1914 / 238 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Berchtold unternommenen Schritte hat die österreichisch⸗ ungarische Regierung, wie die „Agenzia Stefani“ meldet, ihren Marineattaché in Rom ermächtigt, sich in Begleitung eines österreichisch⸗ungarischen Seeoffiziers, der Sachverständiger für Minen ist, nach Venedig zu begeben, um die durch die italienischen Marinebehörden hinsichtlich der im Adriatischen Meer gefundenen Minen festgestellten Umstände zu prüfen. 8 Das Marineministerium hat infolge der Auffindung von Minen im offenen Adriatischen Meere Anweisungen für eine zeitweilige Einstellung des Verkehrs einiger von der Regierung subventionierter Linien im Adriatischen Meere gegeben. Gleichzeitig ist der Ueberwachungsdienst in den Gewässern des Adriatischen Meeres verschärft worden, um in den möglichen Grenzen eine freie Schiffahrt zu er⸗ leichtern. Die demokratisch⸗liberale Linke hat gestern, wie W. T. B.“ meldet, eine Tagesordnung angenommen, in der e unter Anerkennung der Tatsache, daß eine wachsame und bewaffnete Neutralität den politischen Forderungen des

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Gesetze des Landkrieges, hat der General von Beseler, der Be⸗ fehlshaber der Belagerungsarmee von Antwerpen, durch Ver⸗ mittlung der in Brüssel beglaubigten Vertreter neutraler Staaten vorgestern nachmittag die Behörden Antwerpens von dem Bevorstehen der Beschießung verständigen lassen. Die Beschießung der Stadt hat um Mitternacht be⸗ gonnen. Dem „Daily Chronicle“ zufolge ist Antwerpen noch immer voller Menschen, da eine Menge von Flüchtlingen aus den ge⸗ ährdeten Städten in Antwerpen eingetroffen ist. Es werden ie äußersten Anstrengungen gemacht, das Heer zu verstärken. Der Militärkommandant hat in einem Erlaß alle jungen Männer aufgefordert, an der Verteidigung der Stadt teilzu⸗ nehmen. In dem Aufruf heißt es: „Es ist durchaus notwendig, unser Heer zu verstärken. Ich wende mich im Namen des Vaterlandes an alle jungen Männer zwischen 8 und 30 Jahren. Euer Land braucht Eure Hilfe. Folgt meiner ufforderung und laßt das Land nicht der Gnaͤde des Eroberers aus⸗

eliefert sein.” Türkei.

Die Pforte hat den fremden Missionen mitgeteilt, daß ie die Hoheitszone in ihren territorialen Meeren von 3 auf 6 Seemeilen ausdehne. Während die anderen Missionen von der Mitteilung einfach Kenntnis nahmen, hat England, wie die „Frankfurter Zeitung“ meldet, dagegen Ver⸗ ahrung eingelegt mit der Begründung, daß seine eigene Hoheits⸗ zone nur drei Meilen betrage.

Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, das unter dem Vorbehalt parlamentarischer Genehmigung den am 31. Juli unterzeichneten vorläufigen türkisch⸗bulgarischen Handelsvertrag vom 30. September in Wirksamkeit setzt. In der Einleitung heißt es:

Da die Regierungen der Türkei und Bulgariens noch Verhandlungen über den Abschiuß eines Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtsvertrages pflegen, sind folgende Bestimmun en für Handels⸗ und Schiffahrtsange egenbeiten zwischen beiden Ländern festgesetzt worden. Der Artikel 1 sichert die 166“ des Handels und der Schiffahrt zwischen der Türke Wund Bulgarien. Die Sta tsangehörigen der beiden Staaten werden ungehindert in beiden Ländern reisen und sich ou halten können. Wenn sie sich den örtlichen Ges tzen nterwerfen, werden sie zu: Ausübung von Handel, Gewerbe oder Handwerk die gleichen Rechrte genießen wie die Staatsange⸗ hörigen des anderen Teiles und werden auch keine andere Steuer zu leisten haben als die Staatsangehörigen des anderen Landes.

8 Serbien. Die serbische Regierung ist der „Budapester Korre⸗ spondenz“ zufolge von Nisch nach Uesküb übergesiedelt.

Die „Reichspost“ meldet, daß die bisherigen Kriegs⸗ verluste der Serben an 75 000 Tote und Verwundete betrügen. Für letztere sei die ärztliche Hilfe durchaus unzu⸗ reichend. Die Bevölkerung, die durch die offiziellen serbischen Siegesmeldungen eine Zeit lang getäuscht wurde, habe jetzt er⸗ fahren, daß all diese serbischen Siege tatsächlich nie existierten, wodurch eine verzweifelte Stimmung hervorgerufen worden sei. Vom Könige, der schwer krank sei, höre man wenig. Die Prinzen Alexander und Georg häütten viel zu geringes Ansehen, um das über ihrem Lande und über ihrem Hause schwebende Unheil durch einen entsprechenden Einfluß auf

Zevö ug abzuwehren. 8 1

Bulgarien. Der bulgarische Militärattaché hat aus Nisch an seine Regierung einen ausführlichen Bericht über den serbischen Heeres gesandt, in dem er dem „Neuen Wiener Journal“ zufolge bemerkt, daß die durch die neue Offensive der österreichisch⸗ungarischen Armee bewirkten Kämpfe in der Umgebung von Krupanj 8, andauern. Die österreichisch⸗ ungarische Armee sei bemüht, die ihr gegenüberstehenden serbischen Kräfte, die die Hauptmasse des serbischen Heeres bilden, zu vernichten. Die Serben kämpften sehr tapfer und besonders die Offiziere zeichneten sich durch Tapferkeit aus. Die Verluste der Serben seien sehr groß. Der Angriff der vherretchsermmafrischen Armee sei geeignet, gegen die Serben einen entscheidenden Schla ü

Wie „Taswir⸗i⸗Efkiar“ meldet, gewinnt die neue Auf⸗ standsbewegung in Marokko an Ausdehnung. Die an⸗ gesehensten Häuptlinge zögen von Stamm zu Stamm und ver⸗ kündeten, daß der heilige Krieg gegen Frankreich proklamiert sei.

1I“

Kriegsnachrichten.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Großes Hauptquartier, 8. Oktober, Abends. (W. T. B.) amepegtchen Kriegsschauplatze sind Ereignisse von entscheidender Bedeutung nicht zu melden. Kleine Fort⸗ schritte sind bei St. Mihiel und im Argonnenwald

gemacht. Vor Antwerpen ist Fort Breendonck genommen.

die Beschießung der dahinterliegenden Stadtteile hat begonnen, nachdem der Kommandant der Festung die Er⸗ klärung abgegeben hatte, daß er die Verantwortung übernähme.

Amsterdam, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Telegraaf“ meldet aus Roosendaal: Der Uebergang über die Nethe gelang am Dienstag, nachdem die Artillerie ein lang andauerndes heftiges Gefecht gegen die Fortifikation Puers geliefert hatte. Die Dentschen operierten in dem Dreieck Lier Puers —Antwerpen und ließen Pionterabteilungen schwimmend das andere Ufer erreichen. Es gelang nach wiederholten Versuchen unter großen Verlusten. Sobald der Uebergang über die Nethe hergestellt war, wurde auf dem andera Ufer schwere Artillerie aufgestellt und in Taͤtigkeit gesetzt. Wütende Infanterieangriffe folgten auf die Kanonade zugleich mit Flankenangriffen auf das Fort Purs. Der Kampf wurde gestern abend fortgesetzt. Die Belgier sprengten mehrere Male die über die Nethe gelegten Brücken, aber mit Todes⸗ verachtung schlugen die Piontere neue starke Uebergänge über den Fluß. Cöln, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Kölnischen Zeitung“ wurd von der holländischen Grenze aus Roosendaal gemeldet: Die Beschießung Antwerpens dauerte die ganze Nacht hindurch. Das Feuer war so heftig, daß in Roosendaal die Häuser zitterten. Tausende von Flüchtlingen sind angekommen oder werden noch er⸗ wartet. Während der ganzen Nacht konnte man hier die Feuersglut wahrnehmen. Die Petroleumbehälter des Hafens scheinen in Brand zu stehen. Der Südbahnhof brennt ebenfalls. Der Hauptbahnhof hat gleichfalls ernstlich gelitten. Die Regierung hat befohlen, alle Eisenbahnzüge für die Beförderung von Verwundeten und Flüchtlingen bereit zu halten.

Amsterdam, 8. Oktober. (W. T. B.) „Nieuws van den Dag“

verbreitet folgende Meldung aus Roosendaal: Während der Be⸗ schießung der Stadt Antwerpen erschten ein Zeppelin und warf Bomben auf die Oeltanks bei Hoboken. Es brach Feuer aus. Man ließ das Oel aus den Tanks auslaufen. Die Deutschen beschossen darauf den nordöst lichen Teil der Stadt. Der Südbahnhof steht in Flammen. Der Vorort Berchem soll schwer gelitten haben. Ein Pulvermagazin soll in die Luft gesprengt worden sein. Die Be⸗ schießung dauerte die ganze Nacht fort. Eine starke britische Truppen⸗ macht besetzte mit schweren Schiffskanonen die innere Fortslinie, die die bis zum äußersten verteidigt werden soll. Cöln, 8. Oktober. (W. T. B.) Der „Kölnischen Zeitung“ zufolge wird aus Bergen⸗op Zvom ferner über die Beschießung Ant⸗ werpens berichtet, daß die Stadt an allen vier Ecken brenne. Die St. Georgs⸗Kaserne stehe in Frammen, das große Lazarett sei verbrannt. Die Verwundeten flüchteten; infolgedessen würden viele von ihnen an der Grenze erwartet Die Beschießung sei noch immer heftig. Heute habe man bemerken können, daß auf einem Fort eine Batterie außer Gefecht gesetzt wurde. Die Flut der Flüchtlinge dauere an, die Lage sei unhaltbar.

Großes Hauptquartier, 8. Oktober, Abends. (W. T. B.) Die Luftschiffhalle in Düsseldorf wurde von einer durch einen feindlichen Flieger geworfenen Bombe getroffen. Das Dach der Halle wurde durchschlagen und

die Hülle eines in der Halle liegenden Luftschiffes zerstört. 8

Oestlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 8. Oktober, Abends. (W. T. B.) Im Osten erreichte eine von Lomsha an⸗ marschierende russische Kolonne Lyck. Wien, 8. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird verlaut⸗ bart: Im weiteren Vordringen unserer Truppen wurde gestern der Feind an der Chaussee nach Przemysl bei Baryecz (westlich Dynow) geworfen und auch Rzeszow wurde wiedergenom men, wo Geschütze erbeutet wurden. Im Weichsel⸗San⸗Winkel nahmen wir den flüchtenden Russen viele Gefangene und Fuhrwerke ab. Erneute hefähe Angriffe auf Przemysl wurden glänzend abgeschlagen. Der Feind hatte viele Tausende Tote und Verwundete. In den siegreichen Kämpfen hei Marmaros⸗Sziget wetteiferten der ungarische und der ostgalizische Landsturm sowie die polnischen Legionäre an Tapferkeit.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs:

von Hoefer, Generalmajor.

Südlicher Kriegsschauplatz.

Wien, 8. Oktober. (W. T. B.) Amntlich wird verlaut⸗ bart: Die Säuberungsaktion in Bosnien macht weitere Fortschritte. Zu dem bereits gemeldeten gegen die monte⸗ negrinischen Truppen erzielten Erfolge gesellt sich nun ein ent⸗ scheidender Schlag gegen die über Visegrad kampflos ein⸗ gedrungenen serbischen Kräfte. Ihre nördliche Kolonne ist von Srebenica gegen Bajna Basta bereits über die Drina zurückgeworfen, wobei ihr der Train und die Munitionskolonne abgenommen wurde. Die auf die Romania Planina vorgegangene Hauptkraft unter dem Kommando des gewesenen Kriegsministers General Mylos Bojanovic wurde von unseren Kräften in einem zweitägigen Kampfe vollständig geschlagen und entging nur durch eilige Flucht der von uns geplanten Gefangennahme. Ein Bataillon des 11. Regiments des zweiten Aufgebots wurde gefangen genommen, mehrere Schnellfeuergeschütze wurden er⸗ obert. Potiorek, Feldzeugmeister.

9 Doer Krieg zur Heer.

Berlin, 8. Oktober. Blättermeldungen zufolg 6. Oktober Nachmittags das Torpedoboot „S 116“ während des Vorpostendienstes in der Nordsee durch den Torpedo⸗ schuß eines englischen Unterseebootes verloren gegangen. Fast die ganze Besatzung konnte gerettet werden. (Das Torpedoboot „S 116“ war ein altes Boot aus dem Jahre 1902 von 420 t Wasserverdrängung. Seine Be⸗ satzung betrug etwa 60 Mann.)

London, 8. Oktober. (W. T. B.) Der britische Fisch⸗ dampfer „Lily“ ist gestern in der Nordsee auf eine Mine ge⸗ raten und gesunken. Von der Mannschaft sind sieben um⸗ gekommen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Tätigkeit der deutschen Gewerbe⸗ und 1“ gerichte im Jahre 1913.

Als Sonderbeilage zum Reichsarbeitsblatt“ hat das Kaiserliche Statistische Amt, Abteilung für Arbeiterstatistik, eine 23 Seiten um⸗ fassende tabellarische Uebersicht über die Tätigkeit der Gewerbe⸗ und Kaufmannsnerschte im Jahre 1913 veröffentlicht. Danach bestanden im Deutschen Reich am Schlusse des Jahres 504 (im Vorjahre 498) reichsgesepliche, gemäß §§ 1, 2 und 82 des Gewerbegerichtsgesetzes organisierte Gewerbegerichte. Von diesen waren 359 (353) für

ist am

8 wobnern. Die örtliche Zuständigkeit von 66 (65) Ge⸗ werbegerichten umfaßte die Bezirke mehrerer Gemeinden oder Teile von solchen, die von 72 (76) die Bezirke mehrerer Kom⸗ munalverbände oder Teile von solchen oder auch solche Bezirke oder Teile davon und eine oder mehrerer Einzelgemeinden. Bei 8 von jenen 504 Gewerbegerichten ist die sachliche Zuständigkeit auf die im § 82 des Gesetzes bezeichneten Gewerbebetriebe (Bergwerke, Salinen usw.) Berggewerbegerichte —, bei weiteren 2 Gerichten auf andere bestimmte Arten von Gewerbe oder Fabrikbetrieben be⸗ schränkt. Auf Hrund von § 84 des Gewerbegerichtsgesetzes und § 81 b Ziffer 4 der Gewerbeordnung bestanden ferner 420 (im Vorjahre 429) Innungsschiedegerichte, und auf Grund von Landesgesetzen sind zur Entscheidung gewerblicher Streitigkeiten 25 staatliche, gemäß § 85 des Gewerbegerichtsgesetzes fortbestehende Gewerbegerichte berufen worden, von denen 10 auf Preußen, 7 auf Elsaß Lothringen, 5 auf Sachsen und je 1 auf Lübeck, Bremen und Hamburg entfallen. Bet den gemäß §§ 1, 2, 82 und 85 des Gewerbegerschtsgesetzes bestehenden und im Jahre 1913 tätig gewesenen Gewerbegerichten, also bei den kommunalen, den Berg⸗ und den auf Grund von Landes⸗ gesetzen vorhandenen staatlichen Gewerbegerichten waren im Berichts⸗ jahre 110 259 (im Vorjahre 112 403) Klagen von Arbeitnehmern gegen Arbritgeber 6644 (7604) Klagen von Arbeitgebern gegen Arbeit⸗ nehmer und 234 (373) Klagen von Arbeitern gegen andere Arbeitnehmer desselben Arbeitgebers anhängig. Davon wurden er⸗ ledigt 46 440 (im Vorjahre 48 661) Klagen durch Vergleich, 3129 (3427) durch Verzicht im Sinne des § 306 der Zivilprozeßordnung, 1662 (1446) durch Anerkenntnis, 12 188 (12 848) durch Versäumnisurteil, 18 238 (17 858) durch kontradiktorisches Endurteil und 31 164 (31 432) auf andere Weise, während 4318 (4708) Klagen am Jahr'’s⸗ schluß unerledigt blieben. Bei den durch kontradiktorisches Endurteil im Jahre 1913 erledigten Rechtsstreitigkeiten dauerte das Ver⸗ fahren bis zur Urteilsverkündung in 4422 Fällen (im Vorjahre in 4811 Fällen) noch nicht 1 Woche, in 5522 (5531) Fällen 1 bis 2 Wochen, in 5195 (4935) Fällen 2 Wochen bis 1 Monat, in 2743 (2264) Fällen 1 bis unter 3 Monate und in 356 (317) Fällen 3 Monate und länger. Der Wert des Streitgegenstandes betrug in 50 087 (im Vorjahr in 51 942) Fällen bis 20 ℳ, in 33 688 (35 004) Fällen mehr als 20 bis 50 ℳ, in 18 930 (18 656) Fällen mehr als 50 bis 100 und in 10 016 (9971) Fällen mehr als 100 ℳ; in 4416 (4807) Fällen ist der Wert des Streitgegenstandes nicht festgestellt worden. Berufung wurde 584 mal (im Vorjahre 525 mal) eingeleat. Als Einigungsamt sind Gewerbegerichte im Berichtsjahre 203 mal (im Vorjahre 142 mal) von beiden Parteien, 18 (12) mal nur von Arbeit⸗ gebern und 138 (155) mal nur von Arbeitnehmern angerufen worden. Es kamen darauf 164 (im Vorjahre 135) Vereinbarungen und 75 (42) Schieds prüche zustande, während in ebenfalls 75 (77) Fällen die Tätigkeit der Gewerbegerichte als Emigungsamt ohne Ergebnts endete. Dem in 75 (42) Fällen ergangenen Schiedsspruch unterwarfen sich in 58 (35) Fällen beide Parteien, in 10 (4) Fällen nur die Arbeitgeber, in 7 (1) Fällen nur die Arbeiinehmer und in 1 (2) Falle keine der Parteien. Neben der Rechtsprechung und ihrer Tätigtkeit als Einigungsamt haben die Gewerbegerichte noch gemäß § 75 des

träge gestellt.

Kaufmannsgerichte bestanden gemäß dem Reichsgesetz vom 6. Juni 1904 am Schlusse des Jahres 1913 im Deutschen Reiche 296 (Ende 1912 291), von denen 253 (250) bereits bestehenden Ge⸗ werbegerichten angegliedert worden sind. Zuständig waren 253 (249) Kaufmannsgerichte für eine einzelne Gemeinde darunter 228 (213) obligatorische Gerichte für Gemeinden mit mehr als 20 000 Ein⸗ wohnern —, 29 (27) für die Bezirke mehrerer Gemeinden und 14 (15) für die Bezirke mehrerer Kommunalverbände oder Teile von

solchen.

Bei den im Jahre 1913 tätig gewesenen Kaufmannsgerichten

Prinzipalen gegen Handlungsgehilfen oder Lehrlenge und 26 032

(24 765) Klagen von Handlungsgehilfen oder Lehrlingen gegen Prin⸗

zivale anhängig. Davon wurden erledigt 11 335 (im Vorjahre

10 610) Rechtsstreitigkeiten durch Vergleich, 246 (280) durch Verzicht

im Sinne des § 306 der Zivilyrozeßordnung 234 (238) burch An⸗

erkenntnis, 4956 (4568) durch Zu ückn ihme der Klage, 2251

2118) durch Verfäumnesurteil, 4589 (4615) durch kontradiktorisches Endurteil und 2841 (2621) auf antere Weise, während 1420 (1598) Klagen am Jahresschlusse unerledigt blieben. Bei den durch kontradikto⸗ risches Endurteil der Kaufmannsgerichte im Jahre 1913 erledigten Rechtsstreitigkeiten betrug die Dauer des Verfahrens bis zur Urteilsverkündung in 561 Fällen (im Vorjahre in 659 Fällen) noch nicht 1 Woche, in 1097 (1099) Fällen 1 bis 2 Wochen, in 1605 (1545) Fällen 2 Wochen bis 1 Monat, in 1093 (1100) Fällen 1 bis

unter 3 Monate und in 233 (212) Fällen 3 Monate und mehr. Der

erhobene Anspruch betraf bei 3355 (im Vorjahre bei 3087) der an⸗

hängig gewesenen Rechtsstreitigkeiten Antritt, Fortsetzung oder Auf⸗ lösung des Dienst⸗ oder Lehrverhättnisses. Aushändigung oder Inhalt des „Zeugnisses, in 17 731 (16 861) Fällen Leistungen aus dem Dienst⸗ oder Lehrverhältnisse, in 704 (578) Fällen die Rückgabe von Sicherheiten, Zeugnissen, Legitimationepapteren usw., in 5787 (5832) Fällen Schadensersatz oder Zahlung einer Vertragsstrafe wegen Nicht⸗ erfüllung oder nicht gehöriger Erfüllung der eben bezeichneten Ver⸗ pflichtangen oder wegen gesetzwidriger eder unrichtiger Eintragungen in Zeugnisse, Krankenkassenbücher oder Qutttungskarten der Invaliden⸗ versicherung, in 48 (29) Fällen Berechnung und Anrechnung der von den Gehilfen oder Lebhrlingen zu leistenden Kranken⸗ versicherungsbeiträge und Eintrittsgelbder, und bei 247 (261) Rechtsstreitigketen bandelte es sich um Ansprüche aus etner Vereinbarung, durch die der Gehilfe oder Lehrling für die Zeit nach Beendigung des Dienst⸗ oder Lehrverhältnisses in seiner gewerblichen Tätigkeit beschränkt worden war. Der Wert des Streitgegen

standes betrug in 1845 (1833) Fällen bis 20 ℳ, in 3487 (3417) Fällen mehr als 20 bis 50 ℳ, in 5225 (4960) Fällen mehr als 50 bis 100 ℳ, in 9685 (9413) Fällen mehr als 100 bis 300 ℳ, in 5470 (5083) Fällen mehr als 300 ℳ; in 2160 (1942) Fällen ist der Wert des Streitgegenstandes nicht festgestellt worden. Berufung, die nur zulässig ist, wenn der Wert des Streitgegenstandes den Betrag von 300 übersteigt, wurde 537 mal (im Vorjahre 532 mal) eingelegt. Als Einigungsamt waren Kaufmannsgerschte im Berichtsjahre nur 2 mal in Bayern (im Vorjahre 6 mal, ebenfalls nur in Bayern) auf Anrufung der Lehrlinge oder Gehilfen tätig; in beiden Fällen kam weder eine Vereinbarung noch ein Schiedsspruch zustande. Mehr als die Gewerbegerichte haben die Kaufmannsgerichte zu begutachtender Tätigkeit auf Grund von § 18 Abs. 1 des Kauf⸗ mannsgerichtsgesetzes Geiegenbeit gehabt; die Zahl der von ihnen im Berichtsjahre abgegebenen Gutachten betrug 27 (im Vorjahre 86). Außerdem haben sie 4 (im Vorjahre 46) Anträge gemäß § 18 Abs. 2

Zunahme der Lebensdauer im Königreich Sachsen.

In welchem Maße die Sterblichkeitsverhältnisse in den letzsen Jahrzehnten in Sachsen sich immer günsttger gestaltet haben, zeigt eine im 41. Jahrgang des „Statistischen Jahrbuchs für das König⸗ reich Sachsen“ (S. 45) veröffentlichte Tabelle, in der für jedes einzelne Altersjahr die Zahl der Lebensjahre angegeben ist, welche die darin stehenden Personen nach den Sterblichkeitsverhält⸗ nissen erstens der Jahre 1880/81, 1885/86 und 1890/91, zweitens der Jahre 1890/91, 1895/96 und 1900/01 und drittens der Jahre 1900/01, 1905/06 und 1910/11 durchschnittlich noch zu erwart en hatten. Besonders bedeutend ist danach infolge der Verbesserung der Säuglings⸗ und Kinderpflege der Zuwachs an noch zu er⸗ wartenden Lebensjahren bei den Neugeborenen und den Kindern in den ersten Lebensjahren. Die mittlere Lebenserwartung betrug nämlich in den drei Beobachtungsperioden im Augenblick der Geburt 36 02, 39,70 und 44,77 Jahre, bei Vollendung des 1. Lebensjahres 48,91, 53,s5 und 57,00,

eine einzelne Gemeinde zuständig und hiervon 203 (199) obliga⸗

Der Angriff auf die innere Fortslinie und damit auch

torisch, d. h. für Gemeinden mit mehr als 20 000 Ein⸗

bei Vollendung des 2. Lebensjahres 51,54, 55,81 und 58,07, bei Vollendung

Gesetzes 17 (im Vorjahre 18) Gutachten abgegeben und 9 (4) An⸗ 8

Kaiser Wilhelm⸗Dank.

waren im Berichtsjahre 1840 (im Vorjahre 1883) Klagen von

machen? Von Rosa Anderson. 0,40 ℳ.

9 8 straße 35.

4—

des 3. Lebenslahres 52,28, 55,984 und 58,0 und bei Vollendung des 4. Lebensjahres 52,40, 55,69 und 57,85 Jahre; sie hat somit von der sten bis zur dritten Beobachtungsperiode um 8,1, 8,89, 7,18, 6,7, anz so erheblich, aber doch ie Zunahme für die übrigen Altersjahre. Die Unterlagen zu den hier in Frage stehenden Berech⸗ nungen sind in den Sterbetafeln enthalten, die das sächsische Statistische

bezw. 5, 4s Jahre zugenommen. Nicht immerhin auch noch recht bedeutend ist

Landesamt in den Jahrgängen 1894, 1903 und 1912 seiner „Zeit⸗ schrift“ veröffentlicht hat.

Wohlfahrtspflege.

Das griechische Rote Kreuz hat nach einer Meldung von

„W. T B.“ aus Athen durch Vermittlung der griechischen Gesandt⸗ schaft in Berlin dem deuts als Beitrag für das Hilfswerk im Kriege überwiesen.

Kunst und Wissenschaft.

Der außerordentliche Professor per philosophischen Fakultät der hiesigen Universitkät Dr. R. M. Meyer ist im Alter von 54 Jahren fesbenbgnr Meyer, ein geborener Berliner und Schüler Scherers

abilitierte sich im Jahre 1886 an der Friedrich Wilhelms⸗Universität mit einer Antrittsvorlefung über Georg Christoph Lichtenberg. Seine sind eine „Deutsche Literaturgeschichte des neunzehnten ahrhunderts“ und eine „Goethe⸗Biographier.

Die Galerie Eduard Schulte hat in der Absicht, das In⸗ teresse für Kunst und Künstler auch während der Krtiegszeit aufrecht zu erhalten, eine umfangreiche neue Ausstellung eröffnet, die Samm⸗ lungen von Werken folgender Künstler enthält: Valentin und Ramon de Zubiaurre⸗Madrid, Alfred Bachmann⸗München, Wilhelm Blanke⸗ Berlin, Herm. Dischler⸗Hintergarten, Max E. Giese⸗München, Erich Hartmann⸗Paris, Adolf Hengeler⸗München, Ingrid Rutn⸗Ingza, Paul Freiberr von Schlippenbach⸗Berlin, Edmund Steppes⸗Munchen

und Hans Wacker⸗Elsen⸗Berlin. 4“

Literatur.

P11““ neu erschienener Schriften, deren 1“ vorbehalten bleibt. Ein en dungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm⸗ straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Für alle Welt. Illustrierte Zeitschrift mit der Abteilung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. XX. Jahrgang 1914, Heft 28. Jährlich 28 Hefte à 0,40 ℳ. Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co.

Sammlung guter Vaterlands⸗ und Soldatenlieder 1914. Herausgegeben von Paul Weidlich, Halle a. S „Laurentius⸗ straße 5. Selbstverlag.

Deutsches Kriegsliederbuch. Dem Volk in Waffen und dem Volk am Heimatherd dargeboten vom Christlichen Soldatenbund im Königreich achsen 0,15 ℳ. Dresden, Zinzendorfstr. 17. Pastor Ad. Müller.

Unterm Eisernen e 814 Kriegsschriften des 2 1t deft 1: Sein oder Nichtsein? Des Deutschen Reiches Schicksalsstunde. Von Professor Dr. elee 1 .“ 0,30 g6 88 Löö 3, Kameradschaft.

r neuen Lage. 23. August . 3 00026 Lepn⸗ 8 bers gus on Karl Lamprecht er Kriegsausbruch 1914. Thron⸗ und Kanzlerrede, Denk⸗ schrift und Artenstücke 1 ℳ. Berlin W. 8, Mauerser⸗ 43/44. Carl E1 eldbriefe von Heinrich Mohr. Erster Brief: A Frau des Kriegers. Zweiter Brief: An⸗ 19 88 Kriegers. Für jeden Brief 0,15 ℳ. 50 Stück à 0,12 ℳ. Frei⸗ burg i. Br. Herdersche Verlagshandlung. Der Krieg. Illustrierte Chronik des Krieges 1914. Monatlich donehsilteftrterte Hefte Rn, Peees von je 0,30 ℳ. Heft 1 mit Ton⸗ el und einer Relktefkarte der deutsch⸗russisch⸗ 1 Stuttgart, Franckhsche Verlagshandlung. ie können sich die Frauen in der Kriegszeit nützlich 1 Trier, ob Lintz. 8 Deutsche Reden in schwerer Zett, ö We. eutschen und d „Rede am 3. September 1914 gehalten von Dr. Gustav Roethe. 0,50 Der Reinertrag ist für die Kriegsbüchereien vom Roten K teuz bestimmt. Berln W. 8 N S Heymanns Verlag. er Deutsche Krieg. Politische Flugschriften. berausgeg. v Fen Jäckh. 1. Heft: Paul Rohrbach, Warum 8 5 vr F -Gbö1“ und Frank⸗

. Friedr aumann. ür j 3 0,50 76. Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt.

Paul Hags, Kleines Kriegsbuch. Inhalt: Erlasse, Ver⸗

usw., Adressen u. dgl. den gegenwärtigen Kriegszustand be⸗ 1 Gesetzliches und Allgemeines über bürgerliche Kriegs⸗ läistenchen Ltste aller Regimenter usw. unseres Heeres mit Angabe Prer Zugehörigkeit zum Armeekorps, zur Division und Brigade. Vänt Hage, Deutschlands Freunde und Feinde. Kurze 8 aatenkunde, mit besonderer Rücksicht auf die Kriegslage. Anhang: as Wichttgste aus dem Völkerrecht für den Land⸗ und Seekrieg. Jede der beiden Schriften 25 ₰. Steglitz, Peter Hobbing. Wellfutsche Schwertschrift. Erläuterte Chronik des ersten ““ 2b Urkunden und amtlichen Berichten. g. von H. Frobenius. 1 55 ℳ. Berlin W. 35 Dersfiseüse 20 Karl Curtius. nserer Kaiserin. Festspiel für vaterländische Frauen⸗ und Dünoiranen „Vereine. Von Konfistorialrat R. Tao. 5 0,30 ℳ. 8 höre sind in Musik gesetzt von Musikdirektor Lenz, Wernige⸗ E Sennh. köggeg Enn ihm Heiel; bezogen Wrer (Partitur 2 ℳ, oprane à 0,30 ℳ, 2 Verlag 18 Friedrich Emil Perthes. 1“

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unserer Jugend.

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so darf auch

2598 Millionen Bushels im V endgültiges Ernteergebnis im Vorfahre. wird mit 78 6 % angegeben, Vormonat und 92 % im Vorjahre. Der Gesamtertrag wird auf 217 Millionen Bufhels geschätzt, gegen 221 Millionen im Vormonat und 240 Millionen endgültiges Ergebnis im Vorfahre. des gesamten Weizens wird auf 892 Millionen Bushels geschätzt gegen 896 Milltonen Bushels im Vormonat und 763 380 000 Bushels Frau Der Durchschnittsstand von Hafer wird mit 86,4 % angegeben, gegen 75,8 % im Vormonat und 89,1 % „Der Ertrag der Ernte wird auf 1137 Millionen Bushels geschätzt, gegen 1116 Millionen im Vormonat und 1122 I üe. Ler im Vorjabre. ertrag von Gerste wird auf Millionen Bushels geschätzt, ge

200 Mihionen Bushels im Vormonat und Vns 6gggleschäbt, gfgen

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im Vorjahre.

bisher 18 festgestellt. auf insgesamt 55.

Oesterreich⸗Ung

in Wien und 1 Fall in Brünn (

In Ungarn wurden je b Bekes), in Munkacs (Kom. Bereg) 2 in der Stadt Ungvar (Kom. Hajd

Genickstarre.

Preußen. 3 Erkrankungen (und 2 Todesfälle)

Preußen.

Oesterrei

chweiz. 1 Erkrankung.

924 Erkrankungen*) (u

Düren 1,

Hoya 1]8, Liegnitz 1 (Lie

fälle, Kovenhagen 23 Todesfälle,

uhr: Hessen,

Arn berg 145, Königsbe gart 29, Hamburg 57,

gezeigt an: Diphtherie

Wien 53; Keuch

Bei F

abgerückt ist.

Im Reichspostgebiet i

Land⸗ und Forstwirtschaft.

8 elingfzn⸗ fa e es Landwir aft en Bureaus berrug der Durchschnit

von Mais am 1. Oktober 72 9, % gegen 71,7 % im vieenittoftand 65,3 % im Vorjahre. Der Düurchschnittsertrag für den Aere wird mit 25 5 Bushels angegeben, gegen 22,2 Bufbeis im Vorjahre. Der Gesamtertrag wird auf 2676 Millionen Bushels geschätzt, gegen ormonat und 2447 Millionen Bushels

Ergebnis im Vorjahre.

Ergebnis im Vorjahre.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗

maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankhgiten.

(Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundhkitsamts“,

Nr. 40 vom 7. O Pest.

Vereinigte Staaten von Amerika. In New wurden vom 28. Juli bis 19. August 5 1an Prsafhr veen⸗ Die Zahl der gefundenen x

Cholera.

ngarn. Am 23. September wurden in Wien 1 ko (Galtzien) 2 Erkrankungen bet Militärpersonen fefn.

25. S⸗ptember 1 weitere

In der Woche vo

sund Kreisen] ang⸗zeigt

Berlin 1 (Berlin], Reg.Bez. Schleswig 2 (2) [Hadersleben].

Spinale Kinde

[und Kreisen

[und Kreisen] angzeigt

Malmedy 1], „Dortmund Stadt 1,

(1) Danzig Stadt!, Han

(1), Pleß 1, Ratibor 1 Oberbarnim)],

10, Saarlouis 6]. Verschiedene Kr.

in der Woche vom 20 bis 26. September 1914 (für die deutschen Orte). Varizellen: New York 25 1 Erkrankung; Milzbrand: Reg.⸗Bezirke Breslau Influenza: 3 Erkrankungen; „Hessen 1, New 2 Spinale Kinderlähmung: Mecklenburg⸗Schwerin 1 Erkrankung; 11“ 8 aller Gestorbenen an Scharla Durn

aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 %) be wilchaitt Kögigshütte, Zabrze Erkrankungen wurden angezeigt im Landes⸗

1 Erkrankung;

Berlin 176 (Stadt Berli

C

Berlin 154),

*) Der überwiegende Teil der Erkrankungen betraf Kriegs⸗

8

Verkehrswesen.

oststbriefen an die Angehörigen von a bataillonen wird vielfach in der Adresse unter⸗ lassen, den Aufstellungsort des Bataillons zugeben, wenn die Truppe aus dem ö ins Feld Da die Mehrzahl der Lan⸗

eldpost

Nummer trägt, ersetzt

Nummer und ist deshalb für die Sind an dem

in der Postadresse die U

nicht weggelassen werden.

inhaber im Postscheckverkehr

auf 101 367 Auf diesen

1422 Millionen Mark Gutschriften und 1460,5 Millionen Mark

Lastschriften.

Umsatzes beglichen.

gestiegen (Zugang im Postscheckkonten wurden

Bargeldlos wurden 15 Das Gesamtgu

betrug im September durchschnittlich

(W. T. B.)

Mähren). 1 Erkrankung in Bekesecsaba (Kom.

In der Woche vom 20. bis 26. S

5 Erkrankungen (und 1 Todesfall) in b gemeldet worden: Berlin 1 ([Charlottenburg), Reg.⸗Bez. Arnsberg 1 [Lüdenscheid)] Liegnitz 2 (1) (Liegnitz Land 1, Löweaberg 1 (1), Schleswig 1

ch. Vom 30. August bis 5. Septembe Ober⸗ und in Kärnten je 1 Erkrankung. Vom 13. bts 19. September im Kanton Aargau

en. In der Woche vom 20. bis 26. September sind nd 9 Todesfälle) in folgenden ö“

Gelsenkirchen Stadt 3, c 8* F. G Stadt 1, Breslau Lc „Frankenstein 71, Militzsch 53, Stei 85 blau (

Bromberg 3 [Hohensalza liu Scbah E11“ 8 42] Koblenz 1 (Kreuznach]!, Cöln 32 ([Cöln Stadt)],

anitz Sadt]!, Merseburg 10 (1) [Halle a. S. 4, Saalkreis 6 (1)), Minden 1 [Hört 5 (4 [Kosel 1, Kattowitz 8000. 1) h te h 1d h⸗ 58161

Stade 2

[Stettin]!, Trier 36 [Saarbrücken Stadt 20, Saar⸗

rg 116, Oppeln 170, Potsdam 119, in Stutt⸗ heSe ö 82 Reh New York 62,

; an Masern und Röteln 04: 1,105 . storben in Gladbeck Erkrankungen wu 8 vap as Ss Kopenhagen 25, New York 126. Ferner wurden Erkrankungen an⸗ und Krupp im Landespolizeibezirke Berlin in den Reg.⸗⸗Bezirken Potsdam 108, Hamburg 111, New York 160, Stockholm 25, husten in New York 96; Typhus in New York

selben deutschen Garnisonorte mehrere Landsturm⸗ bataillone aufgestellt worden, wie z. B. 8 88 ö Landsturmbataillon (Potsdam),

st die Zahl der Konto⸗

Von jetzt ab können Privatpakete nach den westlichen Grenzgebieten, die in der bei den h sen weßs aus⸗ hängenden Bekanntmachung Nr. 1 bezeichnet sind, mit Ausnahme der im Elsaß gelegenen Kreise Altkirch, Mülhausen, Thann, Geb⸗ weiler und Colmar bei den deutschen Postanstalten wieder an⸗ genommen werden. Die Pakete dürfen außer offenen Rech⸗

nungen und offenen, auf den Paketinhalt Schriftstücken briefliche Mitteilungen nicht enthalten

Nach dem Bericht

Vormonat und

Der Durchschnittsstand von gegen 68 % im

E1““

Theater und Musik.

5 Im Königlichen Opernhause wird „Der Rosenkavalier“ gegeben. Die Besetzung lautet: Marschallin: 8 Denera, Oktavsan: Frau Arndt⸗Ober, Sophie: Fräulei ngell, Marianne: Frau von Scheele⸗Müller, Annina: Fräulein b 1cs Eerr Knüpfer, Fanninal: Herr un, Herr Henke, Sänger: 3 82

ist der Kapellmeister von Strauß.

Die Schaufpielvorstellungen finden von mor en, Sonnabend ab wieder im Königlichen Schauspielhause 85 Die zu den Schauspielvorstellungen im Opernhause ausgegebenen Dauer⸗ bezugskarten „esind daher gegen Karten für das König⸗ liche Schauspielhaus einzutauschen. Der Umtausch be⸗ ainnt eine Stunde vor Beginn jeder Vorstellung an Kasse I des Königlichen Schauspielhauses. Es werden eingetauscht die Karten des 187. Karienreservesatz’s des Königlichen Overshauses gegen Karten zur 176. Dauerbezugsvorstellung des Köntglichen Schauspielhauses, 8g des 188. Kartenreservesatzes gegen die 177. Dauerbezugsvorstellung

ober 1914.) usw., soweit die Dauerbezüge verausgabt sind. Morgen wird das

Wildenbruchsche Schauspiel „Die Quitzows“ gegeben. Beschäftigt

sind in den Hauptrollen die Herren von Ledebur, Geisendörfer,

Sommerstorff, Vallentin, Vollmer, Mannstädt, Eichholz und Eggeling

sorosf Fs. van 88 Lich. Die Riek⸗ sräulein Toni Rupprecht vom Deutschen Theater i

als Gast. Spielleiter ist der SerI .

““ 8 Der Ertrag rgen, Sonnabend,

Der Gesamt⸗

estratten belief sich

8 Konzerte.

Das erste der volkstümlichen Konzerte des Blüthner⸗ Orchesters im Blüthner⸗Saal am Sonntag bewies, daß dieses ausgezeichnete Orchester die durch die Einberufung verschiedener Mit⸗ glieder zum Heeresdienst entstandenen Lücken in bester Weise ausgefüllt und bereits wieder einen festgefügten Tonkörper geschaffen hat. Statt des neuen Dirigenten, des Königlichen Musikdirektors Paul Schein⸗ pflug, der zurzeit in Archangelsk in Gefangenschaft ist, aber demnächst seine Befreiung aus russischen Banden erhofft, hatte Oskar Fried als Gast die Leitung übernommen. Die zu Beginn gespielte Ouvertüre „Leonore III von Beethoven geriet unter seiner Leitung nicht fehr über⸗ zeugend; hätte das Orchester nicht so temperamentvoll vorwärts ge⸗ drängt, so wäre die Wirkung wohl noch geringer gewesen. Dagegen kann die Ausdeutung von „Les Préludes“, Lisits unbedingt wert⸗ vollster symphonischen Dichtung, als ganz vorzüglich bezeichnet werden; die Wiedergabe stellte sowohl dem Stabführer wie auch dem pracht⸗ voll abgetönten Orchester ein glänzendes Zeugnis aus. Von weiteren Tondichtern standen die Namen Händel, Mozart, Grieg und Schumann auf dem Zettel. Im Eirrzelspiel ließen sich die Mitalieder de Orchesters Nicolas Lambinon (Violine) und Gottfrie Zeelander (Violoncello) hören, deren Vorträge hegeisterte Zustim mung seitens der recht zahlreich erschtenenen Zuhörerschaft fanden.

1 Zu den künstlerischen Veranstaltungen, deren Erlös den mannig fachen Zwecken der Kriegshilfe zufallen soll, werden in diesem Winter auch vfe Konzerte des Philharmonischen Chors unter der Leitung von Professor Siegfried Ochs gehoͤren, deren erstes am Montag in der Philharmonie zum Besten der Veratungsstelle für deutsche Flüchtlinge stattfand. Den alle Herten bewegenden großen Zeitgeschicken Rechnung tragend, bot das Programm nur Musit, die de 18 G hat, oder aus dem Volk bEEEIEe“ ost entsprungen ist.“ Nach dem Vortreig eines von Georg Relcke Cassel 43 [Kulda 1, gedichteten und von Otto Sommerstorff gesprochenen Prologs dem die kunstvoll für Knabenstimmen, gemischten Chor und Orchester ge⸗ setzte Nationalhymn⸗ folgte, begann das eigentliche Pogramm mit Wilbelm Bergers C horwerk „An die großen Toten“. Unser Empfinden in dieser gewattigen Zeit legt auch an künstlerische Werte den aller⸗

Erkrankung einer Militärperfon

und in Püspökl

dany sowie u) gemeldet.

m 20. bis 26. September sind in folgenden Regierungs⸗ worden: Landespolizelbezirk

rlähmung.

folgenden Regierun gs⸗ Landespolizeibezirk

worden: Aachen 3 ([Aachen Arnsberg 27 (1) [Bochum Hage

in 2], nover 1 (1) [Hameln 1]

395 (1), Kattowitz Land 1, Kreuzburg 175, süßten Maßstab, es wird nur von Offenbarungen tiefster Innerlich⸗

Stadt 12 (2), eit machtvoll berührt. Zu diesen Kunstoffenbarungen gehört aber das stimmungsvolle und fein gearbeitete Werk des allzu früh verstorbenen Komponisten nicht, daher konnte ihm auch die klanglich und musikalisch hervorragende Wiedergabe durch den Philharmonischen Chor nicht zu einer ganz tiefgehenden Wirkung verhelfen. Diese Wirkung stellte sich aber bei den das Programm beherrschenden deutschen Volksliedern ein, die von Siegfried Ochs in meisterhafter Weise für seine Sängerschar gesetzt sind. Professor Ochs bat in diesen Chor⸗ ö Begabung für eine eigenartige monisierung und lebendig empfundene Polyphonie des Chor⸗ satzes bewiesen. Prächtig wirkten in uralten „Toten⸗ b ew tanz“ und „Bitte an Sankt Raphael“ das harte Neben⸗ 4 Erkrankungen; einanderstellen primitiver Harmonien, deren Klangwirkung dem Charakter der Kirchentonarten vahe kam. Das Meisterstück seiner Satzkunst bot aber Siegfried Ochs im Sang vom guten Wie er hier jede der drei Strophen des durch⸗ Pes esst allbekannten Volksliedes verschieden behandelt und eine immer reicher und weitergreifende Harmonisierung steigert, Art musikalischer Neuschöpfung gleich, die alle Zuhörer mitriß und ihren Beifall erst nach der Wiederholung des in rhythmischer Straffheit ausgeführten Stückes ver⸗ sünseh ließ Zwischen den Chorkompositionen sang der Kammer⸗ . Fritz Feinhals aus Muünchen, der das Podium in Berae Uniform betrat, Löwesche Balladen, Lieder von 1 üehert Wolf und Henschel, sowie einige Vertonungen 5 erläͤndischer Gedichte aus unseren Tagen. H. Zlilcher, 8 und Lissauer waren die Komponisten, die neue Texte von Sn⸗ mel, Hans Nagel und Gerhart Hauptmann äußerlich wirksam he 1 usik gesetzt hatten. Fritz Feinhals, der von den Zuhörern mit 8 ichem Beifall begrüßt und immer wieder hervorgerufen wurde, wirkte wie stets durch die präͤchtige Fülle seiner Stimme und die vornehme Schlichtheit seines Vortrags. Der Saal war, wie stets bei den Konzerten des Philharmonischen Chors, ausverkauft ein erfreuliches Ergebnis im Hinblick auf den guten Zweck, und eine E1““ den 888 15. ee gleichfalls gemein⸗ 6 nstaltungen dienenden Siegfri 8 aee Wee 8 g onzerte, die Siegfried Ochs für m enstag fand in der Singakademie ein Wohltätig⸗ 2 5 ; .

sturmbataillone keine keitskonzert für die notleidenden Ostpreußen unter Mitwirkung e Sängerin Martha Stapelfeldt, des ersten Konzertmeisters des Philbharmonischen Orch’ sters Jultus Thornberg, des Konzert⸗ sängers Edgar Reinhold, der Planistin Marie Berawein, des Organisten W. Leupold und Eduard Behm (Klavier⸗ begleitung) statt, das einen guten Besuch aufwies. Eingeleitet wurde der Abend mit dem stimmungsvollen Vortrag von Seb. Bachs Orgel⸗ präludium und Fuge in Es⸗Dur durch Herrn Leupold, dann folgten Händels Rezitativ und Tenorarie aus „Josua“, in der der Sänger Reinhold ein starkes und wohlklingendes Organ entfaltete. Ferner wurde eine Sonate für Violine von Grieg (in G⸗Dur Op. 13) durch Marie

Fergwein und 2 Thornberg tonschön vorgetragen. Verschiedene Ge⸗ uge sowie Lieder von Schubert, Hugo Wolf fanden eine ansprechende Wiedergabe durch Fräulein Stapelfeldt. Aus den weiteren Einzelheiten

88 Tarnowitz 6] [Rotenburg 1. Hann. s.

ankheiten

Erkrankungen; Fleckfleber:

Mehr als ein n 116), in den Reg.⸗Bezirken

rden gemeldet in Hamburg 27,

mit an⸗

der Aufstellungsort diese Postadresse unentbehrlich.

nterscheidu zziffer (1., 2.

Ende September 1914 Monat September 666).

im September gebucht unter verständnisvoller Beglettung durch Herrn Behm gespielte

n 5 „Zigeunerweisen“ von Sarasate erwähnt. Di 6 79,2 Millionen Mark des Darbietungen mit esbafer 81111““ 8 8 1 thaben der Kontoinhaber

270,3 Millionen Mark.

sich beziehenden

seien noch die durch Herrn Thornberg mit starkem Ausdruck Ind

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