Mannigfaltiges. Berlin, 22. Juni 1914
„Finnland das Land der tausend Seen“ lautet das hema des öffentlichen Vortrages, den Dr. Wilhelm Palmgrön m „Verein von Freunden der Treptow⸗Sternwarte“ am Nitt⸗ woch, den 24. Juni, Abends 8 ⅛ Uhr, im großen Hörsaal des Instituts unter Vorführung zahlreicher farbiger Originallichtbilder und Filmen alten wird. — Gäste sind willkommen. “
9
Königsberg i. Pr., 22. Juni. (W. T. B.) Gestern wurde er neue große Sportplatz „Palaestra Albertina der Königs⸗ berger Studentenschaft mit einem Festakt übergeben, an dem auch der Generalfeldmarschall Freiherr von der Goltz teilnahm. Der Vor⸗ sitzende des Palaestravorstandes Professor Litten brachte das Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, der das Werk durch einen Zuschuß gefördert habe; der Prorektor der Universität, Professor Schulze, gedachte Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen als des Rektor Magnificentissimus. Sodann begannen die Wettkämpfe zwischen den Hochschulen von Danzig und Königsberg, die unter dem Protektorat des Kronprinzen stehen.
Breslau, 21. Juni. (W. T. B.) Unter großem Andrang des Publikums erfolgte heute morgen bei schönstem Wetter der Start zum Ostmarkenflug, dem u. a. Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Sigismund von Preußen beiwohnte. Der Start der 28 Wettbewerber begann kurz nach 4 Uhr Morgens und wickelte sich glatt in 25 Minuten 85 Gegen 11 Uhr hatten alle 25 im Rennen verbliebenen Flieger Posen erreicht. Als erster war dort um 8 Uhr 5 Minuten der Flieger Bruno Langer eingetroffen.
Graudenz, 22. Juni (8 ½ Uhr Morgens). (W. T. B.) Sämt⸗ liche Teilnehmer am Ost markenflug, die heute morgen in Posen aufgestiegen waren, haben hier die vorgeschriebene Zwangslandung vorgenommen und sind bereits wieder zum Weiterflug nach Königsberg aufgestiegen.
Hannover, 20. Juni. (W. T. B.) Zum Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft wurde in der heutigen Hauptversammlung Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen für die Zeit vom 1. Oktober 1914 bis 30. September 1915 gewählt. Die Ausstellung 1915 findet in Breslau, 1916 in Nürnberg statt. Für 1917 wurde Königs⸗ berg gewählt, nachdem der Vertreter der Stadt die Einladung dazu überbracht hatte.
Altona, 22. Juni. (W. T. B.) Aus Anlaß des zweihundert⸗ fünfzigjährigen Stadtjubiläums tagte hier vom 19. bis 22. Juni unter starker Beteiligung aus ganz Deutschland der fünfzehnte deutsche Kongreß für Volks⸗ und Jugendspiele. Nach einem Be⸗ grüßungsabend in der Gartenbauausstellung begann vorgestern die erste Sitzung des Kongresses mit einer Ansprache des Vorsitzenden Dr. von Schenkendorf (Görlitz), die mit dem begeistert aufgenommenen Kaiser⸗ hoch schloß. Nach Begrüßungen durch die staatlichen und städtischen Behörden begannen die Verhandlungen über die körperliche Tüchtig⸗ machung der werktätigen Jugend und den obligatorischen Spiel⸗ nachmittag.
München, 21. Juni. („W. T. B.) Aus Anlaß der Hundertjahrfeier des Ersten Schweren Reiterregiments fand Vormittags auf dem Exerzierplatz in Oberwiesenfeld katholischer und protestantischer Feldgottesdienst statt, dem die Mannschaften des Regiments zu Pferde und an 4000 ehemalige Angehörige des Regi⸗ ments beiwohnten. Hierzu waren der Herzeg von Braunschweig und die dem Regiment nahestehenden Prinzen des Königshauses erschienen. Um 11 Uhr kam, begleitet von großem militärischen Gefolge, Seine Majestät der König zu Pferde auf das Parade⸗ feld. Im offenen Wagen schlossen sich Ihre Königliche Hoheit die Herzogin von Braunschweig mit der Prinzessin Franz und den übrigen Prinzessinnen an. Ihre Majestät die Königin selbst mußte sich noch Schonung auferlegen. Seine Majestät der König heftete persönlich das Säkularstandartenband an die Regiments⸗ standarte und verlieh dem Regiment die silbernen Pauken, die ehe⸗ mals das Regiment Garde du Corps zu Pferde geführt hat. Abends fand im Rathause ein Festmahl statt, an dem Seine Majestät und die übrigen Fürstlichkeiten teilnahmen. Während der Tafel brachte der Regimentsinhaber, Seine Königliche Hoheit der Prinz Leopold den Trinkspruch auf den obersten Kriegsherrn aus, worauf Seine Majestät der König u. a. erwiderte: „Hundert Jahre sind ver⸗ flossen, seitdem das Regiment von König Max Joseph 1. als Regi⸗ ment Garde du Corps zu Pferde errichtet worden ist. Zahlreiche Mitglieder des Köniaälichen Hauses haben seit dieser Zeit dem Regiment angehört. Der jetzige Inhaber Generalfeld⸗ marschall Prinz Leopold hat dem Regiment stets das regste Interesse zugewendet und ihm wiederholt Gnaden⸗ beweise zukommen lassen. Das Regiment hat im Kriege wie im Frieden jederzeit seine Pflicht treu erfüllt. Bei allen Wandlungen in der äußeren Erscheinung ist der gute Geist der Truppe unverändert geblieben. Ich hege das feste Vertrauen, daß das Regiment auch fernerhin sich meine Zufriedenheit erhalten und, wenn es wieder ins Feld rückt, seine Standarte mit frischem Lorbeer schmücken wird. So wünsche ich an dem heutigen Ehrentage dem
Regiment für die Zukunft von Herzen Glück und Segen und fordere alle Anwesenden auf, mit einzustimmen in den Ruf: Das 1. Schwere Reiterregiment und sein erlauchter Inhaber Prinz Leopold leben hoch!“
Bühl (Baden), 20. Juni. Das Friedrich⸗Hilda⸗Heim der Deutschen Gesellschaft für Kaufmannserholungs⸗ heime ist heute nachmittag auf dem Baͤrenstein in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin von
Beaden eingeweiht worden. 8
Abends 8 ÜUhr: Komödie in fünf Holberg. Mittwoch und vom Berge.
Berliner Theater. Dienstag, Abends Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. Mittwoch und folgende Tage: Wie inst im Mai.
Theater in der Küniggrützer Straße. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Englisch⸗chinesisches Spiel
n drei Akten von H. M. Vernon und arold Owen.
Mittwoch und folgende Tage: Mr. Wu.
8 Uhr: Ein Spiel Molnär.
Märchen vom Wolf.
Theater an der Weidendammer
Brücke. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Der müde Theodor. Schwank in drei
Akten von Max Neal und Mavx Ferner.
Gastspiel Miß Mac Keen. Mittwoch und folgende Tage: Der
— Theodor. Gastspiel Miß Mac een
Neues Theater.)
in vier Akten M. Frehsee.
von
ügelkleid
Dentsches Künstlertheater (So⸗ (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber em Zoologischen Garten.)
8—
Hamburg, 22. Juni. b Majestät des Kaisers und Königs fand am Sonnabend, Nach⸗ mittags, auf der Werft von Blohm und Voß die Namensgebung und der Stapellauf des dritten Schiffes der Imperator⸗ klasse der Hamburg⸗Amerika⸗Linie statt. Seine Majestät hatte sich mit dem Gefolge und den Bürgermeistern der Stadt 58 dem preußischen Gesandten, den Senatoren Dr. Sthamer und Westphal, dem Präsidenten der Bürgerschaft Dr. Schön und Anderen an Bord der Staatsjacht „Hamburg“ nach der Werft begeben, wo Allerhöchstderselbe von den Geschäftsinhabern und Direktoren der Werft empfangen und nach dem Kaiserzelt geführt wurde. Unter den geladenen Gästen befanden sich auch Mitglieder der Familie Bismarck, nämlich die Gräfinnen Hanna und Gisela sowie deren drei Brüder. Der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Predöhl hielt beim Beginn der Feier folgende Rede:
„Eure Kaiserliche Majestät! Vor uns auf dem Helgen reckt sich der Riesenleib des Schiffes, das als drittes von der Klasse des „Imperator“ den letzten Fortschritt deutscher Handels⸗ schiffahrt und Schiffsbaukunst kündet. Mit ihm ist wohl zu⸗ nächst ein Höhe⸗ und vielleicht Ruhepunkt erreicht, auf den die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hindrängte, mit ihrer steten Verbesserung der Sicherheit und Bequemlichkeit der Schiffeinrichtungen bei höchster Anspannung aller an der Her⸗ stellung und Infahrtsetzung beteiligten industriellen und kauf⸗ männischen Kraft. Deutschlands Ansehen im Auslande wird durch diese drei Schiffe und ihre Bewährung mächtig gehoben. So bedeutet ihr Bau und Erfolg eine nationale Tat, beschlossen und durchgeführt von genialer Weitsicht und Tatkraft. Eure Majestät haben diesen Schiffen wie allem seewärts gerichteten Streben besondere Fürsorge bewiesen. Persönlich haben Eure Majestät dem ersten Schiffe den stolzen Namen „Impe⸗ rator“ gegeben, im Hafen Hamburgs nach dem Taufspruche Burchards, dem, schwervermißt, die Worte Eurer Majestät auf der Unterelbe im Vor⸗ jahre ein so köstliches Denkmal fügten, und Eure Majestät schenken er⸗ neut heute dem dritten Schiffe bei der ersten Bewegung aus seinen ge⸗ waltigen Fesseln, seinen Reedern und Hamburg die Gunst der Kaiser⸗ lichen Gegenwart. Die Steigerung der Leistungen bis zur Höhe dieser Schiffsriesen, bei denen die Bauerfahrung eines jeden noch dem fol⸗ genden zugute kam, war nur möglich auf dem starken Grunde der Macht von Kaiser und Reich, im geeinten Vaterlande, dessen Ansehen der Name des zweiten Schiffes versinnbildlicht, dem Bayerns allverehrter König die Ehre der Patenschaft erwies. So rechtfertigen sie ihre herrlichen Namen, „Imperator“ und „Vaterland“, die die Herzen der Vaterlandsfreunde bewegen, beim Anblick dieser Schiffe, als Verkörperung deutscher Kraft. Zu dem Wachsen der industriellen Leistung, die das Wagnis der In⸗ fahrtsetzung solcher Schiffe erfordert, haben Eure Majestät schon in jungen Jahren persönlich mitgewirkt. Es lebt hier in lebendiger Er⸗ innerung die Tatsache, deren Einzelheiten ich in diesen Tagen e neut vergilbenden Blättern entnahm, und an die angesichts dieses Schiffs⸗ gebildes erinnert zu werden Eurer Majestät Freude bereiten mag, daß der jugendliche Prinz Wilhelm einen Schritt anregte und erreichte, der für die Hebung der Aufgaben des deutschen Schiffsbaus bahnbrechend war, zu einer Zeit, als die Nächst⸗ beteiligten ihn noch nicht wagen mochten. Im Herbst 1887 beschloß die Paketfahrt den hohen Flug, zwei Schnellschiffe mit Doppelschrauben zu bauen. Eure Majestät wünschten, mindestens eins dieser hochwertigen Schiffe, deren Bau an bewährter Stelle in England geplant war, dem deutschen Schiffbau zu übertragen und machten den Reichskanzler zum Mittler dieser Anregung bei den Reedern und auch bei dem Senate. Trotz schwerer Bedenken der Verantwortlichen, da ein Mißlingen, wenn auch nur in Einzelheiten, verhängnisvoll sein konnte, wurde der Schritt ge⸗ wagt. Gewagt mit Erfolg für Reeder und Werften. Die Auf⸗ zeichnungen lehren, daß es die Anregung Eurer Majestät und ihre Vertretung durch den Kanzler allein war, dle für das Wagnis ent⸗ schied. Welcher Wandel seitdem in deutscher Schiffahrt und in der Erscheinung unserer Häfen und Werften in den fünfundzwanzig Jahren der Regierung Eurer Majestät, die verwirklicht hat, was Eure Majestät für Deutschlands Seeentwicklung zur Aufgabe setzten! Und des Reiches Macht schwellte auch wieder die hansischen, stolzer Ueberlieferung getreuen Segel. Der Name dieses gewaltigen, so als Glied in der Kette der Ereignisse deutscher Kraftentwicklung sich darstellenden Schiffes soll dem dauernden Dank für den dem deutschen Empfinden so teuren Mann neuen Ausdruck geben, dessen Geist und Taten dieser Entwicklung den ersten Boden bereiteten. Dieser Name ist dem Schiffe durch Eurer Majestät Entschließung bestimmt. Mit der Ehre des Tauf⸗ spruches durch die gleiche Entschließung betraut, bitte ich es aus⸗ sprechen zu dürfen, daß diese Namengebung als ein herrliches Geschenk an die deutsche Nation wird empfunden werden. Der Fahrtbeginn des Schiffes wird im Jahre des hundertjährigen Geburtstages dieses deutschen Mannes sein, dessen Taten mit ewiger Schrift in die Tafeln deutscher Geschichte gegraben sind. Die Namen der drei Schiffe sprechen aus, daß Kaisermacht, Vaterlandsliebe und der Rat und die Taten des ersten Kanzlers der deutschen Arbeit das Gedeihen bereiteten, aus der auch dieses Schiff erstand. Die Bedeutung des großen Staats⸗ mannes erschöpft sich nicht in diesen geschichtlichen Taten, die gerade jetzt vor fünfzig Jahren begannen, als Schleswig⸗Holstein, das meer⸗ umschlungene, die Heimat Ihrer Majestät der Kaiserin, für Deutsch⸗ land gewonnen ward. Auch das Leben des einzelnen Deutschen hat er beeinflußt, als Bildner und Erzieher der Natson zu volks⸗ tümlichem Denken und sachlichem Handeln. Sein überragender Wirklichkeitssinn, seine Gabe mit Festhaltung zwar des letzten zu wünschenden Zieles, doch das im Augenblick Notwendige zu tun, bildete Männer der Tat. Dabei im Vordergrunde überall die kerndeutsche Eigenart seines Wesens und Handelns: kühl ägend, sicher wagend; behutsam auch in der Nützung der Erfolge. Werig⸗ sicherlich, die nicht einmal oder oft bei Lebensentschließungen, mit denen sie sich losrangen vom Vorurteil und Gewohnheit, im Sinne dez großen Vorbildes zu handeln meinten. Nicht nur die Staatskunst, auch das Erwerbsleben ist von diesem Vorbilde beein⸗ flußt. Auch die Entschließung zum Bau di⸗ser größten Handelsschiffe
(W. T. B.) In Gegenwart Seiner
bezeugt dies. So trage dieses
1 Riesenschiff, getauft nach Eurer Majesn Bestimmung durch die Frauenhand der Enkelin, den
Namen Bismanz
über die Meere, dessen steinernes Riesenbtld verkörperter Kraft hie
auf uns herniederschaut, als
dereinst sageumwobener Roland 8
Dienste seines Kaiserlichen Herrn, der das Sehnen der Nation 8
füllte; herniederschaut auf die neue er am Abend seines reichen Lebens
seestrebende Zeit, deren Stänz nach berufenem Zeugag
mit Seherblick noch erkannte und würdigte, Hamburgs Nachbar
Sachsenwald, als auch ih
Halkponische Tage seien dieses Schiffes und seiner Schwestern Mee.
m des Alters Bürde nicht fernbliez
fahrt beschieden, ebenso wie Deutschland, seinen Stämmen und Staate unter Eurer Majestät segensreicher Führung, deren verflossene Zei
den Ausblick rechtfertigt in kunft, und deren glücklich Wilhelm II., Leben, er lebe
In das Hoch stimmten die Tausende, die der Feier
lang und segensreich bleibe seine Regierung und 9 568
friedliche, wehrbeschützte, gedeihende zn⸗ wir rufen: Seine Majestät Ko
sen beiwohnten
lebhaft ein. Dann trat die älteste Enkelin des Fürsten Bismart
die Gräfin Hanna von Bismarck, vor und sagte:
„Auf Befeij
Seiner Majestät des Katsers taufe ich dich „Bismarck“
Stapellauf verlief glatt.
Als Seine Majestät die
Werft verließz,e
tönten als eindrucksvolle Huldigung für den Monarchen die Dampe
pfeifen aller Schiffe im Hafen minutenlang.
der Werft außer den 12 00
Im ganzen waren auf
0 Arbeitern noch etwa 16 000 Personen
versammelt, zu deren Beförderung über die Elbe in umsichtige Weise Vorsorge getroffen worden war.
Am gestrigen Sonntag „Hohenzollern“ Gottesdie von der Stadt Altona jubiläums veranstaltete
n Gartenbauausstellung Donnerschen Schlosse ausgestellten Kunstschätze aus dem schleswig⸗holsteinischen Adels.
hielt Seine Majestät an Bord daß
nst ab und besuchte dann Mittaas Mie aus Anlaß ihres 250 jährigen Stadt⸗ und die in Besitze daeß Am Nachmittag wohnte der Kaise
längere Zeit dem Sommerrennen des Hamburger Renn⸗
klubs in Horn bei.
London, 20. Juni.
(W. T. B) Asquith empfing be eine Abordnung von sechs
Der Premierministe Frauen
Vertreterinnen der arbeitenden Klasse der Suffragetten aus der
Londoner Stadtteil Eastend. Abordnung, weil, wie er geh
Der Minister erklärte, er empfange de ört habe, die Frauen, die sie verträten, si
von den verbrecherischen Methoden fernhielten, und weil die Arbeiterinnen von Eastend sich in einer besonderen Lage befänden, da sie sähen, daß se unter wirtschaftlichen Bedingungen arbeiteten, die es ihnen unmöglic machten, Reformen zu erlangen, wenn sie nicht bei der Wahl van
Vertretern ihre Stimme abgeben dürften.
Stimmrecht erteilt werde, so
geschehen, unter denen es den Männern zugestanden sei.
notwendig sei, die organisiert Regierung doch nicht, in die
Lyon, 21. Juni (W
Wenn den Frauen da solle dies unter den gleichen Bedingungen Obwohl a e Gewalttat zu unterdrücken, wünsche die
Redefreiheit einzugreifen.
T B.) Die deutsche Abteilung
auf der Lyoner Städteausstellung wurde heute durch das Präsidium des Ausschusses der deutschen Aussteller Geheimrat Lucaz⸗ Berlin, Geheimrat Professor His⸗Berlin und Oberbaurat von Krama⸗ einem Festmahl eröffnet, an dem etwa 120 Vertreta
der deut schen Behörden teilnahmen. gouverneur und der Präfekt
en Wissenschaft und Industrie und Vertreter der franzäös⸗
Anwesend waren u. a. der Millitin von Lyon, mehrere französische Generalz
ein Vertreter des französischen Handelsministers, der deutsche Konsit
Löwengard und die übrigen treter der deutschen und der
Konsuln von Lyon sowie zahlreiche Ver⸗ französischen Presse. Nach der offizielle
Eröffnungsrede des Geheimrats Lucas erfolgte ein Rundgang durt
die deutsche Ausstellung.
„St. Louis, 20. Juni. (W. T. B) Der Dampfte „Majestic', der hier 1000 Ausflügler aus Alton (Illinois) g⸗
landet hatte, ist bald dara werke am Mississippi gefah Hälfte der 50 Mann starken
Batavia, 20. Juni. Britisch Neu Guinea sind
uf gegen den Turm der hiesigen Wassen⸗ ren und sofort gesunken. Etwa e Besatzung ist ertrunken.
(W. T. B.) Die Inseln nördlich von von Gewitter, Erdbeben und Uebhen⸗
schwemmung heimgesucht worden; hunderte von Häusern sind cin⸗
gestürzt und viele Eingeboren
Calgary (Kanada), 20. Juni.
ne ertrunken. (W. T. B.) Das Gruben⸗
unglück auf der Hillerestmine (vergl. Nr. 143 d. Bl.) ist dat
schlimmste in Menschenleben beträgt 197. 1200 Fuß statt. Von den u
40 und von diesen nur 27 unverletzt gerettet worden.
der Geschichte
Kanadas. Der Gesamtverlust ar Die Explosion fand in einer Tiefe von nter Tage gewesenen Bergleuten sind un Sofort nach
Eintreffen der Nachricht von dem Unglück in Calgary wurden Hilft⸗
züge abgesandt.
Lange Zelt konnten
nicht
die Freiwilligen zun
Rettungswerk einfahren, da aus dem Schacht dichte Rauchwolke quollen und Flammen emporloderten.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Basra, 22.
Juni.
(Meldung des Reuterschen Bureaus)
Araber von Zobeir rückten am letzten Montag gegen Basra
vor, wurden jedoch zurückgetrieben.
Wali Truppen aus, die beabsichtigt, sich endgülti
Teil des Basars von Basra ist geschlossen. Bewaffnete Araber werden aus der Umgebung herangezogen
truppen zu verstärken.
Am Dienstag sandte der Zobeir einnahmen. Die Regierung g in Zobeir festzusetzen. Ein großer
um
die Regierungs⸗
u“
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
. 9 8 mämmaeme
Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Mein erlauchter Ahnherr. Lustspiel
lottenburg, Dienstag,
Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag,
(Char⸗
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Margarete Roth mit
Hrn. Leutnant Werner Reinecke (Twieid⸗
folgende Tage:
Mittwoch und folgende Tage:
Jeppe vom Berge. Akten von
Ludwig Jeppe
1“ 88
Lesstngtheater. Dienstag, Abends Das Märchen vom Wolf. in drei Akten von Franz
Das
Montis Operettentheater. (Früher: Dienstag, 8 Uhr: Ensemblegastspiel des „Hamburg⸗ Altonager Stadttheaters“: Als ich im Flügelkleide. Ein W“ Spiel (Sommerpreise.)
Ieese. Küg folgende Tage: Als ich
Abends noch
Kehm und
in drei Akten von Alfred Schmieden. Mittwoch: Mein erlauchter Ahnherr.
h Donnerstag: Mein erlauchter Ahn⸗ err.
Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 Uhr: Klein Eva. Lustspiel in drei Akten von Olga Ott.
Mittwoch: Heiligenwald.
Donnerstag: Heiligenwald.
Lustspielhans. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Die spanische Frlese Schwank in drei Akten von
ranz Arnold und Ernst Bach.
Mittwoch und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Theater am NMollendorfplatz. Dienstag, Abends 8 ½¼ Uhr: Der Jug⸗ baron. Posse von Pordes⸗Milo und Ferneen aller. na e. von Willi
olff. Musik von Walter Kollo.
Mittwoch und folgende Tage: Der
Jugxbar
Abends 8 Uhr: Iphigenia in Aulis. Oper in drei Akten von Chr. W. von Gluck. Bearbeitung von Richard Wagner. Mittwoch: Undine. Donnerstag: Das Rheingold. Freitag und Sonnabend: Der Zigeuner⸗ baron.
Residenztheater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel. Die verflixte Liebe. Schwank in drei Akten von Ludwig Hirschfeld.
Mittwoch und folgende Tage: Die verflixte Liebe.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Georg Okonkowsky. Ge⸗ sangsterte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.
Mittwoch und folgende Tage: Wenn der Frühling kommt! 8
zyn bei Mogilno —Thorn). Verehelicht: Hr. Oberleutnant Eckart Pabst von Ohain mit Frl. Elisabett Deininger (Naumburg a. S.). — Hr⸗ Leutnant Hans Eberhard von Bautt mit Frl. Marietta von Rost (Han⸗ nover). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrat Wilhelm von Born⸗Fallois (Samter) Hrn. Oberförster Achim von Arenstorff (Steinförde bei Fürstenberg, Meckl.). Eine Tochter: Hrn. Professor Dr. Max Grumach (Berlin⸗ Schöneberg). — Prn. von Schichau (Rippen).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburz.
Verlag der Expedition (J. V.: Koye in Berlin. (13969)
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei um Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 22.
Zehn Beilagen leinschließlich Börsenbeilage)
——
Vorbemerkungen:
—
Erste Beilage
chen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeige
Berlin, Montag, den 22. Juni
FSFeesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrmaßregeln. Tierseuchen im Auslande.
(Nach den neuesten im Kaiserlichen Gesundheitsamt eingegangenen amtlichen Nachweisungen.) 1) Ein Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten ist; ein Strich bedeutet,
daß Fälle der betreffenden Art
nach den vorliegenden Angaben nicht vorgekommen sind. (Großbritannien), Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankreich), Besitzer (Luremburg und Niederlande), Ställe
2) Die Bezeichnung „Gehöfte“ schließt ein: Ausbrüch 9) He 29 Beffa 382 Irelchngs 8 e —
seuche, Hämoglobinurie usw., sind in der Fußnote nachgewiesen.
er Uchersich nicht aufgeführten wichtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Rauschbrand, Wild⸗ und Rinderseuche, Tollwut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelcholera, Hühnerpest, Büffel⸗
Maul⸗
und Klauenseuche Schafräude ¹)
1
Milzbrand Rotz
Schweineseuche und Schweinepest ²)
Rotlauf der Schweine)
Departe⸗
Zeitangabe.
7
Ge⸗ meinden
Ge⸗ Bezirke Sen Bezirke
Gehöfte
Gehöfte
Ge⸗
Bezirke meinden
Ge⸗ meinden
8 —2 8
ahl der vorhandenen Provinzen Sperrgebiete ꝛc.)
ments, Gouvernements
2 ½
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been (
verseucht.
Oesterreich
Rumänien.
Bulgarien..
8
Ungarn.
Serbien
Italien. Schweiz
Fenfreich “
roßbritannien
Irland.
Rußland: A. Europ. Rußland B. Nördl. und südl. Kaukasus.
C. Uebriges asiat. Rußland..
Außerdem:
b Kroatien⸗Slavonien
Wöchentliche, bezw. viermal im Monat erscheinende Nachweisungen 34 4. 8 6 89 132 8 1
152 24 39 8389 1 b20. 21 9 2 5
“ 11.“ 1 C“ . .31 .[5900 22. . . 31 ¹.[8543
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Halbmonatliche und monatli . “ . „ . . 2
36
72 40 1 .
14 Februar 8 22 1 “ . 1
17 Februar JDö bbbe“ Rinderpest: Rußland B. 4 Bez., 17 Gem., C. 1 Bez., 3 Gem. neu verseucht.
Februar
2.
überhaupt verseucht; “
15 Gem., 15 Gebh. neu verseucht; Belgien 7 Bez., 12 Gem. neu verseucht.
0 30 „ 33 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 25 Bez., 71 Gem., 71 Geh. überhaupt verseucht; T“ W“ Gemn. 8 verseu 8 Italten 7 Bez., 10 Gem., 10 Geh. überhaupt verseucht; Schweiz 8 Bez., 12 Gem. neu verseucht;
263 Gem., 263 Geh. überhaupt verseucht; Kroatien⸗Slavonien 1 Bez., 1 Gem., 2 Geb⸗ über⸗
L1I1I1n C““
Kroatien⸗Slavonien 3 Bez., 5 Gem., 5 Geh
Frankreich 10 Bez.,
Tollwut: Oesterreich 19 Bez., 34 Gem., 36 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 53 v 36 übaehvupt verseutzt; Faigaren d. 9 Der, 2 Gem nen berseicht: t
haupt verseucht; Rumänien a. 6 Bez., 9 Gem., 31 Geh., b. 7 Bez., 8 Gem., 12
23 F. “ Sst Frankreich 12 Bez. neu verseucht; 52 Gem. neu verseucht. Lungenseuche: Rußland A. 10 Bez., 35 Gem., C. 9 Bez., 99 Gem. neu verseucht.
Schafpocken: Ungarn 7 B.
b. 13 Bez., 18 Gem., 121 Geh. überhaupt verseucht; Bulgarien a. 10 Bez., 17 Gem., b. 5 Bez., 13 Gem. neu verseucht;
A. 7 Bez., 16 Gem., B. 4 Bez., 7 Gem., C. 1 Gem. neu verseucht.
1 b Bem., b. 7 Bez., 1 überhaupt ver ez., 9 Gem., 11 Geh. überhaupt verseucht; Serbien a. 8 Bez., 12 Gem., b. 7 B⸗z., 11 Ge m. überhaup Fencheeei8 †üces, überßaupt vde.
Geflügelcholera: Oesterreich 6 Bez., 11 Gem., 95 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 5 Bez., 9 Gem., 72 Geh. überhaupt verseuc„ht.
8 . ü s b t verseucht. Beschälseuche: Kroatien⸗Slavonien 1 Bez., 8 Gem., 88 Geh. überhaupt verseucht; Rumänien b. 1 Geh. überhaup 1 Biheemb⸗ Italien 1 Bez., 1 Gem., 2 Geh. überhaupt verseucht.
1) Serbien: Darunter einzelne Fälle von Räude bei anderen Tieren, die in der
3 Schweineseuchen (allgemein). — ³) Schweiz: Stäbchenrotlauf und Schweineseuche.
Belgien 2 Bez., 4 Gem. neu verseucht; Rußland A. 64 Bez., 569 Gem., B. 8 Bez., 24 Gem., C. 15 Bez.,
eucht; Rumänien a. 11 Bez., 15 Gem., 134 Geh.,
Rußland
Nachweisung nicht ausgeschieden werden konnten. — ²) Großbritannien und Irland: Schweinefieber; Italien:
über den Stand von Viehseuchen in O
[31415 6785u150
2
“ Nachweiliinngg
1
esterreich⸗ Ungarn am 17. Juni 1914.
(Kroatien⸗Slavonien am 10. Juni 1914.)
8 na2u ☛sx 2 AE
Nr. des Sperrgebiets
89
Maul⸗
Rotlauf und
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Klauen⸗ (Schafime⸗ der seuche seuche) Schweine
Zahl der verseuchten
L1EALAILILII— eSbb==Sbbb16
LILEe=SeleeLL 10
Königreiche iud Länder
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b. Ungarn. K. Abauj⸗Torna, M. Kaschau
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(Pscs) K. Bars, Hont, M. Schemni (Selmecz⸗Cs “ . Bereg, Ugoesäa.. St. Berettyöujfalu, De⸗ recske, Ermihälyfalva, Margitta, Säͤrrét, Szé⸗
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St. Cséffa, Elesd, Központ,
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K. Borsod, K.
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K. Gran (Esztergom), Raab (Györ), Komorn Komrom), M. Györ,
K. Stuhlweiß burg (Fejér) Stuhlweißen 3 M. döge (Székes⸗Fehérvär)..
K. Fogaras, Hermannstadt GH““
K. Gömör és Kis⸗Hont, Sohl (Zélyvom) . 1 Haldu⸗ M. Debreczin (Debreczen)
K Lo““ K. Hunyad. “ K. Jäsz⸗Nagykun⸗Szolnok K. Kleinkokel (Kis⸗Kükülls), Großkokel(Nagy⸗Kükülls) K. Klausenburg (Kolozs), M. xböäööö. St. Béga, Boksaͤnbänya, acsäd, Karänsebes, Lugos, Naros, Temes, Städte Karänsebes, Lugos ... St. Bozovics, Jaͤm, Ora⸗ viczabanya, Orsova, Re⸗ siczabänya, Teregova, jmoldova 8 K. Maros⸗Torda, Udvarhely, M. Maros⸗Väͤsärhely.. K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M. vL K. Neograd (Nögräd)... K. Neutra (Nyitra)..