Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Dem Regierungs⸗ und Forstrat Wallmann ist die Forst⸗ inspektion Gumbinnen⸗Insterburg, dem Regierungs⸗ und Forstrat nt die Forstinspektion Aachen⸗Schleiden übertragen worden.
Versetzt worden sind: der Regierungs⸗ und Forstrat, Ge⸗ heime Regierungsrat Spilles in Aachen nach Hildesheim (Forstinspektion Hildesheim⸗Solling), der Forstmeister Kettner in Oedelsheim nach Homburg v. d. do, der Oberförster Dunbar in Uchte nach Escherode, der Oberförster Schirdewan in Krausenhof nach Schöneiche, der Oberförster Senff in Wildungen nach Uchte.
Dem Oberförster Banning in Falkenhain ist die Ober⸗ försterstelle Krausenhof, dem Oberförster Geißel in Ortelsburg
die Oberförsterstelle Grondowken, dem Oberförster Grütering in Saarburg die Oberförsterstelle Oedelsheim übertragen worden.
Dem Professor Dr. Max Wolff ist die zweite Professur für Zoologie an der Forstakademie in Eberswalde verliehen worden. “ 8
88 Finanzministerin
Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in
elsburg, Regierungsbezirk Allenstein, ist zu besetzen.
Ministerium des Innern.
Der bisherige Chemiker am Staatlichen Hygienischen Institut in Hamburg Dr. phil. Ferdinand Guth ist zum Abteilungs⸗ vorsteher bei dem Königlichen Institut für Hygiene und In⸗ fektionskrankheiten in Saarbrücken ernannt worden.
8
8
Abgereist:
Seine Erzellenz der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke, mit Urlaub nach der Riviera. 8
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. April 1914.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nachmittag von Braunschweig in Cassel eingetroffen und Abends von dort mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Joachim von Preußen nach Venedig abgereist.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr
8
und der Ausschuß für Rechnungswesen Sitzungen.
Das Reichspostmuseum ist von Donnerstag, 2. April, ab für das Publikum wieder geöffnet.
86
Die amtliche Ausgabe der „Jahresberichte der König⸗ lich Preußischen Regierungs⸗ und Gewerberäte und Bergbehörden für 1913“ ist in R. von Deckers Verlag, G. Schenck, Königlichen Hofbuchhändler, Berlin SW. 19, Jerusalemerstraße 56, erschienen. Die Berichte enthalten wiederum Mitteilungen über die praktische Handhabung der Arbeiterschutzgesebgebung, Vorschläge für die Unfallverhütung und die Bekämpfung gewerblicher Krankheiten, die durch Be⸗ schreibungen und Skizzen näher erläutert sind, und Mitteilungen aus dem Gebiete der Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen, die auch in weeiteren Kreisen Interesse finden dürften. Eingehender sind diesmal folgende Gegenstände behandelt: Die Geldstrafen auf Grund der Arbeitsordnungen, die Arbeits⸗ zeit und Ueberarbeit in der Großeisenindustrie, die Sitzgelegen⸗ heiten für die Arbeiterinnen, die Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter in Bäckereien, die Fußböden der Arbeitsräume unter Berücksichtigung der Anforderungen in § 120 a Abs. 1 der Ge⸗ werbeordnung, die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter in den Vergoldereien und in solchen Steinbrüchen usw., in denen mechanisch betriebene Gesteinsbohrmaschinen betrieben werden sowie die Wohnungen der Arbeiter.
Der Ladenpreis des 60 Druckbogen umfassenden Werkes beträgt für den gehefteten Abdruck 5,25 ℳ und für den in Ganzleinen gebundenen Abdruck 5,75 ℳ.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 31. März
S. M. S. „Sleipner“ in Venedig und S. M. Flußkbt.
„Tsingtau“ in Yingtak, am 1. April S. M. S. „Jaguar“ in Schanghai eingetroffen.
Bayern.
Auf der Tagesordnung der heutigen Kammer der Abgeordneten stand die einmalige Beratung des bereits in der vorigen Session eingebrachten Antrages Casselmann und Gen. (liberal), betreffend die Reform der Reichsratskammer, in der gewählte Vertreter der einzelnen Haupterwerbsgruppen, der freien Berufe, der Hochschulen und der Städte Sitz und Stimme erhalten sollen.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ begründete der Abg. Dr. Müller⸗Hof (liberal) eingehend den Antrag und bezeichnete die Erste Bayerische Kammer als ein staatsrechtliches Ueberbleibsel aus früherer Zeit. Die Regierung müsse endlich das Versprechen erfüllen, das sie seit zwei Generationen gegeben habe. Der Abg. Held erklärte namens der Zentrumsfraktion, daß seine Partei Stellung zu dem liberalen Antrag nehmen werde, wenn die Staatsregie⸗
1 in Aussicht gestellten Vorschläge dem Hause unter⸗
Abg. Eisenberger (Bauernbund) betonte,
nicht mit dem liberalen Antrag einverstanden
die Bauern und die kleineren Gewerbetreibenden
nicht in Betracht kämen bei der Ernennung zu Reichsratsmitgliedern. Der Abg. Müller⸗München (Soz.) erklärte, seine Partei werde den Antrag Casselmann ablehnen, weil sie für die gänzliche Abschaffung der Reichsratskammer sei. Der Abg. Gebhart (Bund der Land⸗ wirte) erkannte an, daß in dem Antrage der Liberalen zweifellos ein erechtigter Kern liege, aber er könne ihm in der vorliegenden Fassung nicht zustimmen, da er sich nicht damit befreunden könne, daß gewählte Vertreter in die Reichsratskammer kommen. .“
Württemberg.
In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer erklärte der Minister des Innern von Fleischhauer auf die Anfrage, ob er bereit sei, auf der Grundlage des Schiffahrtsabgaben⸗ gesetzes mit den Regierungen von Baden und Hessen ohne Rücksicht auf den Stand der Verhandlungen mit Holland und Oesterreich über die Aufhebung der Abgabenfreiheit auf dem Rhein und der Donau in Verhandlungen über die sofortige Inangriffnahme der Neckar⸗ Kanalisation zwischen Mannheim und Heilbronn einzutreten, laut Bericht des „W. T. B.“ u. a.: 3 8 3
Nach dem Voranschlag von 1910 entfallen auf württembergisches Gebiet an Kosten 10 480 000 ℳ, auf badisches 19 613 000 ℳ und auf hessisches 3 571 000 ℳ. Dazu kommen die Kosten für die Erweiterung des Schiffahrtshafens in Heilbronn mit 3 381 000 ℳ. Es sind aber noch zehn Prozent zuzuschlagen, sodaß wir insgesamt auf eine runde Summe von 43 600 000 ℳ kommen. Die osten für die Unter⸗ haltung des Kanals und die Wasserbaukosten müssen mit ein⸗ einhalb Prozent oder ungefähr 600 000 ℳ angenommen werden. Diesen beträchtlichen Ausgaben stehen an Einnahmen nur der Wert der gewonnenen Wasserkräfte und die Schiffahrtsabgaben gegenüber. Nach dem Vorgang des Schiffahrtsabgabengesetzes wird folgende Tarifierung vorzuschlagen sein: In Klasse 1 auf einen Tonnen⸗ kilometer 0,8 ₰ und auf die ganze Strecke Mannnheim — 1 38311 bezw. 19 ₰, in
lasse III 0,24 ₰ bezw. 28 ₰, in Klasse IV 0,32 ₰ bezw. 37 ₰, in Klasse V 0,45 ₰ bzw. 47 ₰. Die Gesamteinnahme der Schiffahrtsabgaben wird mit rund 450 000 ℳ jährlich berechnet werden können. Hinsichtlich des technischen Betriebes werden auf württembergischen Gebiete 4500 Pferdekräfte gewonnen, was einen Wert von 3 ½ Millionen Mark darstellt. Eine zuverlässige Berechnung des gesamten Nutzens und der einzelnen volkswirtschaftlichen Vorteile muß als ausgeschlossen bezeichnet werden. In fiskalischer Hinsicht wird der Kanal den Eisenbahnen Vorteile und Nachteile aen es Für Württemberg allein bedeutet die Ausführung des Unternehmens ein gewisses Wagnis. Auf der Grundlage des Schiffahrtsabgabengesetzes würde die württembergische Regierung dieses Wagnis riskieren, im übrigen wird die Stellungnahme der Regierung nicht ohne eingehende Erwägung der finanziellen Rücksichten erfolgen können Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit eines kleinen Landes wird die Ausgabe von se vielen Milltonen zu ernsten Bedenken Anlaß geben. Die württem⸗ bergische Regierung hat nichts versäumt, um auf die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Gesetzes immer wieder hinzuweisen und darauf zu dringen, mit der niederländischen Regierung in Verbindung zu treten. Württemberg befindet sich in wesentlich ungünstigerer Lage als Bayern mit seinem Mainkanal. 11“
11“ 28
5
Frankreich. 1
Die Deputiertenkammer genehmigte gestern,
„W. T. B.“ meldet, das mit der Compagnie générale du- Maroc- und der Compagnie générale espagnole de 'Afrique abge⸗ schlossene Abkommen üher eine Konzession für eine Eisenbahn von Tanger nach Fes und setzte darauf die Beratung der Vorlage über die Ergänzungssteuer auf das Einkommen fort. Mit 373 gegen 132 Stimmen stimmte die Kammer der Eingliederung der Vorlage in das Budget zu, nahm sodann die letzten Artikel des Finanzgesetzes und mit 400 gegen 70 Stimmen das gesamte Budget an. 1
Im Verlaufe der Beratung erklärte der Berichterstatter der Budgetkommission, daß die ordentlichen Ausgaben 5 105 254 000 Francs, die ordentlichen Einnahmen 4 895 849 000 Francs betrügen, mithin ein Defizit von 210 Millionen verbleive, das gedeckt werden würde in Höhe von 190 Millionen durch kurzfristige Obligationen, der Rest durch Steuern auf bewegliche Werte.
Der Rochetteausschuß der Kammer hat gestern mit 14 Stimmen, von denen vier unter Vorbehalt abgegeben wurden, gegen drei Stimmen und bei zwei Stimmenthaltungen die Schlußfolgerungen angenommen, die nunmehr der Kammer unterbreitet werden. Wie „W. T. B.“ meldet, heißt es in den Schlußfolgerungen:
Es sei erwiesen, daß unter dem Ministerium Monis Eingriffe der Regierung vorgekommen seien, um durch Vermittlung des Ober⸗ staatsanwalts Fabre von dem Präsidenten der Berufungsstrafkammer einen Aufschub des Rochetteprozesses zu erreichen. Dieser Aufschub habe nicht den Zweck haben können, Rochette den Vorteil der Ver⸗ jährung zu sichern, aber er habe ihm eine größere Freiheit zur Fort⸗ setzung seiner Operationen gegeben. Der Schritt bei dem Ober⸗ staatsanwalt sei in dem Augenblick geschehen, als die Rochette⸗ angelegenheit, die anfangs durch unrechtmäßige Manöver und mißbräuchliche Eingriffe gekennzeichnet gewesen, endlich wieder in normale Bahnen zurückgekehrt sei und sich einer gesetz⸗ mäßigen Lösung genähert habe. Der Aufschub bedeutete einen Erfolg für die dilatorische Taktik Rochettes. Die Inter⸗ vention der Minister lasse sich erklären, ohne daß man gsgen ihre persönliche Rechtschaffenheit einen Verdacht aussprechen könne. Die geheimnisvolle Persönlichkeit, die dem Advokaten Bernard den sicheren Erfolg des Ersuchens um Aufschub in Aussicht stellte, sei Rochette gewesen, der über die Freundschaft des mit Caillaux persönlich in Verbindung stehenden Direktors des „Rappel“, Dumesnil, verfügte. Der Schritt Caillaux' und das Einschreiten Monis' seien weder ein Akt der Korruption, da sie an der Angelegenheit kein persönliches Interesse gehabt hätten, noch ein Akt der Rechtsbeugung, da der Ausschuß zur Verjährung nicht habe beitragen können; aber sie stellten den beklagenswerten Mißbrauch ihres Ein⸗ flusses dar. In den Schlußfolgerungen wird ferner das Bedauern darüber ausgesprochen, daß der Oberstaatsanwalt Fabre in dem Ge⸗ fühl der Entrüstung nicht die Kraft zu festerem Widerstand gefunden habe. Ebenso beklagenswert sei es, daß der Präsident des Appell⸗ gerichts Bidault die Freundschaft für Fabre so weit getrieben habe, ihm den regelrechten Gang der Justiz zu opfern und vor dem Unter⸗ suchungsausschuß im Jahre 1912 der Wahrheit zuwiderlaufende Aus⸗ sagen zu machen. Die Angelegenbeit sei vor allem deswegen ernst, weil die Regierung eine Geringschätzung für das ordnungsmäßige Vorgehen und die Unabhängigkeit der Richter an den Tag gelegt habe, weil sich der übermäßige Einfluß der Finanz, und zwar selbst der niedrigsten Art, und eine Verquickung der Finanz, der Presse und der Regierungsgewalt gezeigt habe. Alle Parteien aller Länder seien derartigen beklagenswerten Unfällen selbst ohne Wissen der Mehrheit der Volksvertreter ausgesetzt. Betreffs der Haltung Briands und Barthous wurde bemerkt, daß die beiden zum mindesten schon im März 1913 vor dem Untersuchungsausschuß Aufklärung hätten geben können. Der Bericht Fabres sei ein amt⸗ liches und vertrauliches Schriftstück gewesen, das Barthou als Justiz⸗ minister von Briand empfangen habe. Die Darstellungen Barthous seien keinerlei Erklärung dafür, mit welchem Recht er dieses Schrift⸗ stück zu seinem persönlichen Eigentum habe machen können. Die Kammer werde über die von dem Ausschuß festgestellten wesentlichen Tatsachen zu urteilen haben. “
Rußland.
Das Verkehrsministerium hat nach einer Meldung
des „W. T. B.“ bei dem Ministerrat um die Ermächtigung nachgesucht, in der zweiten Hälfte dieses Jahres für 59 369 300 Rubel Waggons, Schienen ꝛc. zu bestellen, um damit einen Teil des Bedarfs der Staatsbahnen für das
Jahr 1915 zu decken. 6
8*
Krieg und Marine de Beratung des geheimen erstärkung der Landes⸗
weiten Stock⸗ B.“ meldet, die timmen, die liberale nd die Sozial⸗ Bei den vorigen Wahlen die Liberalen
Keichstagswahlen im kreise haben, wie „W. T digungsfreunde 10 506 S
Partei der Vertei 4594 Stimmen u
Anhänger Staaffs) Stimmen erhalten. atten die Moderaten 6297, 7408 Stimmen erhalten. einen Sitz von den
demokraten 7768 im gleichen Kreise h 5123 und die Sozialdemokraten Verteidigungsfreunde gewinnen hiermit je Liberalen und den Sozialdemokraten.
aloniki, in denen insbesondere lich die offiziöse
Meldungen aus Athen und S elmanen in Mazedonien Ult wird, veröffent B.“ meldet, eine umfangreiche
denen die Muselmanen In dieser Dar⸗
sche Bevölkerung in Ausnahmeregime unter⸗ ich die durch die Kaukasien und Neu Griechen⸗ oniki im Laufe Muselmanen
Gegenüber die Lage der Mus in Saloniki, als günstig dargeste türkische Agentur, wie „W. T Darstellung, worin die Bedrückungen,
sind, eingehend geschildert heißt es auch, daß die mu Neuserbien in der letz worfen worden sei. Das Exposé s Einwanderung von Griech Kleinasien geschaffene Lage der Achttausend M einer Woche verlassen; Das Exposé schließt denen die gesam die öffentliche
ten Zeit einem childert ausführl Thrazien,
Muselmanen in hätten Sal die Gefängnisse seien von mit der Feststellung, te nichtgriechische Bevö Meinung in der
uselmanen
Bedrückungen, 1 in Mazedonien unterworfen sei, Türkei auf das höchste errege.
Albanien. Wie die „Albanische Korrespondenz’
Fürsten die außerorde ommissars für
erklärt eine ntliche Mission Epirus für beendet Frage dem
Verordnung des Obersten Tho und überweist
homson als K p die Behandlung der epirotischen
Amerika.
9 inem Telegramm aus Goethals seinen neuen Posten als Gouverneur kanalzone übernommen. „W. T. B.“ verbreiteten Mel Carranza zufolge halten truppen noch die Hau in Torreon besetzt. keine wesentliche Veränd amerikanische Konsul Ca Front befindet, Torreon einschließli sich in Sicherheit b Der mexikani Huerta verlas persönli
dungen des Generals mexikanischen Bundes⸗ tkasernen und zwei kleinere Kasernen Auch sei in den beiden in der Lage eingetreten.
in Mexiko an der
letzten Tagen
rothers, der sich daß alle Aus ch des britischen Konsuls von Gomez Palacio zusammengetreten. in der er erklärte, Frieden zu bringen. Weise die Schwierigkeiten ie auf den Einfluß zurück⸗ che Haltung einer gewissen
sche Kongreß ch eine Botschaft, Absicht, dem Lande den hnt darauf in bitterer ld zu verschaffen, die die befremdli rsacht habe.
— Nach Blättermeldungen Westen von Haiti gunsten des Generals kandidaten Guillaume, der sich in eine daß er keineswegs nach der der neue Präfident
er habe die Botschaft erwä Merxikos, sich Ge zuführen s Macht veru aus Port au Prince ist im olutionäre Bewegung e, des Präsidents afts⸗ ausgebrochen. Gesandtschaft geflüchtet h. Präsidentschaft strebe. Zamor untersagt,
eine reve Vilbrun⸗Guillaum
at, erklärt, Gleichwohl
habe ihm sich einzu⸗
Koloniales.
chskolonialamt eingegan Verkehr auf der letz — n Mittellandbahn bis Kigoma am ommen worden.
genen Meldung ist
Nach einer beim Rei b ten Baustrecke der
der beschränkte öffentliche ostafrikanische 1 ikasee am 15. März aufgen
Der Tabakbau in Kamerun.
Die ersten Versuche mit dem Anbau vo aren nicht gerad ch Ostafrika un
n Tabak in den deutschen llen, sodaß die en Südseegebieten ist sie aber mit en worden, an⸗ stifteten Preise. Tabak im Werte von hernd 25 000 ℳ t eine Verdoppelung der
Bremer Tabak⸗ der Privat⸗ u⸗ und Pflanzungs⸗ Kameruner Tabak⸗ während kleinere estafrikagesellschaft Co., von einer Kanengoteng und von einem n liegen im Gebiete chspflanzung sich in in Bremen t: von der 1910 er 1911 er Ernte seitens Ballen, von der 1911 er 7 Ballen, von der 1912/13 er t 45 Ballen, von der sgesellschaft
e ermutigend aus d in den deuts it einigen Jahren un wieder aufgenomm E. A. Oldemever ge e Kolonie 2700 kg 3 elte im Werte von anna
Schutzgebieten w Kultur in Deutj heute gänzlich aufgegeben ist. dem besten Erfolg in Kamer int durch die von Jahre 1910 hat dies 4150 ℳ, 1911 ber ausgeführt, und Ausfuhr eingetreten. Zurzeit sind am Ta baugesellschaft Bakossi unternehmung des Herrn aft Kamerun, A G., llschaft m. b. H. als größere angelegt sind von de Bremer Kolonialhaus Haas in M sechs Pflanzunge während letztere Versu Bisher sind Verkauf gelang 56 Ballen, von ellschaft 185
eits das Doppelte in im Jahre 1912 ist erneu
bakbau in Kamerun beteiligt: die vorgegangen au C. Räthke, die Tabakba und die Hamburg⸗ Unternehmungen, wa r Bremer W
Versuchspflanzungen F Oloff u.
m. b. H., von dem kleinen Farmerfirma Gebr. de Pflanzer Pünjer. der Kamerun⸗Nordbahn, Jaunde in Südkamerun befindet. Mengen von Kameruntabak 1 Ernte von Herrn C Räthke der Tabakbau⸗ und Pflanzungs Ernte seitens der Bakossiges Ernte seitens der 1912/13 er Ernte 683 Ballen, 840 Ballen, wobei für die hier greifbare Quan kleinerer Rest zu sp aus der 1912/13 er Ernte noch in Versuche quantum des Bremer Ko ein weiteres Versuchsquantum der oben mitgenannte einem vom eigentl ein greifbares Erge Anpflanzen schiedenen Ge bracht werden.
Auch in der holländi klein angefangen, und aus de Jahre 1864 sind von weit über
Die ersteren
Westafrikagesellschaf seitens der Ta von der 1912/13 er Bakossigesellschaft nu Anrechnung gebra zterem Verkauf verfügbar bleibt. Einschreibung kommen: lonialhauses F
und Pflanzung Ernte seitens der Bakossige r das bis Ende Februar cht ist, während noch ein Außerdem wird ein kleines Oloff u. Co. sowie Pflanzung Gebr. de Haa nier hat bis jetzt nur Ver Gebiete gemacht, die Aus dem 1813/14 er Schätzung von den ver⸗ Ballen an den Markt ge⸗
Kolonie Sumatra hat die Entwicklung
50 Ballen im Werte von 7000 ℳ im
Ballen im Werte Vergleicht man
Unternehmung Pü ichen Tabakbaubezirk abgelegenen bnis noch nicht gezeigt h nte) werden nach sellschaften mindestens 4000
(1914 er Er
ber eine Viertelmillion Mark geworden.
bis 1912 ü hundert Millionen
Cabakerzeugung Kameruns mit den in den ersten Jahren von natra angebrachten Mengen, so ergibt sich die folgende interessante müberstellung. Sumatra: Kamerun: —. 50 Ballen, be11“” 56 Ballen, be“ .1 .“ “ 2DM 4—*“
Als vor kurzem in Bremen wiederum 860 Pack Tabak zu je Zentner, also über 1200 Zentner, aus Kamerun zur Versteigerung ngten, wobei Preise von durchschnittlich 1,80 bis 2,05 ℳ erzielt en, waren außer zahlreichen deutschen Tabakinteressenten zum en Mal auch zwölf holländische erschienen: ein Beweis dafür, daß Beherrscher der Märkte von Amsterdam und Rotterdam auf die e Kameruner Tabakerzeugung, die vor allem hervorragende Deck⸗ ter liefert, aufmerksam geworden sind. (Mitteilungen der deutschen
onialgesellschaft.)
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In St. Petersburg traten, wie „W. T. B.“ berichtet, die heiter vieler Fabriken und Kleinbetriebe gestern früh in den
sstand. Bald schlossen sich ihnen die Arbeiter der Putilow⸗
ke an. (Vgl. Nr. 78 d. Bl.) Insgesamt waren gestern 85 000 Ar⸗ er in 121 Unternehmungen ausständig. Beim Verlassen der Fabriken es vielfach zu Kundgebungen; revolutionäre Lieder wurden ngen und rote Flaggen entfaltet. Die Polizeizerstreute die Kund⸗ nden und verhaftete etwa hundert. In einem Stadtteile mußte ein sutzmann, der von der Menge bedrängt wurde, von seinem Re⸗ er Gebrauch machen, zwei Arbeiter wurden verwundet. — Die mmiwarenfabrik Treugolnik hat, um nach den dort vor⸗ mmenen Massenvergistungen durch Benzindämpfe die Arbeiter⸗ ft zu beruhigen, alle 12 000 Arbeiter, denen der Lohn weitergezahlt d, zeitweilig von der Arbeit befreit.
Aus Chicago wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Da die Ver⸗ dlungen wegen des Lohntarifs für das nächste Jahr zu keinem Er⸗ is geführt haben, legten 50 000 Arbeiter in den Braun⸗ Flengruben die Arbeit nieder. — Nach Nachrichten aus dem mnern Pennsylvaniens drohen 75 000 Bergleute mit der beitseinstellung am 3. April, wenn bis dahin kein Ueber⸗ ommen mit den Arbeitgebern erzielt ist.
Professor Arthur Keith einer der bekanntesten Anthropologen der genwart, hat im Britifh Medical Journal einen Vortrag über Köpfe von Shakespeare und Robert Burns veröffentlicht.
seinem Studium hatten ihm für Shakespeare eine kürzlich auf⸗ ndene Terrakottamaske, die Büste in der Kirche von Stratford das Droeshout Bildnis gedient; für Burns ein Abguß des Schädels
die Porträts von Ralburn und Nasmyth. Er erklärt demnach akespeare für einen Vertreter des kurzschädligen Typus, aber von der britischen Urbevölkerung, sondern von der rundköpfigen sse, die um das Jahr 2000 vor Chr. Geb. in der Bronzezeit nach tannien einwanderten. Uebrigens besaß Shakespeare ein unge⸗ hnlich großes Gehirn, denn seine Schädelhöhle maß 1900 ccm, während sie bei den Engländern im Durch⸗ itt nur 1477 cem enthält. Das Gehirn von Burns, der ausgesprochen langschädligen Typ darstellt, ist um wenigstens cem kleiner. Professor Keith verweist auf die große Aehn⸗ eit zwischen dem Schädel des schottischen Dichters und einem in Gräbern seiner Heimat gefundenen Schädel. Er leitet daher seine Abstammung aus dem Volk her, das während der zweiten ifte der jüngeren Steinzeit in Britannien hauste. Würde man akespeare danach als einen Kelten bezeichnen, so wäre Burns keltischen Ursprungs. Professor Keith geht etwas sehr weit, wenn die Frage aufwirft, ob vielleicht die Abstammung von so ver⸗ edenen Rassen auch eine Erklärung für die außerordentlichen Unter⸗ ede in der Betätigung der Gehirne beider Dichter vermitteln
Sir John Murray und sein Lebenswerk. Wenn ein scher wie John Murray aus dem Leben scheidet, bedarf es keiner egenden Nebenumstände, wie sie bei seinem Ende durch einen Auto⸗ bilunfall leider eingetreten sind, um die Aufmerksamkeit der Welt seine Taten hinzulenken. Und hier gilt es, ein merkwürdiges und szügiges Leben zu entrollen. In einem Punkt besteht eine auf⸗ ende Aehnlichkeit zwischen der Entwicklung Murrays und Darwins, bem beide ungefähr im gleichen jugendlichen Alter an einer Welt⸗ e teilnahmen, durch die sie ihre Stellung und ihren Ruf in Wissenschaft für alle Zeiten begründeten. Auch waren es bei den Forschern große Seereisen, die zu diesem Ziel führten. ch seinem Universitätsstudium Physiker und Naturwissenschaftler, ede in Murray der Hang zu großen persönlichen Erlebnissen über⸗ chtig, der ihn bald auf das Meer verwies. Mit 27 Jahren machte seine erste Reise auf einem Walfänger nach Spitzbergen und dem dlichen Eismeer und in den folgenden Jahren mehrere Fahrten
Iit englischen Kanonenbooten zur Untersuchung über die Verteilung
Lebens im Meer. Dies war die Zeit, in der die Tiefseeforschung doren wurde, und Murray fand sich damals schon zusammen mit
älteren Wywill Thomsen, und als dieser zum Leiter des wissen⸗ aftlichen Stabes der Challenger Expedition, die eine neue hoche der Meeresforschung einleiten sollte, gewählt wurde, r es fast selbstverständlich, daß auch der junge Murray den Mitgliedern dieses Unternehmens gehörte. Die Expedition erte 4 Jahre und brachte ein so ungeheures Material mit, daß en Bearbeitung viele Jahre in Anspruch nahm und das umfang⸗ chste wissenschaftlichste Werk entstehen ließ, das überhaupt jemals
einer einzigen Expedition geschaffen worden ist. Nur die gebnisse der Deutschen Südpolarexpedition unter Erich Dryaalski werden, wenn sie nach mehr als 10 jähriger Arbeit geschlossen vorliegen werden, eine ähnliche Reihe wichtiger und ge⸗ chtiger Bände füllen. Als der „Challenger“ aufbrach, war urray nur einer der drei naturwissenschaftlichen Assistenten Leiters. Als dieser aber 6 Jahre nach Vollendung der ise starb, hatte Murray durch seine hervoragenden stungen soviel Achtung gewonnen, daß er nun zum Heraus⸗ er der wissenschaftlichen Ergebnisse ernannt wurde. Hatte er schon Hallergrößte Verdienst um die biologischen Arbeiten der Expedition d namentlich um die Entschleierung des damals noch ganz unbe⸗ nten Tierlebens der Tiefsee, so führte er die Organisation und die gebnisse der Verarbeitung mit großartigem Können zum Ende.
m wurde auch von der Berliner Gesellschaft für Erdkunde die
hhste Auszeichnung in der Goldenen Humboldtmedaille zuteil. Bis
Pseinem Tode im Alter von 73 Jahren — Murray war 1841
schottischen Eltern in Canada geboren — ist der
ene Mann unermüdlich tätig geblieben, und immer neue
danken und Pläne sproßten aus seinem Gehirn. Seiner prünglichen Heimat leistete er einen wichtigen Dienst durch die ordnung und Ausführung einer gründlichen Erforschung der ottischen Seen. Eine andere Frage, die ihn seit seiner großen eltreise dauernd beschäftigte, war die Entstehung der Koralleninseln, deren Erklärung er nicht ganz auf der Seite Darwins stand. Noch vier Jahren unternahm er wieder eine größere Forschungsreise zur e zusammen mit dem jungen Norweger Hjort, mit dem er dann ausgezeichnetes Werk über „die Tiefen des Ozeans“ ver⸗ tlichte. Es mag ein wundervoller Genuß für den jugend⸗ sen Greis gewesen sein, auf dieser Fahrt, die sich freilich den Nördlichen Atlantischen Ozean beschränkte, die Er⸗ eerungen an seine erste große Expedition aufzufrischen und die enormen Fortschritte zu vergegenwärtigen, die wesentlich
durch seine eigenen Arbeiten in der Meeresforschung gemacht
worden waren. Auch in Deutschland war John Murray kein Fremder, und viele Fachgenossen aller Zweige der Naturwissenschaften entsinnen sich aus den Tagen des Internationalen Geo raphenkongresses in Berlin 1899 des fast immer ernsten und doch stets sreundlichen Mannes, der damals mit Recht als einer der bedeutendsten Teilnehmer der großen Versammlung gefeiert wurde und in seinem schlichten Wesen den Weltruhm kaum ahnen ließ. Es sollte nicht vergessen werden, daß mit ihm einer der grundlegenden Forscher des Zeitalters Naturwissenschaften dahingegangen ist. “
Literatur.
—. Berliner Architekturwelt. Zeitschrift für Baukunst, Malerei, Plastik und sgee der Gegenwart. Preis des Jahr⸗ gangs, 12 Hefte, 20 ℳ. Verlag von Ernst Wasmuth A.⸗G. Berlin. — Die Berliner Architekturwelt hat ihren sechzehnten Jahrgang abgeschlossen und bringt in den letzten Heften viele recht er⸗ freuliche und interessante Neuschöpfungen der Berliner Architekten⸗ schaft. Die Gartenanlagen einer Villa in Gatow mit Terrassen, ö und Pavillons in reizvoller Anordnung werden ihre volle irkung erst entfalten, wenn das viele Weiß der Spaliere beim Heranwachsen der Pflanzen mehr verschwindet. Mit Geschick hat Salinger ein altes Wohnhaus in Charlottenburg zu einem modernen Hause in Anlehnung an die Altberliner Schule um⸗ gebaut. Das Landhaus in Zeuthen liegt recht malerisch in dem mit alten Bäumen bestandenen Garten und erzielt so eine gute Wirkung, während das Landhaus in Schlachtensee zu kalt in dem noch freien Garten steht, und so der vom Architekten beabsichtigte Eindruck vorerst noch ausbleibt. Als recht beachtenswerte Arbeit ist Blumes Hotel Toepfer anzusprechen mit der fein plastischen Behandlung des Aeußern, das im guten See zu dem etwas aufdringlichen Charakter anderer Berliner Hotels steht. Auch Bräunings Ge⸗ meindedoppelschule in Tempelhof liegt auf dieser Entwicklungslinie unserer neueren Architektur. Heft zehn ist den neueren Arbeiten Möhrings gewidmet, der eine Beamtenkolonie der Gutehoffnungs⸗ hütte auf Wunsch der Bauherren mit den verschiedensten Wohnhaustypen besetzen mußte und so viel Mühe hatte, einen künstlerisch befriedigenden Gesamteindruck hervorzubringen. Recht wohl abgewogen ist sein Rathaus für Nikolas⸗ see, bei dem einige Bureauräume, der Sitzungssaal, und vor allem Dienstwohnungen zu einem Organismus verschmolzen wurden. Im letzten Heft kommen die Architekten Reinhardt u. Süssenguth zum Wort mit einigen ihrer neuesten Monumentalbauten, den Rat⸗ häusern in Spandau und Treptow und der Kirche mit Mädchenschule in Baumschulenweg; all diese Bauten sind innen und außen mit viel Verständnis durchgearbeitet. — Von den Aufsätzen sei Schliepmanns „Schmuck in der Architektur“ als zeitgemäße Betrachtung erwähnt.
Im gleichen Verlage ist erschienen „Der Städtebau“, Monatsschrift für die künstlerische Ausgestaltung der Städte nach ihren wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Grundsätzen. Be⸗ gründet von Theodor Goecke und Camillo Sitto. Preis des Jahr⸗ gangs 20 ℳ. Die Hefte 1—3 des 11. Jahrgangs haben folgenden Inhalt: Heft 1: Der Bebauungsplan in Stadt und Land, von Th. Goecke, Berlin; Baulinienplan für Reutte, von O. Lasne, München; Alte und neue Ecklösungen in Halberstadt, von Sinning, Halber⸗
stadt; Klimatische Bedeutung der Höhensiedlungen und die ihr ent⸗ sprechende Gestaltung solcher Vororte, von Nußbaum; Wiener Muster⸗ bauordnung, von Lux; Umbau und Bodenhebung einer Gro stadt, von Grimshaw, Dresden; Neue Veröffentlichungen aus dem Gebiete der Baukunst, von Goecke; Bücher, Schriften, Chronik. — Heft 2: Be⸗ bauung der „Södra Bergen“ Stockholm, von P. Hallman; Be⸗ bauungsplan (Schluß); der Schloßberg in Quedlinburg, von Weschke; Freltheater von Orvieto, von Klaiber; Wiener Bauordnung (Schluß); Offene Bauweise, von Großmann, Berlin; Chronik. — Heft 3: Wettbewerb im Entwurfe zur Erweiterung des Rathauses Potsdam, von Goecke; Gedanken über Umgestaltung des Geibelplatzes in Lübeck, von Maaß; Verpflanzungspraxis großer Allee⸗ und Straßenbäume, von Gienapp, Hamburg; die Umlegung der Straßenbaukosten nach dem Fluchtliniengesetz, von Strehlow, Oberhaufen; zur Gartenstadt⸗ bewegung von Althoff; Dahlem, eine Möglichke
it, von Bogler und Krause, Zehlendorf; Chronik. 1u““ “
Ein neues Verfahren des drahtlosen Fernsprechers. Die Nachricht, daß es gelungen sei, aus dem Eiffelturm in Paris auf drahtlosem Wege eine in Brüssel gesungene Opernarie zu hören, lenkt die Aufmerksamkeit auf das neue Verfahren der italienischen In⸗ genieure Gebrüder Marzi, das ohne Zweifel bei diesem erfolgreichen Versuch benutzt worden ist. Als Erreger der Wellen diente bei den Mitte März in Belgien begonnenen Versuchen wie gewöhnlich ein Bogen von mehr als 100 000 Perioden in der Sekunde, der sich von der üblichen Anordnung nur durch eine der Elektroden unterschied. Die Besonderheit des Apparats ist aber haupsächlich ein völlig neues Mikrophon, das angeblich und, wie es nunmehr scheint, tatsächlich die Schwierigkeiten uͤberwindet, die sich dem Gebrauch dieses Apparats in der Radiotelephonie entgegengestellt hatten. Das Hindernis lag insbesondere in der schnellen Erhitzung, der das Mikrophon dabei ausgesetzt ist. Die Gebrüder Marzi benutzen ein gewöhnliches Mikrophon und dann ein zweites von ihrer Er⸗ findung, das eine Art von Trichter darstellt, der mit feinen Kohlekörnern gefüllt und am unteren Ende durch eine Metall⸗ kugel verschlossen ist. Diese Metallkugel ist mit einem kleinen Hebel verbunden, der zwischen den Polen eines Elektromagneten hin und her schwingt. Auf diese Weise werden die Erregungen des ersten Mikrophons zuerst auf den Hebel und dann auf das zweite Mikrophon übertragen. Die vom Durchgang des Stroms erhitzten Kohlekörner werden aus dem Apparat herausgeworfen und fortgesetzt durch neue ersetzt. Die ersten Versuche wurden zwischen Brüssel und Lüttich auf einer Entfernung von mehr als 100 km angestellt und lieferten aus⸗ gezeichnete Ergebnisse. Die benutzten Wellen hatten eine Länge von etwa 1100 m. Man versteht die Uebertragung am besten, wenn man die Hörer etwas vom Ohr entfernt. Am Apparat in Lüttich vernahm man 16 den Brüsseler Straßenlärm, das Singen von Gassen⸗ hauern, die von Kutschern usw.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand sowie Getreide⸗ und Oelkuchenmarkt in Rußland.
Der Keiserliche Generalkonsul in Odessa berichtet unterm 26. März d. J.: Während des Monats März war die Witterung im Konfulatsbezirke bereits frühlingsmäßig, wenn auch einige leichte Nacht⸗ fröste vorkamen. Zwei tüchtige Landregen kamen namentlich den Wintersaaten gut zu statten. Letztere haben ganz allgemein gut über⸗ wintert und stehen vorläufig recht befriedigend. Mit dem Anbau der Sommersaaten ist man überall beschäftigt; die Frühjahrsbestellung dürfte in etwa 2 Wochen beendet sein. 1
Das Geschäft in Weizen bewegt sich in den engsten Grenzen. Die hohen Preisforderungen der Verkäufer machen Abschlüsse fast unmöglich. Nur kleinere Posten werden von den hiesigen Mühlen aufgenommen. Nordeuropa kann die hiesigen hohen Preise nicht anlegen. Die Vorräte an Roggen sind stark zusammen⸗ geschmolzen. Gefragt wurden ausschließlich schöne helle Qualitäten für Westdeutschland. Für Gerste zeigt Deutschland anhaltend rege Nachfrage. Namentlich bleibt sofortige Abladung gesucht. Die hiesigen Vorräte sind nach der anhaltend lebhaften Ausfuhr bereits recht klein geworden; die ersten auf dem Wasserwege ein⸗ treffenden S aus dem Hinterland der Flüsse finden schlanke Aufnahme. Für die nächsten Wochen sind größere Zufuhren nach Odessa, Cherson und Nikolajew zu erwarten. Die Käufer wollen spätere Abladungen nur unter Preisnachlaß kaufen. Im Innern des Landes sind jedenfalls noch große Vorräte an Gerste vorhanden, aber solange keine Aenderung eintritt, halten die russischen Ablader auf
volle Preise. Für Mais bei sofortiger Ablodan berrscht an⸗ haltend gute Nachfrage. Leider ist die angekommene 2 feucht; sie dürfte daher bei der bereits vorgeschrittenen Jahreszeit
der
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schwerlich den Transport aushalten, und deshalb will man für die nächsten Wochen in Mais nichts unternehmen, sondern abwarten, bis Ware in trockenem Zustand hier ankommt. Für Hafer war die Nachfrage allgemein besser, aber die geringen Qualitäten Rußlands bleiben anhaltend vernachlässigt. Die Preise für Leinsaat sind stark gestiegen. Das Angebot ist nur klein. Die einlaufenden Waren werden jetzt von den hiesigen Oelmühlen aufgenommen, die mehr zahlen, als das Ausland bewilligen kann. An der Odessaer Börse stellten sich die Preise am 24. März d. J., wie folgt: 8 1 Winterweizen. 95 —119 Kop. e11.— Roggen .76 — 88 Gerfte 78 — 84 Mais . 70 — 85 FFööPq1I1“ J1““ 117 Kolza (Raps). 160 Hederich. 86 Die Vorräte betrugen am 1./14. dc. 11“ ö „ Weizen zusammen .“ „ Gerste. „ Hafer. EE11““ bE“] “ hb2
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Sonnenblumenkörner 1“
e“ Bohnen. Fisolen 11“] Die Verschiffungen au im Monat I.
Roggen.. We“ 1 000 000 „ Der Oelkuchenmarkt war für Leinkuchen fester, für Kokos⸗ kuchen stetig, für alle übrigen Sorten geschäftslos. Die Preise betrugen frei an Bord für: —““; 95 Kop. ve64“ 68 Kokoskuchen in Säcken, Singapore . . . 95 Ceylonkuchen in Säcken . . . 108 Hederichkuchen, hydraulisch (lose) . . . 52 Hederichbauernkuchen (lkose) .. I
1 rotzdem die Bestände an Ausfuhrwaren klein sind, konnten sich die Dampferfrachten voll behaupten, da auch das Angebot von Fracht⸗ räumen recht vorsichtig bleibt. Namentlich ist jetzt der Asow im Markt für schnelle Abladungen. Die gegenwärtigen Frachtraten für verfügbare Dampfer von Odessa sind folgende: nach Rotterdoem . . „ Hamburg, Weser, Hull, Antwerpen
8 Verkehrswesen.
Der Norddeutsche Lloyd, Bremen, hat laut Meldung des „W. T. B.“ die Preise dritter Klasse von Bremen nach New York für die Dampfer „George Washington“ und „Kaiser Wilhelm der Große“ auf 168 ℳ, für die übrigen Dampfer auf 158 ℳ erhöht. Gleichzeitig wurden die Zwischendecksraten nach den nordamerikanischen Häfen um 10 ℳ erhöht, und zwar für Schnelldampfer auf 130 ℳ, für die übrigen Dampfer auf 110 ℳ.
Nr. 13 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 1. April 1914 hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera. — Bevölkerungsbewegung in Deutschen Reiche, 1912. — Medizinalstatistisches aus Norwegen, 1911. — Gesetzgebung usw. (Preußen.) Abziehbilder. — Johanniter⸗Krankenhäuser. — (Frank⸗ reich.) Schokolade. — (Niederlande.) Gewerbliche Krankheiten. — (Marokko) Lebensmittel. — (Japan. Korea.) Aerzte. — Zahn⸗ ärzte. — Vertrauensärzte, Hebammen ꝛc. — Tierseuchen im Auslande. — Dergl. in Dänemark, 4. Vierteljahr 1913. 8 Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Preuß. Reg.⸗ Bezirke Oppeln, Aachen.) — Vermischtes. (Deutsches Reich.) Kriminalstatistik, 1912. — Aussatz, 1913. — (Niederlande.) Geistes⸗ kranke, 1909 bis 1911. — (Japan. Korea.) Heilpersonal, 1913. — (Vereinigte Staaten von Amerika. Minneapolis.) Gesundheits⸗ verhältnisse, 1912. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entschei dungen, betr. den Verkehr mit Nahrungsmitteln (Wein).
Theater und Musik.
In der morgen, Freitag, im Königlichen Opernhause statt⸗ üfndenden Aufführung von „Parsifal“ sind die Herren Forsell (Amfortas), van de Sande (Titurel), Bohnen (Gurnemanz), Grüning (Parsifal), Habich (Klingsor) und Frau Leffler⸗Burckard (Kundry) beschäftigt. Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Dr. Besl. — Gegenüber verschiedenen Zeitungsnachrichten, nach denen die Reihe der im April stattfindenden „Parsifal“⸗Vorstellungen noch über den 15. hinaus bis zum 25. April verlängert werden wird, weist die General⸗ intendantur der Königlichen Schauspiele darauf hin, daß vorläufig eine weitere Ausdehnung des Vorstellungszyklus nicht beabsichtigt ist. Falls es aber wider Erwarten dazu kommen und die Vorbestellung von Karten auch für die weiteren Aufführungen zugelassen werden follte, wird der Termin für die Einreichung der Bewerbungsanträge rechtzeitig bekannt gegeben werden.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Ibsens „Peer Gynt“, mit Herrn Clewing in der Titelrolle, Frau Conrad als Aase, Fräulein Thimig als Solweig und Fräulein Heisler als Anita, in Szene. Außerdem sind in größeren Aufgaben noch Fräulein von Mayburg, die Herren Pohl, Kraußneck, Vallentin, von Ledehur und Zimmerer beschäftigt. Die Regie führt Dr. Bruck. Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Laugs.
Im Schillertheater werden jetzt zwei neue Stücke vor⸗ bereitet: „Des Meeres und der Liebe Wellen“ von Grillparzer und „Das Märchen vom Heiligenwald“ von Alfred Halm und Robert Saudeck. Die erste Aufführung des Grillparzerschen Werkes soll noch unmittelbar vor Ostern, die des anderen Stüͤckes gleich nach Ostern stattfinden. 8
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