Bekanntmachung.
Aunf die für das Jah der rablnreen, se wird vom 15. d. M. dreiviertel Prozent oder
für jeden Anteil
52 ℳ 50 ₰ zu 3000 ℳ und
1116“
r jeden Anteil zu 1000 ℳ gegen den Dividendenschein Nr. 10 zw. Nr. 13 bei der Reichsbankhauptkasse in Berlin, bei den sämtlichen
Reichsbankhauptstellen, Reichsbankstellen sowie bei Reichsbanknebenstellen mit Kasseneinrichtung erfolgen. Berlin, den 5. Juni 1914. Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Delbrück.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangen des Reichsgesetzblatts enthält unter
Nr. 4389 das Gesetz gegen den heimnisse vom 3. Juni 1914.
Berlin W. 9, den 8. Juni 1914.
a 28 Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Personalveränderungen.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.
Stuttgart, 30. Mai. Von ihrer Dienststellung enthoben: . Gren. R. König behufs Verwendung b. Stabe d. Füs. Regts. Prinz Nr. 35, Loppe, K. p. überzäbl. ep., behufs Ernennung zum Vorst.
Inf. R. Nr. 180, komdt.
v. Zeppelin, K. p. Oberstlt. und Bats. Kom. im Karl Nr. 123, — von Preußen (Brandenb. uptm. und 2. Offiz. d. Train⸗ d. Train⸗Dep. d. XVII. A. K. Ritter v. Prümmer, Oblt. im 10. z. Dienstl. b. Train⸗Dep., zum 2. Offiz. d. Train⸗Dep. ernannt. Unter Enthebung von d. Komdo. nach in Ulm vers.. Magnus, Zeug⸗Hauptm. b. Art. Günther, Feuerw. Hauptm. b. Lauenb. Fußart. R. wird 1-rg z. Dienstl. b. Kr. Min. kommandiert. Mai, sebung zum Art. Dep. in Ulm zum Zeug⸗Lt. befördert. tuttgart, 3. Juni. d. 9. Inf. Regts. Nr. 127, d. Bats. Kom. überwiesen. Wintterlin, Hauptm. im Inf. R. Kaiser Friedrich, König von Preußen
Nr. 127 versetzt. Kaiser Friedrich, König ernannt. Wolde,
Beförderung zum Ha in d. Inf. R. Kaiser
Beamte der Militärverwaltung.
Stuttgart, 29. Mai. Schall, Ob. Int. Int., der Titel Geh. Kr. Rat verliehen. Dreiß,
von Preußen Nr. 125,
tm., vorläufig ohne Patent,
versetzt.
Ernannt: Kopp, Int. Assessor und Mitglied d. 26. Div. Sekr., Berz, Kartographendiätar b. Topo⸗ tin, zum Kartographen, Maurer, Garn. FVerw. Insz, und Amts⸗Vorst. in Gmünd, zum Garn. Verw. Ob. Insp. e Vorst. in Ulm, Bossert,
zum Int. Rat, Seidel, Int. Diätar bei (1. K. W.), zum Int. h. Bureau d. Kr. Mi
1 n.,
d. Int. d.
Verw. Insp. in Munsingen. ꝙ Durch Verfügung des Kriegsministeriums. Stuttgart, 30. Mai. Imker, geprüfter
zum Ga
r 1914 festzusetzende E“ ab eine erste halbjährliche Abschlagszahlung von ein und
Verrat militärischer Ge⸗
Preußen zum Art. Dep. Dep. in Hagenau, Nr. 20; zuͤgleich
eug.Feldw. b. Art. Dep. in Ludwigsburg, unter Ver⸗
Kammler, K. p. Major b. Stabe Gren. R. König Karl Nr. 123 als und Komp. Chef . Nr. 125, unter Besörderung zum überzähl. Maj. zum Stabe d. 9. Inf. Regts. Majer, Hauptm. und St. Hauptm. im Inf. R. zum Komp. Chef Oblt. im Gren. R. König Karl Nr. 123, unter 1— rfig. als St. Hauptm. riedrich, König von Preußen Nr. 125 versetzt.
Rat bei d. Korps⸗ . Int. Rat und Mitglied d. Korps⸗Int., als etatsmäß. Hilfsreferent in d. Kr. Min.
Garn. Verw. Unt. Insp.,
8 . inanzminister — Urkundli und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Neues Palais, den 3. Juni 1914.
(L. S.) Wilhelm.
von Bethmann Hollweg. von Tir bitz. Delbrück. Beseler. von Breitenbach. von Prtt zu Solz. Schorlemer. Lentze. . von Loebell.
uf Ihren Bericht vom 14. Mai d. J. Königlichen Binnen lotsen den beamten zweiter Klasse der Lokalbehörden.
Neues Palais, den 20. Mai 1914. 8 8 Wilhelm. Sydow.
für Handel und Gewerbe.
verleihe Ich den
Finanzministerium.
Die Rentmeisterstelle bei der Köͤniglichen Kreiskasse in Schildberg, Regierungsbezirk Posen, ist zu besetzen.
Ministerium des Innern.
Der Regierungsrat Dr. Heinrich Hö pker ist vom 1. Juni 1914 ab zum Mitgliede des Königlichen Statistischen Landesamts ernannt worden.
1“
1““
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 14
der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter „Nr. 11 351 das Gesetz, betreffend die Feststellung des
Staatshaushaltsetats für das Etatsjahr 1914, vom 3. Juni 1914, und unter
Nr. 11 352 die Verordnung, betreffend die für die Ver⸗ vr. der Besitzsteuer zuständigen Behörden, vom 14. Mai
Berlin W. 9, den 8. Juni 1914.
Königliches Gesetzsammlungsamt. 8 Krüer.
Angekommen: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister Handel und Gewerbe Dr. Sydow vom Urlaub.
Abgereist nach Eisenach: 1
Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats, Wirkliche Geheime Rat D. Voigts,
Seine Exzellenz der Vizepräsident des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats, Oberhofprediger D. Dryander und
der weltliche Stelkdertreter des Präsidenten des Evan⸗
EAüs “ Wirkliche Geheime Oberkonsistorialrat
für
“
8 1. 2 8 Sekretariats⸗ anwärter unter Zuteilung zur Korps⸗Int., zum Int. Diätar ernannt.
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Regierungs⸗ und Baurat, Geheimen Bau⸗ rat Hesse in Berlin zum vortragenden Rat im Ministerium
der öffentlichen Arbeiten zu ernennen.
8
Gesetz, ie Feststellung des Staatsh etats fur das Etatsjahr 1914.
Vom 3. Juni 1914.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.,
vperordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser der Monarchie, was folgt:
. Der diesem Gesetz als Anlage*) beigefügte Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1914 wird in Einnahme auf 4 845 881 995 ℳ, 8 “ nãmlich auf 4 779 338 895 ℳ an ordentlichen und auf 66 543 100 ℳ an außerordentlichen Einnahmen, und 8 in Ausgabe auf 4 845 881 995 ℳ, nämlich auf 4 542 870 499 ℳ an dauernden und h“ auf 303 011 496 ℳ an einmaligen und außerordentlichen Ausgaben,
festgesetzt.
§ 2.
Der diesem Gesetz als weitere Anlage*) beigefügte Etat der Verwaltungseinnahmen und ⸗ausgaben der Preußischen Zentral⸗ genossenschaftskasse für das Etatsjahe 1914 wird
in Einnahme auf 12 300 ℳ und 11u“ 8 in Ausgabe auf 1 013 286 ℳ
festgestellt.
§ 3.
Im Etatsjahr 1914 können nach Anordnung des Finanzministers
ur vorübergehenden Verstärkung des Betriebsfonds der Generalstaats⸗
sse Schatanweisungen bis auf Höhe von 100 000 000 ℳ, welche
vor dem 1. Januar 1916 verfallen müssen, wiederholt ausgegeben
werden. Auf dieselben finden die Bestimmungen des § 4 Abs.] und 2
, § 8 des Gesetzes vom 28. September 1866 (Gesetzsamml. S. 607) nwendung.
§ 4. Die bis zur mesetlichen Feststellung des Staatshaushaltsetats
(§ 1) und der Anlage dazu (§ 2) innerhalb der Grenzen derselben
geleisteten Ausgaben werden hiermit nachträglich genehmi t
des Landtags
v1116X“
Eisenbahnverkehrsordnung hat
chtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. Juni 1914.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzung.
8—
Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung. Auf Grund der E“ in Anlage C as 26. v. M. einige Aenderungen der verfügt:
Ia. Sprengstoffe. Die Bestimmung unter A. Verpackung. Schießmittel c) ist dahin ergänzt, daß einzelne Kartuschen ein höheres Gewicht als 90 kg haben dürfen.
I b. In Ziffer 5 der Eingangsbestimmungen sind unter c) nachge⸗ tragen: Schrapnellpatronen (Ziffer 7 a) ²)) bis 7,5 -cm Kaliber ohne Kammerhülsen⸗ und Bodenkammerladung, und ohne Zünder. Vor⸗ schriften über die Verpackung und die Beifügung von Bescheini⸗ gungen sind vorgesehen. Ferner ist das Zusammenladen von Trini⸗ trotoluol mit Sprengkapseln und elektrischen Minenzündungen, die nach den strengeren Vorschriften verpackt sind, zugelassen.
VI. Die zu den fäulnisfähigen Stoffen der Ziffer 1 gehörenden rohen Schweineborsten dürfen während der Monate Okrober bis März einschließlich auch in gewöhnliche Säcke verpackt werden.
Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 30 des Reichsgesetzblatts vom 5. d. M. hervor. 8
Reichseisenbahnamt unterm Nummern I a, Ib und VI
Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Goeben“ mit dem Chef der Mittelmeerdivision am 5. Juni in Alexandrette, S. M. S. „Nürnberg“ am 6. Juni in Panama und S. M. S. „Eber“ am 7. Juni in St. Paul de Loanda eingetroffen.
Sachsen-Weihngag,, Seine Königliche Hoheit der Großherzog Wil⸗ helm Ernst vollendet morgen sein 38. Lebensjahr.
Meckleuburg⸗Strelitz. 1
Der gestern ausgegebene amtliche Bericht über das Be⸗
882 Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs autet:
Das Befinden des Großherzogs hat sich wesentli bessert.
Die Temperatur ist normal. B2⸗ 90. Schlaf 1adc, gebesert
aufnahme sind gut. Berlin, den 8. Juni. (gez.) Bier. (gez.) Schillbach. 8 1AAXX“
98. ist mit der Ausführung dieses Gesetzes
unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift
n Falkenha yn.
Rang der Subaltern⸗
zur
SOHebsterreich⸗Ungarn. 1m“
Zwischen Bulgarien und Oesterreich⸗Ungarn e wie e B.“ meldet, eine Postkonvention abgeschlo 6- worden, wodurch die Brieftaxen im Verkehr zwischen den beiden Ländern b”- herahgesett und den Inlandtarifen gleich
estellt werden. Auch die Herabsetzung der Telegrammtare owie die Herstellung einer direkten Te⸗ egraphenlinie zwischen Wien und Sofia ist in Aussicht genommen.
— Der ungarische de gee ns Graf Tisza hat gestern in Klausenburg eine Rebde gehalten, in der er unter anderem der Opposition den Vorwurf machte, die Frage des Festhaltens an dem Dreibund zu parteitaktischen Zwecken zu mißbrauchen.
Laut Bericht des „W. T. B.“ warf Graf Tisza den Führern der Opposition vor, daß sie zwar ihre Anhänglichkeit an den Dresbund beteuern, dessen Gegnern, die sich in ihrem Lager befänden, sedoch nicht nachdrücklich entgegentreten. Die ganze Aktson bezwecke übrigenz bloß die Erzwingung des innerpolitischen Systemwechsels, ohne die Absicht oder die Hoffnung zu haben, den denbeint den Kurs ab⸗ ändern zu können. Dies habe sich in den Pe⸗ egationen gezeigt, wo die Führer der Opposition entschieden für den Dreibund eingetreten seien, dessen Feinde aber esne wohlüberlegte Kritik geübt hätten. Wichtige Interessen des Landes würden dadurch beeinträͤchtigt, auch der gute Ruf der Nation leide darunter.
Frankreich.
Der Senator Ribot hat dem Präsidenten Poincaré mitgeteilt, daß er die e. des Kabinetts offiziell üͤber⸗ nehme. Wie „W. T. B.“ meldet, hat sich Ribot die Mithilfe von Delcassé, Noulens, Clémentel, Jean Dupuy und Löon Bourgeois gesichert.
Der Ministerpräsident Doumergue hat gestern die Mit⸗
glieder der Internationalen Technischen Kommission zum Studium des Entwurfs eines Hafenbaues in Tanger empfangen. Die Kommission wird infolge der gepflogenen Be⸗ ratungen eine Abordnung nach Tanger entsenden, die einige notwendige Prüfungen vornehmen wird. Am 21. Juli wird die e wieder zusammentreten und die endgültigen Vorschläge beraten. Doumergue gab den auswärtigen Dele⸗ gierten die Versicherung, daß die französische Regierung fort⸗ gesetzt bemüht sein werde, die schnelle Verbesserung des inter⸗ nationalen Hafens zu fördern. Gestern vormittag ist in Paris unter dem Vorsit des Handelsministers Peret der Internationale Kongreß der Handelskammern und der kaufmännischen und industriellen Vereinigun gen mit einer feierlichen Sitzung in der Sorbonne eröffnet worden. Ueber achtzig deutsche Handelskammern und kaufmännische Vereinigungen haben obiger Quelle zufolge zu dem Kongreß ihre Delegierten ent⸗ sandt, unter ihnen den Präsidenten und den Vizepräsidenten des Deutschen Reichstags Dr. Kaäempf und Dove. Aus Oesterreich sind die Delegierten von 43 Händelskammern erschienen
11166“
Bei Beginn der gestrigen Kammersitzung beantragte der Deputierte von Ancona Bocconi (Republikaner) die Auf⸗ hebung der Sitzung als Zeichen der Trauer über die Vor⸗ gänge in Ancona, über die an anderer Stelle d. Bl. be⸗ richtet ist. Als nach kurzer Debatte über den Antrag namentlich abgestimmt werden sollte, ergab sich, daß das Haus beschluß⸗ unfähig war. Die Sitzung wurde auf heute vertagt.
“ 8
Die beiden Räte des ökumenis⸗ Patriarchats hielten vorgestern infolge neuerlicher Berichte über fortdauernde Verfolgungen der Griechen eine Beratung ab und beschlossen, wie „W. T. B.“ meldet, einstimmig, alle griechischen Kirchen und Schulen in der Türkei zu schließen. Durch eine Enzyklika wurden die orthodoxen autonomen Kirchen hiervon benachrichtigt.
„Eine offizielle Bekanntmachung stellt fest, daß die Re⸗ gierung alle Maßnahmen ergriffen häte Öum die Aus⸗ wanderung der Griechen zu ver indern, und daß sie Abteilungen abgesandt hätte, um den Leuten das geraubte Vieh wieder zuführen zu lassen. Einige Beamte, die sich Nachlässigkeiten hätten zuschulden kommen lassen, seien ab⸗ berufen worden, und die Behörden hätten die Weisung erhalten, die Anordnungen der Regierung bei Strafe der Abberufung auf das Genaueste zu beobachten. Das Patri⸗ archat habe anerkannt, daß sich die Lage infolge der von der Regierung getroffenen Maßnahmen gebessert habe, da habe man gestern erfahren, daß das Patriarchat aus noch nicht be⸗ kannten Gründen, aber infolge der Auswanderung die Schließung der griechischen Schulen und Kirchen beschlossen habe. Die Regierung, sagt die Bekanntmachung, sei fortgesetzt bemüht, die Auswanderung gemäß den früheren Anordnungen zu verhindern.
8
Griechenland.
Nach Meldungen, die der „Agence d'Athenes“ aus Klein⸗ asien zugegangen sind, haben sich 600 Griechen aus dem Dorfe Naip an Bord des englischen Dampfers „City of Malaga“ nach Rodosto eingeschifft, um sich von dort nach Saloniki zu begeben. Das türkische Komitee zur Fürsorge für die muselmanischen Flüchtlinge habe die griechischen Bewohner von Latstate A.; die Häuser zu verlassen, damit sie den flüchtigen Mohammedanern als Wohn talten zugewiesen werden könnten. In der Ortschaft Ak⸗tschai bei Endremid seien die griechischen Einwohner gleichfalls vertrieben und gleichzeitig der Belagerungszustand über den Hrt verhängt worden. Die Not der griechischen Bevölkerung sei unbeschreiblich Die türkischen Vehörden von Aiwal hätten die Versorgung der Stadt mit Mehl und anderen Nahrungsmitteln verboteu. Ir
folgedessen drohe eine Hungersnot, die um so drückender sei werde, als die Bevölkerung durch vertriebene griechische Flüch
linge vom platten Lande noch vermehrt worden sei.
Rumänien.
Das Ergehnis der Wahlen des zweiten Wa lkörpers des Senats 08 die konstituierende Versammlung ist laut Meldung des „W. T. B.“ folgendes: Es sind gewählt 45 Liberagle, dre Konservatine, ein Demokrat, ein Unabhängiger. ist Stichwahl notwendig.
Eerbien. 9
zwischen den Führern der 9g dgltio⸗
In zwei Fäller
2
Die Verhandlu⸗ igen und dem König sind einer
elbung des „W. T. ufolgs erfolglos geblieben bättic bes „W. T
mgarischen
anesischen Mitglieder der Kommisslon zu dem
ncht, die in keiner Weise mit der
Nr. 18 des
1b riechische Geschäftsträger in Sofia hat bei der efche Regierung entschiebenen Einspru 822⸗ er⸗ en, baß die bulgarische Bevölkerung drei griechische rchen in Stenimachos und eine griechische Kirche in umla in Besitz ee, hat. Der Geschäftsträger die Rückgabe der Kirchen verlangt.
Albanien.
Von der Untersuchungskommission in Sachen riechto und Chinigo, bestehend aus den laltenischen ttgliedern Marquis Durazzo, Andreoli, Daniaka und den
Lanesischen Mitgliedern Feyzi Bey, Ekrem Bey, Gurakuki
Thomson, ist vorgestern abend ein Protokoll aufgenommen
rden, das die Nachprüfung der bei dem Obersten Muricchio
hlagnahmten Paplere 8r. In dem Protokoll heißt es
5 6 Meldung des „W. T. 272
Bei der Nachprüfung der ahmten Papiere sind die vier
Ergebnis gekommen, der Inhalt eines Briefes für Herrn Muricchto “ weil er innere Beziehungen zu der den Obersten betreffenden
plage, aufweist. Die drei stalienischen. Mitglieder der
mission kamen dagegen zu dem Ergebnis, daß die nach⸗ üften Briefe und Dokumente weder im allgemeinen noch bezug auf die Anklage, deren Gegenstand der Oberst ist, nd etwas Kompromittierendes enthalten. Sie versichern, daß es bet dem oben erwähnten Brief um einen ve handelt, in Oberst Murkcchio nur persönliche Ansichten und Eindrücke aus⸗ gegen ihn erhobenen Anklage in ammenhang , Was den Professor Chinigo betrifft, so men alle Mitglieber der Kommission darin überein, daß die nach⸗ liften Papiere nichts enthalten, was ihn belasten könnte.
Als vorgestern 17 Einwohner von Fieri, dessen bölkerung dem nach den Ereignissen von Durazzo ergangenen bbilisierungsbefehl Widerstand entgegengesetzt hatte, ver⸗ tet und nach Berat transportiert werden sollten, nahmen
„Agenzia Stefani“ zufolge die Einwohner gegen die narmen Partei und suchten die Gefangenen zu efreien. dem sich entspinnenden Handgemenge wurden vier Personen htet.
— Der Oberstleutnant T homson ist gestern in Valona Teilnahme an einer Versammlung der Notabeln ein⸗ offen. Seine Aufforderung zur Bildung von Freiwilligen⸗ bs gegen die Rebellen wurde mit großer Begeisterung und dgebungen für den Fürsten und die Regierung aufgenommen.
Amerika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ hat Huerta die an⸗ dnete Blockade über Tampico aufgehoben, und zwar lgte die Aufhebung auf eine bei der mexikanischen Regierung gelaufene Meldung, daß die Vermittler in Niagara Falls len der Bewegungen des Dampfers „Antilla“ einen Schritt rnehmen würden. Von amtlicher mexikanischer Seite wird ärt, die Regierung habe bei Anordnung der Blockade nicht hsichtigt, den Handelsverkehr zu stören, sondern nur 5 cht, zu verhindern, daß die Konstitutionalisten Munition jelten.
Der Admiral Badger meldet, daß die Kanonenboote mexikanischen Bundesregierung gestern nachmittag Tam pico lassen hätten und 882 Puerto Merxiko zurückgekehrt seien.
Asien.
(Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ zufolge hat
ern in Peking die erste Unterredung zwischen dem Finanz⸗ ister und den Bankiers der Fünfmächtegruppe gefunden, bei der es sich um eine Besprechung der Be⸗ ungen der fünfprozentigen Se - von
Millionen Pfund Sterling handelte. Die Be⸗ ungen ähneln im allgemeinen denen der Währungsanleihe. ick der neuen Anleihe ist die Rückzahlung von kurzfristigen lehen von annähernd 2 500 000 Pfund Sterling, die von Kländern und Chinesen gewährt wurden. Die neue Anleihe
2p durch den Ueberschuß aus der Salzsteuer gedeckt, der alle
bartungen übertrifft.
Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blattes“, heraus⸗ en im Königlichen Ministertum der öffentlichen Arbeiten, vom zuni 1914 hat folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der tlichen Arbeiten: vom 24. Mai 1914, 1V. 46. 115/160, betreffend hwerden gegen Strafverfügungen wegen Bahnpolizeiübertretungen;
26. Mai 1914, IV. 43. 115,215, betreffend Neubauabteilung lenz der Königlichen Eisenbahndirektion in Saarbrücken.
Statistik und Volkswirtschaft. 8
rheitskräfte in den landwirtschaftlichen Haupt⸗ betrieben Preußens nach dem Geschlecht.
Nach den „Belträgen zur Statistik der Arbeitsverfassung der wirtschaft in Preußen“, die im Hefte 239 der „Preußischen istik“ veröffentlicht sind, bestehen bemerkenswerte Unterschiede bei Verwendung männlicher und weiblicher Arbeitskräfte in der Land⸗ chaft. Die reinen Landwirtschaftsbetriebe (Hauptbetriebe) müssen im Gegensatz zu den gewerblichen Betrieben im ganzen mit icheren Händen behelfen, was sie betriebstechnisch auch besser ver⸗ n als die Gewer iebe. Es gibt ja eine Menge von land⸗ chaftlicher Arbeit zu der die geschickter ist als die
annes, wie umgekehrt gewisse schwerere Arbeiten von ihr ger gut als von Männern ausgeführt werden können. Bei den hachsenen, d. h. den über 14 Jahre alten Arbeitskräften der
sischen Landwirtschaft (Hauptbetriebe), fand sich Mitte 1907 unter
beschäftigten Perso 1“ männliche weibliche zusammen ˙˙ᷓᷓöö18 25 2 169 ig helfende Familienangehörige . . 899 2011 2910 ständig helfende Familienangehörige 205 644 849 schts, und Rechnungspersonen .. 71 13 84 7323256 760 625 1 385 LEEEEeee— andige Tagelöhner, Arbeiter .. 8 87
im ganzen 5 192 4 808 10 000. Arbeitgkräfte im Alter von unter 14 Jahren kommen nur in Gruppen der Familienangehörigen und der Tagelöhner und iter vor. Unter den bes Vhloen Kindern dieser Personen⸗ 8 n Mädchen durchweg weniger vertreten als die Knaben;
en
in 1000 unter 14 Jahr alten Knaben Mädchen ständig helfenden 8 X 515 485 nicht ständi helfenden angehörigen 541 459 ständigen E Arbeitern 721. 279 nichtständigen Tagelöhnern, Arbeitern 540 460. heringere Verwendung von Mädchen in der Landwirtschaft mag
aher schreiben, daß sie mehr zu Hausarbeits⸗ als zu landwirt⸗
“ “
chwister zu beaufsichtigen haben; der Knabe wird dagegen häufiger als Hütejunge und dergl. gegen Lohn vermietet (vergl. namentlich die hohe Ziffer 721 für Knaben bei den ständigen Tagelöhnern und Arbeitern). — Mittelbar ersieht man aus den vorgeführten Verhältsniszahlen über das Geschlecht, daß der Anteil des weiblichen Geschlechts an den beschäftigten Personen ohne nennenswerten Fehler berechnet werden kann, auch wenn Erwachsene und Kinder zusammengefaßt werden. Das soll nunmehr für die Betriebsschichten vorgeführt werden. 4
Von Tausend in landwirtschaftlichen Hauptbetrieben beschäftigten Personen jeder Größenklassen⸗ und jeder Personengruppe waren weiblichen Geschlechts
Fefüchen Hilfen werden, auch nicht selten die jüngeren e 1
in Groß⸗ betrieben 2.5 22
lichen chen
ttelbaͤuerli Betrieben in E““ Betrieben
betrieben in kleinbäuer Betrieben
200 ha
in Zwergbetrieben
in Parzellen⸗
im Durchschnitt
von 100 bis
1
in mi
1“ 1065 50 36 49 [113 oacster 11““ 60 39 28 36 [145 onstige Betriebsleiter 20 238 137 1 99 431 19 8 94
Betriebsleiter zusammen 284 102 50 33 35 115
ständi helfende 3 828 759 658 594 596 563 688 nicht ͤnd. [Familienangeh. 51691 684 690 723] 767 715 693 Familienangehörige zus.. 779 737 666 623 647 608 [689
ständ. Aufsichts⸗ usw. Per⸗ ““ ständige Knechte und Mägde ständige Tagelöhner, Arbeiter ständ. Fremdarbeiter zus..
nichtständige Fremdarbeiter ständ. u. nichtständ. Fremd⸗ arbeiter zusammen. 482 547 524 461 449 417 465
überhaupt. 616 548 511 489 [451 439 412 479.
Wenn es richtig ist — und es wird ja durch die Lohnabstufung bewiesen — daß die weibliche Arbeitskraft die schwächere, die männ⸗ P2 die stärkere ist, so geben vorstehende Zahlen, obschon sie nur die 5 nde und nicht auch die Leistung darstellen, doch eine allgemeine Ein⸗
cht in die landwirtschaftliche Verwendung der schwächeren und der stärkeren Arbeitskräfte. Aus den Kreisen der Betriebsleiter ver⸗ shnindet nach oben hin, schon von der mittelbäuerlichen Betriebs⸗ schicht ab, die Frau bis auf kleine Anteile, indem sie da wohl im wesentlichen nur erbgangsweise oder in der Stellung als Vor⸗ münderin minderjähriger Erben größere Betriebe zu leiten hat. Unter den helfenden Familienangehörigen ist das weibliche Geschlecht verhältnismäßig weitaus am stärksten vertreten, und zwar in allen Größenklassen; aber es besteht zwischen den ständig und den nicht ständig doch ein Grad⸗ unterschied: Die ständig helfenden finden in den unteren, die nicht ständig helfenden in den oberen Größenklassen verhältnismäßig die reichlichere Verwendung. Die kleineren Wirtschaften sind eben haupt⸗ sächlich Familienbetrieb, und in den größeren wird nur zeitweilig bei größtem Bedarf auch auf die weiblichen Haushaltungsmitglieder zurückgegriffen. Ein anderes Verhältnis der Frauenarbeit findet man bei der Gruppe der ständigen Fremdarbeiter: Unter dem Aufsichts⸗- und Rechnungspersonal hat das weibliche nur in den bäuerlichen Betrieben eine verhältnismäßig große Vertretung, immerhin auch im Höchstfalle noch unter einem Drittel bleibend; bei der Kleinheit der Grundzahlen reden hier die Verhältnis⸗ zahlen indessen kaum eine überzeugende Sprache. Anders ist es bei der Gesindegruppe: Hier ist die Mägdearbeit besonders häufig in den kleinen und kleinsten Betrieben, öffentlich deshalb, weil Mägde nicht weniger für Haus⸗ als für landwirtschaftliche Arbeit angenommen werden und beides zu verrichten haben; nach oben hin verringert sich der Bedarf oder die Verwendung von Mägdearbeit mehr und mehr und wird durch die 1Se Kraft der Knechte ersetzt, bis u mehr als zwei Dritteln in den Großbetrieben. Von weiblichen Im Tagelöhnern und Arbeitern, die ungefähr ein Drittel ihrer Gruppe ausmachen, werden verhältnismäßig am meisten in den Großbetrieben beschäftigt, auch noch in den klein⸗ und mittel⸗ bäuerlichen Wirtschaften, weniger in den großbäuerlichen, die am meisten die stärkeren männlichen Arbeitskräfte bevorzugen oder heranzuziehen vermögen. Die nichtständi en Fremdarbeiter setzen ch, abgesehen von den untersten Betriebsschichten, überall mehr aus weiblichen als aus männlichen Kräften zusammen, und zwar von der kleinbäuerlichen Schicht nach oben hin LB sie sind die billigeren Arbeitskräfte, aber sie sind auch auf dem landwirtschaftlichen Arbeits⸗ markte leichter erhältlich, so wie einmal bei uns das Angebot von
Arbeitern liegt. b Alles zusammen genommen, stützen sic die kleineren und kleinsten bliche, schon die mittelbäuer⸗
Wirtschaften mehr auf die billigere we Mirtschaft und nach oben hin steigend die größeren mehr auf die kräftigere, aber auch teuerere Arbeitskraft der Männer; teurer ist diese nicht bloß wegen der größeren Leistung, sondern auch wegen geringeren Angebots männlicher Hilfokräfte. (Statistische Korrespondenz.)
291 445 347 419
269 668 377 577
536
314 533 373 508
537
111 99 [153 355 318 452 429 400 391. 393 361 416
560 536 53
155 7 697 357
524 472
Zur Arbeiterbewegung.
In Koblenz sind der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge die Holz⸗ arbeiter in eine Lohnbewegung eingetreten. In einer Versammlung der christlichen und 88 Gewerkschaften wurde beschlossen, einen Vertrag für zwei Jahre mit den Meistern zu vereinbaren, in dem eine Lohnaufbesserung von 3 ₰ für die Stunde gefordert wird.
In Barmen haben, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, die Färberei⸗ besitzer die auf eine Neuregelung der Löhne und eine Ferien⸗ ordnung gerichteten Se. der Stückfärbereiarbeiter ab⸗ gelehnt. Eine Versammlung der Färbereiarbeiter beauftragte den Vorstand, sobald wie möglich eine geschlossene Fachversammlung einzuberufen, in der über weitere Maßnahmen beschlossen werden soll.
Ju Marseille hat auf den Beschluß der Maurer, nachein⸗ ander alle Unternehmungen von Marseille zu boykottieren, der Arbeit⸗ mit einen, Aussperrung geantwortet.
lle Werften sind geschlossen. 1
Als fhencgse des Fdershrnch gegen die gestrigen Vorfälle in Ancona (vgl. Nr. 132 d. Bl. und Mannigfaltiges) hat die dortige Arbeiterkammer, „W. T. B.“ zufolge, noch in der Nacht den allgemeinen Ausstand verkündet, der gestern früh begann. Die Läden wurden geschlossen, die Arbeiter feierten. In einer gestern vormittag abgehaltenen Versammlung hielten einige edner Protestansprachen, andere ermahnten zur Ruhe. — Auch di Arbeiterkammer in Rom hat einen Proteststreik beschlossen. Infolgedessen hat dort gestern seit den ersten Nachmittagsstunden der gesamte Straßenbahn⸗ und Droschkenverkehr ausgese t. Die wichtigsten Gebäude wurden militärisch hesezt Die Ruhe in der Stadt wurde aber nur durch unbedeutende Zwischenfälle gestört.
Kunst und Wissenschaft.
diesjährige Tagung der Goethegesellschaft hat am 5. und 8 8 ööjah 8 eimor stattgefunden. Sie wurde am Freitag⸗ abend durch ein Konzert im Hoftheater eingeleitet, dem Ihre König⸗ lichen Huschten der rosdenc en die Frau Großherzogin beiwohnten, und bei dem Vorträge im Stile von Goethes Hausmusik geboten wurde. Das von dem Geheimen Regierungsrat Professor Dr. M. Friedländer⸗Berlin zusammengestellte Programm enthielt Lieder und Balladen Goethes und Schillers in Kompositionen von Zeitgenossen
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sowie zeitgenössische Musikstücke für Cembalo. Unter den Mit⸗ wirkenden ragten Frau Wanda Landowska und Carl Clewing hervor. Am folgenden Vormittag wurde im großen Armbrustsaale, ebenfall in Gegenwart des Großherzoglichen Püanen, die Generalvers amm⸗ lung unter dem v. des neuen Präsidenten der Goethegesellschaft, des Staatsministers, Oberpräsidenten Freiherrn von Rheinbaben abgehalten. Der Präsident dankte Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog und dem Großherzoglichen Hause für die Förderung und Huld, die sie der Gesellschaft wie allem zugewendet haben und zu⸗ wenden, was zu Goethe in Beziehung steht und sich seinem Di ewidmet hat. Er gedachte ferner des allzufrüh heimgegangenen Frich Schmidt, der durch sein Wissen und seine frische Persönlichkei den Bestrebungen der Gesellschaft unvergeßliche Dienste geleistet hab 3 Die Govethege ellschaft habe gerade in der von materiellen Interessen beherrschten Gegenwart hochwichtige Aufgaben zu lösen, vor alle liege es ihr ob, die gesamte deutsche Nation für Goethes Idealismus zu gewinnen und schon in die Jugend Be⸗ eisterung für Goethes Schaffen zu pflanzen. — Den estvortrag gielt der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Roethe⸗Berlin über „Goethes Helden und der Urmeister“. Sodann er⸗ statteten der Oberbürgermeister Dr. 1 den Jahresberich und der Geheimrat Professor Dr. von Oett ngen den Bericht über das Goethe⸗Nationalmuseum, die Goethe⸗Bibliothek und das Goethe⸗Archiv. Der Sanitätsrat Dr. Vulpius trat für die Er⸗ richtung eines Goethedenkmals in Bad Berka ein.
mittag fuhren zahlreiche Teilne
und besuchten die Wartburg.
Ist eine Wandlung von Elementen erwiesen? Nach⸗ dem das Radium die früheren Grundanschauungen über die Be⸗ schaffenheit des Stoffes erschüttert hat, steht auch das alte 889 von der Unveränderlichkeit der Elemente nicht mehr auf sicheren üßen. Was noch vor wenigen Jahrzehnten als ein “ Traum der Alchimisten verspottet wurde, daß es nämlich möglich sein sollte, ei Element in ein anderes zu verwandeln, ist jetzt bis zu einem gewisse Grad zur Wahrscheinlichkeit geworden. Vorläufig bestehen aber immerhin noch Zweifel, ob diese ungeheure Erkenntnis als Tatsache be⸗ trachtet werden kann. Aus den letzten Jahren liegt eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten vor, die auf eine Entscheidung der Frage hindrängen. Am stärksten tritt Professor Norman Collie dafür ein, der die Gase Helium und Neon durch elektrische Entladungen in Gefäßen erhalten haben will, in denen sie zuvor nicht enthalten waren und in die sie auch nachträglich nicht hineingelangt sein konnten. Zu demselben Ergebnis kam auch Dr. Patterson bei einem Vortrag in der Londoner Chemischen Gesellschaft, indem er die Entstehung von Neon gleichfalls durch elektrische Entladungen anzeigte, die in einer reinen Wasserstoffatmosphäre bei niedrigem Druck verursacht worden waren. Der berühmte Physiker Ramsay zeigte in derselben Sitzung an, daß er in Röntgenröhren eine Bildung von Heltum beobachtet hätte. Dem Laien würde diese Tatsache ohne weiteres als bündiger Beweis erscheinen, daß eine Veränderlichkeit der Elemente besteht. Doch die Naturforscher sind vorsichtig und wollen diesen Schluß noch nicht ziehen. Sie nehmen die beobachteten Erscheinungen lieber vorläufig noch als Rätsel hin, an dessen Lösung weiter gearbeitet werden muß Professor Collie ist vor allem darauf bedacht gewesen, diese Versuche unermüdlich zu wiederholen. Es war dabei nicht leicht, die Versiche⸗ rung abzugeben, daß in den Röhren, wo nach dem Durchgang der elektrischen Entladungen Helium und Neon erschienen waren, vorher durchaus keine Luft, in der diese Gase stecken, gewesen oder von außen hereingekommen war. Der Gelehrte holte sich noch andere zu⸗ verlässige Fachgenossen heran, um mit ihnen gemeinsam zu prüfen, ob sicher keine Fehlerquelle übersehen worden war. Es ist aber nicht elungen, eine solche zu finden, und das Rätsel bleibt infolge de en vree Die nächste Ueberraschung auf diesem Gebiet ist die An⸗ kündigung von Dr. Masson, daß in einer Quecksilberdampflampe aus Quarz, nachdem sie 4000 Stunden lang gebrannt hatte, gleichfalls elium und Neon nachzuweisen waren. Es wurde eine esondere aampe dieser Art in der Gestalt eines umgekehrten U hergestellt, deren beide Enden in Quecksilber getaucht, also durchaus gegen jeden Luftzutritt abgesperrt waren. Daß das ewandte Quecksilber niemals zuvor mit jenen beiden Gasen in Verührun gekommen war, konnte mit aller Bestimmtheit versichert werden. Tee. entstand der Verdacht, daß die Gase aus diesem Metall kamen, da ihre Ausscheidung sich jedesmal eine Zeitlang steigerte, wenn das Quecksilber erneuert worden war. Ueberhaupt scheinen manche Metalle, wenn sie einer längeren elektrischen Ent⸗ ladung ausgesetzt sind, seltene Gase zu entwickeln. Die Leicht⸗ metalle Kalium, Natrium und Lithium sowie das Quecksilber ergeben vorzugsweise Helium; das Aluminium besonders Neon; Silber und Kupfer bald das eine, bald das andere Gas. Ob wirklich eine Um⸗ wandlung der Metalle vorliegt, läßt sch also immer noch nicht ent⸗ scheiden, doch kann die Möglichkeit nicht länger abgewiesen werden, zumal die Veränderlichkeit der strahlenden Elemente Radium, Thorium, Uranium bereits als Tatsache betrachtet werden kann. 8
Die neue Sonnenwarte in Neu⸗Seeland. Die Errichtung besonderer Anstalten für die 8e der Sonne hat erst seit verhältnismäßig wenigen Jahren eine Verwirklichung in größerem Umfang erfahren. Einige Sternwarten in Europa haben sch freilich schon länger vorzugsweise mit Sonnenbeobachtungen be⸗ chäftigt, aber ein entscheidender Fortschritt wurde erst mit der Begründung der großartigen Sonnenwarte auf dem Mount Wilson in Kalifornien und einem ähnlichen Institut in Kodaikanal in Indien gemacht. Jetzt steht die Errichtung einer dritten Sonnen⸗ warte in Neu⸗Seeland bevor. Die Britische Astronomische Gesellschaft hat dem Plan jede mögliche Förderung zugesagt und auch sonst ist er in den Fachkreisen Europas und Amerikas mit lebhafter Teilnahme begrüßt worden. Als Platz fnr die neue Anstalt ist die nächste Umgebung der Stadt Nelson ausersehen worden, die an der Tasmanbucht am Nordende der Hauptinsel von Neu⸗ Seeland gelegen ist. Die Beoba tungen haben ergeben, daß die Witterungsverhältnisse dort ungewöhnlich günstig sind. Die Dauer des Sonnenscheins ist um ein Drittel größer, der Regenfall um Gee. geringer als an dem genannten Platz in Indien. Die in afsicht genommene Baustelle auf den Port Hills ist von der Stadt leicht zu erreichen. Die Gesamtunkosten für eine Einrichtung, die den Sternwarten der nördlichen Halbkugel ebenbürtig wäre, jst auf zu⸗ nächst 600 000 ℳ veranschlagt worden, die bereits von einem einzi Mäacen gezeichnet worden sind. 98 v
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Ausstellungsnachrichten.
Die Jetztzeit, die als Zeitalter der Technik in wenigen Jahr⸗ zehnten dem praktischen Leben ein neues Gepräge verlieh, hat auch die Schaffensstätten des Handwerks umgemodelt. Auch in ihnen voll⸗ zog sich ein Wechsel der die alte Arbeitsform ausschaltete und Maschinen als Hilfskräfte einführte. Das deutsche Handwerk beab⸗ sichtigt, diesen öe der Neuzeit in Betriebsform und Arbeits⸗ weise auf der Ausstellung „Das deutsche Handwerk, Dresden 1915“ durch Musterwerkstätten im Betriebe vor Augen zu ahrr Es war nicht leicht, diese Absicht auszuführen. Technische Schwierigkeiten machten es bei einigen Grappen⸗ bei den Brunnenbauern, Sen teinfegern, Nadlern, Gold chlägern u. g. unmöglich, den eabsichtigten Betrieb auszuführen. Die Industrie hat durch Ueberlassung ihrer Erzeugnisse dagegen für eine ganze Reihe von anderen Handwerkerberufen die Schaffung von Musterwerkstätten ermöglicht. Selbst ein Mühlenbetrieb und eine Kleinbrauerei sollen ausgerüstet und im Betriebe gezeigt werden. Die Frage der Finanzierung der Werkstättenbetriebe wurde durch vorbild⸗ liche Opferwilligkeit der meisten Dresdner ve und ihrer Ver⸗ bände sowie einzelner Innungsmitglieder behoben und die Grund⸗
lagen einer sicheren Finanzierung geschaffen. Bis jetzt sind 50000 ℳ füe die Durchführung der Betriebswerkstätten Le sSe.8 worden.
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