8 u und vollspurige
des Rechnungsjahrs. Reichs⸗Eisenbahnamt.
8— 1
benbahn
14.
Verkehrseinnahmen
seit Beginn de9 Rechnungsjahrs
aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr
20
22.
aus dem
Güterverkerr
über⸗ haupt
auf 1 km
ℳ
Einnahmen
aus
Gesamteinnahmen seit Beginn
Rechnungsjahrs
Die endgültigen
Einnahmen des Vorjahrs
stellten sich
gegen
die damaligen geschätzten Einnahmen
— Spalte 17 u. 20 —
überhaupt
auf 1 km
ℳ
bei den Verkehrs⸗ einnahmen
auf V
ℳ
bei den
Ges amt⸗ einnahmen
auf
33 183 000
1 351 000
127 795
9 449
710 493 000 + 24 403 000 33 560 000 182 000
9 951 000
— 184 000
17 702 000 624 000
13 616 100 763 900
3 419 000 440 000
099 000
17 800
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5 500 150
108 071 1 905 41 700 6 500 37 930 453 840 23 549 187 721 1 001 12 350
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27 685
22 099 000 53 336 000 616 000 12 246 000 698 000
390 060 18 600
327 386 30 968 326 981 24 360 578 899 114 649 325 920 6 180 160 069 3 699
1 734 606 267 000 690 262 31 414 80 960 4 670 33 618 1 858 185 598 2 600 284 353 8 240 647 085 24 760 281 880 181 300 2 200 240 400 26 250 170 165 21 513 132 961 11 411 95 100 20 400 63 500 1 400 102 160 1 747 221 667 9 499 785 980 41 218 1 055 420 121 040 129 000 9 500 508 300 109 419 2 066 126 023 2 587
7 150 317 500 26 267 428 460
4 663 — 161 2 836 — 66 20 053 + 3 086 10 863 + 494 6 461 2109
7 145
+ 100 4 651 — 65 4 754 — 137 45 441 — 1 739 + 368 17 366 — 211 17 496 + 1 910 3 367 + 426 4 234 + 363 12 038 + 1 916 4 792 + 105 2 105 — 36 5 078
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3 544 000 972 000 4 117 170 248 380
649 270 19 840
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39 696 1 060 302
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70 891 + 2 727 6 846 258
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5 560 353
928 428 4 403
9 461 000 90 033 304 681
1 250 164 286 153 306 853 50 640
13 180 23 421 189
8 843
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4 962 4 056 21 437 12 290 2 710 16 703
2 946 997
4 703 21 796 50 980 18 559 15 195 3 496 1 526 4 038 3 599 147
“ Ansiedlerhausgärten .] 15 338 — 2* Mustergärten 3729 — V eer
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um N“o 93.
Land⸗ und Forstwirtschaft. 8
Ueber die Förderung des Obstbaues durch die Königliche Ansiedlungskommission
enthält die „Denkschrift über die Beförderung deutscher Ansiedlungen
in den Provinzen Westpreußen und Posen im Jahre 1913“ folgende
Angaben:
Auf den Ansiedlungsgütern werden Hausgärten (verschiedene Obstsorten: Apfel⸗-, Birn⸗, Pflaumen⸗ und Kirschbäume für den Hausbedarf) und Mustergärten (einheitliche Apfelbaum⸗ pflanzungen für Verkaufszwecke) nach Pflanzplänen an⸗ gelegt, die der Sachverständige der Landwirtschaftskammer an Ort und Stelle aufstellt. Die Vorarbeiten für die Pflanzung werden durch die Gutsverwaltungen oder die Verwaltung der staat⸗ lichen Baumschule zu Janowitz in Posen ausgeführt. Die Pflanzungen selbst werden von der genannten Baumschule oder von Privarfirmen hergestellt und von dem Sachverständigen abgenommen. Mängel
ee sofort abgestellt, innerhalb Jahresfrist absterbende Bäume von
em Lieferer unentgeltlich ersetzt. Jeder Banm erhält einen Pfahl und ein Schutzgeflecht.
Zur Baumpflege werden Ansiedler und Ansiedlersöhne auf Staatskosten ausgebildet; sie sind verpflichtet, sich als Baum⸗ wärter nebenberuflich in den Dienst der Gemeinde zu stellen; entziehen sie sich dieser Verpflichtung, dann müssen sie die Kosten der Aus⸗ bildung zurückerstatten. Die Gemeinden sind durch den Gemeinde⸗ vertrag zur Anstellung eines Baumwärters und zur Unterhaltung der den Gemeinden unentgeltlich überwiesenen Baumwärtergeräte ver⸗ pflichtet. Die Aufsicht über die Baumwärter führt ein bei der staat⸗
lichen Baumschule angestellter Oberbaumwart, der wiederum dem Sachverständigen der La dwirtschaftskammer untersteht. Für gute Leistungen bekommen die Baumwärter Prämien aus staatlichen Mitteln.
Dem mit guter Baumvpflege so eng verknüpften Vogelschutze wird durch Aufhängen von Nistkästen und durch Anlegung von Vogel⸗ schutzgehölzen gedient.
Zuar Unterrichtung der Ansiedler im Obstbau werden von dem Leiter der staatlichen Baumschule und von dem Oberbaumwarte zahl⸗ reiche ein⸗ und zweitägige Lehrgänge im Ansiedlungsgebiet abgehalten.
Die Ansiedler zahlen bei der Anlegung der Hausgärten (21 Bäume) für den Baum nebst Zubehör und die Pflanzung 80 ₰, bei der Anlegung von Mustergärten (50 Bäume) 1 ℳ für den Baum.
Im Jahre 1913 sind gepflanzt worden
Obst. Wild- Nuß⸗ Zier⸗ Rank⸗ bäume bäume bäume bäume gewächse
I 1 95 1882 1 297
an Wegen u. auf Plätzen] 9 845 5 540 V
Zu Baumwärtern sind im Jahre 1913 51 Landwirte (im ganzen bisher 111) ausgebildet und 34 (im ganzen bisher 88) angestellt
Für den Vogelschutz sind zwei Vogelschutzgehölze angelegt und o“
Getreidemarkt in Italien während des Monats März 1914.
Weichweizen: Der Berichtsmonat war für den hiesigen Markt reich an Enttäuschungen; die größte bestand wohl in dem unerwarteten scharfen Preisrückgang der oberitalienischen Weizen, der an einigen Tagen auf verschiedenen oberitalienischen Märkten angeblich einen pantkartigen Umfang angenommen haben soll. Tatsächlich sind die Preise der inländischen Weizen wieder so niedrig, daß sie sich auch für die Küstengegenden wesentlich billiger stellen als die aus⸗ ländischen, trotzdem auch letztere im Preise zurückgegangen sind. Eine weitere Enttäuschung bildet die Tatsache, daß die Wiedereröffnung der Schiffahrt von der Taganroger Reede, die infolge milder Witterung schon am 14 März stattfand, die Plätze von Rostow, Taganrog und Peisk, die alle auf der Taganroger Reede laden, mit genügender Ware vorfand, um die Ausführung der per Verschiffung innerhalb drei Wochen getätigten Kontrakte sofort und ohne jegliche Schwierigkeiten zu gestatten. Auf diese Weise sind die Quantitäten, auf deren Verschiffung man im April gerechnet hatte, schon im März zur Verladung gekommen, was natürlich bei dem Zusammenfall mit dem Preissturz der in⸗ ländischen Weizen auf den hiesigen Markt drückend gewirkt hat. Eine dritte Enttäuschung besteht in der Fortdauer des schlechten Mehlabsatzes. Die Müller hatten erwartet, daß, wie in anderen Jahren, mit Eintreffen der besseren Saison auch die Nachfrage nach Mehl und Nebenprodukten besser werden würde. Aber die auffallende Zurückhaltung des Konsums dauert an, ebenso die scharfe Konkurrenz der Mühlen unter sich, sodaß letztere trotz der ver⸗ hältnismäßig billigen Preise der Weizen heute mit Verlust arbeiten. Es ist eben nicht zu verkennen, daß sich in der letzten Zeit die Zahl der Mühlen vergrößert hat und daß die bereits bestehenden ihre An⸗ lagen ausgebaut und erweitert haben, sodaß nach und nach die gleiche Lage sich herausbildet wie vor 10 bis 12 Jahren, als die große Kon⸗ zentration mit Monopolabsichten der Molini Alta Italia stattfand. „Aehnlich liegen die Dinge für Hartweizen. Obwohl dieser Artikel verhältnismäßig billig ist, setzen die Hartweizenmüller Geld zu. Die guten Ergebnisse der letzten Jahre haben auch hier die weitere Ausdehnung der industriellen Produktionsfähigkeit der einzelnen Fabriken gefördert, neue Fabriken sind hinzugekommen, und das Er⸗ gebnis ist die verschärfte Konkurrenz, während der Absatz sich nicht entsprechend vergrößert zu haben scheint.
Mais liegt ebenfalls fast umsatzlos. Die Käufer haben gesehen, daß ihre abwartende Taktik angesichts des großen Exportüberschusses in Rumänien und der großen Ernte in Argentinien bis jetzt die richtige war.
Hafer: Auch in diesem Artikel ist der Absatz schleppend. Die Preise von Platahafer haben nachgegeben. Die argentinische Ware steht jetzt wieder an erster Stelle.
Die Vorräte in den Getreidesilos betrugen am 30. März 1914: Weichweizen . 86 200 dz Hartweizen. 8 38 900 Gelbmais . “ 16868 e6e* 500 Roggen. A“ 5 700 Gersfte... 1““ 600 6* 9 100 Hinkel (SEpelta). 17099 „
zusammen. 149 200 dz Außerhalb der Getreidesilos ist kein nennenswerter Warenbestand vorhanden.
Die Preise stellten sich am 2. April d. J. für 100 kg cif Genua wie folgt:
Ulka Novorossisk, Alt März, 19,75 Fr.: Ulka Taganrog, schwimmendladend, 19,50 Fr.; desgl., prompte Verschiffung 19 ½ — 19,50; desgl., Mai und Juni, 195 — 19,75; Ghirca Ulka Nicolajeff, prompt, 19 Fr. — Ulka Azow / Schwarzmeer, ausschl.
—
8
Dritte Beilage
8
Berlin, Dienstag, den 21. April
eutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
1914.
Odessa, 18 ¾ Fr.; Plataweizen, 76 kg, März⸗April, 198 — 19 75 Fr.; Mehl, weiß Ia, Marke B je nach Müller 33 — 33 ¾ Lire, franko Genua; Inländischer Landweizen, Lombardische Mittelqualität 25,60 — 25,80 Lire franko Mailand; Partweizen Novporossisk, prompte Versch ffung, 20 ¼ Fr.; Hartweizen, Taganrog, 20 ½ Fr.; Plata⸗Mais, rot, rye terms. April 13 ⅜ Fr.; desgl., gelb, 13 Fr.; desgl, Mat, Juni, Juli, 12 v⅞ Fr.; Mais, inländische Mittelqualität, 15 — 15,75 Lire franko Mailand; Foxan coloré, Mai, Juni, Juli, 13 Fr.; Plata⸗Hafer, 45 kg, prompt, 13,75 Fr.; italienischer Hafer, inlän⸗ dische Mittelqualitat, 19,50 — 19,75 Lire franko Mailand. In Savona wurden im Berichtsmonat eingeführt: Sbeinan. 202 t 1668686* Die Preise betrugen für 100 kg: Weizen 228,50 — 29,50 Lire Höfe. . 20,50 1.“
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom 1. April
Verdingungen. 1 “
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs⸗ u Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition wäbrend der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)
Niederlande.
4. Mai 1914. Landbouw-Vereeniging Schoonoord-Odoorn- veen in Schoonoord (Provinz Drenthe): Lieferung von 3000 Ballen Thomasschlackenmehl, 1500 Ballen Kainit und 2000 Ballen Kali⸗ dünagesalz. Die Bedingungen sind für 0,05 Fl. bei dem Schriftführer J. Jeuring zu Schoonoord erhältlich.
Rumänien.
28. April/11. Mai, Vormittags 11 Uhr. Generaldirektion der Rumänischen Eisenbahnen in Bukarest (Gara de Nord): Ver⸗ gebung von 17 000 Stück Kesselrohren mit Kupfermuffen für Loko⸗ motiven, 2000 kg Bleiblech 2 mm, 17 200 Stück Eisenblech, 13 000 kg Zinkblech.
5/18. Mai, Vormittags 11 Uhr. Ebenda: Vergebung von 519 700 kg Puddeleisen (Barresen fer martelé, fer de puddlage et fer homogene de IV-ieme catégorie). Die allgemeinen und besonderen Lieferungsbedingungen sind bei der obigen Generaldirektion erhältlich.
Aegypten. ““
16. Mat 1914, Mittags: Magasins Centraux du Service des Arpentages Guizeh (Moudirieh), Aegypten. Vergebung der Liefe⸗ rung von eisernen Gewichten. Bedingungen in französischer Sprache beim „Reichsanzeiger“ und im Bureau der „Nachrichten für “ Industrie und Landwirtschaft“, Berlin, Luisenstr. 33/34.
Häandel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen⸗ gestellten Nachrichten für andel, Industrie und Landwirtschaft““)
8 Bulgarien.
Wirtschaftliche Lage. Nachdem Ende 1913 der erste Bedarf zur Ergänzung der während des Krieges aufgebrauchten Warenlager gedeckt worden war, hatte das Geschäft nach Bulgarien in den ersten beiden Monaten 1914 wieder abgeflaut, da mannigfache Umstände den bulgarischen Kaufmann zu einer abwartenden Haltung veranlaßten; folche waren die noch nicht hinlänglich geklärte politische Lage und die Fortdauer der hauptsächlich wegen Waggonmangels noch immer ungünstigen Transportverhältnisse, vor allem aber die Höhe der Devisenkurse auf das Ausland, durch die die Kaufleute bei Bezahlung ihrer alten Verbindlichkeiten und neuer Warenbezüge bedeutende Verluste erlitten.
Nach Mitteilung aus Handelskreisen ist jedoch in dem Geschäfts⸗ gang seit einigen Wochen eine Aufwärtsbewegung zu verzeichnen, die mit der Wiedereröffnung der Donauschiffahrt, vor allem aber mit dem Rückgang der Devisenkurse zusammenhängt, die dank der von der Bulgarischen Nation lbank im Dezember 1913 durch Gründung eines bulgarischen Devisensyndikats eingeleiteten Aktion von einem Höchstkurs von 22 % auf 7 ½ % gesunken sind. Ein weiterer Rückgang der Kurse bis etwa 5 % wird erhofft und würde vermutlich gefördert werden durch eine weitere Zu⸗ nahme der trotz weichender Preise gut eingesetzten Getreide⸗ ausfuhr sowie des flott gehenden Exports von Mehl und Eiern; denn dadurch würde dem Mangel an effektivem Golde beziehungsweise an Devisen auf das Ausland und der Passiwität der bulgarischen Handelsbilanz gesteuert werden, die 1912: 57 Millionen Franken betrug und für 1913 auf 80 — 90 Millionen Franken geschätzt wird. Die Wirkung des Getreideexports auf die Handelsbilanz und die Verschiebung, die hierin seit Beginn 1914 eingesetzt hat, tritt besonders zutage in der Ein⸗ und Ausfuhrstatistik der eiwa 46 % des bulgarischen Außenhandels vermittelnden Häfen Varna und Burgas für die Zeit vom September 1913 bis Ende Februar 1914; während in den letzten 4 Monaten 1912 die Einfuhr über diese Häfen 31,9 Millionen Franken die Ausfuhr um 17,8 Millionen Franken übertraf, hat sich das Verhältnis in den ersten beiden Monaten 1914 in der Weise verändert, daß die Ausfuhr im Werte von 23,9 Millionen Franken um etwa 4 Millionen höher war als die Einfuhr.
Nicht nur auf die Wechselkurse auf das Ausland und die zurzeit wenig günstige Lage der Staatsfinanzen, sondern auch auf viele Zweige des wirtschaftlichen Lebens würde es von großem Einfluß sein, wenn es der Regierung gelänge, die benötigte Anleihe aufzunehmen. In diesem Falle wären von seiten der Regierung, dem wichtigsten Arbeitgeber, größere Vergebungen, wie Hafenanlagen, Eisenbahnbauten und überhaupt eine Belebung der ganzen Bautätigkeit zu erwarten, die zwei Jahre fast vollständig geruht hat und, wie die Statistik zeigt, für den Handel nach Bulgarien in Baueisen, Kleineisen, technischen Er aller Art. usw. seit Jahren besonderes Interesse bietet. Wenn es auch schon jetzt nicht an Anzeichen fehlt, daß die Bautätigkeit allmählich wieder aufge⸗ nommen wird — es sind beispielsweise in Nordbulggrien drei große Ziegeleien geplant —, so ist doch bisher hierinbie frühere Reg⸗ samkeit nicht zurückgekehrt, und harren viele angefangene Staats⸗ und Privatbauten, deren Fortsetzung durch den Krieg unterbrochen wurde, der Vollendung. Diese Stockung in der Baubranche ist zum großen Teil auch auf die größere Zurückhaltung kintssr Privatbanken in der Kreditgewährung zurück⸗ zuführen.
Geteilt sind die Ansichten darüber, ob das Maschinen⸗ geschäft, das sich vor dem Krfege besonders stark entwickelt hatte, in naher Zeit in der gleichen Weise fortschreiten wird. Es fehlt nicht an Stimmen, die zunächst bis zur vollständigen Konsolidierung der politischen Verhältnisse eine Verlangsamung in der industriellen Entwicklung des Landes erwarten. Daß dieser aber nach wie vor von seiten des Auslandes Interesse entgegengebracht wird, erhellt daraus, daß in der letzten Zeit Belgien, Frankreich und Böhmen bedeutende Kapitalien in der Zuckerindustrie investiert haben und belgtsche Kapitalisten auch wegen Finanzierung einer Zementfahrik
sowie wegen Ankaufs einer Spiritusraffinerie zurzeit verhandeln sollen. Für die Maschinen⸗ und Wagenbau⸗Industrie dürfte es von Interesse sein, daß von seiten der bulgarischen Regierung demnächst eine Ausschreibung von etwa 20 Lokomotiven und weiteren 800 Guüterwagen zu erwarten ist.
In der Kolonialwarenbranche dürfte das Geschäft in der nächsten Zeit deshalb etwas geringer sein, weil große Me gen von Kolonialwaren, die für den Herbst⸗ und Winterkonsum bestimmt waren, erst nach monatelangem Lagern verzollt werden konnten und somit erst jetzt konsumiert werden können. In Kaufmannskreisen vielfach erörtert ist die Tatsache, daß seit dem Kriege feinere Kolontalwaren, Delikatessen und Getränke in ansehnlichen Mengen auch auf dem Lande Absatz finden, was bis jetzt nicht der Fall war. Exporteure sollten daher auch diesem Geschäfts⸗ zweig Interesse schenken. 8
Für aussichtsreich gilt insbesondere das Geschäft in Manu⸗ fakturwaren, da der Verbrauch hierin reger war, als man erwartet 58 und die Grossisten längere Zeit mit größeren Nachbestellungen zögerten. 2
Bei der Abschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Verhältnisse Bulgariens und des Maßes an Vertrauen, das ihnen entgegen⸗ zubringen ist, sollte man sich vor allem die Tatsache vor Augen halten, daß trotz des Krieges, der bisher noch nicht bezahlten Requisitionen, der vorläufig noch mangelnden Anleihe und der hohen Kursverluste, welche die bulgarische Kaufmannschaft bei Bezahlung ihrer alten Rechnung erlitten hat, seit Ausbruch des Krieges keine größeren Zahlungseinstellungen im Lande eingetreten sind, und daß die Einlagen bei den Sparkassen sich im letzten Jahre bedeutend vermehrt haben. Diese in Anbetracht der schweren Opfer, die der Krieg dem Lande gebracht hat, und des langen Stillstandes im Geschäftsleben überraschenden Erscheinungen sind hauptsächlich dem Umstand zu danken, daß die große Majorität der Bevölkerung — etwa 80 % — ein auf eigener Scholle sitzender, gesunder, spar⸗ und genügsamer Bauernstand bildet, der in den letzten Jahren — dank der Frauenarbeit auch während der Dauer des Krieges — durchaus gute, zum Teil sehr gute Ernten einbringen konnte und aus der bedeutenden Wertsteigerung des Grund und Bodens und der Landesprodukte um so größeren Nutzen gezogen hat, als er seit Jahrzehnten die gleichen, verhaltnis⸗ mäßig sehr niedrigen Steuersätze zu zahlen hat. Deshalb, und da auch die Kaufmannschaft durch Lieferungen an die Regierung während des Krieges zum Teil sehr gut verdient hat, hat die Kauf⸗ und E der Bevölkerung im wesentlichen keine Einbuße erlitten.
Ein Grund zu einer pessimistischen Auffassung der wirt⸗ schaftlichen Lage in Bulgarien, die zum Teil in auswärtigen Handels⸗ kreisen verbreitet zu sein scheint und hier und da auch Anlaß zu harten Zahlungsbedingungen gegeben haben soll, liegt deshalb zurzeit nicht vor. Wenn es auch nicht ausgeschlossen ist, daß das Geschäft nach Bulgarien in der nächsten Zeit bis zur weiteren Erholung der Devisenkurse und der politischen Lage sich etwas langsamer entwickelt, so ist doch die weitere Aufnahmefähigkeit des bulgarischen Marttes, zumal im Hinblick auf die Erweiterung des bulgarischen Territoriums, nicht in Zweifel zu ziehen. Innerhalb 13 Jahren hat Bulgarien seine Einfuhr von 46,3 Millionen auf 213,1 Millionen Franken er⸗ höht, d. i. ungleich schneller als die Nachbarstaaten Serbien und Griechenland, deren Einfuhr in dem Zeitraum 1900 bis 1911 von⸗ 54 auf 115,4 bezw. von 131,3 auf 172 Millionen Franken an gewachsen ist.
Diese Zahlen sollten die Exportkreise veranlassen, dem Lande, das trotz schwerer Heimsuchung ungebrochenen Mutes auch an seiner wirtschaftlichen Erstarkung arbeitet, ihr besonderes Augenmerk zu schenken. Damit die Industrie den Platz, den sie sich im Lande er⸗ obart hat, auch künftig behaupten und verbessern kann, sollten die Exporteure sich die bulgarische Kundschaft, die mit geringen nahmen ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen ist, nötigen⸗ falls auch durch kleinere Konzessionen zu erhalten suchen. Auch sollten sie den bulgarischen Interessenten bei Bemessung der Preise und durch Bereisenlassen entgegenkommen und Kredite nach wie vor dort gewähren, wo ein Anlaß zu Be⸗ sorgnissen nicht vorhanden ist. Bei der Einholung von Aus⸗ künften über die Kreditfähigkeit der bulgarischen Kundschaft sollte jedoch mit Vorsicht verfahren werden, da die Auskunfts⸗ erteilung im Lande zum großen Teile in Händen von kleineren Ver⸗ tretern liegt, die geneigt sind, die Lage des einzelnen, wenn er zu ihren Kunden zählt, vorteilhaft darzustellen. Das Konsulat ist gern bereit, derartige Auskünfte aus vertrauenswürdigen Quellen einzu⸗ ziehen. Sofia vom 30. März
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 20. April 1914.
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier 1 Anzahl der Wagen Gestellt 29 327 10 890 Nicht gestellt —
Die Gesamtsumme der im Umlauf befindlichen Berliner Pfandbriefe, einschließlich der den Reservpefonds des Instituts ge⸗ hörigen Stücke, beträgt 286 397 400 ℳ, nämlich 5 447 700 ℳ 3 ½ % ige (alte), 3 955 500 ℳ 4 % ige (alte), 2 479 500 ℳ 4 ½ % ige, 537 300 ℳ 5 % ige, 9 580 900 ℳ 3 % ige (neue), 120 622 900 ℳ 3 ½ % ige (neue), 143 773 600 ℳ 4 % ige (neue). In den letzten 2 Jahren sind 391 Grundstücke zur Neu⸗ und Nachbeleihung angemeldet worden. Von den auf diese Meldungen hin genehmigten Beleihungen sind 40 700 400 ℳ noch nicht abgehoben, wobei zu bemerken ist, daß das Pfandbriefamt sich 2 Jahre lang an die Beleihungsbewilligung ge⸗ bunden hält, während der Grundstückseigentümer zur Abnahme der Pfandbriefe nicht verpflichtet ist.
— In der gestrigen Bilanzsitzung der Firma Gebrüder Boehler und Co. Aktiengesellschaft wurde, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin beschlossen, der Generalversammlung bei gleich hohen Ab⸗ schreibungen wie im Vorjahre eine Divi dende von 16 % gegen 15 % im Vorjahre für das Geschäftsjahr 1913 zur Verteilung vor⸗ zuschlagen.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 20. April. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 79,75 Br., 79,25 Gd. Wien, 21. April, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M. /N. p. ult. 82,10, Oesterr. 4 % Renkfe in Kr.⸗W. pr. ult. 82,25, Ungar. ü4 % Rente in Kr.⸗W. 81 60, Türkische Lose per medio 223,50, Orientbahnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 702,00, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 99,25, Wiener Bankvereinaktien —,—, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 611,00, Ungar. allg. Kreditbankaktien —,—, Oesterr. Länderbankaktien 500,50, Unionbank⸗
aktien 585,00, Türkische Tabakaktien pr. ult. 435,50, Deutsche Reichs⸗