werden. An die Herren vom Zentrum möchte ich die Gewissensfrage richten: Kaufen Sie denn soviel in den kleinen Kaufmannsläden auf dem Lande? In der 20 jährigen Wirksamkeit der bisherigen Sonntags⸗ ruhe ist nachgewiesen, daß die Nachteile, die anfangs jedes solche Ge⸗ setz bringt, alsbald wieder verschwinden. Früher fanden hier in Berlin große Protestversammlungen gegen die Sonntagsruhe statt und es hieß, die Angestellten würden nur auf die Tanzböden gehen, die Handels⸗ angestellten würden demoralisiert werden usw. Wer schämt sich heute nicht, jemals so etwas gesagt zu haben? Das Verbot der Sonnta 8⸗ arbeit in Frankfurt a. M. hat auch nicht dem kleinsten Ladeninhaber den Bankrott gebracht. Fürst Bismarck operierte mit dem Argument, man dürfe dem Arbeiter nicht ein Siebentel seines Verdienstes nehmen. Die Arbeiter sind aber durchaus mit der Sonntagsruhe einverstanden und wünschen jetzt sogar die Sonnabendnachmittaasruhe. Das Zentrum tritt im Namen der christlichen Religion für die Sonntagsrube ein. Aber gerade aus katholischen Kreisen werden Fälle von Teirorismus gemeldet, wo einzelne Ladeninhaber von ihren Kollegen verhindert wurden, die völlige Sonntagsruhe einzuführen. Die sosiale Entwicklung drängt immer mehr auf völlige Sonntagsruhe hin. Wenn das Zentrum wirklich rein religiöse Ziele verfolgte, dann könnte es diese Strömung leicht für seine kirchlichen Zwecke ausnutzen. Statt dessen tritt es der Ausdehnung der Sonntagsruhe entgegen. Das Eintreten für das Erwerbschristentum ist die neueste Entwicklungs⸗ phase des Zentrums. Den ersten Antrag auf Sonntagsruhe hat im Jahre 1869 ein Sozialdemokrat gestellt. Das Zentrum sollte sich doch hier wenigstens Mühe geben, mehr christliche Wahrhaftigkeit zu üben. Vizepräsident Dove: Ich nehme an, daß mit dieser Aeußerung kein Mitglied des Hauses getroffen werden soll. Abg. Quarck (fortfahrend): Erst im Jahre 1877 trat das Zentrum mit emem Antrage auf Sonntagsruhe hervor. Graf Galen verlangte aber nur eine Regierungsenquete über die Frage. Graf von Hertling und von Schorlemer⸗Alst haben früher einen anderen Standpunkt vertreten. Aber jetzt mußte der Abg. Hitze verzichten, seinen Standpunkt vorzutragen, damit der Abg. Erzberger im Bern⸗ hardschen Sinne das Bremsen in dieser Frage besorgen konnte. Ich bin neugierig, was Ihre Zentrumsarbeiter zu der Stellung des Herr Erzberger sagen werden. Auf dem kürzlich hier in Berlin ab⸗ gehaltenen Kongreß der christlichen Gewerkschaften ist ausgesprochen worden, daß der Mittelstand nicht auf Kosten der Arbei er Ver teuerungspolitik treiben dürfe. Für diese selben rückständigen Krämer aber hat sich gestern der Abg. Erzberger ins Zeug gelegt. Da möchte ich mit den Worten der Bibel bei der Vertr ibung aus dem Tempel Ihnen die christliche Vermahnung geben, Ihr Pharisäer, Ihr Schlangen⸗ gezücht, die Ihr mit Worten für die Sonntagsheiligung eintretet, wollt den Angestellten keine Sonntagsruhe gewähren. Wenn Sie, Herr Erzberger, Geschäftsführer des Hansabundes werden möchten, so könnte man Ihnen und dem Hansabunde gratulieren: in der Frage der s Die Bestimmung,
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Sonntagsruhe passen Sie zusammen. D wonach die Prokuristen von der Sonntagsruhe ausgenommen werden, ist äußerst bedenklich. Erhebliche Bedenken haben wir auch gegen den Sonderparagraphen für israelitische Geschäfte. Wenn die Möglichkeit geschaffen würde, jeden Mißbrauch solcher Ausnahmen
Hauszuschließen, dann ließe sich über diesen Punkt noch reden. Wenn nicht die völlige Sonntagsruhe erreicht werten kann, so vereinigen Sie sich wenigstens mit uns dahin, die ganze Sonntagsarbeit auf wenige Stunden zusammenzudrängen, sodaß der Angestellte vielleicht vormittags von 10 Uhr an ganz frei wird. Vor allem aber fordern wir auch die Ausdehnung der ausnahmslosen Sonntagsruhe auf die Apotheken. In der Frage der Sonntagsruhe haben die Handlungsgehilfen ohne Unterschied der Parteien zusammen⸗ gehalten. Hier wird die Handlungsgehilfenschaft auch lernen, politische Energie zu entwickeln. Hoffentlich führt das zu einer größeren Ein⸗ heitlichkeit der Organisationen der Handlungsgehilfen. Sie sehen hieraus aber auch, daß es sich nicht etwa nur um Sozialdemokraten bandelt, die vollkommene Sonntagsruhe fordern. Den Herren, die so leicht Millionen für Militärzwecke bewilligen, müßte jetzt das Ge⸗ wissen schlagen, wenn es gilt, unserer Jungmannschaft die nötige Er holung zu gönnen. In Dänemark, England, Amerika und selbst i em katholischen Frankreich, wo die Einführung der Sonntagsruh besondere Schwierigkeiten gehabt hat, hat man schon weitergehende Bestimmungen für die Sonntagsruhe, als sie in diesem Gesetzentwurf vorgesehen sind. Stimmen Sie mit uns für die volle Sor niagsruhe!
Abg. Birkenmayer (Zentr.): Vom Standpunkt der Inter⸗ essenten meines Wahlkreises muß ich in erster Lnnie bitten, daß es bei den jetzigen fünf Arbeitsstunden am Sonntag verbleibt. Es ist ganz unmöglich, für ein so weites Gebiet wie das Deutsche Reich einheit⸗ liche Bestimmungen zu treffen. Man soll nicht alles über cinen Kamm scheren und nicht Gesetze votieren, die zwar einen großen Teile nennenswerte Vorteile bringen, aber auf der anderen Seite ebenso große Erwerbskreise schädigen. Man muß unterscheiden zwischen Groß⸗ handel und Kleinbetrieben, zwischen Großstädten und Landstädten. Wenn die Großstädte und der Großhandel die volle Sonntagsruhe wünschen, so gönne ich sie ihnen: man muß aber auch den bescheidenen Verhältnissen der kleinen Städte ein soziales Verständnis entgegenbringen. Man spricht soviel von einer Schonung des Mittelstandes. Hier ist eine gute Gelegenheit dazu. Es nützt diesem nichts, daß man ihm gewisse Ausnahmen konzediert; die fünf Stunden müssen gesetzlich festgelegt werden. Man sage nicht, daß der Landmann auch in der Woche Zeit hat zu kaufen. Wenn er am Wochentage in die Stadt gehen soll, so verliert er einen ganzen Arbeits⸗ tag. Der kleine Kaufmann ist einfach auf den Landwirt angewiesen. An der Erfüllung seiner religiösen Pflichten ist der Landmann durch die Einkäufe am Sonntag nicht gehindert: er kann die Frühmesse besuchen. Man übe gegenüber dem Mittelstande Gerechtigkeit. § 3 stimmen wir zu. Wir halten die Konzession an die jüdischen Kaufleute für vollständig be⸗ gründet. Wir respektieren die Glaubenstreue der Juden und gewähren ihnen die Gewissensfreiheit, die wir auch für uns verlangen. Wollen Sie etwa den Bauern die Detailretsenden auf den Hals schicken? Die Bauern kaufen lieber bei den ansässigen Kaufleuten, die ihnen die Garantie geben, daß sie gute Ware erhalten. Die Volksvertretung muß nach dem Grundsatze handeln: leben und leben lassen. Warum führt man denn jetzt einen Sturm gegen die kleinen Kaufleute und nicht auch gegen die Wirt⸗hänser“ Was würden die Handlungsgehilfen agen, wenn etwa die Eisenbahnen am Sonntag den Betrieb ein⸗ stellten⸗ Es ist doch nicht möglich, einfach den Betrieb am Sonntag einzustellen. Jedenfalls muß ein Gesetz zustande kommen, das die be⸗ rechtigten Interessen des Mittelstandes nicht schädigt.
Abg. Marguart (ul.): Zu dem vorliegenden Gesetzentwurf mochte ich nicht im Namen meiner Partei, sondern nur in meinem eigenen Namen das Wort ergreifen. Wenn vom Vorredner der Standpunkt vertreten wurde, daß vorzugsweise die Angestellten An⸗ spruch auf die volle Sonntagsruhe haben, so darf doch nicht verkannt werden, daß dasselbe auch für die Prinzipale gilt; denn sowohl Handlungsgehilfen als auch Prinzipale sind in unseren Zeit in hohem Maße in Anspruch genommen. Duvrch die jetzige Ordnung der An⸗ gelegenheit wird das Familienleben auf das empfindlichste gestört. Man hat in Handelskreisen über die volle Sonntagsruhe Er⸗ hebungen angestellt. Aus dieser Statistik ergibt sich, daß sehr viele Prinzipale für die volle Sonntagsruhe eintreten. Andererseits ist auch festgestellt, daß die Gegner der vollen Sonntagsruhe im Handelsgewerbe noch sehr zahlreich sind. Alles in allem aber hat sich die Bevölkerung rascher, als man 1891 vorausgesehen hat, an die Durchführung der Sonntagsruhe gewöhnt. In einer Eingabe über diese Frage ist sehr richtig betont worden, daß ein Uebergangsstadium bis zur Durchfübrung der völligen Sonntagsruhe notwendig ist. Ich wünsche dringend, daß zu den Grundlagen des Entwurfs von 1907 zurückgekehrt wird, der leider damals nicht Gesetz geworden ist. Ich halte zwei Stunden Sonntagsarbeit für vollständig ausreichend und unterscheide mich in dieser Beziehung durchaus von dem Vorredner. Die Hoffnungen, die die Handlungsangestellten auf die Gemeinden gesest haben, sind leider zum großen Teil unerfüllt ge⸗ blieben. Unter dem geltenden Gesetz sind die sechs Ausnahmesonntage,
1 — 1
vielfach von den Behörden unter den worden, ohne daß davon die Geschäfte, wie siatistisch nachgen iesen ist, einen Vorteil gehabt hätten. In Sackhsen hat man es sogar fertig bekommen, daß zur Zeit der Baumblüte, wo Hunderttausende in die Natur hinausströmen, ein Ausnahmesonntag eingeführt wurde. Den Verwaltungsbehörden darf daher die Befugnis, die Ausnahmesonntage zu bestimmen, nicht ferner übertragen werden. Die Poturisten haben ja im allgemeinen eine dem Prinzipal ähn⸗ liche Stellung. Aber es gibt auch kleine Prokuristen mit geringem Gebalt, die auf gleicher Stufe mit den übrigen Angestellten stehen. Diese verdienen deshalb denselben Schutz. Der Gesetzentwurf spricht ja selbst die Hoffnung aus, daß die Zahl der Ausnahmetage nicht ver⸗ mehrt werde. Man darf den Angestellten auch für die Zukunft nicht die Aueübung ihrer religiösen Pflichten erschweren. Die Gesundheit der Angestellten muß im Interesse der Voltswirtschaft erhalten bleiben, ebenso muß ihnen Gelegenheit gegeben werden, sich mehr als bisher ihrer Familie widmen zu können. er ehemalige preußische Handelsminister Freiherr von Berlepsch und andere Staatsmänner sind für die völlige Sonntagsruhbe eingetreten. Die Kommisston muß darauf achten, daß bei diesem Gesetz die materiellen Güter nicht höher als die ideellen gestellt werden.
Akg. Thumann (Els.): Die völlige Sonntagsruhe paßt aller⸗ dings nur für die Großstädte, von denen eine ganze Reihe sie schon eingeführt haben. Aber auch an manchen kleinen Orten werden Sonntags viele Dinge eingekauft, die man sich ebenso gut an Wochen⸗ tagen anschaffen kann. Bei der statutarischen Regelung dieser Frage, muß auf jeden Fall darauf gesehen werden, daß auch der Kaufmann⸗ schaft ein Mitbestimmungsrecht eingeräumt wird.
Graf von Posadowsky⸗Wehner (b⸗k. F.): Die Vorlage der verbündeten Repierungen scheint mir nicht so freundlich auf⸗ genommen zu werden, wie man eigentlich nach den vielfachen An⸗ trägen der letzten Jahrzehnte und den Anregungen bei der Beratung des Reichsamts des Innern hätte erwarten konnen. Trotzdem kommt die Vorlage dem Ziele einer vollständigen Sonntagsrube wieder einen Schritt näher. Die für ein Hirtenvolk erlassene Ordnung, sechs Tage wird gearbeitet und am siebenten geruht, kann leider in unserem verwickelten Geschäftsleben und den schwierigen Er⸗ werbsverhältnissen nicht so ohne weiteres durchgeführt werden. Es ist deshalb nicht möglich, auf einmal mit alten Gewohn⸗ heiten so ohne weiteres zu brechen. Die betreffenden Kreise sollten sich doch sagen, daß immerhin ein Schritt zum Bessern getan ist. England hat strenge Sonntagsruhe, und trotzdem ist das engliche
nichtigsten Gründen ben illigt
Volk noch immer das reichste Volk der Welt, beberrscht es den größten Teil der bekannten Welt. Frrilich nimmt die englische Sonntagsruhe infolge einer überlebten puritanischen Lebensauffassung jede Gelegenheit zum fröhlichen Lebensgenuß. Trotzdem wirkt dieser englische Sonntag sehr segensreich, ist er namentlich für das Familien⸗ leben eine Quelle reichen Segens. Große Kreise der minder be⸗ mittelten Volksklassen haben ein dringendes Interesse an diesem Gesetz. Vergessen Sie eins nicht: die Tätigkeit der Handlungs⸗ gehilfen spielt sich in geschlossenen, lichtlosen und sonnenlosen Räumen ab, die häufig infolge der Warenausdüstung eine recht gesundheitsschädliche Wirkung ausüben. In den großen Städten handelt es sich auch um angestellte Frauen. Wie viele elende, verkümmerte Menschen, Männer und Frauen, sehen wir doch in den Geschäften und wie wichtig ist auch die körperliche Gesundheit der Handlungsgehilfen für die Landesverterdigung. Ich glaube nicht, daß das Gesetz in dieser Form zur Verabschiedung kommen wird. Ich möchte es ein Gefetz der Ausnahmen nennen. Es werden acht verschiedene Instanzen geschaffen, die über die Ausführung dieses Gesetzes zu entscheiden haben. Bei der Durchführung der sozial⸗ politischen Gesetzgebung sind es nicht so sehr die materiellen Lasten, sondern die kleinen Schwierigkeiten, die kleinen Schikanen, die schließlich auf die Nerven fallen. Man muß solche Be⸗ stimmungen möglichst der Willkür der einzelnen Behörden entziehen und eine gleichmäßige Ausführung in den einzelnen Verwaltungen vorsehen. Man hätte das Gesetz aufbauen sollen auf den Unterschted zwischen Großstädten und Kleinstädten. In den Großstädten würde eine Sonntagsruhe, wie sie hier durch dieses Gesetz vorgeschrieben wird, für den beteiligten Handlungsgehilfen gar keinen Wert haben. Sehr biele der Angestellten wohnen in der äußersten Peripberie der Städte, sie wollen doch auch von Zeit zu Zeit am Gottesdienst teilnehmen und schließlich mit ihren Familien zusammenkommen, um sich ein erlaubtes Sonntags⸗ vergnügen zu gestatten, in Gottes freie Natur zu gehen. Man muß unterscheiden zwischen großen Städten und kleinen Städten. Die Großstädte sind mit einem Kranze von Vororten umgeben, wo alle die Bedürfnisse, die die Bevölkerung braucht, zu haben sind. Man müßte auch dem Kaufmann der kleinen Städte etwas zu verdienen geben. Unzweifelhaft stehen sich heute viele Volkskreife materiell besser als früher. Man muß sich aber doch fragen, woher es kommt, daß in einem Lande wie Deutschland,
solche ungebeuren wirtschaftlichen Fortschritte gemacht hat, wo auch das Wohlbefinden der unbemittelten Volksklassen an⸗ sehnlich gestiegen ist, so weite Kreise vorhanden sind, die mürrisch dahin leben, Feinde der bürgerlichen Gesellschaft, des Staates sind, keine Freude am Leben haben: materiell, wirtschaftlich sind diese Kreise besser gestellt, aber es ist eine unabwendbare Folge unseres mo⸗ dernen Erwerbslebens, der Konzentration in den Großstädten, des Massen⸗ betriebes, daß diese Kreise abgeschlossen sind von dem natürlichen Leben. Einer der Vorredner meinte, es komme bei der Sonntagsruhe auch auf die Sonntagsheiligung an. Gewiß, aber diese Sonntagshbeiligung besteht für das Volksleben nicht nur im Besuch des Gotteshauses, sondern auch darin, daß jeder das Glück bat, einen Tag in der Woche sein Familien⸗ leben genießen zu können, Zeit und Muße für eine gute Lebensstufe zu gewinnen, herauszutreten aus der Fabrik, ans der Werkstätte, aus dem engen Burcau, aus dem finsteren Laden, in Gottesnatur wieder ein natürlicher Mensch zu werden und das Gleichgewicht gegen⸗ über der Not, der Arbeit des Lebens wieder zu gewinnen. Deshalb sage ich: Diese Frage ist nicht nur eine geschäftliche Frage, ist nicht nur vom Debet⸗ und Kreditstandpunkte zu beurteilen, nein, sie ist eine im Ziele sehr tiefgehende sittliche Frage, und in unserer Zeit, wo so viele sich von allen Idealen, von allen religiösen Begriffen abwenden, ist die Sonntageruhe und die Sonntags⸗ heiligung eine wichtigere Frage, als zu einer anderen Zeit. Diesen Kreisen soll doch mit der Sonntagsruhe und mif einer ver⸗ ständigen Anwendung der Gesebze auch das Glück gewährt werden, das in einem glücklichen Familtenleben und in dem festen Glauben an eine ausgleichende gerechte Schickung des Himmels besteht.
Abg. Feuerstein (Soz.): Das hohe, erhabene sittliche Ziel und die sittlichen Werte, die der Vorredner eben besprochen hat, wer⸗ den wieder in Frage gestellt durch das Wenn und Aber, mit dem er fortfuhr, und durch die von ihm gutgeheißene Differenzierung zwischen großen und kleineren Städten. Es zeigt sich, daß meine Fraktion einzig und allein es ist, die für die völlige Sonn⸗ tagsruhe eintritt. Das Zentralorgan der süddeutschen Kon⸗ servativen hat kürzlich ohne Einschränkung einen Alrtikel veröffentlicht, der einen Monolog eines Drogisten darstellt. Darin heißt es, der gegenwärtige Gesetzentwurf sei eine schwere Enttäuschung für alle Angestellten und wohl % der Gewerbetreibenden. weist dieser Ladeninhaber ausdrücklich darauf hin, daß er zu 2²½ kundschaft habe, daß er aber eine Schädigung von der völligen 8 tagsruhe nicht befürchte. Es beißt dann weiter, wenn die völlige Sonntagsruhe nicht erreichbar sei, dann dürfte die Sonntagsarbeit wenigstens nicht mehr als höchstens auf zwei Stunden ausgedehnt werden, und es müßte wenigstens ein Sonntag im Monat ganz frei bleiben, damit ein gewisser Anfang der völligen Sonntagsruhe ge⸗ geben sei. Diese Ausführungen, denen in der konservativen Zeitung nicht widersprochen worden ist, und die von einem Ladeninhaber stam⸗ men, sind recht lehrreich. Es beißt ja auch in der Bibel: Sechs Tage sollst Du arbeiten, und am siebenten ruhen. Auch die Konsumvereine sühren ja die Sonntagsruhe selbst auf dem flachen Lande vollständig durch. In Württemberg haben die Konsumvereine zahlreiche Filialen
die unter besonderen Umständen auf zehn vermehrt werden durfen,
auf dem Lande, und sie haben Landkundschaft, aber sie können sehr gut
die völlige Sonntagsruhe durchführen. Die Arbeitsverhältnisse in d v1116“ 8 8 8
5 096 000
Konsumnwereinen sind wesentlich besser, als Sie sie jetzt erst mit diesem Gesetzentwurf schaffen wollen. Nachdem es in der Zuschrift in der konservativen Zeitung ausdrücklich festgestellt ist, daß Ladeninhaber und Personal häufig die ganze Woche hindurch 14 Stunden täglich zu ar⸗ beiten haben, und dann noch am Sonntag 5 Stunden, haben Sie wahr⸗ haftig kein Recht, über die Arbeitsverhaltnisse der Lagerhalter in den Konsumvereinen zu sprechen. Die Anwendung der christlichen Grund⸗ anschauungen und der Kulturforderungen muß dazu führen, die vollig⸗ Sonntagsruhe herzustellen. 1“
Abg. Pauly⸗Cochem (Zentr.) Ich erkenne das Bedürfnis der großen Städte an; aber &s ist genug, das Noötige zu machen, warum soll denn noch das Unnötige gemacht werden? Der Entwurf enthalt Bestimmungen, die den Mittelstand auf das allerschwerste schädigen. Man soll damit die Stellen verschonen, die eigentlich nicht in Frag⸗ kommen, das sind die kleinen Städte und das platte Land. Ich stebe vollständig auf dem Standpunkte des Grafen Carmer⸗Zieserwitz.
Abg. Giesberts (Zentr.): Der Einwurf, der hier erhoben ist, daß die Vorlage zur ungünstigen Zeit gekommen sei, ist nicht zu⸗ treffend. Die Regierung ist doch durch Beschlüsse des Hauses per⸗ pflichtet gewesen, mit einer solchen Vorlage einmal zu kommen. Allerdings kann es der Zweck eines sozialpolitischen Gesetzes nicht sein. weite Kreise des Mittelstandes zu schädigen. Im Prinzip sind mwi einig, daß versucht werden muß, die Sonntagsarbeit auf das geringste Maß zu beschranken. Auch die Organisationen der katholischen kauf⸗ männischen Angestellten haben sich für eine weitmöglichste Sonntags⸗ ruhe ausgesprochen. Wenn die Arbeiterschaft in dieser Forderung noch etwas weiter geht als die kaufmännischen Kreise, so darf daram niemand auf einen Gegensatz schließen. Sollten sich jedoch Gegensatz⸗ herausstellen, so müssen diese unter sozialpolitischen Gesichtspunkten ausgeglichen werden. Ich protestiere dagegen, wenn man von einen Gegensatz zwischen den Angestellten des Mittelstandes und der An beiterschaft spricht. Die Gegensätze sind in der Frage der Sonntags⸗ ruhe nicht so groß, daß wir uns nicht einigen konnten
Damit schließt die erste Lesung.
In persönlicher Bemerkung tritt der
Abg. Erzberger (Zentr.) der Behauptung des Abg. Dr. Quarck entgegen, daß er eine Rückwärtsrevidierung der Sonntagsrube verlangt habe.
Die Vorlage wird mit knapper Mehrheit einer besonderen Kommission von 28 Mitgliedern überwiesen, nachdem gegen die Stimmen der Rechten und des Zentrums der Antrag Erz berger auf Ueberweisung an die schon bestehende 22. Kom mission abgelehnt worden ist.
Schluß 6 Uhr. Nächste Sitzung Sonnab (Beginn der zweiten Beratung des Reichs 1914: Reichsamt des Innern.)
end 11 Uhr. haltsetats fur
Handel und Gewerbe.
Die preußische Finanzverwaltung hat an das Preußenkonsortium 8'g Millionen Mark auslosbarer Schatzanweisungen egeben. Die Schatzanweisungsanleihe ist in 16 Serien zu je 25 Mil⸗ lionen Mark eingeteilt, jedes Jahr wird eine Serie durch Auslosung zur Rückzahlung zum Nennwerte be⸗ stimmt. Das Konsortium hat von dem übernommenen Gesamt⸗ betrage 50 Millionen Mark mit Sperrverpflichtung bereits begeben und wird den Restbetrag von 350 Millionen Mark zur Zeichnung auflegen. Der Emissionspreis für die an 29. Januar stattfindende Subskription ist auf 97 festgesetzt. Bestimmend für die Wahl des neuen Typs waren die Erfahrungen, die bei der letzte Begebung der Renten⸗ anleihe des Reiches und Preußens gemacht worden sind, Der neue Typ bietet den Zeichnern durch die Gewährung des allseitig und dringend verlangten Schutzes gegen Kursverluste besonden Vorteile. Durch die hinnen 16 Jahren — durchschnittlich in 8 Jahre — erfolgende Rückzahlung zum Nennwert sind dauernde Kureberlufe ausgeschlossen. Die Begebung zu 97 in Verbindung mit der Par⸗ rückzahlung bietet einen sicheren Kursgewinn von 3 % binm durchschnittlich 8 Jahren. Unter Berücksichtigung dieser Auslosungs⸗ chance stellt sich die effektive Verzinsung auf etwa 4 ½ % Zum Unterschied von den kurzfristigen, verzinslichen Schatzanweisungen, die gewöhnlich auf 4 Jahre ausgegeben werden und ibre Besitzer alsdann in einer neuen Kapitalsanlage nötigen,stellt die amortisable Schatzanweisungt⸗ anleihe eine Kapitalsanlage auf eine längere Reihe von Jahren dar. Um auch den kleineren Kapitalisten eine ausgiebige Beteiligung an der neuen Anleihe zu ermöglichen, sollen auch kleinere Stücke bis 100 ℳ herab ausgefertigt werden. Die Besitzer, deren Stücke etwa schon in den ersten Jahren ausgelost werden, erhalten die Auslosungsprämie von 3 % um so früher. Der Anleihebetrag ist überwiegend für die Aus⸗ gestaltung des Staatseisenbahnnetzes bestimmt. Die Eisenkahnver⸗ waltung wird hierdurch in die Lage versetzt, in der Zeit der Kon⸗ junkturabschwächung ihre Bauten und Beschaffungen kräftig zu fördern, um dem heimischen Markte durch ihre Aufträge eine Stütze zu bieten, die Arbeitsgelegenhesit im Lande zu vermehren und ihrerseits für die Zeit des wiederbeginnenden Aufstiegs und der stärkeren Verkehrsent⸗ wickelung voll gerüstet zu sein. Die Anleihe dient also der Erfüllung wichtiger Staatszwecke und kommt der Industrie, dem Verkehr und der gesamten Volkswirtschaft zugute.
— Noch einem Bericht der Handelskammer zu Crefeld im Jahre 1913 zeigte der Verkehr des Crefelder Hafens eine Zunahme von 392 573 t i. J. 1912 auf 428 097 t i. J. 1913; d. i. ein Mehr von 9 %. Uerdingens (1912: 259 770 t, 1913: 276 172 t) und Kleves Wasserverkehr ist gleichfalls gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
New York, 16. Januar. (W. T. B.) In der vergangenen Woche wurden 118 000 Dollar Gold und 172 000 Dollar Silber eingeführt; ausgeführt wurden 2 558 000 Dollar Eold und
747 000 Dollar Silber. 1 New York, 16. Januar. (W. T. B.) Der Wert der in
der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 13 980 00] Dollar gegen 12 070 000 Dollar in der Vorwoche; davon für Stoffe Dollar gegen 3 658 000 Dollar in der V oche.
8
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 16. Januar. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 79,25 Br., 78,75 Gd.
Wien, 17. Januar, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einb. 4 % Rente M./N. p. ult. 82,70, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. pr. ult. 83,25, Ungar. 4 % Rente in Kr. W. 82,55, Türkische Lote per medio 231,00, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) vr. ult. 710,00, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 103,00, Wiener Bankvereinaktten —,—, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 632,50, Ungar. allg. Kreditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 528,00, Unionbank⸗ aktien 602,50, Türkische Tabakaktien pr. ult. 431,00, Deutsche Reichs⸗ banknoten pr. ult. 117,58, Oesterr. Alpine Montangesellschaftsaktien 795,50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 2446, Brüxer Kohlenbergb.⸗ Gesellsch.⸗Akt. 970,00. — Schwach auf matteres New York und Albanien.
London, 15. Januar, Nachm. (W. T. B.) Silber prompt 26 ½⅛, 2 Monate 265 16. Privatdiskont 3 ⁄6. — Abends. 2 ½ % Engl⸗ Konsols 72 ½. — Bankeingang 167 000 Pfund Sterling.
Paris, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.)
Rente 85,82. Madrid, 16. Januar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 106,50, (W. T. B.) Goldagio 19.
Lissabon, 16. Januar. (Fortsetzung in der Zweiten Beilage.)
3 % Franz.
Kurse höber.
Das Reich hat zurzeit keinen Geldbedarf zu befriedigen.
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußis
Handel und Gewerbe. (Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)
New York, 16. Januar. (Schluß.) (W. T. B.) Der Beginn der beutigen Börse vollzog sich unter Realisierungen und Blankoabgaben in schwacher Haltung, wobei besonders Readings und New York Centrals nachgaben. Dagegen stellten sich Canodians im Kurse Unter “ sich 8. weiteren Verlaufe ei efestigung durchzusetzen, bei der Ama gamateds von der günstigen Fehedng da⸗ Londoner Metallmarktes und Missouri Pacifics von der Festigkeit der Bonds und Noten der Gesellschaft profitierten. Am Nachmittag gaben die Kurse nach, da versucht wurde, durch die Meldung, daß der Präsident Wilson von Europa gedrängt würde, eine energische Politik gegen Meriko einzuschlagen, die Stimmung zu beeinflussen. Nur einige Spezialwerte waren stärker befestigt, angeblich infolge von besonderen Machenschaften. Dann wurde die Haltung allgemein fester, da der leichtere Geldstand aute Anregung bot. In der Schlußstunde regten die Meldung, daß Wilsons Bot⸗ schaft über die Trustaesetzgebung ganz kurz sein werde sowie der Widerruf des Verlangens nach einer energischeren mexikanischen Politik dle Unternehmungslust an. Bei den letzten Umsätzen schlug die Stimmung aber infolge erneuter Realisierungen wieder um. American Can Werte gingen stärker im Kurse zurück, angeblich im Zusammenhang mit der Meldung, daß die Gesellschaft nicht mit dem Generalanwalt über die Reorganisation verhandele. Der Schluß war schwach. Aktienumsatz 504 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std.⸗Durchschn.⸗Zinsrate 2¹1, do. Zinsrate f. letzt. Darlehn d. Tages 29 Wechse Sard) . 4,8350, Cable Transfers 4,8690, Wechsel auf Berlin (Sicht) 941216. “ 8 1 8 eches de Janeiro, 16. Januar. (W. T. Wechsel auf London 16 32.
B.)
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Düsseldorfer Börse vom 16. Januat. (Amtlicher Kurs⸗ bericht.) A. Kohlen, Koks (Preisnotierungen des Rbeinisch⸗Westf. Kohlensvndikats, gültig bis 31. März 1914): 1 Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohle für Leuchtgasbereitung: für Sommermonate —,— ℳ, für Wintermonate —,—, Generatorkohle —,—, Gas⸗ slammförderkohle 12,25 — 13 25: 2) Fettkoblen: Förderkohle 12,00 bis 12,75, bestmelierte Kohle 13,00 — 13,50, Kokskohle 12,25 — 13,00; 3) magere Kohlen: Förderkohle 11,25 — 12,75, bestmelierte Kohle 12,25 — 14,75, Anthrazitnußkohle II 22,00 — 26,00„ 4) Koks: Gießereikoks 19,00 — 21,00, „Hochofenkoks 15,00 — 17 00, Brech⸗ koks I und I1 21,00 — 24,00„ 5) Briketts 11,50 — 15,00. B. Erze: 1) Rohspat 126,00, 2) Gerösteter Spateisenstein 190,00, 3) Roteisenstein Nassau, 50 % Eisen 140,00. — C. Roheisen: 1) Spiegeleisen Ia 10 — 12 % Mangan ab Siegen 79,00, 2) weiß⸗ strahliges Qualitäts⸗Puddelroheisen: a. rheinisch⸗ westfälische Marken 66,00, b. Siegerländer 66,00, 3) Stahleisen: ab Sieger⸗ land 69—70, ab Rheinland⸗Westfalen 69—70, 4) deutsches Bessemer⸗ eisen 79,50, 5) Thomaseisen ab Luxemburg —,—, 6) Puddel⸗ eisen, Luxemburger Qualität, ab Luxemburg —,—, 7) Luxem⸗ burger Gießereieisen Nr. III ab Luxemburg 60 — 62, 8) deutsches Gießereieisen Nr. I 75,50, 9) do. Nr. III 70,50, 10) do. Hämatit 79,50, 11) englisches Gießereiroheisen Nr. III ab Ruhrort —,—, 12) englisches Hämatit —.—. — D. Stabeisen: Gewöhnliches Stabeisen, aus Flußeisen 98,00 — 100,00, do. aus Schweißeisen —,—, Flußstabeisenpreise, Frachtbasis Oberhausen, mit 1 ½ %. E. Bandeisen: Bandeisen aus Flußeisen 117,50 — 122,50. F. Bleche: 1) Grobbleche aus Flußeisen 103,00 — 105,00, 2) Kessel⸗ bleche aus Flußeisen 113,00 — 115 00, 3) Feinbleche 120,00 — 122 50. — G. Draht: Flußeisenwalzdraht 117,50. Marktbericht: Kohlen⸗, und Koksmarkt schwach, Hausbrand etwas stärker gefragt. Eisenmarkt abwartend. Nächste Börse für Wertpapiere am Dienstag, den 20. Januar 1914
*) Gültig bis 30. September 1914.
Magdeburg, 17. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad ohne Sack 8,85 — 8,92 ½. Nachprodukte 75 Grad ohne Sack 7,05 — 7,20. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. I ohne Faß 19,12 ½ — 19,37 ½. Kristallzucker Imit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 18,87 ½ — 19,12 ½. Gem. Melis I mit Sack 18,37 ½8 — 18,62 ½ Stimmung: Still. Rohzucker I. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Januar 9,22 ½ Gd., 9,27 ½ Br., Februar 9,25 Gd., 9,30 Br., März 9,35 Gd., 9,40 Br., Mai 9,52 ½ Gd., 9,55 Br., August 9,75 Gd., 9,77 ½ Br., Oktober⸗Dezember 9,65 Gd., 9,67 ½ Br. Ruhig. 8 F88
Cöln, 16. Januar. (W. T. B.) Rüböl loko 70,00, für
Schmalz. Stetig. Firkin 58 ½ 59 ¾. Kaffee.
Mai 67,50. 4 Bremen, (W. T. B.) Loko, Tubs und 8 ¾, Doppeleimer 3 Ruhig. — Baumwolle. Ruhig. American middling loko 65. Hamburg, 17. Januar, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Behauptet. Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Januar 9,27 ½, für Februar 9,30, für März 9,37 ½, für Mai 9,55, für August 9,77 ½, für Oktober⸗Dezember 9,67 ½. “ Hamburg, 17. Januar, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Stetig. Good average Santos für März 51 ¾ Gd., für Mai 52 ½ Gd., für September 53 ½ Gd., für De⸗
zember 54 Gd.
Budapest, 16. Januar, Vormittags 11 Uhr. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen fest, für April 11,61, für Mai 11,63, für Oktober 10,75. Roggen für April 8,87, für Oktober 8,50. Hafer für April 7,71, für “ 1 Mais für Mai 6,65, für Juli 6,82. Kohlraps für August 15,25. 2 London, 16. Januar. fücs T. B.) Rübenrohzucker 88 % Januar 9 sh. 1 ½ d. Wert, ruhig. Javazucker 96 % prompt 9 sh. 9 d. nom., ruhig. “
LSLo 16. Föguar (W. T. B.) (Schluß.) Kupfer fest, 64 ½, 3 Monat 64 ½. b
I.e. ve 16. Januar, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 12 000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Stetig. Januar⸗Februar 6,81 Februar⸗ März 6,83, März⸗April 6,84, April⸗Mai 6,84, Mai⸗Juni 6,83, Juni⸗Juli 6,78, Juli⸗August 6,73, August⸗September 6,62, Sep⸗ tember⸗Oktober 6,43, Oktober⸗November 6,344. — Offizielle Notierungen. American good, ordin. 6,16, do. low middling 6,92, do. middling 7,16, do. good middling 7,44, do fully good middling 7,56, do. middling fair 7,78, Pernam fair 7,39, do. good fair 7,86, Ceara fair 7,34, do. good fatr 7,81, Egyptian brown fair 9,10, do. do. good fair 9,55, do. brown fully good fair 9,80, do. brown good 10,30, Peru rough gooo fair 8,75, do. rough good 9,00, do. rough fine 10,00, do. moder. rough fair 7,10, do. moder. rough good fair 8,00, do. moder. rough good 8,50, do. smooth fair 7,60, do smooth good fair 7,75, M. G. Broach good 6 716, do. fine 6 ⅛, M. G. Bbownuggar good 511 18, do. fully good 5 3⁄16, do. fine 51 ⁄½, M. G. Oomra Nr. 1 good 5 ¼, do. Nr. 1 fully good 5 ⅞, do. Nr. 1 fine 6, M. G. Seinde fully 5 ⁄16, do. fine 5 ⁄18, s G. Bengal good 5 1⁸, do. do. fine 5 ⁄16, Madras Tinnevelly good 6 ½.
1hee; 8 Januar, Vormittags 10 Uhr 25 Minuten.
16. Januar.
Standard⸗
Zweite Beilage
Januar
Berlin, Sonnabend, den 17.
Mutmaßlicher Umsatz 6000 Ballen, Import 2000 Ballen, davon amerikanische 1000 Ballen. Amerikanische Lieferungen ruhig. Manchester, 16. Januar. (W. T. B.) 20 r Water twist courante Qualität (Hindley) 9 ⅜, 30 r Water twist, courante Qualität (Hindley) 10 ½, 30r Water twist, bessere Qualität 11 ⅜, 40 r Mule, courante Qualität (Hindley) 11 ¼, 40r Mule, courante Qualität (Wilkinson) 12 ½, 42 r Pincops (Reyner) 10 ½, 32 r Warpcops (Lees) 9 ½, 36r Warpcops (Wellington) 11 ½, 60 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 20 ½¼, 80r Cops für Nähzwirn (Hollands) 24, 100 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 30 ½, 120 r Cops für vfäbavien .,,) 35 ½, 40 r Doubling twist (Mitre) 13 ¾, 60 r Doubling twist (Rock) 15 ⅞, Printers 31 r 125 Yards 17/17 37/6. Tendenz: Ruhig.
Glasgow, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants ruhig, 50/5.
Glasgow, 16. Januar. (W. T. B.) Die Vorräte von Middlesbrough⸗Roheisen in den Stores belaufen sich auf 134 020 t gegen 134 780 t in der Vorwoche.
Paris, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 28 — 27 ½. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg für Januar 31 ½, für Februar 31 ¾, für März⸗ Juni 32 ¾, für Mai⸗August 32 ¾. F Amsterdam, 16. Januar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 41 ½. — Bancazinn 102 ½.
Antwerpen, 16. Januar. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 24 ¾ bez. Br., do. für Januar 24 ¾ Br., do. für Februar 25 Br., do. für März⸗April 25 Br. Ruhig. — Schmalz für Januar 139 ¼.
New York, 16. Januar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 12 85, do. für Januar 12,27, do. für März 12,55, do. in New Orleans loko middl. 12 v, Petroleum Refined (in Cases) 11,25, do. Standard white in New York 8,75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 11 40, do. Rohe u. Brothers 11,75, Zucker fair ref. Nuscovados 2,79, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9 ¾, do. für Januar 9,26, do. für März 9,42, Kupfer Standard Januar —,—, Zinn 37,00 — 37,25.
New York, 16. Januar. (W. T. B.) Baumwvoll⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 278 000, Ausfuhr nach Großbritannien 111 000, Ausfuhr nach dem Kontinent 170 000, Vorrat in allen Unionshäfen 1 035 000.
chen Staa zzeiger.
8 ö““ 8 ““ 8
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 16. Januar 1914: 1 Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der ereer. 8
29 553
Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde. Rindermarkt am Freitag, den 16. Januar 1914.
Auftrieb: 480 Stück Rindvieh, 174 Stück Kälber. Ebeö“ . 419 Stück ö1““ . 1 öö1“; E11 116* 8 5 1“ Verlauf des Marktes: Langsames Geschäft. Preise unverändert. Es wurden gezahlt für: Milchkühe und hochtragende Kühe: Qualität. 480 — 570 ℳ Qualitat 420 — 480 „ ualität 370 — 420 .„ Ausgesuchte Kühe über Notiz. Tragende Färsen: Qualität „ 2 2 2 32 * 9 . *8 2 * ℳ
Ausgesuchte Färsen über Notiz. Zugochsen. à Zentner Lebendgewicht I. Qualität II. Qualität
a. Gelbes Frankenvieh, Schein⸗ Jb 1X“; eböö111.—] c. Süddeutsches Scheckvieh, Simmenthaler, Bayreuther. —,— „ Jungvieh zur Mast: Bullen, Stiere und Färsen..—,—
ℳ
tatistik und Volkswirtschaft. n den Brauereien der norddeutschen Brausteuergemeinschaft.
Malz und zwar
anderes Malz
dz
Weizen⸗ malz dz
Im 3. Viertel des Rechnungsjahres 1913 sind in den Brauereien verwendet worden
hergestellt worden
von dem anderen I unter
gäriges Bier
Malze sind verwendet Zucker⸗ ober⸗ worden zur Herstellung von gäriges ober gärigen u n tergärigen stoffe Bier
Bieren Bieren
dz dz dz hl hl
3 389 24 646 277 475 26 936 14 746 118 120
78 555
Ostpreußen. Westpreußen Brandenburg Pommern
11““ Schlesien.. Prov. Sachsen Schleswig⸗Holstein. Hannover.. 16e“*“ Hessen⸗Nassau.. Eö“
50 519 64 052 193 179 91 809 I118
34 639 194 020 16 228 116 245
6 237 207 473 1 278 624
1 189 11 539 140 544 445 18 206 73 645
2 093 61 943 559 675
1281 29 072 408 105 653 13 581 274 297
1 267 25 070 337 39
2 586 40 751 930 452 226 4 877 478 79
3 302
1 39 678 2 22 464 9 263 316 25 674 13 828 113 438 75 247 49 487 61 923 188 256 91 352 180 928
2 070 803
8371 3
59 62 918
4 682 2 975 1 032 2 129 4 923 457 30 845
21 141 12
4
1 194 866 170 445
53 527 16 807 100 466 7 17 392 19 024 4 462 22 455
24 025
Preußische Direktipbezirke. Königreich Sachsen b Mecklenburg.. Thüringen.. Oldenburg.
Braunschweig Fb“ “ E11“] “ Hamburg... 5
179 018 940 998 22 095
642 393 5 732 79 1 592
28 170 842
97 461 118
60 959 340
1 125 591
164 720 53 472 16 241 98 749
18 16 768 18 583
4 204
73 21 719
22 548
69 275 725 58 655 528 6117 15 281 27387
6 778 4 528 8 654 14 011
1 630 886
Im Brausteuergebiete ... 530 886 öö 4 005 083
Dazu im 1. und 2. Viertel 1913*) 43 278
762 571
2 939 809
26 762 87 080
1549 774
3 726 608 19 421 322
Zusammen im 1. bis 3. Viertel 1913... 53 242 *) Einschließlich nachträglicher Berichtigungen.
Gegen Entrichtung der Uebergangsabgabe
5 276 382 113 842 3 702 380 27 376 567
8 „ wurden in das Brausteuergebiet eingeführt aus:
Bayern Württemberg
Zeitraum
Luxemburg Im ganzen
Baden Elsaß⸗Lothringen 1
8
N(ier Rier
5 346 12 088
456 931
3. Vie I” In 867 393
Dazu im 1. und 2. Viertel 1913*)
479 464 914 993
70
202
190
16 927 367
34 907 28
17 434 Betrag d
Zusammen im 1. bis 3. Viertel 1913 1 324 324
—2z2Z—
257
51 831% 308 1 394 457
er erhobenen Uebergangsabgabe:
Im 3. Viertel 1913 . .. 2 046 394 Dazu im 1. und 2. Viertel 1913*) 3 914 542
ℳ6 2 143 558 4 124 005
ℳ 844
1 652
Zusammen im 1. bis 3. Viertel 1913 5999 bt66 *) Einschließlich nachträglicher Berichtigungen. Berlin, den 16. Januar 1914. “
2 496 6 267 563
Kaiserliches Statistisches Amt. Del brück.
Bevölkerungsbewegung, Grundbesitzwechsel, Schlach⸗ tungen, städtische Sparkasse, Krankenversicherung und Armenpflege in Berlin im November 1913.
Nach dem Novemberheft der „Monatsberichte des Statistischen Amts der Stadt Berlin“ belief sich die fortgeschriebene Bevölke⸗ rungsziffer der Reichshauptstadt Anfang Dezember 1913 auf 2 078 267 (zur gleichen Zeit des Vorjahres auf 2 093 599). Sie ist im November um 6167 (in demselben Monat von 1912 um 9021) gestiegen. Lebend geboren wurden im November 1913 3033 lim gleichen Monat des Vorjahres 3222) Kinder, darunter 703 (729) oder 23,18 (22,62) % uneheliche. Auf das Jahr und Tausend der
(W. T. B.) Baumwolle.
8 “
Der Markt eröffnete für loko stetig.
mittleren Bevölkerung berechnet, stellte sich die Geburtenziffer auf
17,28 (18,82). Ehen wurden im November 1608 (in demselben Monat des Vorjahres 1850) geschlossen, darunter 332 (364) Mischeben. Die Zahl der Sterbefälle (ohne die Totgeburten) belief sich im November 1913 auf 2227 (im November 1912 auf 2275). Im Alter bis zu 1 9 starben 406 (374) Kinder, das sind 18,23 (16,44) % aller Sterbefälle des Berichtsmonats. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, betrug die allgemeine Sterblichkeitsziffer 13,00 (13,20).
Als zugezogen waren im November 13 512 (in demselben Monat des Vorjahres 15 265) männliche und 12 401 (13 153) weibliche, zusammen 25 913 (28 418) Personen zu verzeichnen. Für die im gleichen Monat Fortgezogenen ergaben sich ein⸗
“