1914 / 256 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Oct 1914 18:00:01 GMT) scan diff

und zwar Telegramme aus Verviers in deutscher und französischer,

nach Verviers nur in deutscher Sprache. Mitteilungen über Rästungen, Truppen⸗ oder Schiffsbewegungen oder andere militärische Maßnahmen sind verboten. In den Telegrammen müssen bei der Auflieferung Name und Wohnung des Absenders angegeben sein. Auf Verlangen müssen sich Absender und Empfänger über ihre Perfönlichkeit ausweisen. Die Taxen und Taife sind die⸗ selben wie vor dem Kriege im Verkehr mit Belgien. Die Frankierung der Sendungen erfolgt in Belgien mit deutschen Postwertzeichen, die in schwarzer Schrift den Aufdruck Belgien und die Angabe des Wertes 3 in Centimen tragen.

Der Paketverkehr nach Ungarn ist von jetzt ab auch nach den in den Komitaten Abauj⸗Torna, Borsod, Hajdu Heves und Zemplen gelegenen Orten zugelassen.

8

Technik.

Wie lange wird der Eisenvorrat der Erde reichen? Die Frage nach den Kohlevorräten der Welt und der Zeitdauer ihres Ausreichens für die Menschheit ist von ängstlichen Leuten schon öfters gestellt worden. Angesichts der ungeheuren Zunahme der Verwendung von Eisen, das namentlich auch in immer steigendem Maße als Kriegsmaterial verbraucht wird, ist auch die Frage aufgetaucht, ob nicht die Gefahr einer Erschöpfung der Eisenbergwerke exnsthaft ins Auge zu fassen ist. Man braucht auf solche Aengstlichkeit gewiß nicht viel zu geben, aber eine Uebersicht über die Eisen⸗ vorräte in den Kulturländern ist sicherlich nicht unangebracht. Die Gesamtmenge der bekannten bearbeitungsfähigen Eisenerze ist auf etwa 8 Milliarden Tonnen geschätzt worden, wovon auf Deutschland allein 2,2 Milliarden, also mehr als der vierte Teil entfallen. Ruß⸗ land und Frankreich verfügen über je 1 ½ Milliarden Tonnen, die Vereinigten Staaten von Nordamerika über 1,1 Milliarden, Schweden über 1 Milltarde, Spanien über ½¼ Milliarde und England über ¼ Mil⸗ liarde Tonnen. Wie gewaltig der Abbau dieser Lagerstätten im Lauf des letzten Jahrhunderts gestiegen ist, zeigen einige wenige Zablen: Im Jahr 1800 betrug er noch nicht ganz 2 Mihionen Tonnen, im Jahr 1858 war er auf noch nicht ganz 11 Millionen Tonnen gestiegen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts dagegen bereits auf fast 85 Millionen Tonnen und in den kommenden Jahren kann man mit einer jährlichen Förderung von 100 bis 150 Millionen Tonnen Eisenerzen rechnen, sodaß man in der Tat befürchten könnte, daß der Eisenvorrat noch im Lauf des 20. Jahrhunderts erschepft sein werde. Bei der Statistik der Eisenlager ist aber nur ein vperhältnismäßig kleiner Teil der Erde in Rücksicht gezogen, und außerdem ist zu beachten, daß bish r besonders ergiebige Lagerstätlen abgebaut worden sind.

Theater und Musik.

Deutsches Künstlertheater.

Das übliche, schwankartige Durchschnittslussspiel will in den

unst der großen Zeit, die wir jetzt durchleben, nicht recht hineinpassen, und doch verlangt man bisweilen nach einer gewissen Entspannung. Wohl aus diesem Grunde hat das Deutsche Künstlertheater am Donnerstag ein Märchenspiel des bekannten schwedischen Roman⸗ schriftstellers Gustaf af Geijerstam herausgebracht, das den Titel „Der große und der kleine Klaus“ führt. Auf dem Theater⸗ zettel, der den Namen der Uebersetzerin und auch den des Bühnen⸗ bearbeiters nennt, fehlt einer, dem wir in erster Reihe die gestrigen Stunden einer wohltuenden Ablenkung verdanken, der des alten däni⸗ schen Märchendichters Andersen. Die Geschichte von dem großen und dem kleinen Klaus haben wir in frühester Jugend schon in Andersens Märchenbuch gelesen und uns daran erfreut, wie der arme Bauer, der kleine Klaus, durch seine Klugheit nicht allein den Verfolgungen seines Gegners, des großen Klaus, zu entgehen weiß, sondern wie dieser sich schließlich selbst dadurch zugrunde richtet, daß er dem klugen Bäuerlein alles buchstäblich nachmacht: rohe Beschränktheit wird es eben nie der überlegenen Einsicht, die mit den Verhältnissen spielt, nachzutun vermögen. Geijerstam hat sich im allgemeinen durchaus an die Grundzüge des Andersenschen Märchens gehalten. Seine Er⸗ findung ist aber die Gestalt des heiligen Petrus, die als eine Art deus ex machina in die Handlung eingreift. Sankt Peter ist hier der echte Märchenheilige, weltfremd und doch von feiner, humorvoller Ueberlegenheit, die aus einem Reiche jenseits der Wirklichkeit stammt. Aber eben deshalb muß er es schließlich mit Staunen sehen, auf wie verschlagene Weise sich sein irdischer Schütz!ing seine Ratschläge zu nutze machte. Nicht im Anfang des Stuͤckes, wo Sankt Peters Eingreifen die Handlung bereichert, sondern am Schluß wird durch den Widerspruch zwischen irdischer und himmlischer Auf⸗ fassung der Dinge eine gewisse Zwiespältigkeit in das kleine Drama gebracht, die seinem Märchenvorbild nicht anbaftet. Sankt Peter wurde von Bruno Ziener trefflich gespielt und mit Bilderbucheinfalt verkörpert. Kurt Vespermann gab den kleinen Klaus in seiner aus dem Schmerz über die Vergewaltigung herauswachsenden Ueberlegenheit eindrucksvoll und natürlich. Auch Hans Mierendorffs großer Klaus, dessen äußere Erscheinung durchaus märchenhaft grotesk anmutete, ließ nichts zu wünichen übrig. Die Frauenrollen sind nicht bedeutend genug, um erwähnenswerte schauspielerische Leistungen zu ermöglichen. Die Bühnenbilder, be⸗ sonders das erste, auf dem das Häuschen des kleinen Klaus in heller Farbenfreudigkeit aus dunklem Walde hervorleuchtet, paßten sich der Stimmung des Stückes gut an. Die Zuschauer folgten der Handlung in gehaltener, befriedigter Heiterkeit, die besonders nach der von Geijerstam äußerst glücklich ausgestalteten Szene in der sich der

kleine Klaus durch List in 86 Besitz eines seinem Widersacher,

dem Küster, bestimmten leckeren Mahles zu setzen weiß lebhaft hervorbrach.

„Morgen, Sonnabend, wird im Königlichen Opernbause „Hänsel und Greiel“ in folgender aufgeführt: Hänsel: Fräulein Birkenström; Gretel: räulein Engell; Mutter:⸗ Frau Denera; Knusperhexe: Frau Schloßhauer⸗Reynolds als Gast; Sandmännchen: Fräulein Leisner; Taumännchen: Fräulein Herwig; Vater: .5 Bachmann. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. een Abend beschließt das Singspiel „Des Löwen Erwachen“ in der neuen Besetzung: Gaston: Fräulein Artot de Padilla; Paquerette: Fräulein Engell; Magister: Herr Philipp; Nivell: Herr Henke; Dirigent ist Herr Schmalstich.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das patriotische Liederspiel „Das Volk in Waffen“ gegeben. In den Hauptrollen wirken die Damen von Mavyburg und Ressel sowie die Herren Mühlhofer, Vallentin, Mannstädt, Eggeling und Leffler mit.

Die erste Aufführung von Wagners „Walküre“ am Deutschen Opernhause findet am Donnerstag, den 5. November, statt. Die musikalische Leitung führt der Kapellmeister Eduard Mörike, Spiel⸗

1“ C11113“

leiter ist der Direktor Georg Hartmann.

8

(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage

11“

Mannigfaltiges. Berlin, den 30. Oktober 1914.

„Die Stadtverordneten nahmen in ihrer gestrigen Sitzung zunächst den Bericht des vorberatenden Ausschusses, betreffend die Verlängerung der Nordsüdbahn vom Belleallianceplatz bis zur Gneisenaustraße, entgegen. Es handelt sich bei der Magistratsvorlage um die Bewilligung der Kosten für die grundsätzlich bereits ge⸗ nehmigte Verlängerung der Bahn bis zur Gneisenaustraße und Nachforderungen in Höhe von rund 3 600 000 für die Stammstreck«. Der Ausschuß empfahl: 1) Den Entwurf für die Verlängerung der Bahn bis zur Gneisenaustraße und den zugehörigen Kostenanschlag in Höbe von 8 200 000 zu ge⸗ nehmigen; 2) mit den vorgeschlagenen Aenderungen und Velbesse⸗ rungen der Stammstrecke sich einverstanden zu erklären und den zu⸗ gehöͤrigen neuen Kostenanschlag, der mit 58 150 000 in Ausgabe Wund 750 000 in Einnahme abschließt, zu genehmigen; 3) unter Anrechnung der bereits bewilligten Geldmittel von 53 800 000 für den Bau der Nordsüdbahn von der Seestraße bis zur Gneisenaustraße weitere Mittel im Betrage von 12 550 000 in Ausgabe, der 750 000 in Einnahme gegenüberstehen, zu bewilligen. Die Anträge des Ausschusses wurden ohne Erörterung angenommen. Es folgte die Berichterstattung des Ausschusses zur Vorberatung des Antrages der Stadtv. Barkowskt und Genossen, betreffend Sicherung der Wohnungsmöglichkeit für die Familien der zum Kriege Ein berufenen, und der Magistratsvorlage, be⸗ treffend die Einrichtung von Mieteinigungsämtern im Stadtkreis Berlin. Der Ausschuß beantragte folgende Be⸗ schlüsse zu fassen: „a. Die Versammlung bittet den Magistrat, die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, der Stadtgemeinde eine ausreichende Staatsbeihilfe zu gewähren für die Lasten, die der Stadt aus den ihr infolge des Kriegszustandes getroffenen Maßnahmen neu erwachsen. Die Versammlung ersucht serhe den Magistrat, den Stadtverordneten eine Vorlage zu unterbreiten, nach der in geeigneten Fällen die jetzige Mietunterstützung angemessen erhöht und über den Kreis der Angehörigen der Kriegsteilnehmer hinaus aus⸗ gedehnt wird. b. Die Versammlung stimmt der Einrichtung von Mieteinigungsämtern und Uebernahme der Kosten auf die allgemeine Verwaltung mit der Maßgabe zu, daß die Grenze des Mletpreises von 450 auf 500 erweitert und der Vorsif in den Miet⸗ einigungsämtern nicht einem „Magistratsrat, Magistratsassessor oder juristischen Hilfsarbeiter“, sondern „einem vom Magistrat zu ernennenden Vorsitzenden“ übertragen wird.“ Nach kurzer Erörterung wurden die Ausschußanträge unverändert an⸗ genommen. Zum Schluß erkläcke sich die Versammlung einstimmig damit einverstanden, daß an die Käiserliche Staats⸗ depositenverwaltung in Straßburg i. E. durch Vermittlung des Bürgermeisteramts Straßburg i. E. zur Verwendung für Elsaß⸗ Lothringen ein Beitrag von 100 000 geleistet wird, und sprach zur Hergabe des Neubaues der neuen (4.) Irrenanstalt in Buch als Lazarett nachträglich ihr Einverständnis aus. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Eine amerikanische Hilfsküche ist durch die Erträgnisse einer Sammlung unter den hier lebenden Amerikanern durch die Ameri⸗ kanische Handelskammer in Berlin in der Schhlesischen Straße 26 eröffnet worden. In freundlichen, großen und hellen Räumen wird dort täglich 200 Bedürftigen unentgeltlich Essen ver⸗ abfolgt. Ganz besonders angenehm berührt die hübsche und zweck⸗ mäßige Ausgestaltung der Räume und die Handhabung des Be⸗ triebes. Blumen schmücken die Tische, an denen die Bedürftigen das Essen, das gut und schmackhaft ist, verzehren. Das Austeilen der Speisen und das Bedienen besorgen Damen der amerfkkanischen Gesellschaft. Die Auswahl der zu Speisenden trifft der Nationale Frauendienst in seinen Hilfskommissionen, um diese dankenswerte Ein⸗ richtung nur wirklich Bedürftigen zukommen zu lassen, die sich bei der guten Kost sichtlich erholen und ihre Dankbarkeit schon ver⸗

schiedentlich geäußert Die mustergülti e Küche ist

ehr deutlicher Ausdruck der Anerkennung E’e 88

hnen bei uns gewährte Gastfreundschaft. Wir sind ihnen für die

Fürsarge, die sie unseren Armen zukommen lassen, zu Dank ver⸗ jet.

Dr. Johannes Müller wird in der Reihe der Vaterländischen Vorträge nunmehr am Mittwoch, den 4. November, seinen Vor⸗ trag „Der Krieg als Schicksal und Erlebnis“ in der „Urania“ halten. Die für den früheren Termin gelösten Eintrittskarten zu dem Vortrag von Dr. Johannes Müller werden an der Kasse gegen Karten für den 4. November umgetauscht werden.

Posen, 30. Oktober. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin und Königin setzte am Dienstag die Lazarettbesuche fort und besuchte am Vormittag die in dem Gebäude der Königlichen Akademie und in dem Below⸗Knotheschen Lyzeum eingerichteten Festungelqharette Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin

ugust Wilhelm ö am Vormittag die verschiedenen vom nationalen Frauendienst zur Förderung der Familien der im Felde stehenden Krieger ins Leben gerufenen Einrichtungen, Wund zwar die Nähstube in der Wronkestraße, in der große Mengen von Bekleidungsstücken für die Heeresverwaltung von Frauen der Krieger gegen Bezahlung angefertigt werden, und die beiden Kinderkrippen in den Stadtteilen Gurtschin und Lazarus. Am Nachmittag begab sich die Prinzessin in Begleitung der Hofdame Gräfin Klinckowstroem und des Regierungs⸗ rats Freiherrn von Massenbach im Kraftwagen nach Gnesen zum Besuch des in dem Kranken⸗ und Mutterhaus Bethesda des Vater⸗ ländischen Frauenvereins eingerichteten Lazaretts. Am Mittwoch be⸗ suchten Ihre Majestät und die Prinzessin das in dem Priesterseminar auf der Dominsel eingerichtete Festungslazarett. Sie wurden am Eingang von dem Erzbischof Dr. Likowski und dem Regensprälaten Jedzink empfangen. Nach eineinhalbstündigem Verweilen begabsich Ihre Majestät nach dem Schloß zurück, während die Prinzessin noch das Wöchnerinnen⸗ heim des nationalen Frauendienstes besichtigte. brachte Ihre Majestät im Schloß, die Prinzessin besuchte die Villen kolonie Solatsch und unternahm einen längeren Spaziergang um da Kernwerk. Am Spätnachmittag besuchte sie das Festungslazarett im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern.

Manchester, 29. Oktober. (W. T. B.) Der Londoner Korre spondent des „Manchester Guardian“ meldet: Englische Frauen die im Gefangenenlager von Olympia ihre deutscher Gatten besuchen wollen, beschweren sich auf bitterste über die Schwierigkeiten, die sie dabei haben. dieser halb englischen Famtlien befinden sich in einer un erwarteten Notlage und verkaufen ihre Möbel für einen Spott preis an jeden, der ein vorteilhaftes Geschäft machen will. Der Korrespondent sagt weiter: Die Verhaftungen werden in London in so panikartiger Hast vorgenommen, daß die Behörden vor eine Auf gabe gestellt wurden, auf die sie ganz und gar nicht vorbereitet ware Hlerdurch entstanden in vielen Fällen für die Gefangenen, namentlich für unvorbereitete Familien, unnötige Härten. Die weiteren Ver⸗ haftungen sind mehrere Tage aufgeschoben worden, bis die Ueber⸗ füllung in Olympia beseitigt ist.

Athen, 29. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Agence d'Athones“ aus Saloniki wurde die Silberhochzeit des Königs und der Königin in ganz Mazedonien mit der größten Begeisterung gefeiert. In den wichtigsten Städten ver⸗ einigte sich die Bevölkerung mit den Behörden, um den festlichen Ver⸗ anstaltungen den größten Glanz zu verleihen. Man stellte be⸗ sonders die spontane Teilnahme der jüdischen und mohammedanischen Einwohner an der allgemeinen Begeisterung fest. In Kavalla war die Begeisterung ganz besonders ausdrucksvoll. Die ganze Stadt war beflaggt und am Abend durch die Festbeleuchtung in ein Lichtmeer getaucht Der Mufti von Saloniki begab sich an der Spitze einer bedeutenden Abordnung von angesehenen Mohammedanern zum Prä⸗ fekten, um ihn zu bitten, dem König die treuen Gefühle der mohamme⸗ danischen Einwohner zu übermitteln. Die Königin wurde zum Chef des 1. Evzonenregtments, der Kronprinz zum Schiffsleutnant ernannt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Rom, 30. Oktober. (W. T. B.) Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Valona: Gestern nachmittag ist hier ein italienisches Hospital im Beisein des italienischen Admirals Patris, des italienischen Konsuls und der italienischen Sanitäts⸗ mission, des Gouverneurs und von Vertretern der hier befind⸗ lichen Flüchtlinge eröffnet worden. Die Kapelle des italie⸗ nischen Hafen⸗ und Linienschiffes „Dandolo“ spielte die italie⸗ nische Königshymne; der Admiral, der Gouverneur und andere hielten Ansprachen. Die Feier schloß mit Hochrufen auf Italien und Albanien.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

spiel und fün

Eine romantische Tragödie in einem Vor⸗ Aufzügen von Friedrich braust ein Ruf.

Nachmittags 3 Uhr: Es Abends: Das

Sonntag,

Abends 8 Uhr: Der Troubadour. Oper in vier Aufzügen von Giuseppe Verdi.

Birkus Schumann. Sonnab., Abends

1

Den ver⸗

1““

Theater. Königliche Schauspiele. Sonn⸗

abend: Opernhaus. 158. Abonnementsvor⸗ stellung. Hänsel und Gretel. Märchen⸗ spiel in drei Bildern von Engelbert Humvpverdinck. Text von Adelheid Wette. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur D Löwen Erwachen. Singspiel in 1 Akt von Joh. Brandl. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Hertzer. Musikalische Leitung: Herr Schmalstich. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 185. Abonnementsvor⸗ tellung. 196. Kartenreservesatz (Opern⸗ haus) Das Volk in Waffen. Ein vater⸗ ändisches Liederspiel in vier Bildern von Paul Oskar Höcker. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patry. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 159. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Hugenotten. Große Oper in fünf Akten von Giacomo Meyerbeer. Text Wach dem Französischen des Eugoͤne Scribe, übersetzt von Ignaz Castelli.V Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 186. Abonnementsvor⸗ ellung. 197. Katenreservesatz (Opern⸗ aus). Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ sehoben. Die Jungfrau von Orleans.

Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Thenter. (Direktion: Max Reinhardt.) Sonnabend, Abends 7 Uhr: Wallensteins Lager. Hierauf: Die Piccolomini.

Sonntag: Wallensteins Lager. Hierauf: Die Piccolomini.

Montag: König Lear.

Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die deutschen Kleinstädter. Sonntag und Montag: Die deutschen Kleinstädter.

2₰

Berliner Theater. Sonnab., Abends

8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai. Abends: Extra⸗ blätter!

Montag und folgende Tage: Extra⸗ blätter!

Theater in der Königgrützer Straße. Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die fünf Frankfurter.

Komüdienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Heiratenest. Millitärlust⸗ spiel in 3 Aufzügen von Gustav Davis.

Heiratsnest. Montag und folgende

Tage: Das Heiratsnest.

Theater an der Weidendammer

Brücke. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Anfang gut Alles gut! Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Heimat. Abends: Anfang gut Alles gut! Montag und folgende Tage: Anfang gut Alles gut!

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Johannisfeuer. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Sonntag: An der Spree und am

Rhein. Ier ;: Krieg im Frieden.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: An der Spree und am Rhein. mit Gesang in vier Akten von Hugo Müller.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh’ der lügt! Abends: Johaunnis⸗ euer.

Montag: Fröschweiler.

Deutsches Opernhaus. 1 (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend,

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Martha. Abends: Der Zigeunerbaron.

Montag: Martha.

Dienstag: Der Zigeunerbaron. Mittwoch: Die Marketenderin. Hierauf: Zigeunertanz.

Donnerstag: Zum ersten Male: Die Walküre.

Theater am Nollendorfplatz. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Immer feste druff!

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr und Abends 8 Uhr: Immer feste druff!

Montag und folgende Tage: Immer feste druff!

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Wolken⸗ reiter.

Sonntag und folgende Tage: Wolken⸗ reiter.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kam’'rad Männe. G

Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Minna von Barnhelm. Abends: Kam’'rad Männe.

Montag und folgende Tage: Kam’rad Männe.

7 ½ Uhr: Eröffnungsvorstellung (zum

Sesten des Roten Kreuzes).

.MRUWxTnxAMMxMHMxMHDxxexFsesxsheRr SsMaHen 9 Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth von Rosenber „Gruszczynski mit Hrn. Gottfried H. Conze (Berlin⸗Südende Berlin⸗Lichterfelde).

Verehelicht: Hr. Leutnant Carl Hans Graf Hardenberg mit Mary⸗Renate Gräfin von der Schulenburg a. d. H. Lieberose (Lieberose). Hr. Friedrich Frhr. von Khaynach mit Frl. Emma Horst (Charlottenburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Land⸗ richter Scholz (Gleiwitz). Hrn. Dr. med. Leopold Gretschel (Scheibe bei Glatz).

Gestorben: Fr. Elise Gräfin von Westarp, geb. von Randow (Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 96),

158. Ausgabe der Deutschen Verlust⸗ listen.

6

No. 256.

zum. Deuts chen Reichsanz

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 30. Oktober

eiger und Königlich Preußischen

Endgültige Ergebnisse der Schweinezählung vom 2. Juni 1914.

(Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.)

I“

unter ½ Jahr alt

½ bis 1 Jahr alt 1 Jahr alt und älter

Zuchtsauen überhaupt 8 Schweine überhaupt

(Sp. 6 + 9)

Staaten und Landesteile

am am 2.6. 1914 2. 6. 1913

2. 6. 1913

gegen

darunter darunter

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gegen

egen 8G am 2. 6. 13

am 2.6. 13 2. 6. 13

v. H. Zuchteber Zuchtsauen

Zuchteber Zuchtsauen

2. 6. 14 4 v. H.

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Provinz Ostpreußen. Weestpreußen Stadt Berlin Provinz Brandenburg 8 Pommern Posen.

7,0° my322 423 7 588 54 474 147 923 5 986 18, 321 671 3 968 40 344 124 604 3 522 60,3 1 584 Ss 36 2 698 6

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100 553 79 596

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9,5 18,0 29,0 13,6 12,8 16,8 10,2 12,4 25,7 19,1 14,4 13,8 20,2

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87 364 415 608 162 293

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1 243 301 28 269

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2 416 25 999

Königreich Preußen. 11 856 6577 10 300 962

Bayern rechts des Rheins.. 1 300 816 1 169 759 links des Rheins... 157 834 132 233

4 472 695 47 087 591 870 1 638 507 44 619

327 211 7016 75 109 183 463 6 549 40 852 423 6 627 9 551 360

1 299 092 153 042 7 965

15 490 101

1 587 396 164 876

16,0 14,1 26,3

17 967 859

1 811 490 208 237

1 701 267

203 202 11 079

1 890 962 228 151 14 592

Königreich Bayern. 1 458 650 1 301 992 Königreich Sachsen.. 444 195 397 910 Württemberg 386 465 340 301 Baden . 374 636 315 385

E“ 271 158 239 274 Necklenburg⸗Schwerin. 369 798 332 986 Großherzogtum Sachsen 112 680 104 669 Mecklenburg⸗Strelitz 46 715 40 866 Eiei 525 852 438 105 Braunschweig... 132 316 119 305 Sachsen⸗Meiningen ... 62 814 55 702 Sachsen⸗Altenburg... 57 750 51 563 Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. 75 565 65 592 I12 69 800 66 972 Schwarzburg⸗Sondershausen. 28 434 25 562 Schwarzburg⸗Rudolstadt 24 245 23 016 e11“ 30 587 25 565 euß älterer Linie. 8 258 Reuß jüngerer Linie. 21 821

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227 4 196 2 647 1 276

25,31 13 056 V 48 077 *1 105

161 007 43 367 43 061 47 617 24 443 39 340 11 334

5 500 44 968 13 410

5 654

8 088

5 338

5 153

1 861

1 582

4 650

1 859 5 530 13 135 1 079 2 474

39 873

1 752 272 662 158 455 688 463 760 340 686 498 554 157 991

75 287 549 193 207 622

79 907

79 803

91 213 111 112

36 221

31 988

40 930

12 273

30 440

51 880 132 935

12 116 29,5

26 270 + 25,4

881 1 2 35 519 30 942 +4 14,8

61 916 483 476 400 111 + 207 8

15,3 12,8 15,4 22,2 17,9 12,0 11,3 12,0 19,8 15,2 17,6 15,2 13,7 5,5 12,9 13,0 19,8 10,8 19 = ½8 162

17,6

2 019 727 743 875 525 916 566 832 401 646 558 385 175 820

84 289 657 791 239 095

93 996

91 948 103 709 117 218

40 892

36 147

9 6 09 49 054

603 Iöu6 13 602

33 674 60 247

156 362 15 689 32 933

242 743 66 400 59 148 67 520 32 913 58 383 18 475

9 000 71 837 17 910

7 731 11 118

8 582

214 281 62 102 54 114 58 101 29 842 51 282 17 476

8 334 64 259 15 142

6 853 10 432

7 928

e]

];

16 906 068

Deutsches Reich

14 735 845 + 147

96 892 6 123 115 68 629 847 469] 2 276 518.

66 941 1 830 899] 2 678 368 2 401 734 +

25 305 701] 21 821 453 + 16,0.

eveereeerrerneeerhreennö— 182 8

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Besitzverhältnisse der Irrenanstalten in Preußen im Jahre 1912.

An der Statistik der preußischen Irrenanstalten für das Jahr 1912 haben sich 370 Anstalten beteiligt. Die Zahl ist gegen das Vorjahr um 8 gestiegen und hat sich seit dem Jahre 1875 mit damals 118 Irren⸗ und Idiotenanstalten mehr als verdreifacht. Die im Berichtsjahre vorhandenen 370 Anstalten setzten sich zusammen aus 247 für Geisteskranke und Idioten, 28 Abteilungen für Geisteskranke in allgemeinen Heilanstalten, 12 Anstalten für Epileptiker, 43 An⸗ stalten für Nervenkranke. 13 Wasserheilanstalten und 27 Trinkerheil⸗ stätten. Anstalten für Nervenkranke gab es außerdem 6 als Abtei⸗ lungen in Kliniken für Geisteskranke in den Unive sitätsstädten Berlin (Königliche Charité), Breslau, Halle a. S., Kiel, Gottingen und Bonn.

Dem Besitzverhältnisse nach waren von den 247 Anstalten für Geisteskranke und Idioten 14 mit 1175 Plätzen staatlich, und zwar 8 Universitätskliniken für Geisteskranke und 6 Abteilungen für geisteskranke Verbrecher in den Strafanstalten Berlin (Lehrter Straße), Breslau, Cöln, Graudenz, Halle a. S. und Münster, in denen getstesgestörte oder der Geistesstörung verdächtige Gefangene be⸗ handelt bezw. beobachtet werden. Der größte Teil der Irrenpflege fällt gesetzmäßig auf die Provinzialverbände, die 77 Anstalten mit 57 570 Plätzen besaßen. Von städtischen Gemeinden wurden 13 An⸗ stalten mit 8328 Plätzen, von religiösen Orden und Genossenschaften 39 mit 8955 und von milden Stiftungen 21 mit 6485 Plätzen unterhalten, während 83 mit 6198 Plätzen von Privatpersonen als genehmigte gewerbliche Unternehmungen be⸗ trieben wurden; 39 dieser Privafanstalten mit 4315 Plätzen be⸗ fanden sich in Händen von Aerzten. Außerdem waren in 28 Heil⸗ 1 in besonderen Abteilungen 2334 Plätze für Geisteskranke vorhanden. 8

Von den 12 Anstalten für Epileptiker mit 7550 Plätzen gehörte je 1 dem Verbande der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin; 4 waren Eigentum von religtösen Orden und Genossenschaften und 6 Eigentum von milden Stiftungen. Von den 43 Anstalten für Nervenkranke mit 2206 Plätzen gehörte dem Provinzialverbande Hannover, einer städtischen Gemeinde (Essen) und einem religiösen Orden (in der Rheinprovinz) je 1, während 3 von milden Stiftungen und 37 von Privatpersonen (darunter 26 von Aerzten) gegründet waren. Von den 13 Wasserheilanstalten mit 939 Plätzen befanden sich 11 im Besitze von Privatpersonen (darunter 4 von

und 2 im Besitze von religlösen Orden. Von den 27 Trinkerheilstätten mit 1105 Plätzen waren 15 von milden Stiftungen errichtet; 5 standen im Eigentum von religiösen Orden und Genossenschaften und 7 wurden von Privatpersonen (darunter 2 von Aerzten) unterhalten; 2559 Trunksüchttge unterzogen sich i. J. 1912 in den Trinkerheilstätten einer Behandlung. (Nach der „Stat. Korr.“)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Gefundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Gach des „Verigenthchange e hahne nü0)

Pest. Griechenland. In Piräus hat die Zahl der in der Zeit vom 22. Jult bis 4. September bakteriologisch festgestellten Pestfälle 9 betragen. Seither sind zufolge Mitteilung vom 29. September weitere Erkrankungen nicht gemeldet.

Plätzen

Niederländisch Indien. Vom 23. September bis 6. Ok⸗ tober wurden folgende Erkrankungen (und Todesfälle) gemeldet: aus dem Bezirke Malang 418 (330), aus Kediri 167 (145) aus Paree 83 (77), aus Soerabaja 66 (62), aus Madioen 34 (32), aus Toeloengagoeng 31 (29), aus Magetan 28 (26), aus Pamekasan 20 (8), aus Berbek 12 (11), Bangkalan 7 (5), aus Lamongan 5, Modjokerto 2, Sidoardio und Djombang je 1 Todesfall. Für die Zeit vom 26. August bis 22. September wurden nachträglich aus dem Bezirke Malang noch 37 Erkrankungen (und 27 Todesfälle), aus Madtoen (3), Magetan und Mod⸗ jokerto je (1) mitgeteilt. 6“

Cuba In El Alceite bei El Caney vom 27. Juli bis 2. August 2 neue Erkrankungen, in Santiago am 17. und 23. Sep⸗ tember je 1 Erkrankung, darunter 1 mit tödlichem Ausgang.

Ecuador. In Guayaquil im Juli 1 tödlich verlaufener Pestfall. G 88 CECholera. 1“

Oesterreich⸗Ungarn. Vom 4. bis 10. Oktober wurden in Oesterreich 160 Erkrankungen (und 22 Todesfälle) festgestellt, und zwar in Wien 11 (4), in Steiermark in 1 Gemeinde (Graz) 1, Kärnten, Krain und Vorarlberg in je 1 Gem. 1, Mähren in 6 Gem. 16 (4) davon in Brünn 2 (1) —, in Schlesien in 4 Gem. 8 (4) davon in Teschen 3 (1) —, Galizien in 16 Gem. 121 (10) davon in Krakau 11 (4). Von sämtlichen Erkrankungen betrafen 17 die einhetmische Bevölkerung. Bet 2 Erkrantungen in Wien handelte es sich um Matrosen von Schleppschiffen, die aus Ungarn eingetroffen waren. Alle übrigen Fälle kamen bei Personen vor, die vom nördlichen Kriegsschauplatz angelangt waren, und zwar 8 135 Militärpersonen und bei 6 aus Galizien zugereisten Orts⸗ remden.

In Ungarn wurden in derselben Zeit 238 Erkrankungen ange⸗

ezeigt, davon in den Komitaten Abauj⸗-Torna in 4. Gem. 8, Haee in 2 Gem. 3, Bekes in 4 Gem. 8, Bereg in 1 Gem. 1, Bihar in 4 Gem. 5, Borsod in 2 Gem. 2, Eßtergom in 1 Gem. 1, Gömör es Kis⸗Hont in 2 Gem. 5, Heves in 2 Gem. 2, Jaß⸗Nagykun⸗Szolnok, Kts⸗Küküllö in je 2 Gem. 1, Ko⸗ marom in 2 Gem. 2, Lipto in 4 Gem. 7, Nograd in 7 Gem. 34, Pest⸗Pilis⸗Solt⸗Kistun in 3 Gem 7, Preßburg in 1 Gem. 1, Saros in 2 Gem. 2, Somogy, Szabolcs, Szartmar in je 1 Gem. 1, Szepes in 5 Gem. 11, Szolnok⸗ Doboka, Temes, Tolna in je 1 Gem. 1, Trenesen, Torontal in je 2 Gem. je 2, Ung in 7 Gem. 11, Zemplen in 14 Gem. 19, ferner in den Städten Arad 1, Budapest 66, Debreczen 1, Großwardein 11, EE“ 2, Kaschau 2, Klausenburg 3. Komorn 1,

iskolcz 3, Preßburg 1, Stuhlweißenburg2, Szegedin 3, Temesvar 1.

In Slavonien wurde im Komitat Syrmien 1 Erkrankung mit Verlauf, in Bosnien im Kreise Banjaluka 1 Erkrankung gemeldet.

Genickstarre.

Preußen. In der Woche vom 11. bis 17. Oktober wurde 1 Erkrankung (und 1 Todesfall) im Kreise Recklinghausen Land, Reg.⸗Bez. Münster, angezeigt.

Oesterreich. Vom 27. September bis 3. Oktober in Wien 2 Erkrankungen.

Spinale Kinderlähmung.

Preußen. In der Woche vom 11. bis 17. Oktober wurden 3 Erkrankungen in folgenden Regierungsbezirken lund Kreisen]

gemeldet: Minden 1 [Minden], Schleswig 2 [Altona 1, Hzgt. Lauenburg 1].

Oesterreich. Vom 27. September bis 3. Oktober erkrankten in Oberösterreich in 1 Gemeinde 1 Person, in Salzburg mehrere Militärpersonen. 1

chweiz. Vom 4. bis 11. Oktober in den Städten Zürich und Neuenburg sowie im Kanton Aargau je 1 Erkrankung.

Ruhr.

Preußen. In der Woche vom 11. bis 17. Oktober sind 300 *) Erkrankungen (und 19 Todesfälle) in folgenden Regierungs⸗ bezirken [und Kreisen] gemeldet worden: Landespolizeibezirk Berlin 14 (Berlin 4, Charlottenburg 8, Neukölln 1, Berlin⸗Schöne⸗ berg 1]), Reg.⸗Bez. Aachen 2 [Düren 1, Malmedy 1], Allenstein 4 [Allenstein Land 2, Lötzen 1, Neidenburg 1% Breslau 7, (2) [Breslau Stadt 2 (2), Frankenstein 1, Glatz 2, Militsch 2], Cassel 1 (Grafsch. Schmalkalden), Koblenz 4 1(1) [Adenau 3 (1), Simmern 11, Cöln 1 (Cöln Stadt], Danzig 1 [Morienburg], Düsseldorf 9 (1) (Essen Land 3, Mett⸗ mann 2, Rees 4 (1)]), Frankfurt 1 Krossen!, Gumbinnen 14 5) (Insterburg Stadt 7 (3), Insterburg Land 7 (2)], Hannover 2 (9.Snn Königsberg 16 (3) [Königsberg Stäadt 14. Königsberg Land 1, Labiau 1 (2), Wehlau (1)], Lieanitz 18. [Jauer 1, Liegnitz Stadt 2, Sagan 15], Merseburg 4 Halle a. S. 1, Merse⸗ burg 1, Saalkreis 1, Wittenberg 1-7, Oppeln 156 (5) [Beuthen Fand 3, Kattowitz Stadt 115 (4), Kattowitz Land 37 (1), Zabrze 1], Stettin 4 ([(Stettin], Trier 42 (2) [Merzig 3, Saarbrücken Stadt 21, Saarbrücken Land 3, Saarlouis 14 (2), Trier Stadt 1].

Oesterreich. Vom 27. September bis 3. Oktober wurden 2067 Erkrankungen (und 74 Todesfälle) gemeldet, und zwar in Niederösterreich 399 (2), Oberösterreich 28 (2), Salzburg 2 (—), Steiermark 40 (3), Kärnten 7 (—), Krain 8 (1), Küstenland 48 (1), Tirol und Vorarlberg 4 (—), Böhmen 483 (36), Mähren 800 (25) Schlesien 219 (1), Dalmatien 29 (3). Darunter befanden sich auch solche von Militärpersonen in nicht näher angegebener Anzahl.

Verschiedene Krankheiten in der Woche vom 11. bis 17. Oktober 1914 (für die deutschen Orte).

Tollwut: Reg.⸗Bez. Cassel, Prag je 2 Crkrankungen; Influenza: Berlin 5, New York 1 Todesfälle; Kopenhagen 23 Erkrankungen; Genickstarre: Kopenhagen 1, New York 8 Todesfälle, New York 9 Erkrankungen; Spinale Kinder⸗ lähmung: Hessen 1 Erkrankung; Ruhr: Hessen 1, Hzgt. Braun⸗ schweig, Großh. Luxemburg (19. September bis 3. Oktober) je 4 Er⸗ krankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 %) gestorben in Königsberg, Königshütte, Zabrze Erkrankungen wurden angezeigt im Landespolizeibezirke Berlin 146 (Stadt Berlin 97), in Breslau 23, in den Reg.⸗Bezirken Düsseldorf 150, Königsberg 130, Oppeln 157, in Stuttgart 26, Hamburg 58, Christiania 32, Kopenhagen 38, New York 36, Prag 22, Wien 78; an Diphtherte und Krupp (1895/1904: 1,62 %) gestorben in Bottrop, Gotha, Lübeck Er⸗ krankungen wurden gemeldet im Landespolizeibezirke Berlin 284 (Stadt Berlin 133), im Reg.⸗Bez. Düsselddri 102, in Hamburg 77, Cbristiania 24, Kopenhagen 27, New York 164, Stockholm 47, Wien 59; an Typhus (1895/1904: 0,46 %) gestorben in Frank

*) Der überwiegende Teil der Erkrankungen betraf Kriegsgefangene.