1914 / 7 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

auf, die man in gleicher Besetzung kurz vorher unter Professer Wendels

Leitung gehört hatte. Frieds und Wendels Auffassungen gegeneinander abzuwägen hat wenig Sinn, beide sind in ihrer Art gleichberechtigt, Verschiedenheiten des Temperaments unterscheiden sie nur voneinander. Fried ist vielleicht der leidenschaftlichere Dirigent, der die Massen mit sich fortreißt, während Wendel mehr auf Schönheit der Klangwirkung bedacht ist. Beide haben mit Recht ihre begeisterten Anhänger. Wenig befriedigend war an dem Fried⸗Abend das Soloquartett besetzt. Das Konzert war im übrigen mit zwei Chorwerken unter Bruno Kittels Leitung eröffnet worden, mit Hugo Wolfs „Christnacht“ für großes Orchester, Soli und gemischten Chor und Anton Bruckners 150. Psalm für Chor, Solo und Orchester, zwei Kompositionen, denen man seltener in Berlin begegnet, die es aber durchaus verdienen, hin und wieder ins Gedächtnis zurück⸗ gerufen zu werden. Der Chor, der in der IX. Symphonie den Beweis seiner großen Leistungsfähigkeit erbracht hatte, machte auch hier seinem strebsamen ständigen Dirigenten alle Ehre. Die Soli wurden von Gertrud Steinweg und Her⸗ mann Gürtler ansprechend gesungen. Am Sonnabend v. W. hatte Hermine d’'Albert im Bechsteinsaal einen Lieder⸗ abend gegeben, das sich der Mitwirkung Siegmund von Hauseggers zu erfreuen hatte. Er begleitete am Klavier sieben von ihm selbst komponierte, zumeist wohl hier schon bekannte ieder, die durch die feine, geistreiche Art ihrer musikalischen Aus⸗ Im übrigen enthielt das Programm Gesänge von Schubert, Hugo Wolf und J. Marx, die Frau d'Albert in sorgfältiger Ausarbeitung vortrug. Ihr Sopran hat freilich in der oberen Lage⸗ schon manches von seinem Glanz und seiner Schönheit eingebüßt. Die Künstlerin sollte daher Aufgaben vermeiden, die sie dazu zwingen, das Organ in der Höhe zu über⸗ anstrengen. Ihre Vorträge fanden lebhaften Beifall.

Ein Konzert mit dem Blüthnerorchester des jungen begabten Dirigenten Erich Ochs am Dienstag im Blüthnersaal zeitigte wiederum recht günstige Ergebnisse für sein Streben. So war Gold⸗ marks sonnige, von Lenzjubel erfüllte Ouverture „Im Frühling“ fein ausgearbeitet und temperamentvoll aufgebaut, auch Rich. Strauß’ schwieriger „Till Eulenspiegel“ hatte recht glückliche Momente. Wenn hierbei allerdings noch einige Wünsche offen blieben, so wird die größere Reife sich schon noch im Laufe der Jahre einstellen; ähnliches muß auch von den Begleitungen der Klavierkonzerte gesagt werden, denn trotz liebevollen Eingehens auf die Intentionen des Pianisten glückten doch nicht alle Tempi und Einsätze. Die Uraufführung eines symphonischen Epilogs für „modernes“ Orchester zu Selma Lagerlöfs „Gösta Berling“ von Kurt Adami wäre allerdings wohl besser unterblieben, denn das in bezug auf Komposition und Instrumentation wie eine unreife Schülerarbeit anmutende Stück ist für Berliner Konzerte unmöglich, durch Aufführung derartiger Musik gefährdet Herr Ochs sonst leicht den Ernst seiner Dar⸗ bietungen. Dagegen war die Mitwirkung des Pianisten Julius Dahlke recht erfolgreich; der zweifellos reich begabte junge Künstler trat mit Webers Konzertstück in F⸗Moll und Tschalkowskys B⸗Moll⸗ Konzert zum ersten Male in großem Rahmen auf und zeigte sich diesen schwierigen Anforderungen recht gut gewachsen. War auch noch nicht alles schlackenfrei, so wurden gerade die technisch schwierigsten Stellen siegreich überwunden, sodaß man um die künstlerische Zukunft dieses be⸗ scheidenen, strebsamen jungen Mannes nicht bange zu sein braucht. In der Folge sollte er aber darauf sehen, einen besseren Flügel zu er⸗ halten, das benutzte Instrument klang merkwürdig trocken und spröde. Das Blüthnerorchester war auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit. In der Singakademie ließ sich, gleichfalls am Dienstag, die junge Pianistin Irene Freimann mit freundlichem Erfolge hören. Den leichten, zarten Gefühlsgehalt in Schumanns „Kinderszenen“ wußte sie wenigstens entsprechend wiederzugeben. Beethoven und Brahms verlangen eine größere Reife der Auf⸗ fassung, als der jungen Dame bis jetzt zu Gebote steht. Einen Sonatenabend gab um dieselbe Zeit im Klindworth⸗ Scharwenkasaal der bereits ais tüchtiger Cellist bekannte Jac⸗ ques Gaillard gemeinsam mit Willy Ammermann (Klavier),

gestaltung ungemein fesselten.

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welcher letztere in den Sonaten in A⸗Dur von Beethoven und in F⸗Dur von Brahms seinen Partner glänzend unterstützte. Es war ein. Genuß, dem Ineinanderaufgehen der beiden Künstler und ihrer Gestaltungskunst zu lauschen. Zwischen beiden Werken brachte Herr Gaillard die C⸗Moll⸗Suite von Bach meisterhaft zum Vortrag, wobei man erneut seinen vollen klingenden Ton und die technische Meisterschaft bewundern konnte. Im Bechsteinsaal sang am Dienstag Lilly Hadenfeldt. Sie versteht es, ihre dunkel klingende Mezzosopranstimme geschickt zu ver⸗ wenden, wenn auch die Klanggebung hin und wieder infolge zu ge⸗ ringer Deckung des Tones etwas unedel wirkt. Der Vortrag hätte durchgeistigter sein können und auch die Textaussprache war nicht immer einwandfrei. Am gefälligsten war die Wiedergabe leichtsanglicher Lieder, so Erntelied von Schubert und Blindekuh von Brahms. Als ge⸗ schickter anpassungsfähiger Begleiter erwies sich N. Jowanowitsch. Die bekannte Pianistin Marie Bergwein spielte gleichzeitig im Beethovensaal Mozarts D⸗Dur⸗Sonate mit zarter Anmut und leichter Beweglichkeit; noch besser gelangen zwei ländliche Tänze von Grétry, die wunderhübsche Stimmungsbilder erstehen ließen. Das Programm enthielt noch zahlreiche Proben solcher musikalischen Kleinkunst, bei deren Wiedergabe sich die Künstlerin von ihrer besten Seite zeigte. Ein an demselben Dienstag im Harmoniumsaal veranstalteter heiterer Lautenabend von Käthe Pirschel entsprach durchaus seiner Bezeichuung. Es war eine Freude, dieser gewandten Lauten⸗ liedersängerin zuzuhören. Ihre liebenswürdige, drollige Vortragskunst vereinte sich mit befriedigenden gesanglichen Leistungen und geschickter Behandlung ihres Begleitinstruments. Alles paßte vortrefflich in den intimen Rahmen des bis auf den letzten Platz gefüllten Konzertsaals, in dem von Anfang bis zum Schluß Frohsinn herrschte, der von der sympathischen Persönlichkeit der Konzertgeberin förmlich ausstrahlte. Der stürmische Beifall veranlaßte sie noch zu mehreren Erweiterungen ihres an sich schon reich ausgestatteten Programms.

Der junge Pianist Eduard Steuermann bökundete am Mittwoch in seinen Klaviervorträgen im Bechsteinsaal einen lebhaften musikalischen Sinn. Es gelang schon vieles in der Wieder⸗ gabe von Bach⸗Busonis Chromatischer Phantasie und Fuge. Beethovens Es⸗Dur⸗Sonate geriet noch ungleich; die lyrischen Partien erschienen etwas bläßlich im Gefühl; dafür sprach aus dem bewegten letzten Satz ein bemerkenswertes Temperament. Der junge Künstler erfreute sich wohlverdienter Anerkennung. Einen zweiten „Beethoven⸗Abend“ gab das Streichtrio der Künstler Edith von Voigtländer (Vio⸗ line), Hans Bottermund (Cello) und Adolf Müller (Violine) an demselben Mittwoch im Choralionsaal mit gleichem Erfolge wie bei dem ersten im November v. J. Es war wiederum ein erlesener Genuß, diesem feinsinnigen Musizieren zuzuhören und die Schönheiten des C⸗Moll⸗Trios sowie der Serenade (Op. 8) in solch erschöpfender Ausdeutung geistig auf⸗ zunehmen. Dazwischen trug Angelika Rummel, die auch bei der vorhergegangenen Veraastaltung schon mitgewirkt hatte, eine Reihe von Liedern mit ihrer hochentwickelten Vortragskunst gleichfalls unter großem Beifall vor. Louis Wisman zeigte sich um dieselbe Stunde im Meistersaal als ein Flötist, der sich unseren besten Meistern auf diesem Instrument anreihen kann. Sein Ton ist kraftvoll in der Tiefe und von besonderer Weichheit in den höheren Registern. Die Geläufigkeit des Künstlers ist ebenso zu bewundern, wie die IJanigkeit seines Vortrags. Er brachte Flötenkompositionen von Bach, Mozart und Mouquet, von Bruno Weyersberg feinsinnig begleitet, zu Gehör. Da sein ursprünglich angekündigter Konzertpartner, Siegfried Blaauw (Klavier) plötzlich erkrankt war, war die u. a. von ihrem „Richard Dehmel⸗Abend“ im Jahre 1912 noch in bester Erinnerung stehende Sängerin Thea von Marmont an seine Stelle getreten. 1 mühelos klingenden, so doch großen Stimme, dramatischem und tempera⸗ mentvollen Vortrag eine Reihe von Liedern zumeist neuerer Kom⸗ ponisten und errang starken Beifall.

Sie sang mit ihrer wenn auch nicht immer ganz.

Mannigfaltiges.

Berlin, 9. Januar 1913.

Auf der Treptower Sternwarte finden in den nächsten Tagen folgende wissenschaftliche kinematographische Vorträge statt: Morgen, Sonnabend, Nachmittags 5 Uhr: „Bilder aus Italien“; Abends 7 Uhr: „Europäische und exotische Jagden“; Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Mit Schnellzug und Ozeandampfer von Berlin über Bremen nach New York“, Nachmittags 5 Uhr: „Aus fernen Landen“, Abends 7 Uhr: „FEuropäische und exotische Jagden,; Montag, Abends 7 Uhr: „Das bayerische Hoch⸗ land“ und „Wintermärchen“; Dienstag, Abends 8 ½ Uhr: „Mit Schnellzug und Ozeandampfer von Berlin über Bremen nach New York“. Morgen, Sonnabend, Abends 8 ½ Uhr, spricht auch Dr. Ferrol über: „Ein neues Rechnungsverfahren, eine Umwälzung auf rech⸗ nerischem Gebiete“’. Mit dem großen Fernrohr werden der Mond und der „Saturn“ beobachtet.

Cannstatt, 9. Januar. (W. T. B.) Bei der Herstellung des für die Stuttgarter Kläranlage bestimmten Dückers, der bei dem Eisenbahnviadukt unter dem Neckar hindurchgeführt wird, sind heute wegen des nassen Wetters zwei Arbeiter auf einem über den Fluß gebauten Uebergang ausgeglitten, ins Wasser gerutscht und ertrunken. Rettungsversuche blieben erfolglos.

Bremen, 9. Januar. (W. T. B.) Die Rettungsstation Stolpmünde der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger“ telegraphiert: In der Nacht auf den 9. Januar von dem deutschen Dampfer „Stolp“, Kapitän Schelz, gestrandet östlich der Molen, mit Gütern von Stettin nach Stolpmünde bestimmt, zehn Personen durch das Rettungsboot „General⸗ postmeister“ der Station Stolpmünde⸗Ost gerettet.

Wien, 9. Januar. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, ist die bei dem Brand in der Filmfabrik Gaumont verunglückte Kontoristin gestern abend ihren Verletzungen erlegen, sodaß im ganzen bei dem Brande drei Personen tödlich verunglückten. (Vgl. Nr. 6 d. Bl.)

Paris, 9. Januar. (W. T. B.) Angesichts der Wohnungs⸗ teuerung, unter der namentlich die Offiziere in den Garnisonen an der Ostgrenze zu leiden haben, hat sich der Kriegsminister mit dem Minister für Arbeit und soziale Fürsorge ins Ein⸗ vernehmen gesetzt, damit das vor einiger Zeit beschlossene Gesetz über die Herstellung billiger Wohnungen auch den Offizieren zugute kommen könne. Der „Excelsior“ verlangt, daß eine besondere Kommission ernannt werde, welche die Aufgabe haben solle, in den Garnisonstädten der Ostdepartements die Mindestpreise für die Offizierswohnungen festzusetzen. Man würde dadurch zweifellos bald erreichen, daß die Hausbesitzer, die den durch die Ver⸗ mehrung der Besatzungen in den Grenzstädten hervorgerufenen Woh⸗ nungsmangel und die den Offizieren bewilligte Solderhöhung dazu benutzt haben, um die Mietspreise zu steigern, ihre Ansprüche ver⸗ ringern würden.

Rennes, 9. Januar. (W. T. B.) In der hiesigen Gegend wurde gegen Mitternacht eine starke Erderschütterung verspürt.

Rom, 8. Januar. (W. T. B.) Als heute in der Ortschaft Paliano, wo unter der bäuerlichen Bevölkerung eine Gärung herrscht, eine Gruppe von Bauern unter den Fenstern eines gewissen Andrea Tucci Kundgebungen veranstaltete, gab Tucci Flintenschüsse auf die Leute ab, tötete ein junges Mädchen und verletzte etwa dreißig Personen. Tucci wurde verhaftet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Deutschen Reichsa

Berlin, Freitag, den 9. Janunar

82——⸗

nzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Marktverkehr mit Vieh ¹) auf den 40 bedeutendsten Schlachtviehmärkten Deutschlands im Monat Dezember 1913.

Rinder (einschl. Jungrinder)

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Theater. Künigliche Schauspiele. Sonn⸗

abend: Opernhaus. 5. Abonnementsvor⸗ stellung. Die ständigen Reservate sowie die Dienst, und Freiplätze sind aufgehoben. Parsifal. Ein Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Blech. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 10. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie in einem Vor⸗ spiel und fünf Aufzügen von Friedrich Schiller. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 6. Abonne⸗ mentsvorstellung. Die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Parsifal. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 11. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Der Schlagbaum. Volks⸗ lustspiel in drei Aufzügen von Heinrich Lee. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. (Krolh. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Vierte Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiter⸗ schatn Die Rabensteinerin. Schau piel in vier Akten von Ernst von Wilden⸗ bruch. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abge⸗ geben. Ein Verkauf an einzelne Personen sindet nicht statt.)

Dentsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Sonnabend, Abends 7 Uhr: Viel Lärm um Nichts. (Shakespeare⸗ Zyklus.)

Sonntag: Der Kaufmann von Venedig.

Mcontag: Hamlet.

Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pariserin.

Sonntag: Wetterleuchten. Montag: Frühlings Erwachen.

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Komödienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber. Abends: Hinter Mauern. Montag und folgende Tage: Hinter Mauern.

1.

Berliner Theater. Sonnab., Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗ studenten. Abends: Wie einst im Mai.

Montag und Wie einst im Mai.

folgende Tage:

Theater in der Königgrützer Strafßze. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: König Richard III. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Sonntag: König Richard III.

Montag: Die Kronbraut.

Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Schirin und Gertraude. Ein Scherzspiel von Ernst Hardt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Biberpelz. Abends: Schirin und Gertraude.

Montag: Aufführung der Elizabeth Duncan⸗Schule.

Lessingtheater. Sonnab., Nachmittags 3 Uhr: Der Erbförster. Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Bernhardi. Abends: Pyg⸗ malion.

Montag: Peer Gynt.

Deutsches Schanspielhaus. (Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 104 a.) Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Peterchens Mondfahrt. Abends 8 Uhr: Wer zuletzt lacht. Posse mit Gesang und Tanz von Artbur Lippschitz und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Romeo und Julia. Abends: Wer zuletzt lIacht ...

Montag und folgende Tage: Wer zuletzt lacht

Schillertheater. o. IUIner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hasemanns Töchter. Volksstück in vier Akten von Adolf L'Arronge.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ge⸗ schäft ist Geschäft. Abends: Rosen⸗ montag. 8

Montag: König Lear.

1

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Romantische Tragödie in fünf Akten von Friedrich Schiller.

Sonntag Nachmittags 3 Uhr: An⸗ dreas Hofer. Abends: Wenn der neue Wein blüht.

Montag: Meyers.

Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tiefland. 1

Sonntag: Parsifal.

Montag: Fidelio.

Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die verbotene Stadt. Operette in drei Akten von Carl Lindau und Bruno Granichstaedten.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus. Abends: Die ver⸗ botene Stadt.

Montag und Tage: Die verbotene Stadt.

folgende

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.

Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Gräfin Fisi. Abends: Polenblut. und folgende Tage: Polen⸗

ut.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.

Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Hof⸗ Fnes. Abends: Die spanische Fliege.

Montag und folgende Tage: Die spanische Fliege.

Residenztheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hoheit der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Schlafwagenkontrolleur. Abends: Hoheit der Franz!

Montaog und folgende Tage: Hoheit der Franz!

Theater am Nollendorfplatz. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle. Weihnachtskomödie von Robert Sachs. Abends 8 Uhr: Freddy und Teddy. Operette in drei Akten nach dem Englischen des C. H. Melbourne von C. Lindau und A. Neidhart. Musik von Digby La Touche.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Orpheus in der Unterwelt. Abends: Freddy und Teddy.

Montag und folgende Tage: Freddy und Teddy.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Sonntag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Anatoles Hochzeit.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Untreu. Hierauf: Die Briestasche. Abend Anatoles Hochzeit.

Montag und folgende Tage: Anatoles Hochzeit.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Margherita Rossi (Violine) mit dem Philharmonischen vns Dirigent: Camillo Hilde⸗

rand.

Bechstein⸗Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Edith Albrecht.

18

Beethoven-Saal. Sonnab., Abende 8 Uhr: 2. Liederabend von Elena Gerhardt. Am Klavier: Prof. Arthur Nikisch.

Blüthner-Sgal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Einziger Liederabend von Hermine Bosetti.

Klindworth·Scharwenka-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Helene Lampl.

Zirkus Schumann. Sonnab., Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm. Zum Schluß: „Tipp“, der Derby⸗Favorit

1914.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ¼ Uhr: 2 große Galavor⸗ stellungen. In beiden Vorstellungen:

das große Spezialitätenprogramm.

Birkus Busch. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr: 2 große Vorstellungen.

Familiennachrichten.

Verlobt: Verw. Fr. Melly Eckert, geb. Kluge, mit Hrn. Landgerichtsdirektor Max Witte (Breslau —Gnesen). Frl. Luise von Glasow mit Hrn Haupt⸗ mann Richard von Wobeser (Balga, Ostpr. Liegnitz).

Verehelicht: Hr. Albrecht von Stein 88 * Agnes von Oldenburg (Janu⸗

au).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Wolf von Löbbecke (Kloch. Ellguth).

Gestorben: Hr. Senatspräsident Dr. Joseph Ritter von Payr (München). Hr. Medizmalrat Dr. Franz Calließ (Berlin). Hr. Forstmeister Oskar Rahm (Potsdam). Frl. Katharina Sn S (Rohrbeck, Kr. Königsberg

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Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich)

in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Neun Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗

zeichenbeilage Nr. 4 A u. 4 B).

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¹) Außer Schlachtvieh gegebenenfalls auch Nutzvieh. Berlin, den 8. Januar 1914.

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nd viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den nachstehenden Zablen mit enthalten

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

Preußischer Landtag.

Herrenhaus.

1. Sitzung vom 8. Januar 1914, Nachmittags 3 Uhr.

(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Als Präsident des Hauses in der vorangegangenen Session übernimmt Herr von Wedel den Vorsitz mit folgenden Worten:

Die Beratungen des Herrenhauses haben allezeit auf der Grundlage treuester Ergebenheit gegen unseren erhabenen Landesherrn stattgefunden. Wie wir unsere Sitzungen in der vorigen Session geschlossen haben, wollen wir sie auch jetzt mit dem Rufe beginnen: Seine Majestät der Kaiser und König lebe hoch, hoch und nochmals hoch! (Die Mitglieder des Hauses stimmen in den dreimaligen Hoch⸗ ruf lebhaft ein.)

Seiner Majestät dem Kaiser und König und Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin hat das Präsidium die Wünsche des Herrenhauses zum neuen Jahre dargebracht.

Zu provisorischen Schriftführern beruft der Präsident die Herren Graf von Arnim⸗Boitenburg, Graf von Hutten⸗ Czapski, von Klitzing und Veltman.

Da die Beschlußfähigkeit des Hauses offensichtlich ist, unterbleibt der Namensaufruf. Das Haus schreitet zunächst zur Wahl des Präsidenten und der Schriftführer.

Herzog zu Trachenberg beantragt die Wiederwahl des bisherigen Präsidiums durch Akklamation. Ein Wider⸗ spruch dagegen wird nicht erhoben; die Herren von Wedel, von Becker und Freiherr von Landsberg⸗Stein⸗ furt sind daher zum Präsidenten bzw. zu Vizepräsidenten wiedergewählt.

Herr von Wedel: Mit verbindlichem Danke für das mir erwiesene Vertrauen nehme ich die auf mich gefallene Wahl an und bitte Sie, mich auch in diesem Jahre durch Ihr Wohlwollen und Ihre Nachsicht unterstützen zu wollen.

Herr von Becker: Ich nehme ebenfalls die Wahl mit ver⸗ bindlichsten Danke an. 8 1

Präsident von Wedel: Herr Freiherr von Landsberg⸗Stein⸗ furt ist durch Unwohlsein behindert, der heutigen Sitzung beizu⸗ wohnen. Er wird schriftlich benachrichtigt werden; an der Annahme ver Wahl glaube ich aber nicht zweifeln zu dürfen.

Auf Antrag des Freiherrn von Richthofen werden auch die bisherigen acht Schriftführer Graf von Arnim⸗ Boitzenburg, Graf von Ballestrem, Graf von Hutten⸗Czapski,

Dr. Johansen, von Klitzing, Graf von Seidlitz⸗Sandreczky, Veltman und Dr. Graf von Wedel⸗Gödens durch Akklamation wiedergewählt.

Der Präsident wird Seiner Majestät dem König von der Konstituierung des Hauses Anzeige machen.

Ein Ministerialschreiben, das die Zusammensetzung des Hauses betrifft, gelangt zur Verlesung. Das Haus ehrt das Andenken an die inzwischen verstorbenen Mitglieder Graf

von Skorzewski, Graf von Alvensleben⸗Erxleben, von Byern

und Oberverwaltungsgerichtspräsident Dr. von Bitter durch Erheben von den Sitzen.

Die neu berufenen Mitglieder, die sämtlich auch bereits in das Haus eingetreten sind, werden vom Präsidenten be⸗ grüßt und zur lebhaften Beteiligung an den Arbeiten des Hauses eingeladen.

Ein genügend unterstützter Antrag des Grafen Yorck von Wartenburg geht dahin:

„die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, im Reiche dahin zu wirken, daß die Stellung die es seiner Geschich und seinem Schwergewicht pah nspruch hat, nicht dadurch be⸗ einträchtigt wird, daß eine Verschiebung der Verhältnisse zu⸗ ungunsten der Einzelstaaten Pl. eift“