1914 / 196 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Aug 1914 18:00:01 GMT) scan diff

8N

2

bleibende Liebenswürdigkeit sich die Zuneigung und Liebe aller

Heimgang dieses treuen Mitarbeiters auf das schmerzlichste

remden von seiten der Deutschen mit aller ihrer miß⸗ ichen Lage schuldigen Rücksicht und Achtung be⸗ handelt werden. Hierfür bildeten die freiwilligen Erklärungen, die die betreffenden Fremden selbst dem Botschafter andauernd abgäben, ein unwiderlegliches Es sei nur natürlich, daß die militärischen Notwendigkeiten Maßnahmen veranlaßten, unter denen die Fremden vorübergehend zu leiden hätten; aber in allen Fällen seien die ergriffenen Maßnahmen sofort eingestellt worden, sowie sich herausgestellt habe, daß sie nicht mehr erforderlich wären. Allerdings beklagt es der Botschafter, daß die Staatsangehörigen der feindlichen Länder einschließlich alter und kranker Leute sowie der Frauen und Kinder infolge der militärischen Anordnungen noch immer nicht über die Grenze gelassen werden. Auch die deutsche Regierung bedauert es, daß dies notwendig ist. Härten sind in Kriegszeiten leider nicht zu vermeiden. Das werden auch die jetzt in Feindesland zuruͤckgehaltenen Deutschen empfinden müssen. Es sind von der deutschen Regierung bereits Schritte eingeleitet, um für die Angehörigen der gegen uns Krieg führenden Staaten nach Möglichkeit derartige unverschuldete Härten abzustellen. Entsprechende Maßnahmen sind in kurzer Zeit zu erwarten.

widersprechen. Der spanische Botschafter stellt fest, daß die

Der Oberstallmeister Freiherr von Esebeck ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern vormittag im Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers an den Fol ines Schlag⸗ anfalls gestorben. 16“ P

Das Königliche ““ ist von einem schweren Ve uste betroffen worden.

Am 19. August d. J. starb plötzlich am Herzschlag der vortragende Rat, Geheime Finanzrat Paul Riep. Geboren am 23. Januar 1861, am 8. November 1890 zum Ge⸗ richtsassessor und am 1. Mai 1895 zum Amtsrichter ernannt, wurde er am 1. Mai 1898 in die Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern übernommen, mit dem Amte eines Vorstandes bei dem Stempel⸗ und Erbschaftssteueramte in Breslau be⸗ traut und im November 1900 zum Regierungsrat befördert. Am 1. April 1909 wurde er als Hilfsarbeiter in das Finanz⸗ ministerium einberufen und hier durch Allerhöchste Bestallung vom 18. April 1911 zum Geheimen Finanzrat und vor⸗ tragenden Rat ernannt. Ausgezeichnet durch Klugheit, reiches Wissen und rastlosen Fleiß, der ihn in treuer Hingabe trotz schweren Leidens bis zum letzten Lebenstage seine Amtspflichten in vollem Umfange erfüllen ließ, hat der Ent⸗ schlafene in allen von ihm bekleideten Stellungen dem Vater⸗ lande die besten Dienste geleistet. Auch in seinem außerdienst⸗ lichen Wirken hat er durch die Lauterkeit seines Charakters, die Vornehmheit seiner Gesinnung und seine stets gleich⸗

derer erworben, die ihn kannten. Die preußische Finanzverwaltung betrauert den frühzeitigen

und wird Gedächte

ihm für alle Zukunft ein ehrend be⸗

8

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ wird die Verlustliste Nr. 6 veröffentlicht. 1

Die Verlustlisten sind für je 10 ₰, bezw. einschließlich der Versandgebühr für je 13 ₰, in der Expedition des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ zu haben.

8*

Straßburg i.Els., 21. August. Der militärische Ober⸗ in Elsaß⸗Lothringen erläßt, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Bekanntmachung: Von Landesverrätern ist

der Versuch gemacht worden, sich an die Telephonleitungen

anzuschließen. Ich habe daher Befehl ergehen lassen, jeden, der sich unbefugt an einer Telephonleitung zu schaffen macht oder diese Bekanntmachung von den Anschlagstellen abreißt, ofort zu erschießen.

88

Oesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ den Prinzen Pedro und Ludwig von Orleans und Braganza die erbetene Ablegung ihrer Chargen und den Austritt aus dem Verbande der österreichisch⸗ungarischen Armee bewilligt.

Der Armeeoberkommandant Erzherzog Friedrich at an den Kaiser Franz Joseph anläßlich dessen Geburts⸗ ages folgendes Glückwunschtelegramm gerichtet:

Im Namen der durch Allerhöchste Gnade Eurer Majestät mir als Armeeoberkommandanten unterstellten gesamten Land⸗ und Seestreitkräfte der Monarchie bitte ich Eure Majestät anläßlich des heutigen Allerhöchsten Geburtsfestes, die alleruntertänigsten, aus treuestem Soldatenherzen kommenden Glück⸗ und Segenswünsche der

esamten Wehrmacht ehrfurchtsvollst unterbreiten zu dürfen. Zu Kampf gerüstet, im Norden und im Süden, mit den Spitzen schon in Feindesland, blicken die Armee und die Flotte heute wie seit fast 70 Jahren in begeisterter Huldi⸗ gung auf zu Eurer Majestät, ihrem erlauchten Vor⸗ bild unentwegter treuester Pflichterfüllung. Die Armee und die Flotte erheben heute mit doppelter Inbrunst den Blick zu Gott, dem Allmächtigen, und flehen im heißen Gebet seinen Schutz und seinen reichsten Segen herab auf das ehrwürdige, eheiligte Haupt Eurer Majestät, unseres allverehrten, allergnädigsten Kaffers und Königs. Eingedenk ihrer großen Traditionen erheben Armee und Flotte heute aber auch die scharfe, blanke Wehr zum Feres und erneuern hochgemuten, freudigen Herzens den von unseren

orfahren auf unzähligen Schlachtfeldern besiegelten und auch diesmal schon von manchem Kameraden erfüllten Soldateneid, in Stürmen und Schlachten, in Not und Tod bis zum letzten Atemzug treu zu stehen oder in Ehren zu sterben für Oesterreich Ungarns Ruhm und Größe, Gut und Blut freudig hinzugeben für Eure Majestät, unsern allergnädigsten Kriegsherrn, und für unser geliebtes Vater⸗ land. Wir alle erbitten uns die Allerhöchste Gnade, Eurer Majestät heute huldigen zu dürfen mit dem begeisterten Jubelruf: Gott segne, Gott erhalte und beschütze Eure Majestät, unsern beißgeliebten, Allergnädigsten Kaiser, König und Kriegsherrn. Erzherzog Friedrich,

8 General der Infanterie.

Der Kaiser erließ folgendes Antworttelegramm: Der Beginn des 85 Jahres meines, der Woͤhlfahrt meiner Staaten und dem Gedeihen meiner Wehrmacht gewidmeten Lebens hat durch die mich tief ergreifende Beglückwünschung, die Eure K. und K. Hoheit mir im Namen aller Ihnen unterstellten Streitkräfte zu

funden. In dem Sturm, der die Monarchie umbraust, sehe ich auf⸗ recht, tapfer und todesmutig die gesamte Wehrmacht, mächtig begeistert, wie die Völker, deren kriegspflichtige jugendliche Blüte nicht bloß, sondern auch deren männlich gereiften älteren Teil sie umfaßt. Ihnen und allen Führern, die mein Vertrauen und der Segen des Vater⸗ landes geleitet, allen Braven, die da kämpfen für Oesterreich⸗Ungarns Ehre und Bestand, allen sage ich wärmsten Dank und sende ich den Herzensgruß ihres Kriegsherrnrn. Franz Joseph m. p.

Durch eine heute erlassene Kundmachung werden, wie „W. T. B.“ meldet, einberufen: alle zu Erntearbeiten ver⸗ wendeten Reservemänner, Ersatzreservisten und Landsturm⸗ männer für den 24. d. M., die Reservemänner und Ersatz⸗ reservisten der ungarischen Landwehr, die bereits ein⸗ gerückt waren und als überzählig beurlaubt wurden, für den 24. d. M., alle in diesem Fahre assentierten, noch nicht ein⸗ berufenen Rekruten einschießlich der Einjährig⸗Freiwilligen und Ersatzreservisten für den 24. und 25. d. M., alle 42 jährigen und jüngeren Landsturmpflichtigen öster⸗ reichischer Staatsbürgerschaft, die gedient haben und bisher nicht einberufen wurden oder nach der Einrückung wegen Standesüberzahl beurlaubt wurden, und zwar die mit Widmungskarten versehenen nach den Weisungen der Widmungskarte, alle übrigen, mit Ausnahme der Tiroler und Vorarlberger, vom 27. d. M. bis zum 12. September je nach der 1 Die Tiroler und Vorarlberger haben zum Landsturmbezirkskommando Innsbruck einzurücken, wohin sie aus ihrem Aufenthaltsort am 27. d. M. abzugehen haben. Alle 42 jährigen und jüngeren Landsturmpflichtigen unga⸗ rischer Staatsbürgerschaft, die gedient haben und bisher nicht einberufen oder nach der Einrückung wegen Standesüberzahl beurlaubt wurden, haben am 24. d. M. aus ihrem Auf⸗ enthaltsorte abzugehen und möglichst rasch zum heimatlichen Landstuüͤrmkommando einzurücken. Waffenfähige und nicht gediente Landsturmpflichtige haben, wenn sie mit Widmungs⸗ karten versehen sind, nach den Bestimmungen der Widmungs⸗ karte einzurücken. Waffenunfähige und nicht gediente Land⸗ sturmpflichtige, die mit Widmungskarten nicht versehen sind, haben unur dann einzurücken, wenn sie namentlich einberufen werden. Alle inkraftstehenden Enthebungen bleiben auf die Dauer ihrer Gültigkeit auch weiterhin aufrecht.

Wie die „Südslawische Korrespondenz“ aus Semlin meldet, zwingen nach verbürgten Nachrichten die serbischen Behörden die in Serbien zurückgebliebenen slawischen Unter⸗ tanen der Monarchie, sich serbisch naturalisieren und wenden zu diesem Zweck die ärgsten Mittel an.

Rußland.

1 deutschen und österreichisch⸗ ungarischen Staatsangehörigen, die älter als 45 und jünger als 17 Jahre sind, haben die Erlaubnis erhalten, Rußland zu ver⸗

lassen. Italien.

Gestern früh ist der Kardinal Della Volpe, Camer⸗ lengo der Kirche, der Verweser des päpstlichen Stuhles während der Sedisvakanz, in Rom eingetroffen. Im Vatikan, von dem Meister des Apostolischen Palastes Martinucci empfangen, nahm er, wie „W. T. B.“ meldet, in Gegenwart der Kardinäle Cassetta, Cagiano, van Rossum, De Lai, Gotti, Ferrata, Granito, Tecchi, Serafini, Bisleti und Merry del Val von der Leiche Pius X. Besitz und stellte unter den üblichen feierlichen Formalitäten den Tod fest. Vorher war der Leichnam von den Aerzten einbalsamiert worden. Am Nachmittag wurde die Leiche des Papstes im Thron⸗ saal durch das diplomatische Korps, das Patriziat, den hohen Klerus und die Angehörigen der religiösen Orden der Haupt⸗ stadt besichtigt. In dem mit rotem Damast ausgeschlagenen Thronsaal versahen die päpstlichen Truppen den Ehrendienst in großer Uniform. Die Leiche wird bis heute ausgestellt bleiben 888 dann feierlich in die Sankt Peters⸗Basilika übergeführt werden.

Der Königlich preußische Gesandte beim Vatikan hat den Auftrag erhalten, dem Kardinalskollegium im Namen des Kaisers Wilhelm und des J Volkes zum Ab⸗ leben des Papstes tiefgefühltes Beileid auszusprechen. Der Kaiser hat außerdem an den Kardinal Vannutelli ein Beileids

telegramm gerichtet.

Der Minister des Aeußern Marchese di San Giu⸗ liano hat an die Vertreter Italiens im Auslande ein tele⸗ graphisches Rundschreiben gerichtet, in dem er versichert, daß Italien die Freiheit des Konklave gewährleiste, daß die größten Erleichterungen gewährt und die größte Rück⸗ sücht. gegen die daran teilnehmenden Kardinäle geübt werden würde.

v X“”“ 686“

Die Regierung hat, wie „W. T. B.“ meldet, weitere fünf Millionen Gulden für die Kosten der Mobilisierung der Seemiliz gefordert.

Rumänien.

Der türkische Minister des Innern Talaat Bei und der Präsident der türkischen Kammer Halil Bei sind mit Be⸗ gleitung gestern in Bukarest .“

Blulgarien.

Wie die „Agen Bulgare“ meldet, besagt ein offiziöses Communiqué:

Da die internationale Lage Bulgariens keinerlei Be⸗ sorgnis einer unmittelbaren Gefahr einflößt, wird der Ministerpräsident sich nicht an den König wegen der Einberufung des Kronrats wenden, wie dies von den Führern der Opposition verlangt wird.

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplaz. Berlin, 20. August. Truppen sind heute in Brüssel eingerückt.

Berlin, 20. August. (W. T. B.) Ausländische Zeitungen haben vielfach berichtet, daß die Generale von Emmich, von Deimling und von der Marwitz verwundet, gefallen oder gefangen genommen seien. Diese Nachrichten sind unwahr.

Deutsche Zeitungen haben aus der über das Gefecht bei Schirmeck verbreiteten Mitteilung geschlossen, daß schwere Artillerie verloren gegangen sei. Schwere Artillerie war garnicht beteiligt, sondern nur einige Infanteri bataillone der Festungsbesatzung mit einigen Feldgeschützen.

aande und zur See ausgedrückt haben, eine besondere Weihe ge⸗ 1u“

(W. T. B.) Deutsche

Der Krieg zur See.

Berlin, 20. August. (W. T. B.) Die Ostsee freil Wiederholte Rekognoszierungen unserer Seestreitkräfte bis hinauf zum Finnischen Meerbusen haben den Beweis erbracht, daß in der Ostsee kein feindliches Fohrzeug zu sehen ist. Der neutralen Schiffahrt droht also auch in der Ostsee südlich vom Finnischen Meerbusen keine Gefahr.

8 Mannigfaltiges. Berlin, 21. August 1914.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern mittag die Bürgerspeisehallen im Kaisersaal am I“ und im Landesausstellungspark besucht und an beiden Orten längere Zeit verweilt. In Begleitung Ihrer

Majestät befand sich auch Ihre Kaiserliche und Königliche

Höben die Frau Kronprinzessin. Heute vormittag verweilte hre Majestät die Kaiserin und Königin im Oberver⸗ waltungsgericht, um die deutschen Flüchtlinge aus dem Auslande, die dort untergebracht sind, zu besuchen. Allerhöchst⸗ dieselbe unterhielt sich mit den Flüchtlingen auf das freundlichste und ließ sich von ihnen eingehend über ihre Erlebnisse berichten.

Den Stadtverordneten lag in ihrer gestrigen dritten außerordentlichen Sitzung eine dringliche Vorlage des Magistrats vor, betreffend die Weitergewährung des Dienst⸗ einkommens und der Bezüge an die städtischen Beamten und Angestellten sowie die Fürsorgefürdie städtischen Arbeiter während des Feldzugs. Danach erhalten die zum Kriegsdienst einberufenen K mmunalbeamten, die mit Beamteneigenschaft an den Volksschulen und an den höheren Schulen angestellten Lehrer sowie die mit Beamteneigenschaft angestellten Fach⸗ und Fortbildungs⸗ schullehrer ihr Gehalt gemäß § 66 Abs. 2 und 5 des Reichsmilitär⸗ gesetzes weiter gezahlt. Dasselbe gilt von denjenigen, die nach ein⸗ geholter Genehmigung des Magistrats freiwillig ins Heer eintreten. Die, zum Kriegsdienst einberufenen Angestellten erhalten, wenn sie verheiratet sind, je nach der Dauer ihrer Beschäftigung im städtischen Dienst, einen Teil der Bezüge, der von einem Drittel bis zu drei Vierteln abgegliedert ist. Den un verheirateten Angestellten können die Bezüge im Falle ihrer Einberufung zum Kriegsdienst ausnahmsweise ebenfalls bewilligt werden, sessesbe ler⸗ dann, wenn der unverheiratete Angestellte bisher Eltern oder anderen nahen Verwandten Wohnung oder Unterhalt auf Grund einer gesetzlichen oder moralischen Unterstützungspflicht gewährt hat. Was die städtischen Arbeiter betrifft, so sollen die Familien der zum Kriegsdienst einberufenen oder freiwtllig sich meldenden die vom Staat festgesetzten Mindestsätze und den von den städtischen Behörden hierzu bewilligten Zuschlag von 100 % er⸗ halten. Sobald ein Bedürfnis vorliegt, kann ihnen von den Unter⸗ stützungskommissionen noch eine weitere Unterstützung gewährt werden. Den in den Vororten wohnenden Familienangehörigen städtischer Arbeiter können auf Antrag besondere Zuschußunterstützungen über den Betrag der reichsgesetzlichen Unterstützung und des etwa in ihren Wohnorten gewährten kommunalen Zuschlags hinaus durch eine im Finanzbureau ein⸗ zurichtende Zentralstelle gewährt werden. In Zweifelsfällen soll die Entscheidung zugunsten der Beamten, Angestellten und Arbeiter ge⸗ troffen werden. Auch können Ausnahmen von den allgemeinen Be⸗ stimmungen aus besonderen Gründen vom Magistiat bewilligt werden. Nach kurzer Erörterung, an der sich auch der Oberbürger⸗ meister Wermuth beteiligte, wurde die Vorlage auf Antrag der Stadtverordneten Wurm und Cassel einem Ausschuß zur Vorberatung überwiesen.

Der 18 teilt „W. T. B.“ zufolge folgendes mit: „Wir werden ersucht, die Privatbesitzer von Kraftwagen und alle mit Benzin oder Benzol arbeitenden Betriebe im allgemeinen Interesse aufzufordern, so sparsam wie möglich mit diesen Betriebsstoffen umzugehen, deren Ersatz jetzt sehr schwer, teilweise unmöglich ist. Benzin und Benzol sind Kriegsmaterialien ersten Rangesv; sie sollten daher während des Krieges in Betrieben nur mit äußerster Sparsamkeit, von Privaten aber im Kraftwagenbetriebe nur noch mit Zusatz von Spiritus verwendet werden. Jede nicht unumgänglich notwendige Fahrt soll und muß unterbleiben. Die strikte Befolgung dieser Ratschläge würde zeigen, daß unsere Privat⸗ industrie und die beteiligten Bevölkerungskreise sich auch ohne be⸗ hördlichen Zwang denjenigen Einschränkungen zu unterwerfen wissen, die im Interesse des Vaterlandes geboten sind. Am richtigsten wäre es, alle bei Beachtung obiger Bitte entbehrlichen Benzin⸗ oder Benzol⸗ vorräte den oberen Militärbehörden gegen oder ohne Entschädigung zur Verfügung zu stellen.“

Frankfurt a. M., 21. August. (W. T. B.) Gestern fand hier auf Einladung der Südamerikanischen Vertretungen eine Versammlung statt, die sich mit der Bekämpfung lügen⸗ hafter Berichte ausländischer Nachrichtenstellen und mit den Wegen beschäftigte, wie man den südamerikanischen Staaten sowie Spanien und Portugal einwandfreie, wahrheitsgetreue Berichte über die Lage in Europa übermitteln könne. Es wurde ein Ausschuß zur Ergreifung der notwendigen Maßnahmen gegründet.

Neapel, 20. August. (W. T. B.) Gegen den Zug, der um Mitternacht von Neapel nach Rom abgegangen war, wurde bei Poggio- Reale eine Bombe geworfen, die in einem Wagen 1. Klasse explodierte und fünf Personen verwundete.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene 88 Depeschen.

Berlin, 21. August. (W. T. B.) Unter Führung Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Bayern haben Truppen aller deutschen Stämme gestern in Schlachten zwischen Metz und den Vogesen einen Sieg erkämpft. Der mit starken Kräften in Lothringen vordringende Feind wurde auf der ganzen Linie unter schweren Verlusten geworfen. Viele Tausende von Gefangenen und zahlreiche Geschütze sind ihm abge⸗ nommen. Der Gesamterfolg läßt sich noch nicht übersehen, da das Schlachtfeld einen größeren Raum einnimmt, als in den Kämpfen 1870/71 unsere gesamte Armee in Anspruch nahm. Unsere Truppen, beseelt von unauf⸗ haltsamem Drang nach vorwärts, folgen dem Feind und setzen den Kampf auch heute fort.

Verantwortlicher Redakteur: 8 Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

leinschließlich Warenzeichenbellage Nr. 76.

Magdeburg

Würzburg . 8 Zwickau 2. 8

chsanzeiger und Königlich Preußis

(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)

Sergeant Hermann Böttcher aus Bergwitz, Kreis Wittenberg tot. Gefreiter Paul Schnabel aus Renden, Kreis Delitzsch tot.

Husar Alfred Schönig aus Weißstei 8 verwundet, S chuß Rn 8* eißstein, Kreis Woldenburg schwer

Husar Albert Albert aus N Rückenverletzung. aumburg a. Saale leicht verwundet,

Husar Richard Drechsler aus Triebes, Kreis b wundet, Schuß linker Arm. „Kreis Gera schwer ver

Husar Fritz Bagowsk 1 verwundek, Fuß⸗ y aus Gutwallen, Kreis Darkehmen leicht

Husar der Reserve Otto Elkner aus Halle a. S. vermißt. Husar Arthur Schulz aus Sundhausen, Kreis Gotha vermißt. Gefreiter Alfred Vater aus Winkel, Kreis Apolda vermißt. Husar Friedrich Krahnert aus Charlottenburg vermißt.

5. Eskadron. Husar Franz Schmidt III. aus „Kö Iej d Hachebech aus Lützen, Königreich Sachsen leicht Husar Friedrich Weßlau aus Rahnsdorf, Kreis Wittenberg tot. Husar Wilhelm Kritsche aus Tetta, Kreis Görlitz tot.

Hesar 1“ ch aus Halle a. S. schwer verwundet,

Husar Rudolf Lehmann aus Tauer, Kreis Cottbus⸗Land tot.

Husar der Reserve. Otto Ohlend Walften dese hlendorf aus Westerlinde, Kreis

Husar Gustav Michel aus Freiwalden, Kreis Sagan tot.

Husar Hermann Schmidt II. aus Klein Leitzkau, Kreis Zerbst tot.

Husar F.“ Arthur Kundick aus Gremsdorf, Kreis Bunzlau 0 8

Husar Georg Obieglo aus Tscheschen, Kreis Wartenburg tot.

Husar Otto Schmuck aus Guben tot.

Gefreiter Wilhelm Scheffler aus Triestewitz, Kreis Torgau tot.

Fi Paul Schrell aus Apolda, Sachsen⸗Weimar tot.

Husar Adolf Wegner aus Lemdau⸗Kroj falz emdau⸗Krojanke, Kreis Pfalz schwer

Husar August Krumm aus Smirdorn G Fumme. mirdowo, Kreis Flotow schwer

Husar Fritz Kämpfe aus Bork, Kreis Randow

Husar Friedrich Hermann verwundet.

Husar Hermann Mönch aus Sal a, K H . wundet, Schuß rechter Arm. u“ ““

Betret. slbert Miehe aus Hoheneggeben, Kreis Wardenburg

Husar Heinrich Ehrig aus Förderstedt, Kreis Merseburg vermißt.

schwer verwundet. aus Maxdorf, Kreis Kalbe a. S.

Zweite Beilage

n, Freitag, den 21. August 1 Ulanenregiment Nr. 5. 8 1 2. Eskadron.

Ulan Heinrich Freisendorf aus Eving, Kreis Dortmund tot.

Feldartillerleregiment Nr. 1, Reitende Abteilung Gumbinnen. 1. Batterie.

Hauptmann und Batteriechef Georg Dietri Kreis Rosenberg (Westpr.) 8 etrich Brauns aus Garden,

Trompeter Sergeant Otto Morgenstern aus 1 Eylau schwer verwundet, Kopfschuß. us Steegen, Kreis Pr.

Sanitätsgefreiter Albert Hermann Wilhelm K Kreis Neustettin schwer verwundet, Kopfflham!; aus Kussow,

Kanonier Franz Ewald Herzmann aus M leicht verwundet, Schuß linkes e;, Kreis Gerdauen

Kanonier August Langallies aus Baltruschei leicht verwundet, Schulter links. ruscheiten,

2. Batterie.

Kreis Niederung

wundet, Schuß linker Arm. 1.“

Feldartillerieregiment Nr. 80, Colmar i. Els. 3. Batterie. ier Lehmann verwundet.

Fußartillerieregiment Nr. 10, Hannover.

4. Kompagnie. Kanonier Joseph Knieper aus Fröndenberg, Kreis Arnsberg tot.

Eisenbahnregiment Nr. 2, Hanau. Eisenbahnbaukompagnie Nr. 12.

Hinnerichs aus Düsseldorf verwundet, Quetsch⸗

8 8

8

Pionierbataillon Nr. 3, Spandau. 1. Kompagnie. Unteroffizier Fuhrmann tot. Pionier Feuerredt tot. Pionier Lüdicke verwundet. Pionier Taesler verwundet. Pionier Paul Krüger verwundet. Pionier Stronz verwundet. Pionier Dähnick verwundet. Pionier Arn old vermißt. Pionier Arndt vermißt.

Berichtigung zur Verlustliste Nr. 3. Infanterieregiment Nr. 18, Osterode

88 8 12. Kompagnie. Musketier Karl Wischnewski aus Groß Pryzellig, Kreis Neiden⸗

Husar Arthur Querengässer aus Halle a. S. vermißt.

burg ist zur Truppe zurückgekehrt.

Gefreiter Gustav Block aus Flößten, Kreis Goldap leicht ver⸗

Musketier der

Vizefeldwebel der Re

Einjährig⸗Freiwilliger Untero

Gefreiter Klix.

chen Staatsanzeiger.

Infanterieregiment Nr. 147. 6. Kompagnie.

8 8

verstorben.

Nachtrag zur Verlustliste

Infanterieregiment Nr. 20, Wittenberg. Reserve Bruno Grohnert aus Potsdam am 12. 8.

Berichtigung zur Verlustliste 1.

Feldartillerieregiment Nr. 80, Colmar 4.

int Schmidt wieder eingefunden.

Infanterieregiment Nr. 11, Tilsit. 6. Kompagnie.

Berichtigung.

Infanterieregiment Nr. 20,

Von den in der Verlustlifte 5 ar der Truppe wieder einge I

troffen:

9. Kompagnie.

Unteroffizier der Reserve Kohl. E chubert. Gefreiter ee skett

Matzy. Musketier S 8

Musketier Reckin.

injährig⸗Freiwilli Musketie Sprenger.

Musketier Sk

10. Kompagnie.

serve Bünger.

Unteroffizier der Reserve Zergen ge.

Musketier Schneider. )).

Klingebeil. Musketier Lebe. 11. Kompagnie.

kusketier König.

Unteroffizier Theel. Musketier Sprutta.

12. Kompagnie.

Unteroffizier Kani 6

Romona

ffizier Tur ich. öder. Gefreiter Bla 88 b“ Musketier Hagen. 2 Hildebrandt. n. Musketier

Einjä czeck.

Musketier Adolf Kuschma aus Kirschappen, Kreis Fischhausen tot.

Elf.

1““

Statt Gefreiter Launert muß es „Lannert“ heißen.

Wittenberg. mißt Gemeldeten sind bei

Maschinengewehrkompagnie.

Musketier Voß.

Musketier Jagelski. Musketier

Berichtigung zur Verlustliste Nr. 5.

Infanterieregiment Nr. Leutnant der Reserve Wa

befindet sich im Lazarett.

sser

ger Unteroffizier r Dymala. Musketier rzypczok.

Unteroffizier Albrecht. Musketier Frcht 2 sketi

brig.Ss n e. us

Musketier Gens kae. 5 nepp. Musketier

Sorge.

8

20, Wittenberg. fall bisher als vermißt gemeldet,

Marktverkehr mit Vieh ¹) auf den 40 bedentendsten Schlachtviehmärkten

Deutschlands im Monat Juli 1914.

Kälber

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Bromberg Cassel.

Chemnitz. Coblenz. Cöl⸗

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666 2 562 1,171 4 986 2 319 856 369 711 661 3 768 1 419 2 961 2 011 1 814 1 572 3 074 999 3 207 1 297 5 450 2 455 9 103 6 534 1 243 890 6 003 88 605

719 1 667 1 525 1 351

1 351 2 588 2 493 3 590 1 059 1 421 831 1 369 619 4 466 1 316 882 446 510 468 8 339 5 932 4 665 1 817 619 565 2 291 1 146 2 542 2 173 1 040 676 238 238 8 919 282

294 937 583 7 008 1 250 2 236

608 1 506 377

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700 3898 1 365 6 463

1 820 8 049 7 061 2 458 —— 2 235 1 330 918 2 802 1 140 7 568 5 858 5 219 3 854 1 214 927 50 1 375 1 344 755 743 1 153 1 153 6 036 5 882 376 375 90⁰9 2 821 2 109 1 88 1 023 849 21 821 21 033 5 4 941 66 801 2 689 2 659 8 n 4 740 7 1 793 1 061 1 061

1 491 2 107 706 12 553 1 108 5 535

700 3 495 1 156 4 782

994 1 163

EHIIIS I

. ½ 00 11

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11111

02

109296 58 867 63 972

113814 61 710

8 111274 April 106331 60 320 57 623

Juli 1913 s113677 Schlachtvieh gegebenenfalls auch Nutzbvieh. ²) Berlin, den 20. August 1914.

Summe Juli. 1914 Dagegen im Jund 8 Mai 8

129138 110 349. 117892 99 070 144998 120 332 134695 111 148 111724 96 101

8 536

55

142 369

30 340

217 6

837

3 016 4 169 4 231 129810 8 764 18 502

2 165 12 977 1 611 37 851

6 546 14 523 18 460 14 313

7 264 21 267 17 794 61 667 10 625

4 357 4 584 8 695 20 494

1 981 12 015

5 705 13 449

2 249

5 366 26 163 15 010 2 809 2 667 10 673 4 904 2 998 4 803

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1 612 1 737 1 418

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2 759

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66

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294 66

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7200