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erfolgreicher Weise widmen sich auch hier Kreise der Inneren Mission der ländlichen Hauswirtschaftspflege. Der „Landesverein für Innere Mission“ unterhält in Dresden ein eigenes Haushaltungsseminar, das sich die Ausbildung von Wanderkochlehrerinnen besonders angelegen sein läßt. Im Jahre 1913 haben von diesem Seminar aufs Land hinausgesendete Kochlehrerinnen in 56 Kursen 1467 Schülerinnen unterrichtet, im ganzen haben schon 13 000 Schülerinnen an solchen Kursen teilgenommen. Als eine wertvolle Ergänzung dieser Tätigkeit kann man die neuerdings vom Landesverein eingerichteten Wanderkurse für Hauskrankenpflege betrachten.
Mannigfaltiges. Berlin, 11. Juni 1914
Das Sportluftbad Eichkamp wird we es Baucz Automobilstraße im Grunewald nach dem Jagen 53 — in der N Bahnhof Eichkamp und Heerstraße — verlegt. Wegen der Drüh lichkeit der Ausführung hat das Damenbad bereits am Monfag schlossen werden müssen. Das Herrenbad wird voraussichtlich b bis zum kommenden Sonntag betrieben werden. Im Lanfe 0. nächsten Woche wird der Verein für Körperkultur sein neuts pe deutend größeres Lufthad mit besonderem Sportplatz für dv läufigen Betrieb eröffnen. 1
Zur Arbeiterbewegung. In Neuß ist der Ausstand der Maler⸗ und Anstreicher⸗ ehilfen zwecks Anerkennung des Reichstarifvertrages, der in ganz Rheinland und Westfalen im vorigen Jahre von den Arbeitgebern einmütig abgelehnt wurde, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ mitteilt, jetzt ach 6 wöchiger Dauer mit einer Niederlage der Gehilfen beendet orden. Diese haben die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen. Das gesamte Arbeiterpersonal der Klaviaturenfabrik W. G. Brühl in Barmen — etwa 100 Arbeiter — ist der „Köln. Ztg.“ zufolge in den Ausstand getreten, weil durch Auf⸗ sttellung einer neuen Maschine gewisse, bisher mit der Hand ausgeführte Arbeiten wegfallen. Von dieser Betriebsänderung wurden sechs Leute
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Erste Beilage iger und Königlich Preußischen Staa
Berlin, Donnerstag, den 11. Juni
Uhn.
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F. aus Beamten, Lehrer⸗ und ähnlichen Berufsständen.
betroffen. jetzt von der Maschine geleisteten Arbeit.
nommen, die den Arbeitern den bisherigen Verdienst ermöglichte. Aus London wird dem „W. T. B.“ gemeldet, da
durch den Ausstand nicht berührt werden.
Der allgemeine Ausstand in Italien (vgl. Nr. 134 d. Bl.) Der Sekretär des allgemeinen gestern ein Einstellung wurde. Die heutigen Morgenblätter sind, wie aus Rom gemeldet wird, wieder erschienen. Die Ausständigen sind zur Arbeit zurückgekehrt. — Gestern kam es noch in verschiedenen Städten zu Kundgebungen
dürfte im wesentlichen beendet sein. Arbeiterverbandes hat „W. T. B.“ zufolge an alle dem Verbande angehörenden Arbeiterkammern Rundschreiben gerichtet, in dem zur E des Ausstandes vor Miitternacht aufgefordert
und Unruhen, die durch Militär unterdrückt werden mußten. In Baku sind, wie „W. T. B.“
streitigkeiten in den Ausstand getreten.
Wohlfahrtspflege.
Ländliche Wanderhaushaltungsschulen.
Die ländlichen Wanderhaushaltungsschulen füllen eine empfind⸗ liche Lücke Jugend aus und können Jahren widmen auch die
viel Segen stiften. Seit . Regierungs, und gesetzgeberischen Körperschaften der ländlichen. Wanderhaushaltungesschule erhöhte Aufmerksamkeit. In Preußen werden seit 1910 staatliche Mittel zur Unterstützung solcher Schulen aufgewendet und im Jahre 1912 hat der Minister für Landwirtschaft die Grundsätze für die Be⸗ willigung solcher Zuwendungen erheblich erweitert. Der Erfolg dieser Maßregeln ist vielversprechend. Während nach der „Schles. Ztg.“ vom 26. Februar 1914 im Jahre 1907 erst 44 und 1910 im ganzen 90 solcher Schulen bestanden, stieg ihre Zahl 1911, als zum ersten Male Staatshilfen verteilt wurden, auf 168. Im letzten Jahre sind weitere 82 Schulen eröffnet worden. Von den 487 preußischen Landkreisen besi en nunmehr bereits 243 eine ländliche Wanderhaushaltungsschule. Einige Kreise haben auch zwei und drei Wanderhaushaltungs⸗ schulen eingerichtet, um einen rascheren Umlauf der Unterrichts⸗ kurse in den einzelnen Gemeinden sicherzustellen. An der Spitze der Entwicklung stehen jetzt in Preußen die Rheinprovinz (51 Schulen) und die Provinzen Schlesien (37), Hannover (28), Brandenburg (21) und Hessen⸗Nassau (21). In überwiegend landwirtschaftlichen Landes⸗ teilen, z. B. in Schleswig⸗Holstein, vermag die ländliche Wander⸗ haushaltungsschule noch immer nicht an Boden zu gewinnen, wahr⸗ scheinlich, weil hier schon durch Austausch der Haustöchter und durch die Unterbringung als ländliche Dienstboten auch die hauswirtschaft⸗ liche Ausbildung gefördert wird. Die meisten Schulen weisen die Regierungsbezirke Posen (24), Düsseldorf (15), Liegnitz und Oppeln (je 14), Potsdam (12) sowie Wiesbaden (11) aus, Köslin, Bromberg, Cassel, Koblenz und Trier besitzen je 10, alle anderen Regierungsbezirke weniger. An diesen Schulen sind während des Rechnungsjahrs 1912 im ganzen 817 Kurse abgehalten worden. An ihnen nahmen etwa 13 581 schulentlassene Mädchen und junge Frauen teil, im Durchschnitt also am Kursus 21,3. Mehr als die Hälfte aller Teilnehmerinnen kam aus bäuerlichen Kreisen, nämlich 7192 = 52,96 v. H.; 2725 Mädchen = 20,06 v. H. stammen aus den Kreisen Gewerbetreibender auf dem Lande; 2041 = 15,03 v. H. aus dem ländlichen Arbeiterstande und 1623 = 119
ese
Ziffern beweisen das Bedürfnis für ländliche hauswirtschaftliche Aus⸗
bildung und das zunehmende Interesse für diesen Unterrichtszweig in
allen Kreisen. Neuerdings widmen sich in Preußen die Kommunal⸗ verbände dieser Aufgabe. Bereits werden 168 Schulen durch diese
unterhalten, von denen 5 unter Leitung von Frauenvereinen stehen.
vereine der hier behandelten Aufgabe.
65 Schulen werden von Frauenvereinen allein bestritten, 17 von
Privaten und anderen.
Im Königreiche Sachsen widmen sich auch viele Frauen⸗ In besonders rühriger und
Theater.
ie Arbeiter verlangen nach wie vor die Bezahlung der Um einen Lohnausfall zu vermeiden, hatte die Firma eine Neueinteilung der Arbeiten vorge⸗
der aus⸗ Ausschuß der Schiffsmaschinisten beschlossen hat, den
usstand zu erklären, um bessere Gehälter und bessere Arbeits⸗ bedingungen, wie sie kürzlich vergeblich gefordert wurden, zu erzwingen. Ein Termin für den Beginn des Ausstands ist indes noch nicht fest⸗ gesetzt worden. Man erwartet, daß die Bewegung sich auf die Fracht⸗ dampfer in allen Häfen erstrecken wird, daß die Passagierdampfer aber Bilde des Zentauren und die Vega.
. erfährt, mehr als fünf⸗ tausend Arbeiter der Naphthaindustrie wegen Lohn⸗
in der Fortbildung der weiblichen schulentlassenen einigen
Sonnabend: Was ihr wollt. Sonntag: Ein Sommernachtstraum. (Letzte Vorstellung vor den Ferien.)
Kunst und Wissenschaf
Die Entdeckung eines Doppelsterns. Auch in den Gegenden des Sternenhimmels, die zu den bekanntesten gerechnet werden, können überraschende Entdeckungen beweisen, wie unvollständig die menschliche Kenntnis der Himmelskörper immer noch ist. Jetzt hat ein Astronom an der Sternwarte in Helsingfors, Dr. Furujhelm, eine unerwartete Aufklärung über einen der größten Firsterne des nördlichen Himmels gegeben, über die Capella, den Hauptstern im Bilde des Fuhrmanns. Es gibt über⸗ haupt nur vier Sterne, die diesen an Glanz übertreffen, nämlich den Sirius, den Canopus, den Hauptstern im Diese Riesensonnen sind von den Astronomen mit besonderer Sorgfalt beohachtet worden, insbesondere, um festzustellen, ob sie einzelne Himmelskörper sind oder noch von anderen kleineren begleitet werden. Die Zahl der Doppel⸗ und mehrfachen Sterne ist außerordentlich groß, und der Fortschritt der Himmelskunde trägt fast täglich zu ihrer Vermehrung bei. Daß aber auch die Capella ein Doppelstern ist, hat man bisher nicht vermutet. rühere Messungen an c. Sternchen in der nächsten Umgebung hatten keinen Anhalt (dafür gegeben, daß eins von ihnen in seiner Bewegung an den großen Nachbarn gebunden wäre. Der finnische Astronom aber hat bei der Prüfung mehrerer Aufnahmen der großen photographischen Himmels⸗ karte einen kleinen Stern erkannt, der verhältnismäßig weit von der Capella entfernt ist und doch in seiner Bewegung ihr zu folgen scheint. Sein Abstand vom Hauptstern beträgt volle zwölf Bogenminuten, also mehr als ein Drittel des Vollmonddurchmessers. Diese Tatsache macht die Entdeckung besonders merkwürdig, da eine so große Entfernung der Körper bei Doppelsternen sonst nicht be⸗ kannt ist. Nach der Schätzung, die über die Entfernung der Capella von unserem Sonnensystem besteht, müßte der Abstand dieser Sonne von ihrem Begleiter etwa 7 Trillionen Kilometer betragen. Für das Spektroskop war die Capella freilich auch schon bisher ein Doppel⸗ 8 und ist demnach eigentlich zu einem dreifachen System erhoben worden.
Verkehrswesen.
Das neue Fernamt in New YVork. Am 24. Januar 1914 sind in New York die Fernsprechleitungen von Ort zu Ort von dem alten Amte in der Dey Street, das 14 Jahre lang im Betriebe war, auf ein neues Fernamt in dem mit einem Kostenaufwande von über 7 000 000 ℳ errichteten neuen Gebäude der New York Telephone Co. zwischen der Walker und der Lispenard Street umgeschaltet worden. In das neue Amt sind 500 Fernleitungen und etwa 1500 Verbindungs⸗ leitungen nach den Ortsvermittlungsstellen eingeführt. Ueber 200 Leitungen sind zur gleichzeitigen Beförderung von Telegrammen eingerichtet. Der Verkehrsumfang beläuft sich gegenwärtig täglich auf etwa 6400 Gespräche in abgehender und auf etwa 6000 Gespräche in
kankommender Richtung. Als Ferngespräche gelten nur Verbindungen
mit Orten in mehr als 53 km Entfernung von New York. Der Vermittlungsdienst wird von 335 Beamten wahrgenommen, von denen 225 zwischen 8 Uhr Vormittags und 5 Uhr Nachmittags be⸗ schäftigt sind.
Theater und Musik.
Festspiele im Königlichen Opernhause. — Morgen, Freitag, geht als zweiter Abend des „Ringes des Nibelungen“ „Siegfried“, mit Herrn Kirchhoff in der Titelrolle, in Szene. Die übrigen “ sind wie folgt besetzt: Wanderer: Herr Weidemann von der Hofoper in Wien, als Gast; Mime: Herr Henke; Alberich: Herr Habich; Fafner: Herr Schwegler; Brünnhilde: Frau Leffler⸗ Burckard; Erda: Frau Arndt⸗Ober; Waldvogel: Frau Dux. Dirigent ist der Generalmusikoirektor Blech. (Anfang 7 Uhr)
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Peer Gynt“, mit Herrn Mühlhofer in der Titelrolle, aufgeführt. Ferner sind die Damen Heisler, Thimig, von Mayburg, Schönfeld, Pategg und die Herren Kraußneck, von Ledebur, Vallentin, Zimmerer und Eggeling beschäftigt. Die Regie führt Dr. Bruck, die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Laugs.
Das Deutsche Künstlertheater (Sozietät) wird seine neue Spielzeit am 15. September mit einer Aufführung von „Antonius und Cleopatra“ eröffnen.
Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Krieg im Frieden. Lustspiel in fünf Akten von G. von Moser und
Montis Operettentheater. (Früher: Neues, Theater.)
Aus dem jetzigen Reichsflugverein (früher Verein Deutscher Fla techniker) und aus Einwohnern Lichterfeldes bildete sich ein Auesce Wum dem Pionier der modernen Fliegekunst Otto Lilienthal⸗ Lichterfelde, der Stätte seines Wirkens, ein Denkmal zu sete Nach mehr als vierjähriger Tätigkeit des Arbeitsausschusses sa nun die Enthüllung des Denkmals — eines Werkes des Bildhauen Professor Peter Breuer — bevor. Das Denkmal zeigt auf ein Steinpyramide, die vorne das Reliefbild Lilienthals trägt, die in lebensgroße Jünglingsgestalt eines Ikarus, dessen weit ausgebreite Arme von den Schultern ausgehende Flügel spannen. Die En hüllungsfeier — in den Anlagen am Teltowkanal in Lichterfelde. ist auf den 17. Juni, Nachmittags, festgesetzt.
Auf der Treptower Sternwarte finden in den nächste Tagen folgende gemeinverständliche Vorträge statt: Sonntag, Na mittags 5 Uhr: „Mit Schnellzug und Ozeandampfer von Berlin üh⸗ Bremen nach New York“, Abends 7 Uhr: „Interessante Bilder an Italien“; Montag, Abends 8 ½ Uhr: Kinematographische Va führungen. Am Dienstag, den 16. Juni, Abends 8 ½ Uhr, spricht 8 Direktor Dr. F. S. Archenhold über: · glas und kleinen Fernrohren“ unter Vorführung zahlreicher Lichtbile am Mittwoch, den 17. Juni, Abends 8 ½ Uhr, wird Dr. W. Ehen Privatdozent an der Wiener Universität, einen Lichtbildervortrag i „Jupiter und Saturn“ halten — Mit dem großen Fernrohr werd⸗ am Tage die „Venus“ und Abends Sternhaufen und Doppelsten beobachtet.
Cöln, 10. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: He vormittag gegen 11 Uhr 30 Minuten wurde auf dem Ueberuvth Herkulesstraße der Strecke Cöln —Herbesthal bei Cöln⸗Ehren feld von dem um 11 Uhr 26 Minuten von Cöln nach Aach⸗ fahrenden Eilzug 422 eine mit Ziegelsteinen beladene Kang überfahren. 8 wurden nicht verletzt. Das Pfa blieb ebenfalls unverletzt. Die Karre wurde beschadigt. Der 9. erlitt geringe Verspätung. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt,
Elberfeld, 10. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemelte Im Bahnbof Barmen⸗Rittershausen fuhr heute nachmit 9 Uhr 43 Minuten dem in das Gleis 4 einfahrenden Persone zug 435 eine auf Gleis 2 kommende Rangierabteilung in üs Jbengs und streifte die drei letzten Personenwagen des Zugps
wei Wagen vierter Klasse wurden schwer, ein Wagen dritter Kirbt
und die Rangiermaschine leichter beschädigt. Verletzt wurne 12 Personen, von denen eine schwer, doch nicht lebensgefähtl Gleis 2 war auf etwa eine Stunde nicht befahrbar.
London, 10. Juni. (W. T. B.) Die aufgebrachte Men vertrieb heute Anhängerinnen des Frauenstimmrechts, wel Schriften verkauften, aus der City und zerriß ihre Plakate. Schutz der Kirchen, Sammlungen ufw. bildet sich ein Frut willigen korps. 1
London, 11. Juni. (W. T. B.) Die Zeitung „Daily Ner meldet aus New York: Die Staaten des mittleren Westen und das Gebiet der großen Seen werden gegenwärtig von ein Hitzwelle heimgesucht, die bereits über fälle verursacht hat. Fast überall ist die Temperatur 1 über 32 Grad Celsius im Schatten gestiegen. Hunderte n Krankheitsfällen werden in den Krankenhäusern behandelt. 2 Deiroit, 15 Personen an Hitzschlag gestorben. Chicago hat Schattentemperatur von 34 Grad. In manchen Teilen des si lichen Kansas ist die Temperatur auf 36 Grad gestiegen.
Chicago werden 11 Todesfälle und aus Pittsburg 12 Todest.
fälle an Hitzschlag gemeldet. In New York sind während; letzten Tage vier Personen der Hitze zum Opfer gefallen. D. Leute schlafen in den Parkanlagen und auf offenen Plätzen.
New York, 10. Juni. (W. T. B.) Heute morgen sind bec Brande eines Logierhauses 7 Personen, unter ihnen 4 Frau tödlich verunglückt. 28 wurden vberletzt, mehrere fanden dar Sprung aus dem Fenster den Tod.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
mit Gesang und Tanz in drei Akten vo Jean Kren und Georg Okonkowskv. GC
Freitag, Abends sangsterte von Alfred Schönfeld. Mus⸗
„Astronomie mit dem Open
50 Todel
wo die Schattentemperatur 33 Grad erreichte, si.
(8. Westf) Nr. 57, Stryck
Eßdward Grieg.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 162. Kartenreserpesatz. Das onnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. 11. Festvorstellung: Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Zweiter Tag: Siegfried in drei Akten von Richard Wagner. Musi⸗ kaltsche Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Regisseur Bach⸗ mann. (Der Wanderer: Herr Weidemann vom K. K. Hofoperntheater in Wien als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 157. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne ge⸗ taltet von Dietrich Eckart. Musik von In Szene gesetzt von
errn Regisseur Dr. Reinhard Bruck.
Nusikalische Leitung: Herr Kapellmeister Laugs. Anfang 7 Uhr.
8 Sonnabend: Opernhaus. 163. Karten⸗ reservesatz. Das Abonnement, die ständigen
RKeservate sowie die Dienst⸗ und Frei⸗
Kammerspiele. reitag, Abends 8 Uhr: Wedekind⸗ Zyklus: Der Marquis von Keith. Sonnabend: Erdgeist. Sonntag: Franziska. stellung vor den Ferien.)
——
Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Sonnabend und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Theater in der Küniggrätzer Straße. Freitag, Abends 8 Uhr: Mr. Wu. Englisch⸗chinesisches Spiel in drei Akten von H. M. Vernon und Harold Owen. 8Eöö und folgende Tage: Mr.
u.
lätze sind aufgehoben. 12. Deutsches Künstlertheater (So⸗ K
„zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zpooloaischen Garten.) Freitag, Abends 8 Uhr: Jevye vom Berge. Komödie in fünf Akten von Ludwig Holberg.
Sonnabend und solgende Tage: Jeppe vom Berge.
Der Ring des Nibelungen. Bühnenfe spiel von Richard Wagner. Dritter Tag: Götterdämmerung in drei Akten und einem Vorspiel von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 158. Abonnementsvor⸗ stellung. Der Veilchenfresser. Lust⸗ spiel in vier Akten von Gustav von Moser. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Direktion: Max
einhardt.) Freitag, Abends 8 Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Der Kaufmann von Venedig.
theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Klein Eva. Lustspiel in drei Akten von Olga Ott. 8g. Sonnabend: Meyers. Sonntag: Im weißen Röß
Schillertheater. o. (Wallner⸗ W
Fr. von Schönthan. . Sonnabend: Ueber unsere Kraft. 1. Teil. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wil⸗ helm Tell. — Abends: Krieg im Frieden.
Lessingtheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Das Märchen vom Wolf. Ein Spiel in drei Akten von Franz Molnär.
Sonnabend und folgende Tage: Das Märchen vom Wolf.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro⸗ fessor Bernhardi.
Theater an der Weidendammer
Brücke. Freitag, Abends 8 Uhr: Der müde Theodor. Schwank in drei Akten von Max Neal und Max Ferner. Gastspiel Miß Mac Keen.
Sonnabend und folgende Tage: Der müde Theodor. Gastspiel Miß Mac een.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der müde Theodor.
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 — 37. Direktion: Georg Hartmann.) Freitag, Abends 7 Uhr: Parsifal. Ein Bühnen⸗ weihfestspiel in drei Aufzügen von Richard agner.
Sonnabend: Iphigenia in Aulis.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die lustigen Weiber von Windsor. — Abends: Der Zigeunerbaron.
Montag: Parsifal.
8 Uhr: Ensemblegastspiel des „Hamburg⸗ Altonger Stadttheaters“: Als ich noch im Flügelkleide. Ein fröhliches Spiel in vier Akten von A. Kehm und M. Frehsee. (Sommerpreise.)
Sonnabend und folgende Tage: Als ich noch im Flügelkleide.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus.
Theater am Nollendorfplatz. Freitag, Abends 8 ½ Uhr: Der Jux⸗ baron. Hermann Haller. Gesangstexte von Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Sonnabend und folgende Tage: Der Jugbaron.
Lustspieihans. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 8 ½ Uhr: Die spanische Friege. Schwank in drei Akten von
ranz Arnold und Ernst Bach.
Sonnabend und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Residenztheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel. Die verflixte Liebe. Schwank in drei Akten von Ludwig Hirschfeld.
Sonnabend und folgende Tage: Die verflixte Liebe.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse
Posse von Pordes⸗Milo und —
von Jean Gilbert.
Sonnabend und folgende Tage: Wen der Frühling kommt!
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Cha⸗ leys Tante.
Birkus Busch. Freitag, Aben⸗ 8 ½¼ Uhr: Gastsviel des „Deutsch Theaters“: Das Mirakel. Sonnabend und Sonntag: 2 Mirakel.
amiliennachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafe
Bülow⸗Kühren (Kühren). — Hrn. Luu nant von Seebeck (Schwedt).
Gestorben: Hr. Wirklicher Geheim⸗ Rat von Nostitz (Potsdam). — 8 Hauptmann Erich Simpson (Schneid mühl). — Verw. Fr. General Claf von Koblinski, geb. Gottschau (Berlin — Lina Gräfin von Pourtalès, geb. Gaertner (Spandau).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbut
Verlag der Expedition (J. V.: Koyl in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei ”g Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 9 MNeun Beilagen seinschließlich Börsenbeilage).
Dentsches Reich. Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Döberitz, 9. Junl. Graf v. Spee, Oberstlt. und d. Gardekür. Regts., unter Belassung in de be ghge nund gür. Flügeladj. Seiner Majestät des Kaisers und Königs ernannt.
Evangelische Militärgeistliche. Durch Allerhöchste Bestallung. Den 27. April. Golz, Kad. Hauspfarrer an d. Hauptkad. Anstalt in Berlin⸗Lichterfelde, zum Mtl. Oberpfarrer ernannt.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums.
Den 19. Mai. Golz, Konsistorialrat, Mil. Ob Gen. Komdo. VI. A. K. zugeteilt. erpfarrer, d
Beamte der Militärjustizverwaltung.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums.
Den 26. Mai. Stechern, Kr. Ger. Rat, zum 1. Juli 1914 von der 11. zur 36. Div. versetzt.
Den 29. Mai. Voegelin, Hofmann (Peter), Kr. Ger. Sekretäre bei d. 31. Div. m. d. Amtesitz Hagenau und bei d. 14. Div., zum 1. Juli 1914 gegenseitig versetzt.
8 Beamte der Militärverwaltung.
Im aktiven Heere. Durch Allerhöchste Bestallung.
Den 27. April. Mascke, Regierungsbaumeister, Benetsch, Baurat, beauftr. m. Wahrn. von Int. und Bauratstellen bei d. Int. d. VII. bzw. VIII. A. K., zu Int. und Bauräten ernannt.
Den 27. Mai. Grützmacher, Wirkl. Geh. Kr. Rat, vortrag. Rat im Kr. Min., zum Abt. Chef ernannt.
Durch Allerhöchste Patente.
Den 13. Malj. Richter Tkgr). Rechn. Rat, Geh. Registrator im Kr. Min., d. Charakter als Geh. Rechn. Rat, Richter (Wil⸗ helm), Geh. exped. Sekr. im Kr. Min., d. Charakter als Rechn.
Rat, — verliehen. Durch Allerhöchsten Abschied.
Den 13. Mai. Dr. Böhm, Mil. Int. Rat von d. Int. VI. A. K., auf seinen Antrag m. Pens. in d. Ruhestand versetzt.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums.
Den 28. April. Heyer, Ob. Zahlmstr. vom Stabe des Leib⸗ gardeinf. Regts. (1. Großherzogl. Hess.) Nr. 115, auf seinen Antrag m. Pens. in d. Ruhestand versetzt.
Den 1. Mai. Pfefferkorn, St. Veter, vom Remontedep. Wirsitz nach Sperling versetzt.
Den 3. Mai. Cader, Ger. Referendar, bei d. Int. des VIII. A. K. zum Mil. Int. Referendar ernannt.
Den 5. Mai. Hermsdorf, Mil. Bausekr. in Trier, zum Neu⸗ bauamt in Wünsdorf versetzt.
Den 8. Mai. Versetzt: Passauer, Luther, Inspektoren für d. Wirtschaftsbetrieb von d. Remontedep. Bärenklau und Mecklen⸗ horst, nach Wirsitz und Bärenklau, Zumbroich, Garn. Verw. Insp. und Kontrolleführer in Konstanz, Bopp, Garn. Verw. Insv. in Saarlouis, gegenseitig.
Den 9. Mai. Folgende Unterzahlmeister bei d. nachstehend an⸗ gegebenen Tr. Teilen zu Zahlmeistern ernannt: Graeber b. III. Bat. Inf. Regts. Heno; Ferdinand von Braunschweig
. 1. Bat. Lothr. Fußart. Regts.
Nr. 16, Unger b. III. Bat. 2. Masur. Inf. Regts. Nr. 147,
Koitzschb. 1II. Bat. Füs. Regts. Graf Roon (Ostpr.) Nr. 33, Heinz b. III. Bat. Inf. Regts. von Goeben (2. Rhein.) Nr. 28.
Versetzt: Die Zahlmeister: Stümges vom II. Bat. Inf.
Regts. General⸗Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen
(8. Brandenb.) Nr. 64 zum III. Bat. 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68,
Weidner vom I. Bat. Lothr. Fußart. Regts. Nr. 16 zum II. Bat.
Inf. Regts. General⸗Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen
(8. Brandenb.) Nr. 64, Löher vom III. Bat. Inf. Regts. von
Feen (2. Rhein.) Nr. 28 zum Stabe des 8. Rhein. Inf. Regts. r. 70.
Den 14. Mai. Duwe, Geh. Sekr. bei d. Gen. Mil. Kasse, zum Buchhalter ernannt. Behrend, Regierungsraumeister, Vorst. d. Mil. Neubauamts Gera, als techn. Hilfsarbeiter d. Int. XI. A. K. nach Cassel versetzt.
Den 15. Mai Münster, Regierungsbaumeister, Vorst. d. Mil. Neubauamts Bromberg, nach Schneidemühl vers. Jurczyk, geprüfter Prov. Amtsanwärter, zum Prov. Amtsinsp. in Breslau ernannt. Koppermann, Rechn. Rat, Garn. Verw. Dir. in Wesel, auf seinen Antrag zum 1. August 1914 m. d. gesetzl. Pens. in d. Ruhestand versetzt.
Den 17. Mai. Hoenig, Ger. Referendar bei d. Int. d. VIII. A. K., zum Mil. Int. Referendar ernannt.
Den 18. Mai. Rosinski, Laz. Unt. Insp. in Danzig, zum Laz. Insp. ernannt. 8
Versetzt zum 1. Juli 1914: Erdelt, Mühlmann, Prov. Meister in Aachen und Ohlau, nach Düren und Aachen, Bohle, Prov. Amtsinsp. und Amtsvorst. in Fritzlar, als Amtsvorst. nach Ohlau, Schönebeck, Steinicke, Prov. Amtsinspektoren und Kontrolleführer in Saarbrücken und Schweidnitz, als Amtsvorstände nach Fritzlar und Altdamm, Lorenz, Beller, Prov. Amts⸗ inspektoren in Altona und Thorn, als Kontrolleführer nach Saar⸗ brücken und Schweidnitz. .
Den 19. Mai. Angestellt als Int. Diätare bei d. in Klammern angegebenen Int. die geprüften Int. Sekretariatsanwärter: Kolb, Stendel (XIV. A. K). Jund (XV. A. K.), Armswald (Mil. Inst.), Matthaeus (XV. A. K.), Dietz (VIII. A. K.), Weber (IV. A. K), Sumpff (XXI. A. K.). Kratz, Dechandt (XV. A. K), Liedtke (XX. A. K.), Eising (IV. A. K.), Müller (7 Div.), Fenske (XVII. A. K.), Schmidt (Verkehrswesen), Wilbertz (13. Div.), Volkmann (III. A. K.), Pauly (XIV. A. K.), Schubert (XX. A. 8⁄¾ e (XV. A. K.), Gastmann
XXI. A. K.), Siedler (18. Div.). 8
Den 2-gen Versetzt: Franzky, Garn. Verw. Ob. Insp., von Perleberg nach Düren als Amtsvorst., Rücker, Garn. Verw. Insp., von Gera nach Jüterbog als 2. Vorst., als Amtsvorstände: die Garn. Verw. Inspektoren: Nanke von Heidelberg noch Gera, Hennig von Hanau nach Heidelberg, Dänicke von Magdeburg nach Wismar, von Ahlfen von Leobschütz nach Neu Stettin, Gambke von Liegnitz nach Leobschütz, Voltmann von Naumburg nach Dt. Krone, Hape von Dieuze nach Eschweiler, Bleymehl von Forbach nach Perleberg, als Kontrolleführer: die Garn. Verw. Inspektoren: Meyer von Cöln nach Naumburg, Riedel vom Tr. Ueb. Pl. Gruppe nach Wittenberg, v. Balluseck von Wittenberg nach Liegnitz, Hochstetter von Straßburg i. E. nach Mutzig, Tragmann von Bromberg nach d. Tr Ueb. Pl. Gruppe, Schubert von Diedenhofen nach Dieuze, Bäthge von Metz II nach Forbach, als Verwalter: die Garn. Verwalt. Inspektoren: Funke von Posen nach Warthelager, Kallenbach von Münster nach Ohrdruf, Balke
von St. Avold nach Gumbinnen, Karth von Gumbinnen nach St. Avold, König von Straßburg i. E. nach Heuberg.
Den 22. Mai. Ernannt: Dr. Triebel, Geisbüsch, Conrad, Dr. Werdermann, Ger. Assessoren aus den Bezirken d. Ober⸗ landesgerichte Breslau, Cöln a. Rh., Königsberg i. Pr. und des Kammergerichts in Berlin, bei d. Int. d. II., XXI., XX. und III. A. K., Günther, Herzogl. Braunschw. Assessor, bei d. Int d. X. A. K., — zu etatsmäßigen Mil. Int. Assessoren; Janek, Int. Kanzl. bei der Int. d. VI. A. K., zum Geheimen Kanzlei⸗Sekr. im Kr. Ministerium.
Den 23. Mai. Beitler, Zahlmstr. vom III. Bat. 9. Westpr. Inf. Regts. Nr. 176, auf seinen Antrag zum 1. Juni 1914 m. Pens. in den Ruhestand versetzt.
Den 24. Mai. d’'Ambly, Baurat, Vorst. d. Mil. Bauamts Insterburg, auf seinen Antrag m. Pens. in d. Ruhestand versetzt.
Den 26. Mai. Neuhold, Ob. Mil. Bausekr. b. Bauamt in Wittenberg, auf seinen Antrag m. Pens. in d. Ruhestand vers.
Den 31. Mai. Roeder, Mäl. Int. Assessor, von d. Int. d. XVIII. A. K. zu der d. Mil. Verkehrswesens versetzt.
Durch Verfügung des Chefs des Generalstabs der Armee.
Januschewski, Kanzleidiätar im Gr. Gen. Stabe, als Kanzlei⸗ sekr., Renner, Mil. Anwärter, als Kanzleidiätar, — im Gr. Gen⸗ Stabe angestellt.
Durch Verfügung der Generalkommandos.
Versetzt: die Oberzahlmeister und Zahlmeister: Schoen⸗ wald vom III. Bat. 2. Masur. Inf. Regts. Nr. 147 zum Drag. R. von Wedel (Pomm.) Nr. 11, Gesser vom III. Bat. 6. Rhein. Inf. Regts. Nr. 68 zum Stabe d. Schlesw. Holst. Fußart. Regts. Nr. 9, Gutgelück vom Füs. B. Kolbergschen Gren. Reuts. Graf Gneisenau (2. Pomm.) Nr. 9 zur Kr. Schule in Bromberg, Brudzkiewicz vom Pomm. Pion. B. Nr. 2 zum Füs. B. Kolbergschen Gren. Regts. Graf Gneisenau (2. Pomm.) Nr. 9, Geisler vom Flieger⸗B. Nr. 2 — statt zum Stabe d. Inf. Regts. König Ludwig III. von Bayern (2. Niederschles.) Nr. 47 — zum Jäg. B. von Neumann (1. Schles.) Nr. 5, Richter vom Jäg. B. von Neumann (1. Schles.) Nr. 5 zum Flieger⸗B. Nr. 2. Die Versetzung d. Zahlmeisters Steinke vom Stabe d. Inf. Regts. König Ludwig III. von Bayern (2. Nieder⸗ schles.) Nr. 47 zum Flieger⸗B. Nr. 2 ist aufgehoben. 8
Durch Verfügung der Feldzeugmeisterei. Den 13. Mai. Körner, Betriebsmeister b. Feuerw. Laborat. in Spandau, zum Betriebsobermeister, Thöns, Betriebsmeisterdiätar b. Feuerw. Laborat. in Siegburg, Rkedel, Schirmbeck, Betriebs⸗ meisterdiätare bei d. Mun. Fabrik in Spandau, — zu Betriebs⸗
meistern ernannt. Im Beurlauhbtenstande. Durch Verfügung des Kriegsministeriums.
Den 12. Mai. Radtke (Sprottau), Barrenstein (Rheydt), Mohrlüder (Lingen), Unt. Apotheker d. Beurl. Standes, zu Ob. Apothekern befördert. Mulert (Stargard), Friedländer, Dr. Caro (V Berlin), Dr. Feige (Eisleben), Ulrich (Naumburch a. d. S.), Martik (I Breslau), Rodenwald (II1 Dortmund), Weber (I1 Trier), Junck (Siegburg), Berchem (Jülich), Mandowsky ( Hamburg), Guir (Diedenhofen), Boehnke (Thorn), Wall ney “ Ob. Apotheker d. Beurl. Standes, der Abschied be⸗ willigt.
Den 17. Mai. Dr. Schaub (V Berlin), Ob. Apoth. d. Beurl. Standes, zum St. Apoth. d. Beurl. Standes befördert.
Reichsmilitärgericht.
Durch Verfügung des Präsidenten. Den 6. Juni. Laubis, Ob. Kr. Ger. Sekr. Gen. Komdos. XVIII. A. K. Ob. Sekr. 1. April 1914 ab ernannt. ..“
vom Stabe d. ung vom
Haus der Abgeordneten. 91. Sitzung vom 10. Juni 1914, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des Gesetzentwurfs zur Abänderung der Besoldungs⸗ ordnung, über deren Beginn in der gestrigen Nummer d. Bl.
berichtet worden ist.
Abg. Dr. Busse (kons.): Nachdem der Minister in der Bud⸗ getkommission die Erklärungen wiederholt hatte, die er in der ersten Lesung wiederholt abgegeben hatte, hat sich die Kommission darauf beschränkt, den Gesetzentwurf unverändert anzunehmen. Es war klar, daß eine Erweiterung der Vorlage das Zustandekommen des Gesetzes gefährdet hätte, und dazu wollten wir und auch die anderen bürgerlichen Parteien im Interesse der Beamten es nicht kommen lassen. Diese Entschließung ist uns aber recht schwer ge⸗ fallen. Bereits in der ersten Lesung sind eingehend die Mängel der Vorlage betont worden, und sie haben auch in der Kommission nicht aus der Welt geschafft werden können. Eine wünschenswerte Klärung hat sich in einem weiteren Punkte ebenfalls nicht erzielen lassen. Im Reichstag hat zur Besoldungsnovelle ein Abänderungsantrag, durch den die gehobenen Unterbeamten in ihren Bezügen verbessert wer⸗ den sollten, die Zustimmung der Reichsregierung gefunden. Nach all⸗ seitiger Auffassung hätte für die preußische Regierung kein Grund vorgelegen, das, was die Reichsregierung dem Reichstage zugestanden hat, dem preußischen Landtage zu verweigern., Der Widerspruch in der Stellungnahme der Regierung, die ja im Bundesrat eben⸗ falls vertreten ist, gegenüber den Wünschen des Reichstages einerseits und denjenigen des Landtages andererseits hat eine befriedigende Er⸗ klärung nicht gefunden. Es bleibt die Tatsache bestehen, daß die Haltung der Regierung in diesem Falle nicht einheitlich und nicht folge⸗ richtig gewesen ist, und ich habe im Auftrage meiner Freunde die schweren staatsrechtlichen Bedenken zu betonen, die aus dieser nicht adäquaten Haltung der Regierung notwendigerweise sich ergeben müssen. Wenn nun auf das Ziel der Erweiterung der Vorlage nicht verzichtet werden kann, so haben sich doch die bürgerlichen Parteien ent⸗ schlossen, die Erwägungen und Wünsche, die schon früher und auch jetzt wieder zutage getreten sind, in einer gemeinschaftlichen Resolution zusammenzufassen. Die Resolution wünscht einmal die Revision der Besoldungsordnung nach manchen Richtungen und nach manchen Gesichtspunkten; der Standpunkt meiner Freunde ist in der ersten Lesung bereits dargelegt worden. Durch die Einarbeitung der Novelle in die Besoldungsordnung haben sich zwischen den einzelnen Beamten⸗ klassen Verschiebungen ergeben, die auf die Dauer nicht aufrecht er⸗ halten werden können. Die Kommission hat dabei die Frage er⸗ örtert, ob ein Beamter einen Anspruch darauf hat, daß er von einem anderen Beamten, der ihm bisher im Gehalt nachgeordnet war, nicht überholt werden darf. Darüber kann kein Zweifel bestehen, daß ein rechtlich verfolgbarer Anspruch nicht erhoben werden kann. Anderer⸗ seits kann mamnesich aber nicht wundern, wenn ein Beamter ein Be⸗
fremden darüber empfindet, daß ihm ein anderer Beamter, der ge⸗
ringere Vorbildung und geringere Leistungen aufzuweisen hat, durch Abänderung der Gehaltsvorschriften gleichgestellt oder vorgezogen
Schließlich beruht auf den eben genannten Grundlagen die Organisation des gesamten Beamtenkörpers. Weiter werden die Wünsche der Beamten, welche anerkanntermaßen bisher schlecht ab⸗ geschnitten haben und deren Gehälter nach allgemeiner Auffassun unzulänglich sind, geprüft werden müssen. Es ist unser Wunsch, daß berechtigte Wünsche erfüllt werden. Ich kann mich auf das beziehen, was ich schon in der ersten Lesung gesagt habe. Schließlich wünschen wir eine gleichartige Behandlung der preußischen Beamten mit den Reichsbeamten. Wir verlangen, daß nicht nur die jetzt bestehenden Ungleichheiten beseitigt werden, sondern daß uns Zug um Zug eine Vorlage gemacht werden möge, sobald dem Reich ein Gesetzentwurf wegen Abänderung der Besoldungsordnung vorgelegt wird. Der Ge⸗ danke, an kinderreiche Familien Zulagen zu gewähren, wird von meinen Freunden als berechtigt angesehen. Gegen die Gewährung der Zulagen ist in der Kommission geltend gemacht worden, es könnten den Begmten, deren Wünsche auf ein höheres Gehalt an sich anerkannt würden, die Zuwendungen für kinderreiche Familien vorent⸗ halten oder es könnte ihnen ein Aufrücken in höhere Gehaltsstufen verweigert werden. Der Gedanke, wie die Zulagen zu normieren sind, ist noch so wenig geklärt, das man ihn auf seine Berechtigung noch nachprüfen muß. Ich möchte aber betonen, daß das Gehalt seinem ganzen Wesen nach als Entgelt für die Leistungen des Beamten gegenüber dem Staat zu gelten hat und daß die Kinder⸗ zulagen ihrer Natur nach als ein Ausgleich eines sozialen Notstandes anzusehen sind., Die Resolution bezieht sich schließlich auf die Woh⸗ nungsgeldzuschüsse. Schon in der ersten Lesung ist anerkannt, daß die Deklassierung vieler Ortschaften und die Art der Berechnung, nach welcher die Ortschaften in Klassen eingeteilt werden, vielfach An⸗ laß zu berechtigten Beschwerden gegeben hat. Auch wir wünscren, daß eine Nachprüfung der Vorschriften in diesem Sinne erfolgen möge. Gegen die ganze Resolution ist in der Kommission einge⸗ wendet worden, daß sie nur einen Fetzen Papier bedeute, der eigent⸗ lich ohne Bedeutung sei. Ich bin vollkommen anderer Ansicht. Die Resolution erhält ihr Gewicht dadurch, daß sie einstimmig gefaßt ist, und daß zum mindesten zu mehreren Punkten die Regierung Stel⸗ lung genommen hat oder Stellung zu nehmen versprochen hat. Das garantiert uns eine sorgfältige Bearbeitung. Ich glaube, daß die Regierung sich der Wucht der einstimmig gefaßten Resolution nicht wird entziehen können. Was den heute eingegangenen Antrag der Abgg. Aronsohn und Genossen, betreffend Einrichtung einer geordneten Krankenfürsorge für Beamte, anlangt, so ist die Materie bereits in der Kommission kurz gestreift worden. Es hat sich ergeben, daß die Konsequenzen des Antrages nicht nach allen Richtungen klar und offen liegen. Der Antrag muß sorgfältig nachgeprüft werden. Ich beantrage, ihn an die Budgetkommission zu verweisen. Zum Schluß möchte ich meine Befriedigung darüber aussprechen, daß Gesetz und Resolution durch eine einheitliche Aktion aller bürgerlichen Parteien zustande gekommen sind. Ich würde es begrüßen, wenn hei der Be⸗ handlung der Beamtenfragen stets der Standpunkt der Parteien als solcher ausgeschieden würde. Es muß immer wieder betont werden, daß die Fürsorge für die Beamten Parteisache sein soll, son⸗ dern eine Aufgabe und Sorge des gesamten Vaterlandes.
Abg. Dr. von Savigny (Zentr.): Angesichts der Erklärung des Finanzministers, daß er Abänderungsanträge nicht gutheißen könne, haben wir von solchen Anträgen abgesehen. Das hindert aber nicht, daß wir meinen, es hätte sich ein weiteres “ den Beamten gegenüber ermöglichen lassen. Von diesem Gesichtspunkte ist der Reichstag ausgegangen. Wir konnten uns auf diesen Standpunkt nicht stellen, weil eine große Zahl von Reichsbeamten das bereits hat, was unsere Beamten eben als bekommen müssen, nach dem Grundsatz: für gleiche Leistungen auch gleiches Gehalt. Wir bedauern, daß die gehobenen Unterbeamten in der uns vorliegenden Besoldungsnovelle nicht berücksichtigt worden sind. Ich bitte die Regierung um Auskunft darüber, wann die gehobenen Unterbeamten aufgebessert werden. Der Antrag auf Schaffung einer Krankenfürsorge für die Staatsbeamten kann nicht ohne weiteres angenommen werden. Es muß erst in eine gründliche Erwägung über die Ausführbarkeit dieses Antrages einge⸗ treten werden. Wir stimmen für die Besoldungsnovelle und begrüßen es, daß es den bürgerlichen Parteien gelungen ist, in dieser Frage eine Einigung zu erzielen. Wir halten es für erwünscht, daß die Parteien in der Beamtenfrage sich auch in Zukunft in dieser friedlichen Weise vorher einigen. Vor allen Dingen aber ist es notwendig, daß die Regierung den Wünschen des Hauses besser Rechnung trägt, als es hier in einzelnen Punkten geschehen ist.
Abg. Dr. Wagner⸗Breslau (freikons.): Im Namen meiner politischen Freunde habe ich die Erklärung abzugeben, daß wir für die Annahme dieser Besoldungsnovelle einschließlich er von der Regierung selbst vorgeschlagenen Aenderung wegen des Inkrafttretens mit Wirkung vom 1. April 1914 ab stimmen werden. Wenn wir auch anerkennen, daß bei einer organischen Revision der gesamten Besoldungsordnung die etwaigen Gehaltserhöhungen ihre Grenze an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gesamtbevölkerung finden müssen und eine weitere Belastung der Einkommensteuer über die jetzigen Zuschläge hinaus vermieden werden muß, halten wir es doch für notwendig, her⸗ vorzuheben, daß die Regelung der Gehaltsverhältnisse der gehohenen Unterbeamten nicht bis zu der spätestens für 1918 geplanten Gesamt⸗ revision hinausgeschoben werden möge, sondern der in Aussicht ge⸗ nommene Termin vom 1. Januar 1916 als äußerster festgehalten wird. Wir würden die Einbeziehung der gehobenen Unterbeamten in die vor⸗ liegende Novelle als eine sehr wünschenswerte Verbesserung begrüßt haben, wollten aber an der unterlassenen Berücksichtigung dieser Kate⸗ gorien die sonstigen Verbesserungen nicht scheitern lassen, erwarten jedoch die baldige Nachholung dieser Verbesserung als vorläufige Novelle zur gesamten Revision der Besoldungsordnung. Wir stimmen ebenfalls für die Annahme der in der Kommission einstimmig ange⸗ nommenen Resolution unter der Voraussetzung, daß die Ziffer I so verstanden werden soll, daß die Fassung „sobald dem Reichstage eine Abänderung der Besoldungsordnung vorgelegt wird“ bedeutek: eine organische Revision der gesamten Besoldungsordnung.
Abg. Ströbel (Soz.): Wir werden für das Gesetz stimmen, aber wir erheben auf das allerschärfste gegen die Unzulänglichkeit des Gesetzes Einspruch und auch dagegen, daß die anderen Parteien nnes Bemühungen nicht genügend unterstützt haben. Nachdem alle unsere⸗ Versuche in der Kommission, die Regierung zu einer anderen Stellung⸗ nahme zu veranlassen, gescheitert waren, und da wir nicht die Macht haben, etwas anderes durchzusetzen, wäre es eine leere Demonstration, in diesem Stadium gegen das Gesetz zu stimmen. Wenn die Regierung davon überzeugt gewesen wäre, daß die weitergehenden Anträge der Parteien des Hauses ernst gemeint seien, so hätte sie ihren Widerstand vielleicht doch aufgegeben, aber bei einzelnen Parteien scheint hier ei Spiel mit verteilten Rollen vorzuliegen, denn einzelne Beeese seher es ganz gern, wenn die Beamten ein wenig kürzer gehalten werden Die gehobenen Unterbeamten der Klassen 6 bis 12 gehen vollständig leer aus. Die Resolution vertröstet die Beamten in Preußen auf den Vorantritt des Reiches. Wenn wirklich im Reiche im nächsten Herbst schon eine neue Vorlage kommen sollte, wie hier und da behauptet wird, dann würde darin nur eine nachträgliche Rechtfertigung der Haltung unserer Fraktion im Reichstage liegen, da wir durch die Ab⸗ lehnung der jetzigen Vorlage die Vorlegung einer neuen herbeigeführt
haben. Kommt die Vorlage im Reiche dann aber nicht, so bedeutet eben die Resolution auch für die preußische Beamtenschaft nichts, Der