1914 / 46 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

9—

EETe

G Akt. Allzuf lieb neben ihm Werner En ezas 2e- Akt trat der ö lIl, kaum hervor, was zum Teil an der eing

chvollen Orchesterbegleitung lag; später erst zeigte es sich daß Herr Engel über einen wundervollen Bariton ver⸗ ügt, der Kraft, Wärme und Wohllaut in reichem Maße ausstrahlt. Lgt. der ist der Künstler 8* ö’ g. 82 nic 8 v.. sün.

8 eit und wußte mit dem 8 Beenges kan dem Wagner gerade den Hans Sachs bedacht Würdig war Ernst Lehmanns

an „gänzlich farblos aber Eduard arakteristisch Facques Bilks Kothner Fensich ebloß und Gesang,

im Hintergrund.

erwähnten

Gemüt und Hum t, wenig anzufangen.

dlIs Beckmesser. Jugendliche Fris W“ Kunst zeigte Gustav Werner

Rollen 2 ücen. Marck⸗Lüders (Magdalene) besetzt, eeschmackvoll, aber ohne Humor und innere

hrte. Sen berichtet worden.

Schillertheater O. (Wallnertheater). des Schillertheaters wurde am Freitag, neu⸗

s dreiaktiges Schauspiel „Das Glück im Suehmangee Darsteller setzten ihr ganzes Können ein, unerfreulichen

Im Stammhaus Pakekt; aFfueührt nkel“ aufgeführt. dieses Ttüch durch alle sich in ihm abrollenden Ehedramas den Schluß, dem Wiederfinden des Eheglücks, 1“ in ergreifender We

sranwachsen zu einer Persönlichkeit, erber wert ist, zu versinnlichen. Geor in der Rolle des Freiherrn von

anze grobsinnliche

und fand großen Beifall.

Im Königlichen Opernhause singt in der morgigen 8 8 1ug. führung von Rossinis „Barbier von “”“ ““ C“ Die eitung hat der Kapellmeister von Strauß. 5 ielhause wird morgen der erste Im Königlichen Schausp bden prer een⸗ sheit He die Aase Frau Conrad, die Solveig Fräulein g. 5 Rollen die Damen von Mayburg s sah. Pohl, Zimmerer, Eichholz und

Böttcher beschäftigt. Die Regie führt Dr. Bruck, die musikalische

Rosine, Herr Jadlowker den Almaviva, 8 Sde den Bartolo, Herr musikalische

Teil von „Peer Gynt“ gegeben. Clewing, Außerdem und Schönfeld sowie die

Leitung hat der Kapellmeister Laugs.

d Beschwerden des Publikums Infolge vielfacher Anregun 5 1“ E

und der Presse über die ho

ü Ermäßigungen, 1 bö“ Demtsche Reh1g0ea er (Sozietaͤt) sich

inerseits 1 dieser absetzung der Preise b Han dhaügts EEEEEEEE11 d tritt m enstag, dem 24. d. M., 85 ] büben. 8 Dienstag ab stattfindenden Vorstellungen

werden, hat das

entschlossen, F durch entspre 2t en;. Publikum einzuführen.

t.

dank“ zu haben.

theater wird als nächste Neuaufführung das gustsden Andere⸗ („Les deux Carnards“) von Tristan Bernard und Akis, deutsch von Max Schoenau, vorbereitet.

Mannigfaltiges. Berlin, 23. Februar 1914. 8 Das unter dem Protektorat Seiner Kaiserlichen und Königlichen

des Kronprinzen stehende ständige Komitee für die Frec betroffenen Hilfsbedürftigen

n Lulu Kaesser (Eva) und von denen die erstere recht

Se lhren 8. a letztere den ihrigen mit gewohnter Sorgfalt durch⸗ übe. G Aufnähme. die das Werk fand, ist schon

Else Wasa als Elisabeth verstand es,

e dem innerlichen Kampf ihres ehelichen Heims Ausdruck zu geben, und Karl Webe 82 Heürns. Wiedemann das allmähliche

öcknitz wirksam errennatur, ohne irgendwie zu unterstreichen.

benso verdienen als Vertreter der blinden Helene und der Frau Bettina Gusti Becker und Gertrud Dettmann

Dangel anerkennend genannt zu werden. 1 128 2 Reinhold Köstlins Regie wie aus einem Guß

te an nur noch an der Theaterkasse sowie in der Theater⸗ sihd hon, 1 Warenhauses von A. Wertheim und im „Invaliden⸗

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 43. Abonnementsvorstellung. Der Barbier von Sevilla. Komische er in drei Aufzügen von Rossini.

Mung nach Beaumarchais von Cesar von Strüͤbersetzt von Ignaz Kollmann.

mann. Ansütung: Herr Kapellmeister

Schauspielhaud: Herr Regisseur Bach⸗ stellung. Peer Gym

1. Abend. (In fünf Bilonnementsvor⸗ Uebertragung für die deutscheik Ibsen. Mußreier Szene gesetzt ve Regisseur Dr. Reinhard Bruck. usikalische Leitung: Herr Kapellmeister

laltet von Dietrich Eckart. dward Grieg. In errn

Laugs. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Opernhaus. mentsvorstellung. sind aufgehoben. von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus.

staltet von Dietrich Eckart.

Edward Grieg. Anfang 7 Uhr.

Neues Operntheater. (Kron).

Dienstag: Geschlossen. Mittwoch, Abends 8 Uhr: land“, und Not, Spielleitung: Julius Haller.

Schauspiel aus Preußens

Donnerstag bis Sonnabend: . land.

Nachmittagsvorstellungen: Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend: Vaterland.

38

8

Reinhardt.)

Mittwoch: König (2. Teil.) Donnerstag: traum. 32 Köni onnabend Venedig.

Lear.

ngels Hans Sachs

ungen

wahren. Neben

ogner, 1 . Heg vge- Liebestäti o mancher Not

als David. Die weib⸗

Im Wissen

Szenen des bis zum versöhnen⸗ 1912/13 stillen, anspruchslosen

1 und am Mittw um dieses Glück im statt.

die der Liebe des

Paeschke veranschaulichte dessen

ritz Achterberg

owie ie ganze Vor⸗

Hermine Bosetti die

ist von + 11

die Vereinen gewährt Bord begeben

Vergünstigungen für das ganze theater⸗

soll für alle London,

schwemmung

on Shannon

durch Boote. unter Wasser.

London,

erläßt

von neuem Tr. 8 82 e d d urm fluten er 1 nn durc. Preußens 88 1 vei * Uon. .

EEEEE“ geoße ang und Vorräten schwere Schädi⸗ zwar baldige und ausgiebige um veele, unschuldig, Hnen bS 8 ü t d wirtschaftlichen Verfall zu be⸗ Mstüber, 1“ und den beteiligten Kommunal⸗ e ist ein kraftvolles Eingreifen der der

gesetzt und an Haus, verursacht. ilse tut dringend not,

ä d il perbandeen dn eee. lfe ite ehh Unser Volk, das schon bei age Hilfsbereitschaft und Opferwilligkeit gezeigt hat,

wird mit warmem Herzen und offener Hand auch für diese unsere

ũ ten. Wir bitten demgemäß alle hilfs⸗ notleidenden Brüder eintreten EEb

bereiten Frauen und Männer un auch die kleinsten, entweder

lungen zu veranstalten und alle Spenden,

den Provinzialkomitees t Vermittlung der zu errichten a. decah

hierher abzuführen. Ueber die einge des Komitees befindet sich

öffentlich quiktiert werden. Das Bureau Fennl NW. 40, Alsenstr. 10.

ft en Theater der, Urania’ spricht morgen, ssbastlich .Dörpfeld über „Die Ausgrabungen r Hauptmann Koch aus Nordgrönlands im Jahre ittwoch und Donnerstag

Dienstag, Professor Dr. W. T homerischer Städte“; am Freitag wird de Kopenhagen über die dänische Durchquerun berichten. Heute sowie am wird Abends der

Wiederholung des Vortrags vm Hörsaal fahrt in fernen Zonen“, Verfall und Untergang des biologischer Hinsicht“ und am „Die kurzwelligen Strahlen Donnerstag, Abends 8 Uhr, trowski im Hörsaal eine Rei des Seelenlebens.

Johannisthal, 23. Februar. Breitbeil, der gestern nachmittag führen wollte, stürzte aus ungefähr gleitfluge ab und erlitt schwere ungefähr 10 Minuten geflogen un und Gleitflüge ausgeführt. fluge von Schwindel befall zeug, dieses stürzte senkrecht zu Boden.

Karlsruhe, 23. Februar. 1 S fall. Die wald herrscht seit vergangener Nacht Schne 5 d8—he ieer tiess des

zehn Zentimeter hoch.

Hamburg, 21. Februar. fünf Personen des Kieler Dampfers

Insassen fielen ins Wasser. drei Personen konnten sich

in Irland weite Landstrecken Straßen sind unwegsam. von den Städten abgeschnitten.

legene Villengegend zu fliehen.

Bäume sind entwurzelt worden, und Hafer, Mais,

landwirtschaftliche Erzeugnisse haben großen Schaden gelitten.

Kohlenbergwerk in Tredeg drei Bergleute erstickt.

Land, Hilfe und

neue Vortrag „Winter in der

ochnachmittag

am Mittwoch Dr. W. Berndt

Verletzungen. Er

(W. T. B.) Im ganzen

auf 2 Grad gesunken.

wollten,

21. Februar. (W. T. B.). Durch

22. Februar. (W. T. B.)

ite Gebiete unseres Vaterlandes An dem größten Teile der

und Sonnabendabend findet noch eine „Mit dem Imperator nach New York spricht heute Dr Elias über

menschlichen Individuums in vergleichend Professor Dr. Donath über

jenseits des Lichtspektrums“. Am beginnt der Dr. med. et phil. A. Pio⸗ he von 5 Vorträgen über Erscheinungen

(W. T. B.) Der Flieger Sturz⸗ und Kurvenflüge vor⸗ 80 m Höhe bei einem Spiral⸗

d hatte auch schon mehrere Kurven Wie er sagt, wurde er bei einem Gleit⸗ en und verlor die Gewalt über das Flug⸗

(W. T. B.) Als sich heute vormittag „Normal“ in einem . kenterte das Boot im Zollkanal. Die

Zwei Heizer ertranken, die anderen durch Schwimmen an das Land retten.

Ueber⸗ ind i aften Leitrim und Roscommon 1 8b Wasser gesetzt worden. Die Die Bevölkerung ist an zahlreichen Stellen In der vReugg hr B 8

Bewohner bereit, in die r ge⸗ Bnaeea gden⸗ Die CEET“ erfolgt In Carrick on Shannon stehen die Straßen vollständig

inmer im Stäsgen begriffen. Die Flut ist noch immer 8 1e“

Im Whitworth⸗ Kai ar sind infolge giftiger Grubengase

ist der norwegis Inseln gescheitert. Meer stark bewegt ist.

vergebens dort zu landen, lebende Inseln

an die Inseln

vergebens.

sie noch zu retten. oder direkt

nahmt.

Schweiz“

„Luft⸗ über „den

Reims, 23. Februar.

Der Lokomotivführer war schon

gestoßen. Zwei Schwarz⸗

Temperatur

schwer betroffen. she

Boot an von Störungen erlitten.

zuges der . Kandersteg um. Ein

Zügen verwandt werden.

schaft hat dem der Deuts Nordöstli

Kammerspiele.

Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Snob. 7 Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Ge⸗ 8. sdicht von Ibsen. i

Mittwoch, Freitag und Sonnabend Der Snob.

Donnerstag: Wetterleuchten.

Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und anzer.

8 ic folgende Tage: einst im Mai.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Braut von Messina.

44. Abonne⸗ Dienst⸗ und Freiplätze Siegfried in drei Akten

56. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. 8 2. Abend. (In sechs Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne ge⸗

Musik von 8 Uhr: Kammermusik.

a von Maximilian vöhen!

retiag nud

Deutsches Theater. (Direktion: Mar

Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Romeo und Julia. Heinrich IV.

Ein Sommernachts⸗

Kaufmaun von

Theater in der Königgrützer Diew, Dienstag, Abends 8 Uhr: sechs Bwraut. Ein Märchenspiel in Musik von aban August Strindberg. Mittwoch: Bris⸗ na. Donnerstag: Kön 89 Feitag: Die fünf Nrw. . IIr. Sonnabend: Die Kronbe kfürtere

theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: hhgs he beiden Leonoren. vier Aufzügen von Paul Lindau.

Lessingtheater. Dienstag, Abends

Musik von Mittwoch: Liliom. 8 Honmerstag. Fe-)8nes reitag: gmalion. Sonnabend: Peer Gynt.

Schillertheater. o. (Wallner⸗ Lustspiel in

ittwoch: Weh’ dem, der lügt! Penage gen Die beiden Leonoren.

Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 ch⸗ Zum ersten Male: Die Ma⸗ schinenbauer. Posse mit Gegeng und Tanz in 581b von A. Weihrauch.

k v Lang. Mösgt von,. Das Glück im Winkel.

Donnerstag: Die Maschinenbauer.

A. M. Willner und Rob. Bodanzky. Musik von Heinrich Reinhardt. Mittwoch und folgende Tage: Prinzeß Gretl. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Die

Schiffbrüchigen.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. r 8 drei Akten von

ind Ernst Bach. Fran nnde⸗ und folgende Tage: Die spanische Fliege.

Residenztheater. Dienstag, Abends li⸗

roteske in dre und Willi Wolff Nüsik von Rghüitt wch ue H gende Tage: Hoheit

der †. 1“

Deutsches Opernhaus. „var⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße, 44 37.

Komüdienhaus. Dienstag, Aonde Lustspiel

drei Akten von Heinrich Srgeucsh 68 1 1 und folgende Tage: Kammer⸗

Deutsches Künstlertheater (Lo⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Hsenstag Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten Male: Cafard. Ein Drama aus der Fremdenlegion in vier Akten von Erwin Rosen. Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend: 8 cch

Freitag: irin und Gertrgudg. Mittwoch und Sonnabend veegühttiag⸗ 3 ½ Uhr: Peterchens M⸗cbfahrt.

Theater aun der Weidendammer Brücke. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wer zuletzt lacht 1. Posse mit Gesang und Tanz von Arthur Fppichis und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.

Mittwoch und folgende Tage: Wer zuletzt lacht..

Direktion: Georg Hartmann, Dienstag, Abends 7 Uhr: Hie Meistrsinger von aberch. arfite ttwoch: Parfifol.

Donnerstag: Die Meistersinger von Rürnberg.

Freitag: Mandragolag.

Sonnabend: Martha.

Montis Opereitenthenter. Früher:

Dienstag, Abend Razee Theatemgland. Bverette 568 Ihen Rud. Bernauer und Ernst

et. 2h. Musik von Leo Fall. Mfilttwoch und folgende Tage: England.

Jung

Theater des Westens. (Station:

Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.

Mittwoch und folgende Tage: Polen⸗

Theater am Nollendorsplatz. Dienstag, Abends 8 Uhr: Prinzeß Gretl. Operette in drei Akten von

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die eeg Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Mittwoch und folgende Tage: Die Tangoprinzessin.

Crianontheater. (Georgenstr., nahe

Zahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Anatoles Hochzeit.

Mittwoch und Donnerstag: Anatoles Hochzeit.

Peitog⸗ Geschlossen.

Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr:

Zum ersten Male: Er und der Andere.

Konzerte.

Philharmonie. Dienstag, Abends

8 Uhr: Konzert von E. N. von Rez⸗ nicek mit dem Philharmonischen Orchester.

Singakademie. Dienstag, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Georg

von Lalewicz.

1 ford, 22. Februar. Sö. 52 Schooner „Mexiko“ Das Schiff ist vollständig verloren, da das Auf den Klippen der Inseln befinden sich f ö öpfte Leute. 1“ 68 zerschellte und drei Leute von der Rettungsmannschaft ertranken. von 83 Besatzung des Schooners von dem Rettungsboot

gerettet haben.

Rettungsboote haben gestern heranzukommen,

Am Abend nahm der brüchigen 88 sdabn de Nacht verbracht. Seit Freitag sind sie ohne Nahrung und es erscheint bei dem hohen Seegang unmöglich,

Madrid, 22. Februar. ani werden schlimme Verwüstungen gemeldet, die Sturm und Regen

onders angerichtet haben 8 und Telephonverbindungen sind fast

stört, auch Schiffsunfälle werden befürchtet. - überall gehärt,5n hecf che während des Schlafs durch Einsturf Decken verwundet worden.

S8I

weitere Reisende wurden verletzt. Es vierachsige Wagen, die nur bei Lokalzügen und nicht be⸗

(W. T. B.) Wie „Lloyds“ mitteilt, 1 bei den Saltee⸗

Ein Rettungsboot versuchte

Anscheinend sind es acht Mann „Mexiko“ und vier Ueber⸗ „Fethard“, die sich auf eine Ein Schleppdampfer und drei den ganzen Tag über veersucht, aber infolge des Sturmes Sturm noch zu. Die zwölf Schiff

aris, 21. Februar. (W. T. B.) Die Polizei verhaftete den Lehenteres ʒRies1e9e

ann und eine Frau Ren 28 8 Nordbahnhofe festgenommen Belgiers. Sie gehören einer inter⸗ nationalen Diebesbande an, die in England, Belgien und Frankreich zahlreiche Einbruchsdiebstähle verübt hat. Mehrere auf dem Nordbahnhof von dieser Diebesbande aufgegebene Frachtstücke wurden beschlag⸗ Sie enthielten eine Anzahl 1 G belgischer Sammlungen herrührender Bilder.

aris, 22. Februar. (W. T. B.) Wie aus Lyon gemeldet hirb-n hat daselbst ein Orkan großen Schaden angerichtet; nament⸗ lich auf dem Platze der künftigen Internationalen Ausstellung für Städtewesen wurden zahlreiche vor kurzem Bauten zerstört. Der angerichtete Schaden betragen. Auf dem Flugfeld Bron wurden sämtlichen darin befindlichen Flugzeugen vernichtet.

den Antiquitätenhändler Rai⸗ er als Mitschuldige eines vorgestern auf

aus den haleri

in Angriff genommene soll über eine Million

sechs Schuppen mit

(W. T. B.) Die Lokomotive und

drei Wagen eines Lokalzuges stürzten bei Blangy in einen Teich.

wurde lebensgefährlich, zehn

Reisende wurden schwer verletzt.

Baku, 22. Februar. (W. T. B.) In Tschorny Gorod ttebe ar Rarpfübehaltes der Bakunitwerke in Flammen, Der Schaden wird auf über 100 000 Rubel geschätzt.

eto, 21. Februar. (W. T. B.) Der von Pisa kommende

Schiee⸗ ist 8 An 9

itteln befrachteten Zuge, der von Rom 8 1 VEE“ F wurden getötet, sechs verletzt.

(W. T. B.) Aus ganz Spanien Mittel⸗, Nord⸗ und Westspanien sind In Bilbao⸗ Auch der Eisenbahnverkehr hat

Bern, 22. Februar. (W. T. B.) Heute nachmittag stürzten infolge schweren Föhnsturmes zwei bahn unweit eisender aus Luzern wurde getötet, zwes

Wagen eines Lokal, des Tunnelausganges

Es handelt sich um zwei leichte rnationalen

22 21. Februar. (W. T. B.) Die deutsche Bot⸗ ö 1. Fhrg . Besem Sängerfestes üttg e Kaiser 68 68 das nächstjährige Sängerfest des en Sängerbundes einen neuen gestiftet, der im Begeatat zu dem im Jahre 1900 gestifteten eisten serpreis dauernd ein Wanderpreis bleiben soll.

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und 1““ Dritten Beilage.)

anderpreit

Bechstein-Saal. Dienstag, Abend 7 uhr: J. S. Bach: 3 Sonaten mng 3 Partiten, Nicolo Paganini: 24 pricen für Violine allein, vorgetragen ¹ 2 Abenden von Florizel von Reutt 1. Abend.

Beethoven-Saal. Dtenstag, Aban 8 Uhr: Klavierabend von Dr. Pank Weingarten. 1

Blüthrer-Saal. Dienstag, Aba 8 Lieder⸗ und Balladenaben 8. Wna Gmeiner.

Birkus Schumann. Dienstag, Aben 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm. Zu. SEPn. „Tipp“, der Derby⸗Favo

Birkus Busch. Dienstag, Abut 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Saa.e. Zum Schluß: Die große Puu pantomime: Pompeji.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. M g (Batow⸗Mellentin und M⸗ ein).

Gestorben: Hr. Professor Dr. jur⸗ I Broesike (Berlin). Hr. Oberst;— Eduard Nolte (Hannover).

Verantwortlicher Redakteur⸗ 1 Direktor Dr. Tyrol in Charlottenben Verlag der Expedition (Heidrich 3 in Berlin. c⸗ Druck der Norddeutschen Buchdruckereln Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraßt Elf Beilagen

einschließlich Börsenbeilage).

entwurf vor.

23. Februar

Uebersicht der Einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren für die Zeit vom 1. Apri

bis zum Schlusse des Monats Januar 1914.

1 v

Die Solleinnahme nach Abzug der Ausfuhrvergütungen usw. hat betragen

Die Isteinnahme hat betragen etat einschließlich

Bezeichnung

der Einnahmen

v

Monat Januar b 1914 1

8

om Beginne des 3 Nenhage he m esr⸗ Rinna um usse zum u nungsjahr des Monats Monat Januar des sie veranschlagt auf

Januar Januar

.“

V Laufende Nummer

3

Im Reichshaushalts⸗ vom Beginne des Nachtragsetat ist die

5 6 7

ge ““ 71 919 414 baksteuer ... 1 072 898 igarettensteuer . 3 663 977 aeöö.. 11 263 226 Salzsteuer 14““ 5 713 576 Branntweinverbrauchsabgabe 20 767 004 Essigsäureverbrauchsabgabe. 39 591

chaumweinsteuer 1“ 573 833 Leuchtmittelsteuer 111““ 573 107 Zündwarensteuer 116“ 2 219 993

rausteuer und Uebergangsabgabe 8 11 948 483 239 556 Reichsstempelabgaben: A. von Gesellschaftsvertrkägen... 3 155 825 boge . 11““ 2 882 090 von Kauf⸗ und sonstigen Anschaffungs⸗ a. für Staatslotterien b. für Privatlotterien . 529 405 1 537 143 von Erlaubniskarten für Kraftfahr⸗ eucgcg 1 333 405 —c54* 273 168 L. von Grundstücksübertragungen 1 187 630 4 347 445

Spielkartenstempel .. 1 952 970 b von Wertpapieren.. geschäften. 1 699 053 von Frachturkunden... 2 096 003 . von Vercgütungen an Mitglieder n 2 543 864 M. von Versicherungen... 160 735

SUNSUSPESNHgS

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Se b” ö

Wechselstempel .. . .. 2 660 341 von Gewinnanteilschein⸗ und Zins⸗ von Lotterielosen: 3 663 333 Pon Personenfahrkarten 202 269 von Aufsichtsräten.. 1 814 954 Zuwachssteuer..

Erbschaftssteuer.... 8 Statistische Gebühr....

623 148 729 9 009 756 39 646 527 152 727 818 54 341 371 189 623 762 670 807

8 623 446 13 737 550 17 904 990

104 876 143 1 784 559 17 317 417

7 929 125 38 463 234

11 000 789 15 239 037

31 239 183 11 429 081 16 489 471 20 482 118

4 215 608

5 565 752 2 526 924 29 110 678 2 488 112 12 984 936 37 653 108 1 815 307

73 009 912 808 063

3 827 351 17 548 413 6 057 319 15 372 814 58 204 777 627 249 355 651 924 11 184 302 200 463

1 913 910

2 607 134 3 092 708

3111 119 1 665 072 3 663 333 31 239 183

415 151 11 062 500 1 506 400 16 159 682 2 054 083 20 072 476 22 844 000

198 224 4131 296 3 930 000 326 737 5454. 5 880 000

578 811 064 9 902 314 34 908 727 142 001 882 50 197 195 161 602 508 640 097

8 201 755 12 277 143 16 694 193 107 952 937 1 605 011 16 971 068

7 770 542 37 694 303

11 322 047

721 470 000 10 825 000 36 469 000

157 600 000 59 660 000

195 455 000

825 000 10 685 000 15 846 000 20 101 000

124 780 000

1 899 950 19 122 500

68 820 000

14 934 257 20 580 000 40 500 000 10 388 000 18 444 000

267 705 136 000 2 492 987 39 200 000 1 778 655 7 500 000 1 187 630 5 000 000 4 347 445 47 000 000

160 735 1 822 450.

37 653 108 1 793 466

220. Sitzung vom 21. Februar 1914, Vormittags 10 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderung der §§ 66, 70 usw. des Militärstrafgesetzbuchs.

8 Preußischer Kriegsminister, Generalleutnant Falkenhayn:

Meine Herren! Bei meinem Amtsantritt Anfang Juli vorigen Jahres lag der vom Reichstage in der Sitzung vom 30. Juni an⸗ genommene Gesetzentwurf, der die Einführung mildernder Umstände unter gleichzeitiger Herabsetzung der Mindeststrafen in einige Para⸗ graphen des Millitärstrafgesetzbuchs bezweckte, dem Bundesrate zur Entschließung vor. Eine sofort vorgenommene juristische Nachprüfung des Entwurfs ergab, daß er leider insofern geeignet war, Un⸗ stimmigkeiten in den folgerichtigen Aufbau und die Geschlossenheit unseres Militärstrafgesetzes zu bringen, als er die Mindeststrafen für die schwersten Verbrechen gegen die militärische Unterordnung niedriger bemaß, als die Mindeststrafen für gleichartige, aber leichtere Vergehen zurzeit sind, an denen der Entwurf nicht gerührt hatte. Auch ließ der Entwurf Zweifeln über die Zulässigkeit der Anwendung von Ehren⸗ strafen in gewissen Fällen Raum. Diese Erscheinungen waren, da es sich um ein Gelegenheitsgesetz handelte, und zwar um ein Gelegenheits⸗ gesetz, das hier unter ungeheurer Arbeitslast, unter erschwerenden Um⸗ ständen, in größester Hast, beraten werden mußte, gewiß nicht über⸗ raschend. Immerhin mußten sie Veranlassung zu einer Erörterung der Frage geben, ob dem Bundesrat zu empfehlen sei, durch Ab⸗ änderung der Vorschlages das Gleichgewicht im Strafgesetze wieder⸗ herzustellen. Das wäre z. B. durch eine nicht sehr wesentliche Ver⸗ schärfung der Strafgrenzen, die vorgeschlagen waren, möglich gewesen. Aber durch eine solche Aenderung würde das Inkrafttreten des Ge⸗ setzes für lange Zeit verzögert worden sein, und es hätte nicht in dem Falle Anwendung finden können, der ja eigentlich den Anstoß zu seinem Vorschlage gegeben hatte. Das glaubte ich im Hinblick auf die sachlich einstimmige Annahme des Gesetzentwurfs in diesem hohen Hause und die Haltung, die die Regierung dabei eingenommen hatte, nicht für zulässig erachten zu können. Der Entwurf ist daher mit möglichster Beschleunigung im Bundesrat behandelt worden, und konnte schon, wie den Herren ja bekannt ist, am 8. August als Gesetz verkündet werden.

Selbstredend war zugleich Vorsorge getroffen, etwaigen Unzuträg⸗ lichkeiten, die sich aus den vorhin erwähnten Unstimmigkeiten in der Rechtspraxis hätten ergeben können, dadurch vorzubeugen, daß sie der Heeresverwaltung mitgeteilt wurden. Sie beabsichtigte dann, Abhilfe auf dem Gnadenwege zu versuchen. Aber mir war auch gleichzeitig klar, daß ein solcher immerhin unregelmäßiger Zustand auf die Dauer nicht zu ertragen war. (Sehr richtig! links.) Ich habe deshalb eine weitergehende Durcharbeitung des Strafgesetzes angeordnet, im be⸗ sonderen in bezug auf die Paragraphen, die hier in Frage kamen, die §§ 96, 97, 99, 103 und 110 a des Strafgesetzbuchs. Das Ergebnis dieser Arbeiten liegt in dem heute zur Debatte gestellten Gesetz⸗

von

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Meine Herren, die Heeresverwaltung hat sich nicht leichten Herzens entschlossen, jetzt noch einmal an den die Vergehen gegen die militärische Unterordnung betreffenden Strafbestimmungen zu rühren. Experimente in dieser Beziehung sind stets gefährlich (Sehr richtig! rechts), und würden in unserer gegenwärtigen Lage doppelt gefährlich sein. (Sehr richtig! rechts.) Auch spricht die Tatsache, daß unsere Strafbestimmungen, wenn auch Vergleiche schwer zu ziehen sind, im allgemeinen milder sind, als die anderer großer Heere, obwohl bei denen zum Teil sehr viel längere Dienstzeiten, also auch wenn ich mich so ausdrücken darf bessere Disziplinierungsmöglichkeiten be⸗ stehen als bei uns, nicht gerade für die Dringlichkeit weiterer Mil⸗ derungen. Aber, meine Herren, bei näherem Zusehen erkennt man, daß es sich bei diesem Regierungsvorschlag gar nicht um ein Experiment im eigentlichen Sinne handelt. Wir dürfen das feste Vertrauen haben, daß bei dem in unserer Armee, in allen Gliedern der Armee lebendigen Verständnis für die Unentbehrlichkeit der Aufrechterhaltung straffster Disziplin grobe Verstöße dagegen nach wie vor die gebührende Ahn⸗ dung finden werden. Auf der anderen Seite ist es nur willkommen, daß in wirklich minderschweren Fällen den Richtern die Möglichkeit gelassen wird, Milderung eintreten zu lassen. Voraussetzung ist dabei allerdings, daß unter ein gewisses Mindestmaß dabei nicht hinausgegangen wird. Denn an der Notwendigkeit empfindlicher Strafen für jedes Vergehen gegen die Disziplin, ganz gleich, ob ihm Milderungsgründe zur Seite stehen oder nicht, muß unbedingt festgehalten werden (Sehr richtig! rechts), auch gegenüber etwaigen sentimentalen Regungen der Richter; denn eine große Armee kann man nicht mit Sentimentalität in Ordnung halten, sondern nur mit ernster, unbengsamer Ge⸗ rechtigkeit. (Zustimmung rechts und bei den Nationalliberalen.)

Aehnliche Erwägungen sind für die weiteren Vorschläge der Heeresverwaltung maßgebend gewesen. Sie beziehen sich auf den § 66, unerlaubte Entfernung, § 70, Fahnenflucht, § 78, Verleitung dazu der ja in Verbindung mit dem § 70 steht, eine Folge desselben ist —, § 95, Gehorsamsverweigerung, § 138, Kameradendiebstahl. Fälle, in denen nicht aus schlechter Absicht, nicht böswillig, kurz, im minder schweren Zalle, gegen diese Paragraphen verstoßen wird, sind in der Praxis nicht selten. Ich darf mir vielleicht vorbehalten, nähere Mit⸗ teilungen darüber in einer etwaigen Kommissionsberatung des Ge⸗ setzes zu machen. Die gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen reichten nicht aus und reichen nicht aus, um den jeweiligen Umständen genügend Rechnung zu tragen. Nun hat man zwar versucht, Härten auch in diesem Falle auf dem Gnadenwege auszugleichen. Aber die augenblicklichen gesetzlichen Bestimmungen sind doch oft und werden oft als Härten empfunden, die naturgemäß in diesem Falle in erster Linie die Sünder aus dem Mannschaftsstande trifft. Ihnen würde der Gesetzentwurf, falls er in Wirksamkeit treten sollte, in erster Linie Erleichterung bringen.

Aus meinen Darlegungen werden die Herren ersehen haben, daß die Heeresverwaltung an die durch den, wie ich wiederholen möchte, sachlich einstimmigen Reichstagsbeschluß vom 30. Juni geschaffene Lage ohne jedes Vorurteil herangetreten ist, und sich auch durchaus nicht gescheut hat, über ihn in der Richtung auf weitere Erleicht

irgend möglich war. Unter Beachtung dieses, in dem vorliegenden Falle ja allein maßgebenden Gesichtspunktes glaubt die Heeres⸗ verwaltung, mit dem dem hohen Hause vorliegenden Gesetzentwurf an der jetzt zulässigen Grenze angekommen zu sein.

Aber auch andere Umstände verhindern zurzeit eine völlige Neu⸗ bearbeitung des Militärstrafgesetzbuchs. Die Neubearbeitung steht, wie hier im Hause schon oft betont, und, wie ich glaube, auch anerkannt worden ist, und wie eine erneute, sehr sorgsame Prüfung unwider⸗ leglich bewiesen hat, in so enger Beziehung, in so enger Abhängigkeit zu der Zukunftsgestaltung des neuen bürgerlichen Strafgesetzbuchs, daß weitere Schritte nicht unternommen werden können, ehe nicht die end⸗ gültige Fassung des bürgerlichen Strafgesetzes feststeht.

Um so dankbarer würde ich es empfinden, wenn sich das hohe Haus entschließen könnte, alle weitergehenden Forderungen und Wünsche zurzeit zurückzustellen (Sehr richtig! rechts), und dem Re⸗ gierungsentwurf zuzustimmen, damit er denjenigen, die dessen würdig sind, recht bald zugute kommen könnte. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Abg. Dr. Frank⸗Mannheim (Soz.): Diese Vorlage hat bei ihrem ziemlich großes Aufsehen erregt, sie kam unerwartet. Die Vorlage vom vorigen Jahre war der Regierung aus Anlaß der Erfurter Affãre aufgezwungen. Es wurde nun verbreitet, daß die Regierung mit dem vorliegenden Gesetzentwurf gut Wetter für eine Reichstagsauflösung machen wolle. Zu diesem Zwecke ist die Vor⸗ lage sehr geeignet; sie bringt einige unwesentliche Erleichterungen und weitgehende Verschlechterungen des jetzigen Zustandes. Es soll die Strafe für unerlaubte Enier vom Heere und die Gehorsams⸗ verweigerung bis auf 14 Tage leichten oder strengen Arrestes ermäßigt werden. Bisher waren hier 43 Tage Gefängnis vorgeschrieben. Jeder Soldat wird diese Strafen dem strengen Arrest vorziehen, der als eine große Härte empfunden wird. Eine wirkliche Milderung wäre die vollständige Beseitigung des strengen Arrestes gewesen. Dieser wird auf dem Schiffe durch Anbinden der Leute ersetzt. Die Disziplin rechtfertigt solche strengen Strafen nicht. Man sollte andere Mittel anwenden, an das Ehrgefühl appellieren, es nicht durch Strafen töten. Eine Milderung wäre dan auf anderem Wege möglich gewesen, durch eine Herabsetzung der Gefängnisstrafe von 43 Tagen auf einen Tag. Dann hätte man sich dem System der Zivil⸗ gesetzgebung genähert. Die Mindeststrafe bei Fahnenflucht ist von 6 1 3 Monate herabgesetzt worden. Warum geht man nicht auf 43 Tage oder noch 8 auf einen Tag Gefängnis herab? Ein Mindeststrafe von 3 Monaten ist viel zu hoch. Die paar Milde rungen sind nur Kulissen, hinter denen sich eine Rückwärtsbildung des Rechts birgt. Es wäre eine Verschlechterung des Gesetzes, das in August erlassen worden ist. Das vorliegende Gesetz will in den Gesetz vom 8. August neben einer erkannten Gefängnisstrafe die Ver setzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes zulaffen. Das ist eine wesentliche Verschlechterung. Der Soldat hat dann nicht die Zivilversorgung wie die anderen Soldaten, und außerdem verliert er die Kokarde an der Mütze. Diese Soldaten bleiben aus Schamgefüh in der Kantine. Sie werden dadurch herabgedrückt und gequält und fühlen sich ausgestoßen. Eine Rehabilitierung kann nuür aus den Gnadenwege erfolgen, und diese findet sehr selten statt. Die Er fernung aus dem Heere, die den Offizier trifft, ist eine leichtere Strafe als der Verlust der Kokarde. Wir können unsere Hand nich dazu bieten, daß diese veraltete Strafe in ihrem Anwendungsgebie noch erweitert wird. Diese Ehrenstrafe müßte vollkommen abge⸗ schafft werden. Die Hoffnung des Kriegsministers auf eine möglichst einmütige Annahme wird sich nach meinen Darlegungen nicht er⸗ füllen. Natürlich ist eine Kommissionsberatung notwendig; wir schlagen eine Kommission von 21 Mitgliedern vor. Auf die Ueber⸗ weisung an die sogenannte Zabernkommission verzichten wir, weil die Regierung dort nur beschränkt vertreten ist und nur ungern und sehr spät Auskunft gibt und sich nicht an den Beratungen selbst beteiligt. Ueber diese Kommission soll auf Veranlassung von Oldenburgs das Militärverbot verhängt werden; es kommen nur Zivilisten hinein. Jedenfalls könnten wir eine so veränderte Vorlage nur in einer Form annehmen, daß der Kriegsminister sie nicht wieder erkennen würde.

Abg. Dr. Spahn (GBentr.) bemerkt zur Geschäftsordnung: Die Verweisung an eine Kommission ist selbstverständlich. Auf eine Er⸗ örterung von Einzelheiten sollte man jetzt nicht eingehen. Ich schlage dem Hause vor, in der Voraussetzung, daß die Kommission auch das Recht hat, andere Paragraphen des Militärstrafgesetzbuches zu ändern und auch die Frage zu untersuchen, ob nicht eine Neuregelung des dienstlichen Verhältnisses des Beurlaubtenstandes bei Kontroll⸗ versammlungen geboten ist, die Vorlage ohne weitere Debatte an die Zabernkommission zu verweisen.

Abg. Graf von Westarp (dkons.): Ich bedauere, mich 18 Vorschlage nicht zu können. Namentlich nachdem gesagt worden ist, daß eventuell auch Aenderungen und Erweiterungen des Entwurfs vorgenommen werden sollen, was ja formell gewiß zutreffend ist, kann ich nicht darauf verzichten, unsern grundsätzlichen Stand⸗ punkt zu dieser Frage zu vertreten.

Abg. Dr. Müller⸗Meiningen (fortschr. Volksp.): Nachdem einmal in die Diskussion eingetreten ist, werden wir wohl oder übel darin fortfahren müssen.

Abg. Dr. van Calker (nl.): Die Tendenz der Vorlage ent⸗ spricht durchaus den Wünschen meiner Parteifreunde. Ich habe gestern auch die Auffassung gehabt, es würde möglich sein, die Vorlage ohne Debatte an die Kommission zu verweisen. „Nachdem die sachliche Debatte aber eingeleitet worden ist, konstatiere ich, daß die heute ein⸗ gebrachte Vorlage eine notwendige Konsequenz der vorjährigen Novelle ist. Wir sind dem Minister dafür dankbar. Ich gestehe offen, ich bin kein Freund der Novellengesetzgebung; prinzipiell wäre es mir Fiegatgischer wenn es heute möglich wäre, an eine durchgreifende Reform des Militärstrafgesetzbuches heranzutreten. Auch der Kriegs⸗ minister stand auf diesem Standpunkt. Aber wir sind heute dazu nicht in der Lage; die Reform des Militärstrafgesetzbuches ist nicht durch⸗ führbar, bevor wir die Reform des bürgerlichen Strafrechts wenigstens in ihren Grundlagen deutlich und sicher vor uns sehen, und so . wir uns begnügen, durch Novellen zu ändern und zu bessern. m vorigen Sommer habe ich hier dieselbe Tendenz angestrebt, wie es jetzt in der Vorlage geschieht, die Herabminderung der Strafen bei Vorhandensein mildernder Umstände. Nun hat der Abg. Dr. Frank Gesichtspunkte vorgebracht, die zweifellos berechtigt sind. Wir alle sind ja für weitere Reformen; ich bin aber der Meinung, wir sollen diesen Entwurf nicht bepacken mit weiteren Reformwünschen, die vielleicht gerade die Durchsezung der heute vorliegenden unmöglich machen würden. Wir müssen uns ja auch so oft bescheiden; hier nehme ich, was ich habe. Was die Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes betrifft, so soll auch nach meiner Meinung davon nur in Ausnahmefällen Gebrauch gemacht werden. Die Vorlage schreibt dies aber auch nicht obligatorisch vor, sondern legt sie fakultativ in die Hände des Gerichts. Es lassen sich auch Fälle denken, wo eine schwere Gefährdung der Disziplin vorliegt. ie Aberkennung des Rechts, die Kokarde zu tragen, ist eine schwere Behinderung für den Betroffenen im kameradschaftlichen Verkehr, sie kann aber im Interesse

der Disziplin durchaus berechtigt sein. Wir können diesem Vorschlag