Nr. 74 des herausgegeben im inisterium der öffentlichen Arbeiten, vom 16. September 1914, bat folgenden Inhalt: Die natürlichen Fluß⸗ formen als Folge gesetzmäßiger Querneigungen und Querschwingungen des Wasserspiegels. — Vermischies: Fünfzigjähriges Dienstzubtläum des Wirklichen Gebeimen Rats, Exzellenz DerIn Karl Wichert. — Eisenbahnfachwissenschaftliche Vorlesungen in Preußen. — Bücherschau.
„Zentralblatts der Baubverwaltung“,
“
bezirk Dortmund“ berechnet. Danach
Statistik und Bolkswirtschaft.
Der Kohlenverbrauch in Deutschland und e anderen Ländern im Jahre 1913
ist z9 Grund der amtlichen Statistiken über die Kohlengewinnung,
rr und ⸗ausfuhr der verschiedenen Staaten im neuesten „Jahres⸗
bericht des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamts⸗ zeigen den größten absoluten
Verbrauch an Steinkohle im letzten Jahre die Vereinigten Staaten
inigen
von Amerika mit 495 Millionen t, dann folgen Großbritannien mih das allerdingh Der Kohlen⸗
in der nord⸗ amerikanischen Union von 4,89 t im Jahre 1912 auf 5,10 t.
192 Mill. t.
nächsten kommt ihm Großbritannien mit 4,17 t. Deutf einen Kopfanteil von 2,35 t Stein⸗ und 1,38 t Braunkohle.
und Deutschland
mit 158 Mill. t, außerdem noch 93 Mill. t Braunkohle verbrauchte. verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung stieg
A chland bae
Die Fleischpreise im Kleinhandel in Preußen Mitte August 1914.
Nach der „Stat. Korr.“ betrugen in der Mitte des Monats August 1914 in Pfennigen die
Rindfleisch
Ochsenfleisch
Kuhfleisch
Durchschnitts
Kalbfleisch
—,A
8 8
12 —, 8½2
preise für 1 Kilogramm:
Schweinefleisch
1 inländ. gerzuch.
roher Schinken
vom Vorder⸗ Hals Blume)
(Oberschale, Koch ErE u. Rippen
Fehlrippe])
Ires
[dicke Querrippe,
Ladenpreise (2), Markt⸗ bez. Markthallenpreise (M) Kochfleisch von Bauch, Dünnung,
Bratfleisch von der Keule Sch Kochfleisch vom Vorder⸗
Bratfleisch von der Keule
Fehlrippe) ünnung, Hals (Oberschale, Schwanzstuck, Blume) —,58 Vorder⸗ viertel (Brust u. Rippen ldicke Querrippe, Fehlrippe]) Dünnung, Hals Bratfleisch (Keule)
ldicke Querrippe,
Kochfleisch von Bauch,
viertel (Brust u. Rippen necleila von Bauch,
Bratfleisch von der Keule
Kochfleisch (Vorderfleisch, Rippen, Hals)
Bratfleisch (Keule)
Kochfleisch (Brust, Hals, Dünnung)
Kotelettes (Karbonade)
Keule, Schulter (kurz abgehauen), Kamm
Bauchfleisch
im ganzen mit Knochen
im ganzen ohne Knochen
im Ausschnitt
cherter
äu Schweinespeck
inländ. ger
inländisches Schweine⸗ schmalz
98 8 888 8&SA
*Graudenz..
Zentrum Norden. bö““ Berlin Süden Südwesten. Westen ..
Nordwesten Potsdam.
„Brandenburg a. H..
e*Frankfurt a. Oder . *Stettin.
EsssisikiIiiIIIsiiiiin1n
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Königshütte i. O. S. T1uX“A“ Magdeburg..
Halle a. Saale
Je .“ Altona.
Kiel Flensburg Hannover
Hildesheim.
*Harburg a. Elbe. 1Ae“*“
8
- - 1 — . V 1 V 1 1 1 8 — 1
200 170 170 180 180 180 180 184 182
Münster Bielefeld.
177
8 177 rankfurt a. M. — iesbaden
FüEIElSliiilliil tiililiililliiil iliIlIlIiI IIII
— 187 179 — 182 — — 2)208 180 182 168
180 180
188 196 26)246
190
S
„ * . —
2) In den mit einem * versehenen Berichtsorten werden d henbeilage von 20 — 25 %,
soweit nicht anders bezeichnet, mit einer Kno Brust. — ³) Die 2 gelten für Kamm, Rippen, H Schulter (kurz abge Schulter. — ²³) ohne Knochen. — ¹⁸) nur Schulter. — ¹¹⁷) nur urden 175
“
auen). — ²) sonstiges Kochfleisch (Spannrippe, Dünnung). — 59 Keule und Schulter (kurz abgehauen). — ¹⁸) gezahlt — ³⁸) ohne Fett und Schwarte. — *¹) hier mit Kaochenbeilage. — ²¹) ohne Kaochen 28 Fett und Schwarte. — ²⁶) ohne Knochen. — ²⁷) nur Keule und Schulter (kurz abge auen). 2 8 †) Aus Tilsit waren infolge des Kriegszustandes Angaben
160 208
188 229 209 251 236 228 227 225 206 203 186 202 200 174 167 8) 229 8) 193 200 190 234 201 177 181 180 194 190 164 160 173 179 153 183 168 231 207 218 200 181 231 221 217 214 205 212 186 212 240 178 173 194 200 190 193 193 176 177 194 192 191 146 190 180 182 198 195
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182 157 177 172 155 135 135 174 151 174 )144 142 190 180 180 180 180 eee. A8esg
nicht zu erlangen. “ E
199
160 140 210 188 188 173 185 186 195 163 206 188 224 198 189 190 195 182 180 173 184 177 161 157 190 165 180 170 200 182 162 155 162 174 165 147 140 159 165 143 165 148 205 180 199 180 169 1²)202 182 163 185 175 181 160 185 200 160 158 1)160 168 154 178 175 168 167 186 177 173 140 177 172 179 181 178 188 195 209 210 188 170 172 157 183 160
205
ie Preise für Fleisch nicht mit besonderer Knochenbeilage, insbesondere in Münster teils mit eingewachsenen Knochen,
als. — ⁴) nur Schulter. — ³) nur Keule und Schulter (kurz abgehauen). ¹0) hier mit 20 % Knochenbeilage. — n) nur Querrippe. — nur Kochfleisch vom Bauch. — ¹⁹) Die nur Keule ohne Knochen, Fett und
190 200 200 200 210 163 200 180 200 200 190 177 200 193 216
194 199 216 185
210 217
220 190 213 215 180 195 180
197 202 184
160 200 201 185 193 200 198 185 194 185 193 160 160 200
208 196 197 180 188 12) 199 193
185 191 79 196 173 184 :180 175 173 138 164 155 180 180 175 167 178 173 188
172
145 156 160 163 185
180 170 160 171 160 176 160
186 200 179 172 160 180 170 200 200 180 180 182 180 207 169 212 180 218 200 200 196 194 201 202 200 181 171 186 204 160 200 180
Sch⸗
4*) 152 ¹) 143 160 150 ⁵) 165 ⁵) 155 ⁵) 154 ⁵) 159 ⁵) 162 ⁵³) 159 ⁵) 162 ⁵) 149 ⁵) 162 ⁵) 168 ⁵) 182 ⁵) 172 ⁵) 166 ⁵) 167 189 182 160 157 177 165 164 164 8) 174 ³) 166 150 140 150 183 167 158 175 176 177 175 160 163 161 147 165 158 179 167 188 172 180 1⁴)152 156 158 159 16)161 16)153 17)166 17)162 148 150 147 148 190 170 154 170 165 162 160 170 167 191 154 212 180 201 183 196 172 174 2⁰) 200 ⁰)190 2³)218 180 153 178 25)237 160 27)156
167 160 132 130
138 130 140 139 160 150 144 152 141 151 146 148 143 139 145 155 150 142 145 147 156 150 134 133 160 152 136 139 158 150 140 130 140 158 148 145 146 152 153 144 142 139 148 140
153
148 155 148 161 153 159 136 131 132 127 143 133 142 138 126 120 130 130 140 130 130
138
140 142 143 148 147 169 141 180 170 189 160 172 158 152 181 171 144 157 140 133 140
259 270 239 228 230 220 225 214 240 227 240 240 240 230 253 255 260 240 267 263
230 247 236 248 228 267 263 253 249 233 233 230
vielmehr nur mit den im Stück eingewachsenen Kno teils mit Knochenbeilage erhoben. Vergl. auch Anmerkung 10 und 21. — ²) nur — ) auch Rücken und Nierenstück. — ¹) auch Rücken. — ³½) nur Keule und 22) nur Kochfleisch vom Bauch. — uz) nur Vorderfleisch. — ¹⁴) nur Preise gelten nur für Vorderfleisch; für Rippen und Hals arte. — **) nur Brust.
300 276 263 272 252 260 248 240 262 284
263 270
—
b“
1
— **) nur Keule ohne Knochen
404 400
400 400
224 211 185 195
215 190 199 200 230 200 192 240 199
204 190 192 190 189 195 190 170 167 200 200 193 190 199 200 180 170 172 201 197 201 196 188 179 193 180 186 178 190 185 189 187 193 179 175 166 157 192 160 180
170 160 158 158 157 170 160 168 168 176 170 179 177 210
228 200 222 191 192 178 174 181 180 187 180
209 180 220 160 167
een, in den übrigen Orten,
Nach der „Stat. Korr.“ betrugen in der zweiten Hälfte des Monats August d. J. in Mark die Durchschnittspreise für
50 Kilogramm:
Rindfleisch
Kalbfleisch Hammelfleisch
Färsen⸗ (Kalben⸗) und Kuhsteisch
Berichts⸗
orten
ten jüngeren
gemästeten Ochsen
Färsen (Kalben)
von jüngeren fleischigen nicht ausgemästeten und älteren aus⸗ Kühen bis zu 7 Jahren
von vollfleischigen ausgemästeten von vollfleischigen Bullen
Ochsen bis zu höchstens 7 Jahren
von mäßig genährten jüngeren
von mäßig genährten jün und gut genährten älteren Bullen von vollfleischigen ausgemästeten von vollfleischigen ausgemästeten von älteren ausgemästeten Kühen
eren und gut genährten Ulsesen Ochsen
und wenig gut entwickel
Kühen und Färsen (Kalben)
Frefer⸗
Saugkälbern
Masthammeln
von Doppellendern von feinsten Mastkälbern von mittleren Mast⸗ und besten von geringen Mast⸗ und guten Saugkälbern von Mastlämmern und jüngeren Lämmern und guten Schafen Schafen (Merzschafen) von Schweinen zum Frischverkauf nen bis zu ca. 225 Pfund Lebendgewicht)
von älteren Masthammeln, geringeren
von mäßig genährten Hammeln und (über ca. 225 Pfund Lebendgewicht)
(Ladenschwei
von Schweinen zur Dauerwarenfabrikation
(von gering genährtem Jungvieh)
Köͤnigsberg i. Pr. Danzig Berlin osen 77 Breslau 75 ½ Gletwitz 67 Kattowiz.. 67 ½ Magdeburg... 72 dn e a. Saale. 74 69 rfurt ²) 73 64 Altona) 1 64 ½ 61 “ 67 ½ 63 ½ Dortmund.. 71 ½ Gelsenkirchen.. — 65 60 Bochum 68 ½ 63 65 Düsseldorf.. 68 ½ 61 — 862 Duisburg... 722 67 72 ½ 69 66 71 ½ 83 ½ 78
8SSS2ESSS
Elberfeld.. 1888 67 Crefeld 69 67
— 62 ½ 70 53 50
69 ½ 65
46
) Fresserfleisch kommt in Breslau nur ausgeschält, d. h. ohne Knochen, zur Wurstfabrikation zum Verkauf. Hammelfleisch in Erfurt beziehen sich auf Fleisch einschließlich von Kopf, Lunge, Herz, Leber und
62 ½ 65
63 ½ 69 ½
S
80 91
☛ bMe
94 85 80 82½ 75 71 69 64 10s 99 89 80
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8 52
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— ⁷) Die Preise für Milz. — ²) Die Preise für Altona weichen
insofern von den übrigen Angaben ab, als in der zweiten Spalte „Ochsenfleisch von vollfleischigen ausgemästeten Ochsen“ nicht bis zu 7, sondern
bis zu höchstens 4 Jahren und in der vorletzten Spalte „Schweinefleisch von Schweinen zum Frischverkauf“ nicht bis zu ca. 225,
zu ca. 180 Pfund Lebendgewicht in Betracht kommt.
sondern bis
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gefühlstäuschungen in abgenommenen Glied⸗ maßen. Die Abnahme von Gliedmaßen ist eins der notwendtgsten der ärztlichen Fürsorge für die Verwundeten im Kriege.
uch dann ist das Bestreben des Arztes selbstverständlich so viel wie irgend möglich auf die Erhaltung der Glieder gerichtet, aber die Er⸗ füllung dieses Wunsches kann häufig nicht erreicht werden, einerfeits wegen der Schwere der Verletzungen, anderseits wegen der gebotenen Eile des Eingriffs, von dem oft genug die Erhaltung des Lebens ab⸗ hängig ist. Wo die Frage so steht, ob tot oder Krüppel, ist gerade in Kriegszeiten, wo das Volk jeden Menschen braucht, der sich. noch irgendwie betätigen kann, die Antwort nicht zweifelhaft. juch in diesem Punkt also wird das Mitleid und andere Gefüble des Bedauerns und Schmerzes eine andere Form annehmen müssen als unter alltäglichen Verhältnissen, in denen ein solches Schicksal als besondere Prüfung eines einzelnen empfunden wird. Die armen Soldaten, denen das Leben nur durch eine Verstümmlung gerertet werden kann, werden zum Teil wieder das so wundersam und widerspruchsvoll erscheinende Naturgesetz zu verspüren bekommen, wonach man auch in einem feblenden Körperteil ganz deutlich Empfindungen wahrzunehmen glaubt. Die Tatsache ist früher von denen, die es nicht am eigenen Leibe erfohren hatten, für eine Einbildung oder geradezu für eine falsche Angabe gehalten worden, und erst dem großen deutschen Naturforscher Johannes Müller ist durch seine grundlegenden Arbeiten über die Tätigkeit des Nervensystems eine Aufflärung gelungen. Dieser Gelehrte gewann die Ansicht, daß es sich bei solchen Emp⸗ findungen um eine Retzung der Nervenenden in dem übrig gebliebenen Gliedstumpf handelte. Der Sitz dieses Reizes wird dann vom Gehirn irrtümlich in den abgenommenen Körperteil hineinverlegt. Später aber sind auch Fälle beobachtet worden, in denen ein solcher Nerven⸗ reiz an dem Gliedstumpf nicht startgefunden hatte und doch derartige Wahnvorstellungen entstanden. Die Operierten hatten z. B. das deutliche Gefühl, daß das fehlende Glied nicht nur noch vorhanden wäre, sondern auch gewisse Bewegungen ausführte, die von ihrem Willen unabbängig wären. So traten die Täuschungen ein, wenn die betreffende Person durch ein unerwartetes Hunde ebell aus unmittelbarer Nähe oder durch eine Gruppe schreiender Leute er⸗ schreckt wurde, also in eine Lage kam, in der sie das fehlende Glied, sei es nun Fuß oder Hand, wenn es noch vorhanden gewesen wäre, wahrscheinlich sorort benutzt hätte. Auch eine Empfindung von Kälte in dem gesunden Glied kann dieselbe Täuschung hervorrufen, indem der Amputierte wahrscheinlich von dem Wahn beberrscht irt, das ent⸗ sprechende andere Glied müsse ebenfalls unter Frost leiden. Die Täuschung kann soweit gehen, daß der Operterte sich mit Bestimmtheit einbildet, das fehlende Glied sei vor⸗ handen. Sie verschwindet angeblich in der Weise, daß das vermeintliche Glited immer mehr zusammenschrumpft, bis sein Besitzer nur noch den wirklich vorhandenen Stumpf fühlt. Manche Amputierte bezeugen, das fehlende Glied wirklich neben sich in ihrem Bett zu fühlen. Sie sparen auch, wie es beim Umhergeben mit den Bewegungen des Körpers hin und her schaukelt, und behaupten sogar, mit ihm alle möglichen Bewegungen ausführen oder seine freiwilligen Bewegungen willkürlich verhindern zu können. Personen, denen eine Hand fehlt, meinen z. B. deren Fiugern eine Stellung geben zu können, wier sie etwa zum Schreiben nötig wäre. Schmerzen in dem fehlenden Glied werden mit genauen Einzelheiten beschrieben. So wird ausdrücklich die Stelle ange⸗ geben, on der eine Wunde oder ein Geschwür sizen soll. Zu⸗ weilen ist die Wahnvorstellung so stark, daß das nicht vor⸗ handene Glied deutlicher empfunden wird als das gesunde. Ein Mann. dem eine Hand fehlue, setzte sich auf ein Pferd, bebielt die Peitsche in der gesunden Hand, griff mit dem Armstumpf nach dem Zügel und fiel herunter, als er ihn nicht fassen konnte. Ein anderer griff bei Tisch wiederholt mit dem Armstumpf vergeblich nach der Gabel, um sie zu fassen Häufig sieht man, wie der Krüppel sich gerade auf die fehlende Hand oder den fehlenden Fuß stützen will, um dann natürlich das Gleichgewicht zu verlieren und zu Boden zu stürzen. Mit Geistesstörung hat dies Verhalten garnichts zu tun, und es ist auch nicht zu befürchten, daß es infolgedessen zu einer solchen kommt. Die Natur bleibt schließlich immer gnädig und schafft durch Gewöhnung erträgliche Verhältmisse, ganz besonders, wenn die ganze Umgebung auf eine liebevolle Fürforge und Unter⸗ stützung des körperlichen wie des seelischen Zustands bedacht ist. Das
schen Volk nicht eigens anbefohlen zu werden.
Aegypten.
Der Internationale Gesundheitsrat in Ale auf Herkünfte von Kalkutta das wenden.
Handel und Gewerbe. Zeichnet die Kriegsanleihenn
Wir stehen allein gegen eine Welt in Waffen. Vom neutralen Ansland ist nennenswerte finan⸗ zielle Hilfe nicht zu erwarten, auch für die Geld⸗ beschaffung sind wir auf die eigene Kraft angewiesen. Diese Kraft ist vorhanden und wird sich betätigen, wie draußen vor dem Feinde, so in den Grenzen des deutschen Vaterlandes jetzt, wo es gilt, ihm die Mittel zu schaffen, deren es für den Kampf um seine Existenz und seine Weltgeltung bedarf.
Die Siege, die unser herrliches Heer schon hs. in West und Ost errungen, berechtigen zu der Hoffnung, daß auch diesmal wie einst nach 1870/71 die Kosten und Lasten des Krieges schließlich auf diejenigen fallen eg die des Deutschen Reiches Frieden gestört
aben.
Vorerst aber müssen wir uns selbst helfen.
Großes steht auf dem Spiele. Noch erwartet der Feind von unsrer vermeintlichen finanziellen Schwäche sein Heil. Der Erfolg der Anleihe muß diese Hoffnung zerstören.
Deutsche Kapitalisten! Zeigt, daß Ihr vom leichen Geiste beseelt seid wie unsere Helden, vee in der Lchlacht ihr Herzblut verspritzen! Deutsche Sparer! Zeigt, daß Ihr nicht uur für Euch, sondern auch für das Vater⸗ land gespart habt! Deutsche Korporationen, Anstalten, Sparkassen, Institute, Gesellschaften, die Ihr unter dem mächtigen Schutze des Reichs erblüht und gewachsen seid! Erstattet dem Reiche Euern Dank in dieser schick⸗ salsschweren Stunde! Deutsche Banken und Bankiers! Zeigt, was Enre glänzende Organisation, Euer Einftuß auf die Kundschaft zu leisten vermag!
Nicht einmal ein Opfer ist es, was von Euch ver⸗ langt wird! Man bietet Euch zu billigem Kurse Wert⸗ papiere von hervorragender Sicherheit mit ausgezeichneter Verzinsung!
Sage Keiner, daß ihm die flüssigen Mittel fehlen! Durch die Kriegsdarlehnskassen ist im weitesten Umfang dafür gesorgt, daß die nötigen Gelder flüssig gemacht werden können. Eine vorübergehende kleine Zinsein⸗ buße bei der Flüssigmachung muß heute jeder vater⸗ ländisch gesinnte Deutsche ohne Zaudern auf sich nehmen. Die deutschen Sparkassen werden den Einlegern gegen⸗ über, die ihre Sparguthaben für diesen Zweck verwenden wollen, nach Möglichkeit in weitherziger Weise auf die Einhaltung der Kündigungsfristen verzichten.
Näheres über die Anleihen ergibt die Bekannt⸗ machung des Reichsbankdirektoriums, die im Anzeige⸗ teil dieses Blattes am 10. d. M. veröffentlicht worden ist.
Aufgelegt werden, wie wir dieser Bekanntmachung entnehmen, 5 proz. Deutsche Reichsschatzanweisungen im Gesamtbetrage von einer Milliarde zu 97,50 Proz. sowie eine 5 proz. Deutsche Reichsanleihe zu 97,30 Proz. für Stücke, die mit Sperre bis zum 15. April 1915 ins Reichsschuldbuch einzutragen sind, und zu 97,50 Proz. für alle übrigen Stücke. Die 5proz. Reichsanleihe ist bis zum 1. Oktober 1924 unkündbar; die Tilgung der deutschen Schatzanweisungen erfolgt durch Auslosung von je einer Serie zum 1. Oktober 1918, 1. April 1919, 1. Oktober 1919, 1. April 1920 und 1. Oktober 1920. Die Auslosungen finden im April und Oktober jedes Jahres, erstmals im April 1918, statt; die Rückzahlung ge⸗ schieht an dem auf die Auslosung folgenden 1. Oktober bezw. 1. April. Welcher Serie die einzelne Schatzanweisung an⸗ gehört, ist aus ihrem Text ersichtlich. Zeichnungen für bei de Anleihearten werden bis 19. d. M., Mittags 1 Uhr, entgegengenommen. Die Zeichner können die ihnen zu⸗ geteilten Beträge vom Zuteilungstage ab jederzeit voll bezahlen;
sie sind jedoch verpflichtet, 40 Proz. des zugeteilten Betrages spätestens am 5. Oktober d. J., 30 Proz. am 26. Oktober d. J., 30 Proz. am 25. November d. J. zu bezahlen. Beträge bis 1000 ℳ einschließlich sind bis zum 5. Oktober d. J. ungeteilt zu berichtigen.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts 1 am 16. September 1914. Ruhrrevier Oberschlesisches R. Anzahl der Wagen Gestellt 22 508 7 839 Nicht gestellt... — —
——
— Laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin werden die Berliner Banken, um die Zeichnungen auf die Kriegs⸗ anleihen weiter zu erleichtern, ihre Kassen am 17., 18 und 19. September bereits um 9 Uhr öffnen, und am 17.und 18. Sep⸗ tember erst um 5 Uhr, am 19. September um 3 Uhr schließen.
— Die Schlesischen Textilwerke Methner u Frahne, Aktiengesellschaft in Landesbut i. Schl. verteilen, laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ aus Berlin, nach Vornahme der Ahbschreibungen und bei vorsichtiger Bewertung der Bestände für das Geschäftsjahr 1913/1914 eine Dividende von 8 % wie im Vorjahr.
— Die hier befindlichen ostpreußischen selbständigen Handwerker werden zum Donnerstag, den 17. d. M., Abends 6 Uhr, nach den „Kammersälen“, Tältowerstraße 1—4, einge⸗ laden, um mit dem Vorsitzenden der Handwerkskammer Gumbinnen die 8. sie dringenden Fragen und erforderlichen Maßnohmen zu be⸗ sprechen.
E11ö1““
— „ Verlage der ee für Zuckerindustrie G. m. b. H. erschien soeben Zabels Jahr⸗ und Adreßbuch der Zucker⸗ fabriken Europas 1914/15 (Preis 6 ℳ) Es bringt wieder ein reichhaltiges Matekial über die deutschen Zuckerfabriken, emen „Jahres⸗ rückblick“ über die verflossene Betriebszeit in wirtschaftlicher und technisch⸗ wissenschaft icher Beziehung sowie eine Reihe von statistischen Tabellen und Uebersichten. Daran schließt sich em ausgedehnter Anzeigenteil nebst Bezugsquellenverzeichnis.
Leipzig, 16. September. (W. T. B.) Die Ledermeßbörse steht im Zeichen der Kriegsstimmung. Alle für Militärzwecke in Be⸗ tracht kommenden Ledergaltungen sind sehr gesucht und stehen hoch im Preise; dagegen sind andere Gattungen für die Privatschuhfabrikation vernachlässigt.
Berlin, 17. September. Produktenmarkt. Die amtlich er⸗ mittelten Preise waren (für 1000 kg) in Mark: Weizen, in⸗ ländischer 237,00 — 240 00 ab Bahn. Behauptet.
oggen, inländischer 212,00 ab Bahn. Behauptet.
Hafer, inländischer, fein, neuer 214,00 — 227,00, mittel 211,00 bis 213,00 ab Bahn und Kahn. Matter.
Mais, runder 215,00 — 217,00 ab Kahn. Fest.
Weizenmehl (für 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 31,75 bis 39,00. Fest.
Roggenmehl (für 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 0 und 1 gemischt 28,50 — 30,50. Behauptet.
Rüböl geschäftslos.
Berlin, 16. September. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Die bessere Nachfrage nach allen Qualitäten hält an. Da jedoch die Zufuhren inländischer Butter für den Bedarf nicht ausreichten, mußten größere Posten feinster Butter vom Aus⸗ lande zu höheren Preisen bezogen werden. Die beutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter 21a Qualität 119 — 122 ℳ, do. IIa Qualität 113 — 119 ℳ. — Schmalz Der Bedarf ist recht rege, sodaß die Vorräte schneller als erwartet abnehmen. Die Preis sind unverändert. Die heutigen Notierungen sind; Choice Western Steam 70 — 71 ℳ, amerikanisches Tafelschmalz Boruf 72,00 ℳ Berliner Stadischmals Krone 71,50 ℳ, Berliner vmel Kornblume 72,00 — 75,00 ℳ. — Speck: starke Nachfrage.
Amtlicher Markthericht vom Mageryviehhof in riedrichsfelde. Schweine⸗ und Ferkelmarkt Mittwoch, den 16. September 1914.
Auftrieb Ueberstand Schweine leben;
175 Stück Ferkel 1 “ Verlauf des Marktes: Schleppendes Geschäft. Preise gedrückt Es wurde gezahlt im Engroshandel für: Läuferschweine: 7—8 Monate alt. Stück 38 — 42 ℳ 5 — 6 Monate alt.. „ 28 — 37 „ ölke: 3— 4 Monate alt 15 — 27 „ erkel: 9 — 13 Wochen alt.. Ja. 9
6—8 Wochen alt
Kursberichte von aunswärtigen Fondsmärkten.
London, 16 September. (W. T. B.) Silber 24 ¼, Privat⸗ diskont 3 ½¼, Bankausgang 392 000 Pfd. Sterl. Gold.
Bordeaux. 15. September. (W. T. B.) 3 % Französische Rente 74,00, 5 % Argentinier 1886 491,00, Eavpter 89,00, 3 % Russen 1896 60,50, 5 % Russen 1906 89,00, 4 ½ % Russen 1914 86 50, 4 % Türken 67,85, 4 % Pariser Stadtanlethe 1865 512, Pariser Stadtanleihe von 1906 400, Banque de Mexigue 430, Ost⸗ bahn 750, Paris à Lvon et à la Mediterrandé 1100, Orleans 1190, Canal de Panama 85, Aichison 470, Creusot 1750, Rio Tinto 1325, Thomson 570.
New York, 15. September. (W. T. B.) (Schluß) Sicht⸗ wechsel London 4,9800, Cable Transfers 4,9875, Transfers Paris 5,10 — 5,15, Sichtwechsel Berlin 96 —97, Silber Bullion 52½.
Rio de Janeiro, 15. September (W. T. B.) Wechsel auf London 12 ½, Zufuhren 4000, Santos Zufuhren 16 000.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten. Cöln, 17. September. (W. T. B.) Rüböl loko 81,00. London, 16. September. (W. T. B.) Java⸗Zucker fest,
24/— bis 24/3, für Oktober 23/6. Liverpool, 15. September. (W. T. B.) Baumwolle.
Umsatz 3700 Ballen. Import 7950 Ballen. Amerikaner 1000 Ballen. Brasilianische 20 Punkie niedriger, sonst alles anverändert. Liverpool, 16. September. (W. T. B.) Baumwolle Umsatz 4600 Ballen. Import 5567 Ballen. Amerikaner 2000 Ballen. Alle Lokopreise unverändert. b Liverpool, 15. September. (W. T. 87 Die Preise von Weizen waren 2 bis 4 Pence niedriger, Mais notierte 2 Pence niedriger und Mehl 1 Schilling niedriger.
Glasgow, 16 September. (W. T. B.) Roheisen für Kasse 51 sh. — d., für 1 Monat 51 sh. 3 ½ d.
12 “ 16. September. (W. T. B.) Kaffee rubig, oko 43.
New York, 15. September. (W. T. B.) (Schluß.) Baum⸗ wolle loko middling —,—, do. für September —,—, do für Dezember —,—, do. in New Orleans loko middling —,—, Petroleum Refined lin Cases) 10,75, do. Standard white in New York 8,25, do. in Tanks 4,75, do. Credit Balances at Oil Citv 1,45, Schmalz Western steam 9,65, do. Rohe u. Brothers —,—, Zucker Zentrifugal 6,27, Weizen loko (neue Ernte) 116, do. für September 113 ½, do. für Derember 116 ½, do. für Mat —,—, Mehl Spring⸗ Wheat clears 4,75 — 5 00, Getreidefracht nach Liverpool 3, Kaffee Rio Nr. 7 loko 6 ⅛, do. für September —,—, do. für Dezember —,—, Kupfer Standard loko —,—, Zinn —,—.
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