2 — — —
— - — —,
Droescher.
Anfang 7 ½ Uhr
Fehden mit dem Hauswirt und den Arbeitsgenossen keck und kühnlich durch; er sang seine Kuplets und warb um eine standhafte Wittib Herr Pategg in der Rolle des biederen Schlossers Knobbe war von erschütternder Komik, besonders wenn er Vor diesen beiden typischen alt⸗ berliner Gestalten aus dem Volke traten alle andern zurück; aber alle Mitwirkenden taten ihre Schuldigkeit und waren mit Leib und Seele bei der Sache. Die Fröhlichkeit, die von der Bühne auf die Zuschauer übersprang, steigerte sich von Bild zu Bild.
mit überwältigender Laune.
Balletr⸗ und Opernszenen vorführte.
hat einen durchschlagenden Erfolg errun dringen verstand.
Im Königlichen Opernhause „Arda“ in Szene. Jarlowker den Radames, die Amneris: Herr Wiedemann, den König: Herr Schwegler.
Tbhbimig. Außerdem sind noch in größer Mayburg und Schönfeld sowie Süsse unnd Böttcher beschäftigt. — Die Regie
kalische Leitung hat der Kapellmeister Laugt. 5
Paul Dehnicke, älteren Besuchern des Königlichen Schau⸗
spielhauses noch in guter Erinnerung,
melden, gestern im 75. Lebensjahre verstorben. lichen Bühne von 1863 bis 1900 als beliebtes und besonders im Lust⸗ Paul Dehnicke war auch der
spitel viel beschäftigtes Mitglied an.
Begründer der bekannten Künstlervereigiguag „Schlaraffia Berolina“, in deren Räumen am Enckeplatz am Freitag die Trauerfeier für den
Verstorbenen stattfindet.
Das Blüthner⸗Orchester wählte als Nachfolger für den ausscheidenden Hofkapellmeister Edmund von Strauß den Komponisten
und Königlichen Musikdirektor Paul
berg i. Pr. als ersten ständigen Dirigenten.
Mannigfaltiges. Berlin, 25. Februar 1914.
Ihre Majestät die Kaiserin
heute im hiesigen Königlichen Schlosse Mitglieder der Berliner Feuerwehr und der Schutzmannschaft vorstellen, die sich im
Dienst besonders ausgezeichnet haben.
Der Verein für
393 546 Portionen Mitragessen an bed thm von der städtischen Schulbehörde, lingsfürsorgestellen, den Auskunfts⸗ und
kranke und anderen Wohltätigkeitsvereinen überwiesen wurden.
Auf Ersuchen der beteiligten Fachkreise haben die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin ein Prüfungsamt für Zahlreiche männliche und weibliche An⸗
Stenographie errichtet. gestellte im Handel und in der Industrie
durch eine behördliche Stelle ihre Fertigkeit in der Kurzschrift be⸗ ehe Ebenso ist es von Wichtigkeit für die Geschäfts⸗ inhaber, bei Anstellung von Stenographen durch ein Zeugnis über
stätigt zu sehen.
Theater.
Künigliche Schauspiele. Donners⸗ tag: Opernhaus. 45. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freivplätze sind auf⸗ gehoben. Aida. Oper in vier Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Blech. Regle: Herr Oberregisseur Ballett: Herr Ballettmeister
Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel.
Schauspielhaus. 57. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. 1. Abend. (In fünf Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne ge⸗ staltet von Dietrich Eckart. Musik von
CEdward Grieg. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Reinhard Bruck. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: ESymphoniematinee. Abends 7 ¼ Uhr:
VII. Symphoniekonzert der König⸗ lichen Kapelle.
Schauspielhaus. 58. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. 2. Abend. (In sechs Bildern.) In freier Uebertragung für die deutsche Bühne ge⸗ staltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. Anfang 7 ½ Uhr.
Die Ausgabe der Abonnementskarten für den Monat März 1914 zu 27 Opern⸗
nd 29 Schauspielvorstellungen findet am 26. und 27. Februar d. J., Vormittags von 10 ¼ 1 Uhr, in der Königlichen Theaterhauptkasse im Königlichen Schau⸗ spielhause, Eingang Jägerstra e, und zwar nur gegen Vorlegung des Abonnements⸗ vertrags statt. Es werden am 26. Fe⸗ bruar d. J. nur die Karten zum 1. Rang und Parkett und am 27. Fe bruar d. . diejenigen zum 2. Rang bezw. Balkon und 3. Rang bezw. 2. Balkon verabfolgt Im Interesse einer schnelleren Erledigung der Ausgabe wird ersucht, den Geld⸗ betrag abgezählt bereit zu halten.
Neues Operntheater. (aron), Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr und Abends 8 Uhr: „Vaterland“, Schau⸗ spiel aus Preußens Nacht und Not, von Maximiltan Böttcher. Spielleitung: Julius Haller.
Freitag bis Montag: Vaterland.
Nachmittagsvorstellungen:
Freitag und Sonnabend: Vaterland.
Karlenvorverkauf durch A. Wertheim,
Frau Miekley⸗Kemp singt die Titelrolle, Herr
Frau Goetze, den Amonasro:
de Herr Bachmann, den Ramphis:
Dirigent ist der Generalmusidirektor Blech.
var In Egeg gek. Schausplelhsefe wird 85 erste — n „Peer nt“ aufgeführt. en Peer nt spielt Herr
Clewing, die Mutter Aase Frau Conen, h8 8
. Kindervolksküchen kinderhorte hat in selnen 18 Anstalten im Monat Januar 1914
deren Ferti Zugelassen und eine
tragen.
Die alte Berliner Posse gen, weil sie ins Gemüt zu
von Berlin 10 ℳ und das Ergebni Als Vertret
geht morgen, Donnerstag,
die Solveig Fräulein en Rollen die Damen von en Pohl, Zimmerer, Eichholz führt Dr. Bruck. Die musi⸗
heftig. Die
ist, wie hiesige Blätter Er gehörte der König⸗
Scheinpflug aus Königs⸗ Dampfer
chraube e
und Köntgin ließ Sich Donnerstag
und Volks⸗ 100 Kronen
ürftige Kinder verteilt, die d von den städtischen Säug⸗ Fürsorgestellen für Lungen⸗ zuge wieder als Silvio
haben ein Interesse daran, Ungarn und
Die Prüfungsbestimmungen sind gebenden Vertretern der verbreitets
reichung von Schulzeu
„Oberweiler, 24. Februar. Müllheim⸗Badenweiler Lokalbahn, der den M Bahnhof Mittags 12,20 Uhr verläßt, stieß nach dem der Weiche vor dem Ortsanfang mit einem von Badenweiler kom⸗ menden Probezug der neuen elektrischen Bahn, Wagen bestand, zusammen.
Motorwagens, dessen Führer no
Kupferdreh, 25. Februar. der Zeche „Viktoria“ verunglückten acht bisher zwei gestorben. (Vgl. Nr. 47 d. Bl.) Die V der übrigen fünf im Krankenhaus „Bergmannsheil“ befindlichen Berg⸗ leute sind ernster, als zunächst vermutet wurde. schwere Verletzungen des Rückgrats
heute morgen auf der Schelde S
Vlissingen nach Southampton um zwei gebrochene Schraubenflüge
Czernowitz, 24. Februar.
gegeben haben.
beide aus Jassy, gemeldet.
gkeiten in zuverlässiger Weise unterrichtet im Einvernehmen
werden Personen, die mindestens 16
ausreichende Schulbildung besitzen. D
zu werden. mit maß⸗
ten Systeme festgelegt worden. Jahre alt sind
ie geringste
nachzuweisende Schreibfertigkeit muß 150 Silben in der Minute be⸗ Anmeldungen zu Prüfungen sind schriftlich unter Ein⸗ säffen bei den Aeltesten der Kaufmannschaft
(C. 2 Börse) einzureichen. Die Prüfungsgebühr beträgt ist bei der Korporationshauptkasse zu entrichten. Ueber s der Prüfung werden Befähigungszeugnisse ausgestellt.
er des Aeltestenkollegiums sind in das 9
(W. T. B.) Ein
Der Anprall war au Lokomotive bohrte sich in den
Berg
Es han
„Prinzeß Alice“ des Norddeutsch
rlitten. Der Dampfer hat heute mittag di fortgesetzt. Er wird
seine Relse von Southampton nach Ostasien
des Bischofs Miklossy (vgl. Nr. 47 d
as Prüfungsamt die Aeltesten Herren Albert Schwaß und Direktor Weill sowie der Di⸗ rektor der kaufmännischen Schulen Dr. Knörk abgeordnet. liche Prüfungskommis ion besteht aus 6 namhaften Vertretern der ver⸗ schiedenen Kurzschriftsysteme.
Die eigent⸗
Zug der üllheimer
Durchfahren
der aus drei ßerordentlich
d ührerstand des ersten . ch rechtzeitig abspringen konnte. Der Lokomotipführer, der Postschaffner und mehrere Fahr⸗ gäste sind leicht verletzt. Der Sachschaden ist ziemlich erheblich.
(W. T. B) Von den gestern auf leuten sind
erletzungen
delt sich um
und der inneren Organe.
Bremen, 24. Februar. (W. T. B.) Laut funkentelegraphische Nachricht hat der auf der Ausreise nach Ostasien Pepbischer
en Lloyd
chaden an der Steuerbord⸗
e Reise von dort docken,
I auszuwechseln, und wird am
fortsetzen.
. (W. T. B.) Nach einer Meldun des „Wiener K. K. Telegr.⸗Korr.⸗Bureaus“ hat die Polizei festgestels daß zwei Fremde, die am Donnerstag aus Rumänien eintrafen, am Freitag auf dem hiesigen Hauptpostamt ein Geldpaket von sowie ein schweres Wertpaket nach Deb
reczin an
t .Bl.) auf⸗ Als Adsender hätten sie den Namen Anna 1 angegeben. Die beiden Fremden seien am Freitag mit dem Nacht⸗
nach Rumänien abgereist. Sie hätten sich im Hotel
Mandarescu, Artist, und Tutor Avram,
Kaufmann,
1 Sie seien im Besitze ordnungsmäßig aus⸗ gestellter Paͤsse gewesen. — Wie aus Budapest gemeldet wird, übisas an amtlicher Stelle die Auffassung, daß die Urheber des Anschlaags in
Debreczin in jenen Kreisen zu suchen seien, die Zwietracht zwischen
Rumänen säen und die Herstellung guter Beziehungen
Deutsches Theater. (Direktion: Max Neinhardt.) Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Ein Sommer⸗ nachtstraum.
Freitag: Köuig Lear.
Sonnabend: Der Kaufmann von Venedig.
Sonntkag: Romeo und Julia.
Kammerspiele.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum 25. Male: Wetterleuchten. Freitag bis Sonntag: Der Snob.
Berliner Theater. Donnerst. Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. G
Freitag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Braut von Messina.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Große Rofinen.
Theater in der Königgrützer Straße. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr:
Könia Richard III. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Freitag: Die fünf Frankfurter. Sonnabend: Die Kronbraut. Sonntag: König Richard III.
Komüdienhaus. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kammermusik. Lustspiel in drei Akten von Heinrich Ilgenstein. 8 und folgende Tage: Kammer⸗ musik.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber.
zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Cafard. Ein Drama aus der Fremdenlegion in vier Akten von Erwin Rosen.
Freitag: Schirin und Gertraude. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Pe⸗ terchens Mondfahrt. — Cafard.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Schirin und Gertraude. — Abends: Cafard.
8 Uhr: Simson. Tragödie in drei Akten von Frank Wedekind.
Freitag: Pygmalion. 1 Sonnabend: Peer Gynt.
Neues Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: J
England.
Fledermaus.
.Zoologischer Abends Donnerstag, Abends 8 Uh
Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. Freitag und folgende Tage: Polen⸗ vereins.
Lessingtheater. Donnerstag, Abends liebe Augustin.
8 Donnerstag, Abends 8 Uhr: Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ Gretl. r:rinzeß fessor Beruhardi. — Abends: Pyg⸗ A., M.
zwischen ihnen vereiteln wollen; es wäre ungerecht, den ungarländischen Rumänen eine Verantwortlichkeit für den Anschlag aufzubürden. 6
London, 23. Februar. (W. T. B.) Ein Militärdove decker, auf dem sich ein Zivilflieger mit einem Fmwaga Pher⸗ 3“ rats ab. Der uggast wur tö . — schwer verletzt. ee se Flieger
Paris, 25. Februar. (W. T. B.) In Pontoise Streckenarbeiter der estbahn Fe n⸗ perhasfterde de er in der vergangenen Nacht ein Weichensignal zerstört in, der offenkundigen Absicht, einen Bahnunfall herbeizuführ
svrier, der bei der Westbahn selt 15 Jahren angestellt ist be. weigert jede Auskunft über den Beweggrund seiner Tat. Man glaubt⸗ daß er bereits wiederholt derartige Sabotage verübt hat. x
Nizza, 25. Februar. (W. T. B.) Gestern ab suchten drei Schleppdampfer vergeblich, den Pgn;er7ne der Waldec⸗Rousseau: abzuschleppen. (Vgl. Nr. 47 de er Das schlechte Wetter dauert an. Der Kreuzer, der tausend Tonn 1 Loöle, an, Bord hat, wird voliständig geleert werden massen Indessen konnte das Ausladen der Kohlenvorräte wegen der bewegte See nicht fortgesetzt werden. In seemännischen Kreisen glaubt man, 88 1 “ 85 Fcger wird erfolgen koͤnnen
nd da e Lage des aufgefahrenen iffes infolge f Unwetters recht bedenklich sei. “
Salerno, 25. Februar. (W. T. B.) Gestern abend brach; hiesigen Theater Marucci während einer kinematograc in schen Vorstellung eine folgenschwere Panik aus, zu der ein gan ungefährlicher Filmbrand den Anlaß gab. Als die Zuschauer Raugh sahen, stürzten sie unbesonnen den Ausgängen zu und verstopften die Türen. Eine Anzahl Personen wurde von den Nachdrän⸗ genden zu Boden geworfen und mit Füßen getreten. Später gelang es, mehrere dieser Unglücklichen, die schwere Erstickungs⸗ erscheinungen zeigten, wieder ins Leben zurückzurufen. Fünf Per⸗ sonen, unter ihnen zwei Soldaten, wurden getötet. Als Todez⸗ ursache wurde Herzschlag festgestellt. 66
in geNadrid, 25. Februar. (W. T. B.) Die Stuürme dauem in ganz Spanien an. In Valeneia riß der Sturm das Dach eines Waschhauses ab; zwei Frauen wurden getötet, sieben ver⸗ letzt. In einem Kloster wurde der Glockenturm umgestürzt; eine Frau wurde getötet, In Puertollano warf der Sturm beim Bau einer Eisenbahnbrücke beschäftigte Arbeiter zur Erde; ein Arbeiter wurde getötet, einer verletzt.
Kopenhagen, 24. Februar. (W. T. B.) Die hiesige Dampf, schiffahrtsgesellschaft „Urania“ hat ein Haz aramen 0n ee „Wildenfels erhalten, das den U ntergang des Dampferz „Ekliptica bestätigt (vgl. Nr. 47 d. Bl.). Danach wurden elf Mann, nämlich ein Reisender, der zweite Maschinenmeister, der Mesfe⸗ junge, fünf Matrosen und drei Heizer, gerettet. Der Kapftän ist um⸗ gekommen. Das Schicksal der übrigen Mannschaften ist noch unbekannt.
Leland (Mississippi), 25. Februar. (W. T. B.) Ein de Mordes an dem Stellvertreter des Scherifs angeklagter n. ger 1, hier vom Mob gefangen genommen, gebunden und an ein Gefäß mit Oel gestellt, das angezündet wurde. Die Flammen brannten die Stricke, mit denen der Neger gefesselt war, durch, worauf der Unglückliche zu flüchten suchte. Er wurde jedoch niedergeschossen 18 s Leichnam wieder ans Feuer gelegt, wo er vollkommen ver⸗ rannte.
(Fortsetzun des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Theater an der Weidendammer
Brütke. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Wer zuletzt mit Gesang
und Tanz von Arthur
Musik von Leon Jessel. Freitag und folgende Tage: Wer zuletzt lacht .
—— —
Die beiden Leonoren. Lustspiel in vier Aufzügen von Paul Lindau. Freitag: Andreas Hofer.
Sonnabend: Das Glück im Winkel.
Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Maschinenbauer. 8
n vo
A. Weihrauch. Musik von A. Lang. 8 Freitag: Das Glück im Winkel. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die
Die Maschinenbauer.
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg,
Abendg 7 Uhr: Die Meistersinger von Nürnberg. Fetag⸗ Mandragola.
onnabend: Die Jüdin. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Figaros ends: Parsifal.
Montis Operettenthenter. (Früͤher:
Jung England.
reitag und folgende Tage:
lacht 1 Posse Schiffbrüchi
Fliege. Schillertheater. o. (Wallner⸗ Franz und Ernst Bach. und folgende Fliege. Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Hof⸗ gunst.
theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: spanische
Operette in ersten Male: drei Akten von Rud. Bernauer und Ernst E.n b
Deutsches Künstlertheater (&o. Walisch. Musit von Leo Fall⸗
Sonnabend,
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die spanische
Freitag
gen. 3 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: narskt mit dem Lippschiz und A. Bernstein⸗Sawersky. in der eevcden⸗ “
geethoven Sual. Donnerst., Abends r: 2. Konzert mit slavi
Nachmittags 4 Uhr: Die Kompositionen Emil h18. ben Philharmonischen Orchester. Paul Kochanski
(Violine).
Mitw.:
Marmont (Gesang) mit dem Blüthner⸗ Tage: Die Orchester. Dirigent: Alexgander Neu⸗ mann.
Alindworth · Scharmwenkn · Saal. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: 2. Lieder⸗
Residenztheater. Donnerstag, Abends abend vor⸗ Else Brömse⸗Schünemann. Uhr: Hoheit — der Franz! Must⸗ Mitw.: Ossip Schnirlin (Viola). 1
— 1 Posse b “ mit Gesang und Tanz in 5 Blldern Weateneften Venfrglrtur Klavier: Marie Schünemann. Robert Winterberg. Freitag nnd folgende Tage: Hoheit
Stützen der Gesellschaft. — Abends: — der Franz
Harmoniumsaal. Donnerst., Abends 8 Uhr: 2. Konzert des Paszthory⸗
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Gretchen. Quartetts.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und
Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Bismarck⸗Straße 34 — 37. Schönf 8, 8 Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, 788 1ens vSe Akten von Jean Vorzügliches Programm. — Zum Kren und Curt Kraatz. von Alfred Schönfeld.
Freitag un
Tangoprinzessin.
Birkus Schumann. Donnerst,, Abends Posse mit Ge. 7¼ Uhr: Grofze Galavorstellung. —
Gesangstexte . „Tipp“, der Derby⸗Favorit d folgende Tage: Die 1 Birkus Busch. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung. —
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Auftreten sämtlicher Spezialitäten.
Fentag : Ge
onnabend, Abends 7 ½ Uhr: Zum Er und der Andere. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe wacht. Jung Andere.
große Prunk⸗
Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends — Zum Schluß Die 8 Uhr: Anatoles Hochzeit. —
pantomime: Pompeji. schlossen.
— Abends: Er und der
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Otto von Rohr (Neu Tempelhof). — Eine
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die
8
Theater des Westens. (Station: Garten. Kantstraße 12.) r: Polenblut.
Sonntag, Nachmittags 3 ⁸ Uhr: Der
Theater am Uollendorfplatz.
pperette in drei Akten von
illner
en Inyalidendank und die Theaterkasse täglich von 11—2 Uhr u““ 8
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lion. Musik von Heinrich Reinhardt.
Konzerte.
Königl. 1
Donnersrag, Abends 8 Uhr: des Charlottenburger Lehrergesang-.. Dirigent: Emil Thilo.
Singakademie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Liederabend von Augusta Hart⸗ mann⸗Rauter. Ed
Behm. “
Bechstein⸗Sual. Donnerstag, Abends und Rob. Bodanzky. 7 ½ Uhr: Klavierabend von Romuald Wikarski.
Tochter: Hrn. Regierungsassessor Dr. Kretschmar (Minden, Westf.). Gestorben: Frl. Adele von Kemnitz (Bernburg).
achschule für Musik.
Konzert
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 22. Sieben Beilagen leinschließlich Börsenbeilage). *
11“
Am Klavier:
Blüthner⸗Saal. Donnerstag, Abends Schwank in drei Akten von 8 Uhr: 2. Konzert von Thea von
Familiennachrichten.
Herrenhauses, den der Herr Vorredner vorher verlesen hat.
hen Reichsanzeiger und Königlich Preußisch
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. Sitzung vom 24. Februar 1914, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Ueber den Beginn der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Das Haus setzt die zweite Beratung des Etats der Bauverwaltung, und zwar die Besprechung der Ein⸗ nahmen aus den Verkehrsabgaben, die auf 12 630 000 ℳ (1 200 000 ℳ mehr als im Vorjahre) angesetzt sind, fort.
Abg. Hirsch⸗Essen (nl.): Ich erkenne gern an, daß eine Ver⸗ einfachung des ganzen Apparates der Wasserstraßenbeiräte nicht nur wünschenswert, ondern auch notwendig gewesen ist. Es ist deshalb⸗ mit Freude zu begrüßen, daß der Minister entsprechend den Wünschen aus der Praxis die Unterschiede zwischen den Kompetenzen der Wasser⸗ straßenbeiräte einerseits und der Eisenbahnräte anderseits beseitigt hat. Alles in allem ist ja die Kompetenz dieser Beiräte ohnehin schon ein⸗ geschränkt genug. Wenn man wirklich die ersten Kräfte aus Land⸗ wirtschaft, Handel und Industrie in derartigen Beiräten haben will, dann muß auch von der Regierung erwartet werden, daß sie diesen Rat nicht einfach übergeht. Geschieht das aber, dann darf man sich nicht wundern, wenn gerade diese ersten Kräfte unserer Gewerbe⸗ tätigkeit die Mithilfe in diesen Beiräten verweigern, womit natürlich das Niveau dieser Einrichtung heruntergedrückt wird. Das kann auch nicht im Interesse der Verwaltung liegen. So unbequem es für sie guch ist, wenn ihre Vorschläge scharf unter die Lupe genommen wer⸗ den, darf man doch nicht vergessen, daß gerade zu diesem Zwecke seinerzeit die Beiräte eingesetzt worden sind. Sie find nicht ge⸗ schaffen worden, um Platz zu schaffen für Statisten und Jasager, die alles gutheißen, was man ihnen unterbreitet. Die Regierung kann doch auch nicht wünschen, nach dem Motto behandelt zu werden: Rate mir gut, aber rate mir nicht ab. Ich bin überzeugt, daß ich der Empfindung weitester Kreise unseres Wirtschaftslebens Ausdruck gebe, wenn ich dem Herrn Minister diese Erwägung ans Herz lege. Die Wünsche des Abgeordnetenhauses und des Herrenhauses über die Befahrungsabgaben auf dem Rhein — Weser⸗Kanal haben ihren Aus⸗ druck in einer Entschließung des Herrenhauses gefunden, die dahin geht, daß die Befahrungsabgaben so bestimmt werden, daß sie ge⸗ nügenden Anreiz zur Benutzung des Kanals anstatt der Eisenbahn geben. Nach den Wünschen des Herrenhauses sollten die geplanten Abgabensätze einer nochntaligen Revision unterzogen werden. Der Minister hat diesem Wunsche dadurch entsprochen, daß er die Inter⸗ essentenverbände sowie die Wasserstraßen⸗ und Finanzbeiräte gehört hat. Diese begutachtenden Körperschaften haben sich dahin ausge⸗ sprochen, daß die Befahrungsabgaben, wie sie geplant seien, zu hoch eien, als daß unter normalen Verhältnissen eine erwünschte Be⸗ nutzung des Kanals anstatt der Eisenbahn erhofft werden könne. Trotz⸗ dem hat der Minister sich den Wünschen gegenüber, Aenderungen vor⸗ zunehmen, ablehnend verhalten aus der Erwägung heraus, daß erstmalige Tarife nicht zu niedrig angesetzt werden dürfen, weil eine spätere Er⸗ höhung schwierig, wenn nicht ausgeschlossen erscheint. Der Minister hat aber eine Reoision nach etwa drei Jahren in Aussicht gestellt, was man ja dankend anerkennen muß. Immerhin ist es aber be⸗ dauerlich, daß der Minister sich nicht hat entschließen können, schon jetzt eine Herabsetzung vorzunehmen; denn die Unterlagen, auf Grund deren in den Jahren 1899 und 1905 die jetzt vorgeschlagenen Tarife berechnet worden sind, haben sich seitdem wesentlich verändert. Da⸗ mals hat man mit dem 600 t⸗Schiff gerechnet, heute kommt lediglich das 1000 t⸗Schiff in Frage. Für diese größeren Schiffsgefäße sind schon natürlich die Anschaffungs⸗ und Unterhaltungskosten wesentlich höher. Auch die Löhne und anderen Faktoren haben sich in den letzten 10 bis 15 Jahren wesentlich verändert. Durch diese Ver⸗ änderung der Unterlagen ist aber auch gegeben, daß die Tarife heute anders angesetzt werden müssen. Es ist zugegeben worden, daß unter anormalen Verhältnissen, z. B! bei Wagenmangel oder Verkehrs⸗ störungen, jede Transportmöglichkeit ausgenutzt werden würde, also auch der Kanal ohne Rücksicht auf die Hohe der Tarife. Man darf aber wohl nicht annehmen, daß die Eisenbahnverwaltung in der Wagenbeschaffung Restriktion übe, um dadurch den Verkehr auf den Kanal zu zwingen. Ist das der Fall, dann darf man allerdings keine großen Hoffnungen auf die in Mosicht gestellte Revision der Tarife setzen. Hoffentlich trägt sich die Verwaltung nicht mit derartig schwar⸗ zen Gedanken. Ich und meine Freunde halten die Fortführung des Rhein— Emskanals bis zur Elbe für notwendig. Wenn wir zurzeit keine Anträge nach dieser Richtung gestellt haben, so geschah dies, weil vir erst die Inbetriebnahme des Rhein—Weserkanals abwarten sollen. Durch die Inbetriebnahme hoffen wir, daß auch die scharfen Gegner der Weiterführung des Kanals Veranlassung nehmen, ihre Ansicht einer Revision zu unterziehen. Denn wenn der Kanal ein Torso bleibt, kann mit genügender Rückfracht von Hannover aus nicht gerechnet werden, wodurch die Rentabilität des Kanals in Frage gestellt ist. Das allein muß schon zur Weiterführung nach der Elbe zwingen. Wir erachten eine großzügige Verkehrspolitik in Eisenbahn und Wasserstraßen für notwendig zur Ergänzung unserer Handels⸗ und Zollpolitik. Für eine derartige großzügige Verkehrspolitik, die den Absatz und Verkehr auch im Innern sicherstellt, werden wir jederzeit eintreten. ²
Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach:
Es ist durchaus natürlich, d in der Frage der Festsetzung der Befahrungstarife auf unseren neuen Kanälen, die in diesem und im kommenden Jahre in Betrieb genommen werden, erhebliche Meinungs⸗ verschiedenheiten zwischen den Interessenten und denjenigen, die deren Interessen hier vertreten, und der Königlichen Staatsregierung bestehen. In einem gehen Staatsregierung und Interessenten den⸗ selben Weg: sie wollen, nachdem diese Anlagen geschaffen sind, unter allen Umständen dafür sorgen, daß sie auch benutzt werden zum Nutzen
unserer Industrie, unseres ganzen Verkehrs und des Handels.
Die Tarife, die die Königliche Staatsregierung ausgearbeitet hat, beruhen auf den Voraussetzungen, welche der Verabschiedung des wasserwirtschaftlichen Gesetzes von 1905 zugrunde gelegen haben. Die
Staatsregierung konnte auch keinen anderen Weg gehen, als an diesen
Grundlagen festhalten. Als im vergangenen Jahre dieselben Fragen hier erörtert wurden, hat sich aber die Staatsregierung bereit erklärt,
8 auf Grund der vielfältig gegebenen Anregungen nochmals in eine
Revision dieser Frage einzutreten entsprechend dem Beschluß des Diese Zusicherung ist erfüllt worden. Es haben eingehende Verhandlungen stattgefunden; eine Einigung ist aber nicht erzielt, wie eigentlich vor⸗ auszusehen war; eine endgültige Entscheidung der Staatsregierung ist noch nicht erfolgt; aber das möchte ich aussprechen, die Befahrungs⸗ abgaben, die wir auf den neuen Kanälen einführen werden, werden im wesentlichen diejenigen Grundlagen erhalten müssen, die 1904 und
— 1“ .
eilage
Berlin, Mittwoch, den 25. Februar
1905 bekanntgegeben worden sind. (Sehr richtig!) Ich gebe zu, daß der Tarif, den wir entworfen haben, nichts Vollkommenes ist. Ich will durchaus nicht behaupten, daß er in allen Einzelheiten so gebildet ist, daß der Verkehr den Nutzen zugewiesen erhält, den er beanspruchen zu müssen glaubt. Es ist hierüber in der Budget⸗ kommission verhandelt worden, und ich habe darauf hinweisen müssen — der Herr Vorredner hat darauf Bezug genommen —, daß es schwierig ist, einen von Anbeginn zutreffenden Befahrungsabgabentarif für neue Wasserstraßen festzustellen. Es ist mit einer Reihe von strittigen und unsicheren Faktoren zu rechnen. Wir sind nicht Trans⸗ portführer auf den staatlichen Wasserstraßen. Wir halten die Wasserstraßen vor und bewegen — auf dem Rhein⸗Weserkanal — die Schiffe. Der Transportführer ist der Schiffer; er hält den Kahn⸗ raum vor, und schon über die Bewertung des Kahnraumes bestehen außerordentliche Meinungsverschiedenheiten zwischen uns und den Interessenten, ebenso über die Höhe der Kosten, die in den Häfen und Anlegeplätzen erwachsen.
Ich will weiter nicht behaupten, daß alle unsere Ansätze von 1904 und 1905 richtig gewesen sind; aber ich kann doch behaupten, daß die neuen Ansätze, die uns die Interessenten zur Feststellung ihrer Selbst⸗ kosten vorgelegt haben, noch viel weniger richtig sind. Zum Teil stehen sie vielfach im Widerspruch mit demjenigen, was vor einigen Jahren festgestellt wurde, als anläßlich der Frage der Mosel⸗ und Saarkanali⸗ sierung die Selbstkosten auf der Rhein⸗ und Moselwasserstraße erörtert wurden. Wenn die Sache aber so liegt, dann scheint es mir doch richtig, von Anbeginn bei der Feststellung des Tarifs vorsichtig zu sein und lieber das Risiko zu übernehmen, daß die Sätze zu hoch bemessen werden. Ich meine, die Interessenten können sich damit auch abfinden, zumal sie wissen, daß in gegebener Frist — etwa nach Ablauf von drei Jahren — eine Nachprüfung des Tarifs erfolgen wird, um tatsäch⸗ liche Irrtümer zu beseitigen. Wir haben den gleichen Vorgang auf dem Kaiser Wilhelm⸗Kanal erlebt; die Korrektur des Abgabentarifs auf dem Kaiser Wilhelm⸗Kanal ist nach einer Reihe von Jahren er⸗ folgt, und es haben auch später, soviel ich mich erinnere, Nachprüfungen des Tarifs stattgefunden. Mit dem Herrn Vorredner bin ich in diesem Sinne einverstanden, aber keinesfalls damit, daß er sagte, die Ver⸗ abschiedung des wasserwirtschaftlichen Gesetzes von 1905 wäre nicht erfolgt, wenn man gewußt hätte, daß diese Tarife erhoben werden würden. Das trifft nicht zu; denn die Interessenten, die es ermöglicht haben, zwischen dem Rhein und Herne nicht weniger als 20 kommunale und private Häfen zu schaffen, sind davon ausgegangen und mußten davon ausgehen, daß im wesentlichen die Sätze erhoben werden würden, die dem jetzigen Tarifentwurf der Königlichen Staatsregierung zu⸗ grunde liegen.
Es ist noch eine Reihe von Zweifeln in weniger wichtigen Fragen vorhanden; aber in anderen Frinen bestehen keine Zweifel mehr. Strittig ist namentlich die Frage eibis zu welcher Grenze das Gebiet des sogenannten westlichen Verkehrs zu bestimmen sei. Es ist be⸗ kanntlich in Aussicht genommen, daß im westlichen Verkehr auf dem Kanal zwischen dem Rhein und Herne um 100 % höhere Abgaben er⸗ hoben werden sollen als im östlichen Verkehr. Jener Streit bewegt sich nun um das Gebiet von der Lippe bis Bevergern, und da haben wir es für angezeigt erachtet, den Schnitt nicht bei der Einmündung der Lippe in den Dortmund⸗Emskanal, sondern bei Bevergern zu machen, um die Interessen unseres Emdener Hafens zu schützen. Diese scheinen uns so starke zu sein, daß sie unter allen Umständen berück⸗ sichtigt werden müssen. Wenn der Herr Abg. Dr. Schmedding sich auf die Interessen von Münster berief — eine Berufung, die ich durchaus gelten lasse —, so möchte ich doch darauf hinweisen, daß Münster keinesfalls etwas verliert. Es hat vielleicht nur auf Grund dieser Ab⸗ gabenfestsetzung nicht das Maß derjenigen Vorteile, die es erhoffte. Ebenso bin ich mit dem Herrn Abg. Schmedding nicht darin einver⸗ standen, daß unsere Kalitarife so unverständig festgesetzt sind, daß es nicht möglich sein werde, Kali auf dem Rhein⸗Leinekanal zu ver⸗ frachten. Wir haben für Kali einen Ausnahmetarif gemacht in der ausgesprochenen Absicht, diese Transporte auf die Wasserstraßen zu bringen. b
Ich kann auch nicht anerkennen, daß ich mich, wie der Herr Abg. Hirsch⸗Essen sich ausdrückte, in jeder Beziehung bezüglich der Revision des Tarifs, und zwar sowohl des Kanalabgabentarifs als auch des Schleppmonopoltarifs, weigerlich verhalten habe. Es ist eine ganze Reihe von Zugeständnissen gemacht worden auf Grund der Verhandlungen mit den Interessenten, die für den Verkehr doch von Wert sein werden. Ich sehe davon ab, sie hier im einzelnen zu kennzeichnen. Es ist unmöglich, in einem Parlament einen Tarif in seinen Einzelheiten zu erläutern; man kann nur auf die wesent⸗ lichsten und grundsätzlichen Fragen eingehen.
Meine Herren, ich wende mich nunmehr zu der Frage der Neu⸗ organisation unserer Wasserstraßenbeiräte, und kann mit Genugtuung feststellen, daß sie in der Budgetkommission wie auch in diesem hohen Hause als zweckmäßig und nützlich anerkannt ist. Die Sorge, daß wir die Zuständigkeit der Wasserstraßenbeiräte ein⸗ engen wollten, ist unberechtigt. In dem ersten Entwurf war eine gewisse Differenzierung zwischen der Zuständigkeit der Wasserstraßen⸗ beiräte und unserer Bezirkseisenbahnräte vorhanden. Es ist in einer Versammlung der westlichen Handelskanmern, die in Duisburg statt⸗ gefunden hat, hierüber sehr lebhaft diskutiert worden. Ich glaube, es hätte so lebhafter Diskussionen und so starker Angriffe gegen die Staatsregierung nicht bedurt. Wenn mir die Sache mit guten Gründen vorgetragen worden wäre, dann wäre die Entscheidung so gefallen, wie sie heute gefallen ist, nämlich daß die Wasserstraßen⸗ beiräte dieselbe Zuständigkeit haben sollen wie die Bezirkseisenbahn⸗ räte. Ich darf bemerken, daß die Zuständigkeit der Wasserstraßen⸗ beiräte sogar weiter geht; denn die Bezirkseisenbahnräte beschäftigen sich ganz überwiegend mit Tarif⸗ und Fahrplanfragen, während hier auch Fragen des Betriebs und des Baues sehr lebhaft erörtert werden, wie Sie schon aus den bisherigen Verhandlungen der Wasserstraßen⸗ beiräte erkennen können. b “
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Nun ist der Meinung Ausdruck gegeben worden, daß durch die Angliederung der Finanzbeiräte an die Wasser⸗ straßenbeiräte die Selbständigkeit der Finanzbeiräte in irgend⸗ einer Weise eingeengt werden könnte; vielleicht ist diese Meinung lediglich deshalb entstanden, weil man die Finanzbeiräte nicht mehr Beiräte nannte, sondern Ausschüsse. Die Finanzausschüsse, wie sie demnächst heißen, werden absolut dieselben Zuständigkeiten haben und geltend machen können, wie heute die Finanzbeiräte. Es ist nur eine formale Angliederung erfolgt, um — wie auch von dem Herrn Vorredner anerkannt wurde — das Zuviel der beirätlichen Organi⸗ sationen zu vermindern. Ich habe schon in der Kommission darauf hingewiesen, daß z. B. an der Weser heute nicht weniger als fünf Beiräte bestehen, zu denen nun noch für die vom Strome berührten drei Provinzen je ein Wasserbeirat hinzutritt, wie solcher durch das Wassergesetz von 1913 eingesetzt ist. Da scheint mir doch dieser Weg, den wir gehen wollen, sehr zweckmäßig, schon um unnötige vielfältige Reisen von Mitgliedern, die in beiden Beiräten wirken, zu verhindern. Die Mitglieder des Finanzbeirats oder Finanzausschusses sind ja viel⸗ fach dieselben Personen, wie die Mitglieder des Wasserstraßenbeirats. Die Verhandlungen beider Beiräte werden nunmehr uno actu et tempore sich vollziehen können.
Der Herr Abg. Hirsch ist zum Schluß auch noch auf die Frage der Fortführung des Rhein⸗Hannoverkanals bis zur Elbe eingegangen. Ich habe mich schon in früheren Jahren und auch jüngst in der Budgetkommission zu dieser Frage geäußert, und darf nochmals feststellen, daß die Königliche Staatsregierung auf der Grundlage des Kompromisses vom Jahre 1905 stehen bleibt (Bravo!), daß sie selbstverständlich die Zukunft nicht verbauen kann (Sehr richtig! links), daß sie aber der Meinung ist, daß unter allen Umständen der wirtschaftliche Erfolg und die wirtschaftliche Wirkung des gewaltigen Wasserstraßensystems abzuwarten ist, das wir auf Grund des Gesetzes von 1905 geschaffen haben und in kürzester Zeit in Betrieb nehmen werden. (Bravo!)
Abg. Dr. von Woyna (freikons.): Meine politischen Freunde sind dem Minister dankbar für die Aufmerksamkeit, die er den Wasser⸗ fragen zuwendet. Die Garantieverbände haben ein großes Interesse daran, daß die Schiffahrtsabgaben sich auf einer gewissen Höhe erhal⸗ ten, weil sonst die Steuerkraft stark beeinträchtigt wird. Man könnte hier den Wünschen der Interessenten vielleicht entgegenkommen. Wir können uns nicht dazu verstehen, die Wasserstraßen mit neuen Steuern zu überbürden. Bezüglich des Mittellandkanals stehen wir auf dem Boden des Kompromisses von 1905; wir sind der Ansicht, daß das Kom⸗ promiß noch aufrecht zu erhalten ist. Erst wenn andere Umstände ein⸗ treten und wenn eine erfolgreiche 1eSe.S8. unseres Kanalsystems vor⸗ liegt, kann der Bau dieses Kanals beendet werden. Das liegt auch im Inte resse der Provinz, die der Kanal heute durchläuft. Man hat sich auf das Kompromiß von 1905 eingerichtet, ein Weiterbau würde eine Verschiebung in den Vorbereitungen der Interessenten zur Folge haben. Der Wasserverkehr hat in Preußen einen großen Aufschwun genom⸗ men. Ich glaube, es würde noch mehr zur Gewinnung von Freunden für den Wassewerkehr beitragen, wenn die Regierung untersuchen wollte, was für Gegenstände auf den Wasserstraßen verfrachte Das ist jetzt allerdings schwer herauszuziehen. So erfol Wasserbauverwaltung auf dem Gebiete der Schiffbarma natürlichen Ströme gearbeitet hat, so haben doch manche Flüsse bis⸗ her nicht die Berücksichtigung gefunden, die sie wegen ihrer Stellung im Inlandsverkehr haben. Die Regierung muß besonders “ ein, unsere Handelsverkehrsbeziehungen mit Oesterreich zu pflegen
das verlangt gebieterisch unsere wirtschaftliche Entwicklung. Per⸗ Dortmund— Emskanal könnte mehr für den Verkehr leisten, wenn ein Zwischenkanal von der Ems durch Oldenburg und womöglich bis nach Hamburg gebaut würde. Die Regierung sollte den Wünschen Olden⸗ burgs nach dieser Richtung hin sich möglichst wohlwollend gegenüber⸗ stellen. Erst dann wird der Dortmund⸗Emskanal seine Aufgabe voll und ganz erfüllen können. Es ist unbedingt notwendig, wenn die Wasserkraftwerke alle miteinander in Verbindung treten. Das wird einen großen volkswirtschaftlichen Erfolg im Gefolge haben. Dann erst ind die Werke imstande, die Elektrizität zu liefern, welche Landwirt⸗ chaft, Handwerk und Gewerbe gebrauchen. Diese Elektrizität könnte auch für die Staatsbahnen gemacht werden. Ein gewisses System muß aber in die Sache hineinkommen. Allerdings wird da⸗ durch der Staat ein gewisses Monopol besitzen; aber damit soll nicht gesagt sein, daß ein Privatunternehmer kein Elektrizitätswerk bauen darf. Nur wenn die Angelegenheit in eine starke Hand genommen wird, wird es gelingen, ein System der elektrischen Versorgung her⸗ beizuführen, wie es kein Land der Welt besitzt. Bereits ist ee in ähnlicher Weise vorgegangen. Preußen muß sich bald schlüssig wer⸗ den, was es tun will. Wird die Zeit versäumt, und ist der größte Teil der Elektrizitätswerke von der “ rie gebaut, dann ist es zu spät. Dann wird der Schaden für unser Land unabsehbar sein.
Abg. Lippmann ffortschr. Volksp.): Die in diesem Jahre neu in Betrieb zu nehmenden Kanäle müssen dem Verkehr so weit wie möglich dienstbar gemacht werden. Das hängt ganz besonders von der Gestaltung der Tarife ab. Die Grundsätze, nach denen der Minister diese festseben will, scheinen mir nicht richtig zu sein. Man darf die wesentlichen Verschiebungen der wirtschaftlichen Interessen zwischen 1902 und 1914 nicht unberücksichtigt lassen, weil das Gesetz im Jahre 1905 verkündet worden ist. Die jetzigen Verhältnisse müssen für die Festsetzung der Tarife entscheidend sein. Die Industrie sieht der Er⸗ öffnung der neuen Kanalwege aus diesem Grunde mit großer Sorge entgegen. Zu hohe Tarife beeinträchtigen den Verkehr auf den Ka⸗ nälen. Es ist sehr auffällig, daß die von den Wasserstraßenbeiräten geäußerten Bedenken nicht den geringsten Einfluß auf die Entschlie⸗ ßung der Regierung gehabt haben. Das gilt für die westlichen Wasserstraßen und besonders auch für den Großschiffahrtsweg Berlin — Stettin. Es ist richtig, daß es schwer ist, bei ganz neuen Wasser⸗ straßen genaue Vorausberechnungen anzustellen, und da man nach⸗ träglich die Tarife nur schwer erhöhen kann, will die Regierung sie lieber nicht zu niedrig ansetzen. Das ist schon für die westlichen Wasserstraßen ein anfechtbares Verfahren, aber für den Graß⸗ schiffahrtsmeg kann das gar nicht gelten, denn er kommt den märkischen Wasserstraßen erster Klasse an Rentabilität durchaus gleich. Für den Transport derselben Tonnenzahl werden von Hamburg nach Berlin 30 ₰ gezahlt, auf märkischen Wasserstraßen 54 J und auf dem Groß⸗ schiffahrtsweg sollen 60 ₰ erhoben werden. Das kann zu einer schweren Schädigung des Verkehrs auf dem neuen Großschiffahrts⸗ weg führen. In dankenswerter Weise ist der Minister der öffentlichen Arbeiten dem Wunsche dieses Hauses nachgekommen und hat in An⸗ betracht der schwierigen Lage Stettins gegenüber Hamburg den Tarif für den Verkehr zwischen Epinemande und Stettin ermäßigt. Im politischen Leben soll man nicht bescheiden sein, und es bleibt auch hier noch zu wünschen übrig. Wir hoffen auf die endliche Fertigstellung des Mittelstucks des Kanals, auf die Verbindung von Hannover mit der Elbe. Die Regierung drückt sich in der Frage immer vorsichtiger
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