“
Befördert: Reichmann. Oblt. d. Res. d. Pion. Bats. Nr. 17 (Stettin), zum Hauptm.; die Leutnants: Geb d. Res. d Pion. Bats. Nr. 10 (1 Hamburg), Lipkow d. Res. d. Pion. Bats. Nr. 16 (Münster), Urban d. Landw. Pion. 1. Aufgeb. (Straßburg), — zu Oblts.; Richter, Vizefeldw. (Stettin), zum Lt. d. Res. d. Pion. Bats. Nr. 2; die Feldwebel: Knopf in d. 2. (immobilen) Landw. Pion. Komp. d. XVII. A. K., Florie, Lausch im Ersatz⸗B. Pion. Bats. Nr. 17, Kreppert im Ersatz⸗B. Pion. Bats. Nr. 1, See. Krautwald im Ersatz⸗B. Pion Bats. Nr. 18, die Vizefeldwebe - Ftehn in d. 2. (immobilen) Landw. Pion. Komp. d. XVII. A. K.,
kitschmann im — B. d. Pion. Bats. Nr. 17, Dommert im Ersatz B. d. Pion. Bats Nr. 1, Gramatzki im Ersatz⸗B. d. Pion. Bats. Nr. 18, — zu Feldwebellts.
Großes Hauptqaurtier, 10. September. v. Zglinicki, Gen. Maj. von d. Armee, zuletzt Abt. Chef, zugeteilt d. Gr. Gen. Stabe, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches m. d. gesetzl. Pens. z. Disp. gestellt. — ¹
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den in die Pfarrstelle zu Salza berufenen Pfarrer Werner, bisher in Alleringersleben, zum Superintendenten zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Isidor Fried⸗ m ang in Glogau den Charakter als Geheimer Justizrat zu verleihen. “
Iustizministerium.
b Dem Landgerichtspräsidenten, Geheimen Oberjustizrat Hahn in Thorn sowie den Amtsgerichtsräten Viebeg in Lötzen und Wohl in Elbing ist die nachgesuchte Dienst⸗ entlassung mit Pension erteilt. 12.
Der Rechtsanwalt Bieda in Strehlen ist zum Notar er⸗ nannt.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Dr. Haußmann aus Charlottenburg bei dem Kammergericht, der Rechtsanwalt Dr. Dünner in Cöln⸗ Mülheim a. Rh. bei dem Landgericht in Cöln, der Land⸗ richter a. D., Handelskammersyndikus von Stoephasius bei dem Amtsgericht in Oppeln, der Gerichtsassessor Dr. Fürth
bei dem Landgericht in Liegnitz, die Gerichtsassessoren Els⸗ berg, Dr. Otto Funck und Dr. Walter Rademacher bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Cöln.
Der Amisgerichtsrat, Geheime Justizrat Marx in
Breslau und der Rechtsanwalt und Notar Wollny in Ohlau
Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Der Regierungsbaumeister Knoetzelein ist von Ruß an die Regierung in Königsberg i. Pr. versetzt worden.
Miiisterium des Innern. 1
Der Präsident des Kuratoriums der Preußischen Renten⸗ versicherungsanstalt in Berlin, Wirklicher Geheimer Ober⸗ regierungsrat von Falkenhayn „ Stellung für den weiteren dreijährigen Zeitrauf „1. Oktober) 1914 bis dahin 1917 bestätigt worden.
Der Regierungsrat Meyher zum Mitgliede des der Sö eeeeeeee. amts ernannt worden. 8 8
Evangelischer Oberkirchenrat.
Sr 8. 8 Dem Superintendenten Werner in Salza ist das
Ephoralamt der Diözese Salza übertragen worden. 1X“
1““ 1
“
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 27 der Preußischen Gesetzsammlung enthält unter
Nr. 11 375 ein Gesetz, betreffend die Einziehung staat⸗
licher Schiffahrtsabgaben durch Gemeinden und Private, vom 2. August 1914.
Berlin W. 9, den 11. September 1914.
Königliches Gesetzsammlungsamt.
Krüer.
8
Nichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 12. September 1914. Seine Majestät der Kaiser und König hat, wie
jetzt bekannt gegeben wird, auf die Meldung von der Ver⸗ nichtung der russischen Narewarmee an den Generalobersten von Hindenburg am 1. September folgendes Telegramm gerichtet:
Ihr Telegramm vom beutigen Tage hat Mir eine unsagbare Freude bereitet. Eine Waffentat haben Sie vollbracht, die, nahezu einzig in der Geschichte, Ihnen und Ihren Truppen einen für alle Zeiten unvergänglichen Ruhm sichert, und, so Gott will, unser teures Vaterland für immer vom Feinde befreien wird. Als Zeichen Meiner dankbaren Anerkennung verleihe Ich Ihnen den Orden pour le mérite und ersuche Sie, den braven, unvergleichlichen Truppen Ihrer Armee für ihre herrlichen Taten Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen. Ich bin stolz auf Meine preußischen Regimenter⸗
Wilhelm I. R.
Der Generaloberst von Hindenburg hat dem „Tag“ zufolge zugleich mit der Bekanntgabe des Kaiserlichen Telegramms
an die von ihm befehligte 8. Armee am Jahrestage von Sedan 8
folgenden Heeresbefehl gerichtet: Soldaten der 8. Armee!
114115““ 8 Die vieltägigen heißen Kämpfe auf den weiten Gefilden zwischen
enstein und Neidenburg sind beendet. Ihr habt einen ver⸗ Sieg über fünf a.meekorps und drei Kavalleriedivisionen errungen Mehr als 60 000 Gefangene, ungezähite Geschütze und Maschinengewehre, mehrere und viele sonstige Kriegsbeute sind in unseren Händen. Die geringen, der Einschließung ent⸗ ronnenen Trümmer der russischen Narewarmee fliehen nach Süden
boten, als die öffentlichen SFertäsles im vorliegenden Falle neben den
ist dieser glänzende Erfolg eurer Marschleistungen und
and, daß ein solcher Schritt der Sparkassen gerade in jetziger Zeit 2 h.hn der Bevölkerung auf die Zahlungsbereitschaft der Spar⸗ kassen nur im höchsten Maße befestigen kann, wie denn viele Spar⸗ kassen schon in den ersten Tagen des Kriegszustandes die gleiche Maßregel bereits mit Erfolg durchgeführt haben. Die für die Rück⸗ zablung der Einlagen nötigen Mittel werden sich die Sparkassen in ihrer überwiegenden Mehrzahl ebenfalls durch Lombardterung ihrer Wertpapiere bei den staatlichen Darlehnskassen beschaffen können. Daß die Leitung der Darlehnskassen die Beleihungsgrenze für Reichs⸗
Sei ajes⸗ önig! 3 1 Es lebe Seine Majestät der Kaiser und König Daß Siaatepapiere neuerdings von bisher 60 % auf 75 %, für andere mündelsichere Wertpapiere auf 70 %
Oberbefehlshaber: von 1 1eee le, ih aa bhe entlichungen der Reichsbank bekannt. 1 “ dei Seeeehen des Deutschen Sparkassenverbandes in
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin und Ihre Erwägung dieser Umstande beschlossen hat, allen Sparkassen den
Königliche Hoheit die Prinzessin August Wilhelm
1 Verzicht auf die Einhaltung der satzungsm sind gestern Abend von Danzig hier wieder eingetroff nr. fuͤr die Fälle der Zeichnung von Krie sanleihe durch die Sparer an-
empfehlen, soweit die einzelne Sparkasse dazu nach ihren wirtschaft⸗ Uüchem Vlehatlaffen irgend in der Lage s darf ich annehmen, daß 5 UI die Sparkassen auch nach dieser Richtung ihre Mitwirkung in weti⸗ as rege, alle ringen 1— dem Gang unser kriegerischen Ereignisse äußert sich, wie „W. T. B.“ meldet, in zahlreichen Zuschriften an die
n dem gewaltigen Kampfe, den e wirtschaftliche Existenz gegen mächtige Feinde ringsum zu führen Pigeo serehe wir siegen, wenn wie bisher so auch fernerhin alle
meister, in denen Vorschläge aller Art gemacht, Anregungen
geboten oder Anfragen allgemeiner Natur gestellt werden.
Jedes im Großen Hauptquartier eingehende Schriftstück wird
Kräfte in voller Einmütigkeit in den Dienst der großen vater⸗ sorgfältig geprüft und der Empfang dem Einsender möglichst
ändi Sache stellen. Wer das tut, kämpft auch daheim für 3 1S. Veesich, für Kaiser und Reich, und sichert die glänzenden
bestätigt; ein näheres Eingehen auf den sachlichen Inhalt der
Schreiben liegt aber außerhalb jeder Möglichkeit.
Erfolge, welche unseren tapferen Truppen draußen mit den Waffen Dagegen können die noch weit zahlreicher im Großen
.“ Ausschuß des Deutschen Sparkassenverbandes ist in ein⸗ Hauptquartier einlaufenden Anfragen nach dem Aufenthalt oder dem Verbleib einzelner Angehöriger unserer Millionen⸗
mütigem, von vaterländischer Begeisterung getragenen Beschlusse Mensegangen. Ich vertraue, daß alle öffentlichen Sparkassen dem an sie ergangenen Rufe zur Mitarbeit folgen werden. heere leider nicht beantwortet werden, auch wenn ersteren, wie 8I. das oftmals geschieht, Briefmarken oder Antwortkarten beigelegt Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von sind. Derartige Anfragen müssen, wie das der Oeffentlichkeit Kessel, macht folgendes bekannt: bereits mehrfach bekannt gegeben, an das „Zentral⸗Nachweis⸗ Auf Grund des §, 9 des Gesetzes Bureau“ in Berlin (Dorotheenstraße) gerichtet werden, bei dem vpom 4. Juni 1851 alle Nachrichten über den Abgang auf der Front zusammen⸗ und der Provinz Brandenburg im Interesse der öffentlichen Ordnung fließen. Es würde dankbar empfunden werden im Interesse der und Sicherheit während des Kriegezustandes: veweivelken angespannten Arbeitstätigkeit des einzelnen, wenn der Strom — Beslden Heperdung, vman q übhnss Mea⸗ t. ür Et ch dieser Richtung nachlie 1““ ümmer Lindesversicherungganstalt oder einer anderen öffentlichen Körper⸗ “ 8 chaft ist es verboten, unrichtige oder unvollständige Angaben über den ersonenstand, das Vermögen, das Einkommen oder andere für die Bewilligung der te tcen oder Beihilfe erhebliche Tatsachen und
Rechtsverhältnisse zu machen. 8 “ diesem Verbote wissentlich falsche oder unvoll⸗ ständige Angahen gegenüber den Behörden oder den von diesen mi der erforderlichen Ermittlung beauftragren Personen macht, wird mi t Gefängnis bestraft. Dieses Verbot tritt sofort mit der Ver⸗
kündung in Kraft. 8 gen 9 8 18 111.“ WEEööö 8 Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ veröffentlicht den nachstehenden Bericht des belgischen Gesandten in St. Petersburg über die politische Lage vor Aus⸗ bruch des Krieges und die Bemühungen Deutschlands um die Erhaltung des Friedens: 5
Am 31. Juli d. J. wurde in Berlin ein Brief mit folgender Adresse zur Post gegeben:
e“ „Madame Costermans. 107 Rue Froissard. Bruxelles. Belgiqqne.... Da bekanntlich am gleichen Tage das Reichsgebiet in Kriegszustand erklärt wurde und damit die Bestellung von Privatbriefen nach dem Auslande aufhörte, ist der Brief mit
Nichst Gott dem Herrn Opferfreudigkeit, euren unübertrefflichen eurer hervorragenden Tapferkeit zu danken.
Ich hoffe, euch jetzt einige Tane wohlverdienter Rube lassen zu können. Dann aber gebt es mit frischen Kräften wieder vorwärts mit Gott für Kaiser, König und Vaterland, blis der letzte Russe
unsere teuere, schwergeprüfte Heimatprovinz verlassen hat und wir unsere sieggewohnten Fahnen in Feindesland hineingetragen ha en!
Volkskreise durchdringende Interesse an
über den Belagerungsinstand
“ 8 Die Kommission der Gumbinner Regierung, noch hier (Wilhelmstraße 68 II) befindet, beschäftigt sich, wie „W. L. B.“ meldet, lediglich mit der Ermittelung russischer Grausamkeiten und Greueltaten der Kriegführung. Sie ist aber nicht Auskunftstelle über den Verbleib gesuchter Personen. Wenn sie auch bisher Anträge auf Einstellung solcher Personen in die Vermißtenlisten auf⸗ genommen hat, so ist doch darauf hinzuweisen, daß es zweck⸗ mäßiger ist, und Anträge an die zuständigen Land⸗ ratsämter (für Berlin das Polizeipräsidium, zu richten, deren derzeitiger Aufenthaltsort in den Blättern hinreichend bekannt gemacht ist.
Wiederholt wird auch bei dieser Gelegenheit darauf hin⸗ gewiesen, daß es dringend erwünscht ist, daß Grausamkeiten der russischen Kriegführung der Kommission bekannt gegeben werden, und daß Personen, die hiervon Kenntnis haben, sich zu ihrer Vernehmung bei der Kommission einfinden. 8
Für die Abbeförderung von Angehörig eind⸗
bb aa8e wailung der tbecgis rnu⸗ sinhd gozußtendn d “ eteten Mitieilung des ufgabepostamt wieder zugestellt warden. Der Brief blieb dor in den aüg; Für den Landes⸗ 89 e nach wee der vorgeschriebenen Frist durch n die Kommandankin Berlin, für die übrigen die Kaiserliche Oberpostdirektion in Berlin zur 1 des Brandenburg das stellvertretende General⸗ Absenders amtlich geöffnet. In dem äußeren Briefum kommando III. Armeekorps. befand sich ein zweiter mit der Adresse: — Dahin gehende Anträge sind “ dorthin und „Son Kxcellence Monsieur Davignon nicht an das Oberkommando zu richten. v1111““ Ministre des Affaires Etrangères. b “ Da auch auf diesem Umschlage der Absender nicht an⸗ gegeben 8 Fürg. 1. ebenfalls geöffnet. Es fand sich in ihm ein amtlicher Bericht des Königlich belgischen Geschäfts⸗ trägers in St. Petersburg, Herrn B. de [Escaille, über die dortige politische Lage am 30. Juli d. J., der im Hinblick auf seine politische Bebeutung von der Kaiserlichen Oberpostdirektion dem Auswärtigen Amte zugestellt wurde. 1““ Der Wricht witets 16*— Belgische Gesandtschaft. 11““ St. Petersburg. v1156“ 795/⁄1402. 8 1““ Die politische Lage. 8 An
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Der Minister des Innern von Loebell erläßt an sämt⸗ liche öffentliche Sparkassen der Monarchie folgenden Aufruf: Wie durch die Veröffentlichungen in der Presse bekannt ist, hat das Reichsbankdirektorim in diesen Tagen die ersten Kriegsanletben zur Zeichnung aufaelegt. Die Kriegsanlelhen sind die wirtschaftliche Rüstung für die Durchführung des Kampfes, den alle großen und kleinen Neider um Deutschlands Hröße unserem Vaterlande aufge⸗ zwungen haben zu dem ausgesprochenen Zwecke seiner politischen und wirtschaftlichen Vernichtung
Während unsere braven Truppen draußen einen Sieg nach dem anderen erringen, erwächst für jedermann daheim die vaterländische Pflicht, an dem Ausbau unserer wirtschaftlichen Kriegsrästung, welche in erster Linie auf die Beschaffung der gewaltigen, für die Krieg⸗ führung notwendigen Mittel abzielt, jeder an seinem Teile nach Kräften und Vermögen mitzuwirken. .
Die Kriegsanleihen, welche zu diesem Zwecke aufgelegt sind, muten. niemandem ein Opfer an Geld oder Vermögen zu. Sie bieten im Gegenteil bei einem Zinsfuß von 5 %, der sich tatsächlich durch die Ausgabe unter dem Nennwerte noch um ein weniges erhöht, eine sehr günstige Kapitalsanlage, die gleich⸗ zeitig durch die Garantie des Deutschen Reiches absolute Sicher⸗ heit gewährt. Die Ausgabe der Anleihen in Stücken von 100 ℳ aufwärts gibt jedem, der auch nur über bescheidene Mittel oder über ein 8eaesfeg g Guthaben bei Sparkassen oder anderen Geld⸗ und Kreditinstituten verfügt, die Möulichkeit, durch Erwerb eines entsprechenden Anteils der Kriegsanleihe di⸗ Wehrkraft des Vaterlandes nn seirtes 22 gkeichtetto der hohen Verzinsung einer sicheren Kapitalsanlage zu genießen.
Pg. zskentlichen Sparkassen fällt hierbei, wie der Ausschuß des Deutschen Sparkassenverbandes durch Beschluß vom 4 d. M. unter einmütiger Würdigung der großen vaterländischen Interessen der Sache anerkannt hat, eine bedeutsame Mitwirkung in doppelter Richtung zu.
Die Svparkassen werden einmal in der Lage sein, mit hren eigenen Mitteln sich an der Zeichnung auf die Kriegsanleihen zu be⸗ teiligen, wozu sie durch Lombardierung ihrer Wertpapiere bei den staatlichen Darlehnskassen die zur Einzahlung auf die Kriegsanleihe erforderlichen Beträge flüfsig machen können; die Sparkassen gewinnen in dem Erwerb von Kriegsanleihen eine mündelsichere, hochverzinsliche und liquide Vermögensanlage, die den Anforderungen des Gesetzes vom 23. Dezember 19125 über die Anlegung der Sparkassenbestände
1 und 2 voll entspricht. 3 5⸗ Gleichzeitig werden die Sparkassen im vaterländischen Interesse auch dabei mitwirken müssen, ihren Einlegern die; eichnung auf die Kriegsanleihen nach Kräften zu ermöglichen. Dies ist umsomehr ge⸗
Angelegenheiten.
Herr Minister! 1
Der gestrige und vorgestrige Tag vergingen in der Erwartung von Ereignissen, die der Kriegserklärung Oesterreich Ungarns an Serbien folgen mußten. Die widersprechendsten Nachrichten wurden verbreitet, ohne daß es möglich gewesen wäre, bezüglich der Absichten der Kaiserlichen (russischen) Regierung Wahres von Falschem genau zu unterscheiden. Unbestreitbar bleibt nur, daß Deutschland sich hier ebenso sehr wie in Wien bemüht hat, irgend ein Mittel zu finden, um einen allgemeinen Konflikt zu vermeiden, daß es dabei aber einerseits auf die feste Entschlossenheit des Wiener Kabinetts gestoßen ist, keinen Schritt zurückweichen und andererseits auf das Mißtrauen des Petersburger Kabinetts gegenüber den Ver⸗ sicherungen Oesterreich⸗Ungarns, daß es nur an eine Bestrafung, nicht an eine Besitzergreifung Serbtens denke.
Herr Sasonow hat erklärt, daß es für Rußland unmöglich sei, sich nicht bereit zu halten und nicht zu mobtlisieren, daß aber diese Vorbereitungen nicht gegen Deutschland gerichtet seien. Heute morgen kündet ein offizielles Communigqué an die Zeitungen an, daß „die Reservisten in einer bestimmten Anzahl von Gouvernements zu den Fahnen gerufen sind“. Wer die Zurückhaltung der offiziellen russischen Communigq 468 kennt, kann ruhtg behaupten, daß überall mobilgemacht wird. b
Der deutsche Botschafter hat heute morgen erklärt, daß er am Ende seiner seit 1. 66cn 18des Ausgleichsbemühungen angelangt sei un aß er kaum noc . veeg. habe. Wie mir eben mitgeteilt wird, hat sich auch der englische Botschafter im gleichen Sinne ausgesprochen. England hat letzthin einen Schiedsspruch vorgeschlagen. Herr Sasonow antwortete: „Wir selbst haben ihn Oesterreich-Ungarn vorgeschlagen, es hat den Vorschlag aber zurückgewiesen.“ Auf den Vorschlag einer Konferenz hat Deutschland mit dem Vorschlage einer Are eccsnt zwischen den Kabinetten geantwortet. Man möchte sich wahrhaftig fragen, ob nicht alle Welt den Krieg wünscht und nur versucht, die Kriegs⸗ erklärung noch etwas hinauszuschieben, um Zeit zu gewinnen.
England gab anfänglich zu verstehen, daß et sich nicht in einen Konflikt hineinziehen lassen wolle Sir Gzorge Buchanan sprach das offen aus. Heute aber ist man in St. Petersbung sest davon über⸗ zeugt, ja man hat sogar die Zusicherung, daß England Frankreich beistehen wird. Dieser Beistand fällt ganz außerordentlich ins Gewicht und hat nicht wenig dazu beigetragen, der Kriegspartei Oberwasser
Banken zu Vermittlungsstellen für die Entgegennahme von Zeich⸗ nungen auf die Kriegsanleihen bestellt sind und es im Interesse ihres Ansehens sehr unerwünscht sein würde, wenn sie binsschtlich dieser Mirwirkung versagen sollten. Um den Sparein die Ze chaung zu er⸗ möglichen, wird aber von den S arkassen tunlichst allgemein, soweit es die wirtschafe’lichen Verbältnisse der einzelnen Spa kasse irgend ge⸗ statien, auf die Innehaltung der satzungsmäßigen 1 für Rückzahlung der Sparelnlagen verzichtet werden müssen, da die meisten Svarer für die in Kriegsanleihe anzulegenden Beträge auf
über die Grenze. Die russische Wilnaarmee hat von Königeberg her den Rückzug angetreten.
ihre Sparkassenguthaben werden zurückgreifen mössen. Es legt auf ver l zu verschaffen.
äßigen Künditgungsfristen 1
bestimme ich für das Gebiet der Stadt Berlin
Fim postalischen Vermerk „Zurück wegen Kriegszustand“ dem
Seine Exzellenz Herrn Davignon, Minister der auswärtigen
5
Die russische Regierung hat in den letzten Tagen allen serben⸗ dlichen und österreich⸗feindlichen Kund e freien 882 ge⸗
und hat in keiner Weise versucht, sie zu ersticken. In dem terrate, der gestern früh stattfand, machten 1 noch Meinungs⸗ jedenheiten geltend; die Bekanntgabe der Mobilisierung wurde zoben, aber seitdem ist ein Umschwung eingetreten, die Kriegs⸗ hat die Oberhand gewonnen und heute früh um 4 Uhr wurde Mobilmachung bekannt een. Die Armee, die sich stark fühlt, ist voller Begeisterung und het große Hoffnungen auf die außerordentlichen Fortschritte, die em japanischen Kriege gemacht worden sind. Die Marine ist der Verwirklichung ihres Erneuerungs⸗ und Reorganisations⸗ gnoch so weit entfernt, daß mit ihr wirklich kaum zu rechnen Darin eben liegt der Grund, warum die Zusicherung des eng⸗ Beistands eine so große Bedeutung gewann. Wie ta bie E . SJ.-e Fei 82 Seneüre (T. 10), t jegliche Hoffnung auf eine frie e Lösung dahin 8 ist die Ansicht der diplomatischen Kreise. G WB“ Für mein Telegramm habe ich den Weg via Stockholm über Corcisk Cabel benutzt, da er sicherer ist als der andere. Diesen öt vertraue ich einem Privatkurier an, der ihn in Deutschland ost geben wird.
Genehmigen Sie, Herr Miuister, die Versichecung meiner größten
enheit. (gez.) B. de l'Escaille. e19n gerbnast ecstt bemerkt hierzu: nsere Feinde erklären heute, verleumderisch und unter geflissent⸗ Verdrehung der wahren Tatsachen, aller Welt, die Pbecaf der entente hätten bis zum letzten Augenblicke nur die Erhaltung Zeltfriedens im Auge gehabt, seien aber durch Deutschlands es, jede Verständigung unmöglich machendes Verhalten zum gezwungen worden; Deutschland habe eben in seiner wilden S unter allen Umständen den Krieg gewollt. Dem⸗ iber ist das vorliegende Dokument als Beweis dafür wertvoll, an in diplomatischen Kreisen St. Petersburg noch am 30. Juli, 2 Tage vor der deutschen Mobilmachung, die Ueberzeugung Deutschland habe sich sowohl in Wien wie in St. Petersburg ößte Mühe gegeben, den österreichisch⸗serbischen Konflikt zu zeren und den Ausbruch eines allgemeinen Weltbrandes zu ver⸗ .Es ist ferner wertvoll als Beweis dafür, daß dieselben Kreise damals überzeugt waren, England habe durch die Zusicherung, de in einem etwaigen Kriege nicht neutral bleiben, sondern eich gegen Deutschland beistehen, der russischen Kriegspartei den gestärkt und damtt wesentlich zur Provozterung des Krieges agen. Und schließlich ist dieses Dokument auch noch deshalb e von Interesse, weil sein diplomatischer Verfasser seimner Re⸗ g berichten zu sollen glaubte, er halte die Versicherungen Ruß⸗ nur in einzelnen Gouvernements würden die Truppen zu den vnasx eine allgemeine Mobilmachung finde aber nicht statt, chwindel.
lle Anzeichen deuten darauf hin, daß die öffentliche
Öung Englands immer energischer eine kräftige
on der englischen Flotte fordert, um die Minen⸗
in der Nordsee zu beseitigen. Dazu mag auch der ind beitragen, daß die Ursache des Untergangs der anic“ noch immer nicht bekannt und daß man arg⸗ ch geworden ist, da die Admiralität neuerdings versucht, eerlust des „Pathfinder“ auf eine andere Ursache als line zurückzuführen.
e deutschen Minen scheinen also der englischen iralität doch ernstlich zu schaffen zu machen, umsomehr, sie die von der englischen Admiralität behauptete Untätig⸗
er deutschen Flotte in einem anderen Lichte erscheinen
n der am 11. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staats⸗ rs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar⸗ g des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Be⸗ achung, betreffend das Verbot des vorzeitigen Schlachtens ieh, die Zustimmung erteilt. .
die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ teuerwesen, für Handel und Verkehr, für Justizwesen ür Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ gteuerwesen und für Justizwesen sowie der Ausschuß für nd Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ die 21. und 22. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten Sie enthalten die 23. Verlustliste der preußischen e, die 7. Verlustliste der bayerischen Armee, . Verlustliste der sächsischen Armee und die nd 13. Verlustliste der württembergischen Armee.
ine neue österreichische Verlustliste ist erschienen. iegt, wie die übrigen bisher erschienenen Listen in der ftsstelle des Deutsch⸗Oesterreichisch⸗Ungarischen Wirt⸗ verbandes, Berlin W., Karlsbad 16, wochentäglich während eeit von 11 bis 1 Uhr Vormittags und 4 bis 6 Uhr ittags zur Einsicht aus.
“
Pachsean.. 6
zeine Majestät der König hat, wie „W. T. B.“ für die Dauer der Verwendung des Kriegsministers, alleutnants von Carlowitz in einer Feldstelle den General⸗
8 von Wilsdorf zum stellvertretenden Kriegsminister
Württemberg. eine Majestät der König hat, dem „Staatsanzeiger“ „durch Allerhöchste Order vom 10. d. M. den General fanterie und Generaladjutanten von Marchtaler unter ung in seiner Stellung als Kriegsminister zum stell⸗ enden kommandierenden General des XIII. württem⸗ hen Armeekorps ernannt.
8
Oesterreich⸗Ungarn.
er Kaiser Franz Joseph hat gestern vormittag den
en Botschafter von Tschirschky und Bögendorff
dienz empfangen. Der Botschafter überreichte dem
chen im Auftrage des Deutschen Kaisers die Insignien kürzlich verliehenen Ordens Pour Ile mérite.
Großbritannien und Irland. 8 8 ser „London Gazette“ vom 9. September entnehmen wir
stellung der bisherigen Operationen des englischen Expeditionsheeres: öö nahmen am 22. August eine Stellung von Ath über Mons bis Binche ein. Nach den Mitteilungen des französi⸗ schen Hauptquartiers nahm ich an, daß sch böchstens zwei deutsche Armeekorps vor meiner Front hätte. Unsere Stellung war vor⸗ üglich. Am Abend des 23. August erhielt ich vom General Joffre die unerwartete Meldung, daß drei deutsche Armeekorps gegen meine Front vorgingen und ein weiteres Korps eine Umgebungs⸗ bewegung von Tournay aus ausführte. General Joffre teilte ferner mit, daß die französische Armee, die zur Rechten der Engländer stand, sich zurückziebe. Infolgedessen enischloß ich mich, auf eine vorher erkundete Stellung zurückzugehen, die sich von Maubeuge westlich nach Zenlam und süröstlich von Valenciennes ausdehnte. Die ganze Nacht hindurch fanden auf der gesamten Linie Kämpfe statt. Der Rückzug wurde am 24. August unter fortwährenden Gefechten erfolgreich aus⸗ geführt. Da die französischen Truppen noch immer zurück⸗ gingen, hatte ich, abgesehen von der Festung Maubeuge, keine Unterstützung, und die entschlossenen Versuche des Feindes, meine linke Flanke zu umgehen, überzeugten mich, daß der Feind die Absicht hatte, mich gegen Maubeuge zu drängen, um mich zu umzingeln. Ich glaubte keinen Augenblick verlieren zu dürfen, mich auf eine andere Stellung zurückzuziehen Diese Bewegung war gefahrvoll und schwierig, nicht nur wegen der überlegenen Kräfte vor meiner Front, sondern auch infolge der Erschöpfung meiner Truppen. Der Rückzug begann am 25. August früh nach einer Stellung nahe Le Cateau. Obwohl die Truppen Befehl hatten, Cambrai, Cateau und Landrecies zu besetzen und die Stellung am 25. August in aller Eile vorbereitet und ver⸗ schanzt worden war, hatte ich doch ernste Zweifel, ob es klug sei, dort stehen zu bleiben und zu kämpfen, da ich Mitteilung von der ständig wachsenden Stärke des Feindes erhalten hatte. Ueberdies dauerte der Rückzug der Franzosen auf meiner Rechten an. Ich ent⸗ schloß mich daher, weiter zurückzugehen, bis ich ein gewichtiges Hindernis, wie die Somme oder Oise, zwischen die britischen Truppen und den Feind bringen und meinen Truppen Gelegenhett zum Aus⸗ ruhen und zur Reorganisation geben könnte. Ich wies daher die Korpsbefehlahaber an, so bald wie möglich auf die Linie Vermond —St. Quentin —Rlbemont zurückzugehen. Am 25. August wurden wir auf dem Marsche den ganzen Tag über vom Feind bedrängt, der seine Angriffe auf die erschöpften englischen Soldaten noch spät in der Nacht fortsetzte. Während der Kämpfe am 23. und 24. August ersuchte ich den General Sordet, der drei französische Kavalleriedwisionen befehligte, um Unterstützung. Sordet leistete zwar wertvolle Hilfe, war aber am 26. Auguft, dem kritischsten Tage, infolge der Erschöpfung seiner Pferde nicht mehr im⸗ stande, ung zu unterstützen. Am 26. August wurde es bei Tages⸗ anbruch offenbar, daß der Feind seine Hauptkraft gegen den linken Flügel unserer Stellung richtete, der von unserem 2. Armeekorps gebildet wurde, und der General Smith Dorrien meldete, daß er sich unter einem solchen Angriff nicht zurückziehen könne, wie ihm befohlen worden war. Es war unmglich für mich, Smith Dorrien zu unterstützen. Aber die Truppen zeigten eine prächtige Haltung gegenüber dem schrecklichen Feuer. Endlich wurde eg offenbar, daß, wenn eine vollständige Vernichtung vermieden werden sellte, der Rüchug versucht werden mußte und es wurde um 3 ½ Uhr Nachmittags der Befehl gegeben, ihn zu beginnen. Die Be⸗ wegung wurde durch die hingebendste Unerschrockenheit und Ent⸗ schlossenheit seitens der Artillerte, die selbst ziemlich gelitten hatte, ge⸗ deckt und das schöne Eingreifen der Kavallerie leistete wesentliche Hilfe bei der Vollendung der sehr schwierigen und gefährlichen Operationen. Glücklicherweise hatte der Feind selbst zu schwer gelitten, um die Verfolgung energisch durchzuführen. Ich kann diesen kurzen Bericht über die ruhmvolle Haltung der britischen Truppen nicht schließen, ohne hohe Anerkennung den wertvollen Diensten Smith Dorriens zu zollen, der den linken Flügel der Armee am 26. August rettete.
— Unter der Spitzmarke „Schnelligkeit, Schnelligkeit“ schreibt der „Daily Telegraph“: Ihe gg
Arbeit, brütische Handelsschiffe zums im Atlantischen Ozean noch fortsetzen, trihztem me on 24 englischen Kreuzern und außerdem von zahlreschen französischen Schiffen verfolgt werden, zeigt den Wert der Schnelligkeit. Viele Jahre lang hat Deutschland schnelle Kreuzer gebaut und es besitzt 8 neun, die eine chnelligkeit von über 27 Knoten haben. Seit Ersparnisse in der britischen Martne gemacht werden mußten, um eine Parlaments⸗ mehrheit zu befriedigen, hat sich die Admtralität so gut wie möglich mit älteren und langsameren Schiffen behelfen müssen. Sie datieren von einer Zeit vor der Erfindung der Schiffsturbine. Der Krieg hat uns daher wohl mit einer starken Ueberlegenpeit von Kreuzern gefunden, aber kaum einer läuft schneller als 25 Knoten, die meisten langsamer. Es gibt keinen englischen Kreuzer im Atlantischen Ozean, dem die deutschen Kreuzer nicht entfliehen könnten. Unsere Geschäftsleute müssen nun unter diesem Mangel leiden. Italien.
Dem „Giornale dei Lavori publici“ zufolge bereisen Vertreter des englischen Handels und der englischen Industrie gegenwärtig Italien, um deutsche Häuser durch Unterbietungen bis zu 20 Prozent zu verdrängen. Auch die
Gründung einer Bank mit englischem Kapital sowie eines Aus⸗ kunftsinstituts werde vorbereitet. v““
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Belgien. “ 6
Der Generalgouverneur von der Fost hat, Blätter⸗ meldungen zufolge, in Brüssel nachstehenden Anschlag verbreitet: Seiner Majestät dem Deutschen Katser hat es gefallen, mich nach der Einnahme des größten Teils des belgischen Bodens zum General⸗ gouverneur von Belgien zu ernennen. Ich habe den Sttz der all⸗ gemeinen Regierung nach Brüssel gelegt, und zwar in das Ministerium für Kunst und Wissenschaft. Im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers ist eine bürgerliche Behörde hinzugefügt worden, die ihren Et⸗ im. teeen hat und deren Vorsteher Exzellenz von andt ist.
Die deutschen Truppen setzen ihren Siegeszug in Frankreich fort. Meine Aufgabe ist es, Ruhe und Ordnung in Belgien zu handhaben. Jede feindliche Handlung von seiten der Ein⸗ wohner, jeder Plan, um Verbindungen mit Deutschland zu zerstören, Bahnen, Telegraphen und Telephone zu beschädigen, werden auf das strengste bestrast. Jeder Versuch eines Aufstandes wird auf das rücksichtsloseste unterdrückt werden. Es ist die Härte des Krieges, daß bei Bestrafungen von feindlichen Handlungen außer den Schuldigen auch Unschuldige getroffen werden. Um so mehr ist es Pflicht aller verständigen Bürger, einen Druck auf alle übel⸗ wollenden Elemente der Bevölkerung auszuüben, um diese nieder⸗ zuhalten, von jeder Handlung gegen die öffentliche Ordnung zurück⸗ zuhalten. Die belgischen Bürger, die friedlich ihrem Geschäfte nach⸗ gehen, werden von seiten der deurschen Truppen und der Regierung nichis zu befürchten haben. So viel als möglich muß der Handel wiederhergestellt, müssen die Fabriken wieder arbeiten, und muß die Ernte hereingeholt werden.
Bürger Belgtens! Ich verlange von niemandem, seine vater⸗ ländischen Gefühle abzuschwören, aber ich erwarte von allen eine verständige Unterwerfung und einen vollkommenen Gehorsam unter die Befehle des Generalgouverneurs. Ich rufe Euch auf, Vertrauen zur Regierung zu haben. Diesen Aufruf richte ich besonders an die Staats⸗ und Gemeindebehörden, die auf ihrem Posten geblieben sind. Je mehr der Aufruf befolgt wird, desto mehr dient Ihr Eurem Vaterlande.
Gegeben Brüssel, 2. September 1914.
Agende, vom Feldmarschall French herrührende Dar⸗ v“ 88
Die Pachricht, daß fünf schnelle peutsch, Kreuzer .—) b Sinkebohhu bringe ne Um die zurzeit berrschende Arbeitslosigkeit nach Mäglichkeit
8
er Südafrikanischen Union, General Botha hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ im Par⸗ lament beantragt, den König zu ersuchen, dem König der Belgier die Bewunderung und das Mitgefühl für das belgische Volk zum Ausdruck zu bringen. Botha erklärte sodann, da das Reich sich im Kriegszustand befindet, stehe auch Südafrika m Kriegszustand mit dem gemeinsamen Feinde.
Krriegsnachrichten.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Berlin, 11. September. (W. T. B.) Das 22. russische Armeekorps (Finland) hat versucht, über Lyck in den Kampf in Ostpreußen einzugreifen. Es ist bei Lyck geschlagen worden.
Wien, 12. September. (W. T. B.) Amtlich wird be⸗ kannt gegeben: 10. September, Abends: Die Schlacht bei Lemberg dauert an. Unser Angriff gewinnt allmählich an Raum. Die Nachrichten vom südöstlichen Kriegsschauplatze lassen erkennen, daß Teile der serbischen Armee, während wir die Drina überschritten, in Syrmien einbrachen, wo die Abwehr eingeleitet worden ist. 11““ Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: 8 von Hoefer, Generalmasor.
Berlin, 12. September. (W. T. B.) Bis 11. Sep⸗ tember waren in Deutschland rund 220 000 Kriegsgefangene untergebracht. Davon sind Franzosen: 1680 Offiziere, 86 700 Mann, Russen: 1830 Offiziere, 91 400 Mann, Belgier: 440 Offiziere, 30 200 Mann, Engländer: 160 Offiziere, 7350 Mann. Unter den Offizieren befinden sich zwei französische Generale, unter den Russen zwei kommandierende und dreizehn andere Generale, unter den Belgiern der Kommandant von Lüttich. Eine große Zahl weiterer Kriegsgefangener befindet sich im Transport zu den Gefangenenlagern.
Berlin, 11. September. (W. T. B.) Nach englischen Nachrichten hat in der Nähe des Songwe⸗Flusses, an der Grenze von Deutsch Ostafrika und Britisch Njassa⸗ land, zwischen deutschen und englischen Truppen ein Kampf stattgefunden, bei dem auf beiden Seiten mehrere Europäer gefallen sind. Aus gleicher Quelle wird auch von Toten und Verwundeten in Kamerun berichtet. Eine amtliche Be⸗ stätigung liegt bisher nicht vor.
“ Parlamentarische Nachrichten.
Das Mitglied des Herrenhauses Staatsminister Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen, Fideikommißbesitzer in Kleinballhausen, ist nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Erfurt am 11. d. M. gestorben.
8. Wohlfahrtspnege “ uildern, haben der Verband märkischer Arbeitsnachweise, die Handelskammer, die Handwerkskammer und die Aeltesten der Kaufmannschaft in Berlin, die Vereinigung der deutschen Arbeitgeber⸗ verbände, der Zentralverband deutscher Industriellen, der Verband der Baugeschäfte, der Verband Berliner Metallindustriellen, der Verband der deutschen Gewerkvereine, die Berliner Gewerkschaftskommission, der Verband christlicher Gewerkschaften, der Verband katholischer Arbeitervereine, der Zentralverein für Arbeitsnachweis in Berlin und die öffentlichen Arbeitenachweise der Vororte sowie Pots⸗ dams einmütig beschlossen, die folgenden Maßnahmen zu empfehlen: 1) Soweit irgend möglich, soll die Arbeitsschicht in zwet Teile zerlegt werden, damit die doppelte Anzahl von Arbeitern beschäftigt werden kann. Auch beschränkter Verdienst schützt vor der .e Not. Ueberstunden dürfen nur dann verlangt werden, wenn aus technischen Gründen eine Teilung der Schicht unmöglich ist. Die Arbeitgeber werden dringendst gebeten, die etwaigen Unbequemlichkeiten, welche mit einer Teilung der Schicht verbunden sind, auf sich zu nehmen, weil nur durch diese Maßnahme eine erhebliche Vermehrung der Arbeitsgelegenheit geschaffen werden kann. Hierdurch wird gleichzeitig die Gesundheit der Arbeiter ge⸗ schont und ihre Leistungsfähigkeit gehoben. 2) Alle Arbeitgeber werden dringendst geberen, die bei ihnen beschäftigten Arbeitskräfte sämtlich möglichst lange weiter zu beschäftigen, wenn auch bei beschränkter Arbeitezeit und geringerem Arbeitsverdienst. Arbeitskräfte sind nur im äußersten Notfalle zu ent⸗ lassen. 3) Alle Behörden, öffentliche Körperschaften und sonstige Verbände wie Privatpersonen werden dringendst gebeten, die bereits geplanten Bauten und sonstigen Arbeiten, soweit Mittel ur Verfügung stehen, ausführen zu lassen. Neue Aufträge sind nach Möglichkeit zu erteilen. 4) Um keine Verwirrung auf dem Arbeitsmarkt hervorzurufen, werden alle Arbeitgeber dringendst gebeten, ihren gesamten Bedarf an Arbeitskräften, soweit nicht von vornherein einer der grnaunten Arbeitsnachweise in Betracht kommt, in Zweifelsfällen der von den oben genannten Korporattonen und Verbänden errichteten Zentralauskunftsstelle der Arbeitsnachweise in Berlin C. 54, Gormannstraße 13 (Fernsprecher: Amt Norden 3791 bis 3797), anzumelden. Von e Stelle aus werden den Arbettgebern diejenigen Arbeitsnachweise bezeichnet werden, welche für die Be⸗ schaffung der gewünschten Arbeitskräfte in Frage kommen. 8
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Die Einnahmen der Landesversicherungsanstalt Berlin aus Beitragsmarken für den Monat August, den ersten Monat während des Krieges, betrugen rund 1 100 000 ℳ, das sind nur 126 000 ℳ weniger als für den gleichen Monat des Vorjahres. Fast ebenso, wenn nicht günstiger, liegen die Verhältnisse bei der Landesversicherungsanstalt Brandenburg. Das Ergebnis kann außerordentlich überraschen, da man die Mindereinnahme weit höher geschätzt hatte. Es kann eine günstige Deutung für die Lage des Großberliner Arbeitsmarktes zulassen, doch wird man die Ein⸗ nahmen für den Monat September abwarten müssen, ehe man be stimmte Schlußfolgerungen ziehen kann, da möglicherweise für de Monat August besondere, außerhalb des Arbeitsmarktes liegende V hältnisse das Ergebnis beeinflußt haben können.
Ueber die Fürsorgemaßnahmen, die die Hamburg Amerika⸗Linie infolge des Krieges für ihre Angestellten ge⸗ troffen hat, berichtet „W. X B.“: Die Bureauangestellten, die Kapitäne und alle in Offiziersrang stehenden Seeleute erhalten
soweit sie einberufen und ledig sind, das volle Gehalt bis zum 1. Oktober. Die nicht einberufenen Ledigen, die Familien der einbe⸗
rufenen Verhefrateten und die nicht einberufenen Verheirateten er.
Der Generalgouperneur von der Goltz, Feldmarschall.
halten die Gehälter fortgezahlt mit Abzüögen, die bei einem Gehalt