1914 / 85 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Apr 1914 18:00:01 GMT) scan diff

8

von James Cook

lernten. Die Reise 2 8 hat zur Erweiterung der Kenntnis der Erdoberfläche so⸗ viel beigetragen, daß dieser eine Ruhmestitel überhaupt nicht besonders ins Gewicht fallen koͤnnte. Auch die Entdeckung der Hawaiinseln, wo Cook auf seiner dritten Weltreise von Eingeborenen ermordet wurde, wird ihm jetzt aberkannt. Nach der Bekundung von Basil Thomson in der Londoner Geographlschen Gesellschaft befindet sich in den Archiven des Spanischen Kolonialamts eine Manuskript⸗ karte, auf der die Hawaiinseln bereits verzeichnet sind und außerdem der Vermerk gemacht ist, daß sie von Juan Gaetano entdeckt und Islas de Mesa (Tischinseln) benannt wurden. Ueberbaupt soll im 17. und 18. Jahrhundert in jedem Sommer von Manila aus eine Gallione nach Amerika gesegelt sein, die in ihrem Kurs etwa den 30. Breitekreis verfolgen sollte. Bei der häufigen Wiederholung solcher Fahrten erscheint es in der Tat undenkbar, daß keine von ihnen zur Auffindung der Inselgruppe geführt haben sollte.

Festlandes kennen

Das Gesamtlicht des Sternenbimmels. Wenn der Mond nicht am Himmel steht gilt die Nacht als dunkel, auch wenn die Luft völlig klar ist und die Sterae in ungetrübtem Glanz sichtbar sind. Eine merkliche Erhellung der Erde durch die Sterne allein ist eben für unsere Sinne nicht vorhanden. Höchstens die Venus in ihrem höchsten Glanz kann vielleicht einen leisen Schatten werfen. Die Wissenschaft besitzt aber selbstverständlich Mittel, auch das vom Sternenhimmel ausgehende Licht zu messen. Der vor wenigen Jabren verstorbene Astronom Newcomb hatte schon vor längerer Zeit den Versuch unternommen, das Gesamtlicht der Fir⸗ sterne zu bestimmen, und war zu dem Schluß gelangt, daß dies Licht ungefähr dem von 2000 Sternen erster Größe gleich sei. Die Grundlagen dieser Berechnuug waren noch recht unvoll⸗ kommen. Der bholländische Astronom Kapteyn, einer der erfolgreichsten Forscher des Firsternhimmels, hat diese Angabe dahin verändert, daß er das Licht des Sternenhimmels gleich 2485 Sternen erster Größe setzte. Jetzt hat Dr. Chapman eine neue Lichtmessung auf photo⸗ graphischem Wege ausgeführt und ist zu einem wesentlich anderen Ergebnis gelangt, das die Leuchtkraft des Sternenhimmels viel ge⸗ ringer erscheinen läßt. Sie kommt nämlich nach diesen Untersuchungen nur 700 Sternen erster Größe gleich. Dieser Astronom gibt außerdem die überraschende Aufklärung, daß nur die Hälfte des Lichts von den Sternen herrührt, die beller als die zehnte Größenklasse sind und an Zabl etwa eine viertel Million betragen. Da für das bloße Auge nur Sterne bis zur fünften Größe sichtbar sind, so kommt also der überwiegende Teil des Sternenlichts von solchen Himmels⸗ örpern ber, die einzeln mit dem bloßen Auge nicht mehr gesehen werden können. Die auch für das Fernrohr schwächeren Gestirne, die bis zur 25. Größenklasse berabgehen, haben allerdinos wohl kaum vie zu der Gesamtmenge des Lichts beizutragen. Beiläufir ist zu bemerken, daß es 11 Sterne am Himmel gibt, die noch heller sind als die erste Größenklasse. er Sirius z. B., überhaupt der hellste Firstern des Himmels, kommt etwa 33 Sternen erster Größe gleich, und jene

Sterne zusammen wiegen 33 solcher von erster Größe auf. Die

ößte Lichtmenge wird von den für das Auge nicht mehr sichtbaren

ernen 1““ und zehnter Größe geliefer

8

2

Theater nud Musik.

Mit Rücksicht auf den überaus starken Andrang zu den Auf⸗ führungen von „Parsifal“ im Königlichen Opernhause und die zahlreichen Klagen darüber, daß erfolgte Vorbestellungen Berück⸗ sichtigung nicht erfahren konnten, hat sich die Generalintendantur der Königlichen Schauspiele entschlossen, die Aufführungsreihe noch einmal um fünf Tage, und zwar bis einschließlich 20. April d. J., zu ver⸗ längern. on der Entgegennahme von Vorbestellungen für diese weiteren „Parsifal“⸗Abende muß wegen der Kürze der Zeit abgesehen verden. Der Vorverkauf beginnt am Sonnabend, den 11. d. M., und findet an diesem Tage an den drei Kassen des Opernhauses zwischen 10 ¼ und 1 Uhr Vormittags mit der Maßgabe statt, daß die Karten zum Parkett und I. Rang am Schalter 1, zum II. und III. Rang am Schalter 2 und zum IV. Rang am Schalter 3 ver⸗ kauft werden. Die ständig vorbehaltenen und Dienstplätze sind zu allen fünf Vorstellungen aufgehoben. Der Dauerbezug andererselts bleibt am 17., 19. und 20. (74. bis 76. Avbonnementsvorstellug) bestehen. Es finden also nur die Aufführungen am 16. und 18. außer dem Dauerbezuge statt.

Das Königliche Schauspie bleibt heute, morgen und

lossen. Die nächf

veranstalteter Vortragsabend interessierte zumeist durch die ge⸗

findet am ersten Osterfeiertage statt. Am zweiten Osterfeiertage geht das Lustspiel „Die Venus mit dem Papagei“ in Stene.

Im Künstlerbause in der Bellevuestraße nahm gestern die drei⸗ tägige Tagung der 36. Vertreterversammlung der Genos en⸗ schaft Deutscher Bühnenangehöriger ihren Anfang.

mannigfaltiges. Berlin, 9. April 1914. Ein am Montag von Jetta Rintel im Harmoniumsaal

Auswahl der Dichtungen. Gedichte von

schi sammengestellte Aus n schickt zusammenges ind, füllten den

ntane und Liliencron, die nicht allbekannt en Teil des Abends. Dann folgten Werke von Storm, Stieler, Dehmel, Presber, denen in großer Zahl solche neuerer Dichter und Dichterinnen sich anschlossen. Mit glücklicher Hand waren eigentlich nur wertvollere poetische Erzeugnisse zusammen⸗ getragen worden, die nun gewandt und temperamentooll vermittelt wurden. Weiche Gefühle, rhantastische Stimmungen lagen der Vottragenden nicht recht; so versagte Lilienerons „Die große Stadt . obwohl der Grundton richtig getroffen war. Ungeachtet einzelner Fehlgriffe regten die klar gegliederten, scharf umrissenen Vorträge im all⸗ gemeinen ledhaft an und fanden den herzlichen Beifall der Hörer. Der Vortragsmeister und Schauspieler Joseph Humer sprach zwei Tage vorher im Bechsteinsaal aus Goethes „Faust“ die erste Hälfte des ersten Teils; mit großer Eindringlichkeit und Durchsichtigkeit gestaltete er die Reden und wußte auch die einzelnen sprechenden Personen geschickt auseinander zu halten. Darin be⸗ währte sich der erfahrene Schauspieler ebenso, wie in der sinngemäßen Wiedergabe des Monologs und Dialogs. Aech Empfindung und Schwung fehlte der Rede nicht. Nach der geringen Zahl der Besucher zu urteilen, schien das Bedürfnis nicht groß zu sein, den „Faust“, den jeder für sich lesen oder auch gelegentlich auf der Bühne sehen kann, noch im Vortragssaal zu hören. Die wenigen Anwesenden spendeten aber der tüchtigen Leistung verdienten Beifall.

Zu dem bereits angekündigten, am 14. und 15. April in Berlin stattfindenden I. Preußischen Evangelischen Kirchenmusiker⸗ tag sind Festkarten zu 2 in der Hofmusikalienbandlung von Bote u. Bock (Leipziger Straße 89 und bei A. Wertheim (Leipziger Straße 132) zu haben; ebendaselbst auch Karten zum Dom⸗Konzert am 15. April, Abends 8 Uhr.

Flugplatz Johannisthal, 9. April. (W. T. B.) In Johannisthal stieg heute morgen um 6 Uhr 12 Min. der Leutnant Soren auf einer Gothataube zu einem großen Fernfluge, für dessen Endziel Gotha vorcesehen ist, auf. Er hat die Absicht, 13 Stunden in der Luft zu bleiben. Er bat 500 1 Benzin mtt⸗ genommen. Um 7 Uhr 15 Minuten hat Soren den Flugplatz in der Richtung nach Hannover verlassen.

Danzig, 8. April. (W. T. B.) „Anf dem Fernflug Leipzig Danzig mußte der Flieger Stiefvater, Chefpilot Seiner Königlichen Hoheit des Preinzen Sigismund von Preußen, um 1 ½ Uhr Mittags bei Kleschkau unweit Danzig wegen Motor⸗ schadens niedergehen. Er war um 6 Uhr 55 Minuten beute früb auf einem Kondoreindecker in Leipzig gestartet. Der Flug vollzog sich bei stürmischem Wetter. Die Fahrt ging über Jüterbog, Berling und Schneidemühl.

Paris, 9. April. gestern bekannt, daß ein

(W. T. B.) Das Kriegsministerium gab Fliegerhauptmann und ein Korporal, die am 5. April von Casablanca nach Fes abgeflogen waren, infolge eines Unfalls auf freiem Felde landen mußten. Ihre Leichen wurden am nächsten Tage von Eingeborenen im Tale des Ued Buregreb gefunden. Man nimmt an, daß sie von herumstreifenden Eingeborenen getötet wurden, während sie zu Fuß nach dem nächsten Posten zu gelangen suchten. Von ihrem Flugzeug wurde keine Spur gefunden. Nach einer späteren, aus Rabat eingetroffenen Meldung handelt es sich um den Hauptmann des 29. Artillecieregiments Hervé und seinen Mechaniker, einen Korvoral desselben Regiments. Sie waren jedenfalls infolge eines Unfalls gezwungen worden, im Gebiete des Zemmurstammes bei Tedders zu landen, wo sie überfallen und getötet wurden.

Lirschstein,

getötet.

arbeiten hof

z

Gesandten

des

an Bord des an dem mit

˙0

Bord der nimmt er

743 zerstört.

8 Sonnabend gesch üächst fführung von „Peer Gynt“

8 Käönigliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. Geschlossen.

Schauspielhaus. Geschlossen. Spiel in drei Akten

Sonnabend: Opernhaus. 145. Karten⸗ und Harold O reservesatz. Das Abonnement, die ständigen Sonntag un Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Parsifal. Ein Bühner⸗ weihfestspiel in drei Aufzügen von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Geschlossen. (Der auf sindet zurüblichen

Male: Mr. Wu. von

wen. 2

zietät).

schlossen. ( 1 Uhr geöffnet.)

Sonnabend: Erziehung zur Liebe. vier Anfang 8 Uhr. Sponntag, Nachmittags 3 Ubr: 1 Biberpelz. Abends: Der Raub der

2

Ein ernstes Deutsches Theater. Direktion: Max Hans Koser. Reinhardt.) Geschlossen. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Shake⸗ speare⸗Zyvklus: Der Kaufmann von Venedig. Sonntag und Montag: Was ihr wollt. B 222 Kammerspiele. Liebe. Freitag: Geschlossen. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die gelbe Jacke. DSponntag: Der Suob. Montag: Die gelbe Jacke.

—’S;eSr . Spiel I9 —lel 41

Freiteen Freitag:

Sabiuerinnen. Montag, Nachmittags

Abends

e . Sonnabend,

Musik von Grieg. 2,— bardi

. 1 fesfor Bernbardi.

Komödienhaus. Freitag:

schlossen. Montag, Nachmittags

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hinter fessor Beruhardi. Ab

Mauern. Schauspiel in vier Akten von sprung. Henri Nathansen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber. Abends: Kammermusik. A⸗ Montag, Nachmittags 3 Ubr: Eine Brücke. verzwickte Sache. Abends: Kammer⸗ Konzert a musik. 3

v22

Ltag,

3. Akt Tannhäuser.

Berliner Theater. Freitag:

X Theater 88 8- Koniggrützer nast ist Geschäft. Abends: Freitag: Geschlossen. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten 1 Engltsche⸗chinesisches schäft H. M. Vernon Maschinenbauer.

Montag: Mr. Wu.

Deutsches Künstlertheater (So. zuügen von Franz Grillparzer. (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) „Be. (Die Tageskasse ist von 10 bis

Biberpelz. Abends: Erziehung zur Abends 7 ½ Uhr: Konzert.

Lessingtheater. Freitag: Geschlossen. uhr: gZynt. Dramatisches Gedicht von Ibsen.

Nachmittags 3 Uhr: NM 8—. Abends: um

V 3 Uhr: Pro.

Theater aun der Weidendammer

art

us dem 1. Akt Parsikal und Sonnabend Der fliegende Holländer. Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Lohen⸗ grin. Abends: Der müde Theodor

aag, 8. April. 1 3 Mn 9298 emischte Ausschuß zum Studium des preußischen Pro⸗ jekts für die Entwässerung von Ländereien zwischen Fas,d- und Maas. Der algemeine Vorsitzende des Ausschuffes ist der Generalinspekteur des Woaterstaates Ramaer. G Ig weee⸗ schen Abteilung ist der Wirkliche Gebeime Oberregierungsrat Pe Die preußischen Mitglieder sind: Geheimer Oberregierungsrat Dr.

Monte Carlo, Brindejonc 288 nach Wien hier aufgestiegen. Antibes mißlang der Aufstieg; trümmert,

Konstantimnopel, 8. April. (W. zur Legung des zweiten Gleises auf der T strec rkedschi San Stefano sind gestern in der Nähe des Bahn⸗ s Makrikoeij G Arbeiter getötet und sieben verletzt wurden.

Buenos Aires, 9. Apeil. T. B. di Prinzessin Heinrich von Preußen sind gestern hier wieder eingetroffen. 8 3 eter. Präsidenten und des Ministers des Aeußern, von dem chilenischen

und begaben

Dampfers der rin FhNnace wers und die Gefrieranstalt La Blanca. Mitta s begaben

sich der Prinz und die Prinzessin im Extrazuge nach QOuilmes, wo in der deuischen Brauerei ein Frühstück statrfand. wurde La Plata besucht. 1 Prinzessin dem Goubverneur einen Besuch ab und naturbistoꝛische Museum und die Univerßtät.

Vizepräsidenten der

usnahme des 1 war ferner die vornehmste argentinische Gesell⸗ schaft und die deutsche Kolonie. Der . 1 Vize⸗ präsident E“ Trinksprüche. An das Festmahl schloß sich ein glänzender Empfang. eren lesnehs des Prhsivenlen einen Ausflug unternehmen. Abends an einem Mabhl in der deutschen Gesandtschaft teil, worauf Empfang im deutschen Klub statrfindet. Um Mitternacht wird er sich an Bord des Kreuzers „Catamarca“ nach Montevideo einschiffen.

Kalkutta, 8. April. . B verschiedere große Brände ereianet, deren Enistebungsu bekannt ist. So brannten zwei wertvolle, den Hafenbehörder Schuppen, die mit Ausfuhrgütern angefüllt waren, nieder. großer Teil des neuen Marktes wurde heute durch eine Feuersbrunst

(W. T. B.) Heute tagte hier zum ersten

Vorsitzender der preußi⸗

Geheimer Oberbaurat Roeder, Geheimer Oberbergrat

Bornhardt und Geheimer Baurat Thoholte.

Antw rpen, 9 April. (W. T. B.) Der Militärflieger 1”

Verschaeven stürzte, . dem Flugplatz von St. Job bei Goor ab und wurde

als er einen neuen Apparat erprobte, auf sofort

8. April. (W. T. B) Der Flieger ist heute nachmit’ag 3 Uhr 37 Min. zum Fluge 1b Nach einer Zwischenlandung in das Flugzeug ist der Flieger blieb unverletzt. W. T. B.) Bei den Erd⸗ 8 ½ Bahnstrecke

Erdmassen eingestürzt, wodurch sechs

8 ö“

New York, 8. April. (W. T. B.) Die Gesellschaft zur Be⸗ lohnung von Lebensrettern hat dem Kapitän, 1 Offizier und neun Mann der Besatzung des Dampfers „Seydlitz Medaillen für Tapferkeit bei der Rettung der Mannschaft des „Volturno“ verliehen. Dreiundzwanzig anderen

dem ersten

Mitgliedern der Besatzung des „Seydlitz“ werden die Medalllen in Bremen überreicht werden.

(W. T. B.) Der Prinz und die

Sie wurden auf dem Bahnhof von Vertretern des

Persönlichkeiten begrüßt ihrer Ankunft an Bord Gestern vormittag besucte Prinzessin das deutsche

und anderen hervorragenden

sich unmittelbar nach „Cap Trafalgar“.

dann in Begleitung der

Nachmittags In La Plata statteten der Prinz und die besichtigten das Abends gab der Prinz des „Cap Trafalgar“ ein Festmahl Republik Dr. de la RBebörden und die Ministers des Aeußern

Plaza, Minister

die Spitzen der tell⸗

erkrankten Der Prinz Peinrich und der Vize⸗

Der Prinz Heinrich wird heute an

(W. T. B.) In letzter Zeit

Auch ein

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der

Ersten und Zweiten Beilage.

3 Uhr: Ge⸗

Das

Ge⸗ Die

Sonntag, Nachmittags

große Licht.

8 Nachmittags 3 Uhr: ist Geschäft. Abends: 1 Sonntag

Charlottenburg. Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Des Meeres und der Liebe Wellen. Trauerspiel in fünf Auf. Dienstag Juxbaron. Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Rosen⸗ montag. Abends: Flachsmann als Erzieher.

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Rosen⸗ montag. Abends: Das Glück im von Winkel.

Freitag: Ge⸗

Akten

Der (Char⸗

Freitag,

Deutsches Opernhaus. [lottenburg, Bismarck⸗Straße 3 Uhr: Der Direktion: Georg Hartmann.) Fliege. Sponnabend: Der Troubadour. Sponntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. Abends: Parsifal. Montag, Nachmittags 3 Uhr: Za Peer und Zimmermaun. Abends: Parsifal.

schlossen.

Montis Operettentheater. (Früher: Freitag: Geschlossen. Sonnabend, Abends Uhr: Jung ends: England. Operette in drei Akten von Rud. Bernauer und Ernst Welisch. Musik von Leo Fall. Sonntag und Montag, Nachmittags 8 3 Uhr: Die Fledermaus. Abends: 7 Uhr: Jung England.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.)

3 Uhr: Zar Freitag: Deutsches Requtem. Oster⸗ Bahnhof

Sonnabend, KErenife iachmsttage Zubr: Greich

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Grcetchen. 8 Abends Der Regimentspapa. Gestorben:

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Haben Sie nichts zu verzollen? Abends: Der Regimentspapa.

Theater am Nollendorfplatz. Dirkus Schumann. Freitag:

Freitag: Geschlessen. Sonnabend, Abends 7 ½8 Uhr: 2. Opern⸗ n 8

aufsführung des Steruschen Koaser⸗ Vorzügliches Programm. Zu An⸗

vatoriums.

und Montag,

3 Uhr: Orpheus in der Unterwelt. Schluß:

Abends: Der Juxbaron.

und folgende Tage:

Residenztheater.

Abends

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag: Geschlossen.

Sonnabend, Schiffbrüchigen.

Sonntag und folgende Tage: Weun 9 der Frühliug kommt!

Abends

Ge⸗

schlossen. Sonnabend: Große Vorstellung.

Das Ausstattungsstück: „Tipp“, Derby⸗Favorit 2914. Zum roßer Ningerwettstreit.

Anfang 7 ½ Uhr. 8 Der An den Feiertagen, Nachmittags 3 Uhr

und Abends 7 ½ Uhr: Je 2 große Vor

stellungen. In allen Vorstellungen Spezialitätenprogramm

fang: Nachmittags der

1 1,eio,r. 5329 „9 das große 5 E EFriedrichstraße 236.) sowie: „Tipp“, der Derby⸗Favorit reitag: Ge⸗ jen. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das große 1“ 11“ Geheimnis. Lustspiel in drei Akten von sssg—yy Pierre Wolf. 1 Sonntag, Noachmittags 3 ¼ Ubr: Unsere Familiennachrichten. Käte. Abends: Dle spanische Fliege. 8 1u“ Montag, ee⸗ 3 ½ Ubr: Char⸗ Verlobt: Frl. Gisela von Rüts mit leys Tante. Abends:

1914.

von Baude

Die spanische Schulenburg

Hrn. Oberleutnant Hans

G. Zt. Calenberg, Post a. d. Leine).

8 r. 2 1 24

Freitag: Geboren: Eine Tochter: Hrn. Ritt

meeister a. D. Eberhard von Restorff Riakow (Rakow bei Neubukow, Meckl.). Hrn. Landrat Friedrich von (Blumenau).

8 Uhr: Die Hr. Generalmaj 1

Hermann Klußmnann (Göttingen). Hr. Major Alexander Graf Prebentow⸗ Przebendowski (Berlin) Hr. Leutnan a. D. Johaun Sowade (Berlin). Hr. Sanitätsrat Dr. Julius Pevyser (Königsberg, Nm.). Fr. Elise Gräfin von Posadowsky⸗Wehner, geb. von Möller (Berlin). Fr. Wilhelmine von Heineken, geb. Freiin von End (Rittergut Jahna bei Meißen).

8 Uhr: Die

Verantwortlicher Redakteur:

Trianontheater. (Georgenstr, nahe Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg Friedrichstr.)

Freitag: Ee⸗ Verlag der Expedition (Heidrich)

zu Ehren

en R

9“

f

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Achilleion, Korfu, 3. April. Haupt, Oberstlt. und Vorst. d. Bekl. Amtes d. II. A. K., in gleicher Eigenschaft zum Bekl. Amte d. VIII. A. K. vers. Oehme, Oberstlt. und St. Offtz. d. Bekl. Amtes d. X. A. K., zum Vorst. d. Bekl. Amtes d. II. A. K. ernannt. Wuthe, Oberstlt., beauftr. m. Wahrn. d. Geschäfte d. Vorst. d. Bekl. Amtes d. I. A. K., Schumann, Oberstlt., beauftr. m.

Wahrn. d. Geschäfte d. Vorst. d. Bekl. Amtes d. V. A. K., Kritzler, Maj., beauftr. m. d. Wahrn. d. Geschäfte d. Vorst. d. Bekl. Amtes d. XVI. A. K., zu Vorständen d. betreff. Bekl. Aemter ernannt. Vo geler, Maj. und Mitglied d. Bekl. Amtes d. X. A. K., zum St. Offiz. dieses Bekl. Amtes, v. Düsterlho, Maj., beauftr. m. Wahrn. d. Geschäfte eines St. Offiz. d. Bekl. Amtes d. VII. A. K., zum St. Offiz. dieses Bekl. Amtes, ernannt. Borck, Hauptm. und Komp. Führer an d. Unteroffiz. Vorschule in Weilburg, unter Versetzung in d. Inf. R. Markgraf Ludwig Wilhelm (3. Bad.) Nr. 111 3. Dienstl. b. Bekl. Amte d. X. A. K. komdt. Rath⸗ mann, Oblt. im 6. Thür. Inf. R. Nr. 95, als Komp. Führer zur Unteroff. Vorschule in Weilburg versetzt.

Zur Dienstl. bei d. Mar. auf Schiffen d. Hochseeflotte nach An⸗ ordnung von deren Chef während d. diesjähr. Frühjahrsreise d. Hoch⸗ seeflotte komdt.: die Majore: Starck im Gr. Gen. Stabe, Gu hr b. Stabe d. 4. Schles. Inf. Regts. Nr. 157, Danz b. Stabe d. 9. Lothr. Inf. Regts. Nr. 173; die Hauptleute: Rau, Komp. Chef im Füs. R. Graf Roon (Ostpr.) Nr. 33, Stadtländer, Battr. Chef im 3. R. von Holtzendorff (1. Rbein.) Nr. 8, Barn⸗ stedt b. Stabe d. Ostfries. Feldart. Regts. Nr. 62; der Oberleutnant eee in der Maschinengew. Abt. Nr. 1.

schilleion, Korfu, 7. April. v. der Decken, Gen. Lt. und Insp. d. 3. Kav. Insp., in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs m. d. gesetzl. Pens. z. Disp. gest. v. He ydebreck, Gen. Lt. von d. Armee, zum Insp. d. 3. Kav. Insp. ernannt. Block, Gen. Maj., Komdt. von Bitsch, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs m. d. gesetzl. Pens. z. Disp. gest. Woide, Oberst von d. Armee und komdt. z. Dienstl. bei d. Komdtr. von Bitsch, zum Komdt. von Bitsch ernannt. v. Jacohi, Oberst z. D. und Kom. d. Landw. Bez I Cöln, auf sein Gesuch unter Verleihung d. Charaktens als Gen. Maj. von sr. Dienststellung enthoben. v. Karger, Oberst z. D., komdt. z. Dienstl. b. Komdo. d. Landw. Bez. I Töln, zum Kom. dieses Landw. Bez. ernannt. v. Below, Oberst und Kom. d. 8. Thür. Inf. Regts. Nr. 153, aus d. Heere ausgeschieden und als Kom. d. Schutztr. im Reichs⸗Kol. Amt angest. Frhr. Quadt⸗ Wykradt⸗Hüchtenbruck, Oberst und Kom. d. Kr. Schule in Engers, zum Kom. d. 8. Thür. Inf. Regts. Nr. 153, Frhr. von Preuschen, Maj. und Bats. Kom. im Inf. Leibregt. Großherzogin (3. Sroßbenoal Hess.) Nr. 117, zum Kom. d. Kr. Schule in Engers, ernannt.

Achilleion, Korfu, 8. April. Burggraf u. Graf zu Dohna⸗ Schlobitten, Gen. d. Kav. und Gen. Adj. Seiner Majestät des Kaisers und Königs, von d. Stellung als Mil. Bevollmächtigter am Kaiserl. Russ. Hofe, attachiert d. Person Seiner Majestät des Kaisers aller Reußen und zugeteilt d. Hauptquartier desselben, enth. und gleichzeitig in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs, unter Be⸗ lassung in d. Verhältnis als Gen. Adj. Seiner Majestät des Kaisers und Königs m. d. gesetzl. Pens. z. Disp. sowie auch à la suite d. Leib⸗Garde⸗Hus. Regts. gestellt.

Kaiserliche Schutztruppen.

Achilleion, Korfu, 7. April. v. Glasenapp, Gen. Maj. und Kom. d. Schutztr. im Reichs⸗Kol. Amt, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs unter Verleihung d. Charakters als Gen. Lk. m. d. gesetzl. Pens. z. Disp. gestellt.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Entwurf eines Gesetzes,

betreffend weitere Beschäftigung von Hilfsrichtern bei dem Oberverwaltungsgericht,

ist nebst Begründung dem Hause der Abgeordneten zu⸗ gegangen. Der Gesetzentwurf lautet, wie folgt:

Der Zeitraum, für den das Staatsministerium ermächtigt ist nach Maßgabe des Gesetzes, betreffend Entlastung des Ober⸗ verwaltungsgerichts, vom 28 Juni 1911 (Gesetzsamml. S. 81) dem Oberverwaltungsgerichte Hilfsrichter zuzuweisen, wird bis zum 1. April 1917 verlängert. 8

Als Hilfsrichter bei dem Oberverwaltungsgerichte können außer den im Artikel I des Gesetzes vom 28. Juni 1911 bezeichneten Beamten auch Vorsitzende und stelbvvertretende Vorsitzende der Einkommensteuerberufungskommissionen (§§ 46, 55 des Einkommen⸗ besze vgi an vom 19. Juni 1906, Gesetzsamml. S. 260) einberufen werden.

In der dem Gesetzentwurf beigegebenen Begründung wird ausgeführt:

Das Gesetz, betreffend Entlastung des Oberverwaltungsgerichts, vom 28. Juni 1911 hat das Staatsministerium ermächtigt, dem Oberverwaltungsgericht zum Zwecke der Erledigung seiner rückständigen und laufenden Geschäfte für die Zeit bis längstens zum 1. Oktober 1914 Hilfsrichter aus der Zahl der ernannten Mitglieder der Bezirksausschüsse oder aus der Zahl der Mitglieder der ordentlichen Gerichte zuzuweisen. Von dieser Ermächtigung hat das Staats⸗ ministerium Gebrauch gemacht. Seit dem 1. Juli 1911, dem Tage des Inkrafttretens des Gesetzes, sind bisher teils in dem von jenem

eitpunkt ab gebildeten Hilfssenate, teils in den übrigen Senaten des erichtshofes 12 und zeitweilig 13 Hilfsrichter nach näherer Vor⸗ schrift des Artikel I des Gesetzes beschäftigt worden. Die nachstehende Uebersicht über die Geschäftsentwickelung von 1910 bis 1913 bei den nicht mit Staatssteuersachen befaßten Gerichtssenaten zeigt die Wirkung der ergriffenen Maßregel. .

Es wurden Verwaltungsstreitsachen bei dem Ober⸗

verwaltungsgerichte

ith Jäahre . . ... 1910 1911

aus dem Vorjahre un⸗

6 1

Berlin, D

——õy— 5

Hiernach ist es gelungen, nicht nur die jährliche Arbeitsleistung des Gerichts der Vermehrung der Arbeitskräfte entsprechend zu steigern, sondern in den Jahren 1911 und 1912 auch, trotz des bedeutenden Zuwachses an Neueingängen im letzten dieser beiden Jahre, zu ver⸗ hindern, daß ein zu starkes Anwachsen der am Jahresschluß unerledigt bleibenden Arbeitsrückstände stattfand. Diese gingen in ihrem Ver⸗ hältnis zu der Gesamtarbeitslast von 44 vom Hundert im Jahre 1910 auf 41 und 38,76 vom Hundert in den Jahren 1911 und 1912 zurück.

Im Jahre 1913 hat sich aber eine gleiche Besserung der Geschäfts⸗ lage nicht mehr erreichen lassen, hauptsächlich, weil die Zahl der Re⸗ visionen in Reichszuwachssteuersachen, von denen 1911 nur 1, 1912 nur 220 bei dem Oberverwaltungsgericht angebracht waren, im Jabre 1913 auf 627 angeschwollen ist. Allein an Sachen dieser Art befinden sich unter den unerledigten Resten des Jahres 1913 mehr als 500 (= 8 67 %). Ohne sie würde auch in diesem Jahre sich eine erhebliche Erleichterung der Geschäftsspannung von 38,76 00 auf 33,6 % an Resten eingestellt haben.

Die Reichszuwachssteuersachen werden aber auch weiterhin das Oberverwaltungsgericht noch in sehr erheblichem Maße in Anspruch nehmen. Bet den Bezirksausschüssen sind an solchen Sachen:

1911

1912

1001

397

604

eingegangen..

. 4048 6464*“

2003

unerledigt geblieben.. 2045

und von den erledigten mit Revision v4“¹“ S 433

(23 %) (21 %)

Hieraus geht hervor, daß, außer den schon bei ihm etwa 500 Revisionen in derartigen Sachen, demnächst dem Ober⸗ verwaltungsgerichte zur Entscheidung noch weitere 236 gleichartige Revisionssachen zugeben werden, in denen das Rochtsmittel bei den Bezirksausschüssen bis Ende 1913 bereits eingelegt war. Ferner ist damit zu rechnen, daß eine große Anzahl der 2629 am Ende des genannten Jahres noch unerlediat bei den Bezirks⸗ ausschüssen befindlichen Reichszuwachssteuersachen, und zwar, wie sich aus dem Rückgange der Erledigungsziffer bei den Bezirks⸗ ausschüssen ergibt, vermatlich vielfach schwieriger derartiger Sachen, in der Folgezeit gleichfalls an das Oberverwaltungsgericht in der Revisionsinstanz gelangen wird. Nimmt man den Anteil dieser Revisionsfälle nach dem entsprechenden Vorgange im Jahre 1913 gleichfalls nur auf 33 % an, so ergibt das weitere 867 Streitsachen dieser Art, über die das Oberverwaltungsgericht demnächst zu befinden haben wird, also über insgesamt (500 + 236 + 867) oder rund 1600 solcher Revisionen allein in Reichszuwachssteuersachen.

Der Zeitpunkt, bis zu dem diese außerordentliche Mehrarbeit in vollem Umfange an das Oberverwaltungsgericht herantreten wird, läßt sich zurzeit noch nicht übersehen. Bei den Bezirksausschüssen gehen auch im Jahre 1914 noch zahlreiche Reichszuwachssteuersachen zur Entscheidung ein. Ob die Aufhebung der Zuwachssteuer als Reichs⸗ steuer durch das Reichsgesetz über Aenderungen im Finanzwesen vom 3. Juli 1913 zu einer Verminderung der Geschäfte des Oberver⸗ waltungsgerichts führen wird, ist zweifelhaft, zumal die Besteuerung des Wertzuwachses den Kommunalverbänden auch weiterhin wird offengehalten werden müssen.

Eine weitere außerordentliche Steigerung der Arbeitslast erwächst dem Oberverwaltungsgericht aus dem Reichsgesetz über einen ein⸗ maligen außerordentlichen Wehrbeitrag vom 3 Juli 1913 in Ver⸗ bindung mit der Königlichen Verordnung vom 7. August 1913 (Ge⸗ setzsamml. S. 371). Die Inanspruchnahme des Gerichts für die Wehrbeitragssachen wird zwar nur vorübergehend, aber jedenfalls sehr erheblich sein. Für die Beurteilung der Dauer dieser außerordent⸗ lichen Arbeit und ihres voraussichtlichen Umfangs lassen sich Anhalts⸗ öe. aus den bei der Ergänzungssteuer gemachten Erfahrungen ge⸗ winnen.

Seit dem Inkrafttreten des Ergänzungssteuergesetzes vom 14. Juli 1893 bis zum 31. Dezember 1913 sind bei dem Oberverwaltungs⸗

gericht an Ergänzungssteuerbeschwerden eingegangen: für das Steuerjahr 1895/96. . .34714 Beschwerden, die Steuerjahre 18977909 . .1338 Veranlagungsperiode 1899/1901 1261 1902/04 1189 1905/07 1010 1908,10. . 484

. 11u1“ 8

Aus dieser Aufstellung ist zu ersehen, daß die Zahl der Be⸗ schwerden bei der erstmaligen Veranlagung besonders groß gewesen, und daß nur ganz allmählich eine Verminderung eingetreten ist. Die starke Verminderung zwischen den Veranlagungsperioden 1905/07 und 1908 10 beruht auf der erheblichen Beschränkung des Rechtsmittels der Beschwerde durch das Gesetz vom 19. Juni 1906 (Gesetzsamml. S. 241), die Steigerung zwischen den letzten beiden Veranlagungs⸗ perioden 1908/10 und 1911/13 auf der Abänderung des § 11 Abs. 1 des Ergänzungssteuergesetzes durch das Gesctz vom 26. Mai 1909 (Gesetzsamml. S. 349) über die Bewertung land⸗ und forstwirt⸗ schaftlich genutzter Grundstücke.

Bei dem einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrage ist der Kreis der Steuerpflichtigen, dem das Rechtsmittel der Beschwerde zusteht, erheblich größer als bei der preußischen Ergänzungssteuer. Während nach dem Gesetz vom 19. Juni 1906 nur Ergänzungssteuer⸗ pflichtige Beschwerde erheben können, die nach einem Einkommen von mehr als 3000 oder nach einem Vermögen von mehr als 100 000 veranlagt sind, steht gegen die Veranlagung zum Wehr⸗ beitrage jedem Steuerpflichtigen die Beschwerde an das Oberverwaltungs⸗ gericht unbeschränkt zu. Die Steuerpflicht ist ferner beim Webrbei⸗ trag auf Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien ausgedehnt. Die Veranlagung zum Wehrbeitrag bildet aber auch die Grundlage für die später in Geltung tretende Vermögenszuwachs⸗ steuer nach dem Reichsgesetz vom 3. Juli 1913 (Reichsgesetzbl. S. 521). Es werden daher sämtliche Steuerpflichtige ein großes Interesse an einer genauen und maßgebenden Feststellung ihres Ver⸗ mögens haben und von den gegebenen Rechtsmitteln ausgiebigen Gebrauch machen. Zur Vermehrung der Beschwerdefälle in Wehr⸗ beitragssachen, im Vergleich mit der Zahl der Beschwerden wegen der Ergänzungssteuer, werden aber auch erheblich die mannigfachen Ab⸗ weichungen materiell⸗rechtlicher Art beitragen, die das Wehrbeitrags⸗ gesern gegenüber dem Ergänzungssteuergesetze enthält (zu vergl.

rtikel 2 der preußischen Ausführungsvorschrift). Es kommt ferner in Betracht, daß der Wehrbeitrag auch vom Einkommen erhoben wird,

gänzungssteuergesetzes durch das Gesetz vom 26. Mai 1909 be⸗ obachtet worden ist, eine sehr große Zahl der in die oberste Instanz gelangenden Sachen nicht bei der ersten Nachprüfung dort zur end⸗ Fältigen Erledigung zu gelangen pflegt, sondern unter Aufhebung der Vorentscheidungen zur anderweiten Beurteilung an die Vorinstanzen zurückgewiesen werden muß und später dann die oberste Instanz häufig nochmals in einem zweiten Rechtsgange beschäftigt. So sind im Jahre 1913 von 187 zur Entscheidung gelangten Ergänzungssteuer⸗ beschwerden 121, im Jabre 1912 von 410 solchen Sachen 230 und auch schon im Jahre 1911 32 von 73 an die Vorinstanz zurück⸗ gewiesen worden. Aus allen diesen Gründen wird der Umfang der dem Ober⸗ verwaltungsgericht infolge der Wehrbeitragsveranlagung voraussichtlich erwachsenden Mehrarbeit von sachverständiger Seite wohl nicht zu hoch auf etwa 1800 bis 2000 Beschwerdesachen geschätzt. Bei Beurteilung der Dauer dieser außerordentlichen Mehr⸗ belastung ist zu berücksichtigen, daß sie mit der periodisch wieder kehrenden Mehrarbeit infolge einer Neuveranlaaung der Ergänzungs⸗ steuer zusammenfällt, daß vor dem 1. Oktober 1914, dem jeßt gesetz⸗

Hilfsrichtern an das Oberverwaltungsgericht, kaum schon Beschwerde fälle in Wehrbeitragssachen dorthin gelangen werden, und da

Veranlagungsperiode. letzten Ergänzungssteuerveranlagungsperioden folgende Uebersicht: für 1908/10: für 1911/13: Helchmerden Beschwerden 29

2 30 1ö1

81111u““ 1912

WJPDOEEöö LV1“ zusammen 6535

es blieben unerledigt 30

Es wird daher damit zu rechnen sein, daß die für das Ober⸗ verwaltungsgericht aus dem Wehrbeitragssteuergesetz außerordentliche Mehrarbeit gleichfalls zu großen und ganzen wenigstens 2 ½ Jahre erfordern wird.

unerledigt übernommen: neu eingegangen 1908 . . 1909

ihrer Bewältigung im Ein gleicher

bei ihm noch zu erwarten sind, ausgefüllt werden. Ob und in welchem Umfange auch durch das SvNWö vom 3. Juli 1913 (Reichsgesetzbl. S. 524) eine Mehrbelastung des

Wirksamkeit erlangt, entzieht sich zurzeit noch jeder Beurteilung.

Im Staatshaushaltsplan für 1914 sind zur Verstärkung der Zahl der ordentlichen Richter die Mittel zur Schaffung von 8 neuen Rats⸗ stellen bei dem Oberverwaltungsgericht angefordert worden. diese Vermehrung der Ratsstellen wird die Zahl der etatsmäßigen

des Gerichts von jetzt 38 auf 46 erhöbt werden.

beiden Hilfssenate, von denen der zweite mit Beginn des Jahres 1914 hat gebildet werden müssen, in Anspruch genommen werden. Außer ihnen sitzen in den Hilfssenaten zurzeit noch 5 etatsmäßige Räte, deren Zabl 82. voraussichtlich um einen Rat wenigstens dem⸗ nächst noch wird verstärkt werden müssen, und es bleiben für die übrigen sieben Senate nur noch 38 Räte übrig. Eine sehr tnappe Besetzung, wenn berücksichtigt wird, daß durch Erkrankungen, Beurlaubungen, parlamenrarische Beschäftigung u. dergl. stets einige der Mitglieder an der vollen Ausnutzung ibrer Arbeitskraft für di Zwecke des Oberverwaltungsgerichts behindert sind. Die Gesamtzahl der etatsmäßigen Räte wird, auch nach der Besetzung der zu gründenden neuen 8 Stellen, nur eben ausreichen, die regelmäͤßig wiederkehrende Jahresarbeit von wenigstens rund 3000 Verwaltungsstreitsachen zu bewältigen, die ständig auch dann zu erwarten sind, wenn die Ent⸗ lastung des Oberverwaltungsgerichts durch Einführung der Revisions⸗ summe für Abgabenstreitsachen gemäß dem im Entwurfe der Novelle zum Landes verwaltungsgesetz enthaltenen Vorschlage herbeigeführt sein wird.

Für die Erledigung der dem Oberverwaltungsgerichte durch das Reichszuwachssteuergesetz und durch das Wehrbeitragsgesetz für die nächsten Jahre aufgebürdeten außerordentlichen Mehrarbeit vorüber⸗ gehender Art, und für die schnellere Aufarbeitung der vorhandenen Arbeitsrückstände, muß durch Heranziehung nicht ständiger Arbeits⸗ kräfte noch weiterhin gesorgt werden.

Der Entwurf schlägt deshalb 1) vor, die Geltungsdauer des

Gesetzes vom 28. Junt 1911 bis zum 1. April 1917 auszudehnen. Erst dann wird sich mit größerer Sicherheit als jetzt beurteilen lassen, wie sich die Geschäftsentwicklung des Gerichtshofes unter dem Einfluß der erwähnten neuen Gesetze weiterhin gestalten wird. Nach der gegenwärtigen Geschäftslage und nach dem Umfange der unmittelbar bevorstehenden Vermehrung der Geschäfte des Oberverwaltungsgerichts muß eine vorübergehende Verstärkung seiner richterlichen Arbeitskräfte für die nächsten 2 ½ Jahre nach dem 1. Oktober 1914 noch als unentbehrlich angesehen werden. Nur mit Hilfe der ferneren Heranziehung von Hilfsrichtern nach Bedarf während dieses Zeitraums wird ein ordnungsmäßiger Ge⸗ schäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und zu erreichen sein, daß die Ge⸗ schäfte ohne zu große Verzögerungen für die Parteien und ohne noch weitere Ueberlastung der Mitglieder des Gerichts, die aus sachlichen wie aus persönlichen Gründen beseitigt werden muß, erledigt werden können. In dem Entwurf wird ferner 2) vorgeschlagen, den Kreis der Beamten, aus denen Hilfsrichter für das Oberverwaltungsgericht ent⸗ nommen werden können, durch Miteinbeziehung der Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Einkommensteuerberufungskommis⸗ sionen (§§ 46, 55 des Einkommensteuergesetzes vom 19. Juni 1906) zu erweitern. Dieser Vorschlag findet darin seine Begründung, daß die bezeichneten Beamten für die Erledigung der zu erwartenden Arbeiten des Gerichtehofes an den Wehrbeitragssachen nach ihrer Ausbildung und praktischen Erfahrung in Einkommensteuer⸗ und Er⸗ gänzungssteuersachen besonders gecignet erscheinen.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen

erwachsende

lich bestimmten Endtermin für die Zulassigkeit der Heranzsehung von

die Erledigung der großen Masse solcher Beschwerdefälle, auch bei er⸗ heblicher Verstärkung der Richterzahl von 10 auf 14, wie sie durch Heranziehung von je 2 Hilfsrichtern für jeden der beiden beteiligten Steuersenate beabsichtigt wird, kaum schneller zu bewirken sein wird, als diejenige der Beschwerden in Ergänzungssteuersachen für eine In dieser Beziehung ergibt sich für die beiden

Zeitraum wird auch durch die Aufarbeitung der Reichszuwachssteuer⸗ sachen, die dem Oberverwaltungsgericht jetzt schon vorliegen oder später

Gerichtshofes eintreten wird, das erst vom 1. April 1917 ab praktische

Durch

Richter in den nicht mit Staatssteuersachen befaßten sieben Senaten Zwei dieser

46 etatsmäßigen Räte fallen für die Vorbereitung und Absetzung er

Entscheidungen im wesentlichen aus, da sie durch die Leitung der

Ge⸗ schlossen.

Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: 1322,

8 8 Frouerspi n 5 2 uf⸗ Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. der Liebe.

und Montag,

8 1 —2 * ügen von William Shakespeare. terszas Fber ag, Nachmittags So Sonntaaga und Montag, Nachmittags Sonntag und Montag, Nachmittags Sonntag ö“ und folgende

Montag, Nachmittaas und daß auch hierbei für die Veranlagung von den bei der Staats⸗ einkommensteuerveranlagung anzuwendenden Regeln abweichende Grund⸗ sätze vorgeschrieben sind Bei vielen Steuerpflichtigen wird damit zu rechnen sein, daß sie unter diesen Umständen ihre Veranlagung so⸗ wohl zur Einfommnensteuer wie zur Ergänzungesteuer und auch zum Wehrbeitrage bis in die Beschwerdeinstanz anfechten werden. Hervor⸗ zuübeben ist endlich, daß erfahrungsmäßig bei der Durchführung neuer Vorschriften, wie dies bei der ersten Durchführung des Ergänzungssteuergesetzes der Fall war und z. B. auch neuer⸗ dings wieder infolge der Abänderung des § 11 Abs. 1 des Er⸗

schlossen.

in Berlin. 8 1 8 8 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Nachmittaas Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Dij n aore . 8 ie et. Zwölf Beilagen

Die (einschließlich Börsenbeilage und Waren 1 zeichenbeilage Nr. 32 R u. 32 B).

Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.) Italien.

15. April 1914, Nachmittags 2 Uhr: Prodinzialdeputation in Neapel. Pflasterung des Straßenabschnitts von Casandrino nach S. Antimo. Voranschlag 50 409 50 Lrre. Vorläufige Sächerheit 2800 Lire, endgültige 5550 Lire. Kontraktspesen 1200 Lire. Näheres in ttalienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

18. April 1914, Nachmittags 3 Uhr: Königliche Saline in Lungro, Provinz Cosenza. Lieferung von 50 dz Minenpulbver.

1699 3230

2164

erledigt übernommen. 3181

es :. Dder kantate. und Zimmermann. Abends: Der .Zonnabend, Abends 8 Uhr: Polenblut. nekrkeigt ihernemma.

müde Theodor.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Ende

und waren im ganzen zu davon sind erledigt..

und blieben unerledigt. d. h. in Hundertteilen der Gesamtzahl.

4929 2765

5345 3146

2199 41 %

3 Uhr: Große Nosinen. Abends: Schillertheoter. 0. (Wallner⸗ 3 ½ Uör: Der liebe Augustin. haehs 4 und die einst im i. theater.) Freitag: Geschlossen. Polenblut. brücke. .ne e- 1 ie es. reiwild. Schauspiel in Dienstag und folgend Tager oles Dienstag rinst im Mai. IIdrei Akten von Arthur Schnitzler. blut Notbrücke.

„, * Tage:

44 %