Theater und Musik. Deutsches Theater. 8
Als vierte Vorstellung im Shakespeare⸗Zyklus wurde
estern im Deutschen Theater „Der Kaufmann von Venedig“ n neuer Einstudierung unter Max Reinhardts Regie aufgeführt. Das Gesamtbild der “ zu der Ernst Stern den schönen und stimmungsvollen szenischen Rahmen geliefert hat, hat sich gegen⸗ über der Erstaufführung, die vor etwa acht Jahren stattfand, äußerlich nicht wesentlich verändert, wohl aber manches Neben⸗ sächliche Feeh das früher sich störend in den Vordergrund drängte. Das Gaͤnze ist sehr glücklich auf den phantastischen Ton abgestimmt, der, trotz aller Anspielungen auf reale Verhältnisse in der Republik Venedig, daran erinnern muß, daß der Vorgang märchenhafte Züge trögt. Neben dem „Sommernachtstraum“ gehörte von Anfang an der „Kaufmann von Venedig“ innerhalb des Shakespeare⸗Zyklus zu den glücklichsten Eingebungen Reinhardtscher Regie⸗ und Stilkunst, und dieser Eindruck ist trotz einiger mehr und minder glück⸗ licher Neubesetzungen der gleiche geblieben. Neu war vor allen Dingen der Shylock Albert Bassermanns, eine Gestalt von ganz anderem Schlage als der Schildkrauts, der dem Juden zuerst weichere, dann allmähblich nach der Entführung Jessicas zur Härte und Unnach⸗ giebigkeit erstarrende Züge verliehen hatte. Bassermanns Shvylock scheint den ganzen Haß von Jahrhunderten in sich aufgespeichert zu haben, seine Worte sind Geifer, seine Blicke Dolche, er ist wie ein sprung⸗ bereites Raubtier, das nur auf den günstigen Augenblick wartet, sich auf sein Opfer zu stürzen. Diese Auffassung kann man gelten lassen, wenn sie auch die in Shpvlock syabolisierte Volks⸗ und Rassentragik noch nicht vpöllig erschöpft. Etwas über⸗ frachtet mit unartikulierten Lauten, Körperverrenkungen und Gebärden war freilich auch diese Leistung Bassermanns, aber sie hielt doch im ganzen die gebotene Linie fest und wuchs in der Ge⸗ richtsszene zu wahrhaft dämonischer Größe empor. Eine andere sehr wichtige Neubesetzung war die einst von Agnes Sorma gespielte Portia in der Darstellung von Else Heims. Bei dieser Künstlerin findet man im schönsten Verein alle Eigenschaften, die diese Rolleerfordert, vor allem Anmut, Schalkhaftigkeit, Redegewandtheit. So wurde sie der Poesie der Liebesszene ebenso gerecht wie dem Scherzspiel mit den Freiern und dem Verkleidungsschauspiel im Gerichtssaal mit seiner Mischung von tiefem Ernst und heiterem Frohsinn. Nicht ganz auf gleicher Höhe stand Else Bassermann als Nerissa, und zu farblos war Camilla Eibenschütz’ Jessica. Fritz Delius, der über das Friedrich Wilhelmstädtische Schauspielhaus und das Theater in der König⸗ grätzer Straße zum Deutschen Theater gelangt ist, erwies sich als Bassanio als eine verheißungsvolle Kraft. Alexander Moissi hat bedauerlicherweise den Solanio an einen die Poesie der Rolle nicht erschöpfenden jüngeren Darsteller abgetreten und versuchte sich selbst, nicht ohne Glück, als munterer Liebhaber Graziano. Unter den anderen zahlreichen Mitwirkenden sind noch Karl Ebert (Antonio), Alfred Breiderhoff (Marokko), Hans Waßmann (Aragon), Wilhelm Diegelmann (Doge), Viktor Arnold (Tubal) und Hans Pagay (alter Gobbo) mit Anerkennung zu nennen. Ein Woꝛt des Lobes gebührt ferner der unaufdringlich sich in den Rahmen fügenden Musik von Engelbert Humperdinck und ihrer vortrefflichen Ausführung.
„Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, Richard Wagneis Oper „Die Meistersinger von E auf⸗ geführt. Die Besetzung lautet: Hans Sachs: Herr Bischoff; Eva: Fräulein Dux; Magdalene: Frau von Scheele⸗ Müller; Stolzing: Herr Berger; Beckmesser: Herr Schultz; David: Ferr Henke; Pogner: Herr Schwegler; Kothner: Herr Habich. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. (An⸗ fang 7 Uhr.) — Eine Neueinstudierung von Engelbert Humperdincks Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ ist für Montag, den 22. De⸗ zember, in Aussicht genommen. Die Vorstellung beginnt bereits um 7 Uhr, wodurch den wiederholt geäußerten Wünschen vieler, mit ihren Kindern die Abendvorstellung besuchen zu können, entsprochen wird.
Im Königlichen Schauspielhaufe werden monlgen die beiden Lustspiele „Die Neuvermählten“ und „Die zärtlichen Verwandten“ gegeben. Beschäftigt sind darin die Herren: Patry, Vollmer, Clewing, Böttcher, Werrack und Vallentin, sowie die Damen: Abich, Heisler, Arn⸗ städt, von Mayburg und Frau Pategg. — Herbert Eulenbergs Komödie „Alles um Liebe“ ist zur Aufführung im Schauspielhaus erwo ben worden. Sie wird noch im Laufe dieser Spielzeit in Szene gehen,
Rheinland“ aufgefis
und zwar als nächste Neuheit aus dem Gebiete der modernen Literatur nach der „Peer⸗Gynt“⸗Vorstellung, die nunmehr für Januar festgesetzt ist. Das Ibsensche Drama, das in einer freien Uebertragung für dien deutsche Bühne von Dietrich Eckardt gegeben wird, ist auf zwei Abende verteilt, deren erster Peer Gynts Jugend bis zum Tode der Mutter und deren zweiter Peer Gunts Weltfahrt und Heimkehr umfaßt. Diese Einteilung, die durch den natürlichen Aufbau des Stückes ge⸗ rechtfertigt ist, ermöglicht es, die gesamte Szenenfolge ohne Lücke darzu⸗ stellen und auch Griegs Musik in weitestem Umfange zu berück⸗ sichtigen. Das Drama, dessen Hauptrollen mit Herrn Clewing und Fräulein Thimig besetzt sind, wird in einem seine Eigenart berück⸗ sichtigenden stilisierten Bühnenrahmen erscheinen.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.) “ ö“ “
Mannigfaltiges
Cöln, 16. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Gestern nachmittag 4 Uhr 36 Minuten siser⸗ eine leere Lokomotive auf den Schluß eines vor dem Einfahrtssignal Nippes N.⸗B. haltenden Güterzuges auf, wodurch die drei letzten Wagen des Güterzuges teils mit einer und teils mit beiden Achsen entgleisten. Personen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden ist unerheb⸗ lich. Einige Personenzüge erlitten unbedeutende Verspätungen. Die Schuld an dem Vorkommnis trifft einen Weichensteller.
Emden, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Lotse Raven⸗ berg, der gestern vormittag den Dampfer „Narvik“ aus dem hiesigen Hafen durch die Ems steuerte, ist als Leiche treibend, mit einem Rettungsgürtel versehen, heute vom Linienschiff cht und nach Wilhelmshaven gebracht Bei der Ansegelungstonne Huebertsgatt in der Westems liegt ein eisernes Schiff kieloben. Es wird an⸗ genommen, daß es der Dampfer „Narvik“ ist, da nicht allzu⸗ weit davon ein Boot mit der Aufschrift „Narvik“ trieb, in dem die Leiche eines Matrosen lag. Von dem Schicksal der un⸗ gefähr dreißig Mann starken Besatzung ist noch nichts be⸗ kannt. — Wie aus Lübeck ergänzend gemeldet wird, fährt der Dampfer „Narvik“ für Rechnung der Firma L. Possehl u. Co., Lübeck, zwischen den Häfen Narvik (Norwegen) und Antwerpen, und zwar gewöhnlich mit Erz und Kohlen beladen. Der Dampfer, der ungefähr 6000 t groß ist, ist 1906 erbaut.
Chemnitz, 16. Dezember. (W. T. B.) Zum Brauns⸗ dorfer Eisenbahnunglück (vgl. Nr. 295 d. Bl.) wird von amt⸗ licher Seite mitgeteilt, daß im Laufe des gestrigen Tages zwei weitere Leichen geborgen worden sind. Gestern abend ist ferner einer der Schwerverletzten im Krankenhaus zu Frankenberg gestorben. Bei den Aufräumungsarbeiten sind seit gestern nachmittag keine Toten mehr aufgefunden worden, jedoch lassen sich die Trümmer noch nicht vollständig übersehen.
Schwerin, 15. Dezember. (W. T. B.) Das Feuer im Großherzoglichen Schloß (vgl. Nr. 295 d. Bl.) kam im zweiten Stockwerk und im Elisabethzimmer des nach dem Burgweg gelegenen Flügels aus und verbreitete sich von hier aus sehr schnell. Ver⸗ mutlich ist ein Heizungsschaden die Ursache des Brandes. Vom Elisabethzimmer aus griff der Brand zunächst auf den sogenannten „unfertigen Saal“ sowie nach den Gobelinzimmern über. Dieser Bau stand bald in bedeutendem Umfange in Flammen. Die Feuerwehr hatte hier einen besonders schweren Stand, da der Wind das Rettungswerk sehr erschwerte und die Flammen nach der Südseite weitertrieb. Hier wurde zunächst der große runde Turm in Brand gesetzt, der nach der Außenseite liegt, und in dem sich das Treppenhaus mit der Goldenen Treppe befindet. Auch der Dachstuhl wurde erfaßt. Vom westlichen Bau ging das Fever auf den Dachstuhl des Süd⸗ gebäudes über, in dessen oberen Teile der Goldene Saal liegt und in dessen erster Etage sich die Zimmer der Großherzogin⸗ Mutter befinden. Die Feuerwehr hatte hier die Aufgabe, das Feuer abzugrenzen, und zwar nach dem Hauptportal des Schlosses hin, was namentlich vom Innenhof aus geschah. Das Feuer pflanzte sich bei bis ein Uhr Morgens herrschenden sturmartigen Wind immer weiter fort,
worden.
und der ganze Dachstuhl des Südflügels wurde erfaßt.
Im Südflügel brach eine Giebelfront zusamme Der ganze west⸗
bhes 1 des Fühessen 5 einstürzte. liche au wurde ein a u der Flammen un j ihm die Elisabeth⸗, die Strelitzer⸗ und die —nd. 1mit zimmer, ebenso der „unfertige Saal“. Iin Elisabeth⸗ saal befanden sich kostbare Möbel und in den Gobelin⸗ zimmern wertvolle alte Gobelins. In dem Turm, der bald bis in die Spitze in hellen Flammen stand, explodierte ein großer Vorrat von Jagdpatronen. Da die Lage immer gefährlicher wurde, wurde von Rostock und Hamburg Hilfe erbeten. Die Rostocker Feuerwehr traf um 2 ¼ Uhr mit einer Dampfspritze ein. Um 3 Uhr folgte die Hamburger Feuerwehr mit vier Dampfspritzen. Die Rostocker Feuerwehr konnte noch bei der Rettung des auptportals Hilfe leisten. Auch Militär wurde herbeigerufen, um sich in den Teilen des Schlosses, die noch nicht vom Feuer ergriffen waren, an den Rettungsarbeiten zu beteiligen. Aus dem Goldenen Saal wurde sehr viel Mobiliar gerettet, ebenso aus den gefährdeten Zimmern der Großherzogin⸗Mutter. Im westlichen, dem meistgefährdeten Teile blieben die Portierzimmer, die Hofmarschallamtszimmer und die Kassenräume zwar vom Feuer verschont, doch haben diese Baulich⸗ keiten stark unter dem Wasser gelitten.
Die Großherzogliche Familie saß gerade bei der Tafel als sie die Kunde von dem Feuer erhielt. Seine Königliche Hohest der Großherzog begab sich mit seiner Familie nach dem Marien⸗ palais und kehrte dann zurück. Inzwischen waren auch Ihre Hoheiten die 8“ Johann Albrecht und Paul Friedrich aus Wiligrad, beziehungsweise Ludwigslust in Schwerin ein Ein Schloßdiener und ein Feuerwehrmann erkrankten an 9 giftung und mußten in ärztliche Behandlung genommen werden. Um 4 Uhr früh war die Gefahr beseitigt, worauf die Hamburger und Rostocker Feuerwehr wieder abrückten. — Der durch den Brand des Großberzoglichen Schlosses angerichtete Schaden wird auf eine bis zwei Millionen Mark geschätzt. Das ganze Schloß ist mit sechs bis sieben Millionen Mark versichert. Erfreulich ist, daß der berühmte “ ein italienischer Renaissancebau, nicht beschädigt worden ist.
London, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Schlachtkreuzer „Tiger“ lief heute in Clydebank vom Stapel. Er wird 28,000 Tonnen Wasserverdrängung und dreißig Knoten Geschwindigkeit füben sowie acht dreizehneinhalbzöllige und zwölf sechszöllige Geschütze ühren.
Auf einem Bauholzlagerplatz in Devonport brach heute Feuer aus. Das gesamte aufgestapelte Holz fiel den Flammen zum Opfer. Der Schaden wird auf 12 000 Pfund Sterling geschätzt. Soldaten unterstützten die Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten. An einem Pfahl angeheftet wurde ein Exemplar der Zeitung der An⸗ hängerinnen des Frauenstimmrechts gefunden, das die Worte trug: „Revanche für die Verhaftung der Frau Pankhurst.“
Belgrad, 15. Dezember. (W. T. B.) Gestern wurde von unbekannter Hand versucht, die Eisenbahnbrücke, die bei Demirkapu über einen kleinen Fluß geht, in die Luft zu 8. Mit der Wiederherstellung der Brücke wurde sofort egonnen.
Melbourne, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Da mpfer „Pacifigue“, der von den Neuen Hebriden in Noumea ein⸗ ist, meldet, daß auf der zu den Neuen Hebriden ge⸗ hörenden Insel Ambrym vulkanische Ausbrüche stattfanden, die viele Tage andauerten. Am 7. Dezember bildeten sich sechs neue Krater. Mount Minnie stürzte in sich zusammen, wobei eine Missionsstation in große Gefahrgeriet. Die Bewohner flüchteten in Boote. Eine Anzahl Dörfer wurde von Lava überschwemmt. Weiße sind nicht umgekommen, wahrscheinlich aber viele Eingeborene. Ein französischer Dampfer rettete 500 Personen, meist alte Leute und Kinder, die von den jungen und kräftigen Leuten im Stich gelassen worden waren. Ein Teil der Insel wurde durch Feuer verwüstet. Die Insel ist mit Asche bedeckt, ihre Flüsse sind in Lavaströme ver⸗ wandelt.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der
Ersten Beilage.)
(Char⸗
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 255. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Meistersinger von Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 250, Abonnementsvor⸗ stellung. Die Neuvermählten. Schau⸗ spiel in zwei Aufzügen von Björnstjerne Björnson. Deutsch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausgabe. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur c. Die zärtlichen Verwandten. ustspiel in drei Aufzügen von Roderich Benedix. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 256. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung revidiert von H. Levi. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielbaus. 251. Abonnementsvor⸗ stellung. Graf Ehrenfried. Romantisches ustspiel in vier Akten von Otto Hinnerk. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Mittwoch, Nachmittags 2 ½ Uhr: u ermäßigten Preisen (Parkett 2,50 ꝛc.): er blaue Vogel. — Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Der Kaufmann von Venedig. 1 Donnerstag und Sonnabend: Ein Sommernachtstraum. Freitag: Viel Lärm um Nichts. Kammerspiele. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Androklus und der Löwe. Donnerstag und Sonnabend: Wetter⸗ leuchten. Freitag: Androklus und der Löwe.
Berliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. Donnerstag und folgende Tage: Wie im Mai. 8
Theater in der Königgrützer Straße. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Kronbraut. Ein Märchenspiel in sechs Bildern von August Strindberg. Musik von August Enna.
Donnerstag und Sonnabend: Die Kron⸗
braut. Freitag: Die fünf Fraukfurter.
Komödienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Donnerstag und folgende Tage: Hinter Mauern.
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Mittwoch, Nachmittags 3 ½ Uhr: Duncan⸗Schule. Tänze und Reigen. — Abends 8 Uhr: Schirin und Gertraude. Ein Scherz⸗ spiel von Ernst Hardt.
Donnerstag und folgende Tage: Schirin und Gertraude.
Lessingtheater. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten Male: Wozzek, Leonce und Lena.
Donnerstag: Peer Gynt.
Freitag: Wozzek, Leonce und Lena.
Sonnabend: Pygmalion.
Deutsches Schauspielhaus. (Direk⸗ tion: Adolf 8 NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 — 104a. Mittwoch, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Peterchens Mondfahrt. — Abends 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lustspiel in drei Akten von Georg Engel.
Donnerstag und folgende Tage: Die heitere Residenz.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Peterchens Mondfahrt.
Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Heimg’'funden. Weihnachtskomödie in sechs Bildern von Ludwig Anzengruber.
Donnerstag: Wilhelm Tell.
Freitag: Heimg'funden.
Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Was ihr wollt. Lustspiel von William Shakespeare.
Donnerstag: Jugendfreunde.
Freitag: Was ihr wollt.
Dentsches Opernhaus. lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Lobetanz.
Donnerstag: Undine.
Freitag: Der Troubadour.
Sonnabend: Der Freischütz.
Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.
Donnerstag und folgende Tage: Die ideale Gattin.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.
1“ und folgende Tage: Polen⸗ ut.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein.
Theater am Mollendorfplatz. Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle. Weihnachts⸗ komödie von Robert Sachs. — Abends 8 Uhr: Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von Arthur Sullivan.
Donnerstag und folgende Tage: Der Mikado.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Frau Holle.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.
Donnerstag und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Residenztheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. M d.aeeeaze . enenel Hoheie
onnerstag und folgende Tage: Hohe — der Franz! 1
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Aschenbrödel. Abends 8 Uhr: Die Fengoprinzesstn. osse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.
Donnerstag und solgende Tage: Die Tangoprinzessin.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Aschenbrödel.
Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Puppchen.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Donnerstag und folgende Tage: Seine Geliebte.
Konzerte. Königl. Hochschule für Mustk.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Ella Stiller (Violine) mit dem Blüthner⸗ Orchester. Dirigent: Prof. Ondriceck.
—
Singakademie. Mittwoch, Abends
8 Uhr: Liederabend von Gertrud Steinweg.
Bechstein ⸗Sanl. Mittwoch, Abends
7 ½ Uhr: Klavierabend von Luci Wurmser. 1
Beethoven⸗Saal. Mittwoch, Abends
8 Uhr: Beethoven⸗Abend von Louis Edger (Klavier).
Birkus Schumann. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. Zum Schluß: Tango vor Gericht. Fine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.
Birhus Busch. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.
8 8
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. mnes Kolbe mit Hrn. Leutnant Adolf Sindermann (Glatz). — Frl. Anne Kliem mit Hrn. Regierungs⸗ assessor Johannes Pfundtner (Liebau, Schles.). — Natalie Fretin von Budden⸗ brock⸗Hettersdorff mit Hrn. Hauptmann Adolf von Rabenau (Weimar-—Berlin⸗ Halensee). — Frl. Alice Hedwig von Griesheim mit Hrn. Karl August von Michael (Kalübbe bei Neubrandenburg — Gantzkow).
Verehelicht: Hr. Ernst Hermann von Schoening⸗Succow mit Frl. Eva Mar⸗ garete Kluge (Succow a. d. Plöne i. Pomm.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberst⸗ leutnant Karl von Dunker (Danzig). — Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant von Oechelhaeuser (Oldenburg). — Hrn. Oberleutnant Ewald Hecker (Char⸗ lottenburg).
Gestorben: Herzogl. Sachsen⸗Meining. Oberhofmarschall a. D. Karl Frhr. von Stein (Meiningen). — Hr. Justizrat Berendt Kantorowicz (Berlin). — Hr. Oberstleutnant a. D. Thilo von Wilcke⸗ Wolkramshausen (Dessau). Hr. Leutnant a. D. Georg Haack (Berlin⸗ Wilmersdorf). — Der Oberfaktor der Norddeutschen Buchdruckerei und Ver⸗ lagsanstalt Hr. Rudolf Winser 1 eah — Fr. Oberst Agnes von Sydow, geb. Auff'm Ordt (Stolp i. Pomm.). — Frl. Luise von Flotow chwerin i. Meckl.). — Frl. Elisabeth von Tresckow (Neisse).
—
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Neun Beilagen
(einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗
zeichenbeilage Nr. 100 A u. 100 B), 8 sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einschließ⸗ lich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kom⸗ manditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 8. bis 13. Dezember 1913.
ͤX““ er und Königlich Preußi
Berlin,
Behand ncigch Besuͤchte Hochschulen. (Technische und sonstige einschl. der Universitäten.) Zeit des Besuchs.
Name des Promovierten.
Vor⸗ und Zuname. Ort und Zeit der Geburt.
Mündliche Prüfung.
Diplomprüfung.
Fachrichtung. Hochschule. Datum des Diploms.
Reifezeugnis.
Anstalt. Datum der Ausstellung.
Titel, Verlag bezw. Zeitschrift.
Referent und Korreferent. Ingenieur⸗
diploms.
Hochbauabteilung.
Techn. Hochsch. München: 8 Sem. Architektur. „Drei Bektaschi⸗Klöster Phr
rygiens.“ Techn. Hochsch. München. muth A.⸗G., Berlin. Ref.: Geh. 7. 8. 1909. V
Verl. E. Was⸗ ofrat, Pro.
orref.: Prof.
Karl Wulzinger, 29. 6. 1886. Würzburg.
V 16. 7. 1912.
88
Ne München. Mit
4. 7. 1905. Auszeichnung Dr. phil. Dr.⸗Ing. h. c. Gurlitt. 1 Dr.⸗Ing. R. Müller.
Ingenieurabhie nn 8 Techn. Hochsch. Stuttgart: 7 Sem. Fach eines Geodäten und „Normalbauwerke bei Städtekanalisation Verl.: 20. 12. 1912. Beauingenieurs. R. Oldenbourg, München. Ref.: Geh. vgraf Techn. Hochsch. Säht gert. Prof. Genzmer. Korref.: Geh. Hofrat, Prof. 8 17. 10. 1910. Engels. Verl.: Th.
“ 8 8 1 —
“
Mit Auszeichnung bestanden.
Paul Schmitt, 29. 11. 1885. Stuttgart.
Wilhelms⸗Oberrealsch. Stuttgart. 8 5. 7. 1907. 8
Chemische Abteilung.
—: 6 Sem. Chemie. „Die Tonverflüssigung durch Alkali.“ Techn. Hochsch. Dresden. Steinkopff, Dresden. Ref.: Prof. Dr 20. 11. 19l1. Korref.: Prof. Dr. Lottermoser.
Allgemeine Abteilung.
Techn. Hochsch. Dresden: 9 Sem.; Prüf. f. d. höh. Lehramt „Anwendung der elliptischen Funktionen auf die Univ. Rostock: 1 Sem. f. Math. und Physik. V Theorie der Wellengeschwindigkeitsflaͤche.“ Verl.:
Techn. Hochsch. Dresden. Thomas u. Hubert, Weida, Thür. Ref.: Geh.
8 2. 5. 1911. Hostat, Prof. Dr. Krause. Korref.: Prof. Dr. 1 getsch.
In Verbindung mit der Bergakademie Freiberg.
Bergakad. Freiberg: 9 Sem. Fach eines Eisenhütten⸗ „Beiträge zur Kenntnis der sulfidischen Einschlüsse ingenieurs. im Eisen und Stahl, ihre Erkennung, Unter⸗ Bergakad. Freiberg. scheidung und Konstitution.“ Verl.: R. Noske, 18. 12. 1909. Borna⸗Leipzig. Ref.: Oberbergrat, Prof. Galli, 88p erg. Korref.: Geh. Hofrat, Prof. Dr. F.
verster, Dresden.
2. 11. 1888. 25. 9. 1908. Chemnitz. XX“
Johannes Neubert, Gewerbeakad. Chemnitz. [Techn. Hochsch. Dresden
arl Smets, %7A Gladbach.
Gymn. Prag⸗Kleinseite. 5. 7. 1904
(Anerk. d. Verordn. v. 3. 11. 1912.)
Gut bestanden.
Georg Röhl, 29. 10. 1912.
18. 11. 1884. Freiberg.
Realgymn. Freiberg. 14. 3. 1905.
d Fruchtmärkten.
Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark
Marktorte Hafer
mittel
Königsberg i 145 — 146
Danzig. 8EEI11665 Stettin “ reeslau. eeer a. M. uisburg .. Presben . .. Stuttgart. Mannheim. Hamburg..
Berlin, den 16. Dezember 1913.
152 — 155 145 — 147 165 — 170 162 — 175 152 — 15 152,50 164 164 154 — 157 161 — 164
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
148 — 150
152 — 153
160 — 162,50
156 — 159
154 — 156 171,25
192,50 — 195,50 190 — 194 182 — 185
195 197,50 190 — 192
168 — 171 170 165 —170
anderen deutschen Fruchtmärkten.
6
e von
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Oualität mittel Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
höchster höchster ℳ ℳ
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnitts⸗ preis
ℳ
Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner
ℳ
Verkaufte
Verkaufs⸗ Menge
wert
Marktorte
höchster Doppelzentner ℳ
niedrigster ℳ
niedrigster ℳ
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). — V — 18,00 18,00 17,00 17,00 V 17,20 17,20 Roggen. 14,20 0 15,00
Hafer. 116,00 1 16,40
niedrigster ℳ6
dem 8
Babenhausen 2 412
Illertissen.
18,00 “ .
“ 1““
16,090 16,00
15. Ihlertissen 14,00/ 14,00 14,2 15,00 %
15. ]1 Illertissen. 16,40 1“
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. . 18
Berlin, den 16. Dezember 1913. Kaiserliches Statistisches Amt. 8 Ses Delbrück.
15,60/ 15,60 16,00