1914 / 42 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

dürfen, die ihrer besonderen Sedh Ieben. alzers, Beweglichkeit des Organs vortrefflich zur Geltung kam. Einen voll⸗ der Gesang des Herrn Jadlowker

bot sie gestern mit dem Vortrag des

wertigen als Romeo. auch er freilich nicht auf der Höhe.

Genuß gewährte

erkrankte Königlichen Oper Frau Dietrich,

bisherlgen Inhaber, der

Hoffmann, Philipp und Bachmann.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Donners⸗ tag, der zweite „Peer Gynt“⸗Abend zum ersten ale Beschäftigt sind außer Herrn Clewing, der die Titelrolle, und Fräulein w die Herren Kraußneck, von Ledebur, Pohl, Vallentin, Mühlhofer, Zimmerer, Fräulein Heisler und das Personal. Die Regie führt Herr Dr. Bruck, die musikalische

Thimig, die die Solveig spielt

eitung hat der Kapellmeister Laugs.

wie „W. T. B.“ berichtet, eines hohen Aufgabe „Jugendpflege auf der Evangelische Verband gest

Reichs⸗, Staats⸗

üchtige Reiter zu liefern, sondern

wieder ergänzen und auffrischen!“ instimmten, schlo u einer Ansprache.

räulein von Bothmer u. a. das Wort.

Es war eine glänzende 3 n Bruder Lorenzo lernte man einen neuen großen Hoffnungen berechtigt. Die Partie des Pagen sang für die Frau Andrejewa⸗Skilondz das ehemalige Mitglied der wie schon früher oft, mit Gelingen. Die anderen Rollen lagen in den Händen ihrer bewährten rau von Scheele⸗Müller und der 1 Herr Kapellmeister von leitete das Werk musikalisch mit Geschmack und Umsicht.

Mannigfaltiges.

8 Berlin, 18. Februar 1914.

Im großen Saale des Herrenhauses fand gestern unter dem Vorsitz der Frau Gräfin von Schwerin⸗Löwitz auf Einladung des „Evangelischen Verbandes zur Pflege der weiblichen Jugend Deutschlands“ der 2. EE— statt, der sich, überaus Frpuen aus allen Teilen Deutschlands zu erfreuen hatte.

ellt hat, und Kirchenbehörden egengebracht, das sich in der Entsendung mehrerer Vertreter äußerte. Mit dem alten Lutherschen Trutzliede „Ein' feste Burg ist unser Gott“ wurde die Sitzung feierlich eingeleitet. Gräfin von Schwerin⸗Löwitz das Wort zu herzlicher Begrüßungaller Erschienenen, dankte der Regierung für ihr Interesse und Wohlwollen und widmete dem kürzlich verstorbenen Führer des genannten Ver⸗ bandes, Pfarrer Johannes Burckhardt, einen warmherzigen Nachruf. Die Gräfin krönte ihre weiteren Ausführungen mit dem Ausspruch Goethes: „Unser Landvolk hat sich bisher in guter Kraft erhalten und wird hoffentlich noch lange imstande sein, uns nicht bloß uns Verfall und Verderben zu sichern. Es ist als ein Depot zu be⸗ rachten, aus dem sich die sinkenden Kräfte der Menschheit immer Mit einem Majestät die Kaiserin und Königin, in das alle Anwesenden freudig die Frau Vorsitzende die Begrüßungsrede. Im Auftrage des Verbandes nahm sodann der Pastor Hasse das Wort Dieser folgten Ausführungen der Rohr auf Schloß Meyenburg über Die wirtschaftliche Ausbildung der weiblichen Jugend“ und der Frau Landrat von Arenstorff⸗ Zahren über „Die innerliche Hebung der weiblichen Jugend“. Graf von der Groeben⸗Dewitz, Mitglied des Hauses der Abgeordneten, ielt einen Vortrag über „Die Diakonissen⸗ und Landpflegeschwestern m Dienste der Krankenkassen“. In der sich anschließenden Aussprache ahmen der Superintendent Herbst aus Seesen bei Braunschweig, rau Oberamtmann Nicolai⸗Hammer, die Gräfinnen von Roon, von Schlieffen⸗Schwandt und von der Groeben, Edele zu Putlitz, Nach der Berkanntgabe eines Huldigungstelegramms an Ihre Majestät die Kaiserin

Ihr Bestes in der die leichte

Schauspielerisch stand rn van de Sande als assisten kennen, der zu

utem

erren trauß

gegeben. minderung

immerhin

regen Besuches der Der sich wird auch von den großes Interesse ent⸗

dem Lande“ —, die

zustellen. Dann nahm Frau

ist au

auch vor gänzlichem

Hoch auf Ihre

Frau von

in dieser Hinsi

zustand des freilich so weit, darauf begründet werden kann.

der Luft abhängig ist. Die Pari

zentimenter gezählt wurden. Staubgehalt fast nur die Hälfte des mittleren Werts im Die höchste Ziffer, die jemals beobachtet wurde, betrug 117 000 Stäubchen im Kubikzentimenter, die geringste nicht ganz 8000.

meist aus Rußland stammt. für 300 000 Holz fortgeschwemmt worden. noch verstopft.

Danzig, 18. Februar. hat in der vergangenen Nacht auf der Speicherinsel gewütet und zwei der größten und stärksten Speicher, die seit uͤber hundert Jahren bestehen und der Firma Speiser u. Co. gehören, den „Kleinen Groddeck“ und den „Großen Groddeck“, Kurz nach 2 Uhr kam das

und Königin verlas die Vorsitzende folgende drei Leitsätze: 1) Die planmäßige Anstellung von Diakonissen und Landpflegerinnen auf dem Lande ist im Interesse der Volksfürsorge dringend geboten. 2) Die Ausdehnung der Krankenversicherungspflicht macht die Ein⸗ gliederung und Mitarbeit der Kräfte der weiblichen Krankenpflege in der sozialen Versicherung erforderlich. 3) Die Mittel ist je nach den lokalen Verhältnissen so zu Kosten entweder von den Kommunalverbänden oder von den Trägern der sozialen Versicherung oder von Privatpersonen oder von allen Genannten gemeinsam getragen werden.

Eine Zählung im Staub. alles messen und zählen und hat nicht nur ihre Mittel dazu bis auf eine fast unglaubliche Feinheit ausgebildet, sondern auch ihre Geduld in bewunderungswürdigem Maße erprobt.

cht angeführt zu werden pflegen, ist die Zählung der

roten Blutkörperchen, deren das Menschenblut in einem Kubikmilli⸗ meter etwa 5 Millionen enthält. Mit ihrer Zählung muß die Wissenschaft sich abgeben, weil von der Vermehrung und der Ver⸗ Snae auf den Gesundheits⸗ abhängen. Man verfährt

der Zabl wichtige

Menschen nicht ganz daß

genau, aber treibt

Memel, 17. Februar. (W. T. B.) Das „Memeler Dampf⸗ boot“ meldet: Seit vergangener Nacht herrscht in Tilsit und seit heute morgen auf dem Ruß Strome, dessen Mündung die Eisbrecher freizuhalten bemüht sind, gehen große Eismassen ab. Sehr viel Heu kommt herunter, das In Kowno sind bei diesem Hochwasser Der Atmathfluß ist

Eisgang.

(W. T. B.)

Theater.

Künigliche Schauspiele. Donners⸗ tag: Opernhaus. 38. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Madama Butterfly. Japa⸗ nische Tragödie in drei Akten. Nach J. L. Long und D. Belasco von L. Illica und G. Giacosa, deutsch von A. Brügge⸗ mann. Musik von Giacomo Puccini. Musikalische Leitung: 8 Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 50. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Zum ersten Male: Peer Gynt von Henrik Ibsen. 2. Abend. (In sechs Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne gestaltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. In Szene gesett von Herrn Regisseur Dr. Reinhard Bruck. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Opernhaus. 39. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 51. Abonnementsvor⸗ stellung. Der Familientag. Lustspiel in drei Akten von Gustav Kadelburg. Anfang 7 ½ Uhr. b

Neues Opernthenter. (Kron]). Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Au Allerhöchsten Befehl: Sechste Vor⸗

stellung für die Berliner Arbeiter⸗

schat: Colberg. Historisches Schau⸗ piel in fünf Aufzügen von aul Heyse. (Die Eintrittskarten werden durch die für Volkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abge⸗ eben. Ein Verkauf an einzelne Personen ndet nicht statt.)

„Vaterland“, Schauspiel aus Preußens Nacht und Not, von Maximilian Böttcher. Erstaufführung: Sonntag, den 22. Februar, 7 Uhr. Billett⸗ vorverkauf durch A. Wertheim, den In⸗ validendank und an der Theaterkasse täglich von 11—2 Uhr.

eutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Romeo und Julia. Freitag: Neu einstudiert: König Heinrich IV. (2. Teil.) Sonnabend: König Lear. Sonntag: D Kaufma

1“

f Abends 8 U

Kammerspiele. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Snob. Freitag: Mein Freund Teddy. Sonnabend und Sonntag: Der Snob.

Der

Berliner Theater. Donnerst., Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Freitag und folgende Wie einst im Mai.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Braut von Messina.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Große Rosinen. 8

Tage:

Theater in der Königgrätzer Straße. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr:

König Richard III. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Die Kronbraut. onnabend: Die fünf Frankfurter. Sonntag: König Richard III.

KRomüdienhaus. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kammermufik. Lustspiel in drei Akten von Heinrich Ilgenstein.

Freitag und folgende Tage: Kammer⸗ musik.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber.

Deutsches Künstlertheater (LSo⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Donnerstag,

8 Das Phantom. Komödie in 3 Akten von Hermann Bahr.

Freitag: Der Bogen des Odysseus.

Sonnabend und Sonntag: Das Phantom.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Pe⸗ terchens Mondfahrt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Prinzip.

Lessingtheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Simson. von Frank Wedekind.

Freitag: Peer Gunt.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Erbförster. Abends: Liliom.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Bernhardi. Abends: Liliom.

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Jugendfreunde. Lustspiel in vier Akten von Ludwig Fulda.

Freitag: Zum ersten Male: Das Glück im Winkel.

Sonnabend: Herodes und Mariamne.

[8 Uhr: Jung England.

Tragödie in drei Akten bl

Charlottenburg. Donnerstag, Abends

8 Uhr: Herodes und Mariamne. Eine

Feßgöpte in fünf Aufzügen von Friedrich el.

Freitag: Andreas Hofer.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Zopf und Schwert. Abends: Die beiden Leonoren.

Theater an der Weidendammer Brücke. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Wer zuletzt lacht . Posse mit Gesang und Tanz von Arthur Lippschitz und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.

Freitag und folgende Tage: Wer zuletzt lacht 1

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (halb Preise): Wer zuletzt lacht.. 8

Deutsches Opernhaus. (Char lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Troubadour. Oper in vier Aufzügen von Giuseppe Verdi.

Freitag: Manon Lescaut.

Sonnabend: Zum ersten Male: Die Meistersinger von Nürnberg.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Figaros Hochzeit. Abends: Parsifal.

Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Donnerstag, Abende Operette in drei Akten von Rud. Bernauer und Ernst eh. Mis bon 88 San.

reitag und folgende Tage: Jun England. 3

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die

Fledermaus.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. Frettag und folgende Tage: Polen⸗ ut.

Sonntag, Nachmittags 3 ½¼ Uhr: Der liebe Augustin.

Theater am Nollendorfplatz. Donnerztag, Abends 8 Uhr: Prinzeß Gretl. Operette in drei Akten von A. M. Willner und Rob. Bodanzky. Musik von Heinrich Reinhardt. Gees und folgende Tage: Prinzeß

retl.

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Die Schiffbrüchigen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Orpheus in der Unterwelt. 8

Aufbringung der regeln, daß die

Die Naturwissenschaft muß

Eins der Beispiele, die

eine ungefähr zuverlässige In ähnlicher Weise ist auch der Staubgehalt der Luft untersucht worden, der allerdings insofern keine so schwierige Aufgabe bietet, als selbst die staubreichste Luft lange nicht so viele Körnchen enthält als unser Die schlimmste Großstadtluft besitzt vielleicht etwas über 3 Millionen Staubkörnchen in einem Kubikzentimeter, die See⸗ und Gebirgsluft dagegen nur einige Hundert. Die Kunst des Staubzählens hat zuerst der englische Meteorologe Aitken eingeführt, der ihre Bedeutung noch durch den Nachweis erweiterte, S. die Nebelbildung vom Staubgehalt

er Wochenschrift „Cosmos’ berichtet jetzt, daß neue derartige Untersuchungen in Melbourne ausgeführt worden sind, und zwar in der Absicht, die Schwankungen des Staubgehalts fest⸗ . Es läßt sich ohne weiteres denken, daß solche eintreten müssen, und vorzugsweise von der Windrichtung bedingt werden, soweit nicht der Mensch selbst Schuld daran trägt. ruhigem Wetter ein regelmäßiger Windwechsel während des Tages⸗ laufs eintritt, wie an der See oder in Gebirgstälern, wird auch der Staubgehalt der Luft regelmäßigen Veränderungen unterltegen. Das in Melbourne festgestellt worden, wo Vormittags durch⸗ schnittlich 39 200, am Nachmittag 33 000 Staubkörnchen im Kubik⸗ Außerdem betrug im rühsabr der

Blut an jenen Körperchen.

An Orten, wo bei

Auf dem Skirwieth⸗

Eine Feuersbrunst

in Asche gelegt. das Feuer aus, das an den lagernden Getreide⸗ und Futtervorräten reiche Nahrung fand. Die gesamte Berufsfeuer⸗

Eckhaus an der H

erheblich gelitten. letzungen zu. Versicherung gedeckt.

mit bedeckten Hallen.

mit der die Sorgfalt Schätzung

Paris,

ausfahren.

Umgegend niedergegangen.

und

ommer. worden, die Straßen und

um 8

der Kapitän,

der Nähe des deckt worden.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach. 88

e

Freitag und folgende spanische Fliege.

Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Hof⸗ gunst.

Tage:

Residenztheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Hoheit der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Musik von Robert Winterberg.

Freitag und folgende Tage: Hoheit der Franz!

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Haben Sie nichts zu verzollen?

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Freitag und folgende Die

Tage: Tangoprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe

Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends

8 Uhr: Anatoles Hochzeit.

Freitag und folgende Tage: Anatoles

Hochzeit. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe wacht.

Konzerte.

Künigl. Hochschule für Musik. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Konzert zum Besten des Richard Wagner⸗ Stipendienfonds.

Philharmonie. Donnerstag, Abends

8 Uhr: Konzert des Berliner Lehrer⸗ gesangvereins. Dirigent: Prof. Felix Schmidt. Mitw.: Eugenie Stoltz (Cello). Am Klavier: W. Liachowsky.

Singakademie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: 2. Liederabend von Tilly Koenen. .A“

Bechstein·Saal. Donnerztag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Elma Richter. Am Klavier: Fritz Lindemann.

Düsseldorf, 17. Februar. ordneten beschlossen in Verbindung mit den Westdeutschlands die Errichtung eines Die Stadt gibt das erforderliche Gelände her und übernimmt die finanzielle Gewähr.

Wanne, 17. Februar. von den Rumpler⸗Werken stieg hannistal zu einem Fluge über Frankfurt, Bingen, Cöln, Duisburg, Wanne auf. Er blieb 10 Stunden und 7 Minuten in der Luft und landete um 5 Uhr 35 Minuten auf dem Flugplatz Wanne⸗ Er hat hiermit die deutsche Höchstleistung für Eindecker erreicht. Basser beabsichtigt, nach Paris zu fliegen und von Berlin, Königsberg mit Fluggast zu unternehmen, Leistung des Fliegers Stiefvater zu überbieten Nationalflugspende zu gewinnen.

London, 18. Februar. Chronicle“ meldet aus New York: Der Dampfer „S erste amerikanische Eiserkundungsschiff, wird am Donners⸗ tag eine dreimonatige Dienstfahrt antreten. Schiffe vor gefährlichen Eisbergen und Treib Ein zweites Schiff gleicher Art,

Oviedo, 17. Februar. Nacht ist ein überaus heftiger Wolkenbruch über Oviedo und

vollständig überschwemmt, Dächer geflüchtet, zahlreiche . sind ertrunken. bruch hat außerordentlich großen Schaden verursacht. In Manjoya Puente de Plata sind mehrere Häuser

Mann der Besohung wurden gerettet. nd umgekommen.

wehr aus Danzig und Langfuhr arbeitete bis in den Vormittag an der Bekämpfung des Feuers. Der herrschende Sturm gefaͤhrdete die den Speichern gegenüberliegenden Straßenzüge durch Flugfeuer. Ein opfen⸗ und Brandgasse geriet in Flammen. Feuerwehr griff aber schnell ein, sodaß nur mehrere und Kontore ausbrannten. wurde durch herbeieilende Dampfer unterstützt. Die besonders ge⸗ fährdeten Nebenspeicher konnten gerettet werden; sie haben allerdings Einige Feuerwehrleute zogen sich Ver⸗ Der entstandene Schaden ist bedeutend, jedoch durch

Die Vorderwohnungen Die schwierige Arbeit der Feuerwehr

(W. T. . Die Stadtver⸗ portlichen Verbänden Stadions am Rhein

(W. T. B.) Der Flieger B heute morgen 7 Uhr 28

dort einen Flug um die und die Rente der

(W. T. B.) Die Zeitung „Dailxy

eneca“, das

Seine Aufgabe ist, eis zu warnen. „Miami“, wird in nächster Woche

(W. T. B.) In der vergangenen Ein Teil der tiefer gelegenen Stadt ist die Bewohner haben sich auf die

Der Wolken⸗

fortgerissen die Eisenbahnlinien sind teilweise

zerstört worden, sodaß an mehreren Stellen der Eisenbahnverkehr unterbrochen ist. Viele Bewohner befinden sich in großer Not.

New York, 17. Februar. (W. T. B.) Bei Wellfleet (Massachusetts) ist die italienische Bark „Castagna“ heute früh Uhr an der äußeren Barre bei Kap

Cod gescheitert. Acht Fünf Mann, unter 85

Providence (Rhode Island), 17. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Roma“ ist heute nachmittag hier eingetroffen. anscheinend wenig beschädigt (vgl. Nr. 41 d. Bl.).

Nairobi (Britisch Ostafrika), 17. Februar. Albertsees sind sehr ausgiebige Oellager ent⸗

Er ist

(W. T. B.) In

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zveiten und Dritten Beilage.)

Beethoven⸗Saul. Donnerst., Abends 8 Uhr: 1. Konzert mit flavischen Kompositionen. Dirigent: Emil von Mlynarski. Solist: Paul Kochausli (Violine)h. Mitwirkung: Das Philhar⸗ monische Orchester.

Klindworth · Scharwenka· Saal. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Lieder⸗ abend von Anna Gaertner. Mitw. Prof. Hermann Lafont (Klavier) und Laura Lafont⸗Helbling (Violine).

Choralion-Saal. Donnerst, Abends 8 Uhr: 3. (letzter) Beethoven⸗Abend von Edith v. Voigtlaender, H. Botter⸗ mund, W. Bachmann, V. Gosnell.

Birkus Schumann. Donnerst, Abends 7 ¼ Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm. Zum Schluß: „Tipp“, der Derbtz⸗Favorit

Birkus Busch. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sümtlicher Spezialitiiten. Zum Schluß Die große Prunk. pantomime: Pompeji.

TMüHNHEʒcePxvHE TMsemFIHnEEAHnSs Smnmna T8vemm Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Carola Boetticher mit Hrn. Major Rudolf Elsner (Walden⸗ burg i. Schl. Schweidnitz). Frl. Ruth Lux mit Hrn Haupimann Curt Moecke (Patschkau— Neisse).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Helnrich von Sprenger (Malitsch).

Gestorben: Hr. Oberregierungsrat Dr. Gerhard Werner (Oppeln). Hr. Major a. D. Endell (Posen). Fr. Marie von der Marwitz, geb. Gräfin Itzenplitz (Friedersdorf). Fr. Sofie vom Rath, geb. von Ramin (Berlin⸗ Wilmerodorf). Verw. Fr. Eveline Edle von Graeve, geb. Gräfin von Schmettow (Warmbrunn).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Acht Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).

8

Verzeichnis der Vorlesungen und Uebungen an der Königlichen Bergakademie in Berlin im Sommerhalbjahr 1914.

Vom 16. April bis 31. Juli 1914.

Prof. Dr. Jahnke: Analytische Geometrie und algebraische Analysis; Höhere Mathematik und Mechanik II mit Uebungen; Ausgleichungsrechnung. Geh. Regierungsrat Brelow: Darstellende Geometrie II mit Uebungen. Geh. Bergrat, Prof. Dr. Staven⸗ hagen: Anorganische Chemie II; Arbeiten im Chemischen Labora⸗ torium. Prof. Dr. Mehner: Phvsikalische Chemie und Thermo⸗ chemie II mit Uebungen; Arbeiten im Phvysiko⸗chemischen Labora⸗ torium. Prof. Dr. Wölbling: Analytische Chemie II; Grund⸗ züge der theoretischen Chemie; Chemisches Kolloquium. Dr. Rudolfi: Experimentelle Elektrizitätslehre zur Einführung in die Elektrotechnik; Phvysikalisches Kolloquium; Radioaktives Praktikum. Geh. Bergrat, Prof. Dr. Scheibe: Mineralogie II; Mineralogische Uebungen. Prof. Dr. Rauff: Paläontologie mit Uebungen; Allgemeine Geologie. Dr. Gothan: Maläobotanik; Paläobotanische Arbeiten; Die Entstehung der Steinkohle und der Kaustobiolithe überhaupt; Paläobotanisches Praktikum. Geh. Bergrat, Prof. Dr. Beyschlag: Lagerstättenlehre (Kohle, Salz, Petroleum). Geh. Bergrat, Prof. Vater: Maschinenlehre mit besonderer 98hx der Berg⸗ und Hüttenwesenmaschinen II mit Rechenübungen und Uebungen im Maschinenlaboratorium. Regie⸗ rungsbaumeister Phoenix: Einführung in die Maschinenlehre; Uebungen zur 1— in die Maschinenlehre; Ausgewählte Ka⸗ pitel der Hebemaschinen und Transportanlagen. Oberingenieur, Prof. Philippi: Elektrotechnik II; Elektrotechnische Uebungen. Geh. Baurat Beck: Baukunde. Geb. Bergrat, Prof. Franke: Bergbaukunde II (Tiefbohren und Schachtabteufen) mit Uebungen; Uebungen im Laboratorium für Aufbereitung und verwandte Gebiete des Bergbaus; Arbeiten im Laboratorium für Aufbereitung und ver⸗ wandte Gebiete des Bergbaus für Geübtere; Entwerfen von Auf⸗ bereitungs⸗ und Brikettierungsanlagen; Salinenkunde. Bergrat, Dr. Tübben: Bergbaukunde 1V (Wetterwirtschaft und Wasser⸗

altung) mit Uebungen; Entwerfen von Bergwerksanlagen. Berg⸗ ingenieur, Prof. Krahmann: Berg⸗ und Hüttenwirtschaftslehre ein⸗ schließlich Montanstatistik; Uebungen im Bergwirtschaftlichen Se⸗ minar. Prof. Fuhrmann: Markscheidekunde und Geodäsie II mit Uebungen; Einführung in die Markscheidekunde; Markscheiderisches Zeichnen. Geh. Bergrat, Prof. Dr. Pufahl: Spe⸗ zielle Metallhüttenkunde; Einführung in die Metallhütten⸗ kunde; Metallurgische Probierkunst einschließlich technischer Gaäsanalyse. Prof. Dr. Krug: Feuerungskunde und Ofenbaumaterialien; Quantitative Lötrohrprobierkunst; Uebungen im Bestimmen von Mineralien mit Hilfe des Lötrohrs; Entwicklung des Eisenhüttenwesens; Kolloquium über isenprobierkunst; Kolloquium über Hüttenkunde; Arbeiten im Laboratorium für Eisenprobierkunst für Geübtere. Prof. Dr. Peters: Elektrometallurgie wäßriger Lösungen; Elektroanalyse und Galvanotechnik; Uebungen in Elektro⸗ metallurgie für Anfänger; Arbeiten im Elektrometallurgischen Laboratorium für Geübtere. Prof. Eichhoff: Eisenhüttenkunde II; Eisenhüttenkunde IV; Entwerfen von Eisenhüttenwerken und Einzel⸗ anlagen; Eigenschaften des Eisens und deren Prüfung im Betriebe;

urchung der Walzen. Dr. Loebe: Metallographie I mit Uebungen; Arbeiten im Metallographischen Laboratorium für Geübtere. Re⸗ gierungsrat Schlenker: Feeng. und Bearbeitung der Metalle I.— Geh. Oberbergrat Voelkel: Einführung in die Rechtswissenschaft und Grundzüge des öffentlichen Rechts II. Geh. Oberbergrat Reuß: Zivilrecht II. N. N.: Koloniales Bergrecht. Bank⸗ direktor Dr. Schacht: Volkswirtschaftslehre II. Oberstabsarzt, Prof. Dr. Bischoff: Gesundheitsgefahren im Bergbau und Hütten⸗ wesen und die erste Hilfe bei Unglücksfällen. 8

Berrlin, den 11. Februar 1914. Kghnigliche Bergakademie. Franke.

Deutscher Reichstag. 216. Sitzung vom 17. Februar 1914, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Nach Erledigung der Anfrage des Abgeordneten Deich⸗ mann (Soz.) und der beim Etat des Reichsamts des Innern zurückgestellten Abstimmung über den Titel „Olym⸗ pische Spiele“, worüber in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden ist, stimmt das Haus über die zum Titel „„Staatssekretärgehalt“ gestellten Resolutionen ab. Fast ein⸗ stimmig angenommen wird die Resolution Meyer⸗Celle (nl.) wegen Vornahme von Erhebungen über den Gesund⸗ heitszustand der Arbeiter der Großeisenindustrie. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der fortschritt⸗ lichen Volkspartei abgelehnt wird die Resolution Albrecht (Soz.) wegen Herbeiführung erweiterten Schutzes für die Jugendlichen und Arbeiterinnen auf internationalem Wege. Die Resolution Ablaß und Genossen (fortschr. Volksp.), die unter Aufstellung bestimmter Grundsätze eine gesetz⸗ liche Regelung des Arbeitsverhältnisses der in Reichs⸗ und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Angestellten ver⸗ langt, führt, da der Abg. Scheidemann (Soz.) getrennte Abstimmung beantragt, zu einer Reihe von Einzelabstimmungen, wobei die Vorschläge des Antrages mit wechselnden Mehrheiten zur Annahme gelangen. In der Abstimmung über die Reso⸗ lution im ganzen bleibt das Ergebnis zweifelhaft; es muß Auszählung ö“ das Ergebnis ist die Ablehnung der Resolution mit 139 gegen 127 Stimmen.

Abgelehnt werden ferner die von den Sozialdemokraten beantragten Resolutionen wegen Aufhebung aller das Koali⸗ tionsrecht einschränkenden ausnahmegesetzlichen Vorschriften, wegen Vorlegung eines Gesetzes zur Regelung der Arbeitszeit und der Ruhepausen für alle Angestellten im Gastwirtsgewerbe und wegen Aenderung und Erweiterung der Bestimmungen über das Vertrags⸗ und Arbeitsverhältnis der Binnenschiffahrt und Flößerei. .

Angenommen wird endlich die von der Kommission vor⸗ geschlagene Resolution:

„a. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die vom Deutschen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag errichtete zentrale Beratungs⸗ stelle für di ingungsämter der einzelnen Handwerkskammern,

zum Deutschen Reichsanze

Berlin, Mittwoch, den 18. Februar

welche die Vergebung öffentlicher Arbeiten und Lieferungen an das Handwerk fördern, zu unterstützen,

b. die Bereitwilligkeit auszusprechen, bis zur dritten Lesung des Reichshaushalts die Summe von 30 000 als Beitrag für diese zentrale Beratungsstelle in den Etat 1914 einzustellen.“

Darauf setzt das Haus die Spezialberatung des Etats für die Reichsjusti zverwaltung fort und nimmt die allgemeine Diskussion beim Titel „Staatssekretärgehalt“ wieder auf. Von der Kommission ist der beim Reichsgericht wiederum geforderte sechste Reichsanwalt abermals abgelehnt worden. Die Nationalliberalen und die Konservativen bean⸗ tragen die Wiederherstellung der Position.

Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco:

Meine Herren! Die verbündeten Regierungen haben für das Reichsgericht drei neue Reichsgerichtsräte und einen neuen Reichs⸗ anwalt angefordert. Die Budgetkommission des hohen Hauses hat beschlossen, Ihnen zu empfehlen, die drei neuen Reichsgerichtsräte zu bewilligen, dagegen den einen Reichsanwalt, wie bereits im vorigen Jahre geschehen, auch in diesem Jahre wieder abzulehnen. Der Reichs⸗ anwalt und die Reichsgerichtsräte sind angefordert, weil die Straf⸗ sachen im Laufe der Jahre ständig zugenommen haben. (Unruhe. Glocke des Präsidenten.) 8

Ich sage, meine Herren, die Strafsachen haben im Laufe der Jahre immer mehr zugenommen. Sie haben zugenommen vom Jahre 1907 bis 1912 von ungefähr 5500 neu eingegangengen Revisionen auf 6800, und im Jahre 1913 ist der Eingang der Revisionen fast derselbe gewesen wie im Jahre 1912. Das hat natürlich die Straf⸗ senate und gleichzeitig die Reichsanwaltschaft sehr belastet. Die Reichs⸗ anwaltschaft ist vor mehr denn zwei Jahren bereits vermehrt worden. Sie besteht aus dem Oberreichsanwalt, aus fünf Reichsanwälten und aus Hilfsarbeitern. Die Zahl der Hilfsarbeiter ist seit mehr als zwei Jahren von 2 auf 3 erhöht worden, sodaß das ganze Personal außer dem Oberreichsanwalt jetzt aus 8 Beamte besteht.

Nun haben inzwischen neben dem Zugang der gewöhnlichen Straf⸗ sachen, der Revisionen, auch die Spionagesachen ganz erheblich zu⸗ genommen. Das ist auch in der Kommission dieses hohen Hauses für das Spionagegesetz besprochen worden. Dadurch ist die Reichs⸗ anwaltschaft außerordentlich belastet, und ich kann nur bitten, wie ich das auch im vorigen Jahre getan habe, diesen weiteren Reichsanwalt dem Reichsgericht zu bewilligen. Denn es ist nicht wünschenswert, meine Herren, daß Hilfsarbeiter bei einem Gerichtshof wie dem Reichsgericht die Geschäfte der Staatsanwaltschaft dauernd wahr⸗ nehmen. Es entspricht nicht der Würde des Gerichts, daß dort sehr häufig in Verhandlungen Hilfsarbeiter auftreten. (Sehr richtig! rechts.) Es ist viel richtiger, wenn da etatsmäßige Beamten auf⸗ treten. (Sehr richtig! links. Zuruf aus dem Zentrum: Ist ganz gleichgültig!) Das ist nicht ganz gleichgültig, meine Herren, und ich glaube, es wird auch in Württemberg wie in Preußen, wie überall bei den Gerichten Wert darauf zu legen sein, daß die Geschäfte tunlichst nicht von Hilfsbeamten, sondern von etatsmäßigen Beamten wahr⸗ genommen werden. (Sehr richtig! links.)

Nun ist in der Budgetkommission geltend gemacht worden und der Herr Abgeordnete Dr. Belzer hat gestern ähnliche Ausführungen gemacht —, daß man die Spionagefälle nicht vor einen vereinigten Strafsenat bringen solle, sondern vor einen Strafsenat. Meine Herren, was das aber mit der Tätigkeit der Reichsanwaltschaft zu tun hat, verstehe ich nicht recht (Sehr richtig! rechts.); denn ob der eine Reichsanwalt, der eine Sache vertritt, vor einem aus zwei Senaten zusammengesetzten Kollegium auftritt oder vor einem Senat, ist doch für die ihm obliegende Aufgabe ganz gleichgültig. (Sehr richtig! rechts.)

Nun, meine Herren, wird gesagt, es werde vielleicht die Zahl der Geschäfte durch irgend welche Maßnahmen heruntergehen. Meine Herren, in solchem Maße wird das nie der Fall sein, daß alle drei Hilfsarbeiter entbehrt werden könnten. Wenn wirklich die Geschäfte im Laufe der Jahre eine Abnahme erfahren würden, so würde es sich höchstens um einen Beamten handeln, aber es bleiben dann immer noch zwei Hilfsarbeiter, und es bleibt wichtig, daß einer von den beiden und jetzt, wie gesagt, daß einer von dreien wenigstens etats⸗ mäßig ist.

Also ich möchte dringend bitten ich brauche meine vorjährigen Erklärungen nicht sämtlich zu wiederholen —, daß diese Reichsanwalts⸗ stelle in diesem Jahre bewilligt wird. (Bravol rechts.)

Meine Herren, ich gehe über zu einigen Anfragen, die gestern über das Schicksal von Resolutionen, die Sie im vorigen Jahre ge⸗ faßt haben, und über andere gesetzgeberische Maßnahmen an mich ge⸗ richtet worden sind. Das hohe Haus hat im vorigen Jahre eine Reso⸗ lution betreffend die Einführung des gerichtlichen Zwangsvergleichs außerhalb des Konkurses gefaßt. Diese Resolution hat mich veran⸗ laßt, mit den beteiligten Ressorts des Reichs und Preußens in Ver⸗ bindung zu treten. Es ist in Aussicht genommen, zunächst über eine Reihe grundsätzlicher Fragen, von denen die weitere Entschließung in der Angelegenheit abhängt, Vertreter der Industrie, des Handels und Gewerbes wie auch der Landwirtschaft und sonstige sachkundige Persönlichkeiten gutachtlich zu hören; diese Besprechung soll alsbald stattfinden.

Es ist gestern eine Frage, betreffend die Arbeitsverhältnisse der Rechtsanwaltsgehilfen, gestellt worden. Meine Herren, es haben, wie Ihnen bekannt ist, und wie ich Ihnen mitzuteilen Gelegenheit hatte, bereits im Februar 1911 auf Beschluß des Bundesrats statistische Er⸗ hebungen über die Arbeitsverhältnisse jener Angestellten stattgefunden. Auf Grund der Ergebnisse dieser Erhebungen, die in einer Kundgabe des Kaiserlichen Statistischen Amtes, Abteilung für Arbeiterstatistik, der Allgemeinheit unterbreitet worden sind, ist im Reichsjustizamt eine gesetzliche Regelung jener Arbeiterverhältnisse in Angriff genommen. Inzwischen sind aber nun die beteiligten Kreise in Verhandlungen darüber eingetreten, die auf eine Regelung im Wege des Tarifvertrages abzielen. Sollten diese Verhandlungen, die zur Zeit noch schweben, zu einem für beide Teile befriedigenden Ergebnis führen, so würde das mit Freude zu begrüßen sein. Jedenfalls erscheint es geboten,

den E ieser Verhandlungen abzuwarten und de

von

iger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1914.

beiden Seiten angestrebten Einigung nicht durch gesetzgeberische Maß⸗ nahmen vorzugreifen. (Mehrseitiges sehr richtig!) Sollte wider Er⸗ warten eine Einigung nicht erzielt werden, so werden die Vorarbeiten für eine gesetzliche Regelung, die dem Abschluß nahe waren, wieder aufgenommen werden können.

Betreffs der Gebührenordnung für Rechtsanwälte habe ich in Er⸗ gänzung der dem Reichstag früher gemachten Mitteilungen lediglich zu sagen, daß die Vertreterversammlung des deutschen Anwaltsvereins am 9. Februar 1913 beschlossen hat, eine Erhebung über das Ein⸗ kommen der Rechtsanwälte aus bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten zu veranstalten. Diese Erhebung ist, wie ich einer Mitteilung in der „Juristischen Wochenschrift“ entnommen habe, eingeleitet, aber noch nicht zum Abschluß gelangt. Sobald die statistischen Ergebnisse der Umfrage vorliegen, wird an die Frage, ob und wie weit die Gebühren⸗ ordnung für Rechtsanwälte einer Revision zu unterziehen ist, erneut herangetreten werden.

Der Herr Abg. Dr. Belzer hat ferner gefragt nach der Ein⸗ bringung der neuen Wechselordnung. Der Entwurf einer neuen deut⸗ schen Wechselordnung und eines Einführungsgesetzes dazu liegt zur Zeit dem Bundesrate vor. Um allen Interessenten Gelegenheit zur Kritik zu geben, sind diese Vorlagen kürzlich auch im Reichsanzeiger veröffentlicht worden. In allen Hauptpunkten steht allerdings der Inhalt dieser Wechselordnung durch die Haager Wechselordnung fest. Die nationalen Ergänzungen betreffen hauptsächlich das Protestver⸗ fahren. Ungefähr zu der gleichen Zeit ist auch in Oesterreich das Haager Abkommen mit einem Einführungsgesetz dem Herrenhause vorgelegt worden, und ich freue mich, feststellen zu können, daß auch die nationalen Ergänzungsvorschriften, die Oesterreich in Aussicht nimmt, fast vollständig mit unseren Vorschlägen übereinstimmen, so⸗ weit nicht die Verschiedenheit des Staatsrechts, der Beamtenorgani⸗ sation und des Prozesses Abweichungen unvermeidlich machen. Ich möchte dabei hinweisen, daß die österreichische Vorlage nunmehr auch die Vereinfachung des Protestes und des Postprotestes, den wir be⸗ reits seit der Novelle von 1908 haben, zur Einführung bringen will. Ueber den Zeitpunkt, zu dem voraussichtlich eine Ratifikation der internationalen Wechselordnung stattfinden wird, bin ich nicht in der Lage, Mitteilungen zu machen. Die Arbeiten sind in den anderen Vertragsstaaten noch nicht so weit gediehen, wie bei uns.

Meine Herren, es haben sich im letzten Jahre gewisse Schwierig⸗ keiten ergeben bei der Anwendung des Gesetzes, betreffend die gemein⸗ samen Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen. Das Gesetz ist am 4. Dezember 1899 ergangen. Es haben sich Umstände ergeben in der Frage, auf welche Weise zum Ersatz eines abberufenen oder aus einem anderen Grunde weggefallenen Vertreters ein neuer Vertreter bestellt werden kann. Das war bisher durch besondere Vorschriften nicht geregelt, und es sind daraus für die Inhaber der Schuldver⸗ schreibungen erhebliche Weiterungen und Unbequemlichkeiten erwachsen. Es ist daher ein Gesetzentwurf ausgearbeitet worden, der am 29. Ja⸗ nuar dem Bundesrat vorgelegt worden ist. Ich hoffe, daß er im Laufe der nächsten Wochen dem hohen Hause zugehen wird.

Aehnlich, meine Herren, liegt es mit einem Gesetzentwurf, der seitens der Reichsregierung ausgearbeitet ist, über die Einschränkung der Verfügungen über Miet⸗ und Pachtzinsforderungen. (Bravo! links.) Sie wissen aus den Blättern und aus der öffentlichen Er⸗ örterung, daß in dieser Beziehung sehr erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten entstanden sind. Die Reichsregierung hat sich ver⸗ anlaßt gesehen, hier ein gesetzgeberisches Eingreifen einzuleiten. Es ist neulich schon auf eine kurze Anfrage erklärt worden, daß ein Ent⸗ wurf dem Bundesrate zugehen werde; jetzt kann ich mitteilen: er ist be⸗ reits am 10. Februar dieses Jahres dem Bundesrat zugegangen; ich hoffe, daß dort die Beratungen sich nicht zu sehr in die Länge ziehen werden, sodaß dieser Entwurf etwa um die Osterzeit an dieses hohe Haus wird gelangen können. 1

Meine Herren, Sie haben bereits aus den Zeitungen entnommen, daß ein Gesetzentwurf ausgearbeitet ist, von dem hier schon oft die Rede gewesen ist: das ist ein Gesetzentwurf, betreffend den Schutz der Jugend gegen sittliche Gefährdung durch Wort und Bild. Auch gestern ist dieser Entwurf hier erwähnt worden. Er hat den Bundes⸗ rat bereits passiert. Der Entwurf, der sich als eine Abänderung der Gewerbeordnung darstellt, wird in diesen Tagen dem hohen Hause zugehen.

Seit langen Jahren besteht ein Bedürfnis nach einer ander⸗ weitigen Regelung der Haftpflicht der Eisenbahnen. Einerseits be⸗ steht ein Bedürfnis, die Haftung für Personen⸗ und für Sachschäden zu vereinheitlichen, andererseits wird die Gleichstellung der Voll⸗ bahnen und der Kleinbahnen hinsichtlich der Haftung für Personen⸗ schäden als unbillig empfunden. Ich habe bereits im April 1912. bei der Etatsberatung mitteilen können, daß seitens der Reichs⸗ regierung ein Entwurf ausgearbeitet sei, und ich hatte damals der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Entwurf bereits in dem darauf⸗ folgenden Winter das hohe Haus würde beschäftigen können. Nach⸗ dem ich dies hier erklärte hatte, haben sich doch noch gewisse Be⸗ denken ergeben, die bis jetzt nicht haben ausgeräumt werden können. Ich hoffe aber, daß diese Bedenken in den nächsten Wochen oder Monaten zur Erledigung kommen werden, und ich glaube wohl, an⸗ nehmen zu dürfen ich will keinen bestimmten Zeitpunkt be⸗ zeichnen —, daß der Entwurf noch im Laufe dieser Session oder wenigstens im Anfang des Herbstes dem Bundesrat und diesem hohen Hause zugehen wird.

Endlich, meine Herren, ist schon gestern über die anderweite Rege⸗ lung des pfandfreien Teiles des Diensteinkommens der Privat⸗ angestellten gesprochen worden. Auch hierüber sind bereits Erwägungen eingeleitet. Diese Frage hängt sehr innig zusammen mit den so viel⸗ fach in der Presse erörterten sog. 1500 ℳ⸗Verträgen, und ich halte es für nötig, diese Sache einmal funditus zu erörtern. Ich bin mit den zuständigen Ressorts in Verbindung getreten und hoffe, daß diese Erörterungen auch zu einem greifbaren Ergebnis führen werden.

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