“ EI“ 8 8
den Marstalloffizianten, Leibreitknecht Heckler, Maier, Oberpostillion Müller,
dem Hoffuriergehilfen Gill,
dem Hoftheaterfriseur Heberlein,
dem Gartenverwalter erster Klasse Schabesberger,
den Obergärtnern Pinl und Reutlingshöfer,
den Oberlokomotivführern Löffler und Ernst,
sämtlich in München, ““
den Oberlokomotivführern Herold II. und Maierhofer in Regensburg,
dem Zugführer Fleischmann in Hof,
dem Oberrangiermeister Butz,
dem Ministerialboten Modell und
dem Realschulpedellen Kohlmann,
sämtlich in München.
Wagenmeister
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: dem Direktor der Augenklinik der Kaiser Wilhelms⸗
Bonn sowie für den gesamten Steinkohlenbergbau Preußens, mit Ausnahme desjenigen auf den mächtigen Flözen Ober⸗ schlesiens, auszustellen.
Eisenbahnbetriebsämter dem Regierungsbaumeister des Eisen⸗ bahnbaufachs Philipp Becker in Trier, — für Regierungs⸗ baumeister den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufachs Schliecker in Crefeld, z. Zt. in China, und Heinrich Buchholz
in Neisse. Hochbauamts in Hörter versetzt worden. faches Heß in Hannover und Grochtmann in Duisburg⸗
Ruhrort sind etatsmäßige Stellen als Regierungsbaumeister ver⸗ liehen worden.
““
Berlin, den 4. Mai 1914. 8 8 Der Minister für Handel und Gewerbe. Sydow.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Es sind verliehen etatsmäßige Stellen: für Vorstände der
Der Baurat Niemann ist von Lehe als Vorstand des
Den Regierungsbaumeistern des Wasser⸗ und Straßenbau⸗
berger, Bollert meldet, — bnis Besprechung vom 8. bis zum 10. Juni tagen, um unter Hinzu ziehung von Sachverständigen die gesamte Beschaffung der Be waffnung und Munition für die Infanterie, Feld⸗ und Fuß artillerie sowie der Marinegeschütze zu erörtern. J sch hieran soll eine Besichtigung der Spandauer Militärwerkstätten stattfinden. Die Fortsetzung der Verhandlungen ist für die erst Hälfte des November in Aussicht genommen.
„Königsberg“ in Cagliari (Sardinien), S. M. S. „8 mit dem Chef der detachierten Division König Albert“ in Santos eingetroffen.
7
der Finanzminister von Seydewitz sogenannten Eisenbahnkriegs Sachsen zu
“
und Liesching teilnahmen. die Kommission
soll nach dem Ergebnis der
Im Anschluß
dai 5. 1 S Kaiser“ M. S
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 7.
und S.
In der gestrigen Stzung der Zweiten Ka auch auf die Frage des und
zwischen Preußen 8 sprechen und führte laut Meldung des
Oesterreich⸗Ungarn. “
Ueber das Befinden des Kaisers wird, wie „W. T. B.“ meldet, mitgeteilt, daß bei gleichbleibendem objektiven Befund der Hustenreiz im Verlaufe des gestrigen Tages geringer war. Der Kaiser hat sich eine Stunde hindurch bei geöffnetem Fenster in der Kleinen Galerie aufgehalten und den Prinzen Leopold von Bayern in längerer Audienz empfangen.
— Im Ausschuß für auswärtige Angelegen⸗ heiten der österreichischen Delegation wurde gestern die Verhandlung über das Budget des Ministeriums des Neußen fortgesett
Nach dem Bericht des oben genannten Telegraphenburea r⸗ klärte der Abg. Langenhan (Deutschnat.), 5 85 n, g. tärischen Rüstungen Rußlands und Frankreichs gewinne der Dreibund neuerdings eine ganz besonders aktuelle Bedeutung als wichtiger Faktor zur Erhaltung des europätschen Friedens. Die Bemerkungen des Exposés über den Dreibund entsprächen vollkommen den Ansichten seiner Freunde. Der Redner wandte sich dann gegen die bei den Slawen und in Ungarn sich äußernden dreibundfeindlichen Strömungen, gegen die alle Anhänger des Dreibundes geschlossen Stellung nehmen müßten. Er, Redner, werde daher im Gegensatz zum Vorjahre nicht gegen den Dispositionsfonds stimmen, um zu betonen, daß er mit der Leitung des Auswärtigen Amts in der so überaus wichtigen Dreibundfrage eines Sinnes sei. — Der Abg. Grabmayr zollte der Kaltblütigkeit und
gegenüber Den Ausführungen Schuster⸗ in innere Verhältnisse der * Staates midersprächen. könne on einer solchen sei au der Eptrevue in Ahbazia nicht die Rede 2 5 dem Exposé des Ministers hervorgehobene, dem vertrauens⸗ vollen Bundesverhältnis entsprechende Verlauf der Zusammenkunft in Abbazia enthebe den Minister der Notwendigkeit, allen falschen Ge⸗ rüchten Dementis entgegenzusetzen. Die Stelle über das freundschaft⸗ liche Verhältnis zu Rußland habe mehrere Delegierte zu Hin⸗ weisen auf die speziell in Galizien von jenseits der Grenze betriebene staatsfeindliche Agitation veranlaßt. Diese Agitation werde von den Behörden pflichtgemäß mit Aufmerksamkeit verfolgt. Die be⸗ dauerlichen Treibereien in den nördlichen Grenzgebleten dürften, weil sie in gewissen Volksströmungen im Nachbarreiche ihren Boden hätten, nicht unterschätzt werden. Die russische Re⸗ gierung aber habe wiederholt die Erklärung abgegeben, daß sie solchen Agitationen fernstehe. Die Schlußreflexionen setnes Exposés hätten teilweise zu mißverständlichen Auffassungen Anlaß gegeben. Seine Ausführungen seien weder eng genug gefaßt gewesen, um auf ein bestimmtes geographisches Gebiet hinzuweisen, noch auch weit genug, um uferlosen Plänen die Tür zu öffnen. Er wolle nur die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß er es als Pflicht seines Ressorts ansehe, dem Unternehmungsgeiste in Oesterreich⸗Ungarn freie Bahn im Wettbewerbe der Völker und damtt Aussichten auf
Oesterreich⸗Ungarn gar keine neuen Verpflichtun römischen Kabinett eingegangen sei. schitschs, daß fremde Einmischungen Würde und der Souveränität er nur beipflichten. Aber
dem .
8 * 88 1.“ . 8 Die Skupschtina ist gestern wieder zusammen⸗ getreten. Die regierungsfreundlichen Abgg. Jan kowitsch und Trifunowitsch richteten an den Ministerpräsidenten eine Interpellation, in der auf die unter den Offizieren herrschende Mißstimmung hingewiesen wird, die durch eine neue Verord⸗ nung hervorgerufen ist, wonach auch in den neuen serbischen Gebieten den Zivilbehörden vor den Militärbehörden der Vor⸗ rang zuerkannt wird. — Amerika. Nach Meldungen des „W. T. B.“ hat sich die merika⸗ nische Regieru ng bei den Friedensvermittlern darüber beschwert, daß die Amerikaner unter Verletzung des Waffen stillstands Truppen landen und andere militärische Vorbereitungen in Veracruz treffen. Die Vermittler antworteter daß sie sich mit dem Präsidenten Wilson über den Gegenstan der Beschwerde in Verbindung setzen würden. Der Staatssekretär Bryan gab auf Befragen zu, eine Note von den Friedensvermittlern empfangen zu haben, und ausführte, die amerikanische Regierung werde die von Huerta vorgebrachte Beschwerde dahin beantworten, daß sie keine aggressiven Schritte unternommen und nichts getan habe, wo⸗ durch der Waffenstillstand verletzt werde. 1b
Gesstern fand in Washington eine lange Beratung des ge
W ET N aus Vorgestern wurden unter anderem auch die Verhältnisse auf “ Linien Leipzig —-Hof — München und Berlin-— Probstzella —- München einer Kritik unterzogen. Es wurden dabei auch die Aeußerungen er⸗ wähnt, die vom Präsidenten des Reichseisenbahnamts am 25. und 26. Februar im Reichstage über die Leistungs⸗ fähigkeit der genannten Linien gefallen sind. Hierzu kann
ich mitteilen, daß die sächsische Regierung mit dem Reichs⸗ eisenbahnamte in Verbindung getreten ist und dieses mit⸗ geteilt hat, daß es nicht beabsichtige, für oder gegen eine der genannten Linien Stellung zu nehmen. Die sächsische Regierung nimmt nach wie vor mit aller Entschiedenheit die Stellung ein, daß die sächsische Linte in ihrer Leistungsfähigkeit der preußischen in keiner Weise nachsteht. Wenn von einer Konkurrenz und unlauterem Wett bewerb Preußens gesprochen wurde, so muß ich gegen diese Auf fassung entschieden Widerspruch erheben. Der Eisenbahnkrieg gehört in das Reich der Fabel. Das ist ein Wettbewerb
in durchaus loyalen Grenzen. Ferner wurde bemängelt, daß auf der Linie Berlin —Oderberg —Wien von der preußischen Verwaltung dieselben Fahrpreise erhoben würden, wie auf der kürzeren Linie Berlin — Dresden —Wien. Dieses Verfahren wurde mit der Reichs⸗ verfassung in Widerspruch stehend genannt. Die sächsische Regierung wendet dieses Verfahren aber auch an, und es erxistiert keine Be⸗ stimmung der Reichsverfassung, die es verbtetet. Eine Schädigung Sachsens findet demnach durch die Linte über Oderberg nicht statt. Die “ ist erfolgreich bestrebt, sich den Durchgangs⸗ verkehr zu sichern. gb 8
Baden
Ihre Majestäten der Kaisen un 1t
sind gestern abend kurz vor 11 Uhr mit Gefolge von Karlsruhe nach Braunschweig abgereist. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin Luise gaben 8 den Majestäten das Geleit zum Bahnhof, wo sich zur Verab⸗ schiedung der Kommandierende General des 14. Armeekorps Freiherr von Hoiningen gen. Huene und der preußische Ge⸗
Nervenstärke Bewunderung, die der Minister des Aeußern in den Krisenjahren bewiesen habe. Graf Berchtold set sich über die vom Auswärtigen Amt zu wahrenden Lebensinteressen vollständig im klaren gewesen und habe den Standpunkt der Monarchie mit Geduld und Konsequenz vertreten. Er, Redner, finde im Exposé zwei Lichtpunkte: Das Verhäͤltnis der Monarchie zu England und die entschiedene Festigkeit des Dreibundes. In dieser Beziehung sei es besonders erwünscht, daß das Verhältnis Oester⸗ eich⸗Ungarns zu Italien an Innigkeit gewönne. Grabmayr bedauerte veiter die gegenwärtige absolutistische Episode; wenn er auch der Regierung den Staatsnotstand zubillige, so müsse doch nach Mitteln gesucht werden, diesem Zustande ein Ende zu bereiten. Der Redner viderlegte ferner den Vorwurf der Parlamentsfeindschaft und Deutsch⸗ eindlichkeit, der der Regierung Stürgkh gemacht worden sei, wobei er der bisherigen Tätigkeit des Grafen Stürgkh großes Lob zollte. — Der Graf Clam Martinitz (Konservativer Großarundbesitz) stellte fest, baß die Wirksamkeit des Dreibundes für die Erhaltung des Friedens ich vertieft und verstärkt habe. Wie aber befreundete Industrien egenseitig einen gewissen Kundenschutz beobachteten, so sollten auch bie verbündeten Staaten miteinander verfahren. Schließlich forderte ver Redner die Parteien auf, in der inneren Politik einen Gottesfrieden u schließen und so eine wirklich starke äußere Politik zu ermöglichen. — der Pole Jedrzeiowicz forderte den Minister des Auswärtigen uf, bei Rußland Vorstellungen zu erheben, damit Galizien von ationalrussischer und orthodoxer Agitation verschont bleibe; sodann bandte er sich gegen die preußische Polenpolitik. — Der Slovene Schusterschitsch führte aus, die Slovenen wünschten eine starke Nonarchie, innerhalb deren sie sich entwickeln wolten. Oesterreich⸗ ingarn müsse auch innerhalb des Dreibundes eine Ltwas selb⸗ üändigere Politik betreiben und mehr Unabhängigkeit von Berlin
eigen. b Darauf ergriff der Minister des Auswärtigen Graf Berchtold er gebe gern zu, daß ein Grundton von
Wort und sagte, ptimismus durch sein Exposé gehe, der vielleicht mit der momentanen gemeinen Stimmung in der Monarchie nicht ganz im Einklang stehe.
r hege die Hoffnung, mit seinem Optimismus nicht zu irren. Er
Erfolge zu eröffnen. Der Minister wies auf die kürzlichen Verein⸗ barungen der Türkei mit Deutschland, Frankreich und England hin. Die Regierung könne die ökonomische Aufschließung des türkischen Länderbesitzes, von der auch eine politische Konsolidierung der Türkei zu erwarten sei, nur freudig begrüßen, und sei bereit, die öster⸗ reichischen und ungarischen Unternehmerkreise, die sich an dieser Auf⸗ schließung beteiligen wollten, zu unterstützen.
Großbritannien und Irland.
Gestern fand in der Westminster⸗Abtei in London ein Trauergottesdienst für den Herzog von Argyll statt, dem der König Georg und die Königin Mary, der Prinz von Wales, die Königin⸗Mutter Alexandra, die Witwe des ver⸗ storbenen Herzogs, Prinzessin Luise, und andere Mitglieder der Köniaglichen Familie sowie in Vertretung des De tschen Kaisers der Prinz Heinrich von Preußen beiwohnten. 8 1
Rußland.
Auf den Beschluß, den St. Petersburger Vertrag von 1881 bis 1921 zu verlängern und den a e auf russischem Gebiet in einer Zone von fünfzig Werst längs der chinesischen Grenze aufzuheben, hat die russische Regierung, wie „W. T. B.“ meldet, der chinesischen mitgeteilt, daß sie sich der »Aufhebung der entsprechenden Zone auf chinesischem Gebiet nicht widersetzen würde. Daraufhin hat jetzt die chinesische Regierung die russische davon in Kenntnis gesetzt, daß sie beab⸗ sichtige, diese Zone vom 1. Juni 1914 ab aufzuheben. Infolge⸗ dessen sind von diesem Tage an die aus Rußland in die chin esische Zone eingeführten Waren den Einfuhrzöllen und die aus China in die russische Zone ausgeführten Waren den Ausfuhrzöllen unterworfen.
— Die Reichsduma hat die Vorlage, betreffend das Rekrutenkontingent 1914, in der Fassung der Redaktions⸗
samten Generalstabs statt, in der der Kriegssekretär Garriso erklärte, der General Funston habe ihm Mitteilungen von Flücht lingen über die Lage in der Stadt Meriko übermittelt. Die Flüchtlinge hätten erklärt, der Zusammenbruch der Herr. chaft Huertas könne jeden Augenblick erwartet werden dann würde Anarchie eintreten. Wie bekannt wird⸗ ist das Kriegsamt darauf bedacht, in Veracruz oder auf Transport⸗ schiffen in der Nähe 50 000 bis 60 000 Mann Truppen aufzustellen, die erforderlichenfalls nach der Hauptstadt vor⸗ rücken sollen.
—Der Vertreter Carranzas in Washington suchte gestern den Staatssekretär Bryan auf und versicherte ihm, daß die Truppen der Insurgenten, wie aus den letzten Meldungen hervorgehe, in wenigen Tagen Tampico erobern würden. Die An⸗ gestellten der amerikanischen Oelwerke in der Umgebung von Tampico könnten versichert sein, daß ihnen von den Insurgenten Schutz gewährt werden würde.
Dem amerikanischen Staatsdepartement ist eine Meldung zugegangen, daß San Luis Potosi von den Konstitutio⸗ “ 1“ worden sei.
Nach einen in Washington eingegangenen Meldung ist der Amerikaner Dr. Ryan, der in Mexiko 8n Spion . Wce verurteilt, aber wieder freigelassen worden war, mit 600 anderen Flüchtlingen von der Stadt Merxiko in Puerto Mexiko eingetroffen. Die Flüchtlinge werden sich von dort auf dem Dampfer „Esperanza“ nach New Orleans begeben.
Universität Straßburg, Professor Dr. Hertel den Charakter 1s Kaiserlicher Geheimer Medizinalrat zu verleihen.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der bisherige kommissarische Kreisschulinspektor Joseph Bader aus Wartenburg ist zum Kreisschulinspektor in Allen⸗ stein und 8 1
der bisherige Gymnasialoberlehrer Waldemar Will aus Rastenburg i. Ostpr. zum Kreisschulinspektor in Zempelburg ernannt worden.
Dem Direktor des Wallraf⸗Richartz⸗Museums in Cöln Dr. Josef Poppelreuter, dem Direktor des Rautenstrauch⸗ Joest⸗Museums in Cöln Dr. Wilhelm Foy und dem praktischen Arzte, Spezialarzte für Chirurgie und Frauenleiden Dr. med. Walter von Oettingen in Berlin⸗Wilmersdorf ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Dem brasilianischen Generalkonsul in Bremen Dr. Carvalho do Paco und 11 dem schweizerischen Konsul in Hamburg Eugen Engler kens des Reichs das Erequatur erteilt worden.
Der im Jahre 1914 in Howdon o. T. aus Stahl erbaute Dampfer „Frisia“ von 3136,74 Registertons Nettoraumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigentum der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft zu Ham⸗ burg das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin Hamburg als Seeetsdase angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Newcastle⸗on⸗Tyne unter dem 8. April 191 ein Flaggen⸗ zeugnis erteilt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen
und Forsten.
Der Großfleischermeister Willy Voigt in Berlin 8 Warschauerstraße 74, ist für die Jahre 1914 bis 1918 zum Mitgliede des Ständigen Beirats für das Veterinärwesen er⸗ nannt worden.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Wahl des Ingenieurs Friedrich Buresch auf Erichshof im Landkreise Linden zum Mitglied der Calenberg⸗Göttingen⸗ Grubenhagen⸗Hildesheimschen ritterschaftlichen Kreditkommission Angekommen: in Hannover zu bestätigen. Seine Erzellenz der Staats v 1 Beseler von einer Dienstreife.
Parlamentarische Nachrichten. Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗
Justizministerium.
Dem Landgerichtsdirektor, Geheimen Justizrat Wahren⸗ burg in Stolp, dem Ersten Staatsanwalt, Geheimen Justizrat Dr. Eger in Essen und dem Amtsgerichtsrat, Geheimen Justizrat eee bei dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. 8
Versetzt sind die Amtsrichter: Dr. Bergmann in Gutten⸗ tag als Landrichter nach Frankfurt a. O., Ernst Schmidt in Schippenbeil an das Amtsgericht Berlin⸗Mitte, Littmann in
Hilders nach Frankfurt a. M. und Dr. Draheim in Kattowitz nach Halle a. S. 1
Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Hermann Landsberger in Charlottenburg bei dem Landgericht III in Berlin und der Kaufmann Albert Heuser in Barmen, wieder⸗ ernannt: der Kaufmann Felix Frankfurther in Charlotten⸗ burg bei dem Landgericht III in Berlin.
Zu stellvertretenden sind ernannt: der Fabrikant Heinrich Rosenbaum in Barmen und der Kauf⸗ mann Alfred Ehmer in Schmelz bei Memel bei dem Land⸗ gericht in Memel, wiederernannt; der Fabrikbesitzer Georg Lehmann und der Fabrikant Wilhelm Josephthal in Charlottenburg bei dem Landgericht III in Berlin, der Fabrik⸗ besitzer Kaspar Berninghaus in Duisburg, der Kaufmann Ernst Mix in Oliva bei dem Landgericht in Danzig, der Kauf⸗ mann Kurt Klamroth in Halberstadt und der Kommerzienrat und Ratsherr Albert Herold in Stralsund. 1
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Dr. Kurt Steinbrecher bei dem Kammergericht, Dr. Hans Landsberg und Dr. Arnold Libbertz bei dem Landgericht I in Berlin, Dr. Harald Küntzel bei dem Land⸗ gericht II in Berlin, Dr. Schaper bei dem Amtsgericht in Berlin⸗Lichterfelde und Flachsbarth bei dem Amtsgericht in Oebisfelde. “
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Rechts⸗ anwälte: Justizrat Samuel Meyer aus Stargard i. Pomm. bei dem Kammergericht, Arthur Bayer aus Bochum bei dem Landgericht I in Berlin, Dr. Griep aus Lauenburg (Elbe) bei dem Amtsgericht in Rügenwalde,
die Gerichtsassessoren: Willy Reinberger bei dem Kammer⸗ gericht, Paikert bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Beuthen i. O. Schl., Georg Jonas bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Dr. Süß bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Wiesbaden, Dr. Bernhard Kauff⸗ mann bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Brom⸗ berg, Dr. Huschke bei dem Amtsgericht in Rybnik und der frühere Gerichtsassessor Karl Müseler bei dem Kammer⸗ ericht. cc.r Erste Staatsanwalt Beeck in Insterburg, der Amts⸗ gerichtsrat Götz in Elberfeld, die Rechtsanwälte und Notare,
Justizräte Paul Hein in Breslau und Schunck in Bochum,
Nichtam iches. Deutschets Reich.
Preußen. Berlin, 9. Mai 1914.
Die vereinigten Ausschüsse deo Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen, für Justizwesen und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen, der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen sowie der Ausschuß für Justizwesen hielten heute Sitzungen.
Der peruanische Gesandte Caceres hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär Cavero die Geschäfte der Gesandtschaft.
Am 8. Mai d. J. verschied der vortragende Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Geheime Oberbaurat Walter Körte nach kurzer schwerer Erkrankung im Alter von 59 Jahren. Der mitten aus erfolgreichem Schaffen gerissene ausgezeichnete Beamte hat der preußischen Staatsbau⸗ verwaltung seit 28 Jahren angehört und ihr in wichtigen Stellen wertvollste Dienste geleistet. Nach seiner Ernennung zum Baumeister betätigte der Verstorbene sich zunächst im Dienste der Freien Hansestadt Bremen und wirkte von 1883 bis 1885 an dem schwierigen Bau des Rotesandleuchtturmes mit. Im Frühjahr 1886 trat er zur preußischen Wasserbauverwaltung über und führte in den folgenden Jahren die Beleuchtung der Unterems in musterhafter Weise aus. Im Sommer 1891 wurde er in das Ministerium der öffentlichen Arbeiten als Hilfsarbeiter einberufen, dort zum Wasserbauinspektor ernannt und am 1. April 1893 den Kaiserlichen Ge⸗ sandtschaften im Haag und in Brüssel zuͤgeteilt. Nach⸗ dem er vom 1. Juli 1896 ab 3 Jahre lang ein Berliner Wasserbauamt geleitet hatte, wurde er am 1. Juli 1899 wiederum in das Ministerium der öffentlichen Arbeiten als Hilfs⸗ arbeiter berufen und am 8. April 1903 zum Geheimen Baurat und vortragenden Rat, am 24. Juli 1906 zum Geheimen Oberbaurat ernannt. Der Verstorbene widmete vor allem der Vervollkommnung des Leuchtfeuer⸗ und Seezeichenwesens seine ganze Kraft. Ungewöhnlich scharfer Verstand und außerordentliche Arbeitsfreudigkeit ließen ihn auf diesem schwierigen Gebiete bahnbrechend wirken, sodaß er weit über die deutschen Grenzen hinaus in Fachkreisen bekannt ge⸗ worden ist. Die Akademie des Bauwesens ehrte ihn noch vor kurzem durch Verleihung ihrer Goldenen Medaille. Gleich ausgezeichnet durch umfassendes Wissen wie durch Liebenswürdigkeit und Schlichtheit seines Auftretens,
die Rechtsanwälte Justizrat Thiele in Hamm und Marxren in Eckernförde sind gestorben.
Ministerium für Handel und Gewerbe. 8 Bekanntmachung.
Die Bestimmungen vom 26. Oktober 1910, I. treffend die Anerkennung der Bergschulen zur Ausstellung von Zeugnissen über die technische und geschäftliche Befähigung der Nunsichseper onen (§§ 73 ff. des Allgemeinen Berggesetzes vom 24. Juni 1865 in der Fassung des Gesetzes vom 28. Juli 1909, Gesetzsamml. S. 677) werden unter II dahin er⸗ weitert, daß die neuerrichtete Bergschule in Mörs befugt ist, Zeugnisse für die Stellen der unteren technischen Werksbeamten, insbesondere der Gruben⸗ und Tagesteiger, und zwar für den linksrheinischen Teil des Oberbergamtsbezirks
7792, be⸗
hat der Verstorbene sich die Hochachtung und Zu⸗ neigung aller derjenigen erworben, denen es vergönnt war, mit und unter ihm zu arbeiten. Die Staatsbauverwaltung verliert in ihm einen ihrer fähigsten und tüchti sten Beamten dessen Andenken unvergessen bleiben wird.
Im Reichstagsgebäude fand gestern unter dem Vorsitz des Direktors im Reichsamt des Innern Dr. Lewald eine Be⸗ sprechung des geschäftsleitenden Ausschusses der Komm ission zur Prüfung der Rüstungslieferungen statt, an der vom Kriegsministerium der Generalmajor Wild von Hohenborn,
sandte von Eisendecher eingefunden hatten.
Pramtseh a“ Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind mit Gefolge heute morgen zur Taufe des Erbprinzen in Braunschweig eingetroffen. Auf dem Bahnhof war großer Empfang. Es hatten sich dort Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin, das Staatsministerium und die Spitzen der Behörden aus der Stadt Braunschweig so⸗ wie die zum Ehrendienst beim Kaiser und der Kaiserin be⸗ fohlenen Herren versammelt. Nach herzlicher Begrüßung und der Vorstellung der Umgebungen betraten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften den Vorplatz des Bahnhofs, wo eine Ehrenkompagnie des Braunschweigischen Infanterieregiments Nr. 92 mit Fahne und Musik und die direkten Vorgesetzten bis zum Kommandierenden General des 10. Armeekorps, General von Emmich Aufstellung genommen hatten. Seine Majestät der Kaiser und Seine Königliche Hoheit der Herzog schritten die Front der Ehrenkompagnie ab und nahmen deren Vor⸗ beimarsch entgegen. Darauf fuhren die Majestäten mit dem Herzogspaar unter dem Jubel der Bevölkerung und der in den reichbeflaggten Straßen Reihen bildenden Schüler, Innungen, Vereine, Kriegervereine und Jungdeutschlandgruppen nach dem Residenzschloß, wo sie von den bereits versammelten Hohen
Gästen begrüßt wurden. . 8
Mecklenburg⸗Strelitz. 8 n ie die „Landeszeitung für beide Mecklenburg“ meldet, fühlte sich Seine Königliche Hoheit der Großherzog an einigen Tagen der letzten Woche nicht so wohl wie vordem. In den letzten Tagen machte die Erholung und die Kräftigung indessen erfreuliche Fortschritte, sodaß Seine Königliche Hoheit der Großherzog vorgestern im Schloß etwas auf und ab gehen konnte. Bei gutem Wetter wird der hohe Patient sich auch wieder im Schloßgarten bewegen können. 1
Elsaß⸗Lothringen.
In Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers und Königs fand gestern in den Vogesen zwischen Urbeis und dem Höhenkurort Drei Aehren eine große Gebirgsübung von Truppen des XV. Armeekorps statt, die dessen Komman⸗ dierender General, General der Insanterie von Deimling, leitete. Wie „W. T. B.“ meldet, endete die Uebung nach mehrstündigem, anstrengendem Gefecht in teilweise glacisartigem Gebirgsgelände mit einem Sturm auf das mächtige Vogesenmassiv La Rochette. Bewunderung erregte ein Flieger der Straßburger Flieger⸗ station, der von Colmar aus trotz heftiger Regenböen die feindliche Stellung in kriegsmäßiger Höhe erkundete. Nach 2 Uhr traf Seine Mafestät der Kaiser mit Gefolge in Kraft⸗ wagen aus dem Gefechtsfelde bei Evaux auf der Hohkönigs⸗ burg ein. Auf der großen Freiung vor dem Burgportal meldete sich der Kaiserliche Statthalter in Elsaß⸗Lothringen von Dallwitz bei Seiner Majestät dem Kaiser, zu dessen Be⸗ grüßung sich auch der Staatssekretär Graf von Roedern und der Schloßhauptmann der Hohkönigsburg, der frühere Staatssekretär Freiherr Zorn von Bulach, dort eingefunden hatten. Bei dem Rundgang durch die Räume der Burg unter Führung Professor Bodo Ebhardts wurden besonders die neuen Wandmalereien des Malers Leo Schnug besichtigt. Kurz vor 4 ½ Uhr erfolgte über Schlettstadt die Rückfahrt nach Karls⸗ ruhe, wo Seine Majestät der Kaiser gegen 7 ½ Uhr eintraf und von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog, der seinen
schloß geleitet wurde.
vom Reichsmarineamt der Vizeadmiral Dähnhardt sowie die Mitglieder des Reichstags Graf Westarp, Schultz, Erz⸗
uktischen
Hohen Gast am Bahnhof erwartet hatte, nach dem Residenz⸗
rschließe bei allem Optimismus die Augen nicht vor den Gefahren der utigen europäischen Lage; doch schein kein Grund vorhanden, in gesunden Pessimtsmus zu verfallen. Auf die Anfragen bezüglich Ibaniens erklärte der Minister, daß bereits vor und während der endoner Vereinigung ein vertraulicher Gedankenaustausch zwischen n und der italienischen Reglerung bezüglich der Organisation ver⸗ giedener Zweige der Landesverwaltung Albaniens stattgefunden habe. e Kontrollkommission habe auch bereits Entwürfe von Reglements gelegt, die der Genehmigung der Mächte und der Sanktion 8 Fürsten noch bedürfen. Die Aussichten hinsichtlich der Einführung der staatlichen Organisation könnten „ungünstig bezeichnet werden. Die epirotischen bildeten derzeit eine ernste Sorge für das albanische taatswesen, doch erblicke er in den Verhandlungen zwischen r Kontrollkommission und Zographos einen Schritt zur Pazi⸗ serung des Landes. Es sei selbstverständlich, daß er die weitere ntwicklung aufmerksam verfolge und sein Vorgcehen einvernehmlich t der italtenischen Regierung den weiteren Vorgängen anpassen erde. Die Delegierten, die den Wert Albaniens für die Monarchie ring einschätzten, übersähen vollkommen die große Bedeutung, die gewiß mit vielen Unannehmlichkeiten verbundene alba⸗ che Politik Oesterreich⸗Ungarns einerseits für die Aufrecht⸗ üaltung des Gleichgewichts in der Adria und die Freiheit seiner ritimen Stellung, andererseits für sein Verhältnis zu Italien und durch für den europäischen Frieden habe. Die Widerwärtigkeiten, sich infolge dieser Politik einstellten, seien wohl gering zu veran⸗ lagen im Vergleich mit dem Wert der erwähnten Errungenschaften. as die Orientbahnfrage anlangt, so verwies der Minister auf, daß die österreichisch⸗ungarische Regierung das sogenannte talische Internationalisierungsprojekt seinerzeit als Grundlage für rhandlungen annehmbar gefunden habe, weil es geeignet er⸗ ken, die Einheitlichkeit des Betriebes eines großen Ensembles Bahnlinien in Serbien und Griechenland mit einem direkten schluß an das bosnische Bahnnetz zu sichern. Anderseits hätte sich jerbische Regierung bereit gefunden, diesem Projekte im Prinzip rstimmen. Im Laufe der Verhandlungen, die auf dieser Grund⸗
e gepflogen wären, seien jedoch über die praktische Durch⸗ rrung so wesentliche Meinungsverschiedenheiten hervorgetreten, dieses Projekt in den Hintergrund hätte treten müssen, aus sich die Notwendigkeit einer anderen Lösung ergeben habe. dem gegenwärtigen Stadium könne er keine konkreten Erklärungen über abgeben, doch hitte er zur Kenntnis zu nehmen, daß er es oberste Aufgabe betrachte, in der weiteren Behandlung dieser gelegenheit einerseits die Rechte der Betriebsgesellschaft zu schützen, ererseits die verkehrspolitischen Interessen der Monarchie zu sichern vor jeder Benachteiligung zu bewahren. Er wolle nebenbei auch bemerken, daß es der Regierung nicht beifalle, die Führung einschlägigen Verhandlungen aus der Hand zu geben und eren Fakjoren zu überlassen. Die Regierung sei sich der hohen delspolitischen Bedeutung Salonikis vollkommen bewußt. Sie ee die Wahrung der handelspolitischen Interessen in Saloniki nicht den Augen verloren, wobei sie die Meistbegünstigung sowie die haffung einer Freihandelszone für den Zwischenhandel anstrebe. betreffenden Verhandlungen seien noch im Zuge. Den Aus⸗ rungen des Delegierten Baernreither bezüglich Rumäniens, es verfehlt wäre, gewisse Aeußerungen einer unverant⸗ tlichen Presse mit den Anschauungen ernster Politiker Rumänien zu tidentifizieren, stimme er vollkommen Die Pflege vertrauensvoller und freundschaf licher Be⸗ ungen zu Rumänien werde auch weiterhin die ernste Aufgabe der ierung bilden. Auf die Frage des Delegierten Dr. Kramarcz, hhe gemeinsamen Pfade Oesterreich⸗Ungarn mit Italten wandele, wortete der Minister, es bedürfe wohl keiner näheren Beleuchtung, bei der Identität der beiderseitigen Anschauungen über die Not⸗ digkeit, Albanien selbständig und ungeteilt zu erhalten, diese einsame Arbeit einen Kitt bilde, der der Festigkeit des dnisses nur förderlich sein könne. Er vermöge daher von sozialdemokratischer Seite ausgesprochenen Befürchtungen —tiefere Bedeutung beizumessen. So viel sei sicher, Albanien Italten und Oesterreich⸗Ungarn zu wirtschaft⸗ Betätigung offenstehe. Bezüglich der Anfrage, ob Oesterreich⸗
als nruhen
kommission angenommen und sich daßn der Beratung des An⸗ trages der Kadetten zugewandt, eine Kommission zu ernennen, die innerhalb dreier Tage eine Gesetzesvorlage über die Un⸗ verantwortlichkeit der Abgeordneten für ihre Reden in der Duma einbringen soll. Mit erdrückender Stimmen⸗ mehrheit wurde gegen einige Stimmen der äußersten Rechten der Antrag angenommen, eine Kommission zu ernennen, die einen Bericht binnen sieben Tagen vorlegen soll. Spanien.
In der Kammer kam es gestern zu einer
Szene. Als der
r l stürmischen Szene Minister für Eisenbahnen und öffentliche Arbeiten Ugarte, der zur Zeit der Verurteilung Ferrers Generalstaatsanwalt war, eine Erklärung abgab, nannte ihn der Republikaner Serriano, wie „W. T. B.“ meldet, den Mörder Ferrers. Es entstand ein ungeheurer Lärm. Von der Mehrheit wurde Serriano das Wort Kanaille zugerufen, worauf der Republikaner Castropodi, zur Mehrheit gewandt, rief: „Sie sind Kanaillen und Mörder und besonders ist das dieser Mann“, indem er auf den Minister der öffentlichen Arbeiten zeigte. Die Ruhe wurde schließlich wiederhergestellt und der Minister nahm seine Erklärungen wieder auf.
— Eine Abordnung von streikenden Offizieren Üund Mannschaften der Handelsmarine traf gestern in Madrid ein, um die Regierung um ihre guten Dienste zur Beilegung des Streiks zu bitten. Die Abordnung wurde vom Ministerpräsidenten Dato empfangen, dem sie mitteilte, daß zwei in Rotterdam liegende spanische Schiffe, die von ihrer Mannschaft verlassen worden seien, Ausländer als Besatzung an Bord genommen hätten. Andere spanische Schiffe beab⸗ sichtigten, dasselbe zu tun. Der Ministerpräsident erwiderte, er werde die zuständigen spanischen Konsuln telegraphisch anweisen, die Schiff ter diesen Verhältnissen nicht abfahren zu lassen.
1 Portugal.
Deerr Kolonialminister Costa hat in der Deputiertenkammer einen Gesetzentwurf eingebracht, wonach ein besonderer Fonds zur Deckung der Kosten geschaffen werden soll, die durch die Studien für die zur wirtschaftlichen Entwickelung der Provinz Angola erforderlichen Arbeiten verursacht werden. Die Ar⸗ beiten werden einen Kostenaufwand von vierzig Millionen Contos erforderlich machen. Sie werden durch den Verwaltungsrat der Häfen und Eisenbahnen von Angola geleitet werden. Das Projekt umfaßt den Bau von Eisenbahnen bis zu den Grenzen der benachbarten fremden Kolonien.
Die Deputiertenkammer hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die Kranken⸗ und Invaliditätsversicherungs⸗ gesetze und das Gesetz, durch welches Alterspensionen geschaffen werden, mit 83 Stimmen bei 57 Stimmenthaltungen angenommen. Die Versicherungspflicht ist obligatorisch für Arbeiter und Angestellte beider Geschlechter, deren Jahres⸗ verdienst 2400 Francs . Die Kammer wurde
6 88 nicht übersteigt. hierauf geschlossen, da am 24. Mai Neuwahlen für die Hälfte der Kammersitze stattfinden.
““ Se „Das ser ische Pressebureau erklärt die Meldung der alba⸗ nischen Korrespondenz, serbische Truppen hätten die Grenze in der Richtung auf Dibra überschritten, für vollständig unrichtig. Nur die an der Grenze wohnenden albanischen Stämme lieferten
arn Verpflichtungen gegenüber Italien im östlichen Mittelmeer nommen habe, könne er die beruhigende Mitteil chen, d
sich Gefechte. Nicht ein einziger serbischer Soldat habe die
tags und des Hauses der Abgeordneten befi h der Ersten und Zweiten Beilage. efinden sich in
— Die heutige (76.) Sitzung des Hauses der Abhge⸗ ordneten, welcher der Minister der geistlichen und Unber⸗ 8 richtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz beiwohnte, eröffnete der Präsident Dr. Graf von E mit der Mitteilung, daß von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen folgendes Telegramm eingegangen ist: „Eurer Erzellenz spreche ich für die im Auftrage des Abgeordnetenhauses übermittelten freundlichen Glückwünsche zu meinem Geburtstage meinen aufrichtigsten Dank aus. Wilhelm Kronprinz.“ Das Haus setzte dann die zweite Beratung des Etats des Ministeriums der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten, und zwar die allgemeine Besprechung des gesamten Volksschulwesens in Verbindung mit der Er⸗ örterung der Anträge Ernst sfortschr. Volksp.) und Künzer (nl.) auf Neuregelung der Schulunterhaltungspflicht in den Provinzen Westpreußen und Posen und des A ntrags Viereck (freikons.) auf Befreiung der Beamten, Geistlichen usw. von den Schulsozietätsbeiträgen in der Provinz Posen fort. Abg. von Ditfurth kkons.): Wir stimmen dem Antrage Viereck vollkommen zu; wir sind auch mit dem Vorschlage des Abg. Viereck, alle Anträge der Budgetkommission zur weiteren Pru ung zu überweisen, einverstanden. Dann möchte ich einen ng n recht unerfreulicher Art zur Sprache bringen, der in den be⸗ teiltgten Kreisen sehr unliebsames Aufsehen erregt hat. In einem Seminar in Ostpreußen wurde ein Aufsatzthema gestellt über das Lied „Heil Dir im Siegerkranz“. Dieses Thema wurde vom Schulrat verboten, weil das Lied nur zum Singen da sei. Ich möchte diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, 2 den Kultusminister zu bitten, der Pflege unserer deutschen Sprache eine recht warme Fürsorge zuteil werden zu lassen. Es kann nicht früh genug eingesetzt werden, um in der er⸗ wachsenden Jugend die Liebe für die deutsche Sprache zu wecken. Auch in den höheren Schulen muß die deutsche Sprache mehr gepflegt werden. Sie darf nicht so stiefmütterlich behandelt werden, wie es jetzt vielfach geschieht. Jede Unterrichtsstunde, welcher Art sie auch sei, muß den Schüler im klaren, deutlichen Gebrauch der deutschen Sprache erziehen. So mancher Schüler nimmt sprachliche Eigenheiten nicht gerade 1 Art mit in das spätere Leben hinaus, die er nie wieder los werden kann. Schlechtes Deutsch findet sich sogar nicht selten in Gesetzentwürfen und deren Begründungen. Auf die Auswahl der Aufsatzthemen in den Schulen muß der allergrößte Wert gelegt werden. Die Schüler müssen lernen, einfach und klar deutsch zu schreiben und zu sprechen. Großer Wert muß darauf gelegt werden, die Fremdwörter nach Möglichkeit zu vermeiden. mö diesem Bestreben befinden wir uns in guter Gesellschaft; weiß ich doch, daß auch der Minister diese Bestrebungen unterstützt. Auch der Kampf des Deutschen Sprachvereins gegen die fremd⸗ ge. Bezeichnung deutscher Erzeugnisse und gegen die fremd⸗ ländischen Schilder deutscher Firmen verdient Unterstützung. Die deutsche Sprache wird durch ausländische Worte nicht verbessert, sondern aufgeputzt und verschandelt. Man tct nach fremden Ländern und hat alles viel besser und schöner im deutschen Vaterlande. Der Deutsche Cprässenehn empfiehlt keineswegs, wi vielfach angenommen wird, alle Fremdwörter auszumerzen, ondern nur diejenigen, die durch gute und klare deutsche Ausdrücke ersetzt werden können. Nur die überflüssigen Fremdwörter sind es, die wir nicht haben wollen, und deren Uebersetzungen sollen und müssen dem deutschen Sprachschatz einverleibt werden. Hier muß die Schule eingreifen. Die Zeitungen strotzen geradezu von nichtdeutschen Wortbildungen in besah. Man hat nicht genügend Achtung vor der eigenen Kultur. Di Gewohnheit, lateinische Schriftzeichen in der Schule anzuwenden, ist weit verbreitet. Das ist nicht nur eine Folge des englischen und französischen Sprachunterrichts, sondern anc⸗ Nachahmungssucht und Gedankenlosigkeit. Hier zu bessern, sind die Lehrer in erster Linie berufen. EFin Hinweis der Lehrer auf ihre
Pflicht auch auf diesem Gebiete würde sehr gute Früchte tragen