1914 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Ver kehrswesen. Nach einer vor einigen Monaten erfolgten amtlichen Bekannt⸗

machung der russischen Postverwaltung 1914 ab die sehr wichtigen Leitweg had für Postpakete aus anderen

Persien gesperrt werden. Diese Maßnahme ist, wie aus neuerlichen amtlichen des Zolldepartements hervor⸗ worden.

geht, bis auf weiteres aufgehoben

.

Theater und

v11““

Montis Operett

Seeit Sonnabend wird in Montis Operette „Jung England“ von Leo Fall, aufgeführt, die glück⸗ licherweise einen neuen Schritt auf dem Wege bedeutet, die bis

Tanzoperette durch gehaltvollere Werke Rudolf Bernauer und Ernst zeigt das löbliche Bestreben, eine zubauen. Der Held eines Polizeichefs; er

. hat es ve gesetzten dadurch, daß

er den Mi

der Anhängerinnen des Frauenstimmrechts bewahrt hat, unentbehrli Frau des Ministers festzusetzen

zu machen, sich ferner in der Gunst der und das Herz der Tochter seines Chefs z deren Hand erhält, muß der bisher einem schweren Verdacht reinigen, kettung von Umständen, soll, geraten ist. die sich selbstverständlich im geeigneten

vermeidet den üblichen Unsinn und die bewegt sich in möglichst gesitteten Form Masik ebenfalls erfreulicherweise nähert sich damit mehr der üblen Geschmacksrichtung,

etgenschaften zu verkommen drohten.

auf die hier

und sind darum nicht minder wirkun

zum Mitsummen und Nachsingen reizen. sie ist allzulang. Aufführung, musikalisch leitete, steht auf der

diese neue Operette: abgeholfen werden. der Komponist selbst

die man in Montis Operettentheater g

Die

Füht Gustav Matzner in seiner bekannten Eleganz und Gewandtheit

ott und überzeugend, den 9

gewiß längere Zeit auf dem Spielp

Im Königlichen Opernhause eine Aufführung von „Cavalleria rust gesetzt. Die Damen Sulvatint, Sommer und Habich sind in

in der zweiten Oper die Träger der Hau von Strauß dirigiert.

X“ Königlichen Schauspielhause übermongen die erste Aufführung von Ibsens

Uebertragung für die deutsche Bühne Der Eckartsche Text, der den Aufführun dem Buche gegenüber eine Reihe und ist inhaltli Bearbeiter dem Original Der erste Abend bringt

ie Ab in fünf Bilder der zweite in

ist der kluge

in allem Erfolgreiche sich von in den er durch eine seltsame Ver⸗

Das bringt in die Vorgänge eine gewisse Spannung,

se auf eine höhere Stufe gestellt; er komischen Oper als der bisher herrschenden in der seine von Haus aus guten Musiker⸗ Die Duette, Lieder und Tänze, die er hier bietet, halten sich alle in den Grenzen des guten Geschmacks

rze Minister der stimmbegabte Tenorist Kurt Busch, die Ministersgattin die anmutige Marthe Krswig, das Töchterlein des Polizeichefs die sympathische Nessy Berra. Paulig, Grete Liebreich und andere stehen ebenfalls alle am rechten Platz. Das Werk, das sehr Eiteg aufgenommen wurde, dürfte sich

an behaupten.

von Scheele⸗Müller, Vilmar, die magen sowie die Herren Kirchhoff, Hoffmann, Philipp und Funck 1

von Aenderungen nach Besprechungen zwischen der Regie und dem vollkommen wieder angenähert worden.

sechs Bildern die satirisch⸗polemischen Episoden 1 Peer Gynts Weltfahrt und die Helmniehch sch pisoden von

sollten vom 1. Februar e über Djulfa und Agka⸗ Ländern als Rußland nach

Mufik.

entheater. 8 Operettentheater eine neue

erige zu ersetzen. Schon der von Welisch verfaßte Text Handlung folgerichtig auf⸗ e und gewandte Sekretär rstanden, sich seinem Vor⸗ nister vor einen vachlag

err

u erringen. Ehe er aber auch

nicht näher eingegangen sein Augenblick löst. Der Dtialog bisher beliebte Kalauerei und en. Der Komponist hat seine

der dorti

gsvoll, weil sie nicht gleich mit den

Nur an einem krankt Doch dem kann leicht die am ersten Abend Höhe, Den Sekretär

werden.

ewöhnt ist. bse

Karl Geßner, Albert

ist für morgen, Mittwoch, icana“ und „Bajazzi“ an⸗

der ersten Oper, Fräulein

ptrollen. Der Kapellmeister

findet morgen und „Peer Gynt“ in der durch Dietrich Eckart statt. gen zugrunde gelegt ist, hat erfahren plötzliche Die 60 Grad folgte Minuten

n den jungen Peer Gynt,

des alten Peer Gynt. Ge⸗

sg

Theater.

Künigliche Schauspiele. Mittwoch: 37. Abonnementsvorstellung. Cavalleria rusticana. (Bauern⸗ Aufzug von Text nach dem gleich⸗ Verga. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Chöre: Herr Professor Rüdel. (Pagliacei.) Oper in und einem Prolog. Musik deutsch Musikalische

Opernhaus.

ehre.) Oper in Pietro Mascagni. namigen Volksstück

einem

von

Droescher. Bajazzi. zwei Akten und Dichtung von R. Leoncavallo, von Ludwig artmann. Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. be Herr Professor Rüdel. Anfang r.

Schauspielhaus. 49. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Zum ersten Male: Peer Gynt von Henrik Ibsen. 1. Abend. (In fünf Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Reinhard Bruck. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 38. Abonne⸗ mentsvorstellung. Madama Butterfly. Japanische Tragödie in drei Akten. Nach J. L. Long und D. Belasco von L. Fllica und G. Giacosa, deutsch von A. Brügge⸗ mann. Musik von Giacomo Puccini. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 50. Abonnementsvor⸗ stanceng. e srepläs⸗ sind auf⸗ ehoben. Zum ersten Male: Peer Gynt. 2. Abend. Anfang 7 ½ Uhr. 8 b 2

Neues Operntheater. (Kron) Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Sechste Vor⸗ stellung 8 die Berliner Arbeiter⸗ schakt: olberg. Historisches Schau⸗ piel in fünf Aufzügen von Paul Heyse. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeltervereine, Fabriken usw. abge⸗ geben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)

Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: König Heinrich IV. (1. Teil.)

Donnerstag: Romeo und Julia. Freitag: Neu einstudiert: König Heinrich IV. (2. Teil.)

ammerspiele. Abends 8 Uhr:

und

K Mittwoch, Schippel. Donnerstag Snob. Freitag: Mein Freund Teddy.

Sonnabend:

8 Uhr: Wie einst im Mai. Bernauer und Schanzer. einst im Mai.

Braut von Messina.

8 .

Theater in der Küniggrütk

Musik von August Enna. Donnerstag: König Richard III. Freitag: Die Kronbraut.

Akten von Heinrich Ilgenstein.

musil.

dem Zoologischen Garten.) ittwoch

Akten von Gerhart Hauptmann. Donnerstag und Sonnabend: Phantom. Freitag: Der

terchens Mondfahrt.

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von Friedrich Schiller. Donnerstag: Jugendfreunde.

Freitag: Zum ersten Male: Das Glück im Winkel.

„Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die beiden Leonoren. Lust⸗ spiel in vier Aufzügen von Paul Lindau. Donnerstag: Herodes und Mariamue.

Sonnabend: König Lear.

Freitag: Andreas Hofer.

strichen wu

ist in der

Wie das wasser geschädigten Wasser im Memelgeb Pulver wurden allein verbraucht, um den Eis gen Bevölkerung ist noch groß.

Heydekrug 400 Personen aus Lebens Menschen müssen noch täglich Kleid Ebenso

behandelt werden.

Sturmflut am 10. Hinterpommerns von Kolberg bi Photographien über die Karten zu 0,25 sind im Institut für für den 3. März angezeigte Vort aus. Die gelösten Karken beh werden aber auch zurückgenommen.

Feuerkugel beschrieb ihre

I

Bürger Der

Berliner Theater. Mittwoch, Abends

3 Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von

Donnerztag und folgende Tage: Wie Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die

u er Straße. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Die Kronbraut. Ein Märchenspiel in sechs Bildern von August Strindberg.

Sonnabend: Die fünf Frankfurter.

11 Komüdienhaus. Mittwoch, Abende 8 Uhr: Kammermusik. Lustspiel in drei

Donnerst. und folgende Tage: Kammer⸗

Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber

7

Nachmittags 3 ½ Uhr: Peterchens Mond⸗ fahrt. Abends 8 Uhr: Der Bogen des Odysseus. Dramatische Dichtung in fünf

Das

Bogen des Odysseus. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Pe⸗

1

verloren haben.

(Der Krumme),

(Der Magere),

Mannigfaltiges.

Ständige

größten Schwierigkeiten

Der V Januar im

Erleuchtung infolgedessen einen und blieb 5 bis Bahn mit nach

ng, die beiden

kämpfen, gefahr gerettet.

11““

en nur die Figuren der einzelnen Ir haus zu Kairo, die ihre von Ibs 8 Bedeutun der Handlung im Schluß

m übrigen bringen die

en beabsichtigte aktuelle und tendenziöse

Ferner wurde gestrichen die den Gang akt zu sehr verzögernde Aufführungen die sämtlich

riginals. So wird die Szene auf dem unter Auch die Grie⸗ szenischen Bilder verwandt. Das Werk hard Bruck in Szene gesetzt, das Orchester, die König⸗ Leitung des Kapellmeisters Laugs. Den auptfrauengestalten werden g dargestellt. Frau Conrad

Kraußneck Herr

Fräulein von Mayburg (die Grün⸗

Dazu treten

r Mannstädt, Herr Stange, übrige darstellende Personal. Anitras Tanz sind von Herrn Ballett⸗

Der Konzer bericht befindet sich in der Zweiten Beilage.

88 8 8 6

Berlin, 17. Februar 1914.

Hilfskomitee für die durch „Hilfsbedürftigen mittellt, iet und im Delta nur langsam. bei den Sprengungen im Skirwieth⸗Strom brechern etwas vorzuarbeiten. Die Not in Die Pioniere, die haben

6 ung und Lebensmittel beschafft H 8 85 Frftte⸗ . nd vollständig auf die Hilfe ihrer Mit Weitere Geldspenden nehmen die gegebenen Zahlstellen und die Geschäf NW. 40, Alsenstraße 10, entgegen.

Die Sturmfluten a am 3. März, 8 Uhr Abends,

Die

n der deutschen Ostseeküste werden ür, ends, im Institut für Meereskunde von Professor Stahlberg in einem öffentlichen Vortrag mit Lichtbildern ortragende bat alsbald nach der zweiten Auftrag des Instituts die Küste s Rirhöft besucht Wirkungen der

Sturmflut

1 Meereskunde zu haben. rag über die Deutsche Seewarte fällt alten für den Tag ihre Gültigkeit,

Ein explosives Meteor. Erforscher der Meteore, daß am 19. Januar in d aus ein prachtvolles Mete Himmel mit einer Helligkeit, die den setzte viele Leute in Schrecken, da die

Professor Denning, meldet in einer Zuschrift an die „Nature“ er Nähe von Oxford von mehreren Stellen or beobachtet worden ist.

Es

Vollmond übertraf, und ver⸗ Nacht sehr dunkel war und die

besonders

großen Bogen, von 7 Sekunden sichtbar. majestätischer ihrem Verschwinden

Langsam wurde an

Enn

1 den Shenen 88 gehenden iff gegeben. gsche Musik wird vollständig gespielt un organisch zur Unterstützung der wird von Dr. Rein liche Kapelle, steht unter der Peer Gynt spielt Herr Clewi von Frau Paula Conrad und Fräulein Thim n der Rolle der Mutter Aase Ehrengast an der langjährigen früheren Tätigkeit. Charakteraufgaben sind beschäftigt: Vallentin (Dr. Begriffenfeldt), immerer rr Eggeling Fräulein Schönfeld (Ingrid), ekleidete), Fräulein Heisler (Anitra). räulein Gregorow, Herr Löffler, Her Herr Tandar und das gesamte Volkztanz im ersten Teil und meister Graeb einstudiert.

r Mitmenschen angewiesen. Provinzialkomitees, die bekannt⸗ tostelle des Komitees in Berlin

ren

im Narren⸗] ein säwerer Knall wie

Friedhofspredigt. gesehen hatten, des Körpers, soweit sie d ist größtenteils haben. Meteore gerade im

stark war, daß die Häuser zitterten, durcheinander fiel wie bei einem Erdbeben.

das Geräusch einem Donner ähnlich. Leute, glaubten tatsächlich an ein Erdbeben.

8 8 8 8

von einem fernen Kanonenschuß gehört, der se Fenster klirrten und Geschirr In Oxrford selbst war die das Meteor nicht

leuchtend sichtbar war, mag 110 km, die

Geschwindigkeit des Feuerballs 20 km in der Sekunde betragen In den 8.—. 15 Jahren hat sich das Auftret anuar merklich gehäuft.

meldet: An dem P

tachmittags, in der der Grube

sammen, da die vom nicht beachtet wurden.

(Knopfgießer), ttcher (Olaf),

Fräulein Hoff, Der

wird, wurde während Torpedobootszerstö

Räume des Blattes auf den Direktor und

ch Hoch⸗ fällt das

1800 kg kg; Lerr oux dar.

allein in Aber für 1500 armen Obdach. Florida ist der Leutn

gefallen und ertrunk

hat sich weiter verschlecht

man annimmt, daß die arbeit nicht so große Hin

St.

und zahlreiche aufgenommen. Der

war, ist am Sonn Mannschaften,

end

der eifrigste

Woods Holl (Ma

erleuchtete den.

der unbeschädigt blieb, ist

mehr als Sie ver⸗ keit. Wenige vielen Orten

grell

Diedenhofen, 16. Februar.

sonen besetztes Automobil mit „Amalienzeche“

Paris, 17. Februar.

bootszerstörer „Fantass litten beträchtliche Beschädigungen.

„Bmarcelona, 17. Februar. licher Anhänger des Praͤtendenten

daß jede weitere Bergungsarbeit vergebens jetzt daran, das Panzerschiff bis zum Frühjahr stehen zu lassen, da

Johns (Neu Fundland), 17. Februar.

Schlepper „Potomac⸗ 1

Westküste von Neu vom Eise eingeschlossen worden a

zusammen Unfall erreicht. (Vgl. Nr. 37 d. Bl,)

bal ische See ei heftigem Schneesturm bei der Insel Nomansland in der Nähe der Insel Marthas Vineyard auf Grund. Der Dampfer,

(W. T. B.) Amtlich wird ge⸗

Stätte ihrer lanübergang der Staatsstraße Nr. 16 von

In wichtigen und interessanten Fentsch nach Deutsch Oth

Herr Dr. Pohl (Dovrealte), Herr

86” Vollmer (Der Deutsche), Herr err

stie

am 14. d. M., 2 Uhr 30 Minuten he des

ahnhofs Aumetz ein mit zwei Per⸗

einem vom Bahnhof Aumetz nach fahrenden Ueberführungszug zu⸗ Lokomotivführer gegebenen Warnungssignale

Beide Insassen wurden leicht verl das Automobil stark beschädigt. seff cht verletzt,

(W. T. B.) Wie aus Toulon gemeldet Manöver im Golf von Juan der „Poignard“ von dem Torpedo⸗ in“ angerannt. Beide Schiffe er⸗

der rer

(W. T. B.) Eine Anzahl jugend⸗ Don Jaime drang gestern in die „El Nereu' ein und gab vier Schüsse den Redakteur ab, die leicht verletzt

wurden. Den Anlaß zu dem Ueberfall hatte eine Karrikatur ge⸗ geben, die in dem Blatte erschienen war. Führers der Jaimisten Arm in

Sie stellte den Sohn des Arm mit dem Führer der Radikalen

New York, 17. Februar. (W. T. B.) Die Winterstürme die vorige Woche begonnen haben, allen Bahnen große Störungen. kommen mit zehnstündiger

dauern an und verursfachen auf g Die Postzüge aus Chicago Verspätung an. Bei Pensacola in ant Murray vom Fliegerkorps der Marine

mit seinem Flugzeug aus einer Höhe von 800 Fuß in das Meer

en.

Sandhamn, 16. Februar. (W. T. B.) Die Lage des vor einiger Zeit gestrandeten

Panzerschiffs „Tapperheten“ ert und ist nun derart, daß Fachlente meinen, ist. Man denkt

Witterungsverhältnisse dann der Bergungs⸗ dernisse in den Weg legen werden.

(W. T. B.) Der von der amerikanischen Flotte, der an der

aufgegeben worden. ffiziere und 36 Mann, haben die Küste ohne

(W. T. B.) Der fran⸗ von der Fabre⸗Linie geriet gestern

ss.), 17. Februar.

inzwischen wieder flott geworden.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und

Zweiten Beilage.)

1

Lessingtheater. Abends 8 Uhr: Liliom. von Franz Molnaàr.

Donnerstag: Simson. Freitag: Peer Gynt.

Brüche.

mit. Gesang und Tanz Musik von Leon Jessel.

zuletzt lacht 1

lottenburg,

Abends

Neued Theater.) 8 Uhr: Jung Englaud. drei Akten von Rud. Welisch. Musik von

England.

oologischer süagesch

Garten.

Theater

Gretl.

A. M. Willner und

retl.

Schiffbrüchigen.

Mittwoch, liege. Schwank ranz und Ernst Bach.

Donnerstag und folgende

spanische Fliege.

Donnerstag und folgende Tage:

Dentsches Opernhaus. ; Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, 8 Uhr: Mandragola. Donnerstag: Der Troubabdour. Freitag: Manon Lescaut. Sonnabend: Zum ersten Male: Meistersinger von Nürnberg.

Montis Operettentheater. (Früher: Mittwoch, Abends

Bernauer und Ernst Leo Fall. Donnerstag und folgende Tage: Jung

Theater des Westens. (Station: Kantstraße 12.) Abends 8 Uhr: Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. 1““ und folgende Tage: Polen⸗ ut.

am Nollendorfplatz. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Operette in 2 von ob. Bodanzky. Musik von Heinrich Reinbardt. * Donnerstag und folgende Tage: Prinzeß

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Die

1 6 8 Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Abends 8 Uhr: Die spauische in drei Akten von

Mittwoch, Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr: Der Erbförster. Eine Legende

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Erbförster. Abends: Liliom.

Theater an der Weidendammer Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Wer zuletzt lacht Posse von Arthur Lippschitz und A. Bernstein⸗Sawersky.

Wer

1

(Char⸗

Die

Operette in

Polenbluüut.

Prinzeß

8*

Tage: Die

8 Uhr: Hoheit der Franz! Musi

Landsberger und Willi von Robert Winterberg.

der Franz!

Die Tangoprinzessin. sang und Kren und Curt Kraatz. von Alfred Schönfeld. Donnerstag und Taungoprinzesstn.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 8. Seree

onnerzt. und folgende Tage: Anatoles Hochzeit. 8 3

Konzerte.

Künigl. Hachschule für Musik. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Sonaten⸗ abend von Otto Nikitits (Violine) und Lucy Nikitits (Klavier).

Singakademie. Mittwoch, Abends

8 Uhr: 2. Klavierabend von Art Rubinstein.

Bechstein-Snal. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Liederabend von Marie Singer unter Mitwirkung von Walter Meyer⸗Radon (Klavier) und Richard Kroemer (Violine).

Beethoven⸗Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: 2. (letzter) Klavierabend

(Schumann⸗Abend) von Severin Eisenberger.

Zlüthner⸗Saal. Mittwoch, Abends

8 Uhr: 3. Konzert von Florizel von Reuter. Am Klavier: Alegander Neu⸗ mann.

Meistersnal. (Ksthener Straße 38.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liederabend

Nestdenztheater. Mittwoch, Abends kalische Groteske in drei Akten von Artur Wolff. Musik

Donnerstag und folgende Tage: Hoheit

Thalinthenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Posse mit Ge⸗ anz in drei Akten von Jean Gesangstexte

folgende Tage: Die

Zirkus Schumann. Mittwoch, Abends 7 ¼ Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm.

Schluß: „Tipp“, d F 1 pp er Derby⸗Favorit

Birkus Busch. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sümtlicher Spezialitäten.

Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Irmyntrud von Haine mit Hrn. Leutnant Alexander Bauer⸗ meister (Schloß Thamm, Kr. Glogau Riesenburg, Westpr.). Veronika Freiin von der Goltz mit Hrn. Oberleutnant Otto von Brandenstein (Kallen, Post Fischhausen, Ostpr. —Rastenburg). Frl. Thyra von dem Knesebeck mit Hrn. Leutnant Hans⸗Wedig von Glasenapp (Schwerin i. M.). Frl. Margarethe von Rochow mit Hrn. Lentnant Otto von Rohr (Schwerin i. M.). Geboren: Eine Tochter: Hrn. Haupt⸗ mann von Kummer (Frankfurt a. O.). Gestorben: Hr. Konteradmiral z. D. Jochen von Bredow a. d. H. Stechow (Kiel). Hr. Oberlandesgerichtsrat a. D., Gehbeimer Justizrat Rudolf Fritsch (Bieslau). Hr. Ober⸗ regierungsrat Karl Wölbling (Marien⸗ werder). Hr. Oberstabsarzt a. D., Professor Dr. Johannes Nietner (Berlin⸗ Lichterfelde).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und

Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Neun Beilagen

(einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 16 A u. 16 B),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers ( einschließ⸗ lich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekaunntmachungen), betreffend Kom⸗

manditgesellschaften auf Aktien und

von Anni Borsche⸗Bornmüller

Aktiengesellschaften, für die Woche

vom 9. bis 14. Februar 1914,

Zum

Alnuttliches.

Königreich Preußen.

Vorlesungsverzeichnis der Königlichen Technischen Hochschule zu Danzig, Danzig⸗Langfuhr, im Sommerhalbjahr 1914.

(Einschreibungen vom 2. März bis 30. April 1914. Beginn

der Vorlesungen gegen den 25. April 1914. Das Programm wird

vom Geschäftszimmer gegen Einsendung von 0,60 ℳ, einschließlich Porto, in das Ausland gegen 0,90 versandt.)

Abteilung I. Architektur.

Carsten: Formenlehre der antiken Baukunst; Antike Bauaafsf (Detallübungen); Antike Baukunst (zusammengesetzte Uebungen); Formenlehre der Renaissance; Entwerfen und Detallieren; Geschichte der Gartenkunst; Oeffentliche und private Hochbauten (ausgew. Kapitel); Ornamentzeichnen. Klöppel: Baukonstruktionslehre I und II; Einführung in das architektonische Entwerfen; Deutscher Städtebau und Wohnungswesen; Entwerfen und Detaillieren; Entwerfen von städtebaulichen Anlagen. Matthaei: Allgemeine Kunstgeschichte; Geschichte der Baukunst; Kunstgeschichte (ausgew. Kapitel). Petersen: Konstruktions⸗ und Formenlehre der mittelalterlichen Baukunst; Kirchenbau; Entwerfen und Detaillieren; Architektonische und Kunstgewerbliche Einzelgebiete. Pruhle: Freihandzeichnen und Aquarellieren I; Desgl. für 4. Se⸗ mester; Freihandzeichnen und Aquarellieren II. Ehrhardt: Ver⸗ anschlagen und Geschäftsführung. N. N.: Heizung und Lüftung. Fischer: Backsteinbaukunst; Desgl. Uebungen; Skizzieren und Auf⸗ nehmen von Bauwerken und architektonischen Einzelheiten. Phleps: Geschichte der Holzbaukunst; Entwerfen von Holzarchi⸗ tekturen; Entwerfen von Möbeln; Ornamentale Studien und farbige Architektur nebst Dekorationen (mit besonderem Lehrauftrag); Archi⸗ tektonische Formenlehre für Abteilung 1I (mit besonderem Lehrauftrag). Carsten, Klöppel, Petersen: Stegreifentwerfen (unent⸗ geltlich) nach Vereinbarung.

Abteilung II. Bauingenieurwesen.

Gggert: Geodäsie I und II; Praktische Uebungen im Feld⸗ Heobättsches Praktikum I für die zu Ostern Eintretenden; Geodätisches Praktikum II; Geographische Ortsbestimmung. Eblers: Flußbau I und II; Flußbau Uebungen. Gerlach: Seminar für Städtebau. Bebkauungspläne und Bauordnungen; Straßenbau. Kohnke: Festigkeitslehre; Statik der Hochbau⸗ konstruktionen III; Stein und Eisenbeton; Eisenbetonhau; Eisenkonstruktionen des Hochbaues. Krohn: Statik der Bau⸗ konstruktionen I; Desgl. für Abteilung IV; Brücken⸗ und Eisen⸗ hochbau. Oder: Eisenbahnbau I und II. F. W. O. Schulze: Schleusen⸗ und Kanalbau; See⸗ und Hafenbau; Baukonstruktions⸗ lehre (Tiefbau) für Maschineningenieure. N. N.: Verkehrswesen; Eisenbahnverwaltung; Betrieb und Tarife; Elsenbahnoberbau; Eisen⸗

bahnhochbau. Abteilung III. Maschineningenieurwesen und Elektrotechni

Aumund: Einführung in den Maschinenbau für Abt. III und IV; desgl. für Abt. I!; desgl. für Abt. V; Lasthebe⸗ und Förder⸗ anlagen; Lasthebe⸗- und Baumaschinen für Abt. II; Maschinen⸗ elemente für Abt. II; Statik der Baukonstruktionen. Jahn: Eisenbahnmaschinenbau; Dampfkessel für Maschinenbauer; Dampf⸗ kessel für Elektrotechniker; Enzyklopädie des Eisenbahnmaschinen⸗ wesens; Abriß der Kraftmaschinen, Kessel und Pumpen (für Abtetlung 1I1). Häbich: Kolbenarbeitsmaschinen; Desgl für Elektrotechniker; Herstellungsverfahren; Desgl. für Abt. IV; Werk⸗

sttattbetrieb und Fabrikorganisation; Desgl. für Eisenbahnmaschinen⸗

hauer, Elektrotechniler und Schiffsmaschinenbauer. Roeßler: Elektrotechnik 9. Elektrotechnisches Laboratorium I; Elektrotechnik II;

Desgl. für Schiffbauer; Elektrotechnisches Laboratorsum II, III u. IV

(für fortgeschrittene Elektrotechniker); Projektierung elektrischer Anlagen. 86 hiarec Roth: Berechnung und Entwurf elektrischer Maschinen. Schulze⸗Pillot: Maschinenelemente; Maschinenelemente für Abt. IV; Wasserturbinen und Schleuderpumpen; Kraftanlagen und Energieverteilung für Abt. III; Messungen an Schleuderpumpen und Wasserturbinenanlagen. Plank: Wärmemechanik ; Maschinen⸗ laboratorium I und II; Kolbenkraftmaschinen; Theorie und Bau⸗ lehre der Flugzeuge. N. N.: Ausgewählte Kapitel aus der ange⸗ wandten Wärmelehre. Grix: Elektrische Bahnen; Berechnung

elektrischer Leitungsnetze. Roth: Elektrische Meßkunde für Elektro⸗

techniker.

Abteilung IV. Schiff⸗ und Schiffsmaschinenbau.

zttinger: Ausgewählte Kapitel aus der Phvsik der technischen C1A““ Propeller für Wasser⸗ und Luftfahrzeuge; Schiffsturbinen; Entwerfen von Propellern für Wasser⸗ und Luft fahrzeuge; Entwerfen von Dampfturbinen; Kraftanlagen für Schiffe; Entwerfen von Schiffskesseln. Lienau: Praktischer Schiff⸗ bau I und II; Statik der Schiffbaukonstruktionen. Mentz: Schiffsdampfmaschinen; Entwerfen von Schiffs dampf⸗ maschinen (teilweise seminaristisch); Schiffsölmaschinen I; Ent⸗ werfen von Schiffsölmaschinen (teilweise seminaristisch); Schiffs⸗ hilfsmaschinen; Entwerfen von Schiffshilfsmaschinen (teilweise seminaristisch). Schütte: Zeichnen von Schiffslinken; Entwerfen von Schiffslinien; Schiffstheorte 1; Entwerfen von Schiffen nebst Einrichtungen I; desgl. für Schiffsmaschinenbauer; Entwerfen von Schiffen nebst Einrichtungen 11; Schiffstheorie II. Eichhorn: Konstruktion der Krieagsschiffe; Entwerfen von Kriegsschiffen; Jahreskurs. chmidt: Einrichtung der Kriegsschiffe; Ent⸗ werfen von Einzelheiten der Kriegsschiffe. Waldmann: Gesetz⸗ liche Vorschriften für den Entwurf von Schiffen; Einführung in den Entwurf von Schiffen (für Abt. I2I, III und IV). Horn: Schwingungserscheinungen auf Schiffen. b

Abteilung V. Chemie.

Ruff: Anorganisch⸗chemische Technologie I, II und III; Che⸗ misches üi Anorg ; Praktikum im anorganisch⸗chemischen und elektro⸗ chemischen Laboratorium. Wohl: Organische Experimentalchemie II; Organisch⸗chemische Technologie I; Praktikum im organisch⸗chemischen Laboratorium; Organisch⸗chemische Technologie II; Praktikum im Laboratortum für landwirtschaftliche Gewerbe. von Wolff: Geologie; Entstehung der Mineralien und Gesteine; Minera⸗ logisch⸗geologische Uebungen I und II; Praktikum im minera⸗ logisch⸗geologischen Institut. von Wartenberg: Physikalische Chemie I und II; Chemisches Kolloquium; kleines phvsikalisch⸗ chemisches Praktikum I und II; großes phpfikalisch⸗chemisches Praktikum. Claasz: Qualitative chemische Analyse. Glimm: Gerichtliche Chemie; Technologie des Wassers; Praktikum für Untersuchung der Nahrungs⸗ und Genußmittel sowie Görungs⸗ vhysiologie; Untersuchung von Heizstoffen und Gasanalvse; Mikro⸗ skopische Untersuchungen der Nahrungs⸗ und Kurse für Gärungsgewerbe, in zu verabredender Zeit Jell nek: An⸗ gewandte physikalische Chemie I und II.

Abteilung VI. Allgemeine Wissenschaften. Lorenz: Einführung in die Mechanik; Ausgewählte Kapitel aus der Mechanik. Luckwaldt: Deutsche Kaisergeschichte im Mittel⸗ alter; Friedrich der Große. von Mangoldt: Höhere Mathematik; Einführung in die höhere Mathematik (für die zu Ostern Ein⸗ tretenden). Schilling: Darstellende Geometrie; Graphische Statik. Sommer: Höhere Mathematik I; Syn⸗ thetische Geometrie. . N.: Volkswirtschaftliche Uebungen; Besprechung selbständiger volkswirtschaftlicher Arbeiten mit Fortgeschrittenen; Praktische Nationalökonomie II. Teil: Ge⸗ werbe⸗ und Sozialpolitik; Internationale Schiffahrt und Schiff⸗ fahrtspolitik; Staatsbürgerkunde (Abriß der Staatslehre und

olitik). Krüger: Experimentalphysik; kleines physikalisches Porhe um; großes physikalisches Praktikum; drahtlose Telegraphie. von Bockelmann: Verkehrsgeographie. Grünewaldt: Aus⸗ gewählte Abschnitte der Gewerbehygiene. Kalähne: Einführung in das physikalische Praktikum; Theoretische Ergänzungen zur Ex⸗ perimentalphysik; Photographie und photographisches Reproduktions⸗ verfahren; Uebungen in Photographie und Reproduktionsverfahren I für Anfänger, II für Fortgeschrittene; Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten im photographischen Laboratorium des phvsikalischen Instituts. N. N.: Spezielle Botanik; Botanisch⸗ mikroskopische Uebungen II; Botanische Exkursionen. Löbner: Deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts (Schluß); Besprechung aus⸗ Veagsehe. Dichtungen. Löning: Das Bauwesen in ö und Verwaltung; Grundzüge des Gewerberechts. Petru chky: Ausgewählte Kapitel aus der Hygiene II; Hygiene der Kleidung und Ernährung mit Lichtbildern und Demonstrationen. Wex: Ein⸗ führung in die Rechtskunde und das Gerschtswesen; Post⸗ und Tele⸗ graphenrecht. von Brunn: Himmelsmechanik I (Bewegung der Schwerpunkte). van den Bergen: Russische Sprache I; Il und III. Medem: Stenographie I (Verkehrsschrift) (System Gabelsberger); Stenographie (Redeschrift) (System Gabelsberger). Reimann: Englische Sprache I für Anfänger) und II (für Fort⸗ geschrittene)h. Stentzler: Französische Spra e. Loh : Erste Hilfe bei Unglücksfällen. 8

Danzig⸗Langfuhr, im Februar 1914. 8—

Der Rektor der Königlichen Technischen Hochschule. Wohl.

Deutscher Reichstag. 215. Sitzung vom 16. Februar 1914, Nachmittags 2 Uhr. 8 (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht die Fartssungs der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungsjahr, 1914, und zwar „Etat für die Reichsjustizverwaltung“. 8

Die Beratung beginnt mit den dauernden Ausgaben für das Reichsjustizamt, erster Titel 44 000 46 8 Dazu liegen drei Resolutionen vor, über die nach einem An⸗ trage aller Parteien nach Erledigung der allgemeinen Be⸗ sprechung eine besondere Diskussion stattfinden soll.

Abg. Dr. Cohn⸗Nordhausen (Soz.): Die Ausbeute des letzten Jahres an Reichsjustizgesetzen ist nicht gerade groß. Durch das Gesetz über die Schöffen und Geschworenen ist das Ziel nicht erreicht worden, daß eine andere Auswahl unter den Schöffen und Geschworenen ge⸗ troffen wird. Der Gemeindevorsteher stellt noch immer die Liste zu⸗ sammen, und der Ausschuß von Vertrauensmännern wird noch immer aus einem sehr beschränkten Kreise entnommen. Weiteste Kreise der Bevölkerung sind dadurch von der Beteiligung an der Gesetzgebung ausgeschlossen, so ganz die Arbeiter und Privpatangestellten. Der Staatssekretär des Reichsjustizamts hat einmal erklärt, daß durch die Heranziehung von Arbeitern zur Rechtsprechung das Vertrauen zur Justiz vecder werden würde. ier hat es sich um einen sozial⸗ politischen und rechtlich⸗politischen Fortschritt gehandelt, den auch die bürgerlichen Parteien hätten mit Freude begrüßen müssen. Nur so könnte man die Vorwürfe über Klassenjustiz abschwächen. Man könnte die Kritik entwaffnen, indem man die Arbeiter immer mehr zur Rechtsprechung heranzöge. Nach meiner Ansicht können Arbeiter nur dann erfolgreich herangezogen werden, wenn der Ausschuß, der diese Auswahl trifft, anders zusemaemae wird. Auch hier ist ein all⸗

emeines, gleiches und geheimes Wahlrecht einzuführen. 8 Ver⸗ angen der kaufmännischen Angestellten nach einer Aenderung der Be⸗ stimmungen über die Konkurrenzklausel ist noch nicht erfüllt worden. Der Gesetzentwurf wird ja bald an das Forum des Hauses gelangen, aber er ist nicht so aufgebaut, wie es die beteiligten Kreise erwarten. Die österreichische Gesetzgebung entzieht alle die Angestellten der Kon⸗ kurrenzklausel, die ein geringeres Gehalt als 4000 Kronen haben. Hier sind die verbündeten Regierungen zu zaghaft vorgegangen. Wi werden auf jeden Fall dafür eintreten, daß die Wünsche der Handels⸗ angestellten erfüllt werden. Erfolgt etwa der b der Sozial⸗ politik für die 1“ schon vor ihrem Beginn? Schlecht⸗ hin unerträglich ist die 8BE der Vorlegung des Gesetz⸗ entwurfs, vdesree die Jugendgerichte. Dieser Entwurf ist doch längst spruchreif. Alles ist für einen neuen, gesetzlichen Zustand vor⸗ bereitet. Die Freunde der Irgendfürserh. vüsen angften nach diesem Gesetz. Seit 20 Jahren ist die Reformbedürftigkeit der Straf⸗ bestimmungen fur Jugendliche anerkannt. Es fehlt hier an der nötigen Entschlußkraft bei der Regierung. Wir erleben hier dasselbe wie seinerzeit beim Bürgerlichen Gesetzbuch. Die Strafprozeßordnung ist eigentlich schon seit 1879 reformbedürftig; wir sind seitdem nicht einen Schritt weiter gekommen. Ganz anders war es in dort hat es kaum so viele Monate gebraucht, wie bei uns Jahre, um eine große Zahl von Gesetzen zu erlassen. Daß es bei uns auch mnelh gehen kann, beweisen die Bestimmungen über die Haftung des Tierhalters; in dem letzten Falle handelt es sich allerdings um ein Gesetz zugunsten der Agrarier. Die Regierung hatte zu parieren und zu apportieren. (Präsident Dr. Kaempf rügt diesen S Ich erinnere weiter an das Wahlgesetz von 1848; das Strafgesetzbu ist nur scheinbar ein neues Strafrecht, es beruht im wesentlichen auf dem preußischen Strafgesetz von 1859. Seitdem hat sich eine stür⸗ mische Umkehr der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse voll⸗ ogen. Trotzdem hat der Staatssekretär des Reichsjustizamts für die Vorlegung das Jahr 1917 in Aussicht genommen. Will man viel⸗ leicht warten, bis sich die rote Wolke verziehte Wie aber, wenn der Reichstag aufgelöst wird und die bürgerlichen Parteien die Mehrheit gewinnen? Welche Pläne bei den verbündeten Regierungen bestehen, hat uns der Reichskanzler enthüllt. Es sollte unter der Maske des gemeinen Rechts das Koalitionsrecht nach dem Willen des koalierten Unter⸗ nehmertums erdrosselt werden. Dieser Versuch soll und kann nicht gelingen. Die arbeitende Klasse wird sich mit allen Mitteln dagegen wehren. 8 ähe das nicht, so würden die Arbeiter die Hundsfotte sein, als we 9. sie die gewissenlosen Scharfmacher ansehen. Wenn ein Opfer sh nicht wehren kann, so kommt es zu krampfhaften Be⸗ wegungen und Erschütterungen, die dazu führen können, daß der

Mörder über den Haufen geworfen wird. Ein freies Koalitions⸗ 1eb ist allein die Hnm unter der die Arbeiter atmen können. Soll

man denn die soziale Gesetzgebung auf dem Wege des Strafgesetz⸗ buches überhaupt verlassen? Ich halte das für unmöglich. Jeder Tag stellt neue Forderungen. Wollten wir 338 die soziale Gesetz⸗ gebung verzichten, so wäre überhaupt keine Möglichkeit einer Rechts⸗ entwicklung vorhanden. Die Novelle zum Strafgesetzbuch von 1912 war ein guter Anfang; sie hat manche Härten gemildert, namentlich in bezug auf die Bestimmungen über den Hausfriedensbruch. Auch die Novelle zum Militärstrafgesetzbuch ist ein Beweis, daß selbst die Regierung sich entschließt, Unebenheiten im Strafgesetzbuch zu be⸗ seitigen. ie bei dieser Novelle, so muß auch in bezug auf das Bürgerliche Strafgesetzbuch ein geschlossener Wille des Reichstags der Regierung gegenüberstehen. Der Abg. Müller⸗Meiningen hat die Aenderung der Eidesformel beantragt. Dies Reformbedürftig⸗ keit unterliegt, wie ein Fall in Neukölln beweist, wo das Zeugnis venfesonglose Leute vor Gericht beanstandet wurde, keinem Zweifel. Die Sache gewinnnt dadurch eine besondere Bedeutung, da allein in Berlin 40 Personen aus der Landeskirche ausgetreten sind. Die bisherige Eidesformel würde sich bei solcher Fne.e der Zahl der Ungläubigen nur noch unter den härtesten Konflikten aufrecht er⸗ halten lassen. Ueber diese und F andere Punkte würde sich eine Verständigung rasch und leicht erzielen lassen können. Die Ein⸗ wände des Abg. Grafen Westarp gegen eine solche Novellengesetz⸗ gebung kann ich kaum ganz ernst nehmen. (Präsident Dr. Kaempf rügt diesen Ausdruck.) Das heute auf 1500 bemessene Existenz⸗ minimum hat sich längst als unhaltbar erwiesen; es wird erhöht werden müssen, natürlich für alle Klassen der Bevölkerung; und eine Aenderung der Bestimmungen, daß der Lohn oder das L ehalt über 1500 ganz gepfändet werden könne, ist ebenfalls im Interesse der Arbeiter und Angestellten dringend notwendig, um so mehr, als neuerdings die Gerichte dazu übergegangen sind, diese 1500 wochen⸗ weise zu rechnen, und alle Lohn⸗ und Gehaltsbeträge über diese 29 der Pfändung unterwerfen. Die Schöffengerichte können in den änden guter Richter ein gutes Rechtsinstrument sein, in den Händen sünden. Richter können sie das Gegenteil werden. Auch die Urteile der Schöffengerichte haben ihren Anteil an dem bepen unsere Recht⸗ sprechung von weiten Kreisen der Bevölkerung erhobenen Vorwurf der Klassenzustiz Dieselben Delikte werden streng geahndet, wenn es sich um Arbeiter handelt, dagegen unglaublich milde, wenn es sich um Angehörige anderer Stände, besonders wenn es sich um Studenten handelt. Ein roher Exzeß, bei dem Nachtwächter mißhandelt wurden und einer davon die Versteifung eines Fingers davontrug, wurde gegen die exzedierenden Studenten mit je 100 Geldstrafe gesühnt. In Thorn wurden Unternehmer wegen Uebertretung der Bestimmungen des Kinderschutzgesetzes zu je 3 verurteilt. Bekannt sind ja die Urteile der Mundrykammer in Breslau, deren Vorsitzender sich auch in dem Breslauer Skandalprozeß, in dem minderjährige Mädchen als „Verführerinnen“ eine Rolle spielten, hervorgetan hat. Allerdings hat er sich vom Breslauer Oberlandesgericht zurechtweisen lassen müssen. Einen ähnlichen Ruf genießt eine Erfurter Strafkammer wegen der überaus harten Strafen, die sie gegen Arbeiter, die Streik⸗ posten standen, verhängt. Das Bestreben er Gerichte, die Autorität der Behörden in Gestalt des Schutzmanns zu wahren, hat dazu ge⸗ führt, daß selbst die höchsten Behörden sich nicht eines so ausgiebigen gerichtlichen Schutzes erfreuen, wie die untersten Polizeiorgane. Ist es doch schon dahin gekommen, daß eine Bestrafung zu zwei Monaten Ge fängnis wegen eines Blickes erfolgte, der den Schutzmann beleidigt hatte. Darin liegt eine völlige Verkennung der eigentlichen Aufgaben der Gerichte, und wie weit diese Verkennung gehen kann, hat man aus der neulichen Rede des Abg. Röchling im preußischen Abgeordneten⸗ hause gesehen. Dieser Berliner Landgerichtsdirektor hat anscheinend die Staatsraison über das Streben nach Gerecht süet gestellt. Dam nade Gott jedem Streiksünder, der vor der Kammer des Herrn Reöchling Recht nehmen muß. An auffällig vielen Stellen läßt sc. ein Mangel an Objektivität bei den Richtern W on ta⸗ tieren, wenn es auf ihre Felassene Ruhe und Objektivität Pe, ankommt, nämlich wenn es sich um die Verhältnisse und Lebens⸗ bedingungen des Arbeiters handelt. Eine Firma zahlte dem Werk⸗ meister seinen Lohn nicht aus, der Werkmeister legte die Arbeit nieder; der Richter aber kann in seiner Weltfremdheit und in Miß⸗ achtung der Gewerbeordnung, die den Werkmeister zur Nieder⸗ legung der Arbeit berechtigt, nicht finden, daß dem Werkmeister Unrecht geschehen ist, findet aber, daß er mit der Niederlegung der Arbeit der Firma großen Schaden zugefügt hat. Eigentümlich ist auch die Stellung der Polizeibehörde als Hilfsorgan der Staats⸗ anwaltschaft. An zahlreichen Stellen haben sich die Polizeiorgane einer Korruption zugängig gezeigt. Ich erinnere in dieser Beziehung an den bekannten Cölner Prozeß. Unter den Augen der Polizei haben sich Polizeiorgane der Beihilfe der Kuppelei schuldig gemacht. Ich verweise auf die Vorgänge in Altona. Es ist bekannt, daß derartige Vorkommnisse in Altona und auch in Kiel nur unter Vorwissen der Polizei passieren konnten. Ich spreche nicht von den Korruptions⸗ erscheinungen auf dem Gebiete der politischen Lockspitzelei. In Essen hat ein Polizeiassessor ein Subjekt angestiftet, einen Einbruch in das Geschäftslokal des Steigerverbandes zu bh um die Mitglieder⸗ liste des Steigerverbandes zu erlangen. Ein ähnlicher Fall ist in Bochum vorgekommen. Bei der Wirksamkeit der Polizei als Hilfs⸗ organ im Dienste der Staatsanwaltschaft ist eine stärkere eauf⸗ ichtigung und Reformierung der Polizei notwendig. Dem Staats⸗ schtiga werden diese Korruptionserscheinungen doch nicht unbekannt sein; der Weg von der Voßstraße nach der Wilhelmstraße ist doch nicht weit. Wir bitten ihn, seinen ganzen Einfluß aufzuwenden, um diesen allgemeinen ein Ende zu machen. Dem Polizeipräsidenten Dr. von Jagow wird es niemand verdenken, daß er Sonntags Besuche zu machen gedenkt. Aber er sollte darum seine Dienstgeschäfte nicht vernachlässigen, und es sich einmal angelegen 8 lassen, den Augiasstall zu reinigen. Die Polizei geht gegen die rbeiterturnvereine rücksichtslos vor. Die wird aus reinen volitischen Gründen segen junge Leute angewendet, bloß weil einem sozialdemokratischen Verbande angehören. Nicht nur im Osten, sondern auch in Berlin scheint es hakatistisch gesinnte Richter zu geben. Ein Schöffengericht hat in einem Beleidigungsprozeß bei einem Polen politisch niedrige Gesinnun Uns Sozialdemokraten geht es natürlich ebenso. Die bloße Tatsache, daß jemand ein Sozialdemokrat ist, ge⸗ nügt, daß bei einem Angeklagten politische Niedertracht vorausgesetzt wird. In jedem Gendarm sieht man eine Stütze der Staatsautorität. seeht der Regierungsreferendar auf den Richter geri schätzg herab. Ich verweise auch auf einen Artikel der „Post’ über die Richter in Zabern. Die „Kreuzzeitung“ macht es ja nicht so grob wie die „Post“, aber sie verliert jede Unbefangenheit, wenn es sich um Richter handelt, die agrarischen Interessen zu nahe treten. Der Richterstand hat sich ja eine eigene Organisation geschaffen. Ich habe nichts dagegen. Aber das Verhalten des Richterbundes gegen die Rechtsanwälte ist nicht zu billigen. Die Richter sollten ihre Aufgabe lieber in einer Hebung ihres Standes sehen. Weite Richter⸗ kreise zeigen eine geringe Widerstandskraft gegen. politische und soziale Einflüsse. Das Reichsgericht ist doch nach Leipzig verlegt worden, um sich solchen Einflüssen zu entziehen. Die arbeitende Klasse kann kein übermäßiges Vertrauen zu unserer aben, solange die Staatsraison über der Gerechtigkeit steht. Die Richter dürfen nicht aus schmalen Gesellschaftsschichten entnommen werden, sondern müssen aus der Wahl des freien Volkes hervorgehen. Ich möchte den Satz: Fiat justitia et pereat mimdus umkehren: pereat

Natürlich 1 ering⸗

mundus et fiat justitia.