1914 / 213 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Sep 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 36 vom 9. September 1914.)

Pest.

Türkei. In Haiffa wurde am 29. August ein tödlicher Pestfall festgestellt.

Aegypten. Vom 1. bis 7. August erkrankten (und starben) 2 11 Personen, davon 3 (—) in Alexandrien und 3 (1) in Kafr

Cuba. In Santiago vom 30. Juni bis 3. August 7 Er⸗ krankungen und 1 Todesfall, in der Umgegend von El Caney am 4. August 2 Erkrankungen.

Cholera.

Rußland. Zufolge Mitteilung vom 30. August ist in Warschau die Cholera ausgebrochen. Gelbfieber.

. Brasilien. In Bahia vom 7. bis 30. Juni 5 Erkrankungen und

Todesfälle. Fleckfieber. Oesterreich. Vom 16. bis 22. August in Galizien 10 Er⸗

krankungen. 98 Genickstarre.

Preußen. In der Woche vom 23. bis 29. Auzust sind 2 Er⸗ krankungen (und 2 Todesfälle) in folgenden Regierungsbezirken lund Kreisen] angezeigt worden: Landesvpoltzeibezirk Berlin 1 (1) (Berlinl], Reg. Bez. Arnsderg (1) [Hamm Stadt)], Schleswig 1 [Kiell. Oesterreich. Vom 9 bis 15. August in Oberösterreich 2 Er⸗ krankungen. Britisch Ostafrika. Im Juni in Nairobi 11 Erkrankungen (mit 5 Todesfällen), in Kisumu 3 (3), in Mombassa 1 (—).

Spinale Kinderlähmung.

Preußen. In der Woche vom 23 bis 29. August sind 6 Er⸗ krankungen (und 1 Todesfall) in folgen Regierungsbezirken s[und Kreisen] gemeldet worden: Arnsberg 1 [Bochum Land], Liegnitz 1 [Löwenberg], Schleswig 4 (1) [Kiel 3 Pinneberg 1 (1)].

Schweiz. Vom 16 bis 22. August in der Stadt Luzern

1 Erkrankung. Verschiedene Krankheiten.

Aus den im Gesundheitsamt eingegangenen Mitteilungen sind ferner hervorzuheben: Varizellen: New York 37 Erkrankungen; Milzbrand: Reg⸗Bez. Bromberg 1 Todesfall; Reg⸗Bez. Brom⸗ berg 2, Erfurt, Lüneburg, Oppeln je 1 Erkrankungen; Influenza: Berlin 2 Todesfälle; Genickstarre: New York 4 Todesfälle, 6 Er⸗ krankungen; Spinale Kinderlähmung: Mecklenburg. Schwerin 1 Fleischvergiftung: Reg.⸗Bez. Magdeburg 174 Erkrankungen (Kreis Jerichow I1); Pilzvergiftung: Reg.⸗Bez. Bromberg 1 Todesfall, 6 Erkrankungen. Mehr als em Zehntel aller Gestorbenen ist an Scharlach (Durch⸗ schnitt aller deutschen. Berichtsorte 1895/1904: 1,04 %) gestorben in Brandenburg Erkrankungen wurden angezeigt im Landespolizei⸗ bezirke Berlin 115 (Sradt Berlin 78) im Reag.⸗Bez. Oppeln 150, in Hamburg 41, Kopenhagen 21 New York 93, Wien 68; Masern und Röteln (1895/1904: 1,10 %) gestorben in Colmar Er⸗ krankungen wurden gemeldet in Hamburg 33, New York 407. Ferner wurden Erkrankungen angezeigt an: Diphtherie und Krupp im Landespolizeibezirk Beriin 130 (Stadt Berlin 86). in Hamburg 62, Christiania 23, New York 326, Stockholm 26. Wien 52; Keuch⸗ husten in New York 63; Typhus in New York 53. 1“

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Washington, 8. September. (W. T. B.) Nach dem Bericht des Ackerbaubureaus betrug der allgemeine Durchschnittestand von Mais am 1. September 71.7 % gegen 74,8 % am 1. August des

Jahres und 65,1 % am 1. September des Vorjahres. Der Durch⸗

schnittsstand von Frühjabrsweizen wird mit 680 % angegeben (75,5

berw. 75.,3 %). Der Ertrag der gesamten Weizenernte wird auf 896 000 000 Bushels geschätzt gegen 763 380 000 Busbels end⸗ gültiges Ernteeraebnis im Vo jahr. Der Durchschnittsstand von Hafer beläuft sich auf 75,8 % gegen 79,4 % om 1. August des Jahres bezw. 74,0 % am 1. Sepiember des Vorjahres, für Gerste werden bei dem allgemeinen Darchschnittsstand 82,4 % angegeben 85 3 bezw. 73,4 %). Der Durchschnittestand von Leinsamen betrug 2,7 % gegen 82,1 % im Vormonat und 74,9 % im Vorjahr.

Theater und Musik.

Morgen, Freitag, findet im Königlichen Opernhause eine Aufführung von „Figaros Hochzeit“ statt. In den Hauptpartien sind die Damen Hafgren⸗Waag, Artôt de Padilla, Alfermann und die Herren Knüpfer, Bronsgeest, Henke, Bachmann und Philipp be⸗ chäftigt. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech.

Im Deutschen Theater wird am Sonnabend Gutzkows Lustspiel „Zopf uad Schwert“, neueinstudiert, gegeben. Spielleiter st Felix Hollaender. Die Hauptrollen sind folgendermaßen besetzt: Friedrich Wilhelm I1,. der Soldatenkönig: Wilbelm Diegel⸗

die Königin: Rosa Bertens; Prinzessin Wilbelmine: Else

5 Erbprinz von Bavreuth: Ernst Dumcke; General on Grumbkow: Werner Krauß; Seckendorf, Kaiserlicher Gesandter: Hans Waßmann; Botham, großbritannischer Gesandter: Paul Biens⸗ eldt; Fräulein von Sonnsfeld, Hofdame: Leopoldine Konstantin; versmann Kammerdiener des Königs: Gustav Roos; Eckhof: Fritz

belius. Das Werk spielt im Könialichen Schloß in Berlin zur Zeit

er Regierung Friedrich Wilhelms I. 8

u“

8 Danzig, 9. September. (W. T. B.) Ibre Majestät die Kaiserin und Königin stattete mit Ihrer Königlichen Hobeit der Prinzessin August Wilhelm heute vormtttag dem städtischen Krankenhause, das ziemlich stark mit Verwundeten belegt ist, einen ehr langen Besuch ab, bei dem sie auch den sonstigen Kranken Trost vendete. Am Nachmittag begab sich Ihre Majestät mit ihrer Be⸗ leitung nach Neustadt in Westpreußen, wo sie das dortige Flüchtlingslager in Augenschein nahm und bei den ostpreußischen Flüchtlingen längere Zeit verweilte.

Budapest, 10. September. (W. T. B.) 2 städtische Baurat hat in einer unter dem Vorsitz des Staats⸗ sekretärs im Ministerium des Innern Nemethy von Uifalu abge⸗ haltenen Sitzung den Antrag des Bürgermeisters, den Waitzenerring Kaiser Wilhelmstraße und den vor dem West⸗ bahnhof befindlichen großen Platz Berliner Platz zu nennen, einstimmig angenommen. 8 1—

Nr. 36 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 9 September 1914 hat folgenden Inhalt: Personalnachricht. Gesundheitsstand und Gang der Volks⸗ krankheiten. Zeitweiltge Maßregeln gegen Pest. Gesetz⸗ gebung usw. (Preußen.) vefeaer; se deutscher Schulen im Auslande. (Reuß ä. L.) Gemeingefährliche Krankheiten. Ansteckende Krank⸗ heiten. Seuchenbekämpfung. (Schweiz. Kant. Basel⸗Stadt.) Immatrikulation von Ausländerinnen. (Norwegen.) Unfall⸗ versicherung. Vermischtes. (Niederlande, Rotterdam.) Unter⸗ suchung von Lebensmitteln, 1913. (Arabien—.) Pilgerfahrten, 1913/14. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Land⸗ bezirken. Witterung.

Nr. 71 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗

gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 5. September

1914 bat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. Nicht⸗ amtliches: Der neue Alsterpavillon in Hamburg. Veröffentlichungen über die Niederschlagsverhältnisse Nordwestdeutschlands, besonders des Harzes. Der Neubau der nassauischen Landesbücheret in Wies⸗ aden. Die Fahrkante der Schienen, die Hohlkehle der Radreifen und der Bogenwiderstand steifachsiger Eisenbahnwagen. Ver⸗ mischtes: Pflege der deutschen Sprache. Vermittlungsstelle für Ingenieurarbett. Abänderung der Einreichungsfristen bei Preis⸗ bewerbungen. Neuerung an Schornsteiaufsätznen. Bücherschau.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Großes Hauptquartier, den 10. September. Die östlich Paris in der Verfolgung an und über die Marne vorgedrungenen Heeresteile sind aus Paris und zwischen Meaux und Montmirail von überlegenen Kräften angegriffen. Sie haben in schweren zweitägigen Kämpfen den Gegner aufgehalten und selbst Fortschritte gemacht; als der Anmarsch neuer starker feindlicher Kolonnen gemeldet wurde, ist ihr Flügel zurückgenommen worden. Der Feind folgte an keiner Stelle. Als Siegesbeute dieser Kämpfe sind bisher fünfzig Geschütze und einige tausend Gefangene gemeldet.

Die westlich Verdun kämpfenden Heeresteile be⸗ finden sich in fortschreitendem Kampfe.

In Lothringen und in den Vogesen ist die Lage unverändert.

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat der Kampf wieder begonnen

8 Der Generalquartiermeister. von Stein.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbert

H

t vom 10. September 1914, Vorm. 9 ¼ Uhr.

b Wind⸗ richtung, Wind⸗ stäͤrke

763,1 O wolhg 12 764,1 SS 3 wolkio 17 764,1 OSO 3 beiter 17 766,4 SO 4 wolkenl. 16 769 2 SO woltenl. 15 771,1 SS 2 beiter 12 762 0 W 1 wolkig 16 763,2 ND awolkenl. 18 764,7 O 4 wolkenl. 15 764,1 Windst woltkenl. 17 Bresla 765,5 OSO 4 wolkenl- 14 Bromberg 767,5 O Zswolkenl. 15 Metz 2762,6 SW Regen Frankfurt, M. 762,6 NZW 1 Dunst 17 Karlsruhe, B. 7629 WNW 3Z Regen 16, 4 Zugspitz6 534,0 S lheiter 3 0 Wilbelmshav. 763,5 8 1 balb bed. 18. 0 Kiel 764,8 OSO 1 wolkenl. 16, 0 Wustrow, M. 766,0 D wolkenl. 18 0

Königsbers 770,3 S20 3wolkenl. 12 0 Cassel 762,6 NODO l wolkig 16 0

ib

anb in

chwere zaromettersic Stusenwerten *

son

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

Name der Beobachtungs⸗ station

8

Barometer

auf 0 °, Reeres⸗ niveau u. S

Wetter

Temperatur in Celsius Nederschlag in

24 Stunden mm

2.

in 45 Breite

Gewitter ziemlich heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter ziemlich heiter worwiegend heiter iemlich hener

ziemlich heiter vorwiegend heiter Alemlich heiter vorwiegend heiter

Gewitter ztemlich heiter Nachts Niederschl. vorwiegend heiter

Wetterleuchten vorwiegend heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiten

ziemlich heiter

Borkum Keitum Hamburg Swinemüͤnde Neufahrwasser Memel Aachen Hannover Berlin

SS=SS=SSSSSS

116“

8

S 2

++ O—'SS=Wü8—-S

upt⸗

2

Name der Beobachtungs⸗ station

richtu

rstand Reeres⸗ nipeau u. Schwer⸗

Baromete auf 0 * in 45 * Breite

Wind⸗

Wind⸗ stärke

ing, Weiter

Witterungs. verlauf

der letzten 24 Stunden

Magdeburg

Grünberg Schl

S.

SE

. S

F. 2

Duͤnst

b0

wolfenl.

Gewitter

gemlich beiter

Mülhausen, E.

Friedrichshaf.

Bamberg

V 1

S g

S

Windst. heiter

Ihalb bed.

Wekkerleuchten

messt bewoltt

Paris

Vlissingen

2

7622

2 wolkig

Helder

762,7

1 woltig

Bodö

758,0

1 wolkenl.

Christiansund

763,1

wolkig

Skudenes

U0G99G

763,7

heiter

Vardo

756,6

bedeckt

Skagen

766,9 SS

Hanstholm

764,4

Kopenhagen

767,2

Stockholm

J2 balb bed.

Cbedeki 16 0.

Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.

Hauptsä

ch

lich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark

88

Gerste

mittel gut

heiter

Königsberg

Oanzig. Berlin.

Hernösand Haparanda Wisby

765,2

2 wolkig

Stettin .

761,2

6 bedeckt

770,8

2 wolkenl.

Breslau. Chemnitz.

Karlstad

769,0

2shalb bed.

Archangel

Biberach a. R.

Petersburg

Rostock ..

Riga

Altenburg S.⸗A.

Wilna

Hamburg . .

Gorki

Warschan

Kiew

1914

Wien

763,3

wolkenl.

vorwlegend heiter

Septbr.

Prag

764,6

vorwiegend heiten Tag

Rom

763,7

wolkig

8

8.

225

212 217 n. CG.

225 232 232

214 218 210 220

237 239 n. E.

Weizen

87 192 n. E. 195 207 187 - 192

195 198

210 213 n. E.

Roggen

193 198 n. E. 210 220 195 205 n. E. 200 200 n. E. 202 204 215 - 220

200 210 n. E.

214 217 n. E

Braugerste Futtergerste

mittel

gut I mittel

gering

mittel gering gering

Florenz

763,6

1 1 heiter 1 1

wolkenl.

Cagliari

763,0

3 beiter

Dinkelsbühl... Schweinfurt.

Thorshavn

Parsberg. 1

Seydisfiord

271 220 240

256 V 210 V

236 200

218 180

206 180 196

Budapest

Rügenwalder⸗ münde wolke vorwiegend heiter

wolkenl. 14 0 Hammerhus Dunst 7 des

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück. -

160 160

Portland Bill Biarritz Clermon Perpignan Nizza

Zürich

Genf

Lugano Säntis Helsingfors Kuopio Moskau Brindisi Triest 764,0 Windst. Regen Gewitter Krakau 766,6 wolkig iemlich heiter Lemberg Hermannstadt Belgrad Serb.

Reykjavik (5Uhr Abends)

765,0 SW 2 bedeckt 7654 NDO swolkig 14 4 764,4 NW bedect. 16

5664 SSO 4 wolkig

Süafs

(Lesina)

vorwiegend heiter

19

764,6

NNW 1 wolkig

Horta Corufa

*) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach folgender Skala: 0= 0,0 bis 0,4 mm; 1 = 0,5 bis 1,4 mm; 2 = 1,5 bis 2,4 mm 5 = 2,5 bis 3,4 mm; 4 = 3,5 bis 4,4 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 biz 6,4 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm; 8 ä=ä= 7,5 bis 8,4 mm 9 = nicht beobachtet. Bei negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffrestala. „Ein südostwärts zurückweichendes Hochdruckgebiet über 770 mm breitet sich von Rußland bis Mitteleuropa aus; flache Tiefdruckgebiete sind über dem Nordmeer und Nordskandinavien herangezogen, des⸗ gleichen über Großbritannien und Nordfrankreich, mit einem Ausläufer nach Süddeutschland. In Deutschland ist das Wetter im Süd⸗ westen kühler und trübe bei schwachen Westwinden, sonst heiter und wärmer bei schwachen Südostwinden; der Süden hatte Regenfälle, der Nordwesten strichweise Gewitter. Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Aösronautischen Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 9. September 1914, 7—8 Uhr Vormiktags: Station

Temperatur (C°) 15,0 Rel. Fchtgk. (0%) 71.

500 m 1000 m] 1500 m 2000 m]/ 2700 m

18,6 15,6 10,8 7,1 3,6 39 47 84 84 84 Wind⸗Richtung. 8 Wind⸗ NW. V NW NW NW Geschw. mps. 2 stille 2 2 2

Himmel größtenteils bewölkt. zunahme von 15,0 bis 20,3 Grad.

2 2 4 Bis zu 160 m Höhe Temperatur⸗

————-——X—x–õf———ÿ—ÿꝛx—y

Reinhardt.) Freitag, Minna von Barnhelm.

Sonnabend: und Schwert.

Köünigliche Schanspiele. Freitag: Opernhaus. 121. Abonnementsvorstellung. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von gCorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung evidiert von H. Levi. Musikalische Leitung: Generalmusikdirektor Blech. Regie: 1 Oberregisseur Droescher. Anfang

2

Sonnabend: Opernhaus. 175. Karten⸗ eservesatz. (165. Schauspielabonnements⸗ orstellung) Das Bolk in Waffen. u paterländisches Liederspiel in vier AFuldern von Paul Oskar Höcker. Anfang

Weise. leuchten.

theatex.) Freitag, Fröschweiler.

Beutsches Theater. (Direktion: Mar Abends 7 ½

Zum ersten Male: Zopf

Sonntag: Zopf und Schwert Montag: Kabale und Liebe. Kammerspiele. Freitag, Abends 8 Uhr: Nathau der Sonnabend und Sonntag:

Montag: Die Geschwister. Vortrag vaterländischer Dechtungen.

Schillerthenter. 0. (Wallner⸗ Abends Schauspiel in vier Auf⸗

zügen von Hans von Wentzel und Ferd. Runkel. Sonnabend: Wilhelm Tell. Sonntag: Prinz Friedrich von Homburg.

Uhr: Nürnberg.

Charlotteuburg. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Hermannschlacht. Drama in fünf Akten (zehn Btldern) von Heinrich von Kleist.

Sonnabend: Fröschweiler.

Sonntag: Fröschweiler.

Wetter⸗ Halm.

Pepi.

Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗ vHag 34 37. Direktion: Georg See Freitag, Abends 8 Uhr: Der Feldprebviger.

8 Uhr: Handlung aus der Zeit der Befreiungs⸗

kriege von H. Wittmann und A. Wohl⸗ muth. Musik von C. Millöcker. Sonnabend Die Meistersinger von

Sonntag: Der Feldprediger. Montag: Der Feldprediger.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 8 ¼ Uhr: Lustspiel in drei Akten aus dem Jahre 1866 von Robert Saudek und Alfred

Sonnabend und folgende Tage: Graf

Familiennachrichten.

Verehelicht:

von Wolfsersdorff mit Fil. Freda von Rohr (Sondershausen) 8

Geboren: Ein Sohn: Hrn. von Skopnik⸗Glittehnen (z. Zt. Zoppot). Gestorben: Hr. D. Johannes Wichern (Hamburg). Verw. Fr. Major Marie de Terra, geb. Löbbecke (Braunschweig). Angslique Reichegräfin von Schmet⸗ tow, geb. Damaszkin de Németh (Schloß Rietschütz, Kr. Glogau). Diakonissin Katharina Gräͤfin von der Schulenburg

6 . feburg (g 81 H. Wolfsburg (Hannover).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: Koye)

in Berlim

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Drei Beilagen.

Hr. Referendar Wolff

Handel und Gewerbe. Zeichnet die Kriegsanleihen!

Wir stehen allein gegen eine Welt in Vom neutralen Ausland ist nennenswerte finan⸗ ielle Hilfe nicht zu erwarten, auch für die Geld⸗ beschaffung sind wir auf die eigene Kraft angewiesen. iese Kraft ist vorhanden und wird sich betätigen, wie braußen vor dem Feinde, so in den Grenzen des deutschen Vaterlandes jetzt, wo es gilt, ihm die Mittel u schaffen, deren es für den Kampf um seine Existenz ud seine Weltgeltung bedarf.

Die Siege, die unser herrliches Heer schon jetzt in West und Ost errungen, berechtigen zu der Hoffnung, auch diesmal wie einst nach 1870/71 die Kosten ud Lasten des Krieges schließlich auf diejenigen fallen erden, die des Deutschen Reiches Frieden gestört aben. .

Borerst aber müssen wir uns selbst helfen.

Großes steht auf dem Spiele. Noch erwartet der Feind von unsrer vermeintlichen finanziellen Schwäche vein Heil. Der Erfolg der Anleihe muß diese Hoffnung erstören.

Deutsche Kapitalisten! Zeigt, daß Ihr vom gleichen Geiste beseelt seid wie unsere Helden, die in der Schlacht hr Herzblut verspritzen! Deutsche Sparer! Zeigt, daß Ihr nicht uur für Euch, sondern auch für das Vater⸗

nd gespart habt! Deutsche Korporationen, Anstalten, parkassen, Institute, Gesellschaften, die Ihr unter dem mächtigen Schutze des Reichs erblüht und gewachsen eid! Erstattet dem Reiche Euern Dank in dieser schick⸗ alsschweren Stunde! Deutsche Banken und Bankiers! Zeigt, was Eure glänzende Organisation, Euer Einstuß uf die Kundschaft zu leisten vermag!

Nicht einmal ein Opfer ist es, was von Euch ver⸗ angt wird! Man bietet Euch zu billigem Kurse Wert⸗ apiere von hervorragender Sicherheit mit ausgezeichneter Berzinsung!

Sage Keiner, daß ihm die flüssigen Mittel fehlen! Durch die Kriegsdarlehnskassen ist im weitesten Umfang afür gesorgt, daß die nötigen Gelder flüssig gemacht werden können. Eine vorübergehende kleine Zinsein⸗ huße bei der Flüssigmachung muß heute jeder vater⸗ ündisch gesinnte Deutsche ohne Zandern auf sich nehmen.

ie deutschen Sparkassen werden den Einlegern gegen⸗ ber, die ihre Sparguthaben für diesen Zweck verwenden vollen, nach Möglichkeit in weitherziger Weise auf die Einhaltung der Kündigungsfristen verzichten.

Näheres über die Anleihen ergibt die Bekannt⸗ achung des Reichsbankdirektoriums, die heute an nderer Stelle dieses Blattes erscheint.

Aufgelegt werden, wie wir der Bekanntmachung entnehmen, proz. Deutsche Reichsschatzanweisungen im Gesamtbetrage von iner Milliarde zu 97,50 Proz. sowie eine 5 proz. Deutsche seichsanleihe zu 97,30 Proz. für Stücke, die mit Sperre bis um 15. April 1915 ins Reichsschuldbuch einzutragen sind, und zu 97,50 Proz. für alle übrigen Stücke. Die proz. Reichsanleihe ist bis zum 1. Oktober 1924 unkündbar;

lie Tilgung der deutschen Bchatanweisungen erfolgt durch luslosung von je einer Serie zum 1. Oktober 1918, „April 1919, 1. Oktober 1919, 1. April 1920 und 1. Oktober 920. Die Auslosungen finden im April und Oktober jedes ahres, erstmals im April 1918, statt; die Rückzahlung ge⸗ chieht an dem auf die Auslosung folgenden 1. Oktober bezw. .April. Welcher Serie die einzelne Schatzanweisung an⸗ ehört, ist aus ihrem Text ersichtlich. Zeichnungen für beide nleihearten werden bis 19. d. M., Mittags 1 Uhr, ntgegengenommen. Ueber die Termine der Einzahlungen owie über die sonstigen Einzelheiten der neuen Anleihen ent⸗ ält die im Anzeigenteil der vorliegenden Num ver⸗ ffentlichte Bekanntmachung die näheren Angaben.

Waffen.

(Aus den im Reichsamt des Innern gestellten Nachrichten für andel und Landwirtschaft“.)

Oesterreich⸗Ungarn.

Einfluß der kriegerischen Ereignisse auf Fristen. Termine und das Verfahren. Eine Kaiserliche Verordnung vom 29. August 1914 lautet:

Auf Grund des § 14 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867, R.⸗G.⸗Bl. Nr. 141, finde Ich anzuordnen, wie folgt:

2

81

Durch Verordnung kann der Einfluß der kriegerischen Ereignisse auf den Lauf von Fristen und auf die Einhaltung von Terminen, die durch bestehende Vorschriften oder auf Grund solcher durch die Behörde gesetzt sind, und auf das Verfahren geregelt werden. Insbesondere kann bestimmt werden, inwiefern und in welcher Weise Rechtsnachteile, die durch die Versäumung von Fristen oder Terminen oder sonst infolge der kriegerischen Ereignisse eintreten können, bihr tangehalten und bereits entstandene Rechtsnachteile wieder beseitigt werden. -

§ 2 Diese Kaiserliche Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kund⸗ machung in Wirksamkeit. 8. .

Mit dem Vollzuge sind die beteiligten Minister betraut (Reichsgesenblatt für die im Reichsrat vertretenen König⸗ reiche und Länder vom 1. September 1914 Nr. 227.)

Ausnahme von der Stundung privatrechtlicher Geld⸗ forderungen. Eine von dem österreichischen Justizminister im Ein⸗ vernehmen mit den beteiligten Mintstern erlassene Verordnung vom 25. August 1914 lautet:

8 1

Auf Grund des § 7 der Kaiserlichen Verordnung vom 13 August 1914 wird verordnet:

Die Bestimmungen des § 1 der Kaiserlichen Verordnung vom 13. August 1914 finden weiters keine Anwendung auf G ldforde⸗ rungen für verkaufte Sachen oder gelieferte Weren auf Grund von Verträgen, die vor dem 1. August 1914 abgeschlossen worden sind, wenn die Uebergabe oder Lieferung erst nach dem 31. Juli 1914 be⸗ wirkt worden ist oder bewirkt wird, es sei denn, daß sie vor dem 1. August 1914 vorzunehmen war.

§ 2.

Auf Grund des § 7 der Kasserlichen Verordnung vom 13. August 1914 wird festgestellt, daß unter dem Ausdruck „Grundstücken“ in § 2 Ziff. 3 dieser Kaiserlichen Verordnung auch Häuser zu ver stehen sind. 8

Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Kraft. (Reichsgesetzblatt für die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder vom 26. August 1914 Nr. 223 S. 965)

Frankreich.

Ausfuhrverbote. Durch Verordnung vom 31. Juli 1914 ist die Ausfuhr sowie die Wiederausfuhr aus Zollniederlagen, Transit⸗ lagern usw. für folgende Erzeugnisse und Gegenstände verboten worden: 8

Pferde, Esel, Maulesel, Vieh, Fleisch, Fleischkonserven, rohe und zubereitete Häute

Mehlhaltige Nabrungsemittel aller Art, Futter, Heu, Stroh, Kleie.

Kriegswaffen aller Art, Gewebrhölzer, Geschosse und andere Kriegsmunttion, Zündkapseln, Pulver, Dynamit und ähnliche Spreng⸗ stoffe, Schießbaumwolle, nitrierte Baumwolle, Nitroglycerin usw, Salpeter, Schwefel, Blei, salpetersaures Natron, Abfälle von

Baumwollgarn. Benzol, mineralische Oele, roh, Benzin

were Oele. 8 1 8 Militärische Bekleidungs⸗, Lager⸗ und Ausrüstungsgegenstände,

Pferdegeschirre. 1 8 hfesne und Luftschiffe, Segelschiffe, Dampfschiffe, Schiffe mit

Explosionsmotoren, Schiffsauarüstungegegenstände, Maschinen sowie Arhäan Teile davon für Schiff⸗ und Luftschiffahrt, Maschinen und Apparate für Kälteerzeugung

Kraftwagen aller Art,

Pneumatikreifen und alle rohen oder Lerr. e. Gegenstände für Schiffs⸗, Militär⸗ oder Transport⸗ material.

Ausnahmen von dieser Vorschrift können unter den vom Finanz⸗

minister festzusetzenden Bedingungen bewilligt werden. b Diese Verordnung ist sofort nach Bekanntmachung durch die

Präfekten in Kraft getreten. (Schweizerisches Handelsamtsblatt.)

gereinigt, und

Schweden.

Moratorium. Nach einem sofort in Kraft gesetzten schwedische Gesetze vom 5. August 1914 soll in Fällen, wo vom Könsg nicht ein kürzere Frist festg stellt wird, Aufschub für Bezahlung von solchen Schulden gewährt werden, die vor dem letztgenanten Tage fällig sind bis zum 7. Sepiember 1914; wenn dtie Schuld vor dem genannten Tage fällig ist, bis zum Ablauf eines Kalendermonats von der Ver⸗ fallzeit ab. Während der Aufschubzeit darf die Schuld weder dur Klage vor Gericht noch beim Oberexekutor noch bei Pfändungsbeamten beigetrieben werden; doch soll in Fallen, wo Klage auf Zahlung schon bei Gericht oder beim Oberexekutor anhängig gemacht worden ist, solche Klage unbeschadet dessen, was jetzt vorgeschrieben worden ist, geprüft werden. Auch soll ein Gläubiger während der Aurfschuhzeit nicht berechtigt sein, Antrag auf Konkurseröffnung gegen den Schuldner mit Schulden zu begründen, auf welche der Aufschub sich bezieht. Hat Pfändung schon stattgefunden, oder ist das Eigentum des Schuldners schon in die Konkursmasse gegeben worden, so darf während der Aufschubzeit das Ei entum nicht in anderen Fällen als den im § 40 des Zwangsvollstreckungsgesetzes oder § 48 des Konkurs⸗ gesetzes erwähmen verkauft werden.

Während der Zeit, wo Aufschub für Zahlung von Wechseln ge⸗ währt wird, dürfen Wechsel nicht zur Zahlung vorgelegt oder mangels Zahlung protestiert werden. 1

Ist nach Gesetz oder Verordnung das Recht eines Gläubigers davo abhängtg, daß während einer gewissen Zett Klage anhängig gemach wird oder andere Maß ahmen getroffen werden, und können au Grund dessen, was oben vorgeschrieben worden ist, solche Maßnahmen nicht getroffen werden, so soll dem Gläubiger sein Recht gewahr bleiben, wenn er das, was vorzesch ieben ist, innerhalb eines Kalender monats oder, soweit es sich um die Vorlegung eines Wechsele zu Zablung oder um Wecheelprotest ha delt, spätestens am zweiter Werktage, nachdem der Aufschub für Zahlung von Schalden zu End gegangen ist, vollzieht. Dieses Gesetz bezieht sich nicht auf Schulden die später entstehen, auch nicht auf Steuern und ande e öffentliche Abgabn, mit Ausnahme solcher Abgaben, die im § 11 der König⸗ lichen Verordnung vom 16. Mai 1884 üb r Patente oder im § 9 des Gesetzes vom 5. Juli 1884 über den Schutz lsmarken erwähnt sind. 8

8

Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikett am 9. September 1914.

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier eG der Wagen 8 887

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Nicht gestellt . .

Weitere Erleichterungen im Güt Nach einer der Berliner Handelskammer zugegangenen Mitteilung der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin ist nach Stationen des Eisen bahndirektionsbezirks Bromberg vom 11. September d. J. ab de unbeschränkte Güterverkehr wieder zulässig. In gleichem Umfange ist der Durchgangeverkehr durch den Bezirk Bromberg zugelassen, soweit nicht in hintergelegenen Beztrken weitergehende Beschränkungen bestehen. Ferner sind sämtliche Strecken des Direkti nebezirks Danzig für den beschränkten Privatgüterverkehr und für die Be⸗ förderung von Kohlen wieder frei. 8

Auf eine Anfragedes Londoner Bankhauses Rothschild wegen der Nichtzahlung der Coupons der Brasilianischen Anleihen von⸗ 1895, 1910 und 1911 erwiderte nach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Mitteilung der „Frankf Ztg.“ die brasilianische Re⸗ giterung, sie erwäge einen neuen Finanzplan, der die Besitzer der Obligationen befriedigen werde. Es sei zurzeit der Regierung unmöglich, Gelder zu uͤbersenden, doch könnten sich die Oblt alionäre beruhigen. Die Regierung werde baldmöglichst Näheres über den Plan mitteilen. 8

Um den Verkehr und die Verteilung derjenigen Wollsorten zu regeln, die für Militärtuchfabrikation dienen, hat sich laut Meldung des „W. T. B.“ auf Anregung des Kriegsministeriums die Kriegswollbedarfaktiengesellschaft gebildet. Die Gesellschaft ist keine Erwerbsgesellschaft und darf weder Dividenden noch Liqui. dationsgewinne verteilen. Ihr Aktienkapital beträgt 4 250 000 und ist mit 25 % eingezahlt. Ihre Geschäfteabschluͤsse werden von einer Abschätzungs⸗ und Verteilungskommi sion kontrollitert. Auf-. chtsrat und Vorstand arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich.

des Aufsichtsrats ist Fritz Rechberg⸗Hersfeld. er Londoner Frachtenmarkt will laut Meldung „W. T. B.“ künftig keine deulschen und österreichischen Mitglieder mehr zulassen. 2

Die Wollvereinigung von Bradford beabsichtigt laut Meldung des „W. T. B.“ die nächste Wollaukrion um mindestens einen Monat hinauszuschieben.