1914 / 238 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Mannigfaltiges. Berlin, den 9. Oktober 1914.

8 Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte, wie W. T. B.“ berichtet, am Mittwochvormittag das vom Vater⸗ ländischen Frauenverein eingerichtete „Kriegsheim“ für Kranken⸗ pflegerinnen vom Roten Kreuz. Das alte, mitten in einem ausgedehnten Park liegende Landhaus in der Tiergartenstraße 28 von den Magnusschen Erben zugleich mit einem größeren Betrage dem Vaterländischen Frauenverein für diesen Zweck zur Verfügung gestellt soll Krankenpflegerinnen, die mit Ver⸗ wundeten⸗ und Krankentransporten nach Berlin kommen und keine anderweitige einwandfreie Unterkunft haben, für einige Tage bei un⸗ entgeltliche r Aufnahme und Verpflegung Erholung von ihrem schweren Dienst gewähren. Ihrer Majestät wurde von der Vorsitzenden dieser Abteilung des Hauptvorstandes, Frau Staatsminister von Loebell, und von Frau von Waldow, welche die ehrenamtliche Leitung des Heims übernommen hat, empfangen und durch alle seine Räume und in den großen Park geführt. Ihre Majestät besichtigte die gesamten Einrichtungen und richtete an alle Schwestern teilnehmende Fragen. Das Haus, das 17 Schwestern Aufnahme gewähren kann, war an diesem Tage von mehr als 12 besucht. Es waren dies Schwestern vom Roten Kreuz des Hessischen Alice⸗Frauenvereins aus Darmstadt, des städtischen Krankenhauses Offenbach a. Main und des Eppendorfer Krankenhauses, die alle in den nächsten Tagen zum Kriegsschau⸗ platz abgehen und hochbeglückt die Erinnerung an den Besuch Ihrer Majestät mit ins Feld nehmen werden. Seit seinem kurzen Be⸗ stehen hat das „Kriegsheim“ mehr als 30 Schwestern in 76 Tagen

erpflegt ein Beweis, wie notwendig diese Einrichtung für die in

Berlin mit Verwundetenzügen eintreffenden Schwestern ist. Am gestrt een Donnerstag, in der Mittagszeit, weilte Ihre Majestät längere Zeit im Reichstagsgebäude und besichtigte die Arbeiten für Sor⸗ tierung, Verpackung und Versand von privaten Liebes⸗ gaben, die das Rote Kreuz an Stelle der Feldpost in dankenswerter Weise bis jetzt übernommen hat, sowie die Arbeiten des Kriegsausschusses für warme Unterkleider, der in Unterstützung der Tätigkeit der Heeresverwaltung auf diesem Ge⸗ biete tätig ist. Geführt durch den Geheimen Rechnungsrat Jung⸗ heim und Frau Staatsminister von Boetticher, nahm die hohe Frau die Vorstellung der einzelnen in der Abteilung tätigen Herren ent⸗ gegen, sprach Ihre Allerhöchste Anerkennung für die geleistete Arbeit aus und gab die Versicherung, daß Sie der guten Sache Ihre dauernde Unterstützung leihen werde.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten stand nach Erledigung kleiner r. Vorlagen der Magistratsantrag zur Beratung, an den Deutschen Städtetag zur Verwendung für Ostpreußen

inen Beitrag von 250000 zu leisten. Der Oberbürger⸗ meister Wermuth begrändete diese Vorlage in folgender Ansprache: Die Schadloshaltung, die das Vaterland dem hart heim esuchten Ostpreußen schuldet, können und sollen die Städte als solche nicht leisten, aber wir können und wollen bezeugen, daß wir Treue um Treue halten. Wir haben den gftwrent chen Flüchtlingen die Einrichtungen und Mittel der Stadt bereitwillig zur Verfügung ge⸗ stellt. Durch edelmütige Geber wurden wir zu weiterer Hilfe in den Stand gesetzt. Dann hat auf den Aufruf des Deutschen Städtetages und des Reichsverbandes Deutscher Städte eine beträchtliche Zahl städtischer Gemeinwesen dazu beigesteuert, den in erster Linie betroffenen Ortschaften kleinere Geldbeträge zuzuführen, welche die erste Not lindern sollen. Unserer Gemeinde glauben wir ein größeres Opfer zumuten zu dürfen, und wir bitten Sie, es freudigst zu bringen Auch aus dem Westen, aus Elsaß⸗Lothringen, ist ein gleicher Ruf nach Hilfe ergangen. Der Magistrat ist sicher, daß in der Reichshauptstadt auch dieser Ruf Widerhall finden wird. Wie unsere tapferen Heere in West und Ost das ganze Volk als tatendurstige Reserve hinter sich haben, so wollen wer auch den durch den Feind geschädigten Landsleuten durch die Tat beweisen, daß wir alle für einen Mann stehen. Die später zur Beratung stehende Vorlage, die dem hiesigen Oesterreichisch Ungarischen Hilfsverein die Fürsorge für die Angehörigen

der Wehrpflichtigen erleichtern will, soll die gleiche brüderliche Einig⸗

keit auch mit unserem treuen Bundesgenossen zum Ausdruck bringen.’ Die Vorlage wurde einstimmig angenommen. Der Magistrat hatte ferner vorgeschlagen, die in Buch belegene und im Bau begreiffene vierte Irrenanstalt nach dem Wunsche des Sanitätsamts des Gardekorps als Lazarett für eine Kopfzahl von 1800 Personen einzurichten. Nach kurzer Aussprache wurde die Vor⸗ lage einem Ausschuß überwiesen. Ohne Erörterung stimmte dann die Versammlung der Magistratsvorlage zu, den Oester⸗ reichisch⸗Ungarischen Hilfsverein mit 40 000 zu unter⸗ stützen. Zu Beginn der Sitzung waren in der üblichen Form die neugewählten Mitglieder der Versammlung, Fabrikant Arnold Oberekp, Kaufmann Max Seckelsohn und Kaufmann Louts Wustrau, eingeführt 8 verpflichtet worden. Auf die öffentliche folgte eine geheime 18 itzung. 88

Halle a. Saale, 8. Oftober. (W. T. B.) Aus Anlaß der durch den Krieg für die Mission geschaffenen Lage traten die 16 im Deutschen Missionsausschuß verbundenen Missionsgesell⸗ schaften in Halle an der Saale am 7. und 8. Oktober zu einer ver⸗ traulichen Beratung zusammen. Nach einem Vortrag über das Thema „Der Krieg und die deutschen Missionen im Lichte der Ewigkeit“ wurde u. a. über die Beteiligung nichtchristlicher Völker am Kriege, über die Finanzlage der deutschen Missionen, über den Verkehr mit den Missionsfeldern und die noch mögliche Fürsorge für die Mission re

esprochen. Von besonderer Bedeutung war die Klarstellung des Ver⸗ bältme es der deutschen Messionen zu den englischen. Die Annahme englischer Sammlungen für bedrängte festländische Missionen wurde unter voller Würdigung der lauteren Beweggründe des Ange⸗ bots einmütig abgelehnt und dem Vorschlag zugestimmt, die Deutschland zugedachte Hilfe der Pariser Mission zuzuwenden, die

sehen, daß die auf einem Missionsfelde nebeneinander arbeitenden mMüstenare verschiedener Nationalitäten sich in bedrängter Lage gegen⸗ g helfen.

Wien, 8. Oktober.

(W. T. B.) Um den von der Presse des Dreiverbandes verbreiteten unerhörten törichten Lügen über die wirt⸗ schaftliche Lage Wiens wirksam entgegenzutreten, beschloß der Wiener Stadtrat, allwöchentlich Mitteilungen über die wahre wirt⸗ schaftliche 8 Wiens, über die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln, über Lebensmittelpreise, über den Stand der Arbeits⸗ losen usw. an alle Hauptstädte der neutralen Staaten zu schicken. Der Wiener Stadtrat hofft, daß die Gemeindeverwaltungen dieser Haupistädte in treuer Betätigung des städtischen Gemeinsinns diesen Mitteilungen die breiteste Oeffentlichkeit verleihen werden.

Wie die Kriegskorrespondenten der Blätter melden, fuhr ein österreichisches Flugzeug am 1. Oktober bei ungünstiger Witterung vom berkommando in einstündigem Fluge, von russischer Artillerie heftig beschossen, sodaß die Tragflächen an drei Stellen durchbohrt wurden, nach Przemysl, wo es glatt landete. Ein mitfabhrender Hauptmann des Generalstabes über⸗ brachte wichtige mündliche Befehle, Briefe und Zeitungen. Auf der Rückfahrt, die wegen der ungünstigen Witterung erst am 6. Oktober Erfolgte, wurde das Flugzeug von russischen Schrappnells beschossen, wobei die Tragflächen acht unschäd⸗ liche Treffer erhielten. Als der Apparat in einen Schneesturm geriet, brach ein Druckrohr entzwei, sodaß der Beobachter das Leck mit den Händen zuhalten mußte. Infolge des starken Gegensturms dauerte die Rückfahrt vier Stunden. Der Beobachter über⸗ brachte dem Oberkommando wichtige Mitteilungen des Festungs⸗ ndanten, die dieser dem Funkentelegraphen nicht anvertrauen wollte

Budapest, 8. Oktober. (W. T. B.) Aus Anlaß der gestern der Stadtvertretung seit dem Kriegs⸗

abgehaltenen ersten Sitzung ausbruch hat der Bürgermeister von Budapest, Barczy, n cn Ul⸗

Kaiser und an den Generalissimus Erzherzog Friedrich digungstelegramme sowie an den deutschen Botschafter von Tschirschky als Vertreter des Deutschen Kaisers ein Begrüßungstelegramm gesandt, in dem mitgeteilt wird, daß die Stadtvertretung mit be⸗ geisterter Zustimmung und durch Erheben von den Sitzen jene Stelle der Eröffnungsrede des Bürgermeisters gefeiert habe, mit der dieser des Bündnisses mit dem Deutschen Reiche und des das Talent und den Charakter der deutschen Nation so herrlich repräsen⸗ tierenden Kaisers Wilhelm in erhebenden Worten gedachte.

Mailand, 8. Oktober. (W. T. B.) Die nach Spezia zurück⸗ gekehrten beiden Teilnehmer an der Fahrt des entführten Unter⸗ seebotes, der zweite Kommandant Ingenieur Rocchi und der Elektriker Vasallo, sind laut Meldung der „Neuen Freien Presse“ verhaftet worden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Mitteilungen des Könglichen Asronautischen Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 8. Oktober 1914, 7—8 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe.. 500 m 1000 m] 1500 m 2000 m 2300 m

Name der Beobachtungs⸗ station

auf 0 °, Meeres⸗ in 45° Breite

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Magdeburg 766.9 GrünbergSchl 766,6

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768,2

2 bedeckt

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2 bedeckt

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768,2 Windst.

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Geschw. mwps. 2 1 1 2 C164 Himmel bewölkt, Zwischen 2260 und 2340 m Höhe überall 8,5 Grad.

Wetterbericht vom 9. Oktober 1914, Vorm. Uhr.

Witterungs⸗ ve lauf der letzten 24 Stunden

Wind⸗ richtung, Wind⸗

stärke

w

Name der Beobachtungs⸗ station

Wetter

Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗ niveau n. Schwere in 45 ° Breite Niederschlag in 24 Stunden mm Stufenwerten *)

Barometerstand in

Clermont

Perpignan

Nizza

Zürich

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Genf

woltenl.

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NNW 2 wolken!

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Triest

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meist bewölkt

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Reykjavik (5 Uhr Abends)

ziemlich heiter

Neufahrwasser 764,2 SSW 2 bedeckt Nachts Niederschl.

Memel 764 9 SSO ZRegen 769,6 Windn. wolkig

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meist bewölkt

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1

Schauer

702,9 W. bedeckt 0 766,1 W 1 pedeckt (766,7 Windst. Nebel 766,4 W 1 bedeckt 765,1 W bedeckt

Hannover Berlin Dresden Breslau Bromberg

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0 Nachis Niederschl. 0 Nachts Niederschl.

meist bewölkt

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Metz Frankfurt, M

meist bewölkt

Karssruhr, 2. 769,0 NDO l wolkig

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769,4 SW 3 Nebel

Budapest

763,7 NW 3swolkenl

Horta

Coruna

München

im protestantischen Deutschland große Achtung genießt und unter dem Kriege schwer leidet. Dagegen wurde es als selbstverständlich ange⸗

Theater. Königliche Schauspiele. Sonn⸗

abend: Opernhaus. 138. Abonnementsvor⸗ stellung. Der seaai- nehnch Komödie für Musik in drei Akten von Hugo von ofmannsthal. Musik von Richard Strauß. usikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielbaus. 176. Abonnementsvor⸗ stellung. 187. Kartenreserpesatz (Opern⸗ haus). Die Quitzows. Vaterländisches Drama in vier Aufzügen von Ernst von Wildenbruch. Regie: Herr Oberregisseur Patry. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Opernhaus. 139. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Auftreten der König⸗ lichen Kammersängerin Fräulein Frieda Hempel. Marie, die Tochter des Regiments. Komische Oper in 2 Akten von Gastano Donizetti. Text nach dem Fenssftschen des Saint Georges und avard von C. Gollmick. Vorherx: Die Maienkönigin. Schäferspiel in 1 Akt. Frei nach dem Französischen des Ch. Simon Favart von Max Kalbeck. Musik von Gluck in der Bearbeitung von J. N. Fuchs. Anfang 7 ½ Uhr.

stellung. haus).

Anfang 7 ½ Uhr.

Reinhardt.) Sonnabend,

leuchten.

Sonntag: Jedermaun.

Heiratsnest.

Schauspielhaus. 177. Abonnementsvor⸗ 188. Kartenreservesatz (Opern⸗ Dienst⸗ und Freiplätze

ehoben. Colberg. Historisches Schau⸗ piel in fünf Aufzügen von Paul Heyse. Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Heimat.

6 Dentsches Theater. (Direktion: Max

Ein Sommernachtstraum. Sonntag: Die Piccolomini. Montag: Faust, 1. Teil.

Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Wetter⸗

Das alte Spiel von Montag: Scheiterhaufen.

Komüdienhaus. Sonnabend, Abend 8 Uhr: Das Heiratsnest. spiel in 3 Aufzügen von Gustav Davis. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Hinter Mauern. Abends: Das Heiratsnest. Montag und folgende Tage:

531,8 N 5 wolkig

Zngspitze

Theater an der Weidendamme

Brücke. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

sind auf⸗

Anfang gut Alles gut!

Abends: Anfang gut Alles gut! Montag und folgende Tage: Anfang

gut Alles gut!

Abends 7 ½ Uhr: Schillertheater. o. (Wallner⸗

tbeater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Klein Eva. Lustspiel in drei Akten von

Olga Ott. 8 Sonntag: Klein Eva. Montag: Fröschweiler.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Grüne Ostern. Schauspiel in fünf Aufzügen von Heinrich Lee.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh’ dem, der lügt! Abends: Krieg im FSrieden.

z Montag: Mein erlauchter Ahn⸗ err.

Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Feldprediger.

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Militärlust⸗

Das

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schläge.

Handlung aus der Zeit der Befreiungs⸗ kriege von H. Wittmann und A. Wohl⸗ mutb. Musik von C. Millöcker.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Freischütz. Abends: Zum 25. Male: Der Zigeunerbaron. Montag: Der Troubadour. Dienstag: Der Feldprediger. Mittwoch: Der Freischütz.

Der

Sonntag und folgende Tage: Pepi.

Kam'’'rad Männe.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)

Sonnabend, Abends 8 ¾ Uhr: Graf Lustspiel in drei Akten aus dem 1866 von Robert Saudek und Alfred

Graf

.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kam’rad Männe. Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski Max Winterfeld (Jean Gilbert). sanastexte von Alfred Schönfeld.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Lenore. Abends:

Montag und folgende Tage: Kam'rad

Volksposse in drei

Musik von Ge⸗

*) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach folgender Skala: 0= 0,0 bis 04 mm; 1 = 0,5 bis 1,4 mm: 2 = 1,5 bis 2,4 mm; 3 = 25 bis 3,4 mm; 4 = 3,5 bis 4,4 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 5,5 bis 6,4 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm; 8 = 7,5 bis 8,4 mm; 9 nicht beobachtet. Bei negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffreskala.

Ein Hochdruckgebiet über 769 mm reicht Alpen, ein solches gleicher Höhe liegt über beide verbindender Hochdruckrücken über Jütland. ausläufer über der Nordsee ist südostwärts berangetogen, über der Danziger Bucht zieht ab. In Deutsch 1 ruhig und meist etwos milder, im Süden heiter oder neblig, im Norden überwiegend trübe; der Norden hatte verbreitete leichte Nieder⸗

vom Kanal bis zu den Mittelskandinavien, ein Ein Tiefdruck⸗ ein solcher and ist das Wetter

Deutsche Seewarte.

Familiennachrichten

Geboren: Ein Sohn: Hrn. C. von Uckermann (Wintershagen).

Gestorben: Hr. Oberstleutnant z. D. Adalbert von Stutterheim (Bodenheim). Hr. Major a. D. Eduard von Hell⸗ dorff (Halle a. S.). Hr. Justizrat Karl Hamburger (Berlin). Hr. Sanitätsrat Dr. Hermann Engel (Breslau). Fr. Charlotte von Rosen⸗ berg⸗Lipinsky, geb. von Poser und Groß Nädlitz (Oels).

Verantwortlicher Redakteur: . Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Ko ye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen

(einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 90),

sowie die 88., 89. und 90. Aus⸗ gabe der deutschen Verlustlisten,

und das Postblatt Nr. 4.

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Stand der Kartoffeln, der Zuckerrüben, des Klees, d im Deutschen Reiche Anfang Oktober 1914. 8

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amte.

Nr. 4 gering,

Anfang Oktober war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschnittlich),

Nr. 5 sehr gering.

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Andere

und Landesteile.

Anfang Oktober war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel (durchschnittlich),

Nr. 4 gering, Nr. 5 sehr gering.

Kar⸗ toffeln

Zucker⸗ rüben

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Preußen.

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Bemerkungen.

Die schon im vorigen Berichtsmonat herrschende hochgradig warme und trockene Witterung, die nur in den westlichen Landesteilen und in Süddeutschland mehr oder weniger Regen gebracht hatte, hielt bis um die Mitte des Monats September an, so daß auch das letzte Getreide und die Grummeternte fast durchgängig gut eingebracht werden konnte. Freilich wirkte die Trockenheit auf die Entwicklung der Hackfrüchte be⸗ sonders in den östlichen Landesteilen ungünstig ein und die in der zweiten 8 konatshälfte bei sehr verringerten, vielfach herbstlich kühlen Tempe⸗ netaxs eintretenden schweren und anhaltenden Regenfälle kamen für die Kartoffeln zu spät, wenn sie auch schon den Rüben und Futtergewächsen pielerorts noch zum Vorteil gereichten. Leider haben die gleichzeitig mit dem Umschlag der Witterung einsetzenden Stürme der fast überall sehr reiche Erträge versprechenden Obsternte erheblichen Schaden zu⸗ gefügt. Die längst sehnlich erwarteten Niederschläge erweichten aber endlich die durch die lange Trockenheit hart gewordenen, auf schwerem

1 vollständig verkrusteten Aecker und ermöalichten damtt die Fibhin infolge Mangels an Arbeitskräften und Gespannen verzögerte erbitbestellung und die Aussaat des Wintergetreides.

Ie eber Maͤusefraß sind aus fast allen Bundesstaaten Klagen ein⸗ gelaufen, Hamster und Schnecken werden nur vereinzelt erwähnt.

Dagegen im September 1 August 8 1 Juni 1

Mat 1 Oktober 1

Hackfrüchte.

Die Kartoffelernte ist in ziemlich weit vorgeschritten,

meinen scheint der Ertrag

der Mehrzahl der Bundesstaaten schon

- in einigen Gegenden sogar schon beendet. Die Berichte über den Ertrag lauten sehr verschieden. den Erwartungen nicht zu entsprechen, er soll jedoch im ganzen preußischen Westen besser als mittel

Im allge⸗

ausfallen;

und aus Bayern und Lothringen liegen über Güte und Menge sogar

recht befriedigende Aeußerunge gehends weniger lohnen als Regenfälle noch einen günstig

weise, namentlich auf schwerem Boden Ueber Blattroll- und Kräuselkrankheit

Die Reichsnote lautet wie im Zuckerrüben haben sich erholt.

soll ihr Zuckergehalt einen

wird im Reichedurchschnitt mi

Futterpfl

In manchen Gegenden sind die

n vor. Frühere Sorten sollen durch⸗ die späteren, auf die die eingetretenen en Einfluß ausüben konnten. Stellen⸗ ist Kartoffelfäule eingetreten. wird nur vereinzelt berichtet. Vormonat 2,6.

infolge der Niederschläge noch etwas Rüben klein geblieben, doch hohen Prozentsatz haben. Ihr Stand t 2,8 (2,7) bewertet. 1

anzen und Wiesen.

„Klee und Luzerne haben in den lange trocken gebliebenen Gegenden

stark gelitten.

Dort ist auch der Stoppelklee sch jedoch die erforderliche Feuchtigkeit nicht gefehlt hat, gut entwickelt, daß man ihn

wer aufgegangen, wo hat er sich so hin und wieder schon schneiden kann.

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Die Mäuse

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haben allerdings auf alt 8 Schaden angerichtet, g f alten un

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jungen Kleefeldern im allgemeinen wird jedoch der Stand sowohl der

Klee, als der Luzernefelder als ein befriedigender bezeichnet. Die

Reichsdurchschnittsnote lautet wie

Luzerne 2,3.

entstandene namentlich auf handen fei.

achtet.

betesfande⸗ Frucht

daß

„Auf den Graswuchs der schläge so günstig eingewirkt, daß der während der langen Trockenheit Schaden ausgeglichen ist. Es wird vielfach berichtet, daß, früh gemähten Wiesen, Der Stand der der der anderen Wiesen mit 2,5 (2,5) im Reichsdurchschnitt begut⸗

In der mei ehendes 83 bedeutet 8 gar nicht oder nur wenig angebaut ist, ein Punkt (. ngaben fehlen oder nicht vollständig gemacht sind. 1 8„

Die Saatenstandsnoten sichtigung der Anbaufläche und des Ertrags berechnet worden.

b Berlin, den 9.

im Vormonat für Klee 2,6, für Wiesen haben die gefallenen Nieder⸗

b reichliches Herbstfutter vor⸗ Bewässerungswiesen wird mit 2,1 (2,0),

ein Strich (—), daß die

sind bei jeder Fruchtart unter Berück⸗

Oktober 1914.

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

918

Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t

(1000 kg) in Mark

Oktober

240 249 253 247

Königsberg i anzig

Berlin.

Stettin .

Posen...

Breslau .

Gleiwitz.

Dortmund. . Hamburg . 8

Berlin, den 9. Oktober

241 243 236 241 242,50 267,50 270 255 257

210 213 225 217 215 217 213 218 215 235 240 229 231

88

Kaiserliches D

206

219

207 200 202 194 199

1.““

Statistisches Amt. de