—
Damköhler, Fähnr. d. Reserve (Göttingen) d. Feldart.
Regts. Nr. 26, die Vizewachtmeister: Seiffert (II Hannover), Dinglinger (Bernburg), d. Feldart. Regts. Nr. 26, Agena (Aurich), Lampe (II. Hannover), Dannehl (Sangerhausen), Bremer (II Braunschweig), d. Tram⸗Abt. Nr. 10; Frhr. v. Maillot de la Treille, Oblt d. Landw Feldart. 2. Aufgeb. (Mannheim), jetzt im Feldart. Regt. Nr. 50, zum Hauptm; die Leutnants der Reserve: Rummel d. Feldart. Regts Nr. 14 (Parmstadt), jetzt in diesem Regt., Bassermann (Fritz) d. Feldart. Regts Nr. 50 (Mannheim), t in diesem Regt, — zu Oblts., Ltenhardt, Vizewachtm. d. Res. bei d. Fuhrparkkolonne Nr. 3 d. XIV. A. K. zum Lt. d. Res.; zu Leutnants, vorläufig ohne Patent: die Fähnriche: Hasse im Fül. R Nr 86, Klug im Füs. R. Nr. 90, Baacke, charakt. Fähnr. im Füs. R. Nr. 86, dieser unter gleich⸗ zeitiger Verleihung eines Fähnrichspatents; zum Fähnrich: Graf v. Schwerin, Unteroff im Feldart. R. Nr. 60; zu Rittmeistern: die Ober⸗ leutnauts: Dubois de Luchetd. Res. d. Hus. Rgts. Nr. 15 (Wiesbaden), Hansen d. Res. d. Train⸗Abt. Nr. 9 (II Altona), Helmken d. Landw. Trains 1. Aufgeb. (I Bremen), Goldenberg d. Landw. Trains 2. Aufgeb. (1 Hamburg), Helbing der Landw. a. D., zulrtzt des Landw. Trains 2. Aufgeb. (I. Hamburg); zu Oberleutnants: die Leutnants: Lemcke (Georg) (Wismar), Lemcke (Otto) (Waren) d. Res. d. Drag. Regts. Nr. 16, Viereck d. Res. d. Feldart. Regts. Nr. 60 (Waren), Bosselmann der Landw. Kav. 2. Aufgebots (Rostock), jetzt beim Füstlierregiment Nr. 90, Schäfer d. Res. d. Train⸗Abt. Nr. 9 (Barmen); zu Leutnants der Reserve: die Vizefeldwebel: Allers (Waren), Voß (Friedrich), Kaping, Möller, Kracht (Rostock), Burchard, Srtoppel, Schramm ] Schmidt (Heidelberg), d. Füs. Regts. Nr. 90, die Vizewachtmeister: Schütte, Kulenkampff⸗Pauli (I Bremen), v. Laffert, Jesse (Schwerin), Jeße (Lübeck), Hoffmann (Waren), d. Felbart. Regts. Nr. 60; zu Lts. der Landw. Kavallerie 1. Aufgebots: die Vizewachtmeister: Bockhahn (Rostock) b. Füs. R. Nr. 90, Schlubach (I1 Hamburg), Meyer (I. Bremen) b. Gen. Komdo. d. IX. A. K.; zum Lt. d. Landw. Trains 2. Aufgeb.: Wiedemann, Vizewachtm. (Schleswig), Bagageführer b. Füs. Reg. Nr. 86; Zapp, Lrl. d. Res. d. Hus. Regts. Nr. 7 (II Düsseldorf), zum Oblt; zu Leutnants der Reserbe: die Vizefeldwebel: Nrebuhr im 3. Garde⸗Ersatz⸗B., Peters im 5. Garde⸗Ersatz⸗B.; Marquardt, Vizewachtm. (Stettin), zum Lt. d. Reserve.
Großes Hauptquartier, 5. Oktober. Göring, Hauptm. a. D., zuletzt in d. Schutztr. für Deutsch Ostafrika, jetzt im Ersatz⸗B. d. Inf. Regts. Nr. 87, fur die Dauer d. mobilen Verhältnisses unter Stellung z. Disp. z. Dienstl. in einer etatmäßigen Ste K. d. Schutztr. im Reichs⸗Kol. Amt kommdfert.
Königreich Preußen.
Der Stadtgemeinde Duisburg wird auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (Gesetzsamml. S. 221) hiermit das Recht verliehen, das Grundeigentum, welches zu der geplanten Erweiterung ihres Wasserwerks in der Gemarkung Bockum, Bürgermeisterei Kaiserswerth, Landkreis Düsseldorf, erforderlich und in den anliegenden Lageplänen mit roter Farbe umrändert und in dem gleichfalls beiliegenden Uebersichtsplan mit roter Farbe angelegt ist, im Wege der Enteignung zu erwerben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten. v 1“
Berlin, den 8. Oktober 1914. 8
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung des Königs. Das Staatsministerium.
von Breitenbach. Freiherr von Schorlemer.
von Loebell.
“
Der Königliche Hof legt heute für Seine Majestät den König von Rumänien die Trauer auf drei Wochen — bis einschließlich den 1. November d. J. — an. den 12. Oktober 1914. Der Oberzeremonienmeister: Freiherr von Reischach.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Die wissenschaftlichen Mitglieder des Königlichen Instituts für experimentelle Therapie in Frankfurt a. M., Professor Dr. Apolant und Professor Dr. Sachs sind zu außerordent⸗ lichen Honorarprofessoren in der medizinischen Fakultät der dortigen Universität ernannt worden. “
Deutsches Reich. 8
8 — — Preußen. Berlin, 13. Oktober 1914. Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗
sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen Stzungnn.
8
Das Finanzministerium hat durch den am 11. d. Mts. unerwartet infolge eines Herzschlags eingetretenen Tod des vortragenden Rats, Wirhlic
Abteilung für die
en Geheimen Oberfinanzrats Dr. Felix Lewald einen schmerzlichen Verlust erlitten. Ge⸗ richtsassessor vom Jahre 1885, war Lewald im Jahre 1890 als Justitiar in die allgemeine Verwaltung übernommen und der Regierung in Posen zur Beschäftigung überwiesen worden. Im Jahre 1894 trat er als Hilfs⸗ arbeiter in das Finanzministerium, und zwar in die
Vervelann der direkten Steuern, ein und wurde dort 1896 vortragender Rat und Geheimer Finanzrat, 1900 Geheimer Oberfinanzrat und 1910 Wirklicher Geheimer Oberfinanzrat. Durch Allerhöchste Bestallung vom 14. Juli 1911 wurde er nebenamtlich zum Präsidenten der Königlichen Lotteriedirektion ernannt. In dieser Stellung nahm er hervorragenden Anteil an dem
vornehme, lautere Gesinnung und stets sich gleich bleibende Freundlichkeit bei allen, die mit ihm in amtliche Berührung
gekommen sind, ein treues Gedenken über das Grab hinaus.
Der Bruch der belgischen Neutralität durch England und Belgien. Durch die eigenen Erklärungen Sir Edward Greys ist die Behauptung der englischen Regierung bereits als unhaltbar erwiesen, daß die Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland das Eingreifen Englands in den gegenwärtigen Krieg veranlaßt hat. Das Pathos sittlicher Entrüstung, mit dem der deutsche Einmarsch in Belnien von englischer Seite zur Stimmungsmache gegen Deutschland bei den Neutralen verwertet worden ist, findet nach der „Norddeutschen Allge⸗ meinen Feütenng. eine neue und eigenartige Beleuchtung durch gewisse Dokumente, die die deutsche Heeresverwaltung in den Archiven des belgischen Generalstabs in Brüssel aufgefunden hat. Aus dem Inhalt einer Mappe, die die Aufschrift trägt „Intervention anglaise en Belgique“ geht hervor, daß schon im Jahre 1906 die Entsendung eines englischen Expeditionskorps nach Belgien für den Fall eines deutsch⸗ französischen Krieges in Aussicht genommen war. Nach einem vorgefundenen Schreiben an den belgischen Kriegs⸗ minister vom 10. April 1906 hat der Chef des belgischen Generalstabs mit dem damaligen englischen Militärattaché in Brüssel, Oberstleutnant Barnardiston, auf dessen Anregung in wiederholten Beratungen einen eingehenden Plan für gemeinsame Operationen eines englischen Expeditionskorps von 100 000 Mann mit der belgischen Armee gegen Deutsch⸗ land ausgearbeitet. Der Plan fand die Billigung des Chefs des englischen Generalstabs, Generalmajors Grierson. Dem belgischen Generalstab wurden alle Angaben über Stärke und Gliederung der englischen Truppenteile, über die Zusammensetzung des Erxpeditionskorps, die Aus⸗ schiffungspunkte, eine genaue Zeitberechnung für den Abtrans⸗ port u. dergl. geliefert. Auf Grund dieser Nachrichten hat der belgische Generalstab den Transport der englischen Truppen in das belgische Aufmarschgebiet, ihre Unterbringung und Er⸗ nährung dort eingehend vorbereitet. Bis in alle Einzelheiten ist das Zusammenwirken sorgfältig ausgearbeitet worden. So sollten der englischen Armee eine große Anzahl Dolmetscher und belgische Gendarmen zur Verfügung gestellt und die nötigen Karten geliefert werden. Selbst an die Versorgung englischer Verwundeter war bereits gedacht worden. Dünkirchen, Calais und Boulogne waren als Ausschiffungs⸗ punkte für die englischen Truppen vorgesehen. Von hier aus sollten sie mit belgischem Eisenbahnmaterial in das Aufmarsch⸗ gebiet gebracht werden. Die beabsichtigte Ausladung in fran⸗ zösischen Hüßs und der Transport durch französisches Gebiet beweist, daß den englisch⸗belgischen Vereinbarungen solche mit dem französischen Generalstab vorausgegangen waren. Die drei Mächte haben die Pläne für ein Zusammenarbeiten der „verbündeten Armeen“, wie es im Schriftstück heißt, genau festgelegt. Dafür spricht auch, daß in den Geheimakten eine Karte des französischen Aufmarsches vorgefunden worden ist. Das erwähnte Schreiben enthält einige Bemerkungen von besonderem Interesse. Es heißt dort an einer Stelle, Oberst⸗ leutnant Barnardiston habe bemerkt, daß man zurzeit auf die Unterstützung Hollands nicht rechnen könne. Er habe ferner vertraulich mitgeteilt, daß die englische Regierung die Absicht habe, die Basis für den englischen Verpflegungsnachschub nach Antwerpen zu verlegen, sobald die Nordsee von allen deutschen Kriegsschiffen gesäubert sei. Des weiteren regte der englische Militärattaché die Einrichtung eines belgischen Spionagedienstes in der Rheinprovinz an. 1 Das vorgefundene militärische Material erfährt eine wert⸗ volle Ergänzung durch einen ebenfalls bei den Geheim⸗ papieren befindlichen Bericht des langjährigen belgischen Gesandten in Berlin Barons Greindl an den belgischen Mi⸗ nister des Aeußern, in dem mit großem Scharfsinn die dem englischen Angebot zu Grunde liegenden Hintergedanken ent⸗ hüllt werden und in dem der Gesandte auf das Bedenkliche der Lage hinweist, in die sich Belgien durch eine ein⸗ seitige Parteinahme zugunsten der Ententemächte begeben habe. In dem sehr ausführlichen Bericht, der vom 23. De⸗ zember 1911 datiert ist und dessen vollständige Veröffentlichung vorbehalten bleibt, führt Baron Greindl aus, der ihm mitge⸗ teilte Plan des belgischen Generalstabs für die Verteidigung der belgischen Neutralität in einem deutsch⸗französischen Kriege beschäftigte sich nur mit der Frage, was für militärische Maß⸗ nahmen für den Fall zu ergreifen seien, daß Deutschland die belgische Neutralität verletze. Die Hypothese eines französischen Angriffs auf Deutschland durch Belgien habe aber gerade soviel Wahrscheinlichkeit für sich. Der Gesandte führt dann wörtlich folgendes aus: „Von der französischen Seite her droht die Gefahr nicht nur im Süden von Luxemburg. Sie bedroht uns auf unserer ganzen gemeinsamen Grenze. Für diese Behauptung sind wir nicht nur auf Mulmaßungen angewiesen. Wir haben dafür positive Anhalts⸗ unkte. Der Gedanke einer Umfassungsbewegung von Norden her gehört zweifellos zu den Kombinationen der Entente cordiale. Wenn das nicht der Fall wäre, so bätte der Plan, Vlissingen zu befestigen, nicht ein solches Geschrei in Paris und vLondon hervorgerufen. Man hat dort den Grund gar nicht verheimlicht, aus dem man wünschte, daß die Schelde ohne Verteidigung bliebe. Man verfolgte dabei den Zweck, unbe⸗ hindert eine englische Garntson nach Antwerpen überführen zu können, also den Zweck, sich bei uns eine Orerationsbasis für eine Offensive in der Richtung auf den Niederrhein und Westfalen zu schaffen und uns dann mit fortzureißen, was nicht schwer gewesen wäre. Denn nach Preisgabe unseres nationalen Zufluchtsortes hätten wir durch unsere eigene Schuld uns jeder Mög⸗ lichkeit begeben, den Forderungen unserer zweifelhaften Be⸗ schützer Widerstand zu leisten, nachdem wir so unklug gewesen wäͤren, sie dort zuzulassen. Die ebenso perfiden wie naiven Eröffnungen des Obersten Barnardiston zur Zeit des Abschlusses der Entente cordiale haben uns deutlich gezeigt, um was es sich handelte. Als es sich berausstellte, daß wir uns durch die angeblich drohende Gefahr einer Schueßung der Schelde nicht einschüchtern ließen, wurde der Plan zwar nicht aufgegeben, aber dahin abgeändert, daß die englische Hilfsarmee nicht an der belgischen Küste, sondern in den nächstliegenden französischen Häfen gelandet werden sollte. Hierfür zeugen auch die
Abschlusse und der Durchführung der die Lotteriegemeinschaft mit den süddeutschen Staaten herbeiführenden Staatsverträge. Seine amtlichen Verdienste, insbesondere um das Lotterie⸗ wesen, sind durch hohe Ordensauszeichnungen nicht nur von Preußen und deutschen, sondern auch von außer⸗ deutschen Staaten anerkannt worden. Ermöglichten durch⸗ dringender Verstand, reiches Wissen und weitschauender praktischer Blick dem Verblichenen, seine amtlichen Auf⸗ gaben in mustergültiger Weise zu erfüllen, so sichern ihm seine
Enthüllungen des Kapitäns Faber, die ebensowenig dementiert worden sind, wie die Nachrichten der Zeitungen, durch die sie be⸗ stätigt oder in einzelnen Punkten ergänzt worden sind. Diese in Calats und Dünkirchen gelandete englische Armee würde nicht an unserer Grenze entlang nach Longny marschieren, um Deutschland zu erreichen. Sie würde sofort bei uns von Nordwesten her eindringen. Das würde ihr den Vorkeil verschaffen, sofort in Aktion treten zu können, die belgische
stützen können, falls wir eine Schlacht wagen wollen. Es würde ihr ermöglichen, an Hilfsmitteln aller Art reiche Provinzen zu be⸗ setzen, auf alle Fälle aber unsere Mobilmachung zu hehindern oder sie nur zuzulassen, nachdem wir uns formell verpflichtet hätten, die Mobilmachung nur zum Vorteil Englands und seines Bundeegenossen
durchzuführen. 8 2 Es ist dringend geboten, im voraus einen Schlachtplan für die
belgische Armee auch fuüͤr diese Möglichkeit aufzustellen Das ge⸗ bietet sowohl das Interesse an unserer militärischen Vertetdigung als auch die Führung unserer auswärtigen Politik im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich.“
Diese Ausführungen von vorurteilsfreier Seite stellen in überzeugender Weise die Tatsache fest, daß dasselbe England, das sich jetzt als Schirmherr der belgischen Neutralität ge⸗ bärdet, Belgien zu einer einseitigen Parteinahme zugunsten der Ententemächte bestimmt und daß es zu einem Zeitpunkte sogar an eine Verletzung der holländischen Neutralität ge⸗ dacht hat. Des weiteren erhellt daraus, daß die belgische Regierung, indem sie den englischen Einflüsterungen Gehör schenkte, sich eine schwere Verletzung der ihr als neutraler Macht obliegenden Pflichten hat zu Schulden kommen lassen. Die Erfüllung dieser Pflichten hätte es erheischt, daß die belgische Regierung in ihren Verteidigungsplänen auch die Ver⸗ letzung der belgischen Neutralität durch Frankreich vorgesehen und daß sie für diesen Fall ähnliche Vereinbarungen mit Deutschland getroffen hätte wie mit Frankreich und England. Die aufgefundenen Schriftstücke bilden einen urkundlichen Beweis für die den maßgebenden deutschen Stellen lange vor Kriegsausbruch bekannte Tatsache der belgischen Rücksicht auf die Ententemächte. Sie dienen als eine Rechtfertigung für unser militärisches Vorgehen und als eine Bestätigung der der deutschen Heeresleitung zugegangenen Nachrichten über die französischen Absichten.“ Sie mögen dem belgischen Volke die Augen darüber öffnen, wem es die Katastrophe zu verdanken hat, die jetzt ü⸗ ü Land hereingebrochen ist.
In einer hiesigen Zeitung ist unter der Ueberschrift „Kriegs⸗ auskunftsstelle für Berlin“ bemerkt, daß über Deutsche im Ausland das Auswärtige Amt Auskunft gibt. Diese Be⸗ merkung ist irreführend.
Fur die Erteilung von Auskünften im feindlichen Ausland ist als Zentralstelle, wie in der Nr. 205 des „Deutschen Reichs⸗ anzeigers“, Seite 2, bekanntgegeben wurde, die Zentralaus⸗ kunftsstelle für Auswanderer, Berlin W. 35, am Karls⸗ bad 9/10, eingerichtet worden.
Zur Auskunft über Deutsche im übrigen Ausland sind nach wie vor die deutschen Konsulate berufen, in deren Bezirk sich unsere Angehörigen aufhalten oder zuletzt aufgehalten haben. Schon zu wiederholten Malen ist in den Zeitungen darauf hin⸗ gewiesen worden, daß Anfragen dieser Art unmittelbar an die Konsulate zu richten sind.
Steht fest, daß der Vermißte auf einem feindlicherseits angehaltenen Schiffe gefahren ist, so bieten die in der Tages⸗ presse veröffentlichten Listen der auf solchen Schiffen fest⸗ genommenen Personen den nächsten Anhaltspunkt (veragl. die Listen in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ vom 8., 9., 13., 16., 20., 29. September und 2. Oktober). Nach Ermitt⸗ lung des Gesuchten in einer dieser Listen wird die Tätig⸗ keit der vorerwähnten Zentralauskunftsstelle in Anspruch zu nehmen sein. GX“
8 9 8 “ Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ sind die Ausgaben 98, 99, 100 und 101 der Deutschen Ver⸗ lustlisten beigelegt. Sie enthalten die 49. Verlustliste der preußischen Armee, die 25. Verlustliste der bayerischen Armee und die 28. Verlustliste der sächsischen Armee.
Königsberg i. Pr., 12. Oktober. Der Oberpräsident von Batocki eröffnete heute nachmittag die erste Sitzung der Kriegshilfskommmission der Provinz Ostpreußen mit einer einleitenden Ansprache, in der er laut Meldung des „W. T. B.“ u. a. ausführte: 8 1
„Wir dürfen und wollen hoffen, daß die Gefahr einer neuen schweren Invasion durch den Feind dank der unvergleichlichen Tapfer⸗ keit unserer Armee abgewendet werden wird, und daß der Feind auch aus den kleinen Grenzbezirken, die er zurzeit noch besetzt hat, bald mit Hilfe dieser Armee wird vertrieben werden.“
Der Oberpräsident dankte alsdann den Ftapferen Truppen in Ostpreußen und ihrem Führer, deren Taten von keiner anderen Tat unserer gesamten Heeresmacht verdunkelt würden, und fuhr fort: 1 —
„Echt preußisch war es, daß dicht hinter dem abziehenden Feind die Minister nach Ostpreußen kamen, um sich persönlich von dem Zu⸗ stande zu überzeugen und sofort die Maßnahmen anzuordnen, die zum Wohle der Provinz dienen konnten. Die schwerste Arbeit, die uns im Ohen obliegt, wird nach unserem endgültigen Stege darin gipfeln, daß wir unsere Bevölkerung wieder stärken und festigen, denn nur wenn das gelingt, kann Ostpreußen seine Aufgabe ein Hort des Deutschtums zu sein, erfüllen Bet allen unseren wirtschaftlichen Maß⸗ nahmen müssen wir als erste Aufgabe im Auge behalten das Ziel, auch die Menschen aller Stände und aller Berufe als treue Deutsche, als treue Ostpreußen unserer Provinz zu erhalten und, soweit sie hinausziehen mußten, sobald als möglich in die Provinz zurück⸗ zuführen. Wir wollen den Kopf klac, die Ruhe im Herzen und den Mut behalten, der dicht hinter dem abziehenden Feinde schon den Pflug auf das Feld führen und den Hammer auf den Amboß schlagen läßt. Wenn wir dos erreichen, werden wir mit Gottes Hilfe und der Unterstützung des Staats, die uns, wie ich 91 schon sagen darf, in großzügiger, weitherziger Weise zuteil werden soll, auch aus
ö“
Die österreichisch⸗ungarische Regierung hat den Regierungen Deutschlands und der neutralen Staaten, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Verbalnote zukommen lassen:
Die Sanitätsambulanzen der 14 österreichisch⸗ungarischen Ge⸗ birgsbrigade wurden, so oft sie in Täligkeit traten, von den Monte⸗ negrinern beschossen. Obgleich die Ambulanzen die Fahne mit dem Genfer Kreuz auf hohen Stangen angebracht hatten, beschossen die Montenegriner die Verbandplätze, und zwar am 13 August denjenigen am Lissac und am 18. August den in Cerovopolje in Montenegro mit Schrapnells und am 2 September den Verbandplatz in Grohovo in Montenegro mit Infanteriegeschossen. In Cerovopolje wurde die Errichtung des Verbandplatzes gänzlich verhindert, da die monte⸗ negrinische Artillerie sofort, nachdem das Rote Kreuz aufgepflanzt war, ihr Feuer darauf richtete. Die österreichisch⸗ungarische Regierung er⸗
Armee in einer Gegend zu treffen, in der wir uns auf keine Festung
hebt in aller Form Einspruch gegen diese Verletzungen d Genfer Konvention. .
efathren.
8 Gottesdienst statt, dem das Königspaar, die königliche
den jetzigen Schwterigkeiten wieder zu einer schönen Zukunft gelangen.“
des Rechtes vorwärts, vertrauend auf Gott und die Treue meines
— Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Kaiserliche Verordnung über eine Teilnovelle zum allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch, deren Bestimmungen sich auf das
Personen⸗, Familien⸗ und gesetzliche Erbrecht beziehen, ferner
eine Verordnung, betreffend Wuchergeschäfte. .“
Frankreich.
Der Finanzminister Ribot hat, wie „W. T. B“ meldet,
im inisterrate mitgeteilt, daß in dem Zeitraum vom 15. bis zum 5. Oktober für 217 752 100 Franken Schatzscheine für die Landesverteidigung ausgegeben worden seien. Während des Zeitraumes vom 1. bis 5. Oktober wurden von den Staatskassen, Postämtern und Steuererhebern allein für 6 341 300 Franken ausgegeben. Die Nachfrage be⸗ sonders nach Schatzscheinen, die in einem Jahr oder in sechs Monaten rückzahlbar seien, sei ständig im Wachsen begriffen.
— Um dem drohenden Mangel an Zucker in Frank⸗ reich zu steuern, hat die Handelskammer in Bayonne die Regie⸗ rung aufgefordert, den Einfuhrzoll auf Zucker aus Spanien
eben. aufzuh Rußland.
Ein Kaiserlicher Ukas ordnet an, unabhängig von den geltenden Gesetzen, betreffend die Rechte fremder Untertanen und den Erwerb von Grundeigentum in Rußland, den Untertanen feindlicher Staaten bis zum Erlaß eines neuen Ukases alle Transaktionen zu untersagen, die den Erwerb von unbeweglichem Eigentum sowie dessen Genuß und Verwaltung zum Gegenstand haben. Der Ukas ist gegeben am 1./14. August 1914.
— Die russische Flotte im Schwarzen Meer hat der „Times“ vufolge Constanza passiert und ist südwärts weiter 8 “
1“
Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten offiziösen Meldung wird die Gesamtzahl der auf holländisches Gebiet übergetretenen entwaffneten belgischen und englischen
Soldaten auf 22 000 Mann geschätzt.
Belgien. 88
Die Aufforderung des deutschen Kommandanten von Antwerpen, die Bevölkerung möge nach Antwerpen zurückkehren, wird dem Blatte „Telegraph“ zufolge noch wenig befolgt. Die wehrfähigen Männer fürchten, in deutschen Dienst treten zu müssen, um an den Verteidigungswerken zu arbeiten.
Starke deutsche Abteilungen streifen an der holländischen Grenze, um versprengte bekaische Truppen gefangen zu nehmen oder zum Betreten holländischen Gebiets zu zwingen.
8
2805; HDODuäaänemark. “ Der Finanzminister hat gestern dem Folkething eine Gesetzesvorlage über eine inländische Staatsanleihe zu vier Prozent in Höhe von sechzig Millionen Kronen vorgelegt. Wie „W. T. B.“ meldet, soll die Anleihe zu 92 Prozent abgeschlossen werden und ist rückzahlbar in vierzig Jahren. Zur Uebernahme der ganzen Anleihe ist ein Ueber⸗ einkommen zwischen den verschiedenen inländischen Gesellschaften und Institutionen geschlossen worden. 9. 3
Rumänien. Gestern vormittag fand im Schlosse Pelesch in Sinaia ein
Familie, die Minister sowie Vertreter der Behörden und der lrmee beiwohnten. Die Leiche des Königs Carol wurde odann auf einer bei Plewna eroberten Geschützlafette nach dem ahnhofe und mittels Sonderzuges nach Bukarest über⸗ eführt. Auf allen Bahnhöfen erwiesen die Vertreter der
Behörden und der Armee sowie die Geistlichkeit der Leiche die
letzten Ehren und beim Passieren der Forts Chitila und Mogosaia gaben die Geschütze der Forts 101 Kanonenschüsse ab. Bei der Ankunft des Zuges auf der Station Mogosaia erwarteten die Präsi⸗ denten der Kammer und des Senats, die ehemaligen Minister und Generale, höhere Richter sowie das diplomatische Korps den Leichenzug. Der Sarg, der mit einer rumänischen Flagge bedeckt war, wurde auf eine von sechs Pferden gezogene Ge⸗ schützlafette gesetzt, worauf sich der Leichenzug, den eine un⸗ geheure Menschenmenge ehrfurchtsvoll begrüßte, inmitten eines
Truppenspaliers über die Chaussee Chisilif durch die Stadt zum Königlichen Palais bewegte. Vor dem Sarge schritt eine Abordnung der Königlichen Leibgarde, sodann die Vete⸗ ranen aus dem Jahre 1878, Geistliche, Vertreter aller Regi⸗ menter mit Fahnen und ein Divisionsgeneral, der den Säbel
und die Eiserne Krone des Königs trug. Zu beiden Seiten
schritten die Präsidenten der Kammer und des Senats, der
Ministerpräsident und der Präsident des Obersten Kassations⸗ hofes. Hinter dem Sarge wurde das Leibpferd des verblichenen
Königs geführt. Es folgten der König Ferdinand, die Prinzen
Karol und Nikolaus, die Minister und Zivilwürdenträger, das
diplomatische Korps, das Offizierkorps, die Vertreter sämtlicher
staatlichen Institute, Abordnungen aus dem Lande u. a. Die
Leiche wurde im Thronsaale aufgebahrt, wo das Publikum
Dienstag und Mittwoch zugelassen wird. Die Königin⸗Witwe
und die Königin Marie trafen Nachmittags von Sinaia in
Bukarest ein.
Das eigenhändig geschriebene Testament des Königs Carol ist vom 26. Februar 1899 datiert und mit einem Zusatz vom 27. Dezember 1911 versehen. Wie „W. T. B.“ meldet, bemerkt der König darin einleitend, daß er, nahezu sechzig Jahre alt, die Pflicht fühle, seine letzten Verfügungen zu treffen. Sein Leben sei so eng mit dem geliebten Lande verknüpft, daß er wünsche, daß es auch nach seinem Tode Beweise seiner Liebe erfahre. Es heißt dann weiter:
Trotz aller Hindernisse, die sich mir entgegengestellt, trotz aller beftigen Angriffe gegen mich ging ich ohne Furcht auf dem Wege
Volkes. Es celang mir, an der Mündung der Donau und dem Schwarzen Meer einen Staat mit einer guten Armee und mit allen Mitteln aufzurichten, die ihn befähigen, seine schöne Stellung zu bewahren und dereinst seine hohen Bestrebungen zu verwirklichen.
Seinem Nachfolger empfiehlt der König seinen Wahlspruch:
„Alles fürs Land, nichts für mich!“ Der König dankt sodann
allen von Herzen, die mit ihm gearbeitet haben, verzeiht
allen, die gegen ihn geschrieben und gesprochen haben, indem sie ihn verleumdeten oder versuchten, Zweifel an seinen guten
Absichten zu erwecken. Er sendet allen seine letzten Grüße
voller Liebe und bittet, daß auch zukünftige Generationen
sich desjenigen von Zeit zu Zeit erinnern, der sich mit
für das Leichenbegängnis, das der König einfach wünscht. Der König wünscht in Curtea Argesch beigesetzt zu werden, nur wenn die Hauptstadt wolle, daß er inmitten der geliebten Bukarester bleibe, solle die Beisetzung in Curtea bis zum Bau eines Mausoleums vorläufig erfolgen. Das Testament setzt den zukünftigen König als Universalerben ein und setzt Legate für die Königin⸗Witwe und die Mitglieder des Königshauses fest, die im Zusatz des Testaments erhöht werden. Weiter werden 12 Millionen Lei ür wohltätige Zwecke bestimmt, 600 000 Lei für die nationale Kirche und je 400 000 Lei für die katholische und protestantische Kirche. Endlich wird verfügt, daß alle Würdenträger, die dem Könige Dienste erwiesen, Kunstgegenstände als Andenken erhalten. “ 8
Albanien.
Nach Meldungen der „Agence d'Athenes“ ist Essaod
Pascha zum Präsidenten der Regierung von Albanien und zum Oberbefehlshaber ernannt worden. Er hat die Auf⸗ merksamkeit der Regierung des autonomen Epirus auf die vorläufige Besetzung von Berat durch einige Epiroten gelenkt, um in der Zukunft ähnlichen Bewegungen vorzubeugen. Karapanos, der Minister des Aeußern von Epirus, antwortete telegraphisch, daß ein epirotisches Korps in der Tat die Grenze überschritten habe, nachdem es von albanischer Seite vorher angegriffen worden war. Es sei ihm sofort Weisung erteilt worden, in seine Stellung zurückzukehren. Karapanos sagte ferner: Unglücklicherweise artete ein neuer Angriff von albanischer Seite in einen Angriff gegen die friedliche Bevölkerung aus und führte zu einer Feuersbrunst in Berat und in einigen christlichen Nachbar⸗ dörfern. Ich zweifle nicht daran, daß Sie denjenigen, der sich solcher Verwüstungen schuldig gemacht hat, züchtigen werden, um gefährliche Vergeltungsmaßregeln zu vermeiden. Wegen der gutnachbarlichen Be⸗ ziebungen, die wir zu erhaten wünschen, werden wir inzwischen alle Maßnahmen ergreifen, damit die eptrotischen Truppen auf ihre frübere zurückgezogen werden und keinen Vorwand zu emnenst Zu⸗ sammenstoß bieten. Wir vertrauen, daß Sie gern ähnliche An⸗ weisungen erteilen werden.
Kriegsnachrichten.
MVMVestlicher Friegsschaunlazs.
Großes Hauptquartier, 13. Oktober, Vormittags. (W. T. B.) Vom westlichen Kriegsschauplatz liegen Nachrichten von Bedeutung nicht vor. Heftige Angriffe des Feindes östlich Soissons sind abgewiesen worden. Im Argonner Wald finden andauernd erbitterte Kämpfe statt. Unsere Truppen arbeiten sich in dichtem Unterholz und äußerst schwierigem Gelände mit allen Mitteln des Festungskrieges Schritt für Schritt vorwärts. Die Franzosen leisten hartnäckigsten Wider⸗ stand, schießen von den Bäumen und mit Maschinengewehren von Baumkanzeln und haben neben etagenweise angelegten Schützengräben starke festungsartige Stützpunkte eingerichtet.
Die von der französischen Heeresleitung, verbreiteten Nachrichten über Erfolge ihrer Truppen in der Woevre⸗ ebene sind unwahr; nach Gefangenenaussagen ist den Truppen mitgeteilt worden, die Deutschen seien geschlagen und mehrere Forts vor Metz bereits gefallen. Tatsächlich haben unsere dort fechtenden Truppen an keiner Stelle Gelände verloren, Etain ist nach wie vor in unserem Besitz. Die jetzigen französischen Angriffe gegen unsere Stellung bei St. Mihiel sind sämtlich abgewiesen worden.
Unsere Kriegsbeute von Antwerpen läßt sich auch heute noch nicht übersehen. Die Zahl der in Holland Ent⸗ waffneten ist auf annähernd 28 000 Mann gestiegen. Nach amtlichen Londoner und niederländischen Nachrichten befinden sich hierbei auch 2000 Engländer. Scheinbar haben sich viele belgische Soldaten in Zivilkleidung nach ihren Heimatsorten begeben. Der Gehände⸗ und Materialschaden in Antwerpen ist gering. Die Schleusen⸗ und Fährenanlagen sind vom Feinde unbrauchbar gemacht worden. Im Hafen befinden sich 4 englische, 2 belgische, 1 französisches, 1 dänisches, 32 deutsche und 2 österreichische Dampfer sowie 2 deutsche Segelschiffe. Soweit deutsche Schiffe bisher untersucht worden sind, scheinen die Kessel unbrauchbar gemacht worden zu sein. Oberste Heeresleitung.
88 “
815 Oestlicher Kriegsschauplatz. 1 Großes Hauptquartier, 13. Oktober, Vorm. (W. T. B.) Auf dem ostpreußischen Kriegsschauplatz verlief der 11. Oktober im allgemeinen ruhig. Am 12. Oktober wurde ein er⸗ neuter Umfassungsversuch der Russen bei Schir⸗ windt abgewiesen, sie verloren dabei 1500 Gefangene und
20 Geschütze.
In Südpolen wurden die russischen Vortruppen südlich von Warschau durch unsere Truppen zurückgeworfen. Ein Uebergangsversuch der Russen über die Weichsel südlich Jwangorod wurde unter Verlusten für die Russen ver⸗ hindert. Oberste Heeresleitung.
Wien, 12. Oktober, Mittags. (W. T. B.) Amtlich wird mitgeteilt: Unsere Offensive hat unter vielfachen, für unsere Truppen durchweg siegreichen Kämpfen den San erreicht. Der Entsatz der Festung Przemysl ist vollzogen. Nördlich und südlich der Festung werden die Reste der feind⸗ lichen Einschließungsarmee angegriffen. Jaroslau und Lezajsk sind in unserem Besitz. Von Sieniawa geht ein starker Feind zurück. Oestlich Chryrow schreitet unser An⸗ griff gleichfalls sort. In Russisch⸗Polen wurden alle Ver⸗ suche starker russischer Streitkräfte, die Weichsel aus und südlich von Jwangorod zu überschreiten, abgeschlagen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs:
von Höfer, Generalmajor.
Der Krieg zur See. Berlin, 13. Oktober. (W. T. B.) Ein russischer Panzerkreuzer der Bajanklasse ist am 11. Oktober vor dem Finnischen Meerbusen durch Torpedoschuß zum Sinken gebracht worden. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes. Behncke.
—. Berlin, 13. Oktober. (W. T. B.) Nach uns vorliegenden Telegrammen verbreitet die russische amtliche Telegraphen⸗ agentur zu dem amtlich gemeldeten Untergang des russischen
ganzer Seele dem geliebten Volke widmete, in 8* Mitte er glücklich war. Das Testament enthält sodann Anordnungen
mittags (russischer Zeit), griffen feindliche Unterseeboote von neuem
Panzerkreuzers folgende Nachricht: Am 11. Oktober, 2 Uhr Nach⸗
transportschiffes
bewohner ließ
zerstört. Zwei
Nicht ganz
wurde von dem
wurde für den truppen, die an
um die deutschen vorziehen sollten, Kämpfe läßt sich nach Reuter: tot
sollen an Toten
hschen Waffen.
gültige Schicksal
und Plantagen
Die Friegsschiffe
Motorboote sind
führte, gleichzeitig mit dem Transportd ein. Der Gouverneur war nicht anwesend; sein Stellvertreter ver weigerte trotz der numerischen U⸗berlegenheit der Angreifer die Ueber gabe. Der Gon verneur befand sich mährend dieser Zeit im Gebäud der drahtlosen Telegraphenstalion. Die kritischen Truppen wurden an Land gebracht und besetzten die Stadt Apia, von den Eingeborene angeblich freundlich begrüßt.
Nach einem weiteren Berscht war den Soldaten der Er peditioneabteilung bei threr Abfahrt über das Ziel ihrer Fahrt nicht bekannt; lediglich die Anwesenheit verschiedener ehemaliger Samoa
zerstören, war au rückte das Landungskorps vor, und es entw cke te sich nun auf einem Gefechtefelde in der Ausdehnung von 4 englischen Meilen ein er⸗ bitterter Buschkrieg. Die Wege waren teilweise mit Minen besetzt und die Station war durch Schanzgräben gesichert Nach der Reuter⸗ meldung ergab sich der befehlshabende deutsche Offiner der ersten Ver⸗ teidigungslinie — 500 Yards seewärts von der Station — bedingungs⸗ lcs. Die Engländer begannen darauf die Rekognoszierung der deutschen Streitkräfte und brachten 12⸗pfündige G schütze an Land,
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unsere Kreuzer „Bajan“ und „Pallada“, die in der Osisee auf Vorposten waren, an. Obgleich die Kreuzer sofort ein 1S “ eröffneten, gelang es gleichwohl einem
nterseeboo orpedos gegen die allada“ zu schießen. Auf dieser enistand 28 8 mit seiner ganzen Besatzung senkrecht in die Tiefe.
eine Explosion und der Kreuzer versank
Kolonialer Kriegsschauplatz.
Dem jetzt nach Berlin gelangten australischen Blatt „T British⸗Australasian“ vom 17. und 24. a eec die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ nachstehende Mitteilungen über das Vorgehen der Engländer auf Samoa un Neu Guinea. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Reutermeldungen. 8
Nach dem Bericht eines nach Australien zurückgekehrten Truppen
lief ein englisches Krijegg schif⸗ das die weiße Flagg
pfer in den Hafen von Apia
sie darauf schließen, daß es nach Samoa ging. In
Noumea (Neu Kaledonien) wurden am 21. August begeisterte Be grüßungen mit den dort ansässigen Franzosen ausgetauscht, die de Expedition einen wahrhaft „königlichen“ Empfang bereileten. Am Sonntag darauf landete man in Apia und am 30. August erfolgte di feterliche Proklamatton der Besitzerareifung Samoos durch die Eng länder in Gegenwart des Seeoffizterskorps der Land⸗ und Seemacht, der Eingeborenenhäuptlinge und der Residenten Zum Gouverneur wurde Colonel Logan ernannt. Der Geuverneur Dr Schultz, sein Sekretär ein Beamter der Telegraphenstation und ein deutscher Kaufmann wurden nach Auckland gebracht. Stie wurden in guten Quarlieren i Quarantine Island untergebracht. Während ihrer Reise wurden ihner keinerlei Beschränkungen auferlegt. Gouverneur Schultz erwartete, au Ehrenwort freigelassen zu werden; doch wurde ihm eröffnet, daß er seinen Wehnsitz auf der genannten Insel zu nehmen habe.
Ueber die Besitzergreifung der Station Nauru (Marschallinseln) durch eine starke Abteilung australischer Streinkräfte wird unterm 21. September folgendes berichtet: Der Gouverneur (gemeint ist de Stationschef) leistete keinen Widerstand; es wurde auch kein Versuch zur Verteidiaung der drahtlosen Station ufternommen. Diese wurd
deutsche Zivilbeamte wurden nach Sydney gebracht
Mit der Zerstörung der drahtlosen Station auf den Karolineninseln baben die Deutschen nunmehr ihren letzten Telegraphenstützpunkt im Stillen Ozean v rloren.
so leichtes Spiel hatten nach derselben Quelle die
Overationen gegen Neu Guinea. Zwar sollte nach einer Reuter⸗ meldung vom 12. September Herbertshöbe von dem australischen Ervpeditionskorps ohne Kampf besetzt worden sein. Hiermit steht jedoch eine weitere Reut rmeldung vom gleichen Tage in Widerspruch, wonach das Kampffeld bei Herdertshöbe sich über ein Gebiet von 6 englischen Meilen erstreckte. Die Station für drahllose Telegraphie
Landungskorps zerstört und die britische Flagge auf
Herbertshöhe gehißt. Die Erstümung von Simpsonhafen
nachsten Tag vorbereitet. Eine Abteilung Marin Land ging, in der Absicht, die Telegraphenstation zu f kräftigen Widerstand gestoßen. Bei Tagesanbruch
Stellungen unter Feaer zu nehmen, falls sie es nicht die Uebergabe zu wählen. Ueber das Ergebnis der der Bericht nicht aus. Die Verluste der Engländer sind 2 Olfiziere, 1 Arzt und 4 Matrosen der Marinereserve;
verwundet: 1 Leutnant und 3 Matrosen. Die Verluste der Deutschen
20 bis 30 Mann, an Gefangenen 2 Offiziere ein⸗
schließlich des Kommandanten, 15 Unteroffiztere und 56 eingeborene Polizisten betragen haben. Die australische Regterung beglückwünscht ihre heldenhaften Offiziere zu diesem ersten großen Erfolge der austra⸗
Endlich wird auch hier die Lüge aufgetischt, daß die
Deutschen in Herbertsböhe mit gezähnten Bajonetten und Dum⸗Dum⸗ Geschossen gekaͤmpft hätten!
Daß mit dem zeitweiligen Verluste unserer Südseebesitzungen zu rechnen war, ist bei der geringen Anzahl der dort verfügbaren Streit⸗ kräfte ohne weiteres klar. Es gilt hierfür das Gleiche, was neuer⸗ dings auch don englischer Seite zugegeben wird, daß nämlich das end⸗
unserer Kolonien auf dem Kriegesschauplatz Europas
entschieden werden wird. Einem Briefe des in Pago⸗Pago auf der amerikanischen Samoainsel Tutuila ansässigen Agenten der „Deutschen Handels⸗
„Gesellschaft der Südsee⸗Inseln in Hamburg“
vom 4. September ist noch folgendes zu entnehmen:
Die englische Flotte mit 5 Kreuzern und 2 Transportschlffen hat am 1 Septemder Apia besetzt und 1500 Mann Besatzung gelandet.
sind inzwischen wieder abgefahren und die Transport⸗
schiffe sind weggesandt, um Provisionen zuholen. Die Engländer sollen den Gouverneur Dr. Schultz anfänglich schlecht bebandelt haben, was sich jedoch nach einem Protest der englischen Bepölkerung in Apia änderte. Hissch, der Leiter der Funkenstarton, ist gleichfalls weggeführt worden. Hirsch hat verschiedene Maschinenteile der Anlage versteckt, und es ist ihm mit Erschießen gedrobt worden, falls er die sehlenden Teile nicht herausgäbe; ferner sollen ihm hohe Summen für die Herausgabe an⸗ geboten worden jein. Ex hat geantwortet, daß er ein Deutscher sei und daß auf Herausgabe nicht zu rechnen wäre. Sämtliche Fahrzeuge und
beschlagnahmt und alle Pferde im Umkr ise von zehn
Meilen um Apia requiriert worden. Die Besatzungstrurpen de⸗ stehen durchweg aus jungen, in Avstralien angemusterten Burschen. Am Strande sind 8 Kononen aufgestellt worden. Der Gouverneur hat gegen die Besetzung Samoas Einspruch erhoben.
Soldaten mit
707 ℳ, von der
Wie das „Neue Stuttgarter Tageblatt“ berichtet, hat Ihre Majestät die Königin von Württemberg von Seiner Majestät dem König eine vollständige Ausrüstung für SnH
8 t wollenem Unterzeug. Mützen und Ohrenschützern Pulswärmern, Strümpfen usw. als Geburtssscegeschenk
Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen (Berlin NW. 40, Usenstraße 11) sind an weiteren Spenden u. a überwesen worden von den Deutschen Woffen⸗ und Munitionsfabriken“ 25 000 ℳ, von dem „Zentralverein deutscher Kautschukwarensabriken“ 10 000 ℳ, aus der Sammlung des Verloges Uhstein u. Co. in Berlin 2000 ℳ, vom IJzraelkrischen Waisenunterstüpungsverein in Wiesbaden 1000 ℳ, von den Offizieren und “ 8 IX. Armeekorps
Besatzung von S. M. Torpedeboot T 60, Hafen⸗ flottille in Kiel, 80 ℳ 8 9S
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