1914, Vorm. 9½¼ Uhr.
Witterungs⸗ ö1“ verlau 8
Pliebene Gerüchte, daß verschiedene große Korporationen mit der Re⸗ Weiterbericht vom 16. Januar gierung in betreff einer Neuordnung bald zu einer Einigung gelangen — würden, zum Teil auf Meldungen, wonach die sinanzielle Neuregelung einiger Großbahnen eingeleitet sei. Um die Mittagsstunde machte sich Name der
Handel und Gewerbe.
im Reichsamt des Innern „Nachrichten für Handel,
zusammen⸗ Industrie
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2. —
und Landwirtschaft“.)
Frankreich.
Anwendung der Vorschrift über den Einfuhrvermerk auf Waren (Artikel 15 des Zolltarifgesetzes). Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Paris sind neuerdings über die Anwendung des Artikel 15 des Zolltarifgesetzes folgende Entscheidungen ergangen:
Bücher und Drucksachen, die mit dem Namen einer französischen Buchhandlung versehen sind, können ein⸗
bei gut behaupteten Kursen Interesse für einige führende Werte be⸗ merkbar. Erwähnenswert sind die umfangreichen Anlagekäufe in Pennsylvantia Shares. Auch in der Schlußstunde war die Tendenz unter Meinungskäufen bei guter Kauflust fest. Besonders Steels und Southern Pacisfics begegneten guter Nachfrage. Die feste Haltung einiger östlicher Bahnen wollte man als ein Zeichen ansehen, daß die von denselben nachgesuchte Ratenerhöhung gewährt werden wird. Der Schluß des Verkehrs war als stramm zu bezeichnen. Umgesetzt wurden 561 000 Stück Aktien. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗Zinsrate 2 ½, do. Zinsrate f. letzt. Darlehn
Beobachtungs⸗
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Varometerstand
auf 0 ° niveau u
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Darometerstand vom Abend
Stufenwerten *)
Borkum
SW 3 bedeckt
— 1 0 769
meist bewölkt
Kestum
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WSWs bedeckt
20 767 meist bewölkt
Hamburg
Swinemünd
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SE ᷑—09
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SW 3 bedeckt
meist bewölkt
WSW bedeckt
— 4 0 767 vorwiegend heiter
24 Stunden
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen
Tvheater und Musik.
Freitag, den 16. Januar
en Staatsanzeiger. “ 1914.
Ueber die Wasserstands⸗ und Eisverhältnisse der
geben ihren pianistischen Leistungen ein lebendiges künstlerisches Ge⸗ präge. Wenn das Größte von ihr auch noch nicht erreicht ist, so ist sie doch auf dem rechten Wege zur Höhe. Man konnte an diesem Klavierspiel eine rechte Freude haben.
Ein beifallfreudiges Publikum lauschte am Montag den Klängen des Capet⸗Quartetts aus Paris, das seinen zweiten Kammer⸗ musikabend in der Singakademie ausschließlich Beethoven gewidmet hatte. Ein Jugendwerk des Meisters, das Quatuor in G⸗Dur Nr. 2 Op. 18, machte den Anfang, ihm folgte, hervorragend fein ausgedeutet,
0,3 0 764 nemlich heiter
Memel 7258,0 NW A bedeckt — 1 2 761 Nachts kte A 765,9 NNO beiter — 11 0 767 Zziemlich beiter
geführt werden, wenn am Ende des Werks da, wo die Adresse des Druckers angegeben zu werden pflegt, der Name und der Wohnort des Druckers und, wenn dieser Ort wenig bekannt ist, außerdem der Name des Herstellungslandes vermerkt sind.
Mit dem Namen und Wohnort von Franzosen ver⸗ sehene Briefpapiere, Kanzleipapiere, Briefumschläge, Visitenkarten und Preisverzeichnisse können ohne den Ein⸗ fuhrvermerk (importé de ...) eingeführt werden. Dasselbe gilt sür Kartons zum Aufziehen von Photographien, auf denen der Name von französischen Photographen angegeben ist.
1 2 761 Nachts Niederschl.
d. Tages 2 ½, Wechsel auf London 4,8350, Cable Transfers 4,8690,
Wechsel auf Berlin (Sicht) 94 1. 8 Rio de Janeiro, 15. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf keilich beit Hannover 766,3 meist bewölkt
London 16 12. Berlin 766,1 SW bedeckt —5 0 768 meist bewolkt Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten. Dresden 767,2 Windst. wolkenl. — 13 0 768 vorwiegend heiter
’ t. Breslau 766,7 S 1 Dunst — 8 0 768 meist bewölkt Essener Börse vom 15. Januar 1914. Amtlicher Kursbericht. Lne 8. 1 8
202n Koks Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch.. Bromberg 764,7 W 3 bedeckt — 50 0) 766 vordiegend beiter Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas⸗ Metz 764,4 ND. 4 wolkenl. —9 0 764 meist bewolkt und 8 —e W“ “ .“ Frankfurt, M. 766,1/ SD 1 Dunst — 9 0 766 vorwiegend heiter lammförderkohle 12,25 — 13,25 ℳ, c. Flammförderkohle 11,50 bi Feven 2wolen. 15 0 761 mein beröm einc cendesroge ge 21. 11,65ℳ9,55 ℳ, e Halbgesiebte 13,50 bis Karlsruhe B. 7641,6 N,DO. 2 woltenl. =10 0 764 meist bewölkt 14,50 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und 11 14,25 — 15,00 ℳ, München — 765 3 ND 2 wolkig — 10 0 764 meist bewölkr do. do. III 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. 1V 13,75 — 14,50 ℳ, g. Nuß. Zuaspitze [521,6 O I wolkenl. — 12 0 521] meist bewölft gruskohle 0 — 20/30 mm 9,00 — 10,00 ℳ, do. 0— 50 60 mm 10,50 bis 8 (Wünelmshzv.] 11,25 ℳ, h. Gruskohle 8,00 — 10,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förder⸗ Stornowar I 769,6 S 73 meist bewölkt kohle 12,00 — 12,75 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 13,00 — 13,50 ℳ,
norddeutschen Strẽöme im Monat Dezember 1913 be⸗ richtet die Landesanstalt für Gewässerkunde im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten: Im Dezember sind an allen Strömen An⸗ schwellungen aufgetreten, welche die mittlere Lage der Wasserstände im Vergleich mit dem vorhergehenden Monat erhöht haben. Am größten war die Zunahme an der Elbe, die vorher ziemlich niedrig stand, jetzt aber im Einklang mit den anderen Strömen einen erheblichen Uevberschuß über den Monatsdurchschnitt aus 1896/1910 aufweist. Auch an der Havel und Spree und anderen Flachlandflüssen ist die Wasserstandszunahme im Dezember eine regere geworden. An den in der unten folgenden Tabelle über den Mittelwasser (MW)stand in Dezember 1913 erwähnten Hauptströmen hielten sich die Anschwellungen in solchen Grenzen, daß nur un⸗ bedeutende Ausuferungen eintraten. Am unteren Pregel herrschten dagegen in der zweiten Monatshälfte umfangreiche Ueber⸗ schwemmungen. Die Memel führte vom 23., der Pregel vom 26. De⸗ zember ab Grundeis. In der Memel und ihren Mündungsarmen kam das Eis in den letzten Tagen zum Stehen. Die sonstigen
“
Deutsches Theater.
Der Shakespeare⸗Zvklus des Deutschen Theaters ist bis zur fünften Neueinstudierung gediehen, die gestern den „König Lear“ brachte. „Obwohl in der Aufführung in manchen sßenischen Einzelheiten sowie in der Rollenbesetzung gegen früher einige Ver⸗ anderungen vorgenommen waren, ist der Geist Reinhardts, der das Ganze durchdrang und beherrschte, sich doch gleich geblieben. Es war vor fünf Jahren an dieser Stelle bemerkt worden, daß gegen das in seinem Scherzo so duftige und im Menuetto und Fugensatz diese fast ungekürzte, noch dazu durch ein äußerst verlang⸗ so umrissene Quartett in C⸗Dur Nr. 9 Op. 59, samtes Spieltempo ungebührlich in die Länge gezogene Aufführung dessen Schwierigkeiten in der Rhypthmik liegen, und das manches einzuwenden sei, und daß zweckentsprechende, geschickt vor⸗ wohl selten eine so markige Wiedergabe erfuhr wie hier. genommene Kürzungen dem Werke auf unserer heutigen Bühne eher Das bekannte A⸗Dur⸗Quartett, Op. 132, vervollständigte das reiche zugute kommen als schaden; so mußte man bei der grausigen, die Programm, siel aber durch eine zu weichliche Wiedergabe in seinem Blendung Glosters, schildernden Szene wieder alle fürchterlichen Einzel. tiefgründigen Molto adagio (Gesang eines Genesenden an die Gott⸗ heiten auskosten. Auch sonst zeigte die Aufführung das Bestreben, beit) ein wenig ab. Man vermißte das Erhabene dieser einzigen lang auszuspinnen, wo die Handlung vorwärts drängt, wie z. B. bei Musik, den idealen Schwung. Die vier Künstler schöpften die dem zeremoniellen Einzug des Königs und seines Hofstaats im ersten anderen Werke restlos aus. Ihr Spiel reiht sich dem
SSO 1 balb bed. —7 0 769 meist bewölfkt
““ Argentinien.
Nähere Bezeichnung des zu zubereiteten Nahrungs⸗ mitteln verwendeten Oeles. Nach Artikel 343 der Vorschriften über die nach Argentinien eingeführten Nahrungsmittel tierischen Ur⸗ sprunges müssen die Bezettelungen der Behälter solcher Nahrungs⸗ mittel deutlich die Beschaffenheit ihres Inhalts angeben. Nach einem neueren Beschlusse des Landes⸗Gesundheitsdepartements müssen die Be⸗
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1 wolkig (Kiel)
zettelungen der Behälter von Nahrungsmitieln, die mit Oel zubereitet sind, den Namen des Oeles angeben, z. B. Olivenöl, Rüböl, Sesamöl, Baumwollensamenöl usw. Dieser Beschluß soll 90 Tage, gerechnet vom 5. Dezember 1913 ab, in Kraft treten. (Theo Board of Trade
Journal.)
Besteuerung der mechanischen Feuerzeuge. Eine am Januar 1914 in Kraft getretene Verordnung der Tunesischen Re⸗ gierung vom 29. Dezember 1913 bestimmt, daß mechanische oder selbsttätige Feuerzeuge aller Art, die in Tunis hergestellt, zusammen⸗ gesetzt oder — wenn auch in einzelnen Teilen — eingeführt werden, mit einer Abgabe von 1,70 Frank für den Apparat belegt werden sollen. Fabriken zur Herstellung und Werkstätten zur Zusammen⸗ setzung derartiger Apparate dürfen in Tunis nicht eröffnet werden ohne Ermächtigung des Generaldirektors der Finanzen, der durch Aus⸗ führungsverordnungen die Maßnahmen für den Betrieb der Fabriken oder Werkstätten festzusetzen und die Art der Entrichtung der Abgabe zu regeln hat. Für die eingeführten Apparate wird die Abgabe von der Zollverwaltung bei der Einfuhr erhoben und für Rechnung und im Namen der Zündholzmonopolverwaltung vereinnahmt. (Journal! officiel Tunisien.) b
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 15. Januar 1914. Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 28 204 12 552
1 Nicht gestellt..
8 1““ 8 88
Die Herzogliche Landeskreditanstalt in Gotha (staatliche Anstalt) veröffentlicht im Anzeigenteile der vorliegenden Nummer des „R.⸗ u St.⸗A.“ eine Einladung zur Zeichnung auf 3 000 000 ℳ 4 % reichsmündelsicherer Schuldverschreibungen Abt. X (unkündbar bis 1925). Der Zeichnungspreis beträgt 96,50 % zuzüglich Stückzinsen vom 1. Januar 1914 ab. Zeichnungen werden, früherer Schluß vorbehalten, bis Montag, den 26. Januar 1914, von den im Anzeigenteile bezeichneten Firmen entgegengenommen. 1 — Die württembergischen Staatseisenbahnen verein⸗ nahmten im Dezember 1913: 6 357 000 ℳ (gegen das Vorjahr end⸗ gültig weniger 129 154 ℳ). Einnahme vom 1. April bis letzten De⸗ zember 67 686 000 ℳ (gegen das Vorjahr endgültig mehr 770 219 ℳ). London, 15. Januar. (W. T. B.) Bankauswets. Total⸗ reserve 29 870 000 (Zun. 3 353 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 28 471 000 (Abn. 572 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 39 891 000 (Zun. 2 781 000) Pfd. Sterl., Portefeuille 29 724 000 (Abn. 2 368 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 46 065 000 (Abn. Pfd. Sterl., Guthaben des Staates 7 648 000 (Zun. 463 000 fd. Sterl., Notenreserve 28 828 000 (Zun. 3 402 000) Pfd. Sterl., Regierungssicherbeit 12 149 000 (Abn. 950 000) Pfd. Sterl. Prozent⸗ verhältnis der Reserve zu den Passiven 55 ½ gegen 49 8 in der Vor⸗ woche. Clearinghouseumsatz 290 Mtllionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres mehr 2 Millionen.
Paris, 15. Januar. (W. T. B.) Bankausweis. Bar⸗ vorrat in Gold 3 511 862 000 (Zun. 9 233 000) Fr., do. in Silber 635 344 000 (Abn. 3 814 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank und der Filialen 1 607 509 000 (Abn. 126 976 000) Fr., Notenumlauf 6 011 381 000 (Abn. 6 093 000) Fr., laufende Rechnung der Privaten 576 531 000 (Abn. 63 646 000) Fr., Guthaben des Staatsschatzes 166 591 000 (Abn. 76 356 000) Fr., Gesamtvorschüsse 790 826 000 (Abn. 19 370 000) Fr., Zins⸗ und Diskonterträgnis 7 172 000 (Zun. 1 297 000) Fr. — Verhältnis des Barvorrats zum Notenumlauf 68,98 gegen 68,82 in der Vorwoche.
“ “ Kursberichte von aus Fondsmärkten.
Hamburg, 15. Januar. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 79,50 Br., 79,00 Gd.
Wien, 16. Januar, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M. N. p. ult. 82,70, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 83,20, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 82,50, Türkische Lote per medio 230,50, Orientbahnaktien pr. ult. —, —, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 711,25, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 103,75, Wiener Bankvereinaktien —,—, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 633,75. Ungar. allg. Kreditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 528 50, Unionbank⸗ aktien 602 00, Türkische Tabakaktien pr. ult. 427,50, Deutsche Reichs⸗ banknoten pr. ult. 117,58, Oesterr. Alpine Montangesellschaftsaktien 798,00, Prager Eisen industrieges.⸗Akt. 2442, Brüxer Kohlenbergb.⸗ Gesellsch.⸗Akt. —,—. — Reserviert bei behaupteten Kursen.
London, 15. Januar, Nachm. (W. T. B.) Silber prompt 26 ½, 2 Monate 26 ⁄. Privatdiskont 3 ⁵8⁄⁄6. — Abende. 2 ½ % Engl. Konsols 711816. — Bankeingang 165 000 Pfund Sterling.
Paris, 15. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.
Rente 85,75. 18 . Madrid, 15. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 106,50. Lissabon, 15. Januar. (W. T. B.) Goldagio 19.
New York, 15. Januar. (Schluß.) (W. T. B.) Da die Haltung des Präsidenten in der kommenden Trustgesetzgebung heute günstiger beurteilt wurde, machte sich gleich bei Beginn des Verkehrs ein ziemlich lebhaftes Geschäft bemerkbar, und die Tendenz konnte als fest bezeichnet wergen. Wenn auch im weiteren Verlauf infolge von umfangreichen Realisationen die Haltung sich etwas schwächer gestaltete und die zu Ankang erzielten Kursgewinne von 1 bis 2 Dollar zum Teil wieder verloren gingen, so kam doch hold wieder eine bessere Stimmung zum Durchbruch, zum Teil auf allerdings unbestätigt ge⸗
c. Stückkohle 14,00 — 14,50 ℳ, d. Nußkohle, gew. Korn 1 14,25 bis 15,00 ℳ, do. do. II 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. III 14,25 — 15,00 ℳ, do. do. IV 13,75 — 14,50 ℳ, e. Kokskohle 12,25 — 13,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 11,25 — 12,75 ℳ, b. do. melierte 12,25 — 13 25 ℳ, c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 13,25 — 14,75 ℳ, d. Stückkohle 13,75 — 16,25 ℳ, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 15,75 — 19,00 ℳ, do. do. III 16,50 bis 20,00 ℳ, do. do. IV 12,25 — 14,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 20,50 — 22,00 ℳ, do. do. II 22,00 — 26,00 ℳ, g. Fördergrus 10,25 bis 11,25 ℳ. h. Gruskohle unter 10 mm 7,25 — 10,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15,00 — 17,00 ℳ, b. Gießereikoks 19,00 — 21,00 ℳ, c. Hercats I und II 21,00 — 24,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11,50 — 15,00 ℳ. Die nächste Börsenversammlung findet am Montag, den 19. Januar 1914, Nachmittags von 3 ¾ bis 4 ½ Uhr, im „Stadtgartensaale“ (Eingang am Stadtgarten) statt.
16 8
agdeburg Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad ohne Sack 8,95 — 9,02 ½. Nachprodukte 75 Grad ohne Sack 7,10 — 7,25. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. Iohne Faß 19,12 ½ — 19,37 ½. Kristallzucker Imit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,87 ½ — 19,12 ½. Gem. Melis I mit Sack 18,37 ½ —- 18,62 ½. Stimmung: Still. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Januar 9,25 Gd., 9,30 Br., Februar 9,25 Gd., 9,30 Br., März 9,35 Gd., 9,37 ½ Br., Mai 9,52 ½ Gd., 9,55 Br., August 9,75 Gd., 9,77 ½ Br., Oktober⸗Dezember 9,67 ½ Ed., 9,70 Br. Ruhig. — Wochenumsatz
703 000 Zentner. “ 1 “ (W. T. B.) Rüböl loko 70,00, für
Cöln, 15. 7,50. Bremen, 15. Januar. (W. T. B.) Schmalz. Loko, Tubs und Firkin 58 ¾, Doppeleimer 59 ⅜. K Stetig. — Baumwolle. Stetig. American middling loko 64 ¼. Hamburg, 16. Januar, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker I. Produkt Basi 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Januar 9,27 ⅛, für Februar 9,30, für März 9,40, für Mai 9,55, für August 9,77 ½⅛, für Oktober⸗Dezember 9,67 ½. 1 1 Hamburg, 16. Januar, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Ruhig. Good average Santos für März 51 ¼ Gd., für Mai 52 Gd., für September 53 Gd., für De⸗
zember 53 ½ Gd.
London, 15. Janugr. (W. T. B.) Rübenrohzucker 88 % Januar 9 sh. 2 d. Wert, stetig. Javazucker 96 % prompt 9 sh. 9 d. nom., ruhig. 18
London, 15. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Standard⸗ Kupfer stetig, 63, 3 Monat 63 ⅜.
Liverpool, 15. Januar, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 12 000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Fest. Amerikanische middling Lieferungen: Fest. Januar⸗Februar 6.82, Februar⸗ März 6,83, März⸗April 6,85, April⸗Mai 6,84, Mai⸗Juni 6,84, Juni⸗Juli 6,80, Juli⸗August 6,76, August⸗September 6,64, Sep⸗ tember⸗Oktober 6,45, Oktober⸗November 6,36. 8
Liverpool, 16. Januar, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko stetig. Mutmaßlicher Umsatz 12 000 Ballen, Import 10 000 Ballen, davon amerikanische — Ballen. Amerikanische Lieferungen ruhig. 88
Glasgow, 15. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants fest, 50/4 ½. gs
Paris, 15. Januar. (W (Schluß.) Nohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 28 ½ — 2 Weißer Zucker ruhig,
8 Februar 31 ¾⅜, für März⸗ .)
Januar. Mai
89 he
B.) 28 ¼ — 27 ¾. Nr. 3 für 100 kg für Januar 31 %, fü Juni 32 ⅜, für Mai⸗August 32 ⅞. Amsterdam, 15. Januar. (W. 5 ordinary 41 ½. — Bancazinn 102. Antwerpen, 15. Januar. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 24 ¾ bez. Br., do. für Januar 24 ¾ Br., do. für Februar 25 Br., do. für März⸗April 25 Br. Ruhig. — 4.
Schmalz für Januar 139
New York, 15. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 12 85, do. für Januar 12,30, do. für März 12,57, do. in New Orleans loko middl. 12 vF% Petroleum Refined (in Cases) 11,25, do. Standard white in New York 8,/75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 11 40, do. Rohe u. Brothers 11,75, Zucker fair ref. Muscovados 2,79, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ⅛, do. für Januar 9,17, do. für März 9,33, Kupfer Standard Januar —,—, Zinn 36,85 — 37,10.
B
Java⸗Kaffee good
Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 15. Januar 1914, 6—9 Uhr Vormittags:
Station 122 m 500 m 1000 m j 1500 m 2000 m 2800 m
— 124 76 = 6,8 — 8,.6 — 5,8 — 92 Rel. Fchtgk. %) 80 78 72 69 78 Wind⸗Richtung. ONO ONO V NO NO NO „ Geschw. mps. 1161656³ 6 10 10 Himmel etwa zur Hälfte bedeckt. Bis zu 230 m Höhe Tem⸗ peraturzunabme bis — 5,8, desgleichen zwischen 620 und 810 m von — 7,9 bis — 6,5, zwischen 1620 und 2000 m von — 9,2 bis — 5,8 Gr.
Seehöhe ..
Temperatur (C °)
Malin Head 768,8 S 2
beiter
meist bewölkt
Valentia
765,9
771] meist bewölkt
Scilly
765,0
O Z bedeckt
3 wolkig
(Königsbg., Pr.) 769 meist bewölkt
Aberdeen
769,1
WNW 2 bedeckt
773 vorwiegend heiter
Shields
V 768,6
NW L bedeckt
(Magdeburg meist bewölkt
Holyhead
V 763,1
ONO l wolkig
1
(Grünbergschl.) meist bewölkt
Ile d'Aix
762,3
V 4 heiter
(Mülhaus., Els.)
— 4 0 763 Nachm Niederschl.
St. Mathieu V
764,4
((Friedrichshaf.) 2 0 767 meist bewölkt
Grisnez
Paris
Vlissingen
Helder
765 8
O 2 halb bed.
0
5 heiter
S 1 bedeckt
““
9O. ⸗5 beiter —4 000 6 7640 NNO 1 wolkenl. — 8 0 764 7660 NO wolkig — 3 0
((Bamberg)
766 vorwiegend heiter
768
— 2 1 769
Bodoe
760,5
W
Christlansund
763,4
Skudenes Vards Skagen
755,7 NO bedeckt —7.909755 762,2 WSWI Nebel — 1 1 764
4 wolkig 40 3 Regen 5 5
4 0 754
——
755
Hanstholm
Kopenhagen
Stockholm
wolkig
[—0 768
502 0 766
2 halb bed.
— 2 0 759
Hernösand Haparanda
Windst. bedeckt
2 bedeckt
— 13 3 754
Wisby
6 wolkenl.
Karlstad
E
1
Windst. wolkenl.
— 40
Archangel
2
N 1 heiter
— 29 0
Petersburg
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1 NO
1 bedeckt
Riga
2
3
WNW 3 bedeckt
Wilna
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W 1 bedeckt NW 2 bedeckt
Warschau
e WSW2 Nebel
— 9
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Wien
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765 vorwiegend hetter
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ziemlich heiter
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Florenz
3 bedeckt
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Thorshavn
—29
0200
22
— — — — 9
bedeckt
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—2 — -22n
Sevdisfiord
——S S. —
balb bed.
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2
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Rügenwalder⸗
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SW 4 bedeckt
vorwiegend heiter
Gr. PVarmouth 7
Krakau
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NO 2Regen
2
bo SD. 90
Windn. bedeckt
Æ0. 0Ꝙ
— 10 0 769 vorwiegend helter
Lemberg
. S.
7
WSWF bedeckt
— 11 0 768 vorwiegend heiter
Hermannstadt 766 4 W
Triest
762 8
1 Nebel
— 2 3 7763 Nachts Niederschl.
2 wolkenl.
Reykjavik (5 Uhr Aben
761,0 ds)
2 wolkig
2.3 7 02 0 763 onhalt. Niederschl. 6 9 763, (Lesina) 8 ztemlich heiter
Cherbourg
—
765,7
5 wolkig
8
55 5⸗ 3 9 766
Clermont
763,6
2 bedeckt
[— 9 0 764
Biarritz
3 bedeckt
—1 0 762
Nizza
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*) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0k= 0 mm; 1 = 0,1 bis 0,4; 2 = 0,5 bis 2,4;
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sonst strenger Frost, ohne nennenswerte Niederschläge.
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6,4. 4 = 6,5 bis 12,4; 5 = 12,5 bis 20,4; G = 20,5 bis 81,4;
7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 415 bis 59,4; 9 ů= nicht gemeldet.
Das gestrige Hochdruckgebiet ist verflacht und hat sich ein wenig südwarts valagert; Maxima von 769 mm liegen über Großbritannien Flache Tiefdruckgebiete befinden sich über dem Mittelmeer und uber Nordosteuropa, letzteres mit einem Ausläufer nach der Nordsee. — In Deutschland ist das Wetter an der Küste bei mäßigen Westwinden trübe, im Binnenland bei schwachen Winden heiter; im äußersten Nordwesten und
sterreich.
—
Nordosten herrscht Tauwetter,
Deutsche Seewarte.
Akt, bei dem allzupiel Schaugepränge entfaltet wurde. Im übrigen aber ist zum Lobe der Aufführung zu sagen, daß sie sonst tunlichst nach Einfachheit des Szenenbildes strebte und mit geschickter Ausnutzung der Drehbühne den Wechsel des Schauplatzes rasch vollzog. Besonders kam das den Hreeben zugute, bei denen man tatsächlich den Eindruck empfing, als wanderten der König und der Narr über eine weite, öde, sturmgepeitschte Ebene, bis sie die schützende Hütte erreichten. Eindrucksvoll war auch das sonnige Landschaftsbild der Küste von Dover mit dem auf dem grünen Rasen im Vordergrunde ruhenden mächtigen Findling, von dem der geblendete Gloster seinen vermeintlichen Todessprung tut, und dem Kornfeld im Hintergrund, durch dessen reife Aehren später der geistig umnachtete König naht. — Im Mittelpunkte der Darstellung stand naturgemäß der König Lear Albert Bassermanns: eine hoheitsvolle patriarchalische Erscheinung, jeder Zoll ein König, wenn er nicht, wie das seine Art ist, in Uebertreibungen des Gebärdenspiels und nervös unruhige Zuckungen verfiel. Die starke Betonung des Pathologischen, das Stocken und Zerpflücken der Rede benahm diesem Lear den großen monumentalen Zug des Ueber⸗ menschentums, der ihn auch im Bettlergewande noch als Köntglichen Recken erscheinen läßt. Fast nichts davon war in den gewaltigen Heideszenen und bei dem Wiedersehen mit Gloster zu verspuͤren. Rührend wußte er dogegen die greisenhafte Schwäche der Anfangsszene und am Schluß das Wiedererkennen Cordelias zu zeichnen. Hier söhnte er mit manchen weniger erquicklichen Einzelheiten seiner Leistung wieder aus. Von den früͤheren Rolleninhabern sind nur zwei am alten Platze geblieben: Alerander Moissi, der dem Narren den rechten tragischen Unterton ieh und durch alle erzwungene Froöhlichkeit hindurch die Besorgnis um den geliebten Herrn stark und unauffälltg hervorleuchten ließ, und Eduard von Winterstein als getreuer, biederer Kent. Joseph Kleins Gloster war ebenfalls von eindringlicher Wirkung, und auch der Edgar von Werner Krauß, der Edmund Joseph Daneggers gehörten zu den besten Leistungen des Abends. Die drei Töchter wurden von Leopoldine Konstantin (Goneril), Anna Feldhammer (Regan) und Camilla E“ gespielt. Am schärfsten profiliert war von diesen die Goneril Frau Konstantins. Die Gesamtauf⸗ führung, die von sieben Uhr bis spät in die zwölfte Stunde dauerte, fand nach den Hauptszenen lebhaften Beifall, zwischendurch aber war eine merkliche Ermüdung der Zuschauer unverkennbar.
In der morgen, Sonnabend, im Königlichen Opernhause stattfindenden Aufführung von „Parsifal“ singt Frau Leffler⸗Burckard die Kundry, Herr Kirchhoff den Parsifal, Herr Knuüͤpfer den Gurnemanz, Herr Forsell den Amfortas, Herr Habich den Klingsor, Herr Schwegler den Titurel. Anfang 7 Uhr.
Im Königlichen Schauspielhause geht patriotische Schauspiel .1812“„ von Otto von der in Szene. Die Hauptrollen werden von den Clewing, Böttcher, Kraußneck, von Vallentin, Werrack und Stange gegeben. Herr Vollmer spielt den jüdischen Hausierer; die beiden Damenrollen des Stuckes werden von Fräulein Abich und Fräulein Ressel dargestellt. — Frau Paula Conrad, die vor nunmehr 12 Jahren aus dem Verbande des Königlichen Schauspielhauses schied, uUm ihrem Gatten, Herrn Dr. Schlenther, der damals die Direktion des Hofburg⸗ theaters übernahm, nach Wien zu folgen, wird wieder an die alte Wirkungsstätte ihrer künstlerischen Tätigkeit zurückkehren. Frau Conrad wird jetzt am Königlichen Schauspielhause als Ehrengast auftreten, und zwar zunächst als Mutter Aase in Ibsens „Peer Gynt“, der Anfang Februar, neu einstudiert, im Königlichen Schauspielhause in Szene gehen wird. Sodann wird Frau Conrad einige Rollen von Anna Schramm übernehmen; als erste Rolle nach der Mutter Aase spielt Frau Conrad die Toinette in dem Mollereschen Lustsplel „Der eingebildete Kranke“. In der am Sonntag im Neuen Operntheater (Kroll) statt⸗ indenden Volks⸗ und Schülervorstellung von Goethes „Iphigenie auf Tauris“ sind die Rollen folgendermaßen besetzt: Orestes: Herr Mühl⸗ bofer; Pplades: Herr Geisendörfer; Thoas: Herr Leffler; Arkas: Herr Zimmerer. Die Iphigenie wird Frau Selma Schluͤter vom Hof⸗ theater in Schwerin als Gast spielen. Die Preise sind außerordentlich miedrig bemessen. Parkett kostet 1,50 ℳ, Seitenparkett 1,00 ℳ, Stehplatz 50 ₰. — Die Vorstellung beginnt um 7 ½ Uhr.
morgen das Pfordten 8 Herren Patry, Ledebur, Mühlhofer,
-
Konzerte.
Im Schiedmaver⸗Mantheysaal (Potsdamer Straße 27) wurden am Sonntag vornehmlich Kompositionen für das Schied⸗ maver⸗Meister⸗Harmonium „Dominator“ zu Gehör gebracht. Das orgelartige Instrument wurde teils allein von Mark Günz⸗ burg, teils mit Klapierbegleitung von Elsa Günzburg⸗Oertel gespielt. Unter den Meisterhänden des Pianisten Günzburg, der sich zum ersten Male auf diesem neuen Gebiete versuchte, wurden wunder⸗ bar schöne Tonwirkungen erzielt, das Harmonium bewährte sich auch im Zusammenklang mit dem Flügel. Die Zuhörer waren durch das Gebotene vollauf befriedigt. — Ein vornehmes Wohltätigkeitskonzert gab der Militärhilfsverein des III. Armeekorps an dem⸗ elben Tage in den Räumen des Reichstagsgebäudes. Hertha Dehmlow und Lola Artôt de Padilla (Gesang), vetztere von keinem geringeren als dem Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß begleitet, sowie der Pianist Vianna da Motta, der erste Tenor des Deutschen Opernhauses Alexander Kirchner und der Harfenvirtuose Luigi Magistretti waren die Solisten. Außerdem bereicherten noch Vorträge des Berliner Lehrer⸗Gesangvereins unter Professor Felixr Schmidts Leitung das verschwenderisch ausgestattete Programm. Auf die Einzelheiten aller künstlerischen Gaben näher einzugehen, verbietet leider der Raum; es ge⸗ nügt, festzustellen, daß sie auch den verwöhntesten Geschmack durchweg be⸗ friedigen konnten und allen Beteiligten große Ehrungen eintrugen. „Einen vorzuglichen Eindruck hatte ein Klavierabend von Edith Albrecht am
age vorher im Bechsteinsaal hinterlassen. Das
der besten Quartettvereinigungen der Welt Recht anregend verlief ein Liederabend von Gertrud Lange an demselben Montag im Harmoniumsaal. Mit ihrem dunklen, wohlklingenden Mezzosopran wußte sie aus ihrem reichbaltigen Pro⸗ gramm die Lieder dramatischen Charakters wie „Lust der Sturmnacht“ von Schumann und „Lied der Musikantin“ ganz besonders gut zu ge⸗ stalten. Weniger konnte die Wiedergabe der Gesänge von Richard Wagner befriedigrn; es machte sich hier ein zu großer Mangel an Ruhe in der Tongebung bemerkbar, die gerade bei diesen Liedern unerläßlich ist. Leider sprach auch die Stimme in der Mittellage nicht so an wie in den anderen Registern. Herr Friedrich Lange war ein guter zuverlässiger Begleiter am Klavier. — Die Klaviervorträge von Harry Neuhaus im Bechsteinsaal hinterließen, gleichfalls am Montag, gemischte Gefühle. Wenn die Sinnigkeit in der Wiedergabe lyrischer Partien eben wohl⸗ tuend berührt hatte, enttäuschte bald darauf eine merkbare Verschwommenheit im Vortrag. Zu einer einheitlichen, ent⸗ schiedenen Wirkung konnte es deshald nicht kommen, obgleich eine künstlerisch veranlagte Natur aus den Vorträgen sprach. Im Beethovensaal ließ sich um dieselbe Zeit ein ungefähr drei⸗ zehnjähriger Geiger, Andreas Weißgerber, hören. In seinem Spiel machte sich mehr der gute Schüler als der Künstler geltend. Seine technische Kunst ist ganz hübsch entwickelt, aber doch noch nicht zu bemerkenswerter Höhe gedieben. Bei dem sehr zahlreichen Publikum fanden diese doch noch sehr dilettantischen Leistungen lebh aften Anklang. Im Blüthnersaal lernte man am Dienstag in Erich Rieck einen tüchtigen Dirigenten kennen, der gemeinsam mit dem Blüthner⸗Orchester und dem Pianisten Paul Goldschmidt Werke von Liszt und Mendelssohns A⸗Moll⸗(Schottische) Symphonie, ferner die Ouvertüre „Phédre“ von Massenet und eine Neuheit: „Symphonische Ouvertüre“ Op. 24 von A. Scharrer mit dem Orchester aufführte. Er bringt alles mit, was einen Dirigenten ausmacht, und so erfuhren dann die ausgeführten Werke eine zufriedenstellende Wieder⸗ gabe. Nur vor Uebertreibung in den Zeitmaßen muß er sich in Zukunft hüten, welcher Fehler besonders in der A⸗Moll⸗Sympbonie von Mendelssohn in die Erscheinung trat. Die noch unveröffentlichte Ouvertüre von Scharrer ist ein geschickt aufgebautes Musikstück, bei der zwar bald dieser, bald jener große Tonsetzer Pate gestanden hat, die aber doch durch manchen eigenen Zug fesselt. Der mitwirkende Pianist verfügt über eine vorgeschrittene Technik, die aber nicht immer in den Dienst der Ausdeutung des Werkes gestellt wird. Er müßte mehr Seele in sein Spiel legen. Das Orchester hielt sich wacker und zeigte größte Spielfreudigkeit. Im Beethovensaal bot um dieselbe Zeit der „Slavische Abend“ des „Böhmischen Streichquartetts“ als solcher ein ganz eigenes Interesse durch den Vergleich, zu dem die Tonsprache der drei Meister slavischer Musik: Tschatkowskv, Dvokäk und Smetana, anregte. Das F⸗Dur⸗Quartett des erstgenannten russischen Kom⸗ ponisten: düster und schwärmerisch mit einem leichten frohsinnigen Anklang im zweiten Satze, von den Werken der böhmischen Tonsetzer das Quartett in E⸗Moll Smetanas („Aus meinem Leben*): leicht, elegant, flüssig, nur im dritten und vierten Satz ernster gestimmt, und schließlich das den gleichen Grundcharakter zeigende entzückende Dvokäͤksche Klavierquintett (A⸗Dur): geistvoll, fein und doch nicht ober⸗ flächlich. Beide letzteren brachten sowohl die vier Künstler, wie be⸗ sonders auch deren Partner am Flügel, Severin Eisenberger, in liebevollster Durcharbeitung heraus. In gleicher Weise boten die anderen Gaben des Abends einen vollen Genuß.
Julia eases sang am Mittwoch im Beethovensaal Lieder aus alter und neuer Zeit mit Geschmack und auch nicht ohne Gefühl. Die Dame weiß ihrer sorgsam gepflegten Stimme hübsche Klangwirkungen abzugewinnen, die ihren verständig angelegten Vortrag angenehm unterstützen. Die Vorträge wurden mit herzlichem Beifall aufgenommen. — Die Großherzoglich sächsische Kammersängerin Selma vom Scheidt gab an demselben Mutwoch im Klindworth⸗ Scharwenkasaal einen ihrer beliebten Volks⸗ und Kinderliederabende. Eine ganze Reihe von lieblichen Wetsen wußte sie mit ihrer kleinen sympathischen Stimme und herzgewinnenden Vortragsart Jung und Alt so zu vermitteln, daß ihr nach jedem Liede stürmischer Beifall dankte und sie sich auch zu mehreren Zugaben verstehen mußte. Wenn die für diese Sangesart ganz besonders begabte Künstlerin vielleicht durch Einschaltung von einigen Gesängen anderen Charakters Abwechslung in ihr Programm bringen wollte, wäre ihr Konzert⸗ abend noch interessanter und die Aufnahmefähigkeit für die schlichten Volksweisen sicher noch großer. Die Veranstaltung hätte einen regeren Besuch verdient, als ihr zuteil wurde. Im Festsaal des Brüdervereins (Kurfürstenstraße 16) ließ sich am Mittwoch die Sängerin Gertrud Noack hören. Die zarte Stimme der Dame bewährte sich am besten in lyrischen Gesängen; so gelang Robert Kahns duftiges Liedlein „Ueber den Bergen“ ganz vortrefflich. Dagegen ist die Ausdrucksfähigkeit der Dame kräftigen Schattierungen nicht gewachsen. Die Umrisse verwischen sich dann. Mit den Liedern wechselten Geigenvorträge von Hildegard Therese Musehold ab, die sich, wie die Gesangsleistungen, einer fr Aufnahme erfreuten. v“
ebenbürtig an. —
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Manunigfaltiges.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten, die nur von kurzer Dauer war, war der bedeutungsvollste Gegenstand der Tages⸗ ordnung eine Vorlage, betreffend die Annahme einer Schenkung von fünf Millionen Mark zur Errichtung einer „Repphanschen Waldschulstiftung der Stadt Berlin*. Die Stiftung wurde ohne Erörterung einstimmig angenommen. Der Vorsteher Michelet richtete an die Adresse des hochherzigen Spenders herzliche Dankesworte und stellte es dem Magistrat anheim, dem Geber dieser größten Spende, die Berlin je erhalten hat, die besondere Anerkennung der städtischen Körperschaften auszudrücken. — Nach Erledigung einer Reihe kleinerer Vorlagen, die kein allgemeines Interesse boten, wurde die össentliche Sitzung, der eine geheime Sitzung folgte, geschlossen. 86
größeren Wasserläufe, besonders die Hauptströme, blieben eisfrei. Strom Memel Weichsel Oder Elbe Weser Rhein Pegel Tilsit Thorn Steinau Barby Minden Kaub MW Dezem⸗ ber 1913.. 350
Unterschied
gegen MW
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1896/1910 9ov% + 59 + 149 † 82 +X 103 ——⸗) Dezember der Abflußjahre 1896 1910 Kalenderjahre 1895/1909.
22 55⁷ 23 262
243
+ 69 + 58 „ gleich Dezember der
Altona, 15. Januar. (W. T. B.) Die städtischen Kollegten beschlossen in ihrer heutigen Sitzung die Stiftung eines Preises von 2000 ℳ für den diesjährigen Prinz Heinrich⸗Flug.
Duisburg, 16. Januar. Zeche „Rheinpreußen“ und zu get
(W. T. B.) Auf dem Schacht 2 der Rbe in Homberg sind gestern ein Steiger zwei Häuer durch niedergehende Gesteinsmassen verschüttet und ötet worden. Die Leichen wurden in der Nacht geborgen.
Bremerhaven, 15. Januar. (W. T. B.) Der Bremer⸗ havener Fischdampfer „Loy“, der Reederei Joh. Wieting ge⸗ hörend, der am 16. Dezember den Geestemünder Fischereihafen zu einer Fangreise in die Gewässer östlich von Island ver⸗ lassen hat, gilt nunmehr als verloren. Der Dampfer, der noch am 31. Dezember fischend gesichtet worden ist, hätte in den ersten Januar⸗ tagen am Markte sein müssen. Man muß bestimmt damit rechnen, daß er gesunken ist, zumal auch seine Kohlenvorräte für eine längere Reise nicht ausgereicht hätten. Er hatte eine Besatzung von 13 Mann und machte erst seine dritte Reise. Die Fischdampfer „Lachs⸗ und „Forelle“, die gleichfalls überfällig waren, sind im Polareis festgeraten. (Vgl. Nr. 11 d. Bl.)
„Straßburg i. Els., 15. Januar. (W. T. B.) Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, haben die kriegsgerichtlichen Urteile gegen den Oberst von Reuter und den Leutnant Schad sowie gegen den Leutnant Freiherrn von Forstner infolge des Verzichts der Gerichtsherren auf Einlegung eines Rechtsmittels nunmehr Rechts⸗ kraft erlangt.
Livorno, 15. Januar. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht wurden mehrere Erdstöße wahrgenommen, die gegen Ende stärke waren. Schaden ist nicht angerichtet worden.
New York, 15. Januar. (W. T. B.) Nach einem Telegramm aus Cumberland in Maryland ist der Deich am Stony River gebrochen. Eine 35 Fuß hohe Wasserflut hat bei Harrison die Brücke der Western Maryland⸗Eisenbahn und mehrere andere Brücken fortgerissen. Menschen sind nicht umgekommen, da rechtzeitig Warnungen eingetroffen waren.
Yarmouth (Neu Schottland), 16. Januar. (W. T. B.) Ein Beamter der Royal Mail Companv, der sich zurzeit des Unglücks an Bord des Dampfers „Cobequid“ (vgl. Nr. 12 d. Bl.) befand, erklärte, daß niemand für den Verlust des Schiffes verantwortlich zu machen sei, da das Wetter ausnehmend ungünstig gewesen sei. Schon während der ersten zwölf Stunden nach Auffahren des Schiffes sei die Lage kritisch gewesen, da der Boden des Schiffes eingedrückt wurde. Dann versagte der Dampf, und die Leute waren ohne Licht und Heizung, bis sie das Schiff verließen. Die Reisenden lebten von Zwieback und Reismehl. Die Disziplin sei ausgezeichnet gewesen, es habe keine hanik geberrscht. — Nach Meldungen aus St. John (Neu Braun⸗ chweig) sind der Kapitän und elf Mann der Besatzung des Dampfers „Cobequid“, welche die Nacht über noch an Bord des Schiffes geblieben waren, gestern auf ein anderes Schiff ge⸗ bracht worden.
8 v“ (W. T. B.) Die Zahl der infolge des Vulkanausbruchs auf der Insel Sakuraschima Ver⸗ mißten wird jetzt auf siebentausend angegeben. Alle fremden Missionare sind in Sicherheit. Die Nahrungsmittel sind knapp. (Vgl. Nr. 12 d. Bl.) b 8
Tokio, 15. Januar.
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Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)
Niederlande.
21. Januar 1914. Dorpsverceniging „Ons Belang“ in Stellendam (Provinz Südholland): Lieferung von Kunstdünger. Die Bedingungen sind für 0,05 Fl. bei dem Schriftführer des Vereins erhältlich.
21. Januar 1914. Landbouwvereeniging in Woldendorp (Provinz Groningen): Lieferung von Kunstdünger. Die Bedingungen sind für 5 Cents bei dem Schriftführer P. Dykhuis erhältlich. 8
Nr. 2 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 13. Januar, hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 14. De. zember 1913, betr. Aenderung und Ergänzung der Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln. — Erlaß des Ministers der öffent⸗ lichen Arbeiten vom 7. Januar 1914, VI. 64. D. 25 635, betr. Kessel⸗ vorschriften. Nachrichten. 8 I11I1“
klare musikalische Geföhl der Dame, ihr zündendes Temperament
———ö