darf aber nicht verkennen, daß in dieser mißglückten Arbeit, mit der S spi ge versucht wurde, blendendes, flutendes Licht einzufangen, mehr ehrliches bruchs Drama „Die „OQuitzows“ in Szene. In den Wollen steckt als in vielen konventionellen oder eigenartig zugestutzten
Werken dieser Ausstellun⸗
Unter den Arbeiten bisher so gut wie unbekannter Künstler fällt die „Schlafende“ von Max Rappaport auf, ein Bild, in dem das Dumpfe des tiefen Schlafes überzeugend ausgedrückt ist, und Leopold Thiemes „Wangerooger Strand“, der durch die gute Wiedergabe des Lichtes fesselt. Von den bekannteren Sezessionisten dürfen Waldemar Rösler und Theo von Brockhusen auch
dann noch Beachtung beanspruchen, wenn ihre Werke nicht ausgereift 8 3 8 8 — da hennshrvchen. ernsthaftes Streben, ein In Neukölln erfolgte, wie hiesige Blätter melden, am
Vorwärtsdrängen über hereits erreichte Ziele unmerkt. d 8 daß den aus städtischen Werken erzielten Ueberschüssen errichteten Stadt⸗ r bades. Der feierliche Akt vollzog sich in der an antike Vorbilder
Männerschwimmhalle, deren mächtige, aus deutschem Travertin gefertigte Säulen mit Laubgewinden umkränzt waren. hatte sich eine große „unter ihnen zahlreiche Vertreter gefunden. Vom Ministerium der geistlichen und Unter⸗ war der Geheime Oberregierungsrat Dr. H rei und beschtgnen. 83 “ vr S Feisirr 9 Beckmann von Maltzahn. In Vertretung des erkrankten erbürgermeisters
neuer Talente mit Mißtrauen . E11 hielt der Bürgermeister Dr. Weinreich die Festrede, nach deren Be⸗ mmerinnen den Zuschauern ihre Künste
Ein Rundgang durch die großartig angelegte Anstalt
sammengemauert wirkende „Mittagessen“ 8 Rösler gar nicht recht vom Fleck kommt.
schaften Brockhusens, in denen er helloderndes Licht darstellen will und in denen er um dieses einen Zieles willen alles andere im Bilde vernachlässigt, sind vorläufig nicht mehr als gewaltsame Kraftproben, aber schon erfreulicher als die brutalen Bilder, die man zuletzt von ch immer im Kreise. Von
ihm sab. Max Beckmann bewegt
dem alten Freundesstamm der Berliner Sezession Aufkommen der neuen Bestrebungen Male
anderen Künstlern gegenüber gern Junger“ ausgespielt. Daß Beckmann zu großen Dingen
ie Florentiner Land⸗ erinnernden
u der
in der
estimmt sei, hofften wir alle, als er im Jahre 1906 in der Weimarer vorführten.
Künstlerbundausstellung mit den „Männern am Strande“ hervortrat. “ glauben wir es v1 E 92 85 59 e Bilder geschaffen, die jenem Gemälde, durch das er bekannt wurde, gleich⸗ fer 1 wertig sind; übertroffen hat er es aber nie. Der Charakter seiner im wert, daß es zwei Hallenschwimmräume Grunde unsinnlichen Natur, die auf farbige Erlebnisse nicht zu reagieren
scheint oder sie doch nicht zum schöpferischen Anlaß nimnit, offenbart von 28 m.
Im Königlichen Schauspiel wirken die Damen Abich
Sonntagnachmittag die feierliche
Einweihungsfeier Teilnehmern Berlins, ein der das richtsangelegenheiten
endigung Schwimmer und Schwi
11““
Mannigfaltiges. Berlin, 12. Mai 1914.
schloß sich an. Einen Begriff von deren Größe mag die Erwähnung der Tatsache gewähren, daß bei Höchstbetrieb 8 — 10 600 Personen sie besuchen können; ferner ist das Neuköllner Stadtbad dadurch bemerkens⸗ g hat, einen für Männer und einen für Frauen, das Schwimmbecken des ersteren hat eine Länge Von Wannenbädern sind bis jetzt 40, von Brausebädern
21 inarz “ 42 vorhanden. Die medizinischen und römisch⸗irischen Bäder sind im sich deutlich in dem Gemälde „Ringkämpfer“. Man weiß wahrhaftig Oberge hog unt
nicht, warum diese temperamentlose, schlecht hingestrichene Kampf⸗ ergebracht. Auf dem Dachgeschoß befinden sich Luft⸗
szene, die farbig völlig uninteressant bleibt, gemalt wurde. Wer und Sonnenbäder.
wollte die zähe Energie, den verbissenen Arbeitsdrang, der aus seiner
großen Straßenszene spricht, verkennen?
zusammengeschobenen Menschengruppe, die von unruhigen Lichtern um⸗ flackert wird, künstlerisch wertvollere Dinge heraussehen als etwa aus Fünemn besseren 11“ Heücte 1111“— ähig wie immer tritt auch in diesem Jahre E. R. Weiß m einem BGeburtenrückgang unter religiösen, sittliche d sozi
hübschen Frauenbildnis und mit mehreren netten kleinen Gemälden 8— 819 sittlichen und sozialen Ge
Aber wer kann aus dieser
Der Gesamtverband der Evange vereine Deutschlands veranstaltet in Saarbr 4. Juni eine Vertreterversammlung, auf der u. a. der Geheime Medizinalrat Dr. Bornträger (Düsseldorf) über das Thema:
punkten“ und der D. Weber über: ‚„Unsere Wünsche zum Preußischen
auf den Plan. Ortginale Einseitigkeit würde aber mehr bedeuten als Wohnungsgesetzentwurf“ sprechen werden.
diese flinke, allzu geschickte Vielseitigkeit. Die Gemälde des sym⸗ pathischen Landschaftsmalers Ulrich Hübner sind diesmal merk⸗ würdig weich und verschwommen, gehören aber immerhin zu den “ “ ver Rlcs neg. Seh ö ist Hans Meid, der Schöpfer gesälliger Graphik, als aler. Seine 1 fett und dick bemalten Leinwände „Sodom“ und Der reiche versammlung des Deutschen Lu Mann und der arme Lazarus“ erwecken den Eindruck, als sei der ge⸗
samte Inhalt seiner grauen Palette wahllos darauf entladen worden. den Zweck,
Die Balkonszene des Münchener
Albert Weisgerber
Gefahr, oberflächlich zu werden und die Dinge zu summarisch zu statt. Am
sprechen.
Eine elsaß⸗lothringische
Berlin wird am 15 Mai im Gemäldesaal von A. Wertheim in
herzog von
der Leipzigerstraße eröffnet werden. Das Protektorat über die Ver⸗ Flugplatzes anstaltung hat der frühere Statthalter Fürst von Wedel übernommen. tagte der Dusch die eifrige Vorarbeit des elsaß⸗lothringischen Kunstgewerbe⸗ in Rostock.
nur im weitgezogenen Rahm ausstellung möglich ist.
Theater und Musitk.
Im Königlichen Opernhause
Generalmusikdirektor Blech. (Anfang 7 Uhr.)
Seine
findet morgen, Mittwoch, Bayern
eine Wiederholung von „Tristan und Isolde“, mit Herrn Kcaus und Werft von — Frau Leffler. Burckard in den Titelrollen, statt. Dirigent ist der Schiffes aus, dessen Besichtigung bei allen Teilnehmern der Fahrt unauslöschliche Eindrücke hinterlassen habe. Dr.⸗Ing. Hermann
und hieß die Majestät den
lung sprachen am Sonnabend der Verbandsv major z. D. von Eckenbrecher⸗Berlin sowte
Rostock, 11. Mai. (W. T. B.) Die hier tagende Haupt⸗
erschtenenen Mitglieder herzlich willkommen. Katser und König, Seine Königliche Hoheit den Groß⸗ Mecklenburg⸗Schwerin und den Grafen von Zeppelin Dr. P wurden Begrüßungstelegramme abgesandt. Zum Ort für den nächsten
Verbandstag wurde Düsseldorf gewählt. Nach Schluß der geschäft⸗ lichen Sitzung hielt der Hauptmann Neun Kunstausstellung in seine Flüge Berlin —Kopenhagen und Berlin— Wien. Nachmittags fand eine Fahrt nach Warne münde zur Besichtigung des Leuchtturms und des statt, Abends ein Festmahl im R Verband studentischer Luftflottenvereine 1 In den siebenstündigen Verhandlungen spielte die vereins wird es möglich sein, besonders die in Ober Betschdorf, Erörterung der Frage, wie das Interesse an der Luftfahrt unter der Sufflenheim, Selz, Wingen, Oberehnheim, Bärsch, Goxweiler, Jugend zu fördern set, eine große Rolle. In öffentlicher Versamm⸗ Weiler, St. Leonhardt, Dagsburg und Lixheim blühende Hausindustrie und Volkskunst, die bisher über die Grenzen Elsaß⸗Lothringens wenig . bekannt ist, in ihrer ganzen reichen Entwicklung zu zeigen. Außerdem deren Ausführungen zum Teil durch Lichtbi beteiligen sich sämtliche elsässischen und lothringischen Künstler von Ruf an der Ausstellung, sodas ein Ueberblick über die heutige künst⸗ lerische Entwicklung des Reichslandes geboten wird, wie er
Cuxhaven, 11. Mai. (W. T. B.) Die Probefahrt des
b „Vaterland“ (vgl. Nr. 110 d. Bl.) glänzendem Verlauf heute nachmittag ihren Abschluß. laufen in die Elbemündun bayerische 89
öniglich
Theater.
Kuͤnigliche Schausniele. Mittwoch: Opernhaus. 99. Abonnementsvorstellung. Tristan und Isolde in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 127. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Quitzows. Vaterländisches Drama in vier Aufzügen von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Oberregisseur Patry. Aafang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 100. Abonne⸗ mentsvorstellung. Cavalleria rusti- Cana. (Bauernehre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem Volksstuͤck von G. Verga. Bajazzi. (Pagliancci.) Oper in zwei Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 128. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Venus mit dem Papagel. Keine erotische Komödie in drei Akten von Lothor Schmidt und Emil Schäffer. Anfang 7 ½ Uhr.
Dentsches Theater. (Direktion: Mar Reinhardt.) Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Was ihr mollt.
Donnerstag: Romeo und Julia.
Freitag: Was ihr wollt.
Sonnabend: Viel Lärm um Nichts.
Kammersviele.
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Scheiter⸗ haufen.
Donnerstag: Wetterleuchten.
Freitag: Scheiterhaufen.
Sonnabend: Der Snob.
Komödienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Kammermufik. Lustspiel in drei Akten von Heiarich Ilgenstein.
Donnerst. und folgende Tage: Kammer⸗
Berliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Donnerstag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Theater in der Königgrätzer Straße. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Mr. Wu. Englisch⸗chinesisches Spiel in drei Akten von H. M. Vernon und
Harold Owen. .“ und folgende Tage: Mr. 9
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Vet g Abends 8 Uhr: Schneider Wibbel. Komödie in fünf Bildern von Hans Müller⸗Schlösser.
Donnerstag und Sonnabend: Schneider Wibbel.
Freitag: Der Raub der Sabine⸗ rinnen.
Lessingtheater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Pyagmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.
Donnerstag und Freitag: Pygmalion.
Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die beiden Leonoren. Lustspiel in vier Aufzügen von Paul Lindau.
Donnerstag: Das große Licht.
Freitag: Heiligenwald.
Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Weh dem, der lügt! Lustspiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer.
Donnerstag: Zum ersten Male: Klein Eva.
Freitag: Ueber unsere Kraft. I. Teil.
Theater an der Weidendammer
Brücke. Mittwoch, Abends 8 ¼ Uhr: Der müde Theodor. Schwank in drei Akten von Max Neal und Max Ferner. (Henry Bender als Gast.) Donnerstag und folgende Tage: Der Büns Theodor. (Henry Bender als ast.
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 — 37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Rheingold.
Donnerstag: Die Königin von Saba.
Freitag: Das Rheingold.
Sonnabend: Parstfal.
Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Jung Englaud. Operette in drei Akten von Rud. Bernauer und Ernst Welisch. Musik von Leo Fall.
Donnerstag und folgende Tage: Jung England.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. und folgende Tage: Polen⸗
ut.
Lnstspielhaung. (Frledrichstraße 236.) Mittwoch, Ahends 8 Uhr: Die spanische Fliege Schwank in drel Akten von Franz Arnold und Ernst Bach.
Donnerstag und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Blohm dankte in der Reederei geda solche Aufgaben stelle; vereinigt hätten zu die Bewußtsein, für das einem dreif
einer Erwiderung, in der er seinerseits rüh
die dem Schiffsbau durch ihre Bestellung er betonte, mit welcher Freude alle Kräfte seas sem, wie er hoffe, gelungenen Werke in 1 Vaterland zu arbeiten. achen Hurra auf Seine Königliche Hoheit den Prinzen.
hause geht morgen Wilden⸗
Ressel, Thimig und Heisler sowie die Herren von Ledebur, Geisendörfer, Sommerstorff, Eichholz, Mannstädt, Vallentin, Kraußneck und Vollmer mit. Die Regie führt der Oberregisseur Patry. “ v1XAXAX“
engewinnung infolge massen gestern abend
Einweihung des von der Stadt aus Mann tödlich verun
der Gemeinden Groß
London, 10. Mai. Schoner „Hinrika“ bestimmt, wurde auf der rascht und sank.
Schleppers zu stei
Lille, 12. Mai.
den sie des beschuldigte
schen Arbeiter⸗ ücken vom 2. bis wird gemeldet, werden Wehre errichtet. durch Ueber
Rom, 12. Mai. unglücks in Si von Flotow deutschen Neapel befindl des Erdbebens 1 Verfügung die Mitwirkung Das Aetnaobservat zwei leichte Erdstö Der Krater d
1 Luftflottenvereins begann am Sonnabend mit einer Sitzung des Arbeitsausschusses. Die Besprechung, die vertraulichen Charakter in wichtigen Vereingangelegenheiten, wie Satzungs⸗ ist außerordentlich geschickt gemalt, zeigt aber, 1 ihr Schöpfer ee Se gs de Fencae hecch hahe niech b der Gefahr, die dem als Illustrator tätigen Künstler droht, der Stadt fand Abends eine außerordentliche Mitgliederversammlung Sonntagvormittag eröffnete der Generalleutnant z. D.
geben, nicht ganz entronnen ist. Hodlers „Schwörender“ eine Figur g N. w aus seinem naiy stilisierten Hannoveraner Rathausbild, wirkte als von Berger im Saale der Bürgervertretung die Hauptversammlung
kleineres Gemälde schlagfertiger und bedeutender als in dem hier ge⸗ botenen großen Format. Monumentalmglerei, die keine Größe verträgt — was kann noch stärker gegen den Stil eines Monumentalmalers
Quadratkilometer hinaus die Orte Btsher hat man egend leidet wegen der Bauart der Häuser s
nann einen Vortrag über Se
Tunis, 12. Mai. (W. T. B.) Als einem Kaffeehause i nde junge Le
Polizeibeamter in verdächtig erscheine der eine vier
atskeller. — Gleichzeitig Revolvers weiter Beamter schoß letzte ihn so sch Sein Geno wie man annimmt, Tindscha — Moteur ermordet au (Vgl. Nr. 110 d. Bl)
Rio de Janeiro, 11. Mai. (W. T. B.) Der Chef duo deutschen Geschwaders hat heute an einem Festmahl genommen, “ die Behörden des Staates Sao Paub
eten.
e ließ sich ohne orsitzende und der General⸗ 3 der Kandidat John⸗Berlin, lder unterstützt wurden.
Santos teil.
Beim Ein⸗ zu seinen Eh
1 g falutierte das Fort Grimmerhörn die rinzenflagge mit 21 Schuß. Beim Festmahl brochte
hhe Hoheit der Prinz Franz einen freudig aufgenommenen Trinkspruch Blohm u. Voß als Erbauerin des prachtvollen
Thenter am Nollendor Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Jux Pordes⸗Milo und angstexte von Willi Walter Kollo. g und folgende Tage: Der
Posse von Hermann Haller. Ges⸗ Wolff. Musik von
Restdenztheater. Mittwoch, Abends zer von Chopin.
8 ¼ Uhr: Ein Wal Akten von Henri Köroul
Schwank in drei und Albert Barré.
lgende Tage: Ein Walzer von Chopin
Thaliatheater. (Direktion: ) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Frühling kommt! Posse und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Georg Okonkowsky. sangsterte von Al von Jean Gllbert.
Donnerstag und folgende Ta der Frühling kommt!
mit Gesang fred Schönfeld. Musik
ge: Wenn
Trianontheater. ( Georgenstr., nahe hof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends
br: Die Notbrücke.
drei Akten von F. Grésac und
g und folgende Tage:
Lustspiel in F. Croisset.
Notbrücke.
Birkus Busch. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel des „Deutschen Theaters“: Das Mirake
Donnerstag und folgende Tage: irakel
mend
Der Redner schloß mit
Lichtenau bei Lauban, 10. Mai. (W. T. B.) Auf d⸗ ögeschacht der konsolidierten Vereins⸗Glückgrube 8 sndn
plötzlich niedergegangener Erd. gegen 10 Uhr ein Aufseher und drei 1 glückt. Eine Leiche konnte bereits geborgen werden; nach den übrigen drei Verschütteten wird gesucht.
Karlsruhe, 11. Mai. (W. T. B.) In den höber gele
en des Schwarzwaldes ist ein empfindlicher Wetkersenen eingetreten. Bis auf 1300 m herab liegt Neuschnee, der sich auf den Kämmen der Berge und auf den Höhen behauptet. Die Tei ratur ist auf den Nullpunkt gesunken. 1“
(W. T. B) Der kleine deutsche
mit Kohlen von Fifeshire nach Bremerha Höhe von Aberdeen vom Sturme 1S Aus Grimsbpy eilte ein Schlepper zur Rettung Matrose des Schoners versuchte, an Bord des gen, fiel er ins Wasser und ertrank.
8 (W. T. B.) Gestern abend veranstaltet
Tausende von Sozialisten eine große Straßen uendefabetn und verlangten lärmend den Rücktritt des gesamten Gemeinderatz Wahlbetrugs zugunsten der rückschrittlichen Parteien n. Der Bürgermeister hat bereits sein Amt niedergelegt.
St. Peters burg, 11. Mai. (W. T. B.) Aus Sibirien n eine Reihe ven Hochwassermeldungen vor: Aus Tomel Väraftng um 22 Fuß gestiegen ist. Eiligst
Die Bahnlinie Tiumen — Omsk ist
schwemmung gefährdet, Brücken und Telegraphenlinien sind
ai. (W. T. B.) Aus Anlaß des Endbeben⸗ zilien (vpgl. Nr. 110 d. Bl) hat der otschafter der italienischen Regierung gestern das Beileid der gierung ausgesprochen. — Der Chef der in ichen deutschen Mittelmeerdivision hat aus einen Kreuzer zur Hilfeleistung gestellt. Bis jetzt hat sich jedoch von Kriegsschiffen nicht als nötig erwiesen. — orium meldet, daß gestein fr 1 ße verspürt wu er des Aetna wirft mengen aus. Vorgestern abend hat ma einen Feuerschein bemerkt. — Das Erdbeben hat eine auf fünf ch erstreckende Zone schwer heimgesucht und darüber und Passopomo dem Erdboden gleich ungefähr sechzig Tote gezählt. Die
Ausbrüche des Aetnas und der schlechten
ehr durch die Erdbeben.
“ 8
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Familiennachrichten.
von Volkmann (Fraakfurt a. M.).
stein (Düsseldorf).
stein (Cassel).
dem
üh in Bronte rden, die keinen Schaden an⸗ gewaltige Aschen⸗ und Rauch⸗ n auf dem Gipfel des Vulkans
gestern abend ein
n Suk Harkas zwei ju. Leute festnehmen wollte, feuerte chüsse auf den Beamten ab. Dieser blieb den Angreifer nieder und ver⸗ wer, daß er bald darauf im Krankenhause starb. Widerstand verhaften. Es handelt sich, um die Mörder des auf der Strecke fgefundenen norwegischen Konsuls
Verlobt: Frl. Gerda von Roon mit Hrn. Kurt Uthemann (Berlin—St. Pe⸗ tersburg). — Frl. Else Schaedel mit Hrn. Rittmeister ;3. D. Erich Leonhard
Verehelicht: Hr. Kurt von Saucken mit Frl. Irmgard von Below (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ober⸗ leutnant Werner ven Eckartsberg (Spandau). — Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Rolf Marschall von Bieber⸗
Gestorben: Hr. Geheimer Sanitätsrat Dr. Abraham Wallenberg (Berlin). — Hr. Kommerzienrat Sally Heymann Sö — Hr. Justizrat Ernst Jaenisch Namslau). — Hr. Justizrat Franz Koeppel (Belgard a. d. Pers ). — Karl Frhr. von Nordenflvcht (Montevideo⸗ Geestemünde). — Elisabeth Freifr. von Bodenhausen, geb. Vogel von Falcken⸗
Verantwortlicher Redakteur:
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Zwölf Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 43 A u. 43 B),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einschließ⸗ lich der unter Nr. 2 veröffentlichten
manditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche
vom 4. bis 9. Mai 1914
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Bekanntmachungen), betreffend Kom⸗
sanzeiger
—
Erste Beilage
v11111“ ö“
Amtliches.
Deutsches Reich. Verfügung.
3u den von der ordentlichen und der außerordentlichen Hauptversammlung sowie von der Versammlung der Inhaber von Genußscheinen der Neu Guinea⸗ Compagnie am 16. Februar d. J. gefaßten Beschlüssen, betreffend 1) die Gleichstellung von 62 Stück Stammanteilen im Nennbetrage von 31 000 ℳ in ihren Rechten mit den Vorzugsanteilen und Beseitigung des Rechtes der bisherigen Vorzugsanteile auf Nachzahlung rück⸗ ständiger Dividenden, die Einlösung der Genußscheine gegen Zahlung von einer Mark für jeden Genußschein, die Erhöhung des Grundkaäpitals von bisher 7 500 000 ℳ auf 11 000 000 ℳ durch Ausgabe von 7000 auf den Inhaber lautenden Anteilen im Betrage von je 500 ℳ und Ermächtigung des Verwaltungs⸗ rats und der Direktion, die nom. 3 500 000 ℳ neuen Anteile an ein Bankenkonsortium zum Parikurse zu⸗ züglich Spesen mit der Maßgabe zu veräußern, daß das Konsortium verpflichtet sein soll, 3 000 000 ℳ den Inhabern der alten Anteile zu einem um 2 Proz. er⸗ höhten Preise innerhalb einer vom Verwaltungsrat zu bestimmenden Frist zum Bezuge im Verhältnis von 5:2 anzubieten, sowie die entsprechende Aenderung der Satzung der Gesell⸗ schaft in der aus der Anlage zu dem notariellen Protokoll über die außerordentliche Hauptversammlung vom 16. Februar 1914 ersichtlichen Weise, wird gemäß Art. 42 der Satzung die nachgesuchte Genehmi⸗ gung von Aufsichts wegen hiermit erteilt. “ Berlin, den 26. Februar 1914. Deerr Reichskanzler (Reichskolonialamt). J. A.: Gleim.
Abänderungen der Satzungen G der Neu Guinea⸗Compagnie gemäß den Beschlüssen der außerordentlichen Generalversammlung vom 16. Februar 1914. 1) Es fallen fort Art. 6 Abs. 3; Art. 13; Art. 17 Abs. 1 Satz 2; Art. 18 Abs. 4; Art. 39 und Art. 43. 2) Die nachstehend aufgeführten Bestimmungen erhalten nach⸗ folgende Fassung: II. 1.
Die Neu Guinea⸗Compagnie hat die rechtliche Form einer deut⸗ schen Kolonialgesellschaft nach Maßgabe des Schutzgebietsgesetzes. Sie hat ihren Sitz und den ordentlichen Gerichtsstand in Berlin Ihre Dauer ist zeitlich nicht beschränkt. 116“
In Art. 5 1 wird das Wort anderweite in anderweitige abgeändert. Art. 6 Abs. 1.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 11 000 000 ℳ und wird in 22 000 Anteile zu je 500 ℳ geteilt.
In Art. 7 tritt an Stelle der Zahl „7 500 000“ die Zahl „11 000 000“. Art. 10.
Die Urkunden über die Anteile lauten auf den Inhaber und werden nach dem beigefügten Muster A*) ausgefertigt; jedoch können nach Bestimmung des Verwaltungsrats auch Urkunden über je 10 tethe auf 5000 ℳ bis insgesamt 2 000 000 ℳ ausgestellt werden.
Die Urkunden über die Anteile werden erst nach Entrichtung des vollen Nennbetrages ausgehändigt. Ueber die einzelnen Teilzahlungen wird auf einem Zwischenscheine (Interimsscheine), welcher nach dem anliegenden Muster B*) auf den Namen ausgestellt wird, quittiert.
Die Zwischenscheine sind durch Jadossament übertragbar, unbe⸗ schadet der dem Zeichner des Anteils durch Art. 9 auferlegten Ver⸗ haftung. Die Echtheit der auf den Zwischenscheinen befindlichen In⸗ dossamente zu prüfen, ist die Gesellschatt nicht verpflichtet. Wo in diesen Satzungen von Urkunden über Anteile der Gesellschaft die Rede ist, treten die Zwischenscheine an ihre Stelle, bis die Urkunden über die Anteile ausgegeben werden.
Art. 11 Den Anteilen sind nach näherer Anweisung des Verwaltungsrats Gewinnanteilscheine auf 10 Jahre nach dem anliegenden Muster C*) und Erneuerungsscheine nach dem anliegenden Muster D*) beizufügen. Nach Ablauf des letzten Jahres werden gegen Einlieferung der Erneuerungsscheine neue Gewinnantellscheine auf je 10 Jahre aus⸗ gegeben. Ein vor Ausgabe der Anteilsurkunden zur Verteilung
kommender Reingewinn wird unter Abstempelung der Zwischenscheine
bezahlt. In Art. 12 Abs. 2 8 wird das Wort „Konventionalstrafe“ in „Vertragsstrafe“ abgeändert. Art. 15.
Sind Anteilsurkunden oder andere von der Gesellschaft nach den Bestimmungen der Art. 10, 11 und 13 ausgefertigte Urkunden be⸗ schäͤdigt oder unbrauchbar geworden, jedoch in ihren wesentlichen Teilen noch dergestalt erhalten, daß über ihre Richtigkeit kein Zweifel ob⸗ waltet, so ist die Direktion ermächtigt, gegen Einreichung der be⸗ schädigten auf Kosten des Inhabers neue gleichartige Urkunden aus⸗ zufertigen und auszureichen.
Außer diesem Falle ist die Ausfertigung und Ausrelchung neuer Urkunden an Stelle der beschädigten oder verloren gegangenen nur nach gerichtlicher Kraftloserklärung der letzteren zulässig.
Ein Aufgebot von Gewinnanteilscheinen findet nicht statt; sie dnn. wenn sie nicht innerhalb 4 Jahren, vom 31. Dezember desjenigen Jahres ab gerechnet, in welchem sie fällig geworden sind, erhoben werden, wertlos, und die betreffenden Gewinnanteile verfallen der Gesellschaft; jedoch soll dem bisherioen Inhaber, welcher den Verlust von Gewinnanteilscheinen vor Ablauf der gedachten Frist bei der Direktion anmeldet, nach Ablauf dieser Frist der Betrag der an⸗ gemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Scheine gegen Qutttung ausgezahlt werden. 8 86
Evbensowenig findet eine gerichtliche Kraftroserklärung beschädigter oder verlorener Erneuerungscheine statt. Wenn der Inbaber des Anteils vor Ausreichung der neuen Gewinnanteilscheine ihrer Ver⸗ abreichung an den Vorzeiger des Erneuerungsscheins widerspricht, so ist die neue Reihe der Gewinnanteilscheine dem Inhaber des Anteils guszuhändigen, wenn er den Anteil vorlegt. Wenn ein Erneuerungs⸗ schein abhanden gekommen oder vernichtet ist, so sind dem Inhaber des Anteils nach Ablauf des Zahltages des vierten der Gewinnanteil⸗
8 Die Muster sind hier nicht mit abgedruckt.
Berlin, Dienstag, den 12. Mi
——¶ D ᷓõ — —
scheine, die gegen Einreichung des Erneuerungsscheins zu empfangen waren, diese Gewinnanteilscheine gegen Quittung zu perabfolgen. Der Besitz des Erneuerungsscheins gibt alsdann kein Recht auf Empfang der Gewinnanteilscheine. 1b
Was vorstehend von den Gewinnanteilscheinen und Erneuecungs⸗ scheinen der Anteile gesagt ist, gilt sinngemäß auch für Zinsscheine und Erneuerungsscheine über Schuldverschreibungen.
In Art. 16
treten an Stelle der Worte „Anteilen“, „Interimsscheinen“ vie Worte „Anteilsurkunden“, „Zwischenscheinen“, die Worte „und Genußscheine“
fallen fort. Art. 18 Abs. 3. . Von dem verbleibenden Betrage erhalten zunäͤchst die Anteile einen Gewinnanteil bis zu 5 % der Anteilshöhe. Art. 18 Abs. 4 fällt fort.
Der Rest wird, nachdem 10 % für den Verwaltungsrat als Ge⸗ winnanteil vorweg genommen sind, nach den Vorschluͤgen des Ver⸗ waltungsrats ganz oder teilweise zur Verstärkung der Reservefonds verwendet oder als weiterer Gewinnanteil auf die Anteile verteilt oder auf neue Rechnung vorgetragen.
Art. 18 Abs. 7. erhält folgende Fassung: innerhalb 4 Wochen nach den Beschlüssen der Generalversammlung wird den Mitgliedern der Gesellschaft der ihnen zustehende Gewinnanteil ausgezahlt.
In Art. 29 fallen die Worte „und eines Mitgliedes des Verwaltungsrates“ fort. Dem Art. 38, Absatz 5
ist folgender Schlußsatz anzufügen: Beglaubigte Abschrift des Protokolls
2 9.
zu den Handelsregisterakten des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte ein⸗
zureichen. Art. 40 Abs. 1.
Im Falle der Auflösung der Gesellschaft wird nach Tilgung ihrer Schulden das verteilungsfähige Vermögen an die Mitglieder nach Verhältnis der Höhe ihrer Anteile verteilt.
3) Die Muster A, B, C und ) erhalten die sich aus der Aende⸗ rung der Satzungen ergebende Fassung.
Die Muster , F, G, H, I kommen in Fortfall.
Personalveränderungen.
Königlich Sächsische Armee.
Den 27. April. Naundorff, Oblt. im 4. Inf. R. Nr. 103, mit dem 1. Mai d. Js. zum Fest. Gefängnis versetzt.
Den 28. April. Thiele, K. p. Lt. d. Res. a. D., bish. in d. Res. d. Masur. Trainaht. Nr. 20, in d. Armee angest., und zwar als Lt. der Res. d. 1. Trainabt. Nr. 12 mit einem Patent vom 13. März 1912 unter gleichzeitiger Kommandierung z. Dienstl. bei dieser Abt. auf ein Jahr. .
Den 27. April. Lange, Ob. Arzt, bis 30. April d. Je. in d. Kaiserl. Schutztr. für Deutsch Ostafrika, mit dem 1. Mai d. Js. in d. Armee wiederangest. und unter Beförderung zum St. Arzt mit
einem Patent vom 16. März 1914 zum Bats. Arzt im 13. Inf. R.
Nr. 178 ernannt. .“ “ 1“ Beamte der Militärverwaltung. Durch Allerhöchsten Beschluß. Den 16. April. Friedrich, Ob. Zahlmstr. a. D., bish. im 9. Inf. R. Nr. 133, d. Charakter als Rechn. Rat verliehen.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.
Stuttgart, 26. April. Gaßer, überzähl. Hauptmann im Feldart. R. König Karl Nr. 13, vom 8. Mai 1914 ab auf zwel Jahre z. Dienstl. beim Reichs⸗Kol. Amt komdt.
Stuttgart, 2. Mai. v. Lotterer, Oberst und Kom. des Feldart. Regts. König Karl Nr. 13, behufs Beauftragung m. d. Führ. d. 5. Feldart. Brig. nach Preußen komdt. Graf v. Normann, Ehrenfels, Obeistlt. b. Stabe d. Feldart. Regts. König Karl Nr. 13, m. d. Führ. dieses Regts. beauftragt.
Beamte der Militärverwaltung.
Stuttgart, 25. April. Engler (II Stuttgart), Unt. Apoth. d. R., zum Ob. Apoth. ernannt. Brand (I Stuttgart), charakteris. St. Apoth. d. Landw. 1. Aufgeb., der Abschied bewilligt.
Deutscher Reichstag. 254. Sitzung vom 11. Mai 1914, Mhevanitia6 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Fest⸗ stellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungs⸗ jahr 1914, und zwar des „Etats für die Verwaltung des Reichsheeres“. 16“
Ueber den Anfang der Sitzung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Abg. Heckmann (nl.): Trotz der Steigerung der Lebens⸗ haltung aller Berufe sind die Bezüge der Arbeiter an den Privant⸗ ämtern seit Jahren dieselben geblieben. Ganz besonders notwendig ist eine Revision der Grundlöhne. Es ist auch eine Erhöhung der Arbeitsleistung eingetreten, da eine Vermehrung der Arbeiterzahl nicht erfolgt ist. Auch über die Art der Bezahlung der Ueberstunden. wird geklagt. Man sollte wie bei der Eisenbahnperwaltung einheitliche Bestimmungen erlassen und die Befugnisse der Arbeiterausschüsse er⸗ weitern. G
Generalmajor Wild von Hohenborn: Die Löhne der Pro⸗ viantamtsarbeiter werden genau wie die der übrigen ungelernten Ar⸗ beiter einem Wunsche des Reichstags entspechend alljährlich einer Revision unterzogen, damit sie in ihren Bezügen nicht hinter denen der Privpatindustrie zurückstehen. Tatsächlich ist die Heeresver⸗ waltung auch den Lohnverhältnissen der Privatindustrie in steigendem Maße gefolgt. Wo in einzelnen Betrieben die Ueberstunden noch nicht angemessen bezahlt werden sollten, wird Remedur eintreten. Die Militärverwaltung hat für alle ihre Betriebe eine neue Arbeitsordnung aufgestellt und fertig. Sie geht baldigst an die Arbeiterausschüsse zur Begutachtung. Den Ausbau der Arbeitsausschüsse auf lokaler Grund⸗ lage werden wir im Auge behalten. Die Militärverwaltung steht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Arbeiterausschüsse im Interesse der Arbeiter segensreich und gut wirken, so lange sie sich mit ihrer Tätigkeit in dem ihnen zugewiesenen Rahmen halten, was ja bisher im allgemeinen immer geschehen ist. Auch wir wissen, daß die Ar⸗ beiter kein leichtes Brot haben. Wir sind mit allen Kräften bemüht, nicht nur Ordnung in den Instituten zu halten, sondern auch Zu⸗ friedenheit unter den Arbeitern zu schaffen. Ein fiskalischer Betrieb
ist ja in vieler Hinsicht gebunden. Wir wissen ja, daß er dem Vater⸗ b dient und stündlich gerüstet sein muß, um in der entscheidenden
und Königlich Preußischen Staatsanzeiger. 8 1914.
Stunde alles bereit zu halten. Zufriedenheit unter den Arbeitern und gleichzeitige Ordnung im Betriebe, das ist unser Programm.
Bei den dauernden Ausgaben für die „Bekleidung und Ausrüstung der Tru ppen“ bemerkt der
Abg. Thöne (Soz.): Es ist wiederholt die Forderung erhoben worden, daß die Heeresverwaltung bei der Vergebung von Lieferungen darauf halten soll, daß nur solche Lieferanten berücksichtigt werden, die den in den Tarifverträgen festgelegten Lohn⸗ und Arbeitsbedin⸗ gungen entsprechen. Diese Forderung ist noch immer auf Gebieten der Militärlieferungen in weitem Umfange ein frommer Wunsch geblieben.
Es herrscht in der Segeltuch⸗ und Sattlerbranche noch vielfach die Akkordarbeit vor, für die die Unternehmer sehr nisdrige Sätze bezahlen. Einige Firmen lassen auch die ihnen übertragenen Lieferungen durch Heimarbeiter ausführen, wo die Bezahlung natürlich noch jämmerlicher ist. Die Militärverwaltung erscheint danach wenig geneigt, den be⸗ vechtigten Anforderungen der Arbeiter entgegenzukommen. Die Artilleriewerkstatt Spandau vergibt Arbeiten an die Privatindustrie mit der Bestimmung, daß dieselben Löhne gezahlt werden sollen, wie sie dieses technische Institut selbst zahlt; über die Höhe dieser Löhne ist aber von der Feldzeugmeisterei etwas zu erfahren sehr schwer. Abg. Duffner (Zentr.): Die Offiziere in den Bekleidungs⸗ ämtern sollten entsprechend dem großen Maß von Verantwortung, das sie zu tragen haben, in ihrer ganzen Stellung eine Besserstellung und größere Berücksichtigung erfahren. Die Arbeitsbedingungen bei den Bekleidungsämtern könnten in mehrfacher Beziehung noch günstiger gestaltet werden. Die Vorwürfe des Abg., Thöne bezüglich der Her⸗ stellung von Militärlieferungen durch Heimarbeiter sind .Abg. Albrecht (Soz.): Wieder und immer wieder müssen wir die Beseitigung des Systems der Oekonomiehandwerker verlangen. Seit 15 Jahren hat der Reichstag dieses Verlangen gestellt und dahin⸗ zielende Resolutionen früher wiederholt sogar einstimmig gefaßt. Die Vorgänger des jetzigen Kriegsministers haben auch mit der Beseitigung dieses Systems begonnen; die frühere Zahl von 7000 Oekonomiehand⸗ werkern ist zurückgegangen. Aber auch im Etat für 1914 werden noch allein für Preußen za. 3500 Oekonomiehandwerker angefordert. Vor Jahren hat der konservative Abgeordnete Jacobskötter dieses ungerechte System aufs schärste angegriffen. Heute behauptet die Militärperwal⸗ tung, sie könne ohne dieses nicht auskommen. Wir halten mit zahl⸗ reichen Fachmännern die völlige Beseitigung für durchaus durchführ⸗ bar. Wir hören doch von der Heeresverwaltung, daß 38 000 felddienst⸗ fähige Leute nicht haben ausgebildet werden können; General Keim schätzt die Zahl sogar auf 40 —50 000. Warum geht man nicht hier vor, anstatt nach wie vor Tausende von Handwerkern als Soldaten auszuheben, die nicht Soldaten werden, sondern lediglich als Arbeiter für das Reich und für den Fiskus tätig sind? Nicht durch Zuchthaus⸗ arbeit, nicht durch ein Oekonomiehandwerkersystem können befriedigende Zustände auf diesem Gebiete geschaffen werden. Den richtigen Weg hat schon früher eine Denkschrift des vorigen Kriegsministers von Heeringen gewiesen: Den Großbetrieb der Bekleidungsaͤmter mit Zivil⸗ handwerkern. Dieses System würde wohl etwas teurer sich stellen, aber alle berechtigten Anforderungen würden erfüllt. Der andere Aus⸗ weg, die Vergebung an Kleinhandwerker und Heimarbeiter, ist ebenso⸗ wenig mehr gangbar, als die Wiederbeseitigung der Bekleidungsämter, wie sie einmal der Abg. Erzberger empfahl, die aber gar nicht mehr durchgeführt werden könnte. Die Arbeiter können nicht anders zu ihrem Rechte kommen, als bei völliger Abschaffung der Zuchthausarbeit und des Systems der Oekonomiehandwerker Ich will die Bekleidungs⸗ ämter keineswegs abschaffen, ich habe aber manches auszusetzen. Auf manchen Bekleidungsämtern sind die Löhne doch recht niedrig, niedriger als in anderen Bekleidungsämtern, so in Koblenz und Breslau. Musteranstalten müßten auch Musterlöhne zahlen. Die Marine⸗ bekleidungsämter haben die wöchentliche Lohnzahlung eingeführt; warum ist dies in der Armee nicht auch so? Die 14tägige Lohnzahlung bringt namentlich bis dahin beschäftigungslose Arbeiter in große Ver legenheit. Von fast allen Bekleidungsämtern wird berichtet, daß es durch die Arbeitsordnung usw. den Arbeitern verboten ist, sich zu organisieren, vor allem bei den freien Gewerkschaften bis auf drei. In Dresden dürfen die Arbeiter nicht einmal dem patriotischen Militärarbeiterver⸗ band beitreten. Die Arbeiter sind doch Zivilisten. Wie kommt die Verwaltung dazu, ihnen ein bürgerliches Recht zu nehmen, das ihnen die Gewerbeordnung gibt? Die Verwaltung hat da nichts zu sagen; die Arbeiter verkaufen ihr nur ihre Arbeitskraft, weiter nichts. Es ist ein Verstoß gegen § 153 der Gewerbeordnung. Die Militärver⸗ waltung muß die Gesetze respektieren. Die Arbeiterausschüsse werden in verschiedenen Bekleidungsämtern nur als ein Dekorationsstück be⸗ trachtet. Die Wünsche der Arbeiter werden selten oder gar nicht be⸗ rücksichtigt. Besonders aus Koblenz sind Klagen an uns herangetreten Die Verwaltung verlangte, daß an einem dritten Feiertage gearbeitet würde. Die Arbeiter sagten, sie wären arbeitswillig und wollten arbeiten. Der Arbeiterausschuß beschloß zu arbeiten. Die Verwaltung ließ den Ausschuß noch einmal zusammentreten. Als die Arbeiter sagten, wir wollen arbeiten, sagte der Hauptmann, die Verwaltung will, daß gearbeitet wird. Es wurde zum dritten und vierten Male abgestimmt, und erst da wurde beschlossen, nicht zu arbeiten. Ins Protokoll wurde auf Wunsch des Hauptmanns hineingeschrieben, daß der Beschluß für alle dritten Feiertage gelten solle. Die Arbeiter be⸗ kommen doch für den Feiertag nicht bezahlt wie die Offiziere. So geht man mit den Arbeiterausschüssen um! Wenn man Arbeiten an Hand⸗ werker vergibt, dann sollte darauf geachtet werden, daß die Arbeit von den Handwerkern selbst gemacht wird, oder, wenn sie die Arbeit von anderen machen lassen, daß dann auch die tarifmäßigen Löhne bezahlt werden. Das geschieht nicht. Eine Klage ist uns gus Altona⸗Bahren⸗ feld zugegangen, wo die Unternehmer ¹½ in die Tasche steckten. Die Heeresverwaltung sollte darauf achten, daß das nicht geschieht. Eine ähnliche Klage ist uns aus Breslau zugegangen. Ein Innungsober⸗ meister vergibt die Arbeit an kleine Meister und beschäftigt kleine Meister im Eulengebirge. Er bekommt für eine Hose etwa 3,50 ℳ und bezahlt dafür 2 ℳ, für Mäntel und Uniformen, für die er bis 8 ℳ bekommt, 5 ℳ und 5,50 ℳ. Diese Ausbeutung darf die Militär verwaltung nicht dulden. Gegen eine kleine Vermittlungsgebühr ließe sich ja nichts einwenden, aber das Einstecken der Hälfte als Provision geht über das zulässige Maß hinaus. Warum läßt die Verwaltung nun zweierlei Uniformen herstellen, Kriegsuniformen und Friedens⸗ uniformen? Manche wollen ja in zweierlei Tuch glänzen, und manche jungen und alten Weiber sehen gern Soldaten als geputzte Affen herumlaufen. Aber ich frage, wenn die feldgraue Uniform für den Krieg gut ist, warum nicht auch für den Frieden? Man könnte hier sehr viel Geld sparen. Die Friedensuniform müßte abgeschafft und nur die feldgraue Kriegsuniform eingeführt werden. Die Handwerks⸗ meister auf den Bekleidungsämtern beschweren sich darüber, daß sie in ihren Gehältern hinter den Meistern der Artilleriewerkstätten und Munitionsämter zurückstehen, die als mittlere Beamte bezahlt werden. Auch in bezug auf ihre Dienstkleidung und ihre Urlaubsverhältnisse wünschen die Handwerksmeister eine Remedur.
Generalmajor Wild von Hohenborn: Bei den allge⸗ meinen Verdingungsbestimmungen ist leitender Grundsatz für die Zu⸗ schlagserteilung, daß nur solche Bewerber berücksichtigt werden dürfen, die sowohl für die bedingungsmäßige Ausführung sowie dafür Sicher⸗ heit geben, daß sie ihren Arbeitern gegenüber die gesetzlichen Ver⸗ pflichtungen erfüllen. Der Schwerpunkt der Fürsorge dafür, daß die Unternehmer ihren Arbeitern angemessene Löhne zahlen, liegt im Interesse einer sorgfältigen Auswahl. Eine Kontrolle über die Höhe der bezahlten Löhne erscheint dagegen bedenklich. Soweit um⸗ fassende Tarifverträge für größere Gebiete bereits bestehen, zieht die
Heeresverwaltung diesen Umstand auch bei der Vergebung von Ar⸗
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