Theater und Musik. 148
Deutsches Theater.
Der von Marx Reinhardt einstudierte Kreis Shakespearescher Dramen wurde gestern mit einer wirkungsvollen Aufführung von In den Hauptrollen trefflich, in den Nebenrollen genügend besetzt, hinterließ die Tragödie der jungen Liebesleidenschaft einen tiefen, nachhaltigen Eindruck, der durch eine feinsinnige Regie vorbereitet und gesteigert wurde. Trauerspiel erfüllt, fordert so heiße und starke einem Uebersteigern kaum die das Zarte beiden Titelrollen Herm Moitssi und Frau Eibenschütz anvertraut und fanden durch sie eine durchgeistigte und interessante Verkörperung. der Romeo wohl kaum zu den besten Leistungen Moissis; man spürt in einigen Szenen noch die Kunst; Romeos Wesen, das einheitlich nar von einer großen Leidenschaft ausgefüllt ist, entspricht wohl zu Darstellers. seine Gesamtleistung fesselnd und die Wirkung in einigen Szenen zwingend. Am vollendetsten stellte Moissi das Erwachen der Leidenschaft zu Julia, den zarten Zauber der ersten Begegnung und dann das blinde Stürmen des Verlangens in der Szene im Klostergarten dar.
Romeo und Julia“ weitergeführt.
hafte Glut, die dieses Töne, daß von einem Zuviel, Rede sein konnte, zumal auch
aus zu seinem Recht kam. Die
des
wenig der künstlerischen Eigenart
.
schaft steigerte.
jubelnden Stimmen der
Die Julia der Camilla Eibenschütz war von hohem Liebreiz und herzlicher Wärme, die sich natürlich und lebensvoll zu heroischer Leiden⸗ In der Balkonszene vermißte man ein stärkeres Betonen der mädchenhaften Zurückhaltung als Unterton der auf⸗ Liebessehnsucht.
5
übermitte
deuten.
Die fieber⸗ und Innige durch⸗
waren wieder
Im
Trotzdem gehört 8 „Lohengrin“
Dennoch war
Werrack,
Unter den Nebenfiguren
Farben gehalten,
Königlichen Opernhause Herr Kirchhoff singt die Titelrolle, die Elsa: Frau Denera, die Ortrud: Frau Plaichinger, den Telramund: Herr Bischoff, den König Heinrich: Herr van de Sande, den Heerrufer: her Hoß Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Laugs. nfang 7 U Im Königlichen Schauspielhause folgt morgen der zweite Nibelungenabend: Die Kriemhild spielt Frau Außerdem Geisendörfer, Kr Eggeling,
längst egenge⸗ ist, ehe er sein Weib dem Schwert des Henkers
Mariamne war aber in
Else 1 1 dichterische Motiv
Wasas um diese
wird morg
gegeben.
r.
„Kriemhilds Rache“. w sind Fräulein Kraußneck, von Vallentin
Abich und Ledebur,
und Winter
Frau Hafgren⸗Waag wird die Ariadne,
zeichneten sich die Herren Pagay als Bruder Lorenzo und Diegel⸗ die Zerbinetta und Herr Jadlowker den Bacchus singen.
nann als Vater Capulet aus; von unwiderstehlicher Komik; auch Amme erntete wohlverdienten Beifall, rastische Mittel anwendete.
wurde die Tragödie aber Theaterabends bewältigt. sehr geschickt und stimmungsvoll.
kungen aus.
spiel in 7
anderer Stelle mit glücklichem Erfolge aufgeführt worden ist. frohe Laune, die lievenswürdige Kindlichkeit dieser echten Märchen⸗ dichtung weckten auch diesmal im Verein mit der anmutigen Musik Clemens Schmalstichs wieder eine Festtagsstimmung. Kinder Sterne auf der böse Puppen und Hampelmänner verzehrte, stets brach der gleiche Jubel Die Darsteller befleißigten sich wieder einer erfreulichen Schlicht⸗ Groß und Klein verharrte in froher Spannung bis zum Schluß und stimmte nach jedem Bilde
summte, wenn die wenn die Englein die den Pfefferkuchenmann und wenn
Malkäfer wagten,
Peterchen anknahberte,
los.
heit und Natürlichkeit des Spiels.
in die freudige Anerkennung mit ein.
Schillertheater Charlottenburg.
Das Schillertheater führte am Dienstag Friedrich Hebbels düstere Tragödie „Herodes und Mariamne“ zum ersten Male auf, ohne jedoch des Dichters Absichten voll zu verwirklichen; dazu fehlte vor allen Dingen eine geeignete Darstellerin für die Mariamne. der diese Aufgabe übertragen war, gelang es nicht, den
Else Wasa,
Grundton im Wesen der Königin so stark anklingen zu lassen, der Charakter dem Zuschauer klar wurde. Demütigungen immer wieder sich durchringende Liebe zu Herodes. Man muß es zuletzt empfinden, daß die Seele dieser Frau von herrischen, bösen Einfluͤsterungen willig sein Ohr leihenden Herodes
Herr Waßmann als Peter war
Frau Schramm zeichnete diese Rolle
nit feineren Strichen; sie würzte die Komik reichlich mit Humor und erzielte damit eine noch ungleich größere Wirkung. Das Stück wurde fast ohne Streichungen gespielt, selbst der Chorus beim Beginn und Schluß des ersten Aktes war beibehalten. leichwohl in der üblichen Zeit eines ie szenische Ausstattung war wieder Namentlich hof und der Bankettsaal im Hause der Capulets zeichneten sich durch treffliche Ausnutzung des Bühnenraumes und malerische Wir⸗ Die Hörer folgten der Aufführung mit gespannter Auf⸗ merksamkeit und kargten nicht mit dem wohlverdienten Dank, der Max Reinhardt wie den darstellenden Künstlern in gleichem Maße galt.
8 Deutsches Künstlertheater (Sozietät). Am gestrigen Mittwochnachmittag gab es im Künstlertheater eine
Sondervorstellung von „Peterchens Mondfahrt“, dem Märtchen⸗ Bildern von Gerdt von Bassewitz, das schon an
Margarete Kupfer als obwohl sie ausschließlich
Dank der Drehbühne der Kloster⸗
geschädigt.
gerissen. Summen,
Die
012 Wenn der 1 ihre Flugversuche putzten oder wenn der Weihnachtswiese Mann im Monde
decke durch
daß Das ist die trotz aller
dem
zEVaee 2
erfroren und unbrauchbar geworden. kartoffeln gekauft werden. Brandung ausgespült, die Obstbäume entwurzelt, die Scheunen fort⸗ Es bedarf vieler Arbeit und vor allen Dingen großer Wum die Not der armen Fischer zu lindern. Gaben sind dringend erwünscht und werden von den bereits bekannt⸗ gegebenen Zahlstellen und der Geschäftsstelle des Komitees in Berlin NW., Alsenstr. 10, entgegengenommen.
horte in Berlin hat in seinen 17 342 295 Portionen Mittagessen an bedürftige Kinder verteilt, die ihm von der städtischen Schulbehörde, von den städtischen Saͤug⸗ lingsfürsorgestellen, den Auskunfts⸗ und Fürsorgestellen für Lungen⸗ kranke und anderen Wohltätigkeitsvereinen überwiesen wurden.
Gartens statt. durch ein Mitglied des Vereins.
Bremen, 28. Januar. 68 Weser ist beute erheblich stärker als an den Vortagen,
mehr vorwärts kam.
Das Deutsche Künstlertheater (Sozietät) bringt als nächste Neuheit Hermann Bahrs Komödie „Das Phantom“. Erstaufführung ist auf Sonnabend, den 7. Februar, angesetzt.
Mannigfaltiges. Berlin, 29. Januar 1913.
Wie das Ständige Komitee für die durch Hochwasser betroffenen Hilfsbedürftigen mitteilt, treffen aus vielen Gegen⸗ den des Stettiner Haffs Gesuche um Hilfe ein; so z. B sind arme Fischerfamilien in dem Dorfe Altwarp von der Die Kartoffeln sind aus den Mieten Zum Frühjahr müssen Saat⸗ sind von der
Die Wiesen und Gärten
Der Verein für Kindervolksküchen und Volkskinder⸗
Anstalten im Mona
Das Ballfest, das der Verein „Berliner Presse“ all⸗ jährlich zugunsten seiner Wohlfahrtseinrichtungen veranstaltet, findet am Sonnabend, den 31. Januar, in den Festräͤumen des Zoologischen b. b Zum Besuche des Balles bedarf es der Einführung Fahrt nach diesen ein 2 Der Verkauf der Eintrittskarten (15 ℳ) erfolgt in der Geschäftsstelle des Vereins, Maaßenstraße 15.
(W. T. B.)
mehrere Eisbrecher aufgebrochen und zum
22
bracht worden ist. Nachmittags fand bei der großen Weserbrücke eine derartige Stauung der Eismassen statt, stimmter Dampfer mit zwei Schleppkähnen darin festgeriet und nicht Die Weser ist oberhalb des Wehrs bereits soweit vom Eise befreit, daß die Oberweserschiffahrt nach zweiwöchiger Störung wieder aufgenommen werden konnte.
auch nur anzu⸗ Weit besser geriet der Herodes Georg Paeschkes, dessen von Haus aus nicht unedlen Charakter er mit sicheren Stri⸗ Um die wichtigen Nebenrollen machten sich neben Hedwig Pauly die Herren Reimer, Menzel und andere verdient. man, wie stets im Schillertheater, gute Szenenbilder, die der Spiel⸗ leiter Franz Bonno mit Geschmack zu beleben gewußt hatte. das Auftreten der drei Könige aus dem Morgenlande, die gewisser⸗ maßen einen Lichtstrahl aus einer anderen Welt in das Dunkel dieser Tragödie bringen, hätte man sich eindrucksvoller gewünscht.
chen
Auf der Bühne sah
Mühlhofer, beschäftigt. — Am 1. Februar wird „Ariadne auf Naxos“ unter der persönlichen Leitung des Komponisten und in der Besetzung der Erstaufführung gegeben werd
gespült,
Der Eisgang auf der
daß ein weseraufwärts be⸗
Wien, 29. Januar. zu blassen
. beamte wurden leicht ver zeichnete.
Paris, 29. Januar.
Nur Strafanzeige erstattet,
Absicht mittels Lauge k in dem zum Verbrauch be worden seien. In der Ga
en, Freitag,
innerung drale ist heute in Gegen prinzen und der Großfü worden.
die Herren in See gegangen. Alle E Böttcher,
Dampfer d. Bl.).
Genua, 28. Januar. Pulverschuppen der B in die Luft geflogen.
Frau Bosetti
g Die
Hilfe zu bringen. Soldaten zurückgeführt wir gefallen sein, Zivilist.
Flut schwer die anderen Personen wurden mit sind verletzt worden.
Stockholm, Weitere
Einfahrt nach Sandhamn t Dezember
— Lüderitzbucht, 27. Division hat auf ihrer ihrer westafrikanischen „Kaiser“ und bucht, der 8
SPale
werden konnten.
Verkehr mit der Küste. D⸗
da die Eis. Höhepunkt am heutigen Abtreihen ge⸗
Tokio, 28. Januar. Ausbrüche hat sich in Bonininseln eine neue
E
(Fortsetzung des rste
— ᷑
St. Petersburg, 28. Januar. 8 an das Romanow⸗Jubiläum erbaute Katk
schon zehn Tage im Eise steckenden Dampfer. — „Sappho“ wird nach Windau geschleppt (vgl. Nr.
Aus Voltri, wo die Bevölkerung in die Behörden und Einwohner an den um Der Explosion, die auf die Unvorsichtigkeit ein
fünf Soldaten vom 89.
16 Lissabon, 28. Januar. Ovar brach in einem Saale in dem Augenblick, als man einen Sarg fortschaffen wollte, stürzten etwa fünfzig Personen, Kinder, in das darunter befindliche
ockhol 28. Januar. Panzerschiff „Tapperheten“ an der Südseite von Norrbadan
Buenos Aires, 28. aus Mendoza berichtet von stößen, infolge deren die Bevölkerung von E
König Kreuzer „Straßburg“ in
Häfen
(W. T. B.) Auf der Station Hoh
bruck in Böhmen fuhr ein Personenzug der Nordwesth.⸗ einen ausfahrenden Güterzug an.
25 Reisende und Zug
letzt. (W. T. B.) Nach einer Meldung
Lunsville hat der Kommandeur des 20. Armeekorps Gene Foch gegen die Verwaltung der städtischen Wasserversorgr weil die Wasserproben in betrügerijf
eimfrei gemacht worden seien, wäh nutzten Wasser die Keime nicht zerf rnison von Lunsbville seien in den le⸗
Tagen ungewöhnlich viel Typhusfälle vorgekommen.
(W. T. B.) Die zur
wart des Kaisers, des serbischen K. isten und Großfürstinnen eingeweiht
2 — — — — Riga, 28. Januar. (W. T. B.) 45 Dampfer sind von
isbrecher arbeiten an der Befreiung Der englische
(W. T. B.) Heute nachmittag ist ein atterie Arvesi im Ligurischen Apennin
Die Detonation wurde weithin gehört aroße Unruhe geriet, haben sie Ort des Unglücks begeben,
d, sollen sechs Personen zum Opfer Infanterieregiment und
(W. T. B.) In Esmoriz im Kreis⸗ 8 Eunbh * Pa der Fußboden ein. Da n, zum größten Teil Frauen u Stockwerk. Der Sarg und die
großer Mühe geborgen. Mehrere Persone
(W. T. B.) Das schwedisch ist heute vormittag um 10 Uhr ad südöstlich von Sandö bei der auf Grund geraten. Zwei Bergungs⸗
dampfer sind nach der Unglücksstelle abgegangen.
Januar. (W. T. B.) Eine Devesche unterirdischem Donner und zwei Erd⸗ eb Schrecken ergriffen ist.
ᷣά ISFanuar IInat.
(W. T. B.)
Die detachierte atlantischen Reise die südlichste
Küstenfahrt erreicht: die Linien Albert“ vor Lül Kapstadt. t war zunächst vom Wetter begünstigt,
liegen
sodaß mannigfache militärische Uebungen und Erprobungen erlediagt In Swakopmund, wo die Linienschiffe vorüber⸗ gehend ankerten, wurde freilich heftiger Wind (Stärke 9) mitt ent⸗ sprechend hober See angetroffen. 1
„Starke Brandung erschwerte den e begeisterte Aufnahme an Land fand ihren
Geburtstage Seiner Majestät.
einer
Insel
B Infolge vulka Entfernung von 8 km “
Amtlichen und Nichtamtlichen in der n und Zweiten Beilage.)
Theater. Künigliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 19. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Lohengrin. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 30. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Nibelungen. Ein deutsches Trauerspiel in drei Abteilungen von Friedrich Hebbel. 2. Abend: Dritte Ab⸗ teilung: Kriemhilds Rache. Ein Trauer⸗ spiel in fünf Aufzügen. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Opernhaus. 20. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Cavalleria rusticana. (Bauern⸗ ehre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleich⸗ namigen ⸗Volksstück von G. Verga. Bajazzi. (Pagliacci.) Oper in zwei Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 31. Ahonnementsvor⸗ stellung. Der Schlagbaum. Volks⸗ lustspiel in drei Aufzügen von Heinrich Lee. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Romeo und Julia.
Sonnabend: König Lecr.
Sonntag: Der Kaufmann von Venedig.
Montag: Romeo und Julia.
Kammerspiele. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Pariserin. Sonnabend: Wetterleuchten. Sonntag: Die Pariseritn. Montag: Zum ersten Male: Der Snob.
Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von
Bernauer und Schanzer.
Sonnabend und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Sonntag, Nachm tags 3 studenten. 8
r: Bummel⸗ 8
Theater in der Straße. Freitag, Die fünf Frankfurter. drei Akten von Karl Rößler.
Sonnabend: König Richard III.
Sonntag: Die Kronbraut.
Montag: Brand.
Abends 8 Uhr: Lustspiel in
Komödienhaus. Freitag, Abends 8 Uhr: Kammermusik. Lustspiel in drei Akten von Heinrich Ilgenstein.
Sonnabend und folgende Tage: Kammer⸗ musik.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber.
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Freitag, Abends 8 Uhr: Schirin und Gertraude. Ein Scherzspiel von Ernst Hardt.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Ve⸗ terchens Mondfahrt. — Abends: Der Bogen des Odysseus.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Glaube und Heimat. — Abends: Der Bogen des Odysseus.
Montag: Schirin und Gertraude.
Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Simson. Tragödie in drei Akten von Frank Wedekind.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Erbförster. — Abends: Pugmalion.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Bernhardi. — Abends: Simson.
Montag: Peer Gynt. .“
“
8
Theater an der Weidendammer Brücke. Freitag, Abends 8 Uhr: Wer zuletzt lacht 1 Posse mit Gesang und Tanz von Arthur Lippschitz und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.
Sonnabend und folgende Tage: Wer zuletzt lacht.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wer zuletzt lacht. .
Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Weh dem, der lügt! Lustspiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer.
Königgrützer
Sonnabend: Maria Stuart.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ge⸗ schäft ist Geschäft. — Abends: Was ihr wollt.
Charlottenburg. 8 Uhr:
Freitag, Abends Zum ersten Male: Die beiden Leonoren. Lustspiel in vier Aufzügen von Paul Lindau.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zopf und Schwert. — Abends: Die beiden Leonoren.
Sonntag, Uhr: An⸗ dreas Hofer. — Herodks und Mariamne.
Nachmittags 3 Abends:
Deutsches Opernhaus. lottenburg, Bismarck⸗Straße Direktion: Georg Hartmann.) Freitag, Abends 8 Uhr: Manon Lescaut.
Sonnabend: Mandragola.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Waffenschmied. — Abends: Parsifal.
Montag: Parsifal.
Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die verbotene Stadt. Operette in drei Akten von Carl Lindau und Bruno Granichstaedten.
Sonnabend und folgende Tage: Die verbotene Stadt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus.
5 “ Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.
—
Sonnabend und folgende Tage: Polen⸗ blut. Der
Theater am Nollendorsplatz. Freitag, Abends 8 Uhr: Prinzeß Greil. Operette in drei Akten von A. M. Willner und Rob. Bodanzky. Musik von Heinrich Reinhardt. I
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Die Schiffbrüchigen. — Abends: Prinzeß Gretl.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die schöne Helena. — Abends: Prinzeß Gretl.
Montag und folgende Tage: Prinzeß Gretl.
Residenztheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Sonnabend und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
Son Nachmittags 3 Uhr: Die
Frau Präsidentin.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Ubr: Die Tangoprinzessin Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.
Sonnabend und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 Uhr: Anatoles Hochzeit.
Sonnabend und folgende Tage: Anatoles Hochzeit.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liebe wacht.
Die
Kponzerte.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: liebe Augustin.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitaa, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.
Sonnabend und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Hof⸗
gunst.
18 Uhr: Beethoven⸗Wagner⸗Abend zu
mit dem Philharmonischen Drchester.
Freitag, Abends
Philharmonie.
populären Preisen von Max Fiedler
Klindmworth⸗-Scharwenka⸗Saal. Freitag, Abends 7 ½ Uhr: 2. (moderner) Liederabend von Bertha Manz. Mitw.: Nicolaus Lambinon. Am Klavier: Fritz Müller⸗Barneck und Bruno Weyersberg.
Beethoven-Saal. Freitag, Abende 8 Uhr: Lieder⸗ und Duettabend (Brahms⸗Abend) von Eva Katha⸗ rina Lißmann und Gerhard Jekelius. Am Klavier: M. Jowanowitsch.
Harmoniumsunal. Freitag, Abende 8 Uhr: 2. Liederabend von Karl Kienlechner.
Zirkus Schumann. Freitag, Abende 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. — Zun Schluß: „Tipp“, der Derby⸗Favorit 1914.
Birkus Busch. Freitag,
7½ Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sümtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.
—
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Anne⸗Marie Korn nmit Hrn. Oberleutnant Coerper (Berlin) — Frl. Charlotte Schulz mit Hrn. Polizeileutnant Paul Neumann (Berlin⸗ Charlottenburg).
Geboren: Ein Sohn: gierungsassessor Rudolf Erffa (Magdeburg). — gierungsassessor Frhrn. (Geldern). 88
Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Hermann von Möänsterberg und Mürn⸗ kenau (Berlin⸗Wilmersdorf). — Hr. Pastor Johannes Burckhardt (Berlin⸗ Grunewald). — Fr. Amalie Weer⸗ mann, geb. Müller (Bromberg).
Hrn. Frhrn. Hrn.
von Funck
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32
Scechs Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).⸗
zum Deutschen
22. Januar. v. Bodelschwingh, Maj. b. Stabe d. Kür. Regts. Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Wespr.) Nr. 5, von d. Komdo. zur Wahrn. d. Geschäfte d. Pferdevormust. Komm. in Angermünde enth. Königlich Süchsische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen.
Den 17. Januar. Die Fähnriche: Hoffmann im 4. Inf. R. Nr. 103, Stengel im 6. Inf. R. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, v. der Decken im Schützen⸗ (Füs.) R. Prinz Georg Nr. 108, — zu Lts. mit einem Patent vom 23. Januar 1912 befördert.
Den 19. Januar. Kirsten, überzähl. Maj. und Esk. Chef im 3. Ulan. R. Nr 21 Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, m. Pens. und d. Erlaubn. zum Tr. d. Regts. Unif. 3 Disp. gest.
Den 23. Januar. v. der Decken, Rittm. b. Stabe d. 2. H Regts. Nr. 19, zum Esk. Chef ernannt und in d. 3. Ulan. R. Nr. 21 Kaiser Wilhelm II. König von Preußen, Beyer, überzähl. Rittm. im 2. Hus. R. Nr. 19, zum Stabe dieses Regts, — vers. v. Briesen, K. p. Lt. a. D., bisher im 2. L. Feldart R. Nr. 52, in d. Armee angest. und zwar als Lt. d. Res. d. 2. Ulan. Regts. Nr. 18 mit einem Patent vom 23. Oktober 1910 unter gleich⸗ zeitiger Kommandierung z. Dienstl. bei diesem Regt auf ein Jabr. Diehl, K. pr. Lt. d. Ref. a. D., bisher in d. Res. d. Telegr. Bats. Nr. 1. in d. Armee angest. und zwar als Lt. d. Res. d. Telegr. Bats. Nr. 7 mit einem Patent vom 19. Juni 1912.
Im Veterinärkorp Fünfstück, St. Veter.
Hus.
v1“ 8 a. D., Landw. Bez. ls St. Veter. d.
r 1899 B unter
Den 20. Januar. Pirna, zu'etzt Ob. Roßarzt b. 2. Hus. R. Nr. 19 a Landw. 1. Aufgeb. mit einem Patent vom 1. Oktob Fortgewährung d. gesetzl. Pens. wiederangest.
1 Beamte der Militärverwaltung.
8 Durch Allerhöchsten Beschluß. “
Den 15. Jonuar. Dr. phil. Höser, Studienrat und Prof. bei d. Kad. Korps in Dresden, unter dem 1. Februar 1914 zum Studien⸗ Dir. ernannt.
Durch Verfügung des Krieasministeriums.
Den 17. Januar. Dr. phil. Mahler, wissenschaftl. Hilfslehrer bei d. Kad. Korps in Dresden, als Ob Lehrer, Becker, Kandidat d. hböheren Schulamts, als wissenschaftl. Hilfslehrer bei d. Kad. Korps in Dresden, — unter dem 1. Februar 1914 angest. Rachel, St. Apoth. auf Probe b. Garn. Laz. Chemnitz, unterm 1. Februar d. J. zum St. Apoth. ernannt.
Den 19. Januar. Dr. Bräutigam, Ob. Apoth. d. Landw. .Aufgeb. im Landw Bez. II Dresden, d. Charakter als St. Apoth. ausnahmsweise verliehen.
Den 22. Januar. Dr. Hornickel, St. Veter. d. Remonte⸗Dep. Berthelsdorf, unterm 1. Februar d. J. auf seinen Antrag aus d. Dienste d. Mil. Verw. entlassen.
“ XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.
g Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere.
Cap Martin, 27. Januar. v. Finckh, Oberst z. D. und Kom. d. Landw. Bez. II Stuttgart, ein Patent seines Dienstgrades verliehen. v. Ebbinghaus, Oberstlt. b. Stabe d. 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, komdt. zur Vertretung d. Kom. d. Inf. Regts. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, unter Beförderung zum Obersten zum Kom. letztgenannten Regts. ernannt.
Versetzt: Ströhlin, Oberstl. und Bats. Kom. im 10. Inf. R. Nr. 180, zum Stabe d. 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großberzog Friedrich von Baden, Fleischmann, Maj. b. Stabe d Inf. Reats. Alt Württemberg Nr. 121, als Bats. Kom. in d. 10. Inf. R. Nr. 180, Besenfelder, Maj. aggreg. d. Gren. R. König Karl. Nr. 123, zum Stabe d. 9. Juf. Regts. Nr. 127. 1“
Menzel, Maj. aggreg. d. Inf. R. Alt Württemberg Nr. tritt zum Stabe dieses Regts. über. 8
Versetzt: Winter, Hauptm., St. Hauptm. im 9. Inf. R. Nr. 127, in d. Gren. R. König Karl Nr. 123.
Ein Patent seines Dienstgrades verliehen: Frhr. vom Holtz, Hauptm., St. Hauptm. im Gren. R. Königin Olaa Nr. 119.
Oppermann, Oblt. im 9. Inf. R. Nr. 127, unter Besörde⸗
rung zum Hauptm. zum St. Hauptm. ernannt. Zu überzähligen Hauptleuten befördert: die Oberleutnants: Fleischmann, Strehle (Wilhelm) im Inf. R. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, Edelmann im 9. Inf. R. Nr. 127, komdt. z. Dienstl. b. Gr. Gen. Stabe.
Zu Oberleutnants befördert: die 1 Erzieher am Kad. Hause in Oranienstein, Preu im Wilhelm I. Nr. 124.
Frhr. v Perfall, Lt., his 16. Februar 1914 in d. Schutztr. für Deutsch Ostafrika, wird mit dem 17. Februar 1914 im A. K., und zwar im Gren. R. König Karl Nr. 123, wieder angest.
Zur Dienstleistung b. Kriegsministerium kommandiert: die Leut⸗ nants: Leicht im Inf. R. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Wimmer im 10. Inf. R. Nr. 180. 1“ “
Befördert: Deyhle, Rittm. und Esk. Chef im Ulan. R. König Karl Nr. 19, zum überzähl. Maj., v. Klewitz, Oblt. im Drag. R. Olga Nr. 25, komdt. z. Dienstl. b. Reichs⸗Kol. Amt, zum überzähl. Rittm. 8
Burch ardt, K. p. Oberstlt., beauftr. m. d. Führ. d. 3. Feldart. Regts. Nr. 49, zum Kom. dieses Regts. ernannt. Seeger, überzähl. Maj. b. Stabe d. 1. Oberelfäss. Feldart Regts. Nr. 15. behufs Ernennung zum Abt. Kom. in d. Komdo. nach Preußen belossen.
Zu überzähligen Majoren befördert: die Haupleute: Brauer b. Stahe d. Torgauer Feldart. Regts. Nr. 74, Bornemann beim Stabe d. Feldart. Regts. König Karl Nr. 13.
Der Charakter als Major “ Hofacker, Hauptm. z. D. und Bez. Offiz. b. Landw. Bez. Reutlingen
Duite “ Hauptm. b. Stabe d. 2. Lothr. Feldart. Regts. Nr. 34, behufs Ernennung zum Battr. Chef in d. Komdo. nach Preußen belassen. Lobenhoffer, Hauptm. b. Stabe d. 3 Feldart. Regts. Nr. 49, als Battr. G in R. König “] 13 vers. Graf v. Preysing, rhr. v. T ltenprevysing nen. Gron⸗ winkl auf E1111 Hauptm. im 3. Feldart. R. Nr. 49, zum Stabe dieses Regts. übergetreten. Weber, Maj. b. Stabe d. Kurhess. Pion. Bats. Nr. 11, behufs Ueberweisung zur 4. Ing. Insp. in d. Komdo nach Preußen belassen. Grüner, Hauptm. und Komp. Chef im Luftsch B. Nr. 5, ein Patent seines Diensigrades verliehen. Goetz, Lt. im 9. Inf. R. Nr. 127, scheidet mit dem 8. Februar 1914 behufs Uebertritts zur Schutztr. für Deutsch
Ostafrika aus.
Leutnants: Schempp, Inf. R. König
Im 16X“ 1
Zu Oberleutnants befördert: die Leutnants der Reserpve: Holtz
S. d. Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen
Nr. 120, Göz (I1 Stuttgart) d. Drag. Regts. König Nr. 26, 8 b 1 v
“ 11“
E rste Beilage eiger und Königlich Preu
Berlin, Donnerstag, den 29. Januar
Bungert (I Stuttgart), Mayer (Heilbronn) d. 2. Feldart. Regts. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bavern, Burkhardtsmaier (Ulm) d. 4. Feldart. Regts. Nr. 65; die Leutnants: Seebach (Heil⸗ bronn), Sihler (II Stuttgart) d. Landw. Inf. 1. Aufgeb., Schaal (Biberach), Kleinlogel (Ehingen), Grauer (Hork) d. Landw. Feldart. 1. Aufgeb., Sar (11 Stuttgart) d. Landw. Inf 2. Aufaeb.
Zu Leutnants der Reserve befördert: die Vizefeldwe bel bzw. Vize⸗ wachtmeister: Treß (Ulm), d. Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Räuchle, Wunderlich (II Stuttgart), Seidel (Heilbronn), d. Inf. Regls. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Schott (II Stuttgart), Wagner (Seilbronn), d. Füs. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122, Schönig (Heilbronn), d. znf. Regts. König Wilhelm I. Nr. 124, Deuschle (Hall), d. Inf.
s. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, Wagner (Horb), des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, Hagenlocher (Rottweil), Schweizer (Ehingen), d. 9. Inf. Regts. Nr. 127, Pfeiffer, Rau (II Stuttgart), Bitzer (Reutlingen), . 10. Inf. Regts. Nr. 180, Köstlin (Hall), d. Pion. Bats. Nr. 13, Kleinschmidt, Bechem (Ulm), d. Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, Wittenstein (Ludwigsburg), Mertz (Heilbronn), d. Ulan. Regts. König Wilhelm I. Nr. 20, Staehle (Heilbronn), Gaißmaier (Ulm), d. 3. Feldart. Regts. Nr. 49, Mayser (Reutlingen), Brenner (Heilbronn), d. 4. Feldart. Regts. Nr. 65, Kaeß (Hall), d. Trainbats. Nr. 13. b 8
Zum Lt. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. befördert: Bezler (Ell⸗ wangen), Vizefeldw.
Versetzt: die Leutnants: Geyer (Heilbronn) d. Res. d. Füs. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn Nr. 122, zu d. Res. Offizieren d. Württ. Det. d. K. p. Kraftfahr⸗ bats, Sproesser (II Stuttgart) d. Landw. Feldart. 1. Aufgeb., zu d. Res. Offizieren d. 2. Feidart. Regts. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luit⸗ pold von Bavern. 1
Der Abschied bewilligt: dem Leutnant Hillenbrand (Ulm) d. Landw. Feldart. 1. Aufgeb. behufs Uebertritts in K. p. Mil. Dienste.
9 Im Sanitätskorps. Zum Stabsarzt befördert: der Oberarzt Schöfflen (II Stuttgart) d. Landw 2. Aufgeb.
Angestellt: der Stabsarzt der Landw. a. D. Dr. Hafner (Ravensburg), zuletzt in d. Landw. 1. Aufgeb, mit seinem Patent vom 19. November 1902 bei den San. Offizieren d. Landw. 1. Aufgeb.
. Im Veterinärkorps. Dr. Jahn, Ob. Veter. b. Drag. R. Königin Olga Nr. 25, in d. Komdo. zum Kaiserl. Gesundheitsamt in Berlin bis auf weiteres
belassen. 3 Zu Veterinären befördert: die Unterveterinäre der Reserve:
Eberlein (Ehingen), Bechinger (I Stuttgart).
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Dr.
Deutscher Reichstag. 200. Sitzung vom 28. Januar 1914, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die Forsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Fest⸗ stellung des Reichshaushaltsetats für das Rech⸗ nungsjahr 1914, und zwar: „Etat für das Reichsamt des Innern“.
Der Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten: 1
Ich eröffne die 200. Sitzung der laufenden Session. Die Herren Schriftführer haben die Güte gehabt, diesen Platz zu schmücken; ich sage ihnen dafür meinen verbindlichsten Dank. Der von Ihnen er⸗ teilten Ermächtigung folgend, habe ich, der Präsident, und die beiden Herren Vizepräsidenten gestern Seiner Majestät dem Kaiser zu dessen Geburtstage die Glückwünsche des Reichstags dargebracht.
Das Haus setzt die Beratung fort mit dem ersten Titel der fortdauernden Ausgaben (Staatssekretär).
Abg. Giesberts (Zentr.); Man muß dem Staatssekretär zu⸗ gestehen, daß das Reichsamt des Innern im letzten Jahre eine außer⸗ ordentliche Fülle von Arbeiten zu bewältigen gehabt hat mit der Durch⸗ führung der vom Reichstage beschlossenen Reichsversicherungsordnung. amit war eine so außerordentliche Anstrengung verbunden, daß ich
verstehe, wenn der Staatssekretär zum Ausdruck brachte, daß wir
unserer sozialen Gesetzgebung bei einem Ruhepunkt angekommen ind; ich sage Ruhepunkt in dem Sinne, daß wir neue Kräfte schöpfen, um zusammen später weiter an der Sozialreform fortzuarbeiten. Ein Stillstand in der sozialen Gesetzgebung ist bei unserer gesamten wirt⸗ schaftlichen Entwicklung nicht möglich. Eine unserer nächsten Auf⸗ gaben muß es sein, auf die Herabsetzung der Altersgrenze bis auf 60 Jahre hinzuwirken. Wir bitten die Regierung, uns mitzuteilen, wann wir eine solche Vorlage erwarten können. Viele Zweige unserer sozialen Gesetzgebung stehen noch in den Anfängen, so die Witwen⸗ und Waisenversicherung. Auch muß möglichst auf Verhütung von Krank⸗ heiten und Unfällen hingewirkt werden, um die Arbeitskraft voll auf⸗ recht erhalten zu können. Darauf hat ja schon der Präsident Kaufmann hingewiesen und wertvolle Fingerzeige gegeben. Auch eine Vereinheit⸗ lichung der Arbeitsnachweise ist wünschenswert, ebenso die Bekämpfung der gewerblichen Krankheiten. Hierdurch können viele Unfälle ver⸗ mieden werden. Ich erinnere nur an das Augenzittern der Bergleute. Trotzdem die Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland am meisten vorgeschritten ist, dürfen wir doch hierin nicht stille stehen. Gerade in dieser Frage koöͤnnen die Einzelstaaten, Kommunen und andere Ver⸗ bände noch viel tun. Notwendig ist auch das Heimarbeitergesetz. Hier muß das Reichsamt des Innern ganz besonders Dampf hinter setzen. Die Fachausschüsse müssen verwirklicht werden, und eine einheitliche Regelung der Heimarbeiterlöhne muß in die Wege geleitet werden. Die Zustände im Gastwirtsgewerbe können nicht so bleiben. Alle An⸗ gestellten müssen der sozialen Wohltaten teilhaftig werden. Wie bei den Staatsbeamten muß auch das Anstellungsverhältnis der Privat⸗ beamten geregelt werden. Gerade hier gibt es noch sehr viele Miß⸗ tände. Es muß dafür gesorgt werden, daß die einzelstaatlichen Ver⸗ waltungen und Behörden, sowie die Kommunen sich mehr und mehr in den Geist der sozialen Gesetzgebung hineinarbeiten; nicht auf die Zahl der Gesetze, sondern auf die Art ihrer Durchführung kommt es an. Den Staatssekretär mache ich hierbei auf die im nächsten Jahre stattfindende Ausstellung „Hundert Jahre deutscher Kulturarbeit“ auf⸗ merksam und bitte ihn, dafür zu sorgen, daß die deutsche Sozialpolitik dort gut vertreten ist; es wird dies ein sehr gutes Mittel sein, Miß⸗ stimmung gegen unsere Sozialpolitik, wo solche Mißstimmung vor⸗ handen ist, zu beseitigen oder ihre Haltlosigkeit darzutun. Leider ist es auf der Berner Internationalen Konferenz nicht gelungen, das Schutz⸗ alter für die Jugendlichen wesentlich herabzusetzen; ich nehme an, daß es nicht Mangel an sozialem Verständnis gewesen ist, was unsere deutschen Vertreter abgehalten hat, energischer darauf zu dringen. „Verständnis für Sozialpolitik“, „weise Beschränkung der Sozial⸗ olitik“, das sind Worte, die im Munde der Vertreter des Zentral⸗ verbandes der deutschen Industriellen mehr als bedenklich sind. Eine soziale Müdigkeit erstreckt sich bis in sehr weite und hohe Kreise
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hinauf, selbst in Kreise und Verbände, die uns sonst näher stehen, und diese Müdigkeit hat sich schon fast bis zur sozialen Reaktion, nament⸗ lich gegen das Koalitionsrecht, gesteigert; von dieser Stimmung dürfen wir uns nicht unterkriegen lassen. Daß Sozialpolitik Geld kostet, ist zweifellos; eine Sozialpolitik, die kein Geld kostet, ist auch nichts wert. Wir treten auch aus diesem Grunde so lebhaft für die Auf⸗ rechterhaltung der heutigen deutschen Wirtschaftspolitik ein, damit das Reich auch die Mittel für den sozialpolitischen Fortschritt in die Hand be⸗ kommt. 1913 wurde von den Arbeitern und den Arbeitgebern je eine halbe Milliarde für die soziale Gesetzgebung aufgebracht, die halbe Milliarde, die die Arbeitgeber aufzubringen hatten, macht nur etwa 3—4 % der Lohnsumme aus, die sie haben zahlen müssen. Die Beschwerden über die sozialen Lasten kommen gleichwohl ganz be⸗ sonders aus den Kreisen der großen und größten Betriebe. Will mam denn aber die kranken und invaliden Arbeiter einfach auf die Straße wersen? Das wäre nicht nur ein Schlag für diese, sondern ein noch iel größerer für die deutsche Industrie. Wenn Deutschland heute konkurrenzfähig ist auch auf Märkten, wo es früher nicht auf⸗ kommen konnte, so liegt das außer an der Sozialpolitik an der Pflichttreie und der Anpassungsfähigkeit der deutschen Arbeiter. Wenn von manchen einflußreichen Seiten jetzt gegen die Sozial⸗ politik flau gemacht wird, möchte ich vor allem den Mittelstand warnen, sich in dieses Fahrwasser verlocken zu lassen. Gewiß steht heute mancher hochgelohnte Arbeiter besser da als mancher Handwerker und kleine Meister; aus seinem Milieu kann niemand so leicht heraus und so erklärt es sich, wenn dieser oder jener Angehörige des Mittel⸗ standes scharfmacherischen Redensarten sein Ohr leiht; aber der Mittelstand sollte sich hüten, darauf hineinzufallen. Der Mittelstand hat auch seinerseits ein sehr großes Interesse an einer gutgelohnten, kaufkräftigen Arbeiterschaft. Es muß immer gefragt werden, ob die anze Entwicklung des Arbeiterstandes im Verhältnis steht zu den Frabcniffen des technischen Fortschrittes und zur Hebung des Wohl⸗ standes im ganzen Deutschen Reiche; und da ergibt sich noch eine starke Lücke, es ist noch nicht gelungen, diese Kluft zu überbrücken, die Zahl der Arbeitslosen, das Elend der Heimarbeiter beweist es. Die Fürsorgetätigkeit für die Arbeiter darf nicht aufhören; wir müssen nach wie vor bestrebt sein, den sozialen Ausgleich zu bewirken. Leider hat die soziale Denkart mit dem Erwerbssinn nicht gleichen Schritt gehalten. Der Trieb, Geld zu verdienen und möglichst zu genießen herrscht im Lande vor, und es ist von hier der Ruf zu erheben, daß das soziale Verständnis mehr gefördert werden möge. Unsere Sozial⸗ politik ist ja verhältnismäßig jung; möge der soziale Grund, den wir gelegt haben, nicht verlassen, sondern weiter ausgebaut werden. Die Freude an der Sozialreform wollen wir uns nicht nehmen lasse Man beschwert sich über die mangelhafte Vertretung der Industrie im Parlament; auch ich bedauere dies, aber es fragt sich, ob sie in höherem Maße zu haben ist. Es muß gegen die Ausführungen im Handels⸗ kammertag protestiert werden, daß wir im Reichstag kein Verständnis für die industriellen und gewerblichen Interessen gezeigt haben. D. Arbeiterstand hat ja das größte Interesse daran, daß die J blüht; nur dann kann sie höͤhere Löhne zahlen. Die brennendste Frage ist die der Arbeiterbewegung und ihrer Selbständigkeit, die Frage der Koalitionsfreiheit. Unsere Stellung hierzu ist vom Abg. Spahn ge⸗ nugsam festgelegt; wir wollen an der Koalitionsfreiheit der Arbeiter nicht rütteln lassen. Woher kommt denn der Sturm gegen die Koali⸗ tionsfreiheit? Ausschreitungen gegen einen Mißbrauch der Koalitions freiheit werden doch hart genug bestraft. Die heutige Gesetzgebung, heißt es, reiche nicht aus. Das ist nicht richtig; das Straiee buch reicht aus. Das Streikpostenstehen gehört nun einmal zur Arbeits⸗ einstellung; aber niemand billigt seine Ausschreitungen. Es ist aber vorgekommen, daß ein Arbeiter mit 14 Tagen Gefängnis bestraft wurde, nur weil er sagte: „Das wirst Du uns doch nicht antun, daß Du da arbeitest.“ Gewiß leiden auch die christlichen Arbeiter unter dem Terrorismus der sozialdemokratischen Gewerkschaften, aber sie haben dagegen niemals ein Ausnahmegesetz verlangt, sondern sie werden es solange moralisch brandmarken, bis die andere Seite zu einer anderen Kampfart übergeht. Bis zu welchem Grade die Arbeit⸗ geber mit Terrorismus gegen die Arbeiter vorgehen, ist ja bekannt, ich erinnere an die schwarzen Listen usw. Ich könnte Ihnen zahllose Fälle zum Beweise anführen. Das soziale Empfinden ist bei vielen Arbeitgebern überhaupt nicht vorhanden. Von einer Papierfabrik in Düren wurde den Arbeitern mit der Entziehung der Weihnachts bescherung für die Kinder gedroht, wenn sie der Organisation ange⸗ hörten. Als die Organisation den Kindern bescherte, wurden die be⸗ treffenden Arbeiter entlassen. Das alles sind Einengungen der Arbeits⸗ freiheit und Verstöße gegen die Koalitionsfreiheit, die nicht zu billigen sind. Ungehörigkeiten wollen wir nicht in Schutz nehmen, aber die Freiheit der Arbeiter sn nicht angetastet werden. Man hat den christlichen Gewerkschaften empfohlen, sich mit den wirtschaftlich⸗ friedlichen Gewerkschaften im Kampfe gegen die Sozialdemokratie zu verbinden, die christlichen Gewerkschaften bedürfen der Mahnung nicht. die Sozialdemokraten zu bekämpfen. Die gelben Gewerkschaften find keine Arbeiterunternehmungen, sondern Gründungen der Unternehmer in ihrem Interesse. Sie sind ein Vernünftige wirtschaft liche Ziele werden von den christlichen Gewerkschaften verfolgt. Die Sozialdemokratie wird am besten durch eine gesunde Sozialpolitik be⸗ kämpft und nicht durch einen Einbruch in die Koalitionsfreiheit. Wir kämpfen für die Gleichberechtigung und Selbständigkeit der Arbeiter. Aber von Menschen, die rückgratlos sind, kann man nichts erwarten. Deshalb können die gelben Gewerkschaften in ihrer jetzigen Form höchstens die Arbeiterschaft ruinieren. Die Krise in der Arbeiterschaft kann nur durch eine aufrechte, selbstbewußte und auf dem Boden der Monarchie und der heutigen Gesellschaftsordnung stehende Arbeiter⸗ schaft überwunden werden. Wir werden uns deshalb nicht abhalten lassen, auf dem beschrittenen Wege weiterzugehen. Wir meinen des⸗ halb, daß gegenüber den Auswüchsen des Koalitionsrechtes eine Ver⸗ schärfung der bestehenden Gesetze nicht notwendig ist. Es brauchen nur die bestehenden Bestimmungen durchgeführt werden. Notwendig ist aber, das betone ich zum Schlußfe noch einmal, der weitere Ausbau unserer sozialen Gesetzgebung.
Stellvertreter des Reichskanzlers, Innern Dr. Delbrück:
Meine Herren! Was ich in der vergangenen Woche zur Ent⸗ wicklung unserer Sozial⸗ und Wirtschaftspolitik ausgeführt habe, hat, abgesehen von zwei Herren Rednern von der linken Seite des Hauses, im großen und ganzen in allen wesentlichen Punkten die Zustimmung des Hauses gefunden. Ich brauche also auf diese Erörterungen nicht näher einzugehen.
Der Herr Abg. Gothein hat die Zahlen, die ich damals gegeben, und die Schlüsse, die ich daraus gezogen habe, bemängelt. Mein Herr Kommissar hat bereits die erforderlichen Erwiderungen darauf gegeben. Ich möchte jedenfalls im Zusammenhange der Ausführungen, die ich heute zu machen habe, auf diese Frage nicht zurückkommen.
Nur in einem Punkte möchte ich mich noch mit Herrn Gothein beschäftigen. Er hat mich gestern Abend im „Berliner Tageblatt“ apostrophiert, wohl in der Annahme, daß er im Laufe der Erörte⸗ rungen über meinen Gehalt nicht wieder zum Wort kommen könnte.
(Zuruf links. Heiterkeit.) Sie sehen, Herr Abg. Gothein, wie . .“ 1“ “ “““ “
Staatssekretär des