1914 / 4 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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8 icht zu bewußtem Fühlen und Wissen erwachten Jünglings. Im aubergarten Klingsors fand er den starken Ton gestählter Helden⸗ aft und in der Karfreitagsszene, bei der Taufe Kundrys, den be⸗ seelten Klang geläuterten Mitleidens. Herrn Knüpfers Gurnemanz eine in Bayreuth erprobte Meisterleistung verdient rückhaltloses ob. Stimmlich prächtig aufgelegt, traf der Künstler in über⸗ eugender Weise den Ton der Ueberlegenheit und zugleich der warmen, schlichten Menschlichkeit, die von der Gestalt des edlen Waffen⸗ eisters des Gral ausgehen. Die Kundry, diese seltsamste aller Wagnerschen Frauengestalten, deren Wesen zwischen Dämon, erführerin und Büßerin schwankt, fand in 12 Leffler ⸗Burckard eine ausgezeichnete Darstellerin. Die Stimme der Künstlerin wirkte selbst im stärksten Affekt bis in die hohen Lagen hinauf fest und klangschön, ihr temperamentvolles Spiel blieb in allen Wandlungen, die der Charakter verlangt, eindrucksvoll. Herr Forsell sang als Gast den Amfortas. Die Rolle des speerwunden Königs bietet durch ihre Passivität dem Darsteller besondere Schwierigkeiten. Der Künstler verkörperte den leidenden, verzichtenden Amfortas überzeugender als den am Schluß wild verzweifelnden und schließlich durch die wiedergewonnene, heilige Waffe genesenen. An einzelnen Stellen störte ein Hang zum Tremolieren den Genuß an der im übrigen sehr schönen, dunkel ge⸗ färbten Stimme. Herr Schwegler als Titurel und Herr Habich als Klingsor boten untadelige Leistungen. Bei allen Darstellern fiel die äußerst sorgfältige Sprachbehandlung auf, der es zu danken war, daß kaum ein Wort des Textes verloren ging. Unter den 8 befanden sich auch Sängerinnen von Rang, wie die amen Dux, Alfermann und Andrejewa⸗Skilondz. Die Chöre unter Leitung von Herrn Professor Rüdel wirkten in hervor⸗ ragender Weise ausgeglichen und klangschön. Ein hohes Lob gebührt auch dem Generalmusikdirektor Blech, der das Orchester mit der ihm eigenen zwingenden Energie führte. Es strahlte in prachtvollen Klangfarben, die oft bei den künstlerisch wohl vorbereiteten dyna⸗ mischen Steigerungen etwas in ihrer Fülle Ueberwältigendes hatten. Die größte Sorgfalt war auch auf die szenische Ausstattung ver⸗ wandt, in der man das feinsinnige Walten des Generalintendanten spürte, der die Ausgestaltung der Bühnenbilder selbst geleitet hatte. Schon das Waldbild der ersten Szene war von bestrickendem Reiz: ein deutscher Urwald, ohne Stilisierung und nur malerisch leicht idealisiert. Die szenische Vorschrift Wagners, die Gurnemanz mit Parsifal am Schluß des ersten Aktes aus dem Wald bis in den Gralstempel schreiten läßt, war mit Hilfe einer sehr stimmungsvollen Wandel⸗ dekoration insofern befolgt, als der Zuschauer die beiden auf ihrer Wanderung bis vor die Gralsburg verfolgen konnte. Dann hüllten Nebel die Szene; als sie wichen, sah man das Innere des heiligen Ortes. Dieser Raum, der als romanische Kirche in schönen Linien, prunkvoll und doch in edler Schlichtheit gehalten war, hatte eine überaus wirkungsvolle Tiefe dadurch erhalten, de 8 die Proszeniumslogen bis zur Decke in ihn hereinbezogen waren. Man sah in ein tiefes, halb dunkles Kirchenschiff, in dessen Schlußrunde, die von der darüber sich wölbenden Kuppel ihr reiches Licht empfing, sich die heilige Handlung abspielte. Ueberaus malerisch war hier auch die Wirkung der Gewänder der Ritter, Knappen und Edelknaben vor dem Hintergrund des Kirchen⸗ gewölbes. Die von dem Gralskelch ausgehende Lichtwirkung wurde, durchaus zur Erhöhung des Gesamteindrucks, nur diskret verwendet. Im zweiten Akt boten der Gegensatz zwischen dem düsteren, zer⸗ fallenen Gemäuer der Burg Klingsors und der lichten Blütenpracht seines Zaubergartens Gelegenheit zu äußerst wirksamen Bühnenbildern; auch die Schar der Zaubermädchen ließ an zarten Farben und leichter Grazie nichts zu wünschen übrig; ergreifend wirkte dann die lichtlos⸗ düstere, weitgeöffnete Landschaft, in die Parsifal aus der lichtvollen Pracht des versunkenen Zaubergartens zu seiner Irrfahrt nach der Gralsburg hinausschritt. Diesen Bildern reihte sich im letzten Akt der Frühlingswald, ig dem der greise Gurnemanz seine Einsiedelei aufgeschlagen hat, würdig an. So war nichts versäumt, der großen Handlung sowohl in ihren märchenprächtigen wie feierlichen Momenten eine stimmungsvolle Szene zu bereiten. Der Eindruck der Aufführung war tief und nachhaltig. Das Königliche Opernhaus darf sie zu ihren vollendetsten künstlerischen Taten rechnen und für die anfgewandte große, liebe⸗, aber sicher auch mühe⸗ volle ernste Arbeit des Lohnes gewiß sein, daß an dieser Kunststätte Tausenden das Schlußwerk Richard Wagners in einer äußeren Form

stellung wohnten die Kaiserlichen und Königlichen Majestäten und das Kronprinzenpaar in der Großen Hofloge bei. Die Zuschauer, die das Haus bis auf den letzten Platz füllten, folgten den Vorgängen auf der Bühne mit sichtlicher Ergriffenheit, die sich auch darin äußerte,

daß von lauten Beifallsbezeigungen Abstand gen mmꝛ wurd

Berlin, 6. Januar 1913.

Der Militär⸗Hilfsverein des III. Armeekorps (Berlin und Provinz Brandenburg), der unter dem Vorsitz der Frau General von Lochow sich die Unterstützung von Hinterbliebenen aktiver Offi⸗ ziere und solcher des Beurlaubtenstandes angelegen sein läßt, ver⸗ anstaltet am Sonntag, den 11. Januar, Abends 7 ½ Uhr, in der Wandelhalle des Reichstages ein Festkonzert. Eintritts⸗ karten zum Preise von 5 sind durch Postkarte von Herrn Major z. D. von Salbach, Berlin W. 30, Hohenstaufenstraße 3, zu beziehen.

Zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Schlosser⸗ und Maschinenbauerhandwerk eröffnet die Handwerkskammer zu Berlin in diesem Winter einen zweiten Unterrichtskursus. Anmeldungen zu dem 54 stündigen Kursus, der Buchführung, Kalkulation und Gesetzeskunde umfaßt, sind unter gleichzeitiger Einsendung der Teilnehmergebühren von 5 (bestell⸗ geldfrei) an die Handwerkskammer, Berlin SW. 61, Teltower Straße 1—4, zu richten.

In dieser Zeit der Arbeitslosigkeit wächst natürlich die Haus⸗ bettelei. Wer Geld gibt, läuft Gefahr, daß die Spende vertrunken wird. Darum empfiehlt es sich, von der vereinigten Geschäftsstelle des Gemeinnützigen Vereins für Milchausschank und des Berliner Frauenvereins gegen den Alkoholis mus, Berlin⸗Wilmersdorf, Tübingerstraße 1, Gutscheine zu 5 zu beziehen, die dem Bedürftigen das Recht auf ein Glas heiße oder kalte Milch, eine Tasse Kakao oder Kaffee oder eine gestrichene Schrippe geben.

Im Lessing⸗Museum (Brüderstr. 13) nehmen die allwöchentlichen Vortragsveranstaltungen am Donnerstag, Abends 8 Uhr, wieder ihren Anfang. Der Pfarrer Dr. W. Wendland spricht an diesem Abend über „Schlelermacher als Patriot“. Der musikalische Teil des Abends bringt Gesänge aus der Zeit der Freiheitskriege.

Wie weit das Auge reicht. Die Zeitschrift „Astronomie“ erinnert an die mehrfach gemachte Angabe, daß unter Umständen von den Pyrenäen aus die Alpen sichtbar seien. Als vor 100 Jahren ein französischer Geograph mit einer Triangulation in den Pyrenäen beschäftigt war, sah er bei mehreren Gelegenheiten vom Gipfel des 2885 m hohen Pie du Midi die Spitze des Mont Blanc. Der Abstand beträgt in der Luftlinie rund 500 km. Diese Angabe, die in den Tagebüchern des Geographen aufgezeichnet und überliefert worden ist, hat bei der Nachwelt Staunen und Zweifel hervorgerufen. Trotzdem ist sie später bestätigt worden, als ein anderer Geodät vom geographischen Dienst der Armee mit einer neuen Ortsbestimmung des Pic du Midi beauftragt worden war. Nicht nur einmal, sondern wiederholt hat auch dieser Mann den Mont Blanc gesichtet, am besten zur Zeit der Morgendämmerung in den Tagen um die sommerliche Sonnenwende. Der höchste Alpengipfel erschien dann in schwachen Umrissen auf dem von der nahenden Sonne geröteten Horizont. Selbst⸗ verständlich reichte das unbewaffnete Auge zu dieser Beobachtung nicht aus Ein gutes Fernrohr aber zeigte auch die Form des fernen Berges so genau, daß ein Zweifel an seiner Identität mit dem Mont Blanc unmöglich war. Andere näher gelegene Teile der Alpenketten sollen von den Pyrenäen auch zuweilen schon mit Hilfe eines gewöhn⸗ lichen Opernglases sichtbar sein.

Königsberg i. Pr., 6. Jannar. (W. T. B.) Gestern sind der Filchen Unruh und seine zwei erwachsenen Söhne, als sie bei Zimmerbude das Eis des Seekanals überschreiten wollten. durch das morsche Eis gebrochen und ertrunken. 1t

Danzig, 6. Januar. Amtlich wird gemeldet: Bei dem Bahn⸗ hof Seeresen der Strecke Praust-—Karthaus hat ein Damm. rutsch stattgefunden. Die Betrtebsstörung wird voraussichtlich zwei Tage dauern Der Verkehr wird durch Umsteigen aufrech Personen sind nicht verletzt. 8

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Marienwerder (Westpr.), 6. Januar. (W. T. B.) Vorstand des Betriebsamts arienwerder, Regierungs⸗ und Baurat Mortensen, ist heute srüh 9 ½ Uhr in Kilometer 87 bei Sedlinen vom Zuge 503 überfahren und getötet worden. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.

Sagan, 5. Januar. (W. T. B.) Bei Kanalisations⸗ arbeiten stürzte heute mittag eine hohe Schachtwand ein und drei Arbeiter unter sich. Nur einer konnte gerettet werden.

Paris, 5. Januar. (W. T. B.) Von den bei dem Einsturz in der Untergrundbahn verschüttet Person n sind im ganzen sechs Leichen geborgen wordben. 8

Scieli (Sizilien), 5. Januar. (W T. B.) Die Ortschaft Secieli wurde gestern durch einen wolkenbruchartigen Regen über⸗ schwemmt. Das Wasser überflutete die Plätze und die Erdgeschosse der Gebäude; dreizehn Häuser in der Nähe des Flußufers wurden teils fortgerissen, teils überschwemmt. Einige Straßen sind schwer beschädigt. Nach den bisherigen Nachrichten sind Opfer an Menschenleben nicht zu beklagen, auch liegen keine großen Flurschäden vor. Die Stadtverwaltung hat Vorsorge getroffen für Unterkunft und Unglücklichen, die obdachlos geworden sind.

Ernährung der

Stavanger, 5. Januar. (W. T. B.) Der norwegische Dampfer „Espana:, von Stettin nach Bergen mit Roggen unterwegs, ist gestern abend gesunken. Von der 14 Mann starken Besatzung sind acht Mann ertrunken, die übrigen sechs, unter ihnen der Kapitän und der erste Steuermann, wurden gerettet.

New York, 5. Janugr. Nach einem dem Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie eingelaufenen drahtlosen Telegramm war das gestern in Seenot geratene Schiff der Tankdampfer „Okla⸗ homag“. (Vgl. Nr. 3 d. Bl.) Von seiner Besatzung sind wahrscheinlich 2 Mann ertrunken; acht Mann sind ge⸗ rettet worden. Obwohl noch mehrere andere Schiffe zum Beistand herbeigeeilt waren, war doch die „Bavaria“ allein imstande, Hilfe zu leisten; sie nahm den Kapitän Gunter, mehrere Offiziere und Mannschaften auf; von der übrigen Besatzung hat man keine Nachricht. Nach der Meldung der „Bavaria“ ist der Dampfer „Oklahoma“ nicht vollständig gesunken, sondern treibt, teilweise unter Wasser, hilflos dahin. Der verunglückte Dampfer gehörte der Gulf Refining Company. Sein Wert wird mit 700 000 Dollar an⸗ gegeben. Er befand sich auf der Fahrt nach Texas, um dort eine Fracht Oel an Bord zu nehmen. Der Kapitän des Dampfers „Bavaria“ meldet funkentelegraphisch die Namen der acht Geretteten und fügt hinzu, die übrigen 32 Mann der Besatzung seien anscheinend er⸗ trunken. Das Unglück ereignete sich Sonntag vormittag um 8 Ubr. Die Ankunft zweier Schiffe, die dem Dampfer „Oklahoma“ Hilfe leisteten, wird heute hier erwartet. Die „Bavaria“ mit dem Kapitän des „Oklaboma“ und sieben Mann der Besatzung an Bord ist für morgen in Boston fällig. Man hofft, daß sich noch Leute der Mannschaft auf anderen Schiffen befinden. b

heute früh von „Bavaria:

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

t erhalten

Erste Beilage

chen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeig

Berichte von deutschen Getr

Januar

Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark

Hafer

mittel

Königsberg i. Pr. Danzig. Berlin. 8 Stettin. . Pesen. 1 8

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Berlin, den 6. Januar 1914.

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161 156 158 152 149 152 142 - 144 162 - 168

148 - 150 157,50 160

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153 155 152 155 171,25 155 160 164,50 160 165 154 - 156 162 164 Kaiserliches Statistisches Amt.

2 Delbrück.

Qualität

mittel gut Verkaufte

r Preis für 1 Doppelzentner Menge

niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner

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140— 143

Berichte von anderen deutschen Fruchtmärkten.

Verkaufs⸗

150 144

174 187 180 173,50 177,50

8

Außerdem wurden Durchschnitts- m vorigen am Markttage Pnne ckrachtanc ür 8 nach überschläglicher 1 Doppel⸗ Dans. Schätzung verkauft zentner preis Doppelzentner 18 (Preis unbekannt)

und inneren Ausgestaltung geboten wird,

ein freudiges Genügen gehabt haben würde.

an der der Meister selbst Der gestrigen Vor⸗

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 129. Kartenreservesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Parsifal. Ein Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Blech. Regie: Herr Regisseur

Braunschweig. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 7. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Neuvermählten. Schau⸗ Pies in zwei Aufzügen von Björnstjerne

Biörnson. Deutsch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausgabe. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in drei Aufzügen von Roderich Benedix. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 Uhr. Doonnerstag: Opernhaus. 130. Karten⸗ reservesatz. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Parsifal. Anfang? Uhr.

Schauspielhaus. 8. Abonnementsvor⸗

Feh erer Fezat. ’1 in ufzügen von Friedr iller. Anfang 7 Uhr.

Nenes Operntheater. (Kron). Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Vierte Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiter⸗ schaft: Die Rabensteinerin. Schau⸗

piel in vier Akten von Ernst von Wilden⸗ ruch. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abge⸗ geben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)

Deutsches Theater. (Direktion: Mar RNeinhardt.) Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Hamlet. Donnerstag: Der Kaufmann von Venedig. Freitag: Ein Sommernachtstraum. Sonnabend: Viel Lärm um Nichts.

Kammerspiele. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wetter⸗

1 uchten. Donnerstag und Sonnabend : Die

Pariserin.

Berliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Donnerstag und folgende Tage: Wie einst im Mai.

Theater in der Königgrätzer

Straße. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Kronbraut. Ein Märchenspiel in sechs Bildern von August Strindberg. Musik von August Enna.

Donnerstag und Sonnabend: König Richard III.

Freitag: Die Kronbraut.

RKomüudienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hiuter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.

Donnerstag und folgende Tage: Hinter Mauern.

Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). E“ 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Mittwoch Abends 8 Uhr: Schirin und Gertraude. Ein Scherzspiel von Ernst Hardt.

Donnerstag und Sonnabend: Schirin un Hertrgnte., der Elizabeth

reitag: Au rung der Elizabet Duncan⸗Schule.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Ge⸗ dicht von Ibsen. Musik von Grieg.

Donnerstag: Wozzeck, Leonece und

Lena. Freitag und Sonnabend: Pygmalion.

Deutsches Schauspielhaus. Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 104 a.) Mittwoch, Nachmittags 3 ½ Uhr: Peterchens Mondfahrt. Abends 8 Uhr: Wer zuletzt lacht . Posse mit Gesang und Tanz von Arthur Lippschitz und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.

Donnerstag und folgende Tage: Wer zuletzt lacht .

Nachmittagsvorstellungen:

Freitag und Sonnabend, 3 ½ Uhr: Pe⸗

terchens Mondfahrt. 111“

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zwei Wappen. Schwank in vier Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg. 1X“

Donnerstag: König Lear

Freitag: König Lear.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Andreas Hofer. Drama in fünf Akten von Walter Lutz.

Donnerstag: Meyers.

Freitag: Meyers.

Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Troubadour. Oper in vier Aufzügen von Giuseppe Verdi.

E Das Nothemd.

Freitag: Der Waffenschmied.

Sonnabend: Tieflaud.

Montis Operettentheater. (Früber: Neues Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die verbotene Stadt. Operette in drei Akten von Carl Lindau und Bruno Granichstaedten.

Donnerstag und folgende Tage: Die verbotene Stadt.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. und folgende Tage: Polen⸗

ut.

Nachmittagsvorstellungen:

Sonnabend, 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. 1.““

Sonntag, 3 ½ Uhr: Gräsin Fifi.

Theater am Nollendorsplatz. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Freddy und Teddy. Operette in drei Akten nach dem Englischen des C. H. Melbourne von C. Lindau und A. Neidhart. Musik von Digby La Touche.

Donnerstag und folgende Tage: Freddy und Teddy. Sonnabend, eee eas 4 Uhr: Bei

kleinen

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.

Donnerstag und folgende Tage: Die spauische Fliege.

Residenztheuter. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hoheit der Franz! Musi⸗ Groteske in drei Akten von Landsberger und Willi Wolff.

kalische rtur lees von Robert Winterberg.

Donnerstag und folgende Tage: Hoheit der Franz!

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Donnerstag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Anatoles Hochzeit.

Donnerstag und folgende Tage: Anatoles Hochzeit.

Konzerte. Bechstein-⸗Saal. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Klavierabend von Eduard Steuermann.

Beethoven-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: 2. Liederabend von Lula Mysz⸗Gmeiner, Kaiserl. und Königl. Kammersängerin. Am Klavier: Eduard Behm.

Alindworth · Scharwenka·Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liederabend von Helge Lindberg.

Choralion-Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: 2. Beethoven⸗Abend von E. v. Voigtlaender (Violine), H. Botter⸗ mund (Violoncello) und Ad. Müller (Bratsche).

Harmoniumsaal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Konzert von Siegfried Blaauw (Klavier) und Louis Wisman (Flöte).

Zirkus Schumann. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm. Zum „Tipp“, der Derby⸗Favorit

Birkus Busch. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.

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Familiennachrichten

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Haupt⸗ mann Walther von Wittken (Sagan). Hrn. W. von Stülpnagel⸗Dargitz (Lübbenow).

Gestorben: Hr. Oberbürgermeister a. D. Dr. Wilckens (Heidelberg). Hr. Ge⸗ heimer Kanzleirat Johann Zander (Ber⸗ lin). Hr. Professor Dr. Gustav Ruh⸗ land (Bad Tölz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Acht Beilagen

(einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 2 K u. 2 B), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einschließ⸗ lich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanutmachungen), betreffend Kom⸗ manditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 29. Dezember 1913 bis

3. Januar 1914. 8

1 Schwabmünchen

Babenhausen. Günzburg.. Illertissen... Memmingen. Schwabmünchen

17,20 17,00

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Illertissen. 15b0

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Bemerkungen. Die verkaufte Menge

Illertissen.. . 115820 V

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Weizen. 18,80] 18,80

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 1683 17,63 18,80 18,80 17,40 17,40 18,40 18,40

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18,60

17,30

18,00

17,60 Roggen.

15,00 V 15,20

15,50 16,00 Gerste. G 15,80

Hafer. 15,40 15,60 Il

18,60 17,30 18,00 17,60

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15,60 16,20 16,40 16,40

15,40

16,20 15,40

abgerundet mitgeteilt.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorge

Berlin, den 6. Januar 1914.

Kaiserliches Statistisches Amt. 8 Delbrück. 8

23.12.]

29.112. 30. 12.

30. 12. 23. 12.

1 506 16,19 77 15,40

8 8 er Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet rEEEb kommen ist, ein Hvlt. Der 8 Wee sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Im Konsulatsbezirk herrschte in der zweiten Hälfte des Monats P 28 zu enbm des Monats Dezember Schneefall und kalte Witterung, worunter jedoch die Wintersaaten keinen Schaden genommen haben.

Die Zufuhren hatten im Berichtsmonat gegenüber den Vor⸗ monaten eine kleine Steigerung und beliefen sich für den Varnaer

Platz auf (Tonnen): 5637

in Waggons in Weizen. Roggen. Mais. Bohnen. Gerste.

Se Wicke.

Raps. ehee 8 Das Getreidegeschäft war etwas lebhafter. en vor⸗

liegenden statistischen Ziffern wurden im Monat Oktober 2485 t Weizen nach Belgien, 351 t nach Griechenland, 301 t nach Frankreich und 116 t nach Aegypten verschifft. Mais ging nach Belgien (3284 t), Aegppten (478 t), Griechenland (277 t), Frankreich (156 t) und der Türkei (43 t). Bohnen waren gesucht und man brachte 640 t nach Belgien, 575 t nach Griechenland, 575 t nach Konstantinopel, 262 t nach Marseille, 98 t nach Aegypten, 48t nach Italien, 46 t nach Hamburg zur Ausfuhr. Außerdem fanden 156 t Roggen Abnehmer in Belgien, 423 t Raps in Belgien, 20 t Raps in Hamburg und kleinere Mengen Wicken in Italien und Griechenland. Für Kleie war Hamburg (490 t) Käufer, außerdem die Türket (130 t), Belgien (100 t), Triest 1150 t) und Aegypten (70 t). Die nach Belgien ver⸗ frachteten Cerealien wurden ausschließlich auf deutschen Dampfern verladen und waren zum größten Teil für Deutschland bestimmt.

An Preisen notierte man für den Doppelzentner in Varna

it ezember: 8 18 Weizen. 17,20 18,65 Lewa, Roggen. 13,45 13,50 Mais. 11,00 13,00 Gerste. —. 14,00 14,20 Hirse. 8 13,70 22,00 25,00 8 be . J (Be Konsulats in Varna vom 22. Dezember 1913.)

in Wagen 7

,

Nr. 63 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“ berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 27. Dezember 1913, bat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Entlassung. Medizinal⸗ und Veterinärwesen: Erscheinen der Deutschen Arzneitaxe 1914. Foll und Steuerwesen: Veränderungen in dem Stande der zur Ausstellung

von Untersuchungszeugnissen für Wein usw. ermächtigten ausländischen Fachchemiker und wissenschaftlichen Anstalten. Zulassung eines zoll⸗ freien Veredelungsverkehrs mit inländischem Blech aus legiertem Silber. Anwendung der Zollsätze für die unveredelten Waren auch auf die in dem zollfreien Veredelungsverkehr mit ausländischen rohen Baumwollgeweben der Tarifnummern 453 bis 455 durch Bleichen, Färben und Bedrucken veredelten und im Zollinland verbleibenden Waren. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem

Reichsgebiet.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Studiendauer der Reichsangehörigen auf den preußischen Universitäten in der Zeit von 1886 bis 1911/12.

Nach der mehrfach erwähnten Universitätsstatistik, die im 236. Hefte der „Preußischen Statistik“ enthalten ist, haben von den Reichsangehörigen auf den preußischen Universitäten durchschnitt⸗ lich ihr Studium beendet:

2 V 899,1900 9 1886/87 1891/92 1 1 N 1907,103., 12108 1891 1895/96 1905/06

nach Halbjah en

7,12 7,81 6, „7/ 7,13 7,13 6,61 6,86 7,01 9,93 11,55 10,56

Studierende†

evangelische Theologen 7,14 katholische Theologen. 7,1 11“ 6 67 vüdshner 10,08 ilologen un Phllelogen, 1““ 9,31 8,93 9,12 Mathematiker und Naturwissenschaftler. 8 92 8,6o0) ümu 8,13.

Bei dieser Berechnung sind die Studierenden unberücksichtigt geblieben, die aus irgendwelchen Gründen ihr Studium weit über das gewöhnliche Maß ausgedehnt haben, ein kleiner, aber wegen seiner hohen Semesterzahl statistisch nicht einflußloser Bruchteil. Weiter ist zu bemerken, daß lediglich Studien⸗, nicht Fakultätshalbjahre berechnet sind, welche beide Begriffe sich nur decken, wenn die Fakultät nicht gewechselt ist. Tatsächlich werden bei fachlichen Prüfungen die außer⸗ halb der Fachfakultät zugebrachten Studienhalbjahre wenigstens teil⸗ weise angerechnet. Schließlich sei noch gesagt, daß die Mediziner des Studienjahres 1899/1900 außer Ansatz geblieben sind, da in diesem Jahre noch ein viereinhalbjähriges Studium vorgeschrieben war, das dann erst auf fünf Jahre erhöht wurde.

Die Anteile der Reichsangehörigen auf den preußischen Universi⸗ täten, die ihr Studium nach 6, nach 7, nach 8, nach 9, nach 10, nach 11 und mehr Halbjahren beendeten, an der Gesamtzahl der Fertig⸗

9,08

von hundert

logen, 1 zinern Histo⸗ Fätnr. V b rikern schaftlern

katho⸗ b 829 Juristen Medi⸗ logen

evarge⸗ lischen

ewordenen der einzelnen Fakultäten weist die folgende Zusammen⸗ stellung nach: Es haben ihr Studtum in den oben mit a, b, c und d

bezeichneten Zeitabschnitten beendet (mit der gedachten Einschränkung)

11,78 15,84 5,46 20,0s 4 41

56,83 3.,96 58,27 49,49 10,97 44,,97 7,04 22,54 2,48 18,20 27,56 8 25,28 5,72 8,15 20,70 7,72 15 68 10,24 20 97 12,80 21,55 3,84 39,24 15 84 2,765 41,57 10,16 4,18 15 16 7,11 21 55 1 66 15 53 12 87 2,02 15,06 17 10 3 3s 29 17 13 87 3,15 55 ss 14 ,es 1,16 1,2o0 11 72 9,41 0,94 0 92 9 04 931 1,12 2 1,9“1 20,83 9,35 2,85 2,29 2,28 14,83 9,30 9,88 26,24 5.765 33,51 34,65 10,97 8 6 10,1 34 33 39.,84 jahren oder 6,74 6,67 3,22 50 % y20 % gar nicht Ud. 8,82 9, 16 4,37 29,31 20,0⸗° Unter den nach mehr als 11 Halbjahren Fertiggewordenen brauchten in den vier Zeitabschnitten vom Hundert der Philologen und Historiker: 12 Halbjahre 4,95, 3,91, 6,18 und 5,46, 13 Halbjahre 3.6, 3 12, 3,56 und 3,37, vom Hundert der Mathematiker und Naturwissenschaftler: 12 Halbjahre 3 68, 4,96, 4,88 und 6,8, 13 Halbjahre 2 ⁹4, 3,98, 2,27 und 3,18, vom Hundert der Mediziner: 12 Halbjahre 4,63, 5,12, 6,24 und 6.90, 13 Halbjahre 3 27, 2,, 6,28 und 0°, 14 Halbjahre 1,00, 0,90, 5,86 und 0,60h, 15 Halbjahre 1,88, 1,20, 0,0 und 2,76. 1 8 Die vorstehenden Zahlen lassen nicht nur die Verschiedenheiten der einzelnen Fakultäten unter dem angegebenen Gesichtspunkte deutlich her ortreten; sie zeigen auch den Wandel der Dinge im Laufe der Zeiten. Der Anteil der Theologen und der Juristen, die mehr als 11, der der Philologen usw., die mehr als 13, und der der Mediziner, die mehr als 15 Halbjahre brauchten, verkleinert sich, beträgt neuerdings aber bei den Medizinern, Philologen und Natur⸗ wissenschaftlern immer noch über 10 v. H.; früher war der Anteil erheblich größer. Man darf daraus schlleßen, daß die Gründe, d

30 23 53,33 36,86 36 64 20,93 13 33 29,17 22,90

Fp

6 Halb⸗ jahren

—,

98

7 Halb⸗ jahren

8I1

8 Halb⸗ jahren

5

9 Halb⸗

jahren

10 Halb⸗ jahren

11 Halb⸗ jahren

mehr als 11 Halb⸗

Pgraogsangea-SnPSn;

matikern,