schränken, damit sie nicht etwa zu einem fremden Beruf übergehen, sondern der Volksschule erhalten bleiben. Meine Herren, was habe ich denn wesentlich anderes eingerichtet? Ich habe bestimmte Kurse mit bestimmtem Inhalt an Universitäten und an der Akademie in Posen eingerichtet, in denen ein hochschulmäßiger Unterricht erteilt wird, um die an dem Kursus teilnehmenden Lehrer in den Fächern weiter fort⸗ zubilden, die sie für ihren Beruf, namentlich als Seminarlehrer, be⸗ dürfen, und ihnen Gelegenheit zu geben, in diesen Fächern wissenschaft⸗ liche Arbeit zu treiben. Das ist doch das, was, wie Herr von Campe auch wünscht, die Volksschullehrer auf der Universität lernen sollen. Insofern ist der Unterschied nicht sehr groß. Wenn er so freundlich war, meine Bemühungen auf diesem Gebiete hervorzuheben, die darauf gerichtet sind, die Fortbildung unserer Lehrerschaft zu stützen, zu fördern, ihnen die Möglichkeit zu verschaffen, auch eine weitere Lauf⸗ bahn sich zu eröffnen, vorwärts zu kommen, so hat er dabei die von mir eingerichteten Kurse doch wohl zu kurz behandelt; ich gewann den Eindruck, als wenn sie ihm persönlich überhaupt nicht bekannt seien. (Heiterkeit.) Sie sind, wie Sie wissen, in Berlin, in Münster und in
Posen eingerichtet. Gewiß ist es richtig, was der Herr von der fort⸗
schrittlichen Volkspartei sagte: das ist nichts Neues, der Gedanke sei alt, es haben auch früher in Berlin schon Kurse stattgefunden. Aber mit der inneren Einrichtung, die sie jetzt haben, bestanden sie bisher eben nicht. Zuerst wurde von mir in Posen ein solcher neuer Kursus einge⸗ richtet, dann wurde in Berlin der frühere Kursus völlig reorganisiert, und es folgte ihm der in Münster. Erfahrungen über diese Kurse sind erst seit drei Jahren da. Und diese Kurse haben mit gewissen Schwie⸗ rigkeiten zu kämpfen gehabt; denn diejenigen, die auf ihre Fahne ge⸗ schrieben haben: für die Volksschullehrerschaft die Oeffnung der Uni⸗ versitäten! sind natürlich keine Freunde von diesen Kursen, weil sie fürchten, daß damit das Ziel ihnen verstellt wird. Also die Kurse haben eine gewisse Gegnerschaft gehabt. Trotzdem kann ich sagen, daß, soweit man nach 3 Jahren urteilen kann, die Kurse voll befriedigt haben. Ich habe ihnen eine besondere Pflege angedeihen lassen, und habe jetzt kürzlich, als die Abschlußprüfung in Münster stattfand, meinen Re⸗ ferenten dorthin gesandt, um sich von dem, was dort gearbeitet worden ist, zu überzeugen und mir darüber zu berichten. Nun, meine Herren, das Ergebnis ist im hohen Grade befriedigend.
Vor mir liegt ein Verzeichnis der Prüfungsarbeiten, welche von den Teilnehmern der Kurse in Münster in diesem Jahre angefertigt und von den zuständigen Professoren eingehend beurteilt worden sind. Die Themen sind aus den Gebieten der Pädagogik, der deutschen Literatur, der Geschichte, der Erdkunde, der Naturkunde usw. genom⸗ men und sind so gestellt, daß sie eine wissenschaftliche Bearbeitung verlangen. Die eingehend begründeten Urteile der Professoren sind durchweg sehr anerkennend und zeigen, daß die Teilnehmer am Kursus tatsächlich wissenschaftlich zu arbeiten gelernt haben.
Die Professoren der Universität, die jetzt zwei Jahre an dem dortigen Kursus tätig gewesen sind, haben sich einstimmig dahin geäußert:
1) daß durch Kurse wie in Münster das Ziel, Seminariker zur wissenschaftlichen Bearbeitung der für das Seminar in Frage kommenden Stoffe zu befähigen, durchaus erreichbar sei,
2) daß dieser von der Unterrichtsverwaltung eingeschlagene Weg zurzeit der einzige sei, der zu dem erstrebten Ziele führe.
Also, meine Herren, ich glaube, in der Tat, man tut recht, wie es der Antrag Iderhoff wünscht, an diesen Kursen festzuhalten, sie weiter zu pflegen und auszubauen, was durchaus in der Absicht der Unterrichtsverwaltung liegt, aber davon abzusehen, nun wieder andere Vorschläge zu machen und andere Einrichtungen zu treffen, die hier nur schädlich wirken können, indem, wie ich glaube, auf diesem Ge⸗ biete wirklich das zurzeit Notwendige geschaffen worden ist. Man sollte doch nun erst einmal abwarten, ob sich das nun weiter bewährt. Ich wiederhole: soweit unsere Erfahrungen bisher reichen, sind sie günstig, und das alles spricht dafür, diesen Weg weiter zu beschreiten.
Nun, meine Herren, ist es aber bei diesen Einrichtungen keines⸗ wegs meine Absicht, den sogenannten Assessorismus, wie Herr Abg.
Dr. Heß sich ausdrückte, auch in die Lehrerschaft hineinzutragen. Ich will mich durch die getroffenen Einrichtungen keineswegs binden, daß ich nur die Lehrer in eine gehobenere Stellung befördere, die durch diese Kurse gegangen sind. Das ist durchaus nicht die Absicht, sondern die Absicht dieser Kurse und aller der Einrichtungen, die ich nach dieser Richtung getroffen habe, ist, die Fortbildung der Lehrer zu fördern, ihre Kenntnisse, ihr wissenschaftliches Verständnis zu heben und ihnen bei der Arbeit, die viele von ihnen, wie ich weiß, an sich selbst dauernd mit Fleiß fortsetzen, behilflich zu sein. Wenn aber ein Lehrer in der Praxis Tüchtiges leistet, sich selbständig fortbildet, so kann er sehr wohl auch in eine höhere Stellung als Kreisschul⸗
inspektor, als Seminarlehrer usw. kommen, auch wenn er
keinen dieser Fortbildungskurse besucht hat. Ich will also nicht ein Monopol schaffen für die Kursisten, sondern die Kurse sollen den Lehrern nur eine Hilfe geben, um sich fortzubilden. Natürlich wird aber bei der Besetzung von solchen gehobenen Stellen auf die Kur⸗ sisten ganz besonders zurückgegriffen werden. Denn einmal suchen wir uns schon bei Aufnahme der Lehrer in die Kurse die geeigneten Per⸗ sönlichkeiten aus, und dann haben wir doch auch durch die Abschluß⸗ prüfung die Gewähr, daß sich diese Herren vier Semester lang wissenschaftlich mit Erfolg beschäftigt haben. Ich möchte nur, wenn ich das ausführe, hervorheben, daß nun nicht etwa nur diejenigen, die einen Kursus durchgemacht haben, eine Karriere als Lehrer machen können; das würde ich nicht für richtig halten.
Im übrigen sind auch jetzt schon in die gehobenen Stellen, von denen ich sprach, vielfach Seminariker berufen worden, wie Sie wissen — ich habe das ja wiederholt hier hervorgehoben —, und es sind unter diesen beförderten Seminarikern eine ganze Reihe, die einen derartigen Kursus nicht durchgemacht, die sich selbst fortgebildet und durch ihre praktische Tätigkeit gezeigt haben, daß sie tüchtige Lehrer sind, die sich zum Eintritt in eine gehobene Stellung eignen. Das wird, wie gesagt, auch in Zukunft der Fall sein.
Uebrigens sind die Zahlen, die in dieser Beziehung hier mitgeteilt worden sind, nicht zutreffend; namentlich treffen auch die Zahlen nicht zu, die über die Seminariker unter den Seminaroberlehrern ange⸗ führt worden sind. Allein im letzten Jahre sind etwa 32 Seminariker von mir in Seminaroberlehrerstellen berufen worden. Auch in die Kreisschulinspektionen habe ich zahlreiche Seminariker berufen und werde das auch in Zukunft tun. Es wird das ja um so leichter sein, wenn ich noch mehr durch diese Kurse vorgebildete Anwärter dazu haben werde.
Wenn hierbei hervorgehoben worden ist, daß eine so große Zahl von Theologen in die hauptamtlichen Kreisschulinspektionen berufen worden sei, so müssen Sie doch bedenken, daß unter den nebenamt⸗ lichen Kreisschulinspektoren sich eine große Zahl von Theologen be⸗ findet, von denen sich viele in diesem Amte in jahrelanger Praxis bewährt haben; da liegt es doch sehr nahe, daß man aus ihrer Zahl auch jetzt manchen entnimmt, um die hauptamtlichen Kreisschulinspek⸗ tionen zu besetzen. Da kann man, glaube ich, mit Recht nicht be⸗ haupten, daß das keine sachverständigen Männer wären; denn es ist von allen Seiten, auch von fortschrittlicher Seite, immer anerkannt worden, daß unter den nebenamtlich als Kreisschulinspektoren fungie⸗ renden Geistlichen auch außerordentlich tüchtige Schulmänner vor⸗ handen seien. Also es handelt sich, glaube ich, um einen ganz natür⸗ lichen Vorgang, an dem man eine abfällige Kritik nicht zu üben braucht.
Ich glaube, daß ich mich hier auf diese Ausführungen beschränken kann. Ich will aber noch sagen, daß ich von meinem Standpunkt aus gegen die Annahme des Antrages Iderhoff, wenn es demnächst in der Kommission dazu kommen sollte, nichts einzuwenden hätte. Er gibt das wieder, was die Unterrichtsverwaltung tatsächlich unternimmt, und bestärkt sie darin, auf dem Wege, den sie einzuschlagen begonnen hat, fortzuschreiten.
Was den Zusatzantrag des Herrn Abg. Dr. Heß anlangt, so habe ich gegen ihn an und für sich auch nichts wesentliches einzuwenden. Er würde auch nicht mit den bestehenden Grundsätzen, die von der Unterrichtsverwaltung angeführt worden sind, im Widerspruch stehen, er würde sie aber einigermaßen einengen. Wenn im allgemeinen verlangt wird, daß die Kursisten die Mittelschullehrerprüfung ab⸗ gelegt haben sollen, so hat das seinen Grund darin, daß wir wünschen, daß diese Kursisten sich vorher schon wissenschaftlich beschäftigt haben, um an dem Kursus mit um so größerem Erfolg teilnehmen zu können. Das ist der innere Grund, warum das verlangt wird. Aber es gilt nicht als schroffe Regel mit dem Erfolg, daß nie⸗ mand in den Kursus aufgenommen werden darf, der nicht das Mittel⸗ schullehrerexamen gemacht hat. Auch jetzt sind schon Volksschullehrer ohne Mittelschullehrerexamen, die sich sonst ausgezeichnet hatten, namentlich auch durch Bewährung im praktischen Beruf, in diese Kurse aufgenommen worden. Also die Verwaltung hat nicht einmal das Examensprädikat „Gut“ verlangt, wie es in dem Antrage Heß vor⸗ gesehen ist, sodaß vielleicht der Antrag eine andere Form bekommen könnte, um das festzulegen, was die Unterrichtsverwaltung jetzt schon tut. Bei einer derartigen Modifikation würde von der Unterrichts⸗ verwaltung um so weniger gegen das Amendement des Herrn Abg. Heß zu sagen sein.
Im übrigen, meine Herren, wird die Unterrichtsverwaltung Ihnen jede weitere Auskunft in der Kommission geben, und ich hoffe, daß
der Tat alle Mühe geben, auf diesem Gebiete vorwärts zu kommen, unserer Lehrerschaft die Mittel an die Hand zu geben, um sich fortzu⸗ bilden. Ich weiß sehr wohl, wie stark das Streben nach Fortbildung und Fortentwicklung ihres Wissens in der Lehrerschaft ist, und ich bin durchaus bereit, ihnen weiter auf diesem Wege zu helfen und ihnen auch darin zu helfen, daß sie immer mehr in gehobene Stellungen der Schulverwaltung gelangen können. (Bravo! rechts und im Zentrum)
Abg. Eickhoff (fortschr. Volksp.): Ich beantrage, sämtliche Anträge der Unterrichtskommission zu überweisen. Der Abg. von Kessel war neulich darüber erstaunt, daß ich so warm für die Einheits⸗ schule gesprochen habe; denn die Einheitsschule sei kein fester Begriff sie sei eine Gefahr für die Volksschule „ und diese habe schon Aufgaben genug zu erfüllen. Eine organische Verbindung der ver⸗ schiedenen Schularten kann unter anderem auch dadurch erreicht werden daß der Beginn des fremdsprachlichen Unterrichts von der Sexta nach der Quinta verlegt wird. In anderen Ländern, z. B. Frankreich ist dies schon lange geschehen. Man sollte in den unteren Klassen dafür mehr Wert auf den deutschen Unterricht legen, denn dieser wird zuf unseren höheren Lehranstalten noch recht stiefmütterlich behandelt. Bisher ist es in den seltensten Fällen möglich, den Durchschnittsschüler in drei Jahren in der Volksschule so vorzubereiten, daß er mit Erfolg in die Sexta eintreten kann. Dieses Ziel muß aber erreicht werden, denn unsere Jungens sitzen ohnehin schon zu lange auf der Schulbank. Die Meinung über den Begriff Einheitsschule ist selbst innerhalb der einzelnen Parteien noch vielfach geteilt. Die Einheitsschule ist eine Zukunftsschule, schon aus dem Grunde, weil tatsächlich die Verhältnisse sich noch nicht so entwickelt haben, daß man gegenwärtig an eine solche Einheitsschule denken kann. Trotzdem wünschen wir, daß wir der Verwirklichung der Einheitsschule zustreben und dieses Problem recht bald gelöst werden möge.
Abg. Heins (Wirtsch. Vgg.): wir einen berechtigten Kern an. in möglichst vollkommener
In beiden Anträgen erkennen Das Bestreben der Lehrer, sich Art für ihren verantwortlichen weiter zu bilden, ist hocherfreulich. Wir wollen die Wege ebnen helfen, um den Lehrern eine gediegene, für ihren Beruf praktische Vorbildung zu ermöglichen. Gegen die vor⸗ liegenden Anträge haben wir jedoch einige Bedenken. Die sächsische Regierung hat unter gewissen Bedingungen den Lehrern den Besuch der Universität gestattet. Sie können vier bis fünf Semester Pädagogik studieren. Diese Studenten der Pädagogik erwerben sich durch eine Art Schlußprüfung die Berechti⸗ gung, als Lehrer an Seminaren oder als Kreisschulinspektoren oder, wie man sie in Sachsen nennt, Bezirksinspektoren tätig zu sein. Diese Einrichtungen sind aber nicht ohne weiteres mit unseren preußischen zu vergleichen. Wir haben auch heute schon eine ganze Anzahl Lehrer, die sich durch eine Prüfung an einem Gymnasium die Berechtigung zum Universitätsbesuch erworben haben. Die akademische Bildung wird vielfach überschätzt. Auch aus Vofksschullehrerkreisen kommen außer⸗ ordentlich tüchtige und anerkannte Männer hervor. Ich erinnere nur an den Erfinder des Telephons und an einige Herren aus diesem Hause. Wir halten eine gute Fachausbildung der Lehrer für besser als eine akademische Ausbildung. Wir sind aber bereit, besonders befähigten jungen Lehrern das Universitätsstudium zu ermöglichen. Die Seminare aber dürfen nicht auf das Universitätsstudium zugeschnitten werden, sie müssen das, was sie sein sollen, nämlich Fachanstalten bleiben. Meine Freunde stehen auf dem Boden des Antrags der Unterrichts⸗ kommission, der die Regierung crsucht, die akademischen Kurse so aus⸗ zubauen, daß die Lehrer Gelegenheit haben, sich zu den höheren Stellungen und für ihren Veruf besser vorzubereiten. Die Anträge der Abgg. Dr. Iderhoff, Dr. von Campe und Dr. Heß scheinen mir überflüssig zu sein. halte eine Zusammenlegung von Seminaren nicht für wünschenswert, sondern glaube, daß der Geldbeutel für die Lehrerbildung lieber etwas weiter auf⸗ getan werden könnte. Bei der Lehrerbildung muß gewiß der nötige Nachdruck auf die Vermittlung von Wissen gelegt werden, aber es kommt auch, auf die Aushildung von sittlich starken und religiösen Persönlichkeiten an. Wer auf unseren Religionsunterricht losschlagt, der kann mir trotz aller sonstigen Qualifikation doch nicht geeignet erscheinen, unsere Lehrer heranzubilden. Aus Gründen des religiösen Friedens trete ich entschieden ein für die konfessionellen Schulen. Wir wollen auf unseren Lehrerbildungsanstalten treu⸗ deutsche Männer heranhilden und wir handeln nach dem Wort: Rückwärts nimmer, vorwärts immer! und zugleich auch aufwärts. Mit der Ueberweisung der Anträge an die Unterrichtskommission sind wir einverstanden.
Abg. Dr. von Coempe’ (nl.): Der Minister hat geglaubt, in meiner Rere Widersprüche finden zu sollen. Ich will nur fest⸗ stellen, daß das, was ich ausgesprochen habe, ganz genau dasselbe ist, was wir immer vertreten haben. Wir mußten die Anträge von neuem stellen, weil die Anträge im vorigen Jahre beim Schluß der Session liegen geblieben waren, und weil uns die Sache selbst am Herzen liegt. Weil ich eine sachliche und ruhige Auseinandersetzung wünsche, wird das Haus mich verstehen, wenn ich erkläre, daß ich gegen den Abg. Heß nichts zu sagen habe.
Abg. Dr. Heß (Zentr.): Da der Abg. von Campe nichts gegen mich sagt, kann ich verzichten. 1XX“ 8
Damit schließt die Besprechung.
Sämtliche Anträge werden der Unterrichtskommission über⸗ wiesen.
Um 5 ½¼ Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung des
8 2
Kultusetats auf Freitag 11 Uhr.
Sie sichi r Kommission davon überzeugen werden, daß wir uns in
Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.
Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark
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45 540 174 1 465 1 670 382 1 288 2839 84 2 755 3 709 2 1 125 1 691 585 19014 1 407 710 619 3 436 2 112
702 371
489 30 7 624 1 669 4 198 2 082 Plauen i. V... 615 44 Straßburg i. Els.. 1 801 816 Ptutahh 2 319 296
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S 1 257 2 677 2 434 74
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6 608 1 563
977 88 2 817 1156 38 9 605 1 099 291] 2 309 79 28]1 604 459
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7 1235 45 252 844 31 7 164 2 279 6 2 273 435 7422 331 2 914 50 3 b 109 1 747 591 G 8 1 100 772 74 r 3 016 801 309 1 125 521 497 329 15 376 1480 3 183 1 333 842 1 917 4 628 3 88 662 828 867 832 6 . 1 243
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aus dem Auslande (auch aus Seequarantäneanstalten):
13 618 15 164 15 368
Davon
160
„ „ April 1913 15 182 ²) Außer Schlachtvieh gegebenenfalls auch Nutzvieh. —
8 Berlin, den 8. Mai 1914.
²) Halbe und viertel Ti
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458 5 060 285 215 235 258
3 434 3 602 3 429 4 857 6 462
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
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1 186
—
2 418 4 163 3 449 112 685
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1IIII
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ere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den nachstehenden Zablen mit enthalten.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Der Antwerpener Getreidemarkt im April 1914. Im Laufe des Monats April war das Geschäft in Brotfrüchten zunächst recht flau, da die Mühlen in ihren Käufen sehr zurückhaltend blieben, gegen Ende des Monats aber belebte sich das Geschäft und es kam zu nicht unbeträchtlichen Käufen. Preise, die zunächst nach⸗ gegeben hatten, erreichten Ende des Monats ungefähr die Höhe der Preise von Ende März. Mais erlitt infolge dringenden La Plata⸗Angebots eine Preis⸗ einbuße. Gerste und Roggen blieben leblos. Am Ende des Monats wurden die Vorräte am Antwerpener Markt wie folgt geschätzt: 1 2h 15 000 Sack (von 100 kg) Weizen, 105 000 „ 8 Mais, 100 000 „ 8 Gerste, 55 000 „ 2. Roggen. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Antwerpen 4. Mai 1914.)
iderstandsfähigkeit der Insek ten gegen Kälte. Was s0n- Raupen als (egeczerring⸗ an Kälte vertragen können, lehrt eine Mitteilung die in der leßten Sitzung der französischen Nationalgesellschaft für Landwirtschaft gemacht wurde. In den Monaten Oktober und November wurde in einem Bezirk ein per⸗ spätetes Auftreten von Raupen des Kohlweißlings beobachtet. Die Raupen erschienen in solchen Mengen, daß sie sogar in die Häuser eindrangen. Noch in den ersten Tagen des Januar konnte man einige Nachzügl er an den Mauern umherkriechen sehen, obgleich der Winter eine ungewöhnlich strenge Herrschaft eröffnet hatte. Die Raupen verpuppten sich dort ohne jeden 58 Es folgte die außer⸗ ordentlich lange Frostzeit, die sich im letzten Winter in ganz Mittel⸗ europa eingestellt bat, und zwar schwankte die Temperatur in jener Gegend achtzehn Tage lang zwischen 6 und 16 Grad unter dem Ge⸗ frierpunkt. Der Boden war an den nach Süden gelegeuen Seiten bis 22 cm, in nördlichen Lagen bis 26 cm lief gefroren. Man hätte nun glauben sollen, daß die Puppen des Kohlweißlings, die der Kälte an der nackten Mauer ohne Gnade preisgegeben waren, durch den Frost getötet worden wären. Das war aber durchaus nicht der Fall, obgleich durch das Thermo⸗ meter längs der Mauer der Nachweis erbracht worden war, daß mehrere Nächte nacheinander die Temperatur niemals über
10° gestiegen und bis — 170° gefallen war. An dieser nach Norden veprenen siegen. fanden sich Ende Januar, nachdem die Kälte nach⸗ gelassen hatte, die Puppen des Kohlweißlings in einem Meter Höhe über dem Boden ebenso lebensfähig wie zuvor. Ob noch strengere Kälte, wie sie weiter im Inneren des Erdteils geherrscht hat, Erfolge gegen die Insekten herbeizuführen imstande gewesen ist, könnte noch zweifelhaft scheinen. Daß aber weder ein gewöhnlicher Winter, noch gar der Nachtfrost im Frühling der Insektenplage einen erheblichen Abbruch zu tun vermag, muß nach diesen Beobachtungen als sicher erscheinen. .
Washington, 7. Mai. (W. T. B.) Der allgemeine Durch⸗ set hn bg Winterweizen betrug nach dem heute veröffentlichten Berichte des Ackerbaubureaus am 1. Mai 95,9 % gegen 95 6 % am 1. April und 91,9 % im Vorjahre. Die Anbauflaäche umfaßt nach Abzug der aufgegebenen Flächen 35 387 000 Acres gegen 30 938 000 Acres im Vorjahre. Der Ertrag für den Acre wird mit 17,8 Bushels gegen 16,6 Bushels im Vorjahre angegeben. Der allgemeine Durchschnittsstand von Winterroggen betrug 93,4 % gegen 91,3 % am 1. April und 91,0 % im Vorjahre. Der Ertrag von Roggen wird auf 44 Millionen Bushels geschazt.