1914 / 113 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

1 n auf dem Gebiete der Jugendpflege die Musik mehr als bisher pflezt. Die Kinder singen zwar in der Schule, aber wenn sie aus der Schule h rauskommen, dann ist es vorbei. Das ist der beste Beweis dafür, daß die Schule noch nicht ihre Aufgabe nach der Richtung ordentlich erfüllt, und daß es noch nicht gelungen ist, die Kinder für die Musik in dem wünschenswerten Maße zu begeistern. Es ist nicht die geringste Aufgabe der Schule, daß sie die Musik lehrt und besonders das Volks⸗ lied fördert. Deshalb begräße ich es mit großer Freude, daß gerade in der letzten Zeit vom Kultusminister diese Gebiete der Schule eine besondere Aufmerksamkeit erfahren haben, und man darf hoffen, daß wir hier am Anfange der Besserung stehen. Aber auf der anderen Seite, namentlich in Lehrerkreisen, machen sich Bestrebungen bemerk⸗ bar, die die Klassenstunden für Gesang einschränken wollen. Ich bitte den Minister, daß er diesen Bestrebungen gegenüber den festesten Widerstand entgegenstellt. Es darf sich hier nicht um eine Verminde⸗ rung der Klassenstunden für Gesang handeln, sondern wenn möglich um eine Vermehrung. Schon vor einer Reihe von Jahren ist die Zahl der Musikstunden insofern vermindert worden, als man auf den Semi⸗ naren den Klavierunterricht nicht mehr zum obligatorischen gemacht hat. Wenn wir auf diesem Wege weiter fortschreiten, so kommen wir zu einem ganz erheblichen Rückschritt auf dem Gebiete der Musik. Eine sorgsame Ausbildung der Jugend auf dem Gebiete der Musik muß unbedinat gefordert werden, da in dieser Beziehung die Verhäͤltnisse noch sehr im argen liegen. Zu fordern ist, daß alle Musiklehrer an einer Zentralstelle möglichst sorgsam ausgebildet werden. Wir besitzen eine derartige Schule im Akademischen Institut für Kirchenmusik, welche seit Friedrich Wilhelm III. segenesreich besteht. Aber es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß dieses Insuttut in der heutigen Verfassung die Ansprüche, die man an ein derartiges Institut stellen muß, nicht erfüllen kann. Darum muß eine Ausgestaltung und Erweiterung dieses Instituts vorgenommen werden. Daß unsere Hochschule für Musik einen so großen Zuspruch von Ausländern hat, ist der beste⸗ Beweis für die Güte des Unterrichts. Solange nicht der Nachweis geführt wird, daß die deutschen Schüler durch den Zudrang der Aus länder benachteiligt werden, haben wir keinen Grund, uns mit dieser Frage näher zu befassen. In den höheren Schulen werden die meisten Schüler ja zurzeit des Stimmbruchs vom Gesangsunterricht dispensiert. Ich bitte den Minister, dafür zu sorgen, daß der Dispens vom Gesangsunterricht vollständig abgeschafft wird. Ferner bitte ich den Minister, darauf hinzuwirken, daß gegen die spekulative Ausnutzung des Musikunterrichts auf das nachdrücklichste eingeschritten wird. Die Notlage der Musiklehrer hat sich in der letzten Zeit dadurch sehr verschärft, daß die Musiklehrer dem Versicherungsgesetz, sowohl der Angestelltenversicherung, wie der Krankenversicherung, unter⸗ worfen worden sind. Ich bitte, daß hei der Ausführung dieser Ge⸗ setze gegenüber den Privatlehrern möglichst schonend vorgegangen mwird. Ministerialdirektor Dr. Schmidt weist auf die Sammlung deutscher Volkslieder hin, die auf die Initiative des Kaisers zurück⸗ zuführen sei. Die Kommission, die sich der Herausgabe der geplanten Volksliederhücher widmet, sei eifrig an der Arbeit, und auch der Kaiser habe stets ein lebhaftes Interesse an dem Fortschreiten der Sammlung bekundet.

Abg. Dr. Wagner⸗Breslau (freikons.): Ich bedauere, daß die Regierung sich noch nicht entschlossen hat, dem übermäßiven Zu⸗ drang von Ausländern an der Hochschule für Musik einen wirksamen Riegel vorzuschteben. Im letzten Winter kamen auf 180 Preußen 108 Reichsausländer, das sind also 60 %, jetzt ist diese Zahl auf ca. 50 % heruntergegangen. Es käme hierbei eine Erhöhung der Honorare in Frage. Wenn es bei den Universitäten gelungen ist, den ungeheuren Andrang der Ausländer auf ein an⸗ nehmbares Maß im Verhältnis zu den Inländern zurückzuführen, so muß das auch für die Hochschule für Musik möglich sein.

Auf Antrag der Budgetkommission sollen besondere, nicht pensionsfähige Zulagen im Gesamtbetrage von 20 000 den Lehrkräften an den Hochschulen für bildende Künste und für Musik sowie den Vorstehern der Meisterateliers und der Meisterschulen gewährt werden.

Der Kommissionsantrag wird angenommen.

Für einen Bau für das Rauchmuseum in Berlin auf dem Gelände der ehemaligen Tiergartenbaumschule in Charlottenburg werden im Erxtraordinarium 87 000 an⸗ gefordert. Der Bau ist dadurch erforderlich geworden, daß das bisherige Grundstück des Rauchmuseums in der Klosterstraße infolge des Baues der Untergrundbahn zum Abbruch gelangt.

Abg. von Bülow⸗Homburg (nl.) beantragt zusammen mit dem Abg. Dr. Kaufmann (Zentr.) die Streichung dieser Forderung und begründet den Antrag damit, daß der geplante Bau nur ein provisorisches, scheunenartiges und häßliches Gebäude sein solle, daß es sich aber empfehle, sofort ein würdiges Gebäude zur endgültigen Lösung der Frage vorzusehen.

Abg Dr. Irmer (kons.) hält es nicht für angebracht, sofort an ein Millionenpreojekt zu denken. Das Rauchmuseum gehöre endgültig in die Nähe der Kunstakademie, Bauakademie usw., da die im Rauch⸗ museum befindlichen Modelle und Abgüsse von besonderem Werte für die Bildhauer, aber nicht für die Kunstliebhaber seien, welche letztere sich die Originale ansähen. Da man über die endgültige Gestaltung der Angelegenheit noch nicht einig sei, so sei es richtig, nur einen vor⸗ läufigen Bau herzustellen, denn es sei notwendig, möglichst frühzeitig die kostbaren Schätze des Museums unterzubringen, damit sie nicht verfallen. Der endgültige Bau eines neuen Museums würde jahre⸗ lang dauern, und desbalb sei ein Provisorium notwendig. Das vor⸗ liegende Projekt schaffe allerdings einen einfachen, schlichten Bau, aber dieser habe viel Licht, und das sei für die Schüler das Wichtigste.

Aba. Dr. Bell.⸗Essen (Zentr.) bemerkt in Vertretung seines abwesenden Freundes Dr. Kaufmann, daß die geforderte Summe für ein Provisorium doch zu hoch und für eine definitive Erledigung zu sei. Es brauche sich ja nicht um ein Millionenprojekt zu handeln. Man könne an einen bescheidenen Bau denken. Es empfehle sich det halb die Annabme des Antrages Bülow.

Ministerialdirektor Dr. Schmidt trift für die Bewilligung der Regierungsforderung ein.

Abg. Kindler⸗Posen (fortschr. Volksp.) stellt sich auf den Boden des Antrages Bülow.

„Der Antrag Bülow wird nach Probe und Gegenprobe mit geringer Mehrheit gegen die Stimmen der beiden konservativen Parteien angenommen.

„Es folgt der letzte Abschnitt des Kultusetats, die Positionen für das technische Unterrichtswesen.

Die Einnahmen werden ohne Debatte bewilligt.

8 b dem Ausgabekapitel „Technisches Unterrichtswesen“ eton

Abg. Münsterberg sfortschr. Volksp.) die Notwendigkeit, die Professoren an den technischen Hochschulen den Professoren an den Universitäten sowohl binsichtlich der Gehaltsverhältnisse wie auch hin⸗ sichtlich der äußeren Stellung vollständig gleichzustellen, und wünscht die Schaffung auch von etatsmäßigen außerordentlichen Professoren an den technischen Hochschulen.

Aba. Gerlach (Zentr.): Die technischen Hochschulen müssen ausgebaut und die noch bestehenden Ungleichhesten schnellstens beseitigt werden. Jedes Nachlassen in den technischen Leistungen bedeutet eine Schwächung unseres Vaterlandes. Die elektrotechnische Industrie ist für die technische Industrie von der allergrößten Wichtigkeit. In ihr sind ungeheure Werte inpestiert und werden alljährlic—h erzeugt, Tausende von Menschen finden in ihr Beschäftigung. Der Vor⸗ sorung, den Deutschkand auf dem Gebiete der elektrotechnischen Industrie hat, wird von England wohl kaum jemals ein⸗ geholt werden, und zwar verdankt Deutschland diesen Vor⸗ sprung der technischen Ausbildung seiner Ingenieure. Ein englischer Ingenieur hat einmal gesagt, daß die deutschen In⸗ genteume eine größere Gefahr für England bildeten als die deutsche Flotte. Der deutsche Professor, Chemiker und Industrielle

daß m⸗

stehen voll auf der Höhe. Wenn wir mehr und mehr den Weltmaͤrkt

Ferobern wollen, dann müssen wir die Pflanzstätten der technischen

Wissenschaften, die technischen Hochschulen, vermehren. Die Rück⸗ ständigkeit Englands auf manchen Gebieten der Technik liegt daran, daß es keine technischen Hochschulen hat. Leider bestehen zwischen den Universitäten und den technischen Hochschulen noch sehr große Un⸗ gleichheiten. Um diese zu beseitigen, hatte man beide Kategorien gleichgestellt und den technischen Hochschulen das Promotionsrecht ver⸗ liehen. Leider ist die Gleichstellung noch keine vollständige. An den technischen Hochschulen muß besonders die Anstellung außerordentlicher Professoren gefördert werden. Ich bitte den Minister, die berechtigten Wünsche der technischen Hochschulen zu erfüllen.

Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz:

Meine Herren! Aus den Ausführungen der beiden Herren Vor⸗ redner könnte der Eindruck entstehen, daß die Staatsregierung den technischen Hochschulen nicht die genügende Sorgfalt und das ge⸗ nügende Wohlwollen zuwendet. Die Staatsregierung glaubt aber, für sich in Anspruch nehmen zu dürfen, daß sie gerade mit besonderer Sorg⸗ falt und mit besonderem Wohlwollen sich der Ausbildung und der Förderung des technischen Hochschulwesens in den letzten Jahren an⸗ genommen hat. Mein Herr Vorredner hat selbst vieles von dem hervorgehoben, was in dieser Beziehung von seiten des Staates ge⸗ schehen sei. Wir haben in den letzten Jahren nicht nur neue tech⸗ nische Hochschulen begründet, sondern wir sind auch bemüht gewesen, die bestehenden technischen Hochschulen weiter auszubauen, sie nach dem heutigen Stande der Technik und der Wissenschaft mit den entsprechenden Einrichtungen zu versehen. Ich darf hinweisen auf die Bauten, die augenblicklich an der Technischen Hochschule in Charlot⸗ tenburg ausgeführt werden, ich könnte hinweisen auf die Vervollkomm⸗ nung der Einrichtungen in Aachen, in Hannover, überall sind wir am Werke, zu bessern, bessere und neue Einrichtungen da zu treffen, wo die alten den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügten. Aber nicht nur in der äußeren Ausgestaltung der Hochschulen sind wir am Werke gewesen, auch im Innern sind dauernd Verbesserungen herbeigeführt worden, neue Lehrstühle sind begründet, neue Apparate sind beschafft usw. Ich glaube in der Tat nicht, daß man der Staatsregierung auf diesem Gebiete einen berechtigten Vorwurf machen kann. Ich erkenne auch vollkommen an, daß eine derartige Ausgestaltung und Förderung der technischen Hochschulen durchaus erforderlich ist, entsprechend der hohen Bedeutung, die die Technik in unserer Zeit beanspruchen kann und tatsächlich hat. Die Beschwerden, die hier angeführt worden sind, sind gegenüber diesen großen Leistungen des Staates doch schließlich geringfügiger Art, das werden mir die Herren Vorredner selbst nicht bestreiten. Wenn Sie immer wieder darauf hingewiesen haben, daß an den Universitäten die Dinge so geregelt seien, an den Hochschulen aber so, und daß unbedingt die Einrichtungen an den Hochschulen ebenso gestaltet werden müßten wie an den Universitäten, so darf man doch nicht vergessen, daß es sich bei den Universitäten um alte historische Gebilde handelt, die einen Teil ihrer Einrichtungen begründet finden in ihrer historischen Entwicklung. Bei den technischen Hochschulen handelt es sich um moderne Anstalten, die durch die modernen Bedürf⸗ nisse hervorgerufen sind. Gleichwertig sollen die technischen Hoch⸗ schulen mit den Universitäten sein; aber das bedeutet nicht eine schematische Gleichstellung in allen Einzelheiten. Darauf kann es nicht ankommen. Die Staatsregierung ist durchaus der Ansicht, daß ebenbürtig neben den Universitäten auch die technischen Hochschulen stehen und demgemäß auch ausgestaltet werden sollen; dahin ist sie auch bemüht. Wenn nach der Richtung hin noch eine Zahl Wünsche und Einzelheiten vorgetragen worden sind, so bin ich durchaus bereit, in eine Prüfung dieser Wünsche einzutreten. (Bravo!) Aber auch Sie bitte ich, daran festzuhalten, daß es nicht die Aufgabe ist, schematisch auf den technischen Hochschulen alles das nachzuahmen, was auf den Universitäten besteht. Wir werden die Bedürfnisse der technischen Hochschulen für sich prüfen und uns bemühen, ihnen zu entsprechen, so⸗ weit die Mittel es irgend erlauben.

Wenn es dann bei der ja so dringend gewünschten Reinigung des Etats von Fremdwörtern auch zu einer Prüfung der Titel und Be⸗ zeichnungen bei den technischen Hochschulen kommt, so wird sich viel⸗ leicht auch ein Weg finden, um den Wünschen entgegenzukommen, die von den Herren hier in dieser Beziehung ausgesprochen worden sind.

Was die Bezüge der Professoren an den technischen Hochschulen anlangt, so darf ich daran erinnern, daß sie bei Ver⸗ abschiedung der Besoldungsvorlage wohlwollend geprüft worden sind und daß über sie damals entschieden worden ist. Hiermit hängen diese Bezüge zusammen, und es würde schon aus diesem äußeren“ Grunde nicht möglich sein, an diesen Bezügen etwas zu ändern, weil das nur geschehen könnte bei einer Aenderung der Besoldungsordnung.

Nun hat, wenn ich nicht irre, der Herr Abgeordnete Münsterberg sich gegen den Dispositionsfonds gewandt und gesagt, er sei überhaupt kein Freund von solchen Fonds.. Ich glaube, er hat die Bedeutung dieses Fonds verkannt. Er ist keineswegs dazu bestimmt, um aus ihm Gratifikationen und Remunerationen zu geben, sondern er ist dazu bestimmt, um mit ihm besonders tüchtige Fachmänner zu gewinnen, sie an die Hochschulen zu ziehen, ihnen aus diesem Fonds pensionsfähige Beträge zuzuwenden. Das ist ganz ebenso wie bei den Universitäten. Auch dort ist ein solcher Fonds vorhanden. Er ist für die Verwaltung der Universitäten wie auch für die Verwaltung der Hochschulen unentbehrlich, wenn man, wie es sein muß, Wert darauf legt, nach Möglichkeit erste Kräfte für die Hochschulen zu gewinnen.

Meine Herren, ich glaube, Sie werden aus meinen Ausführungen entnommen haben, wie ich das wünsche, daß die Staatsregierung durch⸗ aus bereit ist, die technischen Hochschulen zu fördern, und daß sie sie für gleichwertig mit den Universitäten hält, daß sie es aber zurückweisen muß, wenn nun etwa die Forderung aufgestellt wird, daß an den tech⸗ nischen Hochschulen alles bis in alle Einzelheiten hinein ebenso geregelt werden müßte wie bei den Universitäten. Das weisen wir ab. Aber wir sind bereit, die technischen Hochschulen zu fördern und dort die⸗ jenigen Einrichtungen zu schaffen, die im Interesse der technischen Hoch⸗ schule erforderlich sind. (Bravo!)

Abg. Dr. Bell (Zentr.): Bei der Gleichstellung der tech⸗ nischen Hochschulen mit den Universitäten kann es sich natürlich nicht um eine schematische Gleichstellung handeln. Gegen die Schaffung von Lehrstühlen für Industriehochbauten und Kleinwohnungs⸗ wesen an den Hochbauabteilungen der technischen Hoch'chulen hbaben sich diese ablehnend verhalten; es würde auch nicht zweck⸗ mäaͤßig sein, diese beiden Lehrgegenstände, die eine getrennte Be⸗ handlung erfordern, in eine einheitliche Vorlesung zu ver⸗ quicken. Die Industriehochbauten werden schon in anerkennenswerter

Weise behandelt, besonders in Berlin und Aachen. Vier Professoren der Technischen Hochschule in Berlin haben auf der Weltausstellung in

Malmö ausgestellt mit der offiziellen Aufschr „Für den ästhetisg. Industriebau und seine Einbeziehung in das Stadt⸗ und Landschant bild.“ Es wird zu prüfen sein, ob für das nicht minderwicht Kleinwohnungswesen besondere Extraordinariate zu schaffen 6

wenigstens Lehraufträge zu erteilen sind. Jedenfalls müßte d 3 8 8 Studierenden durch vertieftes Eindringen in diese wicht 5

Materie des Kleinmwohnungswesens ein praktisches Verständnis an en wöhnt werden. Der Verband deutscher Diplomingenieure hat;

wünscht, daß die allgemeine Abteilung der technischen Hochschule; Verleihung des Doktorgrades der Nationalökonomie berechtigt sein s 1“ Des möchte ich hefürworten. Die grundsätzlichen Bedenken wegen Abgrenzung der Promotionsrechte der Universitäten und der technisch Hohschulen und wegen des Verhältnisses der Hochschul der einzelnen Bundesstaaten zu einander sind nicht stichhaltz Auch möchte ich wieder die Schaffung von Ordinariaten für Rech

gZweite Beila Neichsanzeiger und Königlich Preußi

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Berlin, Donnerstag, den 14. Mi

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wissenschaft an den technischen Hochschulen befürworten. Oh auf theoretisch festgelegten Grundlage der Gleichstellung der technischen Het

Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten. 8 Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark

schulen mit den Universitäten der Aufbau bei den Hochschut⸗ praktisch durchgeführt ist, unterliegt begründetem Zweifel. B. Vergleich der Anstellungsverhältnisse der Dozenten, der Bibliothet und der Assistenten beider Arten von Hochschulen kommt man zu d

Gerste

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Ergebnis einer unterschiedlichen Behandlung. Eine gründliche Abhit ist geboten. Unter Hinweis auf die beachtenswerte Broschüren deutschen Ausschusses für technisches Hochschulwesen bitte ich die g⸗ gierung, ihr Augenmerk der Hochschulreform zuzuwenden. Hochschll⸗ und Universitäten sind gleichmäßig daran interessiert, beide müss das stiefgeschwisterliche Verhältnis aufgeben und wahre und tee Schwestern werden. Die Einberufung eines Ausschusses für deutz Hochschulreformen ist dringend erwünscht. Der Kultusminister win sich ein großes Verdienst erwerben, wenn er im Wege einer Verstän gung unter den verbündeten Regierungen einem Ausschusse oder äinn Enquetekommission für deutsche Hochschulreform die Wege bereiten woll Diese Kommission würde zweckmäßigerweise sich aus Vertretern. einzelnen Bundesstaaten, aus Hochschullehrern und aus sonstigen, das Hochschulwesen interessierten und darin bewährten Mänmz zusammensetzen. Der Hauptausschuß würde die Hauptaufgabe habe die allgemeinen Fragen der Hochschulreform zu behande Für die Bearbeitung der Sonderwünsche der eintelnen Fakultätz

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Danzig.

e1öö1““ in. Posen..

Breslau. 8 Biberach a. R. Braunschweig. Altenburg.. Hamburg. .

202 193 195 198 195 197 196 200 176 198 185 192

Königsberg i. Pr. .

163— 169 164 166 168 170

167 170

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165 166 160 165 170 172

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Braugerste Futtergerste

würden dann Unterausschüsse zu bilden sein. Die Aufgabe ist schwien Bayerische Marktorte aber bei der Lösung von Kultnraufgaben sind wir Deutsche glücklich

weise vor Schwierigkeiten noch niemals zurückgeschreckt. Verfassung

gering gut mittel gering mittel

mittel

bedenken lassen sich gegen meinen Vorschlag nicht machz In die Landeshoheitsrechte und in die selbständige Regeln des Hochschulwesens soll dabei selbstredend in keiner Weise eingegrift werden. Aber schon die Tatsache der Freizügigkeit der deutsch Studierenden rechtfertigt den Wunsch nach einer möglichst gleit mäßigen Ausgestaltung des deuischen Hochschulwesens im Wege †† gegenseitigen Verständigung. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Wa. Abg. Dr. Wagner⸗Breslau (freikons.): Ich möchte auf Denkschrift des deutschen Ausschusses für Ingenieurwesen hinweit⸗

Dinkelsbühl . Schweinfurt. Parsberg..

Berlin, den 14. Mai 1914.

158 170 160

154 140

157 160

160 170 156

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

192² 160 196

die fruchtbare Anregungen für eine zweckmäßige Reform des te nischen Unterrichtswesens enthält, die namentlich für den mathement

schen Unterricht förderlich erscheinen. Die Technische Hochschule Breslau muß zu einer Vollanstalt ausgebaut werden, indem auchd beiden Fächer Architektur und Ingenieurbauwesen unterrichtet werde Der Besuch ist wegen des Fehlens dieser beiden Fächer hinter d erwarteten Frequenz zurückgeblieben. Wenn jetzt etwa 300 Hörer ve handen sind, so muß darauf hingewiesen werden, daß etwa diesel Zahl auf andere Hochschulen übergegangen ist, um Architektur un Ingenieurbauwesen zu studieren. Bei Einführung dieser Fäch würde die als Mindestfrequenz ursprünglich angenommene Zahl v 600 zweifellos erreicht werden. Wenn geplant wird, einen Lehrstuk für Kleinwohnungswesen und Industriehochbauten zu errichten, würde es sich empfehlen, damit in Breslau den Anfang zu machen Dem Kommissionsantrage auf Beseitigung der Mißsände im physit lischen und chemischen Institut der Technischen Hochschule in Aache stimmen meine Freunde zu.

Bei den Ausgaben für die Technische Hochschule Berlin bemerkt

Abg. Pietzker (fortschr. Volksp.): Um das wirtschaftlic Denken der Techniker noch mehr als bisher zu schulen, ist es nött daß die Zahl der Lehrstühle für Nationalökonomie an der Technisch Hochschule vermehrt wird. 32 Bei den Ausgaben für das Materialprüfungsar in Dahlem bemerkt

Abg. Thurm (fortschr. Volksp.): Das Materialprüfungsamt zu wenig Fühlung mit der Praxis. Es hat der deutschen Tet industrie vorgeworfen, daß sie gegen Treu und Glauben verstoße, sie an Stelle von echten Stoffen Ersatzstoffe geliefert habe. ist durchaus unrichtig.

Abg. Dr. Ehlers (fortschr. Volksp.): In industriellen Kreise⸗ hat das Materialprüfungsamt ohne weiteres Anerkenaung gefundet Die Urteile sind auch noch neuerdings verhältnismäßig günstig au gefallen, obgleich das Materialprüfungsamt, was nicht zu leuagnen inl in mancher Beziehung schwer entgleist ist. Neben dem Materi prüfungsamt haben wir in Deutschland noch eine große Annall von anderen Stellen, die zur Untersuchung bestimmt sin Das sind in erster Linie die sogenannten Konditionieranstalte Es ist schmerzlich, zu beobachten, daß das Material prüfungsamt sich bemüht, diese Konditionieranstalten, die den Handele kammern angegliedert sind, in ihrer Tätigkeit zurückzudränger Die Konditionieranstalten haben für die Industrie Bedeutendes geleiste deshalb haben wir ein lebhaftes Interesse daran, daß sie in ihmn vollen Tätigkeit erhalten bleiben. Das Warenprüfungsamt braucht nich auf Gebiete überzugreifen, die ihm nicht gehören, es hat ja schon ohne⸗ dies große Vorzüge vor anderen Anstalten. Es hat Maschinen, d anderen gar nicht zur Verfügung stehen. Es ist für die Induftr von großer Bedeutung, daß auch die Privatchemiker bestehen bleiben, ven die ean ef ceg könhen gar nicht sich immer gn 1 Statistik und Volkswirtschaft.

arenprüfungsamt wenden. Außerdem überwachen die Priva .* 8 1 chemiker vielfach den gesamten Betrieb. Auch als Sachverständigt 8 Zur Arbeiterbewegung. 88 8 sind sie unentbehrlich. Eine große Anzahl von Privatlaboratorien Verschärfung des seit längerer Zeit andauernden ist schon eingegangen, weil die staatliche Konkurrenz zu groß war. strie vifchta dr esletee erhen

9289 8 68 55 . 2 87 an un No 1 8 ETWI1 Ausgaben für die Technische Hochschuls r wenn möglich Ane Peests Zg-g easse der Oberbürgermeister in Hannover bemerkt’ 1I” üscke Einigungsverhandlungen angebahnt. Sowohl die . Abg. Dr. Arning (nl.): Das Technisch ⸗hakteriologische Instttn Waffenfabrikanten wie die Waffenarbeiter erklärten sich auf Anfrage in Hannover ist den Anforderungen durchaus nicht gewachsen. Ich bilt⸗ vtit n ener Besprechung teilzunehmen. den Minister, hier Remedur eintreten zu lassen, und hoffe, daß die 8 Ausstand der Roll⸗ und Speditionskutscher in Kürze meiner Rode die Erfüllung dieses Wunsches unterstützen win. lümburg ist beigelegt Beide Parteien sind, wie die „Köln. Ztg.“ . Bei den Ausgaben für die Technische Hochschule aistteilt, übereingekommen, daß der bestehende Tarifvertrag für ein in Aachen beantragt die Budgetkommission: .Fhr aufrechterhalten wird, und daß im zweiten Jahre eine Lohn⸗

die Regierung zu ersuchen, die Mißstände im phvysikalischen Fthöhung um 50 für die Woche eintreten soll. Die Arbeits⸗ und chemischen Institut der Technischen Hochschule in Aachen mörhebingungen der Schuppenarbeiter in den Fuhrbetrieben sind ebenfalls lichst schleunig zu beseitigen. egelt worden. Die erste Hälfte der Ausständigen wird innerhalb

Abg. Hasenecelever (nl.): Die Technische Hochschule in Aachen iI Tagen eingestellt werden. Maßregelungen finden nicht statt. ist darum von besondoerer Bedeutung, weil sie vorzugsweise dazu bestimmt 1

2 gl. Nr. 110 d. Bl.) 8

ist, die hüttenmännische Jugend heranzubilden. Die Regierung hat in In Liverpool ist, wie „W. T. B.“ meldet, ein Ausstand von der Budgetkommission erklärt, daß Pläne für eine Verbesserung aus mehr als dreitausend Angestellten der C unardlinie, der die gearbeitet werden, ich bitte, daß die Sache möglichst beschleunigt wiet⸗

ertte Reise der „Aquitania“ nach New York zu hindern drohte, gestern Der Antrag der Budgetkommission wird angenommen.

eigelegt worden.

Bei den Ausgaben für die Technische Ho chschule in Danzig befürwortet

Abg. Münsterberg (fortschr. Volksp.) die Einrichtung von Erholungsplätzen für die studierende Jugend, damit diese turneri und sportlich sich entwickeln kann.

Der Rest der Ausgaben für das technische Unterrichts⸗ wesen wird ohne Debatte bewilligt.

Präsident Dr. Graf von Schwerin: Damit ist der ge⸗ samte Kultusetat erledigt.

Hierauf wird Vertagung beschlossen.

Schluß 7 Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 11 Uhr

Koloniales.

Baumwollbau in den deutschen Tschadseegebieten. Nach einem im „Deutschen Kolonialblatt“ veröffentlichten Be⸗ des landwirtschaftlichen Sachverständigen Dr. Wolff, der hin die deutschen Tschadseeländer bereist hat, ist dort überall der umwollbau verbreitet. Er tritt naturgemäß an den Orten, die dem Hang des Uferlandes nach dem Binnenlande zu liegen, mehr den Vordergrund. In Logone war er zwar ziemlich stark ver⸗ en, aber sonst war er südlich von Kusseri in den Uferortschaften sporadisch. Der Wert der Fische erlaubt eben auch den Ankauf es Produkts aus den Baumwollgebieten. Daß es aber nicht ganz t, beweist der auch überall vorhandene Anbau von Indigo, den n des Verkaufs wegen in diesen Fischereigebieten sicher nicht baut.

Das Maiheft der Zeitschrift für tropische Landwirtschaft „Der F11“ Organs des Kolonialwirtschaftlichen Komitees (Berlin, Pariser Platz 7), enthält an erster Stelle den von Dr. Behnsen, Geschäftsführer des Vereins deutscher Wollkämmer und Kammgarnspinner und der Schäferei Nomtsas (G. m. b. H.), i der 42. Plenarversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrats gehaltenen. Vortrag uber Schafzucht und Wollproduktion

Deutsch Südwestafrika. Dr. Behnsen gibt hier einen interessanten Ueberblick über die wirtschaftliche Seite der kolonialen Wollschafzucht; er behandelt zunächst kurz den Woll⸗ Hebarf der deutschen Industrie, die Größe der Produktion und die gkunftsaussichten der Wollschafhaltung in den Hauptproduktions⸗ gebieten der Welt, um sodann im Hauptteile auf die speziellen süd⸗ hütafrikanischen Verhältnisse näher einzugehen. In einem weiteren fiatz untersucht Direktor Fr. Hupfeld die Frage: „Soll der Baumwollpflanzer eine Oelmühle errichten?“, zu welcher Frage fi auch Kommerzienrat P. Herz, Vorsitzender des Verbandes der

lütschen Oelmühlen (Sitz Berlin), kurz äußert. Ueber Straußen⸗ cht und Straußenfederhandel in Südafrika und anderen Ländern ccht H. Hintze interessante Mitteilungen; er behandelt kurz, aber die Pdenis erschöpfend alle wichtigen, die Straußenzucht be⸗ enden Fragen. Ferner enthält das Heft kleinere Beiträge über anihot⸗Kautschuk (von Georg Weber), über den Handel Deutsch Ostafrikas im Jahre 1913, über die Oelpalmenbestände im Mayumbe⸗ gebiet der belgischen Kongokolonie, über die Kautschukmarktlage im Vierteljahr 1914 und zahlreiche kurze Mitteilungen aus dem Ge⸗ utgebiete der tropischen Landwirtschaft.

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Um eine weitere hnkampfes in der mnmd, wenn möglich,

ord und Totschlag sowie Hinrichtungen in Preußen der Jahre 1908—1912. 88 88

In Preußen kamen im Jahre 1912 787 (518 männliche und bbane geunßen, durch Mord oder Totschlag ums Leben; außer⸗ wurden 17 Personen hingerichtet. In der nachstehenden, der Stat. Korr.“ entnommenen Vabelle wird die Anzahl der in den Fahren 1908 bis 1912 durch Mord oder Totschlag*) um⸗ aükommenen Personen für die einzelnen Provinzen, ferner für den SFttaat auch nach dem Alter der Getöteten und nach der Art der btung nachgewiesen. Es kamen Personen durch Mord oder Tot⸗

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Provinzen.

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Alter der Getöteten. 1910

Art der Tötung. m. V w.

Provinzen: hL“ Wesirereee“ Berlin, Landespol.⸗Bez. . Brandenburg. ee ““ ö“]; G1 Schleswig⸗Holstei Hannober . ... Westfalen.. Hessen⸗Nassau.. Rheinprovinz.. Hohenzollern...

11““ Alter der Getöteten: von 0 bis 5 Jahren... über 5 bis 15 Jahren 4 15 Sahree .

Art der Tötung: E Erw“

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und ohne V

nähere Angabe . 36 20] 30 26

Sonstige Arten 8 8

Bezüglich der Art der Tötung ist ermittelt worden, daß fast die Hälfte der Getöteten teils erstochen, teils erschlagen ist, nämlich im Jahre 1912 354 von 787, 1911 333 von 734, 1910 356 von 778, 1909 415 von 857, 1908 404 von 834. Diesen Zahlen am nächsten stehen die Fälle der Tötung, die durch Erschießen, Ertränken, Er⸗ würgen und Ersticken herbeigeführt sind.

Nach der sozialen Stellung der Getöteten waren am meisten beteiligt die Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter usw. Dann folgen die Tagearbeiter, daran anschließend die Selbständigen im Besitz und Beruf und die Dienstboten.

Am meisten fielen dem Mord und Totschlag erwachsene männliche Personen zum Opfer. Es starben auf diese gewalt⸗ same Weise im Jahre 1912 von 100 000 Lebenden der Bevölkerung in den Provinzen

Westfalen... 2,88 Rheinprovinz 2,34 Pommern 1,79 Westpreußen.. 1,68 Ostpreußen.. 1,45 im Staat 1,92 NI1“ 2,14 Brandenburg.. 1,88 Schlesienn . 1,54 Berlin, Landespolizeibezirk 2,01 Hessen⸗Nassau.. 1,67 Posen .. 1,69 Schleswig⸗Holstein ... 0,90 1,83 SHä6. 1,41 1,⁷ Hohenzollern.. —.

Eine ebenfalls in der „Stat. Korr.“ gegebene Uebersicht der Hinrichtungen in den Jahren 1908 1912 nach Provinzen zeigt, daß in diesem Jahrfünft in Schlesien die meisten Hinrichtungen voll⸗ zogen worden sind, und zwar an 17 Männern und 2 Frauen. Größere Zahlen zeigen noch die Rheinprovinz mit 12 Hinrichtungen an Männern, Ostpreußen mit Hinrichtungen an 9 Männern und 2 Frauen und Brandenburg, Sachsen und Westfalen mit Hinrichtungen an je

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Provinzen: Ostpreußen Westpreußen. Brandenburg. Pommern.. J“ Flenen SbII“ Schleswig⸗Hol⸗ EEEö““ Hannover. Westfalen.. essen⸗Nassau . theinprovinz. Staat

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Die menschlichen Arbeitskräfte der landwirtschaftlichen Haupt⸗ und Nebenbetriebe in Preußen.

In den Tabellen der Reichsstatistik der Landwirtschaftsbetriebe nach der Berufs⸗ und Betriebszählung vom Jahre 1907 (Band 212 der „Statistik des Deutschen Reichs“) wird das beschäftigte Personal nicht nach Haupt⸗ und Nebenbetrieben unterschteden. Der Personalbedarf der Hauptbetriebe, d. h. der reinen Landwirtschaft, ist aber ganz anders als der der Nebenbetriebe, d. h. der Wirtschaften, die vom Inhaber neben einem nichtlandwirtschaftlichen Haupt⸗ berufe nebenher betrieben werden. Das preußische Statistische Landes⸗ amt veröffentlicht im 239. Hefte der „Preußischen Statistik“ Bei⸗ träge zur Statistik der Arbeitsverfassung der Landwirtschaft in Preußen, deren erster Teil die menschlichen Arbeitskräfte der land⸗ wirtschaftlichen Hauptbetriebe für sich behandelt. Der Einleitung zu diesem Hefte ist u. a. zu entnehmen, daß in der Tat der Personal⸗ bedarf der Haupt⸗ und der der Nebhenbetriebe sehr ungleich sind, wenn die beschäftigten Personen nach Art und Stellung im Betriebe auseinandergehalten werden. An beschäftigten Personen der Land⸗ wirtschaft Preußens fanden sich Mitte Juni 1907

in Neben⸗ betrieben

in %%

in Haupt⸗ betrieben

in %

89,1 48,6 17,8

81,5

77,3 32,3

in Haupt⸗ und Neben⸗

betrieben im ganzen

v im ganzen

146603 100214 49643

296460 524281 1375831

10,9 51,4 82,2 18,5,

22,7 67,7

1201944 94795 10783

1307522

1782847 656640

1348547 195009 60426

1603982

2307128 2032471

Eigentümer..

11““ Hüchter Betriebsleiter .. Betriebsleiter zu⸗

sammen.. beij 8

elfende ständig lien⸗ nicht grabia Familienangehörige

zusammen... ständ. Aufsichts⸗ usw. Per⸗

sonen 1“ ständ. Knechte und Mägde ständ. Tagelöhner, Arbeiter ständige Fremdarbeiter

zusammen. nichtständige

debeiter.

(0,4 remdarbeiter zu⸗ 1 8 8 3076943] 2533967] 82,4 my542976 17,,

Personen überhaupt .] 9020524] 6280976] 69,8] 2739548 30„.

Dieses Zahlenbild ist leich wichtig als summarische sachliche Darstellung der katächlichen Gliederung der in der preußischen Landwirtschaft im Jahre 1907 tätig gewesenen Personen wie für die Beurteilung der Unzweckmäßigkeit einer Zu⸗ sammenwerfung der Haupt⸗ und der Nebenbetriebe bei Schilderung der landwirtschaftlichen Arbeitsverfassung, also auch der Nützlichkeit der Ausscheidung der ““ Sieben Zehntel aller beschäftigten Personen entfallen auf die Hauptbetriebe, drei Zehntel auf die Nebenbetriebe. Aber die Besahc en ehns⸗ dieser

urchschnittsanteile ist haupt⸗ und nebenbetrieblich au erordentlich verschieden. Die Eigentümer sind zu neun Zehnteln (89,1 %) hauptbetriebliche Arbeitskräfte, die Pächter und die sonstigen Be⸗ triebsleiter der Mehrzahl nach (51,4 und 82,2 %) nebenbetriebliche.

1900112 43,e, 5329 9,5 113214 11,5 5603508,2 174578 10,5

368398] 26,8

2439487 56,4 50848 90,8 834721 88,1 629425 91,8

1514994 89,

1018973 73

4339599 56177 947935 685460

116895, Fremd⸗ —. 1387371

(kleinere Etatsreste; Krankenkassengesetz; Sturmflutanträge).

8 Männern. Es wurden Personen hingerichtet

Das würde noch schärfer hervortreten, wenn nicht die Aus⸗