1914 / 189 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Aug 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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Rogalla v. Bieberstein, Hauptm. im Gren. R. Prinz Carl vo

wreußen 82 Brandenb.) Nr. 12, von d. Komdo. z. Dienstl. b. Amt enth. Uchtenhagen, Hauptm. und 2. Offiz. b.

Train⸗Dep. d. II. A. K., d. Abschied m. d. gesetzl. Pens. v. Meien,

Train⸗Dep. komdt. Schneider, Feuerw. Lt.

d. Feuerw. Offizieren angest.

angestellt.

Befördert: v. König, Oblt. d. Res. d. Anhalf. Inf. Regts. ), zu Wendenburg, Oblt. d. Res. d. Ulan. Regts. Hennigs von Treffenfeld (Altmärk.) Nr. 16 (Eis⸗ Oeder, Lt. d. Res. d. Westf. Ulan. Regts. Vogel, Lt. d. Landw. Inf. 1. Aufgeb. (Halle a. S.), zu Oblts., Meyer, Vizefeldw. (Burg), zum Lt. d. Res. Franz II. von Mecklenburg⸗ Schwerin (4. Brandenb.) Nr. 24, Giesecke, Vizefeldw. (Burg), zum Lt. d. Res. d. Inf. Regts. Freiherr Hiller von Gaertringen

Nr. 93 (Bitter feld), zum Hauptm.,

leben), zum Rittm., Nr. 5 (Stendal),

d. Inf. Regts. Großherzog Friedrich

. Königlich Bayerische Armee.

München, 6. August. 8

Allergnädigst zu verfügen:

R. von der Tann zum 2. Chev. R. Taxis m. d. Schiffner d. 3. Chev. Regts. Herzog Karl Theodor; zu charakterisieren: als Hauptm. den Oblt. d. Landwehr a. D. Ritter v. Dandl unter Erteilung d. Erlaubn. z. Tr. d. Landw. Unif. m. d. f. Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen; . wieder anzustellen: den Lt. a. D. Abelein bei den Res. Offizieren d. 2. Inf. Regts. Kronprinz mit seinem früheren Patent; ferner am gleichen Tage zu ernennen: zum Kom. d. 12. Inf. Brig. den Obersten v. Kirschbaum, Kom. d. 6. Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, unter Beförd. zum Gen Maj. (1), zum Kom. d. 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen den Obersten Vocke, Kom. d. Mil. Schießsch., zum Kom. d. 6. Inf. Regts. Katser Wilhelm, König von Preußen, den Obersten Möhl, Kom. d. Kr. Akad., zum Lt. ohne Patent im 1. Ulan. R. Kaiser Wilhelm II, König von Preußen, den Grafen Alexander v. Quadt zu Wykradt u. Isny; zu befördern: zum Gen. Maj. (2) den Obersten Frhrn. v. u. zu Egloffstein, Kom. d. 3. Kav. Brig., zum Oberstlt. (1) den Maj. Frhrn. v. Berchem, Bats. Kom. im 5. Inf. R. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, zum Hauptm. (1) in seinem Tr. Teil den Oblt. Ritter d. 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdinand, zu Fähnrichen die Fahnenjunker, vnersffitiere: Huber d. 11. Inf. Regts. von der Tann, Vogler d. 10. Inf. Regts. König, Mayr d. 1. Fußart. Regts. vakant Bothmer; 1b wieder einzureihen: den Maj. Haushofer d. 11. Feldart. Regts., ohne Gehalt beurl., b. Stabe d. 7. Feldart. Regts. Prinz⸗ Regent Luitpold; wieder anzustellen: den Maj. a. D. Kübel als Linien⸗Komdt. in München m. d. Unif. d. 1. Inf. Regts. König, den Lt. Semmel⸗ mann mit seinem Ausscheiden aus d. Kaiserl. Schutztr. für Deutsch Ostafrika als Oblt. mit Patent vom 7. Januar 1914 im 2. Inf. R.

Kronprinz. Königlich Sächsische Armee.

1 Den 6. August. Die nachstehenden Unterprimaner und Ober⸗ sekundaner d. Kad. Korps in d. Armee als Fähnriche angestellt. die ihzterprimaner (Unteroffiziere): v. Kirchbach im 1. (Leib⸗) Gren. R. 100, Fihr. v. Hodenderg, Frhr. v. Falkenstein im 2. Gren. R. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Kertscher, Lommatzsch im 3. Inf. R. Nr. 102 Kömg Ludwig III. von Bayern, Beck im 5. Inf. R. Kronprinz Nr. 104, Jenker im 6. Inf. R. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Eggerss im 7. Inf. R. König Georg Nr. 106, Stephani im 8. Inf. R. Prinz Johann Georg Nr. 107, Junck, Kaul im Schützen (Füs.) R. Prinz Georg Nr. 108, Richard im 10. Inf. R. Nr. 134, Kaiser im 12. Inf. R. Nr. 177, Harzmann, Leroux im 16 Inf. R. Nr. 182, v. Treufels im 1. Jäg. B. Nr. 12, v. Olearius im 2. Hus. R. Nr. 19, Heyden⸗ reich im 3. Hus. R. Nr. 20, Kirchner im 3. Ulan. R. Nr. 21 Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, v. Metzsch im 3. Feldart. R. Nr. 32, Liebe im 8. Feldart. R. Nr. 78, Menzel im 1. Fußart. R. Nr. 12; die Obersekundaner (Kadetten): Schalscha v. Ehren⸗ feld im 1. (Leib⸗) Gren. R. Nr. 100, Coccius, Raschdorff im 4. Inf. R. Nr. 103, Facilides im 5. Inf. R. Kronprinz Nr. 104, v. Loeben im 6. Inf. R. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Schultz⸗Trinius im 7. Inf. R. König Georg Nr. 106, Düms im 8. Inf. R. Prinz Johann Georg Nr. 107, Geyler, v. Netrikoweky im 9. Inf. R. Nr. 133, Vetter im 10. Inf. R. Nr. 134, Loßnitzer, Weichold im 11. Inf. R. Nr. 139, Lehmann, Wagner im 13. Jnf. R. Nr. 178, Mosqua, Hentschel im 14. Inf. R. Nr. 179, Thomas im 15. Inf. R. Nr. 181, Graf v. Rothenburg im Gardereiter R., v. Zimmermann, Rolle im Kgrab. R., v. Tettenborn im 1. Hus. R. König Albert Nr. 18, v. Koschützki⸗Larisch im 3. Hus. R. Nr. 20, v. Goetzen im 1. Ulan. R. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, Noack im 2. Ulan. R. Nr. 18, Brack im 1. Pion. B. Nr. 12. Die Einstellung erfolgt zunächst bei den betr. Ersatztr. Teilen. Den 7. August. In der Armee als Fähnriche angestellt: v. Hesler, früher Oberprimaner (Portepeeunteroff.) d. Kad. Korps, im Schützen⸗ (Füs.) R. Prinz Georg Nr. 108, die Oberprimaner des Kadettenkorvs: Portepeeunteroffiziere: „. Dambrowski im 1. (Leib⸗) Gren. R. Nr. 100, v. Feilitsch im 2. Gren. R. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Adler im 4. Inf. R. Nr. 103, Heidemann im 5 Inf. R. Kronprinz Nr. 104, v. Damm im 6. Inf. R. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Overbeck im 8. Inf. R. Prinz Johann Georg Nr. 107, v. Beul⸗ itz im 11. Inf. R. Nr. 139, Müller im 12. Inf. R. Nr. 177, impe im 14. Inf. R. Nr. 179, Lange im 15. Inf. R. Nr. 181, ckert im 16. Inf. R. Nr. 182, v. Ziegesar im Jah. B. Nr. 12, Frhr. v. Herzenberg im 2. Jäg. B. r. 13, v„. Schwanenflug in 1. Ulan. R. Nr. 17, Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, chmid im 2. Ulan. R. Nr. 18, v. Egidy im 1l. Feldart. R. Nr. 12, Oelßner im 5. Feldart. R. Nr. 64, Trietschler im 1. Fußart R. Nr. 12, Seifert (Johannes) im 2. Fußart. R. Nr. 19, Unteroff. Steinhoff im 2. Pion. B. Nr. 22. Die Ein⸗ stellung erfolgt zunächst bei den betr. Ersatztr. Teilen. „Dr. Schütz, Ob. Arzt, ausgeschieden aus d. Kaiserl. Schutztr. für Kamerun am 5. August 1914, in d. Armee, und zwar im 4. Inf. R. Nr. 103, mit einem Patent vom 21. März 1912 unterm 6. August d. J. wieder angestellt.

w T E 1.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der 14 haben Allergnädigst geruht: den Oberregierungsrat Halke in Bromherg zum Präsi⸗ denten der Königlichen Eisenbahndirektion in Bromberg, den Oberregierungsrat Adolf Schultze in Saarbrücken 279 der Königlichen Eisenbahndirektion in Königs⸗ erg (Pr.), den Geheimen Regierungsrat Eisbein in Berlin zum

bew. Oblt. in d. 1. Rhein. Train⸗Abt. Nr. 8, komdt. z. Dienstl. b. Train⸗Dep. d. II. A. K., z. Dienstl. als 2. Offiz. dieses beim Komdo. d. Schutztr. im Reichs⸗Kol. Amt, mit Wirkung vom 6. August aus d. Schutztr. ausgeschieden und mit dem 7. August 1914 in d. Armee bei Feue Voigt, Fähnr. d. Res. (Weißenfels), früher im 8. Rhein. Inf. R. Nr. 70, als Fähnr. mit seinem Patent vom 19. Juli 1913 im Inf. R. von Manstein (Schlesw.) Nr. 84

b Seine Majestät der König haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, nachstehende Personalveränderungen

am 5. d. M. zu versetzen: den Lt. Schinnerer vom 11. Inf. Range nach d. Lt.

folgen nur im Falle der Bedürftigkeit, Anträgte auf Unter⸗

den Regierungsrat Winterfeldt in Oberregierungsrat zu ernennen,

den Polizeisekretären Ulrich I., Eichentopf, Drucks, Albrecht, Kemritz in Berlin, dem Polizeisekretär Schickardt in Potsdam und dem Polizeitelegraphensekretär Schüler in Berlin den Charakter als Rechnungsrat zu ver⸗ leihen sowie ddie Wahl des bisherigen Leiters des Realprogymnasiums i. E. in Angermünde, Kreis Angermünde, Regierungsbezirk Potsdam, Oberlehrers Walter Waterstradt zum Direktor der Anstalt,

infolge der von der aus den städtischen Kollegien gebildeten Wahlversammlung am 30. Juni d. J. zu Hameln getroffenen Wahl den Bürgermeister und Landschaftsrat Ado Jürgens in Stade als Bürgermeister der Stadt Hameln,

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Culm getroffenen Wahl den Kaufmann Otto Peters daselbst als unbesoldeten Beigeordneten (Zweiten Bürgermeister) der Stadt Culm auf fernere sechs Jahre und

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Tarnowitz getroffenen Wahl den Amtsgerichtsrat a. D. Karl Anteß daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Tarnowitz für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.

Finanzministerium. „Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in rren, Regierungsbezirk Aachen, ist zu besetzen. 1 Ministerium des Innern. Dem Oberregierungsrat Winterfeldt ist die Leitung

der Finanzabteilung bei der Regierung in Liegnitz übertragen worden

8—

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß. das im Steuerjahr 1914 kommunalabgabepflichtige Reineinkommen der Bröltaler Eisenbahn⸗Aktien⸗ gesellschaft zu Hennef (Sieg) aus dem Betriebsjahre 1913 auf den Betrag von 151 046,64 festgesetzt worden ist.

Cöln, den 9. August 1914. Der Königliche Eisenbahnkommissar J. V.: Riesen. 1

68— .“

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 25 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter

Nr. 11 370 das Gesetz zur Abänderung des § 109 des Zuständigkeitsgesetzes, vom 14. Juli 1914, unter „Nr. 11 371 das Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes über die Errichtung von Rentenbanken vom 2. März 1850 (Gesetz⸗ samml. S. 112), vom 25. Juli 1914, unter

Nr. 11 372 eine Verordnung, betreffend die Abgrenzung der Amtsgerichtsbezirke Cäin und Cöln⸗Mülheim am Rhein, vom 14. Juli 1914, und unter 8

Nr. 11 373 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend Bau und Betrieb der in dem Gesetze vom 10. Juni 1914 (Gesetzsamml. S. 97) vorgesehenen neuen Eisenbahnlinien usw. sowie Ver⸗ waltung und Betrieb des in das Eigentum des Staates über⸗ Cronberger Eisenbahnunternehmens, vom 14. Juli

lin W. 9, den 13. August 1914.

Königliches Gesetzsammlungsamt. Krüer. 8—6

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. August 1914.

Dank der ausgezeichneten Leistungen der deutschen Eisen⸗ bahnen hat es sich ermöglichen lassen, jetzt schon erhebliche Erleichterungen für den öffentlichen Verkehr anzu⸗ ordnen. In welchem Umfange dies in den Direktionsbezirken und auf den einzelnen Strecken geschieht, wi

verwaltungen mitgeteilt werden.

Gegenüber anders lautenden englischen Nachrichten des Foreign Office ist das Wolffsche Telegraphenbureau von maß⸗ gebender Stelle ermächtigt, zu erklären, daß keineswegs in der Nordsee deutsche Kontaktminen gelegt sind, die den neutralen Handel gefährden, sondern einzig und allein in un⸗ mittelbarer Nähe der englischen Küsten.

Wie „W. T. B.“ meldet, gilt nach einer der Hamburger Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe zugegangenen Auskunft des Auswärtigen Amts der Kongostaat als belgis che Kolonie und ist deshalb ebenso wie Belgien selbst als im Krieg mit uns befindlich anzusehen. Dies gilt ebenso von den englischen Kolonien uns gegenüber und

G 8 5* 11“*“ 8 „Es muß nochmals dringend auf die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 31. Juli hingewiesen werden, nach der die Namen der höheren Truppenführer nicht bekannt ge⸗ geben werden dürfen. Derartigen Mitteilungen gleich zu achten sind auch die Veröffentlichungen von Bildern höherer Offiziere in illustrierten Zeitungen und Beilagen der Tagespresse. Diese sind für unsere Gegner von größtem Interesse. Zuwiderhandlungen werden streng geahndet werden: Verbot der Zeitungen.

Nach einer Verfügung des Ministers des Innern sind in Preußen die gesetzmäßig zu bewilligenden Unterstützungen für Familien der in den Dienst eingetretenen Mannschaften mit tunlichster Beschleunigung zahlbar zu machen. Sie er⸗

Oberlandeskulturgerichtsrat und Mitglied des Königlichen Ober⸗

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stützung sind bei der Gemeindebehörde zu stellen.

Königsberg zum

883

Der Justizminister hat zur Ausführung der Aller⸗

verfügt:

erlassen, als die ihnen zugrunde liegenden Einsatz⸗ (Einzel⸗) Strafen in den Rahmen des Erlasses fallen, ohne Räürgfih 8 bösee . Gesamtstrafe.

1. d. M. die Strafen erlassen sind, sind Kosten bis a einzuziehen oder beizutreiben. * 8

Dem Kriegsministerium gehen Meldungen von nicht dienstpflichtigen sich zum freiwilligen Dienst als Kraft⸗ wagenführer oder Motorradfahrer zur Ver⸗ fügung stellen. Ebenso bieten zahlreiche besitzer ihre Wagen der Heeresleitung an. Beweise vaterländischer und

täglich

nicht in der Lage, über die Verwendung der sich Meldende zu verfügen. Stellen weitergeben. Deshalb wird gebeten, alle derartigen Meldungen an die Inspektion des Militär⸗Luft⸗ und Kraftfahrwesens in Berlin⸗Schöneberg, Fiskalisch

Meldungen ein polizeiliches Führungszeugnis beizufügen.

Die Bistumsverweser von Posen und Gnesen haben unter dem 9. d. M., wie „W. T. B.“ meldet, folgenden

Diözesen erlassen: Geliebte Diözesanen!

Die Geschicke der Völker, also auch unseres Volkes, harren folgen⸗

unser Volk in religiöser und nationaler Beziehung über hundert Jahre hindurch schmerzlich gelitten hat. Ist es Euch doch, 8

noch bis jetzt die katholische Kirche im Bereiche von K und Litauen seufzet! sch che ereiche von Kongreßpole

gierung hat in hinterlistiger Weise die größere Hälfte von Europa in

verteidigen. unvermeidbar, denn in den gegenseitigen Beziehungen der Staate

des Schwerts entschieden werden können. jetzt für uns geschlagen! 1 Jeder Krieg ist ein Unglück, denn er entfesselt Ströme von Blut

hat noch kein Krieg früherer Jahrhunderte solch schwere Opfer ver

langt wie der, der sich zwischen den mächtigsten Reichen abspielt. Auch Ihr, Geliebte, seid nun als Untertanen des Deutschen und Königs von Preußen berufen, an diesen Opfern teilzu

nehmen. und Söhne haben schon angefangen zu kämpfen und werden weiter fechten gegen die verbündeten Feinde Deutschlands und Oesterreichs, besonders aber gegen die Feinde jenseits unserer nahen Ostgrenze, 8* Rußland. In diesem Kampfe wird so mancher von ihnen sein Leben hinopfern, aber möge Euch für alle Opfer, groß und klein, das Bewußtsein trösten, daß Ihr sie darbringet für eine gerechte Sache

wir seit einer längeren Reihe von Jahren schmerzlich empfinden, das Vertrauen der polnischen Bevölkerung zur staatlichen Fefänden, sich vermindert hat, aber ich weiß auch, daß unter uns nicht das Gefühl der Pflicht gegen die von Gott uns gegebene Obrigkeit geschwunden ist, daß wir vielmehr immer eingedenk bleiben der Mahnung des hl. Apostels Paulus: „Jegliche Seele sei den vorgesetzten Gewalten untergeben; denn es gibt keine Gewalt außer von Gott; die es aber sind, sie sind von Gott gesetzt“. (Röm. XIII, 1.) Erfüllet also, als würdige Söhne einer ritterlichen Nation, mutig Eure Pflicht im Kampfe; Ihr anderen aber, die Ihr am häuslichen Herde verbleibet, verhaltet Euch ruhig und vertrauet auf Gott, .n s insbesondere kein Gehör verdächtigen Agenten und Friedens⸗ rern. Vertraut, daß, wenn Ihr in dieser großen, überaus bedeutungs⸗ vollen Zeit treu und mutig zu Eurem Monarchen haltet und durch Eure loyale Haltung zum Siege Seines tapferen Heeres beitraget, Euer Landesherr in Seinem edlen Herzen unsere gerechten Forde⸗ rungen erfüllen und alles das beseitigen wird, was uns bedrückt. Vertrauet auch, daß wir durch unsere Mitarbeit zum Siege der Kaiserlichen Armee unseren leidenden Brüdern jenseits der Grenze zum Erringen einer besseren Zukunft mitverhelfen werden. „Dea jedoch die Geschicke der Völker in Gottes Hand ruhen und im gegenwärtigen Kriege von Ihm abgewogen werden, wendet Euch in Gemeinschaft mit Euren Seelenhirten in Euren täglichen Gebeten zum Herrn der Herslchanen und flehet Ihn an, Er möge in Seiner Gnade das Kaiserliche Heer, also auch Eure Männer, Brüder und Söhne, nach dem Kriege mit Siegesruhm gekrönt in die heimatlichen Fluren zurückführen. Abgesehen von dieser Mahnung zum eifrigen Privatgebet, verordnen wir, wie schon den Priestern in der letzten Nummer des kirchlichen Anzeigers bekannt gegeben wurde:

1) daß an allen Sonn⸗ und Feiertagen während der Dauer des Krieges nach dem Hochamt vor dem ausgesetzten Hochwürdigsten Gute „O Heiliger Gott“ und zum Schluß ein entsprechendes Lied gesungen werde;

Shadaß an den Abenden der Wochentage die Pfarrgeistlichen die Gläubigen in die Kirchen berufen, mit ihnen zur Erflehung des Sieges der gerechten Sache den Rosenkranz und die Lauretanische Litanei beten und dem unbefleckten Herzen der Gottesmutter alle unsere Anliegen empfehlen mögen; diese Gebete können auch, wo es für passender gehalten wird, Morgens nach der hl. Messe ver⸗ richtet werden;

N.hn⸗ die Priester, soweit die Rubriken es gestatten, in der hl. esse die Collecte „tempore belli“ an Stelle der Collecte „Pro papa“ einlegen.

Dieser Aufruf soll am nächstfolgenden Sonntage in allen Pig. und Filialkirchen nach dem Hochamt von der Kanzel verlesen

Gegeben zu Posen und Gnesen, den 9. August 1914. 18 Die Bistumsverweser: Bischof Eduard Likowski. Prälat Dorszewski.

höchsten Gnadenerlasse vom 1. und 4. d. M. ‚folgendes Gesamtstrafen, die wegen der unter den Allerhöchsten Gnaden⸗ erlaß vom 4. d. M. fallenden Straftaten erkannt sind, sind insoweit

In den Strafsachen, in denen durch den Allerhöchsten Erlaß vom icht

zahlreiche Personen zu, die

Kraftwagen⸗ So dankbar diese opferfreudiger Gesinnung ent⸗ gegengenommen werden, so ist das Kriegsministerium doch

Es kann die Meldungen nur an die zuständigen

Straße, Alte Kaserne, zu richten. Es empfiehlt sich, den

Aufruf an die Geistlichkeit und die Gläubigen beider

Ein überaus ernster Augenblick, wie bis daher kein anderer in der Weltgeschichte, ist es, in dem wir unser Hirtenwort an Euch richten.

schwerer Entscheidung. In ganz Mitteleuropa lodert die Kriegsfackel, angefacht durch die russische Regierung, unter deren CC“

Diözesanen, nicht unbekannt, wie viele Millionen der mit uns ver⸗ brüderten Uniten mit Gewalt von der Gemeinschaft unserer heiligen Kirche losgerissen und in barbarischer Unmenschlichkeit der russischen Orthodoxie zugeführt wurden, wie viel Tausende von Söhnen unserer heimatlichen Erde ihrer von den Vätern ererbten Habe beraubt und nach Sibirien vertrieben wurden, wo sie zum Teil der grausigen Kälte zum Opfer fielen. Ihr wisset es auch sehr gut, unter welchem Druck

Diese unserer Nation und unserer Kirche feindlich gesinnte Re⸗ einen feurigen Kriegsherd verwandelt und unseren Allergnädigsten Landesherrn, den Verbündeten des greisen Kaisers von Oesterreich, gezwungen, mit Waffengewalt die gerechte Sache und sein Land zu

Ohne Zweifel ist jeder Krieg ein großes Unglück, aber manchmal treten ab und zu wichtige Lebensfragen auf, die nur durch die Schärfe Eine solche Stunde hat

und Tränen, er fordert große Opfer an Leben und Gut; und vielleicht zum Kurse von 99 Proz. beschlossen.

Eure zu den Fahnen einberufenen Ehemänner, Brüder

„Ich weiß wohl, daß infolge der Ausnahmegesetze, deren Wirkungen

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Von dem Königlichen Technischen Oberprüfungsamt sind in der Zeit vom 2. bis 6. d. M. 36 Regie⸗ rungsbauführer unter Befreiung von den Klausur⸗ arbeiten einer mündlichen Notprüfung unterzogen worden. Darunter befanden sich 9 Regierungsbau⸗ führer des Hochbaufachs, 9 des Wasser⸗ und Straßenbau⸗ fachs, 16 des Eisenbahnbaufachs und 2 des Maschinenbaufachs. Alle haben die Prüfung bestanden.

In den nächsten Tagen sollen auch noch diejenigen Regierungsbauführer, die zur Ersatzreserve und zum Landsturm oder als Kriegsfreiwillige einberufen sind, zu einer Notprüfung zugelassen werden. 8

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In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird eine tabellarische Uebersicht über den Anbau der hauptsächlichsten Fruchtarten Anfang Juni 1914, zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt

sowie eine Genehmigungsurkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Harburg, veröffentlicht.

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* Oesterreich⸗Ungarn. 2

Der französische Botschafter Dumaine ist mit seiner Familie und dem Personal der Botschaft gestern abend von Wien im Sonderzuge über die Schweiz nach Frankreich ab⸗ gereist.

Die amtliche „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Kaiserliche Verordnung, durch die die Regierung er⸗ mächtigt wird, den Straßenverkauf von Sonderausgaben der Zeitungen an besondere Bedingungen zu knüpfen. Um für Zwecke der Kriegsfürsorge neue Mittel zu beschaffen, wird von jedem Exemplar einer solchen Sonderausgabe eine Abgabe von zwei Hellern erhoben werden.

Der Ministerpräsident Graf Tisza hat an den Ab⸗ geordneten der rumänischen Partei Alerander Vajda, den er in einer Sitzung der letzten Parlamentssession infolge eines von dem panslawistischen Agitator Gerowszky an Vajda ge⸗ richteten Schreibens der Teilnahme an der panslawistischen Agitation beschuldigt hatte, ein offenes Schreiben gerichtet, in dem er einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, anknüpfend an eine von Vajda beim Ausbruch des Krieges in dem Bukarester Adeverul veröffentlichte dreibundfreundliche und patriotische Erklärung, bereitwillig anerkennt, daß durch Vajdas jetziges Auftreten seine, des Ministers, frühere Annahme widerlegt werde, und fortfährt:

Wir erleben jetzt entscheidende Stunden. Das rumänische Volk muß jetzt zeigen, ob es Verständigung und Zusammenwirken mit dem Deutschtume und dem Ungartume wünscht, oder ob es sich dem panslawistischen Koloß in die Arme werfen will. Jeder Akt treuer Vaterlandsliebe bildet heute einen Granitwürfel zu dem Fundament einer schöneren, auf gegenseitigem Vertrauen und gegenseitiger Sympathie sich aufbauenden Zukunft. M 8 ““

Schweiz. 1

Der Bundesrat hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern die sofortige Ausgabe einer Anleihe von dreißig Millionen Franken zu 5 Proz., rückzahlbar im Februar 1917

Schweden.

Die beiden Kammern des Reichstags haben gestern nach einer Meldung des „W. T. B.“ einstimmig eine Re⸗ gierungsvorlage angenommen, durch die ein Kredit von 50 Millionen Kronen für Maßnahmen zum Schutze der Neutralität des Königreichs bewilligt wie.

Türkei. 8

Der Sultan hat eine Proklamation an die Armee erlassen, in der es laut Meldung des „W. T. B.“ heißt: Während wir im Frieden für den Fortschritt unseres Vater⸗ landes arbeiteten, ist in Europa ein großer Krieg ausgebrochen. Um mit Gottes Hilfe unsere Rechte zu wahren, habe ich alle meine Kinder zu den Waffen berufen. Noch vor Ablauf der ersten Mobil⸗ machungswoche ist eine Anzahl junger Männer eingerückt, und die ersten Bedürfnisse der Armee sind gedeckt. Ich bin außerordentlich gerührt durch die Ausdauer und den Patriotismus, die mein Volk an den Tag gelegt hat. Ich ordne hiermit an, daß die Aelteren unter den nicht ausgebildeten Eingezogenen zurzeit beurlaubt werden; bis sie neuerdings zu den Waffen gerufen werden, werden sie die Feld⸗ arbeiten der bei den Fahnen bleibenden Kameraden mit versehen müssen. Meine Regierung will die Fortdauer des Friedens. Dank der Hilfe Gottes und seines Propheten bin ich sicher, daß wir das Land und seine Rechte unter allen Umständen werden verteidigen und schützen können. Ich entbiete allen meinen Kindern meinen Gruß. Die Proklamation schließt mit dem Ausdruck des Wunsches, daß die Soldaten ihren Vorgesetzten gehorchen und im Notfalle wie ein Mann in den Tod gehen; der Sultan hoffe, daß die Armee ihre Pflicht tun werde. Das Kriegsministerium begleitet die Proklamation des Sultans mit einem Tagesbefehl, in dem gesagt wird: Die unentwegte Ausdauer und Vaterlandsliebe, die die Nation während der ersten Mobilmachungswoche an den Tag gelegt hat, ist ein gutes Vorzeichen für die ottomanische Armee. Diese ist ver⸗ pflichtet, im gegebenen Augenblick große Opfer auf sich zu nehmen, um den Makel des Balkankrieges zu tilgen. Die Erhaltung des Khalifats und des Osmanentums hängt von dem Verdienste und der

Selbstverleugnung der Armee ab.

Der Tagesbefehl schließt mit Ratschlägen hinsichtlich der Pflichten der Offiziere und Soldaten.

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Die Regierungstruppen haben sich nach Meldungen

des „Wiener K. K. Telegraphenkorrespondenzbureaus“ der

Orte Berat und Fieri bemächtigt und den Vormarsch fort⸗

gesetzt. Die Aufständischen sollen sich auf Gulli zurückziehen.

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Kriegsnachrichten.

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Westlicher Kriegsschauplatz.

Berlin, 12. August. (W. T. B.) Bei Mülhausen haben die dentschen Truppen zehn französische Offiziere und 513 Mann gefangen genommen. Außerdem wurden vier Geschütze, zehn Fahrzeuge und eine sehr große Anzahl Gewehre erbentet. Der deutsche Boden ist

*

Verleumdung, die allerdings den in der

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Müllheim (Baden), 12. August. (W. T. B.) Am Sonntag haben Flieger über Mülhausen Pakete von in Belfort gedruckten Aufrufen herabgeworfen, die folgenden Wortlaut hatten:

Aufruf des französischen Generallisimus an die Elsässer! Kinder des Elsaß! Nach 44 Jahren schmerzlichen Wartens be⸗

treten französische Soldaten wiederum den Boden Eures edlen Landes. Sie sind die ersten Arbeiter des großen Werkes der Revanche, es er⸗ füllt sie mit Rührung und Stolz. Um das Werk zu vollbringen, geben sie ihr Leben dahin. Die französische Nation steht einmütig hinter ihnen, und in der Falte ihrer Fahne sind die zauberhaften Worte „Recht und Freiheit“ eingegraben. Es lebe das Elsaß, es lebe Frankreich! Der französische Generalissimus Joffre, gebracht durch die französischen Eskadrillen von Mülhausen. Berlin, 12. August. (W. T. B.) Bei Lagarde sind den deutschen Truppen über tausend unverwundete Kriegsgefangene in die Hände gefallen, über ein Sechstel der beiden französischen Regimenter, die im Gefecht standen.

Kopenhagen, 12. August. (W. T. B.) Aus Herbes⸗ thal eingetroffenen Meldungen zufolge verteidigten die in den Lütticher Waffenfabriken beschäftigten Frauen die Häuser, indem sie kochendes Wasser auf die stürmenden deutschen Soldaten gossen. 1u1“4“ 1“ Der Krieg zur See.

Berlin, 12. August. (W. T. B.) S. M. Panzerkreuzer „Göben“ und der kleine Kreuzer „Breslau“ sind am 5. August nach ihrer Unternehmung an der algerischen Küste in den neu⸗ tralen italienischen Hafen Messina eingelaufen und haben dort aus deutschen Dampfern ihre Kohlenvorräte ergänzt. Der Hafen wurde von englischen Streitkräften, die mit unseren Schiffen Fühlung bekommen hatten, bewacht. Trotzdem ge⸗ lang es diesen, am Abend des 6. August aus Messina auszubrechen und die hohe See zu gewinnen. Weiteres läßt sich aus naheliegenden Gründen noch nicht mitteilen.

Berlin, 12. August. (W. T. B.) Deutsche Unter⸗ seeboote sind im Laufe der letzten Tage an der Ostküste Englands und Schottlands entlang gefahren bis zu den Shetland⸗Inseln. Ueber die Ergebnisse dieser Fahrt kann ebenfalls aus naheliegenden Gründen bis jetzt nichts mit⸗ geteilt werden.

Berlin, 12. August. (W. T. B.) Englische Zeitungen bringen die Nachricht, daß der Hafen von Daressalam von den Engländern angegriffen und daß der dortige Funkenturm von ihnen zerstört worden iitt.

Südlicher Kriegsschauplatz. 8

Wien, 12. August. (Meldung des „Wiener K. K. Telegraphen⸗ korrespondenzbureaus“.) Das serbische Pressebureau fährt fort, Lügen über die Vorgänge auf dem südlichen Kriegsschauplatz zu verbreiten, die dadurch den Ein⸗ druck der größeren Wahrscheinlichkeit machen sollen, daß an⸗ gebliche, mit Erfolgen der Serben endende Zusammenstöße unter Angabe des Datums und der Orte mitgeteilt werden. Diese Meldungen sind deshalb nicht weniger erfunden. So ist es unrichtig, daß eine Gruppe von zweihundert Musel⸗ manen und österreichisch⸗ungarischen Soldaten von den Serben zerstreut worden sind, daß der Angriff auf das Blockhaus von Ploca zurückgewiesen ist, bei Gujuklitfcha Oesterreicher durch mörderisches serbisches Gewehrfeuer am Ueberschreiten der Drina gehindert worden sind. Die neuerliche Feststellung, daß sich kein Fuß breit und kein Punkt des österreichisch⸗ ungarischen Territoriums im Besitze der Serben be⸗ findet, widerlegt genügend die Behauptung des Pressebureaus, wo⸗ nach eine Reihe von Ortschaften an der bosnisch⸗herzegowinischen Grenze, die willkürlich mit Namen angeführt werden, von den Serben besetzt wären. Diese Art der Be⸗ richterstattung, die aus dem Balkankriege bekannt ist, ver⸗ mag niemanden über die Wahrheit hinwegzutäuschen. Die Behauptung des serbischen Pressebureaus jedoch, daß öster⸗ reichisch⸗ungarische Soldaten ihre Ausrüstung und Munition weggeworfen hätten und geflohen wären, ist eine unerhörte ganzen Welt be⸗ der österreichisch⸗

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si Loebell, Staatsminister und Minister des Innern; von

werden, die während vier Wochen einen theoretischen Unterricht er

alten sollen, um dann noch 14 Tage in Krankenhäusern ausgebildet 8 werden. Er dankte den Aerzten dafür, daß sie sich so bereitwillig dem Vaterland zur Verfügung stellen. Auch der Fürst zu Solms 4 Baruth sprach seinen Dank aus und versprach, Seiner Majestät dem Kaiser davon Mitteilung zu machen, daß die Aerzte Groß Berlins, sowelt sie nicht im Felde tätig sind, wie der Präsident Dr. Bumm noch hervorhob, ihre Kräfte dem Vaterlande widmen wollen. Professor Dr. Pannwitz, dessen organisatorische Kraft durch seine Tätigteit in Hohenlychen bekannt ist, gab dann die Organisation der Kurse bekannt. Heute früh sind an den Litfaßsäulen Anschläge er⸗ schienen, die den Ort, die Zeit und die Nummer der Kurse angeben, sodaß die den einzelnen Unkerrichtskursen zugewiesenen Damen, denen eine Benachrichtigung außerdem durch Postkarte zugeht, dort ersehen können, wo und wann der Kurs beginnt. Es haben sich im ganzen 40 000 Personen bsi der Zentralmeldestelle des Roten Kreuzes zur Verfügung gestellt, die entsprechend ihren Vorkenntnissen zu der passenden Tätiakeit ausgewählt worden sind. Das Vaterland erwartet, daß alle an der ihnen angewiesenen Stelle ihre Pflicht tun.

Die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im

Kriege Gefallenen erläßt nochmals folgenden Aufruf: „Ein gewaltiger Krieg ist über Deutschland hereingebrochen. Millionen deutscher Männer bieten ibre Brust dem Feinde dar. Viele von ihnen werden nicht zurückkehren. Unsere Pflicht ist es, für die Hinterbliebenen der Tapferen zu sorgen. Des Staates Aufgabe ist, hier zu helfen, aber er kann es nicht allein, diese Hilfe muß ergänzt werden. Deutsche Männer, deutsche Frauen, gebt! Gebt schnell!] Auch die kleinste Gabe ist willkommen! Das Bureau befindet in Berlin NW. 40, Alsenstraße 11. Das ö.“ ben Kessel, Generaloberst, Oberbefehlshaber in den Marken; Freiherr von Spitzemberg, Kabinettsrat Ihrer Majestät der Kaiserin; Selberg, Kommerzienrat; Schneider, Geheimer Oberregierungsrat, vortragender Rat im Ministerium des Innern, als Staatskommissar; Herrmann, Kommerzienrat, Direktor der Deutschen Bank, Schatzmeister.

Die Spenden für die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen werden entkgegengenommen von sämt⸗ lichen Reichepostanstalten (Postämtern, Postagenturen, Posthilfs⸗ stellen), von den Reichsbankhaupt⸗, Reichsbank, und Reichsbank⸗ nebenstellen, von der Königlich Preußischen Seehandlung, von der Bank für Handel und Industrie, der Berliner Handels⸗Gesellschaft, dem Bankhbaus S. Bleichröder, der Commerz⸗ und Discontobank, dem Bankhaus Delbrück, Schickler u. Co, der Deutschen Bank, der Disconto⸗Gesellschaft, der Dresdner Bank, den Firmen Georg From⸗ berg u. Co., von der Heydt u. Co., Jacquier u. Securius, F. W. Krause u. Co., Mendelssohn u. Co., der Mitteldeutschen Creditbank, der Nationalbank für Deutschland, der Firma Gebrüder Schickler sowie von den säm tlichen Depositenkassen vorstehender Banken.

Der Reichsverband zur Unterstützung deutscher Veteranen, e. V. (Präsident: Freiherr von Lyncker, General der Infanterie, à 1a suite des Luftschifferbataillons Nr. 2, stellvertretender Präsident: Edwin Graf Henckel von Donnersmarck, Mitglied des Abgeordnetenhauses), erläßt den nachstehenden Aufruf an Deutschlands Männer und Frauen: „Eine schwere Aufgabe zu lösen, steht dem Reichsverband zur Unterstützung deutscher Veteranen bevor. Die Söhne unseres Volkes sind hinausgezogen, um in blutigen Schlachten deutsche Ehre und deutsches Eigentum vor schurkischem Ueberfall zu schützen. Ueberall lauern Neid und Haß gegen unser Vaterland, welches in fried⸗ lichem Streben zur höchsten Blüte der Zivilisation emporgewachsen ist. Denen zu helfen, die ihres Ernährers beraubt sind und die selbst durch die Folgen des Krieges als Krüppel oder sonst erwerbsunfähig zurückkehren, das ist die große Aufgabe, die der Reichsverband zu be⸗ wältigen hat. Wir bitten deshalb alle deutschen Männer und Frauen, schnell und reichlich zu geben, damit möglichst allen geholfen werden kann, die jetzt freudig ausgezogen sind, um das Schwert zu führen für Deutschlands fernere Wohlfahrt. Der Reichsverband richtet an die gesamte Bevölkerung Deutschlands die Aufforderung, in allen Städten und Ortschaften, großen und kleinen, Sammelstellen zu errichten und der Zentrale sofort von der Bildung eines Komitees für die aus dem Felde erwerbsunfähig und körperlich gebrochen zurückkehrenden Krieger Nachricht zu geben. Die Zentrale wird alsdann den einzelnen Komitees Mitteilung zugehen lassen über bereits bestehende Unter⸗ stützungsvereine, damit die gebildeten Komitees in der Lage sind, mit diesen Hand in Hand die Sammeltätigkeit vorzunehmen. Spenden bitten wir an die Zentralstelle des Reichsverbandes: Berlin W. 9, Potsdamer Straße Nr. 126, einzusenden, und wir schließen mit dem Ruf: Helfe uns ein jeder, unsere schwere Aufgabe zu erfüllen, zum Segen unserer tapferen Krieger!“

Der Vorsitzende der Deutschen Vereinigung für Säug⸗ lingsschutz Dr. jur., Dr. med. h. c. von Behr⸗Pinnow, Kabinettsrat a. D., veröffentlicht folgenden Aufruf: „Ihre Majestät die Kaiserin und Königin baben mich durch Allerhöchstes

kannten Ruf der Disziplin und des Mutes ungarischen Armee nicht beflecken kann.

Wohlfahrtspflege.

Der Generalinspektor der freiwilligen Sanitätspflege in Oester⸗ reich⸗Ungarn, Erzherzog Franz Salvpator, hat nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Wien an den Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Vereine vom Roten Kreuz, General der Kavallerie von Pfuel, ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: „In dem Augenblick, wo die verbündeten Armeen Deutschlands und Oester⸗ reich⸗Ungarns in der engsten Waffenbrüderschaft gegen den Feind ziehen, drängt es mich als Generalinspektor der freiwilligen Sanitätspflege und Stellvertreter Seiner Majestät im Pro⸗ tektorate beider Sanitäͤtsinstitutionen vom Roten Kreuz in der Monarchie, Eure Exellenz zu begrüßen. Unsere huma⸗ nitären Korporationen werden alles aufbieten, um unseren tapferen Kriegsleuten mit vereinten Kräften helfend und lindernd zur Seite zu stehen. Gott beschütze unsere verbündeten Streitkräfte. General von Pfuel antwortete: „Eure Kaiserliche und Königliche Hoheit bitte ich im Namen des deutschen Roten Kreuzes, den wärmsten Dank für Ihr hochgeneigtes Telegramm entgegenzunehmen. Unsere freundschaftlichen Beziehungen zu der österreichisch⸗ungarischen Schwesterorganisation werden durch eine Jahrzehnte alte Tradition aufrichtig gepflegt. Sie sind uns in dieser ernsten Zeit doppelt heilig. Gott schenke der Arbeit des österreichisch⸗ungarischen Roten Kreuzes seinen Segen und verleihe den Waffen unserer Verbündeten seinen Segen in ihrer gerechten Sache!“ 8—

Gestern nachmittag fand im Plenarsitzungssaale des Reichstages eine Ve hges von Aerzten statt, die sich zur Aus⸗ bildung von Helferinnen vom Roten Kreuz bereit erklärt hatten. Wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, waren über 400 Aerzte er⸗ schienen, die der Präsident des Kaiserlichen Gesundheitsamts Dr. Bumm begrüßte. Außerdem waren der Kaiserliche Kommissar und Militaenspekteur der freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde Fürst zu Solms⸗Baruth, der Ministerialdirektor Dr. Kirchner, der Präsident des Reichsversicherungsamts Dr. Kaufmann, der Präsident der Reichspersicherungsanstalt für Angestellte Koch, der Generalarzt a. D. Werner vom Vorstand des Volks⸗ heilstättanvereins vom Roten Kreuz u. a. erschienen. Der Ministerial⸗ direktor Dr. Kirchner gab in großen Zügen einen Ueberblick über

Kabinettsschreiben sowie mündlich beauftragt, aufs nachdrücklichste darauf hinzuwirken, daß in den ernsten Kriegszeiten die Säuglinge und Kleinkinder des Schutzes nicht entbehren, der jetzt doppelt notwendig ist, wo die Väter ins Feld gezogen und die Mütter sehr häufig zu außerhäus⸗ licher Erwerbstätigkeit gezwungen sind. Mühsam errungene Erfolge dürfen nicht in Frage gestellt werden, Deutschlands jüngste Jugend muß erhalten werden und stark heranwachsen, um an die Stelle derer treten zu können, die der Krieg dahinrafft. Alle Organi⸗ sationen für Kleinkinder⸗, Säualings⸗ und Mütterfürsorge müssen mit ihrer Arbeit auf dem Platze bleiben, die Anstalten für Wöchnerinnen, kranke und gesunde Saͤuglinge und Kleinkinder müssen nicht nur ihre Pforten offen halten, sondern, wenn möglich, ihre Tätigkeit vermehren. Die Säuglingsfürsorgestellen müssen, be⸗ sonders da viele arbeitende Mütter nicht mehr oft genug stillen können, rege arbeiten, und vor allen Dingen müssen die Krippen und Horte stark vermehrt werden, wenn sie auch nur in einfacher Form arbeiten. Dem Beispiele einiger Städte folgend, müssen die Kinder der arbeitenden Mütter über Tags ausgiebig versorgt werden. Das von Ihrer Majestät begründete Kaiserin⸗Auguste⸗Viktoriahaus zur Be⸗ kämpfung der Säuglinagssterblichkeit im Deutschen Reiche in Char⸗ lottenburg V, Privatstraße, erteilt auf alle Anfragen sofort unentgelt⸗ liche Auskunft. Es wäre ein schweres Unglück, wenn unter der Wucht der äußeren Verhältnisse die Sorge für die Jüngsten unseres Volkes er⸗ lahmen sollte, denn die Bewegung der Säuglings⸗ und Mütterfür⸗ sorge gilt der Zukunft unseres Volkes, die gegenwärtig weniger als je aus den Augen verloren werden darf. Mögen nach dem Wunsch Ihrer Majestät der Kaiserin alle beruflichen und ehrenamtlichen flegerinnen im Säuglingsschutz auf ihrem Posten bleiben, mögen n noch viele neue freiwillige Kräfte für diese Arbeit finden, möge insbesondere die deutsche so mütterlich gesonnene Frauenwelt zeigen, was sie vermag.. Zur Unterstützung der Frauen, die die Ernährerinnen ihrer Familien waren, aber infolge des Kriegsausbruchs keine Arbeit mehr haben, ist der nachstehende Aufruf ergangen: „Tausende deutscher Frauen haben jetzt den Mann, den Vater, den Sohn mit ins Feld geschickt, damit er für Deutschlands Zukunft und Größe mitkämpft. Um sie, die jetzt des Ernährers beraubt sind, vor Not zu schützen, treten Staat, Gemeinden, private Wohltätigkeit in dankenswertester Weise ein. Unter diesen Frauen sind ungezählte Heimarbeiterinnen! Wer aber hilft den Frauen, die selbst der Ernährer ihrer Familie waren, den Heimarbeiterinnen, die vom grauenden Morgen bis in die sinkende Nacht arbeiteten, um allein das Brot für ihre Kinder

die Anforderungen, die an die Helferinnen vom Roten Kreuz gestellt

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zu verdienen und denen der Krieg die Arbeit aus den fleißigen Händen

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