8
im Interesse des Fischmarktes zum Bahnhof zweiter Klasse gemacht werden. Auch sollten auf dem Bahnhof Wollin besondere Fischwagen bereitgestellt werden. Die größeren Orte bei uns haben die Berech⸗ tigung, Sonntagsfahrkarten auszugeben. Diese Berechtigung sollte
auch den kleineren Orten gegeben werden, die auf derselben Strecke
liegen. —
8 Abg. Dr. König (Zentr.): Ich möchte dem Minister die Ein⸗ richtung der sogenannten Borsenzüge von Amsterdam bezw. Rotter⸗ dam über Crefeld, Cöln nach Frankfurt a. M. empfehlen. Zwischen Crefeld und dem benachbarten Holland müßte eine bessere Lokal⸗ verbindung geschaffen werden durch Einführung direkter Süge Venlo— Kempen-—Crefeld; zunächst könnte wenigstens ein Trieb⸗ wagenverkehr eingerichtet werden. Zur Verbindung des linksrheinischen Bergbaugebietes mit dem rechtsrheinischen Industriegebiete sollte ein Perseonenverkehr über die neue Knippbrücke eingeführt werden, wo⸗ durch auch Hamborn, Duisburg, Meiderich und Crefeld in gute Be⸗ ziehungen zueinander gebracht werden. Ebenso ist eine bessere Ver⸗
5* 11A1“ —s ⸗ 5 b bindung des linksrheinischen Gebietes mit Berlin und Hamburg zu
erstreben, insbesondere durch einen Nachtschnellzug Aachen — Crefeld
Berlin. Sollte die geplante Einrichtung der Schlafwagenzüge
Berlin— Cöln erfolgen, so konnten zweckmäßig einige Schlafwagen
in Duisburg abgezweigt und über Crefeld —-München⸗Gladbach nach
Aachen geleitet werden. Die Strecke Trompet—-Uerdingen muß zwei⸗ gleisig ausgebaut werden. Der Bahnhof in Crefeld⸗Oppum bedarf einer Verbesserung. Ich möchte auch die Führung von Zügen von Alpen- Crefeld—Osterath über Lintfort befürworten, ebenso die Führung einer Bahn von Bad Nauheim nach Usingen durch das Uesertal in den Ausläufern des Taunus.
8 Abg. von Bockelberg (kons.): Es ist ja nicht möglich, all Eisenbahnwünsche zu befriedigen; es müssen dabei die öffentlichen In teressen den Ausschlag geben. Dies gilt auch von der Aufschließung des Kreises Sternberg. Ich möchte da empfehlen, daß man u. a. eine Linie von Crossen a. d. Oder nach Baudach in Aussicht nimmt.
Abg. von Hagke⸗Schilfa (kons.): Zur wirklichen Besse⸗ rung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Eichsfeldes ist der weitere Ausbau des Eisenbahnnetzes unbedingt nöotig, in erster Linie der Bau einer Bahn von der Station Külstaädt der Linie Leinefelde-—Nieder⸗ hohne nach der Station Flinsberg oder Kalteneber der Linie Heiligen⸗ stadt —Schwepta. ““ 1“u““
Abg. Haarmann (nl.): Eine Linie von Lüdenscheid nach Hamborn ist für die Großindustrie von Lüdenscheid sowie für die umliegenden Industrieortschaften geradezu ein Lebensbedürfnis. Im vorigen Jahre ist derselbe Wunsch von uns geäußert worden und der
Minister hat eine eingehende Erwägung und Prüfung dieses Wunsches in Aussicht gestellt. Diese Erwägungen und Prüfungen müssen aber doch schließlich ein Ende haben und zu einem Entschluß führen. Ich möchte die Eisenbahnverwaltung dringend bitten, diesem Projekt näherzutreten. Redner trägt dann noch weitere Wünsche, namentlich zugunsten der Stadt Iserlohn vor und wünscht schließlich eine Zug⸗ verbindung von Berlin nach Cöln, die um Mitternacht den Pots⸗ damer Bahnhof verläßt und um 7 Uhr früh das Industrierevier erreicht. b ons.): Auf der in der letzten Zeit zur Schneidemühl — Posen müssen auch h würde auch eine schnellere und kürzere V zwischen Danzig und Breslau geschaffen. Man braucht nur einen Teil Schnellzüge der alten Strecke über die neue verkehren zu lassen. Notwendig ist auch das Einlegen eines D⸗Wagens um 4 Uhr Nachmittags von Kreuz nach Schneidemühl. Dringend notwendig ist der Bau der linken Braheuferbahn. Hoffent⸗ lich wird im nächsten Jahre das Versäumnis nachgeholt, die Bahn von Kantow nach Schwedt a. O. in das Nebeneisenbahngesetz aufzu⸗ nehmen.
Abg. Dr. Friedberg (nl.) wünscht Bahnverbindung, um das Dhünntal dem Verkehr zu erschließen. Hierbei müssen die Wünsche es neugegründeten Verkehrsverbandes erfüllt werden. Redner bringt dann noch eine Reihe von Wünschen der anhaltischen Bevölkerung bezüglich der Sonntagsfahrkarten und Sonderzüge vor. Auch werde
eine Eisenbahnverbindung zwischen Wiesenburg und Roßlau ge⸗
wünscht. Der Verkehr mit den südöstlichen Seebädern auf Rügen müsse erleichtert werden, indem die schmalspurigen Kleinbahnen in
normalspurige umgebaut werden, damit das lästige Umsteigen fortfalle.
Abg. Dr. Schröder⸗Cassel (nl.): Es ist bedauerlich, daß der Kreis Cassel diesmal keine Nebenbahn bekommen hat. Eine solche ist ganz besonders für das Oberwesertal notwendig. Hier könnte eine Bahn von Zimmersrode nach Gmünden leicht Abhilfe schaffen.
Eine direkte Vollbahnverbindung zwischen Cassel und Cöln hat der Minister wegen der großen Geländeschwierigkeiten abgelehnt. Aber solche haben ja dort mehr oder weniger alle Bahnprojekte. Es ist ja nicht nötig, sofort eine drei⸗ oder viergleisige Vollbahn zu bauen. Es genügt, die einzelnen Strecken allmählich auszubauen, bis die direkte Verbindung da ist. Notwendig ist auch eine Verbindung von Hofgeismar nach Wolfshagen. Auch die Schnellzugverbindungen nach
GCassel sind noch verbesserungsbedürftig, trotzdem schon manches besser
geworden ist. So muß die Abendverbindung Bebra—Cassel das ganze Jahr bestehen bleiben. Auch die Schnellzugsverbindung Frank⸗ furt— Cassel liegt noch sehr im argen.
Abg. Krawinkel inl.): Ich kann den Wunsch nach einer direkten Bahnverbindung zwischen Cöln —Cassel nur dringend unter⸗ stützen. Die Geländeschwierigkeiten sind ja nicht zu unterschätzen. Aber wir verfügen heute über genug technische Mittel, um sie leicht überwinden zu können. Diese ganze Frage kann übrigens schnell einer richtigen Lösung entgegengeführt werden, indem man das noch fehlende Schlußglied baut.
Abg. von Conrad⸗Fronza (freikonf.) bittet um den Ausbau der Bahn Thorn —Graudenz — Marienburg als zweigleisiger Bahn; er schildert eingehend, wie spät und wie langsam der Ausbau des west⸗ preußischen Bahnnetzes erfolgt sei und wie man anfänglich geglaubt habe, sich mit Nebenbahnen helfen zu können. Die rechte Weichsel⸗ uferbahn von Thorn nach Marienburg habe sich infolge der in⸗ dustriellen Unternehmungen sehr gut entwickelt, und deshalb sei der zweigleisige Ausbau dringend erforderlich. Dazu gehöre auch der Um⸗ bau des Bahnhofes in Thorn sowie des Bahnhofes in Culmse
Abg. Heckenroth kkons.) empfiehlt die Verbesserung der Ver⸗ bindungen zwischen dem Westerwald und dem Siegerland, insbesondere durch eine Linie von Marienberg nach Burbach oder nach Daaden. Außerdem würden für die dortige Basaltindustrie Tarifermäßigungen am Platze sein.
Abg. Ecke⸗Tschammendorf (Zentr.) bittet die Eisenbahn⸗
verwaltung, die neue Linie Liegnitz — Brockau möglichst über Neumarkt zu führen, und wünscht Beibehaltung des Personenzuges, der um Mitter⸗ nacht Breslau in der Richtung auf Kamenz verläßt.
Abg. Sielermann (kons.) befürwortet die Fortführung der Eisenbahn Nienburg —Rahden über Rahden hinaus bis zur Haupt⸗ bahn Bremen — Osnabrück und fährt fort: Es scheint, als ob dieser Bahnbau vollständig in Vergessenheit geraten wäre. Diese Bahn ist für die Entwicklung der Gegend unbedingt notwendig. Material
darüber ist im Eisenbahnministerium genügend vorhanden. Der Staat würde durch diese Bahn keinesfalls ein großes Opfer bringen, denn sie würde sich gut rentieren. Ich bitte die Regierung, in der nächstjährigen Vorlage dieses Projekt erscheinen zu lassen.
Abg. Hausmann⸗Lauenstein (nl.): Es ist kaum eine Entschuldigung dafür zu finden, daß man große Teile des Weser⸗ gebietes ganzlich ohne Bahnverbindung läßt. Ich möchte die Wünsche, die in dieser Beziehung die Halberstädter Handelskammer zum Aus⸗ druck gebracht hat, noch einmal nachdrücklich in Erinnerung rufen.
Abg. Badicke⸗Königsberg (kons.): Ich bitte, den Zugverkehr nach Wriezen von den umliegenden Orten her besser den Bedürfnissen der Schulkinder anzupassen. Ein wichtiger Zug kommt z. B. in Wriezen erst um 7,32 Uhr an, die Schulen fangen aber um 7 Uhr an. Dieser Verkehr muß früher gelegt oder, falls dies wirklich unmöglich sein sollte, was behauptet wird, ein Triebwagenver⸗ kehr eingerichtet werden, damit den Kindern der Umgegend Gelegen⸗ heit gegeben wird, die besseren Schulen Wriezens zu besuchen. Man konnte den Triebwagen auch gleich bis nach Berlin zum Stettiner
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Bahnhof durchlaufen lassen, da es sich ja im wesentlichen nur um einen Vorortverkehr handelt; dadurch würde ein ganzer Zug ge⸗ spart werden können.
Abg. Wittrock ffortschr Volksp.): Zwischen den Bahnen, die durch Schleswig⸗Holstein nach Norden gehen, liegt ein sehr frucht⸗ bares Gebiet, dessen Orte vielfach bis zu 15 Kilometer in der Luft⸗ linie bis zur nächsten Eisenbahnstation haben. Ich möchte daher be⸗ fürworten, daß die Interessen dieses Landes mehr berücksichtigt werden. Es kommen hier 35 politische Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 11 000 Menschen in Betracht. Eine direkte Verbindung zwischen Flensburg und Hufum könnte auch dadurch von besonderer Bedeu⸗ tung werden, daß sie die Kultivierung sehr ausgedehnter Oedländereien befordern würde. Große Werte liegen hier ungehoben; Hunderte von Familien könnten dort eine gute Existenz gründen; Tausende von Arbeitern, die jetzt vielleicht als Arbeitslose die Städte belasten, köoönnten hier Arbeit finden. Schleswig⸗Holstein leistet schon jetzt in der Viehzucht Bedeutendes. Die Kultivierung der Oedlaändereien konnte den Viehbestand noch mehr heben und somit auch für die Fleischversorgung von großer Wichtigkeit werden. Apenrade und Hadersleben liegen bis jetzt nicht an der Hauptbahn von Hamburg nach Vamdrup, sondern sind nur durch Kleinbahnen an das Eisen⸗ bahnnetz angeschlossen. Durch Heranziehung dieser Städte an den Durchgangsverkehr müssen die Verbindungen verbessert werden. Das kann nur geschehen durch Ausbau der Ostküstenbahn, über deren Not⸗ wendigkeit man sich überall einig ist. Hierfür werden auch nationale Interessen ins Feld geführt. Man soll den Norden besser dem Süden anschließen. Dies ist leichter möglich durch eine direkte Bahn als durch die von mancher Seite geplante Bogenbahn. Es ist sehr wichtig, daß vor allen Dingen die Verbindung nach Flensburg verbessert wird, weil dieses ein Zentrum der deutschen Kultur geworden ist. Die Bogenbahn würde für Flensburg eine Vergrößerung der Entfernung nach der Westküste mit sich bringen. Nationale wie wirtschaftliche Interessen lassen den Ausbau der direkten Linie gegenüber der Bogen⸗ bahn als durchaus wünschenswert erscheinen.
Abg. von Hassell (kons.): Die Verbindung von Hettstedt und Mansfeld mit dem Hinterlande ist sehr ungünstig. Durch einen Bahnbau von Ermsleben über Quenstedt nach Hettstedt ließe sich Ab⸗ hilfe schaffen. Dadurch konnte das Schieferfloz bei Mansfeld ganz anders ausgenutzt werden. Die Bahnverbindung Mansfeld —-Wippra ist auch recht mangelhaft. Die Verhältnisse haben sich in letzter Zeit wesentlich verschlechtert und werden sich noch weiter verschlechtern. Abhilfe tut dringend not.
Abg. Drinnenberg (Bentr.): Die endliche Erschließung des sogenannten Oberamtes im Kreise Hünfeld, um die sich die Bewohner des Oberamtes schon seit 50 Jahren vergeblich bemühen, ist dringend erforderlich. Die Klagen über mangelnde Fürsorge des Staates werden von Jahr zu Jahr stärker.
Abg. Berndt (Zentr.): Der Umbau des Bahnhofes in Münster⸗ berg muß endlich vorgenommen werden. Der geplante Umbau reicht nicht aus; es ist nur halbe Arbeit. Man sollte lieber etwas mehr aufwenden und ganze Arbeit machen. Dann möchte ich die Eisenbahn⸗ verwaltung bitten, darauf hinzuwirken, daß bei dem geplanten Bau der Schönheitssinn genügend zur Geltung kommt. Die Bedürfnisanstalt ist auf einem ganz ungeeigneten fiskalischen Platze angelegt worden. Man hat von Münsterberg verlangt, die Kosten der Verlegung zu tragen; aber da kennt man die Münsterberger schlecht, wenn sie dafür noch die Kosten zahlen sollen. Auf dem Bahnhof in Wartha sind ie Vorkehrungen im Interesse des reisenden Publikums nicht genügend.
em gewaltigen Verkehr von Kurgästen und Besuchern des Glatzer Bergkessels sind die Anlagen schon lange nicht mehr gewachsen. Dieser rimitiven Haltestelle in Wartha kommt der stolze Name Bahnhof überhaupt nicht zu. Zwei Beamte für die Abfertigung des Publikums ind, namentlich an den so sehr verkehrsreichen Sonntagen, viel zu gering. Wenn nicht Abhilfe erfolgt, trägt die Eisenbahnverwaltung an dem Eintreten schwerer Kalamitäten selbst die Schuld.
Abg. Schrewe (kons.) tritt für bessere Bahnverbindungen für Stadt und Kreis Wehlau ein.
Abg. Freiherr von Reitzenstein⸗Pleß (Zentr.): Die Eisen⸗ bahnverwaltung hat den eigenartigen Verhaltnissen des Kreises Pleß nicht immer genügend Rechnung getragen. So wurde von einer not⸗ wendigen Eisenbahnverbindung Abstand genommen, weil man sich in der Frage der Uebermittelung des Grund und Bodens nicht einig werden konnte. Auf diese Frage mussen die Mitglieder der Budgetkommission ihr besonderes Augenmerk richten. Denn es ist sicher, daß hier ein großes Bedürfnis vorliegt. Ebenso muß die Verbindung Sohrau— Loßlau, die wiederholt verlangt worden ist, bald in Angriff genommen werden. Gerade diese Linie ist dringend notwendig, da das einzige Hinterland des Kreises nach dem Westen liegt, wo keine Bahnver⸗ bindung besteht. Die Eisenbahndirektion Kattowitz sollte auf jeden Fall für besseren Anschluß von Gleiwitz ab sorgen. Es ist eine Rück⸗ sichtslosigkeit, wie lange dort gerade auf den Anschluß gewartet werden muß.
Abg. Brors (Zentr.) tritt für bessere Eisenbahnverbindungen im Kreise Wipperfürth ein.
— Abg. Sültemeyer k(kons.) tritt den Ausführungen des Abg. Sielermann bei.
Abg. Dr. Gottschalk⸗Solingen (nl.): Die Eisenbahnver⸗ bindung Remscheid —Solingen wurde als Nebenbahn gebaut, aber als Vollbahn eröffnet. Die Hoffnung, daß nun auch auf ihr ein Fern⸗ und Durchgangsverkehr stattfinden würde, hat sich nicht erfüllt. Die Strecke muß zur Erreichung des Fernverkehrs unbedingt an Zentral⸗ stationen angeschlossen werden. Auf jeden Fall müßte der direkte An⸗ schluß nach Cöoln begonnen werden. Notwendig ist auch ein Anschluß von Remschei ie Strecke Schwelm — Witten eventuell über Rons⸗ dorf. ese Weise würde eine direkte Verbindung auch mit D mund gewonnen. Die Zweifel an der Rentabilität dieser Strecke dürften sich dann als unberechtigt herausstellen. Der Redner wieder⸗ holt weiter den alten Wunsch einer Eisenbahnverbindung zwischen Hückeswagen— Krähwincklerbrücke und fordert auch Verbesserung der Bahnhofsverhältnisse in Ohligs. Hier müßten möglichst auch alle Durchgangszüge halten. Damit würde ein Wunsch der Gemeinde Wald erfüllt. — 1
88 Abg. Dr. Glattfelter (Bentr.) tritt wiederholt für die Er⸗ schließung der Hochebene des Saargaues zwischen Mosel und der unteren Saar durch einen Schienenweg ein. Die Bewohnerschaft sei seit angen Jahren unermüdlich, in Petitionen der Regierung die Not⸗ vendigkeiten der Bahn darzutun, aber bis jetzt ohne Erfolg. Auch die Kreisstadt Saarburg habe ein großes wirtschaftliches Interesse daran, an diese Bahn angeschlossen zu werden. Auch der alte Wunsch der Stadt Saarlouis, daß sämtliche Schnellzüge dort halten möchten, sei noch immer nicht erfüllt worden
Hierauf wird um 414 Uhr die Fortsetzung der Beratung
auf Donnerstag 10 Uhr früh vertagt. 8
Vizepräsident Dr. rsch erklärt, daß es vom Fortgange der Erledigung der Rednerliste im Laufe der nächsten Tagessitzung ab⸗ hängen wird, ob eine Abendsitzung abgehalten werden muß.
Verdingungen.
Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs, und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)
Italien.
6. Mai 1914, Vorm. 10 Uhr: Königliche Präfektur in Belluno. Vorarbeiten für die Regulierung des Flüßchens Rai, Ausmündung des Sees Santa Croce. Voranschlag 69 500 Lire. Vorläufige Sicherheit 4000 Lire, Kontraktspesen 2000 Lire. Zeugnisse ꝛc. bis 26. April 1914. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs⸗ anzeiger“.
6. Mai 1914, Vormittags 11 Uhr: Bürgermeisteramt in Appignano del Tronto. Bau von 3 Schulhäusern in San
“ .“
Martino, Orta und Sant'Anna. Voranschlag 59 642,19 Lire. Vor⸗
läufige Sicherheit und Kontraktspesen 2000 Lire, endgültige Sicher⸗ heit 110 der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
Belgien.
(Lastenhefte können, wenn nichts anderes vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.)
28. April 1914, 1 ¼ Uhr. Hôtel de ville in Brüssel: Liefe⸗ rung von 100 000 kg Hafer für den Straßenreinigungsdienst, 2 Lose. Lastenheft zum Preise von 50 Centimes vom Bureau de la Compta- bilité, Rue du Lombard 18, zu beziehen.
4. Mai 1914, 11 Uhr. Hauptbahnhof Antwerpen: Lieferung von 21 600 Platten aus Sandstein, Porphyr oder Quarzfels. An⸗ lieferung auf der Station Lockeren. Sicherheitsleistung 400 Fr. Lastenheft Nr. 923 kostenfrei. Eingeschriebene Angebote zum 30. April.
Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel: Lieferung von rund 211 000 kg Bolzen für Lokomotiven, Tender und Wagen, 33 500 kg verschiedener Sorten Nägel, 16 000 kg Stiften, 9100 kg Bapfen, 18 000 kg Nieten, 251 000 kg Holz⸗ und Metallschrauben usw.
2 Lose. Demnächst. Kuppelhaken und Spannvorrichtungen. verschiedenen Stationen.
Niederlande.
5. Mai 1914, 2 Ubr. Königlich Niederländisches Kolonial⸗ ministerium im Haag: Lieferung von: Besteck Lit. 19: 12 Platt⸗ formwagen auf Universaluntergestellen; Besteck Lit. Z 19: 60 000 ver⸗ zinkten flußeisernen Tirefonds; Besteck Lit. A 20: 121 000 flußeisernen Hakenbolzen. Die Bestecke liegen auf dem technischen Bureau des Kolonialministeriums zur Einsicht aus und sind bei der Firma Mart. Nyphoff im Haag, lange Voorhout 9, erhältlich, und zwar: Besteck Lit. v 19 für 2,50 Fl., die beiden übrigen für je 1 Fl. Die Angebote müssen am Tage der Verdingung vor 2 Uhr Nachmittags in einem dafur bestimmten verschlossenen Briefkasten im Kolonialministerium (technisches Bureau) eingeliefert sein.
Ebenda: Lieferung einer größeren Anzahl von 24 Lose. Anlieferung an
Statistik und Volkswirtschaft
Vorläufige Ergebnisse der deutschen Genossenschafts⸗ b
statistik für 1914 und das Vorjahr.
In einer Sondernummer der „Statistischen Korrespondenz“ vom 20. d. M. gibt das Königlich preußische Statistische Landesamt ver⸗ gleichende tabellarische Uebersichten über die vorläufigen Ergebnisse der deutschen Genossenschaftsstatistik für den Anfang des Jahres 1914 und des Vorjahres, und zwar über 1) die eingetragenen Genossenschaften in den deutschen Einzelstaaten nach der Haftpflichtart, 2) die eingetragenen Genossenschaften im Deutschen Reiche nach der Haftpflichtart und dem Gegenstande des Unternehmens, 3) die Bewegung der eingetragenen Genossenschaften im Deutschen Reiche nach Haftpflichtarten und dem Gegenstande des Unter⸗ nehmens, 4) die Zentral⸗ (Haupt⸗) Genossenschaften nach dem Gegen⸗ stande des Unternehmens in den Eiazelstaaten und 5) die Bewegung der Zentral⸗ (Haupt⸗) Genossenschaften im Deutschen Reiche. Von einer Veröffentlichung der Mitgliederzahlen hat hierbei abgesehen werden müssen, da sie für die Genossenschaften der meisten Einzel⸗ staaten in kurzer Frist nicht beschafft und zusammengetragen werden konnten.
Nach der Haftpflichtart unterschieden, bestanden ohne die Zentralgenossenschaften am 1. Januar 1913 und 1914
Genossenschaften
. mit un⸗
8 mit un⸗ zaf ins. teschr. hesche. beschr gesamt Qaft⸗ schuß. Hast⸗
162 12 275 161 13 119
130 130
8,— 920
dem Deutschen Reich. davon die meisten in: 1) Prerrz. und zwar: Prov. Ostpreußen.
—2— 202 0 00 *⁸8 S8* a — 0 0
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„ Westpreußen
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2) Bayern. 3) Württemberg
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5) Sachsen.
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7) Elsaß⸗Lothringern 8) Mecklenburg⸗ Schwerin..
9) Braunschweig.
10) Oldenburg... 11) Sachsen⸗Weimar⸗ 1.“ 12) Sachsen⸗Meiningen. 13) Sachsen⸗Coburg⸗ Gat1. 19 ss 1912
m Het. 16
05800SoSSS
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68aAnAbA vboʒgg-K⸗eECh
In den übrigen deutschen Staaten bestanden am 1. Januar 1914 je unter 100 Genossenschaften. .
13) Produktivgenossenschaften,
14) Zuchtvieb⸗ und Febe. 9.
Nach dem Gegenstande des Unternehmens und der Haft⸗ pflichtart verteilten sich die eingetragenen Genossenschaften im Deutschen Reiche ohne die Zentralgenossenschaften am 1. Januar 1913
und 1914, wie folgt:
Genossenschaften
4 mit un⸗ ins⸗ beschr.
samt Haft⸗ gesamt jicht
—
dorter Darlebaemser. (1211 16 89 ,1593 Ragsefgeseesceften. (1313 44 1118 Rebce genasenlchcfter. 1913 2199 1 171
258 1 Wareneinkaufsvereine. .n. ——
1914 295 18
Werkgenossenschaften, 1913 341 gewerblsche. .. . ig12 3439 71 Werkgenossenschaften, [1913 ¹ 1 688 569
landwirtschaftliche. s1914 1 907 575
Gen. zur Beschaffung von 11913 17
Maschinen ö n. I 1 Magazingenossenschaften, 3 ten, 1911 12. 1913 485 1914 509
sthn 151 913 5 —
gewerbliche Magaungenossenschaften, landwirtschaftliche.. 10) Rohstoff⸗ und Magazingen., gewerlttx. ... .. 11) Robstoff⸗ und Magazingen., landwirtschaftliche. 12) Produktivgenossenschaften, gewerbliche de S
1 8
8 SOO- 8- —9 bo bo
1914 155 1913 21 1914 22 1913 418 1914 431 3 934
—,— mmͤboadeneen
b landwirtschaftliche 11914 darunter: Meiereigenossen⸗ lüsn
1II1I.—*“¹“
8 1913 Brennereien.. 192
Winzervereine Gen. f. d. Bau u. 1913 Vertrieb v. Feld⸗ an⸗
uüu . Gartenfrüchten! Schlachtgenossen⸗ 11913 schaften .[1914 Fischereigenossen⸗ 11 schaften 11914 Forstgenossen- 1913 * sschaften CL1“
0C02E 09n 8 do bo bo bo
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enossenschaften 11914 - 1913
15) Konsumvereine.. .s1917
Wohnungs⸗ und Baugen., 11913 eigentllche .. .1914
17) Wohnungs⸗ und Baugen., Vereinshäuser.. 122
18) Sonstige Genossenschaften
5 1913 Summte8 1914
— 0
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127
4 336
33 3 347
20 881 162 12 275 21 314 161 13 119.
CCꝙ 0 C =SSenie OO San-9
2202
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Am 1. Januar 1914 (in Klammern sind die Zahlen des Vor⸗ zabres angegeben) bestanden im Deutschen Reiche 34 594 (33 318) ein⸗ getragene Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften, und zwar 21 314 720 881) mit unbeschränkter Haftpflicht, 161 (162) mit unbeschränkter Nachschußpflicht und 13 119 (12 275) mit beschränkter Haftpflicht. 1802 (2035) Genossenschaften wurden im Jahre 1913 neu eingetragen, 526 (468) Genossenschaften wurden aufgelöst. Die reine Zunahme im Jahre 1913 (1912) beläuft sich auf 1276 (1567) Genossen⸗ schaften; davon waren 433 oder 33,8s v. H. (699 oder 441 v. H.) mit unbeschränkter Haftpflicht und 844 oder 66,4 v. H. (868 oder 55,22 v. H.) mit beschränkter Haftpflicht. Die ziffermäßige Zunahme betrug 1903 1373 oder 6 22 p. H. des Anfangsbestandes. 1904 1431 (6,z, v. H), 1905 1087 (4,1 v. H.), 1906 1067 (48 v. H.), 1907 1150 (4, v. H.), 1908 1278 (428 v. H.), 1909 1296 (4,51 v. H.), 1910 1052 (3 87 v. H.), 1911 1274 (4,18 v. H.), 1912 1567 (4 8 v. H.) und 1913 1276 (3,8 v. H.). Auf die Einzelstaaten verteilte sich die Zunahme (— Abnahme) im Jahre 1913, wie folgt: Sie betrug in Preußen 643 (760), in Bavern 222 (395), in Sachsen 38 (78), in Württemberg 68 (63), in Baden 225 (97), in Hessen — 34 (4) und in den übrigen Einzelstaaten 104 (170).
Nach dem Gegenstande des Unternehmens sind an der Zunahme
Abnahme) beteiligt:
1912 1913
) Kreditgenossenschafte.... 689 459 darunter Darlehnskassenvereine... 652 414 2) Rohstoffgenossenschaften, gewerbliche. 33 37 1 K „landwirtschaftliche 85 232 Wareneinkaufsvereiieen .. 24 36 Werkgenossenschaften, gewerbliche.... 1]
8 ,landwirtschaftliche (363 (*21
Gen. zur Beschaffung von Maschinen und Geräten — — Magazingenossenschaften, gewerbliche ““ 4 14 8 ,landwirtschaftliche ... 12 24
Rohstoff⸗ und Magazingenossenschaften, gewerbliche 1
“ . . „landwirt⸗ 2) Produkrivgenossenschaften, gewerbliche
37 8 „landwirtschaftliche. 56
darunter Meiereigenossenschafter.. 43
14) Zuchtvieh⸗ und Weidegenossenschafter... 49 15) Konsumvereine. 1ö“ 25 16) Wohnungs⸗ und Baugenossenschaften, eigentliche 109 17) 8 8 2 „Vereinshäuser 6 18) Sonstige Genossenschefte . . 46 Summe . 1567
Nur die Zahl der Genossenschaften zur Beschaffung von Maschinen und Geräten hat sich im Jahre 1913 um 1 vermindert, während sie im Vorjahre keine Veränderung erfahren hatte.
Nach den im „Deutschen Reichsanzeiger“ veröffentlichten An⸗ meldungen zu den Genossenschaftsregistern sind weiter vom 1. Ja⸗ nuar 1914 bis zum 31. März 1914 (in Klammern sind die
ahlen für den gleichen Zeitraum des Vorjahrs beigefügt) im Deutschen Reiche 593 (532) Neueintragungen und 155 (116) Auf⸗ ösungen von Genossenschaften vorgekommen. Demgemäß bezifferte sich der Genossenschaftsstand im Deutschen Reiche am 1. April 1914 (1913) auf 35 032 (33 734) eingetragene Genossen⸗ chaften. Von den vom 1. Januar bis zum 31. März 1913 bezw. 1914 neu eingettagenen und aufgelösten Genossenschaften kommen
Elektrizitäts
““
*) das sind überwiegend
““
Neu⸗ Auf⸗ Zunahme eintragungen lösungen (— Abnahme) 1913 1914 1913 1914 1913 1914
Preußen.. 268 342 . 91 196 251 Bavpvem.. 107 81 22 93 59 Sachsen.. — 8 24 4 Württemberg 7 2 2 26 Baden.. 48 4 h 752 L*“ 2 1 — 2 — 7 andere Einzelstaaten. 64 18 50 32 Summe 532 593 155 416 438.
Nach dem Gegenstande des Unternehmens verteilten sich die Neu⸗ eintragungen und Auflösungen von Genossenschaften in den Monaten Januar, Februar und März 1913 bezw. 1914, wie folgt:
Neu⸗ * Gegenstand des Unternehmens: eintra⸗ n ass gungen . 1913 1914 1913 1914 1913 1914 1) Kreditgenossenschaftee 201 220 20 29 181 191 darunter Darlehnskassen⸗
1066 17 18 168 179 6 8
14 . 7 6
3 27
—
111““ 2) Rohstoffgenossenschaften,
1— 3) Rohstoffgenossenschaften, landw. 65 88 4) Wareneinkaufsvereine ... 9 8 5) Werkgenossenschaften, gewerbl. 2 6) Werkgenossenschaften, landw.. 72 89 7) s z. Beschaffung v. Masch.
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8) Magazingenossenschaften, IZeöö“
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9) 6 „landw. 10) Rohstoff, u. Magazingen., öA111“”
11) Rohstoff⸗- u. Magazingen., wböö“
12) Produktivgenossenschaften, ve*
13) Produktivgenossenschaften, 111“ darunter Meiereigenossenschaften 14) Zuchtvieh⸗ u. Weidegenossensch. “ 16) Wohnungs⸗ u. Baugen., eigentl. 17) 8 „ „ Vereinsh. 18) Sonstige Genossenschaften.. ᷓ““
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S SS8S Scogn GSDSGR 8 IRanto — g 4— ———
—
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. (Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 16 vom 22. April 1914.)
Pest. Aegypten. Vom 28. März bis 3. April erkrankten in Menuf 2 Personen. Marokko. In Fedala wurden zufolge Mitteilung vom 1. April 2 weitere Pestfälle festgestellt. Britisch Ostindien. In den beiden Wochen vom 8. bis 21. März erkrankten 15 805 + 20 724 und starben 13 168 + 17 453 Personen an der Pest. Von den 30 621 Todesfällen kamen 15 004 auf die Vereinigten Provinzen (davon 5923 auf die
Division Benares) 8688 auf Bihar und Orissa (davon 3529 auf den Distrikt Saran in der Division Tirhut), 1472 auf das Punjabgebiet, 1446 auf die Präsidentschaft Bombay (davon auf die Städte Bombay und Karachi 194 und 164), 709 auf Burma (davon auf die Städte Rangun und Moulmein 117 und 16), 259 auf die Präsidentschaft Madras, 184 auf Raj⸗ putana und Ajmer Merwara, 128 auf den Staat Mysore, 55 auf Bengalen (davon 31 auf Kalkutta), 47 auf Hydera⸗ bad, 13 auf Zentralindien, 12 auf die Nordwestgrenz⸗ provinz, 3 auf Kaschmir und 1 auf Delhi.
Cevlon. Zufolge Mitteilung vom 18. März sind in Colombo bis dahin 75 Personen an der Pest erkrankt und davon 65 gestorben.
Hongkong. Vom 8. bis 14. März 38 Erkrankungen (davon 25 in der Stadt Viktoria) und 29 Todesfälle.
Cholera.
Türkei. In Konst antinopel vom 29. März bis 4. April 2 Todesfälle.
8 Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 12. bis 18. April wurden 7 Erkrankungen (davon 6 bei Ausländern) festgestellt, und zwar 5 in Turzno (Landkreis Thorn), 1 in Seehausen (Landkreis Graudenz, Reg.⸗Bez. Marienwerder) und 1 in Schramberg (Ober⸗ amt Oberndorf, Schwarzwaldkreis).
Oesterreich. Vom 29. März bis 4. reich 3 Erkrankungen, in Vorarlberg 1.
Hongkong. Vom 8. bis 14. März 2 Erkrankungen (davon 1 in der Stadt Viktoria) und 1 Todesfall.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 12. bis 18. April wurde 1 Erkrankung in Kattowitz (Reg.⸗Bez. Oppeln) festgestellt.
Oesterreich. Vom 29. März bis 4. April in Galizien 71 Erkrankungen, in der Bukowina 1.
Genickstarre.
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b April in Niederöster⸗ e
Preußen. In der Woche vom 5. bis 11. April sind 8 Er⸗
krankungen (und 6 Todesfälle) in folgenden Regierungsbezirken (und Kreisen] angezeigt worden: Landespolizeibezirk Berlin 1 [(Berlin⸗Wilmersdorf]l, Reg.⸗Bez. Arns berg 2 (2) (Gelsenkirchen Land 1, Hattingen — (1), Hörde Land 1 (1)], Düsseldorf — (2) [M.⸗Gladbach Stadt 1, Mörs 1], Münster 3 (1) [Recklinghausen Stadt 1 (1), Recklingbausen Land 21., Oppeln 1 (1) (Gleiwitz Land], Wiesbaden 1 (Frankfurt a. M.].
Schweiz. Vom 29. März bis 4. April 1 Erkrankung in Chaux⸗de⸗Fonds (Kanton Neuenburg).
Spinale Kinderlähmung.
Preußen. In der Woche vom 5. bis 11. April sind 2 Er⸗ krankungen, und zwar je 1 in Berlin und im Kreise Duderstadt (Reg.⸗Bez. Hildesheim), gemeldet worden.
Oesterreich. Vom 22. bis 28. März im Küsten lande 2 Erkrankungen.
“ Verschiedene Krankheiten Iin der Woche vom 5. bis 11. April 1914.
Pocken: Konstantinopel (29. März bis 4. April) 3, Moskau 8, St. Petersburg 1, Warschau 6 Todesfälle; St. Petersburg 3, Warschau (Krankenhäuser) 7 Erkrankungen; Varizellen: Nürnberg 23 Erkrankungen; Fleckfieber: Moskau, Odessa, Warschau je 1 Todes⸗ fall; Odessa 4 Erkrankungen; Milzbrand: Moskau 1 Todesfall; Reg.⸗Bezirke Frankfurt, Minden, Mecklenburg⸗Schwerin, Wien je 1 Erkrankung; Influenza: Berlin 3, Antwerpen 1, London 9, Moskau 8, Paris 2, St. Petersburg 5, Warschau 1 Todesfälle; Nürnberg 29, Kopenhagen 64, Odessa 43 Erkrankungen; Genick⸗ starre: Christiania 1 Todesfall; Augsburg 1, Budapest 2, Christiania 3 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte (1895/1904: 1,04 %) gestorben in Beuthen, Colmar — Erkrankungen wurden gemeldet im Landespelizei⸗
bezirk Berlin 152 (Stadt Berlin 99), in den Reg⸗⸗Bezirken Arnsberg 123, Düsseldorf 115, in Stuttgart 26, Hamburg 42, Budapest 74, Christiania 31, Edinburg 36, Kopenhagen 30, London (Krankenhäuser) 306, Odessa 29, Paris 116, St. Petersburg 50, Warschau (Krankenhäuser) 62, Wien 94. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet an: Masern und Röteln in Nürnberg 27, Hamburg 21, Budapesft
309, Kovpenhagen 146, Odessa 65, Paris 153, St. Petersburg 6539
Diphtherie und Krupp im Landespolizeibezink Berlin 164 (Stadt Berlin 98), in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 135, Düsseldorf 118, in Augeburg 61, Hamburg 62, Budapest 37, London (Krankenhäuser) 122, Paris 49, St. Petersburg 56, Stockholm 22, Wien 56; Keuch⸗ husten in Budapest 51, Odessa 54; Typhus in Paris 37
Handel und Gewerbe. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen⸗ gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie
Sund Landwirtschaft“ü) Frankreich.
Vorgeschlagene Erhöhung des Zolles für gewisse Werkzeuge für Mechaniker. In der Deputiertenkammer ist von einem Abgeordneten ein Gesetzesvorschlag eingebracht, wonach für Spiralbohrer (amerikanische und andere), Gewindebohrer, Schneid⸗ backen für Kluppen, Reibahlen und Fräser in einem Stück (Nr. 537 des Zolltarifs) der Zollsatz von 10 v. H. (Mindesttarif) auf 25 v. H. des Wertes erhöht werden soll.
Die Deputiertenkammer hat den Vorschlag ihrem Zollausschuß zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen. (Chambre des députés Nr. 3562. — Nach einem Berichte des Kaiserlichen Generalkonsulats in Paris.)
b Rußland. Ergänzung Verzeichnisses der Waren, Besichtigung auf Grund von Frachturkunden gestattet ist. Der Finanzminister hat durch Verfügung vom 26. Februar 1914 das am 16. März 1906 bestätigte Verzeichsnis der Waren, deren Be⸗ sichtigung auf Grund von Frachturkunden gestattet ist, durch Auf nahme folgender Waren vervollständigt: Artikel und Punkte des Zolltarifs: Artikel 5 Punkt 1 bis Gemüse Artikel 6 Punkt 1 b Obst und Beeren 8 Artikel 14 Punkt 1 Pilze Artikel 34 FKleisch und Würste Artikel 36. Bluutter Artikel 37 Punkt Frische Fische 8 Artikel 39 Eßwaren und Futtermittel für Tiere Aus Artikel 62 Punkt 41 Lebende Pflanzen, Zwiebeln, Wur⸗ zeln und Wurzelstöcke von Blumen und Zierpflanzen. Kohlen. (Kufsische Gesebsammlung.
Benennung der Waren:
Aus Artikel 79 Punkt 1 a u. b
Schuldeintreibung in den neuserbischen Gebieten. n einem Schreiben der Handelskammer in Belgrad an die Saloniker Handelskammer wird den Kaufleuten, die Schuldbeträge in Neu Serbien einzukassieren haben, geraten, sich zu dem Zwecke an die Handelskammer des Ortes, wo der Schuldner wohnt oder an den jeweils zuständigen Vertreter der Belgrader Handelskammer zu wenden. In dem Schreiben ist des ferneren gesagt, daß die in den neuserbischen Gebieten wohnenden Schuldner der Saloniker Kauf⸗ mannschaft 30 % ihrer Schuld sofort und den Rest in zwei bis drei Monaten tilgen würden. Die Handelskammer in Belgrad schätzt die den Saloniker Kauf⸗ leuten aus Neu Serbien geschuldete Summe auf rund 10 Mill. Fr. Die Saloniker Kaufmannschaft hat in einer Versammlung das Anerbieten der Belgrader Handelskammer angenommen und diese er⸗ sucht, eine Liste der in Neu Serbien etablierten Handelskammern und der Vertreter der Belgrader Handelskammer daselbst aufzustellen. Bei dem starken Anteil deutscher Firmen an den Forderungen in Neu Serbien dürfte das von der Handelskammer in Belgrad vor⸗ geschlagene Verfahren auch für die deutschen Handelskreise von Interesse sein. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Salonik.)
ö „Entwurf eines Geschmacksmustergesetzes. Im Re⸗ präsentantenhause der Vereinigten Staaten von Amerika ist am 12. Januar 1914 der Entwurf eines Geschmacksmustergesetzes vorgelegt und dem Ausschuß für Patentsachen überwiesen worden. Die Druck⸗ sach⸗ (H. R. 11 321) liegt während der nächsten Woche im Zollbureau des Reichsamts des Innern, Wilhelmstraße 74, zar Einsichtnahme aus.
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Mexiko.
Beseitigung des 50 prozentigen Zollzuschlags. Laut Mitteilung im Board of Trade Journal ist der durch Detret vom 18. Oktober 1913 eingeführte 50 prozentige Zollzuschlag durch ein Dekret vom 30. März 1914 wieder aufgehoben worden.
Marokko.
Verzicht Rußlands auf die Konsulargerichtsbarkeit in der französischen one des Scherifischen Reichs. Mittels Erklärung vom 15.,28. Januar 1914 hat Rußland für seine Konsuln, Staatsangehörigen und Niederlassungen in der französischen Zone des Scherifischen Reichs auf alle Rechte und Vorrechte ver⸗ zichtet, die sich aus den Kapitulationen ergeben. Die zwischen Rußland und Frankreich bestehenden Verträge und Uebereinkommen aller Art sollen sich mit vollem Rechte, unbeschadet eines entgegenstehenden Vorbe halts, auf die französische Zone des Scherifischen Reichs erstrecken. Alle in den Verträgen und Uebereinkommen zwischen Rußland und Frankreich nicht erwähnten Rechte und Vorrechte, die in der fran⸗ zösischen Zone des Scherifischen Reichs einer anderen Nation jetzt oder künftig gewährt werden, sollen in gleicher Weise und be⸗ dingungslos auf die russischen diplomatischen und konsularischen Vertreter sowie die russischen Staatsangehörigen und Niederlassungen erstreckt werden. (Russische Gesetzsammlung.) 8
China.
Währungsgesetz. Durch Erlaß des Präsidenten vom 7. Fe⸗ bruar 1914 ist das Waährungsgesetz nebst dem zugehörigen Ausfüh⸗ rungsgesetz veröffentlicht worden. Das Gesetz tritt noch nicht in Kraft, vielmehr ist die Bestimmung dieses Zeitpunkts einem Erlasse des Präsidenten vorbehalten.
Die chinesische Regierung hat sich für die Silberwährung ent⸗ schieden; sie ist im allgemeinen auf die Vorschläge zurückgegangen, die in dem Kaiserlichen Edikt von 1910, betreffend die Währungs⸗ reform, enthalten waren. Die Währungseinheit ist der Silber⸗ dollar „Jüan“ von 23,97795048 g Feingehalt. Das Dezimalsystem wird eingeführt. Der Dollar besteht aus 100 Cent und 1000 Li; er ist gesetzliches Zahlungsmittel für jeden Betrag. Neben dem Silberdollar werden noch folgende Münzen als Scheidemünzen ge⸗ prägt: 50 Centstücke, 20 Centstücke und 10⸗Centstücke in Silber, 5⸗Centstücke in Nickel sowie 2⸗Centstücke, 1-Centstücke, 5, 2⸗ und 1⸗Listücke in Kupfer.
Die 50⸗Centstücke sind gesetzliches Zahlungsmittel bis zum Höchst⸗ betrage von 20 Dollar; die 20⸗ und 10⸗Centstücke bis zu 5 Dollar, die Nickel⸗ und Kupferstücke bis zu 1 Dollar. (Nach einem Bericht der Kaiserlichen Gesandtschaft in Peking.) 1“
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