ö
klärung’“. — Die für die morgen ursprünglich angesetzte Auf⸗
führung des „Troubadours“ (181. Abonnementsvorstellung) bereits verkauften Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit für den neu⸗ angesetzten Richard Strauß⸗Abend. Sie werden auch, jedoch nur bis zum Beginn des Richard Strauß⸗Abends, an der Opernhauskasse zum Kassenpreise, einschließlich der amtlichen Vorverkaufsgebühr, zurück⸗ genommen. Eine spätere Zurücknahme ist ausgeschlossen. Das Königliche Schauspielhaus bleibt morgen geschlossen. — Die Ausgabe der Dauerbezugskarten für die König⸗ lichen Theater für Dezember d. J. findet am 26., 27. und 28. No⸗ vpember in der König! Theaterhauptkasse gegen Vorzeigung der Dauer⸗ bezugsverträge von 9 ¼ bis 1 Uhr statt, und zwar: am 26. November für den 1. Rang und das Parkett des Königlichen Opernhauses, am 27. November für den II. und III. Rang des Königlichen Opern⸗ hauses und am 28. November für alle Ränge des Königlichen Schau⸗ spielhauses. Es werden für 29 Vorstellungen im Königlichen Opern⸗ hause und für 20 Vorstellungen im Königlichen Schauspielhause Karten ausgegeben. Den Inhabern von Dauerbezugskarten zum Overnhause wird die Abhebung der Karten für die Sonnabende und Sonntage freigestellt. Es wird gebeten, den Geldbetrag behufs schnellerer Abfertigung abgezählt bereit zu halten.
Mannigfaltiges.
Berlin, den 25. November 191141.
. Gestern vormittag von 11 ⅛ Uhr ab fand, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, bei Ihr er Majestät der Kaiserin und Königin in Schloß Bellevue eine längere Besprechung in Angelegenheiten der Kriegsfürsorge statt, an der der General der Kavallerie von Pfuel, der Generalarzt Dr. Paalzow, die Oberpräsidenten Prinz von Ratibor und Corvey (Westfalen), Hengstenberg (Hessen⸗Nassau) sowie der Kabinettsrat Freiherr von Spitzemberg und der Hofmarschall a. D., Kammerherr von Trotha teilnahmen. Die Oberpräsidenten berichteten hierbei über die Tättgkeit des Roten Kreuzes und des Vaterländischen Frauenvereins in ihren Provinzen.
Der durch die bevorstehenden Reichstagsberatungen notwendig gewordene Umzug der einzelnen Abteilungen des Zentral⸗ komitees vom Roten Kreuz ist nunmehr vollendet. Das Zentralkomitee mit seinen Abteilungen für Mobilmachung, männ⸗ liches und weibliches Personal, Depotangelegenheiten, Sammel⸗ und Werbewesen, Gefangenenfürsorge, Bäderfürsorge, Zeitungsversand und für andere Aufgaben, befindet sich im Herrenhaus, Leipziger Straße, und im Abgeordnetenhaus, Prinz Albrecht⸗Straße. Daselbst ist auch die Kasse des Zentralkomitees eingerichtet. Die Abteilung „Kriegswohlfahrtspflege“ mit den Untergruppen a. Familien⸗ fürsorge, b. Tuberkusosefürsorg⸗ und Seuchenbekämpfung, c. Flücht⸗ lingsfürsorge, hat ihre Geschäftsräume, dank dem freundlichen Ent⸗ gegenkommen der Firma A. Wertheim, in dem ehemaligen Reichsmarineamt, am Leipziger Platz 13, gefunden. Für Säug⸗ linge und Wöchnerinnen (Gruppe d) der Abteilung Kriegewohl⸗
fahrtspflege“ wird Auskunft und Hilfe in den Friedensgeschäftsräumen
des Zentralkomitees, Am Karlsbad 23, geboten.
11“ 8 Die Landesversicherungsanstalt Berlin erläßt an den Anschlagfäulen eine Bekanntmachung, in der erneut darauf hin⸗ gewiesen wirb, daß diejenigen Arbeitgeber, welche versicherungs⸗ pflichtige Personen beschäftigen, die Beitragsmarken für die Invaliden⸗ versicherung in derselben Höhe wie in Friedenszeiten pünktlich in die Quittungskarten einzukleben haben. Die ordnungsmäßige Beitrags⸗ entrichtung wird überwacht. Bei Zuwiderhandlungen gegen die gesetz⸗ lichen Vorschriften müssen gegen die säumigen Arbeitgeber Ordnungs⸗ strafen verhängt werden.
In der Nacht zum Dienstag wurde, wie hiesige Blätter melden, die Holzbearbeitungsfabrik von Schwidetzky am Tempel⸗ hofer Weg in Schöneberg von einer Feuers brunst heimgesucht. Der Feuerwehr gelang es nach anstrengender Arbeit, das Feuer, dessen Entstehungsursache unbekannt ist, auf seinen Herd zu beschränken. Die Hitzeentwicklung war zeitweilig so stark, daß der Eisenbahnverkehr auf dem am Hoizlagerplatz entlang führenden Eisenbahndamm eingestellt werden mußte. Der durch den Brand verursachte Schaden ist be⸗ deutend.
„W. T. B.“ verbreitet folgende Mitteilung: Im August ver⸗ öffentlichten Vertreter der deutsch evangelischen Mission in Gemein⸗ schaft mit führenden Perfönlichkeiten, die sich um die Knüpfung kultureller Bande und freundlicher Beziehungen zwischen Deutschland und anderen christlichen Völkern bemüht haben, eine vielbeachtete Kundgebung „An die evangelischen Christen im Aus⸗ N((C(CblI. Nr. 292 d. Bl.). Auf die haben u. a. 42 angesehene englische Theologen, an der Spitze der Erz⸗
bischof von Canterbury, eine öffentliche, auch im neu⸗ tralen Auslande weit verbreitete Antwort unter dem 23. September abgegeben, die leider bestätigt, daß die überwiegende Mehrzahl der englischen Christen der Politik ihrer leitenden Staatsmänner jetzt vorbehaltlos zustimmt. In dieser Antwort werden die wichtigsten Punkte der deutschen Kundgebung übergangen, und es wird die Stellungnahme der deutschen Christen mit der Annahme erklärt, daß ihnen die Tatsachen, die dem Kriege vorangingen, nicht genügend bekannt gewesen seien. Daran an⸗ knüpfend, haben englische Blätter sogar die Erwartung ausgesprochen, jene deuischen Christen würden nunmehr entweder ausdrücklich oder durch Schweigen ihr Bedauern ausdrücken, die eigene Regierung in einem frevelhaften Krieg durch ihre Zustimmung bestärkt zu haben. So haben sich jene Persönlichkeiten gezwungen gesehen, unter dem 20. d. M. „noch einmal ein Wort an die Christen im Aus⸗ lande“ zu richten. Auf Grund des englischen Blaubuchs, auf das sich die 42 beriefen, und des Berichtes des belgischen Geschäftsträgers in St. Petersburg wird zunächst nachgewiesen, wie irrig die Behauptung der 42 ist, daß die englische „Regierung sich bis zum äußersten be⸗ mühte, den Frieden Europas aufrecht zu erhalten, und daß sie nicht die Mitwirkung der deutschen Regierung bei ihren Bemühungen er⸗ hielt.. Gegenüber der zweiten Behauptung, daß durch den Ein⸗ marsch Deutschlands in Belgien sich „direkt die eigentliche Be⸗ tetligung Englands am Kriege ergeben“ habe, da es „ein Akt niedrigster Perfidie“ gewesen sein würde, wenn England nicht für die ‚„absolut bindende Treuverpflichtung sür gegebenes Wort und die Pflicht der Verteidigung schwächerer Nationen“ eingetreten wäre, wird dies alles als Vorwand aufgezeigt und als die wahre Ursache des Krieges die Tatsache herausgestellt, „daß die englische Regierung seit Jahren, während sie vor ihrem Parlament und der Welt ihre politische und militärische Un⸗ gebundenheit behauptete, tatsächlich, um einen ihr unbequemen Kon⸗ kurrenten unschädlich zu machen, die Politik zweier Großmächte unterstützte, die ihre letzten Ziele nicht ohne einen europäischen Krieg erreichen konnten, und mit ihnen in intimen Kriegsvorbereitungen stand.“ Der auf die Schriften von Bernhardi und Treitschke gestützte Vorwurf, das deutsche Volk neige „zu Gewalttat und Unrecht“, wird energisch abgewiesen. Tatsächlich herrschte im deutschen Volk, weit mehr als im englischen, ein bewußtes Bedürfnis nach Frieden; die allgemeine Wehrpflicht eines freien Volkes ist der sicherste Schutz gegen leichtfertigen Krieg. Gegen die Anschuldigung der englischen Presse, die deusschen Truppen seien „Hunnen und Barbaren“, wird das Urteil ausländischer Augenzeugen herangezogen und den Christen in den kämpfenden Ländern die Pflicht zugeschoben, dafür einzutreten, daß die Kriegführung nicht weiter durch Lüge und Ver⸗ leumdung vergiftet werde. Die ausführliche, sehr ruhige, aber doch deutliche Erklärung schließt mit der Hoffnung, „daß ein Tag kommen werde, an dem die engltschen Christen sich ernstlich dafür ein⸗ setzen werden, daß ihre Regierung fürder nicht die Wege geht, die zu diesem Kriege führen mußten“, und mit dem Wunsche, „daß einer ge⸗ läuterten Christenheit der Tag geschenkt werde, an dem sie wieder in Frieden leben und die Schäden überwinden darf, die der uns allen von Gott aufgetragenen Aufgabe an der nichtchristlichen Menschheit jetzt zugefügt sind.“ — Auch diese zweite Erklärung wird von der Deutsch⸗Evangelischen Missions⸗ hilfe, Berlin⸗Steglitz, Humboldtstraße 141, jedermann auf Wunsch in “ Zahl, für das Ausland auch in fremder Sprache, frei zugestellt. 8
Im Lessing⸗Museum (Brüderstraße 13), findet morgen, Donnerstag, Abends 8 Uhr, ein „Pommern⸗Abend“ zum Besten der Weihnachtsbescherung für unsere pommerschen Krieger im Felde statt. Dr. Hans Benzmann liest eigene Dichungen, Paul Friedrich Scheren⸗ bergs „Waterloo“, Hermione von Preuschen eigene und Telmannsche Verse. Eduard Behm spielt eigene Kompositionen im Verein mit dem Violinisten Eddy Braun, und Margarethe Meyer Pyritz trägt Gesänge von Lorenz und Rudnick vor. Karten zu 1 ℳ und 50 ₰ sind im Warenhaus Wertheim und im Museum zu haben. Anfang 8 Uhr.
Energieentfaltung im Krieg. Ein ganzes Volk stellt ebenso einen Organismus dar wie eine einzelne Person und in vielen Lebensäußerungen kann eine Avnalogie durchgeführt werden. In interessanter Weise geschieht das für den Krteg von dem Medizinalrat Bachmann⸗Harburg in den Blättern für Volls esundheitspflege. Er saßt den Krieg als die Erscheinung einer akuten Krankhbeit für den Volkskörper auf. Die ersten Krankheitserscheinungen stellen sich im Körper des Individuums als eine regelrechte Mobilmachung der Zellen und ihrer Verbände, der Gewebe und Organe dar. Der Reiz⸗ zustand der Zellen ist verbunden mit dem wichtigen Vorgang des auto⸗ matischen Blutzuflusses nach besonders gefährdeten Stellen. Das Blut brinat ja die Ernährungsstoffe zu den einzelnen Stellen und ist auch zugleich Träger der Abwehrstoffe gegen Gifte und andere die Zellen bedrohenden Reize. Durch das Blut werden also Lebensmittel und
2+ Theater. deutschen Kleinstädter.
Künigliche Schauspiele. Donners⸗
tag: “ Fennenüfitsvor⸗ stellung. An Stelle der ursprünglich an 8 gekündigten Vorstellung: „Der Trouba⸗ 8 Uhr: Extrablätter! dour“:
Salome. . nach Oskar Wildes gleichnamiger Dichtung und Willy Bredschneider. in deutscher Uebersetzung von Hedwi “ Lachmann. schard Straus blätter! (Herodias: Frau Frieda Langendorff von der Hofover in Dresden als Gast.) einst im Mai. Musikalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Dr. Strauß. Regie: Heir Re⸗ gisseur Bachmann. — Kein Vorspiel. —
Hierauf: Tod und Verklärung. Ton⸗ Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr:
Anfang Rausch. Schauspiel in vier Akten von (Der August Strindberg. Uebersetzt von Emil
dichtung von Richard Strauß.
r. Schauspielhaus. Geschlossen. ( Eintrittskartenvorverkauf findet zur üblichen Zeit statt.) Freitag: Opernhaus. 182. Abonne⸗ idyll.
Schering. Freitag: Rausch.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die
Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben.
Freitag, Sonnabend und Sonntag: Die
Berliner Theater. Donnerkt. Abends Akten von Adolph LArronge. 8 n Heteere Fücder
5⸗ A aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer ] 8 “ und Gordon. Musik von Walter Kollo Freitag und folgende Tage: Extra⸗
Sonntag, Nachmittags 3
Theater in der Königgrützer bearbeitet von Karl Blum.
Theater an der Weidendammer
Hasemanns Töchter. Volksstück in vier Bildern von
Freitag: Kriegsvortrag.
Sonnabend: Hasemanns Töchter. feste druff!
Deutsches Opernhaus. (Char⸗
Theater . Donnerstag, Abends 8 1 Uhr: Immer feste 8 Uhr: „Wagner⸗Abend“ zum Besten Brücke. Donnerstag, Abends 8 Uhr druff! Vaterländisches Volksstück in vier der H Ostpreußen mit dem
[Kampfmittel nach den Stellen geschafft, die besonders gefahrdet er⸗
scheinen, ganz wie bei der Mobilmachung von der Heeresleitung nach den vom Feinde bedrohten Grenzen. Aber nicht das Blut allein mit seinen Abwehrzellen und Abwehrstoffen befindet sich im Reizzustand, sondern der gesamte Körper nimmt daran teil, und wie jede Körper⸗ zelle ihre bestimmte Aufgabe hat, und wäre sie anscheinend noch so nebensächlich, so gilt es auch für jeden Volksgenossen, alles was an
Kraft in ihm vorhanden ist, bewußt für das Ganze einzusetzen. Hat der
Körper eine gute Konstitution, d. h. ist die gesamte Beschaffenheit des Körpers mit Rücksicht auf seinen Aufbau und die von ihm ab⸗ hängigen Funktionen der Zellen und Organe widerstandsfähig, so wird er in dem Kampfe gegen die Krankheit den Sieg davontragen. Dieser Konstitutionskraft des Körpers ist die Rassenbeschaffenheit des Volkes zu vergjeichen, und sie ist daher von der größten Wichtigkeit für die Ueberwindung der Krankheit, d. h. für den Sieg oder das Erliegen. Nun hören wir ja seit langem Klagen über den Rassenniedergang, die zweifellos auch nicht immer ganz unberechtigt sind. Spricht nicht die durchschnittlich 60 v. H. betragende Militärtüchtigkeit des deutschen Volkes gegenüber derjenigen im Russischen Reiche recht deutlich zuungunsten unserer Volkskraft? Hiergegen muß aber hervorgehoben werden, daß bei uns der Begriff der Militärtüchtigkeit viel enger und gesiebter ist als in Rußland. Wir wollen uns indessen nicht darüber täuschen, daß wir in der Zeit des großen wirtschaftl'chen Aufschwungs nach dem Krieg 1870/71 in der Zeit der Induftrialisie⸗ rung und Großstadtsucht in unserm Konstitutionswert teilweise Verluste erlitten haben, auch auf dem platten Lande. Erst seit 10 bis 20 Jahren zeigen uns unsere Kinder mit den Erfolgen der sportlichen Bestrebungen, wie schöne Entwicklungsmöglichkeiten früher im Keime erstickt worden sind. Es darf aber auch nicht übersehen werden, daß viele Schäolich⸗ keiten der aus dem Mittelalter uns anhaftenden Unhvgiene schon seit mehr als einem Menschenalter allmählich ausgerottet worden sind und unsere Konstitution gehoben haben. Den Russen gegenüber wird das Mehr an Lebenskraft sicherlich wettgemacht durch das moralische Ueber⸗ gewicht, zufolge unserer besseren geistigen Erziehung und Schulung. Bedenken wir ferner die Vortrefflichkeit unserer Lazarett⸗ und Seuchen⸗ hygiene, so ist wohl kein Zweifel, daß die in dem Krieg zur Ent⸗ faltung kommende Energie unser Volksheer selbst einem an Zahl dreifach überlegenen Gegner gewachsen erscheinen lassen, namentlich, wenn wir noch die moralische Energie bedenken, die durch das Be⸗ wußtsein von der Gerechtigkeit unserer Sache unserm ganzen Volk und Volksheer zuteil werden muß.
Amsterdam, 24. November. (W. T. B.) Die Blätter be⸗ richten aus Bergen vom 23. November: Heute früh sind 46 in Haft befindliche Deutsche, unter ihnen vier Offiziere, nach Deutschland abgereist. Der Lagerkommandant hatte am Freitag von seiner Regierung die Mitteilung erhalten, daß die Mann⸗ schaften nach Artikel 14 der zweiten Genfer Konvention freigelassen werden müssen.
Kopenhagen, 24. November. (W. T. B.) Vor dem See⸗ handelsgericht fand heute vormittag das Verhör über den Zufammenstoß zwischen dem dänischen Dampfer „Anglo Dane“ und dem deutschen Torpedoboot (vgl. Nr. 276 o. Bl.) statt. Der Kapitän des Dampfers schilderte den Zusammenstoß. Der Kapitän befand sich im Augenblick des Zusammenstoßes auf der Brücke. Sofort gab er Befehl, mit Vollkraft rückwärts zu fahren. Das geschah, bis der Dampfer vom Torpedoboot freigekommen war. Da dieses zwölf wasserdichte Schotten hatte, hatte das Manöver des Dampfers keine verhängnisvollen Folgen. Das Torpedoboor hielt sich nach dem Zusammenstoß zwei bis drei Stunden über Wasser. Eine halbe Stunde vor dem Unglück hatte der Kapttän sich überzeugt, daß die Laternen klar brannten, was auch nach dem Zusammenstoß fest⸗ gestellt wurde. Es war keine Zeit, Signale zu geben. Vom Torpedo⸗ boot wurde vor der Katastrophe weder gerufen noch Pfeifensignale gegeben. Erst nach der Katastrophe wurde vom Torpedoboot gerufen: „Kommt zur Hilfe! Setzet Boote aus!“ Die Besatzung des „Anglo Dane’ bestätigte die Erklärung des Kapitäns. Das Verhör war da⸗ mit geschlossen.
New York, 24. November. (W T. B.) Ein Telegramm aus San Francisco besagt: Auf den Felsen von Duxbury, neun Meilen von der Nordeinfahrt nach San Francisco, liegt der Schoner „Hanalei“ und geht langsam in Trümmer. Rettungs⸗ boote versuchten vergeblich, während der Nacht Rettungsleinen zu schleudeen. 65 Schiffbrüchige befinden sich an Bord. — Ein zweites Telegramm besagt: Der Schoner / ist zertrümmert. Ein Wrackstück, an das sich achtzehn Personen klammerten, wurde an den Strand getrieben. Man glaubt, daß alle anderen um⸗ gekommen sind.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Bei age.)
am Nollendorfplatz. Blüthner⸗-Snal. Donneretag, Abends
ermann Haller und Willi Blüthner⸗Orchester Dir.: S. Meyro⸗
Wolff. Musik von Walter Kollo. witz. Sol.: Heinrich Hensel. Freitag und folgende Tage: Immer
. Birkus Schumann. Donnerst., Abends
7 ½ Uhr: Große Galavorstellung mit
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) bedeutend ermäßigten Preisen. lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 — 37, Donnerstag, Abends 8 ¼ Uhr: Wolken⸗ u““
Uhr: Wie Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, reiter. Fliegerlustspiel in drei Akten AARAEMEmeFnexExeEEIIEEEEEExEn
von Auber. Text von Eugoène Scribe, 18 reiter. Freitag: Der Zigeunerbaron Sonnabend: Die Walküre. Sonntag: Fra Diavolo. Schönfeld.)
Akten von Hugo Lubliner. Freitag: Zum ersten Male: Die Neu⸗
Tanabäuser und der üngertrieg funf Fraukfurter. — Abends: Sturm⸗ vermählten. Hierauf: Amphitryon. Männe.
auf Wartburg. Romantische Oper in idyll brei Akten von Richard Wagner. 8
Schauspielhaus. 132. Kartenreserve⸗ satz. Das Abonnement, die ständigen
sind aufge 2 * Besten der notleidenden Bühnenkünstler. Bernauer und Schanzer. Anfang 8 Uhr. im Mai.
Dentsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Donnerstag, Abends 7 ⅛ Uhr:
Wallensteins Tod.
. . Garten.) e,eee,r ecn Lager. Hierauf: EEEEööö
Sonnabend und Sonntag: Wallen⸗ steins Tod. Kammerspiele.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die deutschen Kleinstädter.
Sonntag: kleine Klaus.
— Komüdienhaus. Donnerstag, Abends Reservate sopee die Dienst⸗ und Freiplätze 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit 8 Uhr: oben. Bunter Abend zum Gesang und Tanz in vier Bildern von Lustspiel in drei Akten
Freitag und folgende Tage: Wie einst
Deutsches Künstlertheater (Nüͤrn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zoologischer Garten.
Freitag: 1. deutscher Abend. Sonnabend: Glaude und Heimat. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Der große und der kleine Klaus. Der große und der
Sonnabend: Die Neuvermählten. —
Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Fra von Leo Walther Stein und Eduard Diavolo. Komische Oper in drei Akten Eugen Ritter. Freitag und folgende Tage: Wolken⸗
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kam'rad Männe. Volksposse in drei
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Charlotte Brigl mit Hrn. Oberleutnant Günther von Hertzberg (Stralsund). — Frl. Ursula Mach mit
Hrn. Rittergutsbesitzer Georg Wtlhel Steifensand Kuhnhof (Sallmow).
chillerthenter. o. (Wallner⸗ Akten mit Gesang und Tanz von Jean . Sohn: Der Fr. 1“ 8 1— 8 Uhr: 8’. “ “ 88 114““ Lustspiel in drei Akten von Fri 5 6 Max Winterfeld (Jean Gilbert). e⸗ Die glückliche Hand. Lustspiel in drei sangsterte von Alfred Schönfeld. Freitag und
meister Nora von Braunschweig, geb⸗ von Bontivegni (z Zt. Stolp i. Pomm.) Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Hermann von Sucro (Erfurt). — Hr. Hofrat Julius Wittstock (Wannsee). — Elsbeth Reichsfreifr. Grote, geb. von
folgende Tage:
Hierauf: Amphitryon.
Charlottenburg. Donnerstag, Abends Mein erlauchter Ahnherr.
von Alfred Schmieden. Freitag: Geographie und Liebe. Sonnabend: Wilhelm Tell.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Biidern von Leo Stein. Musik von Oskar Nedbal.
Orchesterfauteuil ℳ 3,—. Freitag: Don Cesar. · Sonnahend und Sonntag: Polenblut (Klavier).
Konzerte.
Philharmonie. Donnetstag, Abends 8 Uhr: I. Winterkonzert der Berliner Liedertafel unter Leitung von Professor Zuc⸗ nnean Richard und D 5 eichner⸗Feiten, Richard und Dora ;. . f.
Theater des Westens. (Station: Rößler (Klavier). (Der Ueberschuß kommt Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg
Kantstraße 12.) der Kriegswohlfahrtspflege zugute.)
Gustedt (Schauen). — Paula Gräfin Schaffgotsch, geb. Freiin von Fürsten berg⸗Stammhain (z. Zt. Dresden). — Fr. Martha von Alten, geb. Ziegler (Hamburg).
Mitw.: Frau Anna
Verantwortlicher Redakteur:
Verlag der Expedition (Koye) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und
Beethoven⸗Saal. Donnerst., Abends Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Preise: ℳ 0,50, 1,—, 2,—, 2,50, 8 Uhr: Einziger Lieder⸗Abend von Fritz Feinhals, Kammersänger, unter Mitwirkung von
Vier Beilagen Wolfgaug Ruoff sowie die 220., 221. und 222
Ausgabe der Deutschen Verlustlisten. 18
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstage ist der folgende Entwurf eines Gesetzes,
betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr
1914, zugegangen:
Der diesem Gesetz als Anlage beigefügte zweite Nachtrag zum Reichehaushaltsetat fur das Rechnungsjahr 1914 tritt dem Reichs⸗ haushaltsetat hinzu.
§ 2. Der Reichskanzler wird ermächtigt, zur Bestreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben die Summe von 5 000 000 000 ℳ im Wege des Kredits flüssig zu machen.
1 § 3.
Die zur Ausgabe gelangenden Schuldverschreibungen und Schatz⸗ anweisungen sowie die etwa zugehörenden Zinsscheine können sämtlich oder teilweise auf ausländische oder auch nach einem bestimmten Wertverhältnisse gleichzeitig auf in⸗ und ausländische Währungen sowie im Ausland zahlbar gestellt werden.
Die Festsetzung des Wertverhältnisses sowie der näheren Be⸗ Fängungen für Zahlungen im Ausland bleibt dem Reichskanzler über⸗ lassen.
§ 4.
Der Reichskanzler wird ermächtigt, zur vorübergehenden Ver⸗ stärkung der ordentlichen Betriebsmittel der Reichshauptkasse über den im § 3 des Gesetzes, betreffend die Feststellung des Reichshaushalts⸗ etats für das Rechnungsjahr 1914, vom 27 Mai 1914 (Reichsgesetzbl. S. 143) angegebenen Betrag hinaus nach Bedarf Schatzanweisungen bis zur Höhe von vierhundert Millionen Mark auszugeben.
2. Nachtrag zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1914.
Für das
Rechnunas⸗ jahr 1914 treten hinzu
ℳ
—————
Einnahmen und Ausgaben
B. Außerordentlicher Etat. I. Einnahmen. Reichsschuld. Aus der Anleiile 56 000 000 000 II. Ausgaben. Aus Anlaß des Krieges 6 908 000 000 Aufkommende Einnahmen fließen dem Fonds zu.
.““
In den Erläuterungen hbeißt es, daß von dem neubewilligten Kredit ein Betrag bis zu 200 000 000 ℳ nach näherer Bestimmung des Bundesrats bereitgessellt wird fuür Gewährung von Wochenbeihilfen
während des Krieges sowie zur Unterstützung von Gemeinden oder
Gemeindeverbänden auf dem Gebiete der Kriegswohlfahrtspflege, ins⸗ besondere der Erwerbslosenfürsorge und der die gesetzlichen Mindest⸗ sätze übersteigenden Unterstützung von Familien in den Dienst ein⸗ getretener Mannschaften.
Gabenliste.
“ 8 Hauptvorstande des Vaterländischen Frauen Vereins in Berlin sind im Oktober d. J. folgende weitere Gaben für seine Kriegstäatigkeit zugegangen: Vom K eisverein vom Roten Kreuz Zabrze im Namen des Vaterländischen Frauen⸗Vereins Zabrze ℳ 3000 — Köhler, Direktor im Reichspostamt, hier, ℳ 100. — Zweigverein Hattorf (Harz) ℳ 300. Verein katholischer Ober⸗ . ehrerinnen Cöln, ℳ 100. — Moax Schadow, Georgenkirchstraße 51, ℳ 5. — 10 jähriges Hochzeitsjubiläum, Lichtenberg, ℳ 4. — Zweig⸗ erein Dannenberg (Elbe) ℳ 65. Frau von Blanckenburg, Kol⸗ berg, Pfannenschmieden 25, ℳ 200. — Von einem Ungenannten 200. — Simult Volksschule in Loslau O. S. für die im Osten ämpfenden Truppen ℳ 200. Spende des Trabener rriegervereins in Traben ⸗Trarbach ℳ 100. — Freie Ver⸗ einigung der Gerichtsvollzieher Charlottenburgs ℳ 100. — Frau Rechtsanwalt Emmy Fraue, Nassauischestraße 21, ℳ 10. — Sammlung der Unterbeamten des Postamts W. 62 ℳ 10. — Moses Sobel, Rosenstr. 5/6, ℳ 50. Germania⸗Linoleumwerke, Bietigheim bei Stuttgart, ℳ 200. Emil Schwede, Kleine Frank⸗ urterstr. 5, zum Besten der Verwundeten ℳ 50. — Jacob Morgen⸗ tern, Wien, Lugeck Nr. 7, für eine patriotische Wohlfahrtseinrichtung 6ℳ, 50. — Max Klempin (in Firma N. Israel) aus Anlaß seiner silbernen Hochzeit ℳ 50. — Zweigverein Forst i. d. Lausitz ℳ 800. Verein etatsmäßiger Lokomotipführer, Sitz Berlin, Lehrterstr. 4 für die Kinder der Arbeitslosen in ganz Deutschland, I. Rate ℳ 350. — Vom Gau Brandenburg des Deutschen Anglerbundes (durch den Kassierer Paul Köppen, Britzerstr 1) ℳ 50. — H. Jauer, Kraut⸗ straße 47, zur Anschaffung von Stöcken für Lazarettzwecke ℳ 5. — Zweigverein Dannenberg (Elbe) 5. Rate ℳ 215. S. Schwarz, Neukölln, Kaiser Friedrichstr. 242, ℳ 5. G. Weidner, Zentral⸗ markthalle 1 a, ℳ 20. — v. Heusch, Lübeckerstr. 4, als Jubelspende für den Fall Antwerpens ℳ 20. — Zweigverein Landkreis Lüneburg zur Verwendung für die Notleldenden in Osipreußen ℳ 5000.— Frau General Lauter, Charlottenburg, Kaiserdamm 8, ℳ 14. — Von der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven, 2. Rate, ℳ 1200,48. — Landesversicherungsanstalt Brandenburg ℳ 105 000. — Von den In⸗ sassen der Brandenburgischen Landarmen⸗ und Korrigenden⸗Anstalt in Strausberg aus ihrem Arbeitsverdienst zur Beschaffung von Unter⸗ jacken und Zigarren für die vor dem Feind stehenden Soldaten ℳ 130,10. — Von Alfred Stübbe, Wallstr. 86, ℳ 3000. — Adolf Altschul, München, Kiliansplatz 3/4, ℳ 2. — Zweigverein Lauban⸗ Land ℳ 1157,15 — Frau Professor Dr. Fischer, Brückenallece 35, 6 50. — Firma N. Israel, hier, ℳ 30. —Kaufmann Mever Gersten⸗ F 1, ℳ 10. — Ungenannt, hier, ℳ 1. — Kaffee⸗Rösterei Pommerania, Wilhelm Beyer, Stettin⸗Neutorney, ℳ 100. Ergebnis einer Sammlung bei der Großen Bagage mehrerer Truppenteile auf dem westlichen Kriegsschauplatz durch Rittmeister von Marschall ℳ 1800. Schweizerische Unfall⸗Versicherungs⸗A.⸗G, Filiale in Berlin, Charlottenstr. 77, ℳ 350. — Deutsche Landwirtschafts.⸗ Gesell⸗ schaft, Berlin, Dessauerstr. 14, ℳ 300. — Gustav Gubatz, Naundorf Spreewald), ℳ 30.
Statistik und Volkswirtschaft. Entwicklung des Beschäftigungs grades in Groß Berlin in der Zeit vom 7. bis 14. November 1914.
„ Nach der vergleichenden Darstellung des gewerblichen und industriellen Beschäftigungsgrades in Groß Berlin am 7. und 14. No⸗ vember, die das Statistische Amt der Stadt Berlin veröffentlicht, stieg die Gesamtzahl der versicherungspflichtigen Mitglieder von 237 Krankenkassen Groß Berlins von 1 022 994 am 7. auf
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nzeiger und Königlich Preußischen Staats
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Berlin, Mittwoch, den 25. November
—öY—
belief sich die Steigerung der Beschäftienzahl auf
(+ 2653 bezw. +† 2761).
um 3087 oder 1,22 %, die der weiblichen um 1255 oder
dem absoluten Betrage — 1866 (1,090b
insgesamt auf 103 656 oder 11,,16 % ermittelten Arbeitslosen berechnete sich
1144 oder 4,77 % ergibt. bei den Transvortarbeitern 410, bei den Metallarbeitern 3 Holzarbeitern 243.
Die Zunahme der Armenpflegekosten in B
nissen rechnen kann, erscheinen die Ausgaben für Armenpfle als sie in Wirklichkeit sind. Auch die Methode der Arm
felder System eine mehr oder weniger erhebliche finanztelle
neue Anschauungen sowohl über die Grenzen der Unterstü
Geist des Elberfelder Systems blieb erhalten, aber die
Dazu kam, der staatlichen Arbeiterversicherung auch in den Reihen
berührten natürlich in erster Linie die Fmanzverwaltung und Landgemeinden. Was die Mitwirtung freiwilltger
Hoffnungen, die sich an die individualisierende Armenpfleg die Wirkungen der Arbeiterversicherung in Hinsicht auf
Zu den vielfachen planmäßigen Feststellungen der Einwirkung der in Betracht kommenden Faktoren auf
Stadt Berlin⸗Wilmersdorf bezieht. Der Statistischen Amts der Stadt Dr. R. Dreyd
stellung der Hreydorffschen Arbeit viele allgemeine Schluß ziehen; sie ist in hohem Grade für Sozialpolitiker
hebung bildeten die für jeden Armenunterstützungs
statistischen Feststellungen außer Betracht geblieben.
auch in anderen Orten anregen können.
dieses Zeitraumes von 759 auf 1608 gestiegen. und 1912 für 604 Pfleglinge 86 381 ℳ Ausgaben.
von 1907 bis 1912 erfolgte Zunahme beträgt für: 6. diecechchoch *4* b. die Armenpflegefälle (Armen⸗ und Waisenpflege).. c. die Armenpflege im engeren Sinne und zwar: 1) Armenpflege überhaupt . . . . . .. insbesondere laufende Barunterstützungen. 2) Fälle der Verpflegung in Krankenanstalten . 3) Fälle der Verpflegung in Irrenanstalten 1 4) Fälle der Verpflegung in Anstalten überhaupt die Kosten der Armenpflegefälle (Armen⸗ und Waisen⸗
die Kosten der Armenpflege im engeren Sinne und zwar:
1) Armenpflege überhaupt . . . . .. insbesondere laufende Barunterstützungen
2) Verpflegung in Krankenanstalten.. .
3) Verpflegung in Frrenanstalten.. . „
4) Verpflegung in Anstalten überhaupt.
1,032 807 am 14. November. Es ist somit eine Zunahme um 9813 Beschäftigte oder 0,90 % festzustellen. Beim männlichen Geschlecht
5745 oder
1,0r %, beim weiblichen auf 4068 oder 0,90 %. Die etwas günstigere Entwicklung des Beschäftigungsgrades für männliche Personen ist wesent⸗ lich durch die allgemeinen Ortskrankenkassen herbeigeführt, bei denen das Zunahmeverhältnis sich auf 0,97 bezw. 0, Bei 206 gewerblich gegliederten Krankenkassen nahm die Zahl der männlichen Versicherungspflichtigen
84 % belief
1,18 % zu.
Die verhältnismäßig größte Steigerung weist unter den 16 Gewerbe⸗ gruppen mit 4,87 % die Papfer⸗ und Lederindustrie auf, mit 2,95 0% folgt die Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe, mit 2,25 % das Ver⸗ kehrsgewerbe, mit 1,51 % die Waren⸗ und Kaufhäuser usw. Nach Be 66 ( 0) — beachtenswert ist das Mehr an Beschäftigten in der Metall⸗ und Maschinenindustrie. Schließlich sei noch die Gesamtentwicklung feit dem 1. September kurz bezeichnet. In den seitdem verflossenen 2 ½ Mo⸗ naten stieg die Zahl der männlichen Versicherungspflichtigen von 512 489 auf 575 316, die der weiblichen von 416 662 auf 457 491, die Zunahme beläuft sich also beim männlichen Geschlecht auf 62 827 oder 12 26 %, beim weiblichen auf 40 829 oder 9,80 %,
Die Zahl der bei 41 Fachver bänden der freien Gewerkschaften am 9. November auf 23 980, am 16 November auf 22 836, so daß sich eine Abnahme um Im einzelnen betrug die Abnahme u. a.
33, bei den
erlin⸗
Wilmersdorf in dem Zeitraum von 1907 bis 1912.
Die in der Armenpflege zum Ausdruck kommenden Zahlen können als ein Spiegelbild der oörtlichen sozialen Lage gelten. Allein die Becriffsasgrensungen der Armenpflege sind oft sehr verschieden und unklar. In einem Gemeinwesen, das mit reichen Stiftungserträg⸗
ge geringer, npflege und
die Art der finanziellen Verwaltung, also die Armenpolitik, ist sehr verschiadenartig und bietet daher oft für Zwecke der Vergleichung keine gleichartigen Unterlagen. Wie sehr das System der Armenpflege auch die finanzielle Seite beeinflußt, hat seinerzet das sogenannte Elberfelder System bewiesen, das auf der freiwilligen Mitwirkung und auf der Individualisierung in der Armenpflege aufgebaut war. Während eines Menschenalters schten es klar zu sein, daß dieses Elber⸗
Entlastung
des Gemeindehaushalts herbeiführte. Aber dann machten sich die Einwirkungen der gesetzlichen Arbeiterversicherung geltend, die ganz
tzungen als
auch über die Kaassifizierung der Bedürftigen mit sich brachte. Der
Praxis der
Armenpflege unterlag einer zeitgemäßen, der Menschenwuͤrde mehr Rechnung tragenden Umänderung. Das Fürsorgewesen trat an die Seite der unabweislichen Existenzbeihilfe. Kinder, vom Säugling an bis über die Schulentlassung hinaus, alleinstehende Mütter, hilflose Gebrechliche, Leidende, Kranke und Greise wurden mit anderen Augen betrachtet, als es bis dahin die an die Gesetzes⸗ paragraphen sich anlehnende amtliche Armenpflege getan hatte. daß namentlich die Heil⸗ und Hilfseinrichtungen
der Hilfs⸗
bedürftigen die Ansprüche und Bedürfnisse für öffentliche Untet⸗ stützungen erhöhten. Alle genannten Aenderungen und Einwirkungen
der Städte Hilfakräfte
ersparte, wurde durch die Erweiterung der Hilfsbegriffe wieder wett gemacht. Auch machte sich mehr und mehr die Notwendigkeit einer Kontrolle in der Armenpflege geltend, die für die Anstellung von Berufsbeamten weitere Ausgaben erforderte. So kommt es, daß die
e sowte an eine Ver⸗
minderung der Armenlasten knüpften, oft unerfüllt blieben, ja daß an vielen Orten eine Steigerung der Armenpflegekosten stattgefunden hat.
finanztellen die Armen⸗
pflegekosten ist eine neue hinzugekommen, die sich auf die Direktor des
orff hat
diese Arbeit in den „Amtlichen Nachrichten der Armen⸗ und Walsen⸗ verwaltung in Berlin⸗Wilmersdorf“, Oktoberheft 1914, veröffentlicht. Wennagleich naturgemäß die Verhältniss“ einer sich unmittelbar an die Reichsh zuptstadt anschlteßenden Stadt sich nicht als durchschnittliche an⸗ sehen lassen, so kann man doch aus der klaren sachlichen Art der Dar⸗
folgerungen und Ver⸗
waltungsbeamte beachtenswert. Die Unterlagen der statistischen Er⸗
fall ange⸗
legten Blätter. Es ergibt sich schon hieraus die Abgrenzung der Unterstützung. Sowohl die Verwaltungskosten als auch die für Land⸗ arme gezahlten und vereinnahmten Beträge sind für die finanz⸗ Aus diesem Grunde aber gewinnen die Verhältniszahlen eine allgemeine Be⸗ deutung. Diese sind es, die zur Nachahmung solcher Feststellungen
Aus den absoluten Ziffern wollen wir hier nur einige hervor⸗ heben, die zur Beurteilung der behandelten Frage notwendig sind: Berlin⸗Wilmersdorf zählte am 1. Dezember 1905 63 568 und am 1. Dezember 1910 109 716 Einwohner. Die absoluten Kosten der Armen⸗ und Walsenpflege betrugen 1907 88 644 ℳ und 1912 224 194 ℳ. Die Zahl der offenen Armenpflegefälle war innerhalb gest Die geschlossene (Anstalts⸗) Armenpflege verlanate 1907 für 243 Pfleglinge 23 706 ℳ
Das eigentliche Entwicklungsbild der städtischen Armenpflege zeigt sich hesonders klar in den Verhältniszahlen, die eine ununter⸗ brochene Zunahme der Armenpflegekosten ergeben. Die
59,29 0⁄%%
86 „
117,55
80 68 138,12 165,68 148,56
. 152,02
92,
158,91
86,e7 275,07 251,94 264,98
beigetragen hat.
8
Die Hauptergebnisse seiner Untersuchungen faßt Dr. Drey⸗ dorff kurz, wie folgt, zusammen: A. Die absolute wie relative Steigerung der Armenpflegekosten ist im wesentlichen nicht etwa auf eine von Jahr zu Jahr größere Liberalität der Organe der öffentlichen Armen⸗ pflege zurückzuführen, sondern in äußeren Umständen begründet, „deren Gestaltung dem Einflusse der städtischen Armenverwaltung gänzlich entzogen ist. B. Vornehmlich kommt für die Steigerung der Armenpflegekosten in den Jahten 1907 bis 1912 vielmehr in Betracht: 1) daß die Zabl der Armenpfl⸗gefälle (im engeren Sinne) von 1907 bis 1912 fast doppelt so schnell gestiegen ist wie die Be⸗ völkerung, 2) daß die Pflegekosten für jeden Fall fast ununterbrochen ge⸗ stiegen sind, 3) daß von den Gesamtkosten der Armenpflege (im engeren Sinne) von Jahr zu Jahr — mit alleiniger Ausnahme des durch wirtschaftlichen Druck besonders gekennzeichneten Jahres 1912 — eine relativ immer größere Quote für die Zwecke der geschlossenen Armenkrankenpflege benötigt worden ist, wozu teils die Erhöhung der Pflegesätze in Krankenhäusern und Irrenanstalten, teils die fast ununterbrochene Zunah der durchschnittlichen Verpflegungsdau
8 8
Die Fruchtbarkeit deutscher und polnischer Frauen nach der Volkszählung von 1910.
In Preußen ist bei der letzten Volkszählung zum ersten Male an die verheirateten, verwitweten und geschiedenen Frauen die Frage nach der Zahl der von ihnen geborenen Kinder gestellt worden. Da ferner nach der Muttersprache gefragt wurde, lassen sich durch Ver⸗ bindung der erhaltenen Antworten auf beide Fragen lehrreiche Ergeb⸗ nisse über die Fruchtbarkeit von Frauen deutschen und anderen Stammes gewiagnen. Besonders interessant sind die jetzt in der „Stat. Korr.“ veröffentlichten Ergebnisse hinsichtlich der deutschen und der polnischen Frauen, aus denen hierunter einiges mitgeteilt werden soll. Ebenso beachtenswert ist auch eine Gegenüberstellung der Fruchtbarkeit in Stadt und Land, die deshalb gleichfalls in die folgende Uebersicht aufgenommen worden ist.
Es hatten nach dem Stande vom 1. Dezember 1910 geboren 18 sämtlichen Gemeindeeinheiten des preußischen
kein 1 bis 4 5 bis 8 über 8] zu⸗ Kind Kinder Kinder Kinder sammen
406195 2142341 819619 283746] 3651901 11,12 58,07 22 44 7,77 100,00 auf dem 169324 1723510 1048637 405516] 3346987 Lande 5,09 51,49 31,33 12,22⁄ 100,0 auf dem V dande, üb.s=-236871 — 418831 +229018 .121770,—304914
od. wenig. % — 6,00— 7,1 + 8,80 + 4,257 0,00
deutsche Frauen
8
in den [übh 13045 68316 50552 24640 156553 Städten % 8,33 43 641 32, 29 15 71% 100 00 auf dem süb. 23691 168130 186300 108917]1 ꝑ487038 Lande ⁄% 4,80 34,52 38,25 22 8 100,0 auf dem Lande, † L6b, †f 10646 † 99814 † 135748,† 842771*330480 od. wenig. % —+ 3,92 — 5,96 + 6,e 4 0/00.
8
polnische Frauen
Hiernach erscheint überhaupt die Fruchtbarkeit der deutschen Frauen geringer als die der polnischen. Der Anteil der kinderlosen deutschen Frauen macht nämlich in den Städten 11,12 %, auf dem
Land 5,00 % aus, der der kinderlosen polnischen aber nur 8,38 und 4,86 %. Gleichzeitig ergibt sich daraus eine ziffermäßige Bestätigung der an sich längst bekannten Tatsache, daß die Fruchtbarkeit in der Stadt schwächer ist als auf dem Lande; doch ist der Unterschied zu 8 der Stadt bei den deutschen Frauen größer als bei den polnischen.
Aehnlich verhält es sich mit den Müttern, die nur eine kleinere Zahl von Kindern — 1 bis 4 — geboren haben. Auch hier ist der
Anteil der deutschen Frauen mit 58,67 % in der Stadt und 51,49 %
auf dem Lande größer als der der polnischen, bei denen die ent
sprechenden Zahlen 43,864 und 34 52 % lauten. Auch die erwähnte
Spannung zwischen Stadt und Land zeigt sich wieder, wenn auch in einem etwas anderen Umfange.
Aus den bisher mitgeteilten Zahlen läßt sich nur mittelbar folgern, daß die Fruchtbarkeit der polnischen Frauen größer ist als
die der deutschen, insofern, als der Anteil der letzteren, die keine oder wenige Kinder hatten, höher war als
nur verhältnismäßig der der polnischen. Den unmittelbaren Beweis liefern aber die dritte und die vierte Zahlengruppe unserer Uebersicht, die über stärkere Frucht⸗ barkeit Auskunft geben. Da zeigt sich, daß die deutschen Frauen, die
5 bis 8 Kinder geboren haben, in der Stadt einen Anteil von 22,44 %,
auf dem Lande einen solchen von 31,28 % bilden, während bei den
polnischen Müttern die Zahlen 32,7b und 38,25 % lauten, also
wesentlich höher sind. Gleichzettig tritt sowohl bei den Deutschen wie bei den Polinnen jetzi das Land gegenüber der Stadt mit höheren Anteilsziffern auf, während bei geringerer Fruchtbarkeit oder Kinder⸗ losigkeit die Zahlen für das Land stets niedriger waren als die für die Stadt.
Betrachtet man endlich die Frauen mit sehr hoher Fruchtbarkeit, d. h. diejenigen, die mehr als 8 Kinder geboren haben, so stehen die Deulschen weit hinter den Polinnen zurück. Auf erstere entfiel in der Stadt nur ein Anteil von 7,7 %, auf dem Lande ein solcher von
12,22 %, auf die letzteren aber in der Stadt ein Anteil von 15,71 %
und auf dem Lande ein solcher von nicht weniger als 22, 37 %. Der Unterschied zugunsten des Landes ist also im übrigen auch hier bei beiden Gruppen von Frauen beträchtlich.
Bemerkt sei zum Schlusse noch, daß in der Uebersicht die Frauen fortgelassen sind, von denen Angaben über die Zahl der von ihnen geborenen Kinder nicht zu erlangen waren; es sind dies etwa 10 0⁄% der Gesamtzahl, also nicht so viel, daß der bezeichnende Eindruck der in Rede stehenden Verhältnisse durch diesen Mangel verwischt werde
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Verkehrswesen.
Bekanntlich werden zurzeit auch die bei der Post ein⸗ gelieferten Pakete nach dem Auslande zollamtlich geprüft, ob sie zur Ausfuhr verbotene Waren oder verbotene schriftliche Mitteilungen enthalten. Infolge der für die Zollbehörden durch Anhäufung der Postpakete an den Grenzen entstandenen Schwierigkeiten soll vom 1. Dezember ab die Beschau soweit möglich bereits am Aufgabeort der Sendungen, und zwar nötigenfalls in Gegenwart der Absender, vorgenommen werden. Zur Durchführung des neuen Verfahrens sind folgende Am⸗ ordnungen getroffen worden: 1 8
1) Jedem einzelnen Pakete sind besondere Begkeite paptere (Patetkarten, Zollinhaltserklärungen usw.) beizufügen.
Sa ewe ern nee
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Sa E, S4e
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