WNW 7 bedeckt

2bodse e 800— +

—82

Hernösand

741,1

Windst. Regen

Haparanda

743,4

S 2 bedeckt

Wishv

741,5

WSW 2 bedeckt

Karlitad

7415

1S

Archangel

Petersburg

2490G 7492

1 bo

Windst. bedeck W 1 bedeckt

04 2

Riga

747,0

SW 1 Nebel

4 3

Wilna

751,1

SSW2 Regen

edeTunh 8

4 2

Gorkt

[754,4

SW 1 bedeckt

—1,0 758

Warschau

753,9

WSW3 Regen

52 3759

Kiew

759 2 S 1 bedeckt

10 761

Wien

762,2

W 4 wolkig

764 Vorm. Niederschl.

Prag

762,1

NW A bedeckt

Rom

764,1

N 2 wolkenl.

¹764 meist bewölkt 764 2—

Florenz 8 Cagliari

765,2 , ,

7

SO 1 wolkenl.

765

NN J heiter

Thorshavn

W 4 bedeckt

749

Sevdisfford

78 WSW wolkig

742

Rügenwalder⸗ münde

Gr. Narmouth

765,6

W S bedeckt

75 anhalt, Niederschl.

W 3 wolkig

761

Krakau

759,0 SSW bedeckt

762 meist bewölkt

Lemberg

[758,9

[SSW bsbedeckt

761] meist bewölkt

Hermannstadt

Triest

765,9 764,3

S. bedeckt

767 meist bewölkt

O 1 hetter

765 ziemlich heiten

Reykjavik (5 Uhr Abends)

743 (Lesina) meist bewölkt

Cherbourg

769,8

NW 3 wolkig

764

Clermont

7700

Windst. Regen

767

770,4

SO 2 bedeckt

770

Perpignan

767,5

NO halb bed.

W 4 beiter

0 768

Belg rad Serb.

765,4

SW 1 bedeckt

Brindisi

761,9 NNW 5 wolkenl.

Moskau

755,9 SSW 2 wolktg

11 0760 3 0 758

0] 766 V 1

Lerwick

Helsingfors

754,4 W hall 745,0 SSO 3Regen

4 halb bed.

5 4 748

2 3 750

Kuopio

7179

Windss. bedeckt

3 9 749

Zürich

769,8

SW 2 bedeckt

4 0770

Genf

770]

SS 2 heiter

Lugano

764,8

N 1 wolkenl

Ob

110 766

Santis

563,1

. WSW 4 Nebel

—5 563

Budapest

763,1

Portland Bill

7890

SW 1 bedeckt

5 9 7764 meist bewölkt

NW 3 beiter

9

Horta

769,5

S 4 bedeckt

Coruna V *) Die

8 =

stattgefunden.

770,1

veränderlich, sonst vorwi

NS JFbeiter

16 7

gahlen dieser Rubrik bedeuten: 0 = 0 mm; 1 ⸗= 0,1 bis 0,4; 2= 0,5 bis 2,4 bis 6,4. 4 = 65 bis 12,4; 5 = 12,5 bis 20,4; 6 = 20,5 bit 81,4; 7 81,5 bis 44,4; 8/= 44,5 bis 50,4; 9 = nicht gemeldet.

8 Ein Tiefdruckgebiet unter 735 mm über dem Nordmeer entsendet einen ostwärts schreitenden Ausläufer von 740 mm nach Schweden, ein Hochdruckgehiet über 770 mm über der Biscayasee einen ostwärts vordringenden Ausläufer bis zu den Faröerinseln und Südschweden. In Deutschland ist das Wetter bei im Süden schwachen, im Norden teilweise starken westlichen Winden mild, im Nordwesten egend trübe; fast überall haben Regenfäll

Deutsche Seewarte.