1914 / 293 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Dec 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Art. Da nun nicht jede Hausfrau täglich einen Eimer voll Abfall babe wird, wäre ein Ausweg leicht zu schaffen, indem man durch mehrere Beogen Zeitungspapier die beiden Lagen voneinander trennt. Kar⸗ toffelschalen, die meist nur einmal am Tage geschält werden, können gleich über Zeitungspapier geschält werden, liegen also schon dadurch e“ und werden vor der Abholung oben aufgelegt. Das Hin⸗ bringen der Abfälle werden wohl Portierkinder oder kleine Bekannte aaus den Hinterhäusern gegen einen Spargroschen gern übernehmen, der ja den Hausfrauen, die bisher keine Einnahmen aus ihren Küchen⸗ abfällen hatten, auch wieder durch Bezahlung seitens der Molkerei eingeht. Sollten sich bei einigem guten Willen solche kleinen Helfer nicht in nächster Nähe finden, so ist der Nationale Frauendienst in der Lage, eine genügende Anzahl nachzuweisen. Es könnten sich auch mehrere kleine Haushaltungen zusammentun, die die gesondert ge⸗ sammelten Reststoffe zusammen an die Abnahmestellen schicken.

Die Rbeinische Mission in Barmen hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Nachricht erhalten, daß ihre Missionare Feige aus Sarepta⸗Kapland und Laas aus Lüderitzbucht sowie der

dortige deutsche Pastor Coerper mit Frau und zwei Kindern von den Engländern in das Gefangenenlager nach Pieter⸗ Maritzburg en worden sind, außerdem noch drei deutsche Mijsssionare. on der Berliner Mission sind die Missionare Zimmermann, Manzke, Jurkat und Jaeckel als Gefangene nach Pretoria abgeführt, wo auch die Pastoren Wagner⸗ Kapstadt und Dr. Vietor⸗Prätoria gefangen gehalten werden. Die südafrikanische Regierung, die anfangs den Missionaren gegenüber milde verfuhr, ist also nach dem Burenaufstand rücksichtsloser vor⸗

München, 12. Dezember. (W. T. B.) Die Königliche Eisen⸗ bahndirektion München teilt mit: Am 11. Dezember Abends ist ein von Saarbrücken kommender und nach Karlsruhe bestimmter, mit 260 Verwundeten besetzter Lazarettzug in der Station Rohrbach bei St. Ingbert auf den im dritten Gleis stehenden Güter⸗ zug 2838 aufgefahren. Beide Lokomotiven des Lazarettzuges sowie ein hinter der Lokomotive laufender Heizwagen und zwei Wagen am hinteren Teile des Lazarettzuges sind dabei ent⸗ gleist. Vier Wagen des Güterzuges wurden zertrümmert. Der Lokomotivführer der Vorspannlokomotive des Lazarettzuges wurde leicht verletzt. Sonst sind keine Verletzungen eingetreten. Die Ursache ist noch nicht endgültig festgestellt. Die Insassen des Lazarettzuges wurden in einen später eingetroffenen, leer zum Kriegs⸗ schauplatz fahrenden Lazarettzug umquartiert und sodann auf Lazarette der Strecke Rohrbach —-Homburg—Neukirchen verteilt.

Wien, 12. Dezember. (W. T. B.) Ein Ausschuß, dessen Ehrenvorsitz u. a. die gemeinsamen Minister Graf Berchtold, von Bilinski, von Krobatin, Ministerpräsident Graf Stürgkh, Minister des Innern Freiherr Heinold von Udynski und der Bürgermeister Weis⸗ kirchner angehören, erläßt einen Aufruf zugunsten des Roten Halbmondes, in dem es u. a. heißt: „Auf dem Felde der Ehre, wo unser braven Truppen jetzt Weltgeschichte schreiben, ist der seit der Wiedereroberung Adrianopels mit altem Glanze aufsteigende Halbmond in unserem Bunde der Dritte geworden. Beweisen wir unsere Sympathie, unsere Mitgefühl und unsere Zusammengehörigkeit damit, daß wir dem türkischen Halbmond zur Hilfe eilen. Nicht die Höhe der Spende, sondern die Zahl der Subskribenten soll unsern osmanischen Bundes⸗ genossen unsern guten Willen und unsern aufrichtigen Wunsch be⸗ weisen, die Flagge des Halbmondes siegreich über den asiatischen und afrikanischen Gebieten des Islams wehen zu sehen.“

Die gesamte Hörerschaft der evangelisch⸗theologischen Fakultät in Wien beschloß, sich dem Kriegsministerium zur frei⸗ willigen Dienstleistung in der Front oder im Sanitätskorps zur Verfügung zu stellen. Die Entschließung ist darum bemerkens⸗ wert, weil die evangelischen Theologen gleich den katholischen nach dem Wehrgesetz von jeder militärischen Dienstleistung befreit sind.

Der Wiener spanische Botschafter besichtigte mehrere Internierungslager der Monarchie und sprach sich über Verpflegung und Unterkunft der Internierten sehr lobend aus.

Wien, 13. Dezember. (W. T. B.) Die türkischen Jsrae⸗ liten Wiens vernanstalteten heute vormittag im türkischen Tempel einen feierlichen Kriegsgottesdienst, dem der türkische Bot⸗

schafter mit den Mitgliedern der Botschaft, der persische Gesandte, ein

Vertreter des Kriegsministeriums, eine Anzahl Offiziere, mehrere hohe Beamte, der österreichisch⸗ ungarische Militärimam, die Ver⸗ treter des Roten Halbmonds Hikmet Bei und Roth Bei sowie zahlreiche Andächtige beiwohnten. Nach dem Eröffnungsgesang des Oberkantors Bauer verrichtete der Oberrabbiner Pavo ein Bittgebet für den Sultan, den Kaiser Franz Joseph und den Deutschen Kaiser. Darauf sprach der Oberkantor in deutscher Sprache ein Gebet für die verbündeten Monarchen unb ihre Heere. Nach Absingen der Sultan⸗ bymne ertönte in deutscher Sprache die Volkshymne. Mit dem Ge⸗ sange von „Heil Dir im Siegerkranz“ schloß die erhebende eindrucks⸗ vpolle Feier. k

1

Parks, 12. Dezember. (W. T. B.) Der „Matin“ meldet: In Bourges hat in den Werkstätten der Feuerwerkerschule eine Explosion stattgefunden, bei der es mehrere Schwerverletzte gegeben hat.

Porto, 13. Dezember. Der holländische

(W T. B.)

Dampfer „Pogas“ ist heute vormittag nahe Mindello unter⸗

gegangen. Vierundzwanzig Personen ertranken, vier wurden gerettet.

Witterungs⸗ verlau der letzten

24 Stunden

Heand. I ung,

stärke

1

1 Wilhelmshav. O 4 bedeckt

Kiel ONO 2 Regen

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗ niveau u Schwere in 45 ° Breite in Celsius Niederschlag in 24 Stunden mm Barometerstand in Stufenwerten*)

Temperasur

aanhalt. Niederschl. anhalt. Niederschl.

,—

Nr. 64 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 11. Dezember 1914 hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstandshandlungen. Bankwesen: Status der deutschen Noten⸗ banken Ende November 1914. Finanzwesen: Bestimmungen über die Einlösung beschädigter sowie über die Vernichtung nicht mehr um⸗ laufsfähiger und die Behandlung nachgemachter Darlehnskassenscheine. Zoll, und Steuerwesen: Veränderungen in dem Stande und den Be⸗ fugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Nr. 41 des „Eisenbahnverordnungsblatts“, heraus⸗ gegeben im Königlichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 10. Dezember hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichs⸗ kanzlers: vom 21. November 1914, betr. Aenderung der Ausführungs⸗ bestimmungen zum Reichsstempelgesetz; vom 23. November 1914, betr. weitere Verlängerung der Fristen des Wechsel⸗ und Scheckrechts für Elsaß⸗Lothringen, Ostpreußen usw. Erlaß des Staatsministeriums, betr. Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei dem Bau der Hoch⸗ und Untergrundbahn Berlin⸗Neukölln. Vom 23. No⸗ vember 1914. Nachrichten.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Frankfurt a. M., 14. Dezember. (W. T. B.) Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus Konstantinopel: Aus Skutari kommt die beglaubigte Nachricht, daß die nordalbanesischen Stämme an Serbien den Krieg erklärt haben. Ein Albanese, der die Zügel der Regierung in Nord⸗ albanien in der Hand zu halten scheint, übermittelte diese Erklärung an Serbien. Die Tatsache, daß die kriegerischen Stämme Nordalbaniens sich im seftgen Augenblick in Be⸗ wegung setzen, kann für die Gestaltung der Verhältnisse in Serbien leicht entscheidungsvoll werden. Ein Widerstand Montenegros gegen Nordalbanien ist bei dem großen, in den Schwarzen Bergen herrschenden Elend nicht zu besorgen, so daß die Nordalbanesen ihre ganze Kraft gegen Serbien ver⸗ wenden können.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 13. Dezember 1 914, Vorm. 9 ¼ Uhr. *)

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

Wind⸗

richtung, Wind⸗ Wetter

stärke

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗ in 45 °9 Breite in Celsius Niederschlag in 24 Stunden mm Barometerstand in Stufenwerten*)

Temperatur

niveau n. Schwere

Borkum 747,2 bedeckt meist bewölkt

bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt wolkig wolkig bedeckt heiter

Kanhalt. Niederschl. aanhalt. Niederschl. 1 MNachts Niederschl. Nachts Niederschl. Vorm. Niederschl. Nachts Niederschl. anhalt. Niederschl. Nachm. Niederschi. Nachm.Niederschl.

Keitum 0,1 Hamburg 749,4 Swinemünde 760 2 Neufahrwasser 751,4 Memel 753,6 Aachen 746,6 Hannover 749,2 Berlin 750 7 Dresden 751,3

750,1

—₰

V

meist bewöltkt Nachm. Niederschl.

Breslau 752,5 bedeckt

Bromberg 751,6 Hedeckt

Metz 748,1 Regen Nachm. Niederschl.

Vorm. Niederschl. meist bewölkt

Frankfurt, M. 750,1 SW 2 wolkig Karlsruhe, B. 749,3 WSWs balb bed.

v“

Vorm. Niederschl

FAEEEESEEAESAIAAEEIEE

München 752,5 SSW 2 bedeckt

C0

Zugspitze 518,3 S 1 Nebel meist bewölkt

Nachts Niederschl. meist bewölkt anhalt. Niederschl. Nachm Niederschl. Nachm Niederschl. Nachts Niederschl. meist bewölkt anhalt. Niederschl.

Nachts Niederschl.

Wustrow, M.] 749,9 Windst. wolkig Königsberg SO 3 bedeckt Cassel S 1 bedeckt Magdeburg S 2 bedeckt GrünbergSchl SSO 2 wolkig

3

1

2

SS=SI=

Mülhausen, E. S wolkenl. Friedrichshaf. SW halb bed. Bamberg S bedeckt

Rügenwalder⸗

münde SSW 3 bedeckt Vlissingen SSO 4 Regen Helder OSO 4 bedeckt Bodö O 4 wolkenl. Christiansund SO Z swolkenl. Skudenes O 3 wolkig Vardö SW bedeckt Skagen ONO 6 Schnee Hanstholm NO 6 bedeckt Kopenhagen NO 5 Schnee Stockholm ONO 6 Schnee Hernösand NW halbbed. Haparanda S 2 Dunst Wisby ONO 4 Schnee Karlstad NO ö6bedeckt Hammerhus SO 1 Dunst Lvorno SW 2 halb bed. Budapest N 1 Regen Wien WSWI (Regen Prag Windst. Nebel Rom SO 1 bedeckt Florenz SW lRegen Cagliari WNW A bedeckt Zürich S 1heiter Genf SSO 2 wolkenl. Lugano NW 1 balb bed. Säntis Brindisi Triest Windst. sbedeckt aanhalt. Niederschl Krakau Lemberg

Hermannstadt 761,5 SO 1 wolkenl. vorwiegend heite *) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach folgender Skala: 0 = 0,0 bis 0,4 mm; 1 = 0,5 bis 1,4 mm; 2 = 1,5 bis 2,4 mm; 8 = 25 bis 3,4 mm; 4 = 3,5 bis 4,4 mm; 5 = 4, bis 5,4 mm; 6 = 5,5 bis 6,4 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm; 8 = 7,5 bis 8,4 mm; 9 = nicht beobachtet.

negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffreskala Ein Hochdruckgebiet über Skandinavien hat abgenommen, sein

Maximum von 770 mm liegt über Nordskandinavien. Ein Tiefdruck⸗

gebiet über. Westeuropa mit einem Ausläufer nach Mitteleuropa hat

sich vertieft, sein Minimum von 740 mm befindet sich über dem

Kanal. In Deutschland ist das Wetter trübe, mild und frostfrei

bei schwachen, meist südlichen bis östlichen Winden; fast überall haben

Regenfälle stattgefunden. Deutsche Seewarte.

*) Der Wetterbericht vom 14. Dezember 1914 befindet sich in der Ersten Beilage.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau.

Drachenaufstieg vom 13. Dezember 1914, 8—10 Uhr Vormittags:

Station 8 Seehöhe 122 m 500 m 1000 m 1500 m 2000 2300 m

Temperatur (Co) 2,2 4,1 1,2 1,8 3,8 4,7 Rel. Fchtgk. (0F%) 97 88 100 82 76 64 Wind⸗Richtung. S WSW SW SW SW SW „Geschw. mps. 4 7 9 10 11 12 Himmel bedeckt, untere Wolkengrenze bei 970 m Höhe. Bis zu 200 m Höhe Temperaturzunahme von 2,2 bis 4,6, dann bis 480 m überall 4,6 Grad.

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8 Mittwoch bis Theater. sdeutschen Kleinstädter.

Königliche Schauspiele. Dienstag:

88 Fidelio. per in zwei en von 6 8 Fednig zen Verthogen. den Hach dem 8 Uhr: Extrablätter! Französischen von Ferdinan reitschke.

u Anfang: „Ouvertüre zu Fideliv“. und Gordon.⸗

Vor der letzten Verwandlung: „Ouver⸗ türe Leonore (Nr. 3)“ . Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Chöre: Herr Professor Rüdel. 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 137. Kartenreserve⸗ be 89 Fnnde en Reservate sowie die Dienst⸗ und Freiplätze

d aufgehoben. Bunter Abend zum Straße.

und Willy Bredschneider. blätter!

Anfang

Dienstag,

Besten der ünstler. Neu einstudiert: Königin Christine. 525 öu Mittwoch und Sonnabend: Rausch.

Donnerstaa: Königin Chr

Anfang 8 Uhr.

Mittlwoch: Opernhaus. 201. Abonne⸗

mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.)

Die Walküre in drei Akten von Richard

Wagner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 209. Abonnementsvor⸗

stellung.

Freitag: Sturmidyll.

Bernauer und Schanzer.

DPeutsches Theater. (Dnektion: Max einst im Mai. Reinhardt.) Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Genoveva.

Mittwoch: Wallensteins Lager. Hierauf: Die Piecolomini.

Donnerstag: Hamlet. Freitag: allensteins Tod. Sonnabend: Faust, 1. Teil.

Kammerspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: leuchten.

Garten.) Dienstag,

Luther. Mittwoch,

Luther. Donnerstag: Jugend.

Wetter⸗

Sonnabend: Die

. Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags Herr Oberregisseur Droescher. 3. Uhr: Peterchens Mondfahrt.

Komüdienhaus. Dienstag, Abends 8 Uhr⸗

Doktor Klaus. Lustspiel in 8 von Adolf L'Arronge. Anfang vnbr⸗ gee d2-9 5 828 vier Aufzügen von Ludwig Fulda. 7 ½⅔ 18 8

Mittwoch und folgende Tage

Deutsches Künstlertheater (Nürn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Dienstag, Abends 8 ¼ Uhr: Immer feste veiten Abends 8 Uhr: druff!

Freitag und Sonnabend: Wolff. Musik von Walter Kollo.

Sonnabend, Nachmtttags 4 Uhr: Der große und der kleine Klaus.

Brücke. Dienstag, Abends 8 Uhr: lottenburg,

Mittwoch Donnerstag: Heimat. Blum. Freitag: Die Schmetterlingsschlacht. gr

Vater zieht ins Feld! Diavolo.

Schillertheater. o. (Wallner⸗

Die Neuvermählten. Schauspiel in Hierauf: Amphitryon. Heinrich von Kleist. Mittwoch: Die glückliche Haud. Donnerstag: Die Neuvermählten. Hierauf: Amphitryon.

Charlottenburg. Dienstag, Abends Der Seeräuber. Lustspiel in

Preise:

Mittwoch: Mein erlauchter Ahn⸗

Donnerstag: Der Seeräuber Dienstag

reiter.

Theater an der Weidendammer Deutsches Opernhaus. Bismarck⸗Straße 34 37, ““ die, Serneueruageschtact, Komsve Peits gansenhes wenrvd. Remüg,

h in vier en von Hermann Sudermann. - 8 Berliner Theater. Dienstag, Abends 9899 Eonmabender as Fver in dee An

Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer Glück im Winkel.

Musik von Walter Kollo Mittwoch: Zum ersten Male: Lohen⸗

f 8* Mitrwoch und Sonmabend, Nachmittags grin⸗. EEöEöööe in drei Akten Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, a

Mittwoch und folgende Tage: Extra⸗ 4 Ühr, Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr:

Freitag: Lohengrin.

Theater des Westens. (Station: Theater in der Königgrützer theater.) Dienstag. Abends 8 Ubr:

Dienstag, Abends 8 Uhr:

Wie berr. Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Abends 8 ¼ Uhr: Fliegerlustspiel in

(Char⸗ Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge⸗ sangstexte von Alfred Schönfeld. Mittwoch und folgende Tage: Kam'rad

Männe. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Hänsel

Oper in drei Akten von Auber. Text von und Gretel

bearbeitet von Karl

Trianontheater. (Georgenstr., nahe

8 ¼ Uhr: Gastspiel Alwin Neuß: Fra Nacht von St. Quentin. Der Ball⸗ könig. Selbstgerichtet.

und Sonnabend:

Nacht von St. Quentin. Der Ball⸗

könig. Selbstgerichtet.

Kantstraße 12.) Polenblut.

bedeutend ermäßigten Preisen.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major

a. D. Alfred von Bandemer⸗Selesen Gestorben: Fr. Käthe von Raven, geb. von Tieschowitz (Breslau).

Wolken⸗

drei Akten Verantwortlicher Redakteur:

svon Leo Walther Stein und Eduard Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Theater am Nollendorsplatz

Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi

Mittwoch und folgende Tage: Immer Schönfeld.) feste druff!

3 ¾ Uhr: Aschenbrödel.

Eugen Ritter. Mittwoch und folgende Tage: Wolken⸗

Kam'rad Männe.

Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags Akten mit Gesang und Kren und Georg Okonkowski. Musik von

Verlag der Expedition (Koye)

Sechs Beilagen

sowie die 272. Ausgabe d Deutschen Verlustlisten.

1

Volksposse in drei Tanz von Jean

Mittwoch und folgende Tage: Die

Abends 8 Uhr: Die Neu Birkus Schumann. Dienstag, Abends r: wei Aufzügen von EE1ö Operette in drei Bildern von Leo Stein. 7 ½ Uhr: Große Galavorstellung mit ustspiel von Musik von Oskar Nedbal. 8 0,50, 1,—, 2,—, 2,50, EractxsEereereaTEAtxunaEsefr.xexRvneArReMeeencn Orchesterfauteuil 3,—. 8 Mittwoch, Freitag und Sonnabend: Waldmeister. Donnerstag: Polenblut. Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags

4 Uhr: Sneewittchen. (z. Zt. Berlin.Halensee). 8

in Berlin.

1 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Thaliatheater. (Direktion: Kren und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Dienstag, Abends 8 Uhr:

8

en Sta

* 8

Hauptsächlich gezahlte Preise für 1 t (1000 kg) in Mark

Dezember

Weizen

g

Hafer

Gerste

gut

Breslau. Ulm, Donau.

Altenburg S.⸗A. Hamburg ¹)) .

Danzig.. 250 247 252

38 277 278 Uliok . 1 255

250 255 268 272

Weizen

205 199 204 216 218 208 210

Roggen

275 225 235 222

303 304

Braugerste Futtergerste

mittel

mittel

mittel

mittel gut gering

München (Ver. d. Getreideh. u. Müller) München (Zentraldarlehns⸗Kasse) .. J44* Rosendege 280 F*“ 8 282 Anmerkungen. Berlin, den 14. Dezember 19114141.

¹) Angebote fehlen, Notierung nominell.

277 232 219 277 237 216 88 210

277 278 275 250 ²) hohe Spannung. ³) über 68 kg. Agaaaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

220 224

Literatur. 8

Ernst Zahn hat unter dem Titel „Uraltes Lied“ einen neuen Band Erzählungen erscheinen lassen (Deutsche Verlagsanstalt; geh. 4 ℳ; geb. 5 ℳ). Am gelungensten scheinen die Novellen „Der Liberi“ und „Die Rechnung des Josef Infanger“. Beide spielen in schweizer Bauernfamilien, also in einer Umwelt, die, Land und Leute, rechteigentlich das Heimatsgebiet der Erzählerkunst Zahns ist. Die Zeichnung der Charaktere ist hier lebensvoll und lückenlos; natürlich und folgerichtig entwickeln sie sich im Rahmen der Erzählung, die mit feinem Kunstgefühl ent⸗ worfen und in Ton und Stimmung ihren Trägern angegepaßt ist. Der in seiner Ehe hartgeprüfte, aufrechte Liberius und sein un⸗ freundliches, freudeloses Weib gehören zu den markantesten in der langen Reihe lebenatmender Gestalten, die Ernst Zahn bisher ge⸗ schaffen hat Das düstere Renatssancegemälde, das der Dichter in der kleinen Geschichte vom Tod des A. Pro entworfen, fesselt durch den Farbenreichtum der Schilderung, die in bildhafter Deutlichkeit vor dem Auge des Lesers sich aufbaut, im übrigen befremdet in ihr ein gewisser sentimentaler Zug, der sonst Zahn erfreulicherweise nicht eigen ist. Im „Gernegroß“, der wohl tatsächlichen Vorkommnissen der jüngsten Vergangenheit seine Entstehung verdankt, enthüllt der Dichter mit psychologischer Feinheit das Innenleben eines von Ehrgeiz ver⸗ zehrten begabten Schustersohnes, den der „Drang nach oben“ zum Betrüger macht. In der Geschichte der Magd „Trewula“, die dem ungetreuen König, der sie zur Gemahlin machte, in Not und Tod die Treue hält, hat Zahl zum ersten Male das Gebiet der Wirklichkeitsdichtung verlassen. Er nennt die Er⸗ zählung ein „Maͤärchen; Form und Mittel der Darstellung ließen vielleicht die Bezeichnung „Legende“ passender erscheinen. Die zahlreichen Freunde des treßzlichen Schweizerdichters seien auf den neuen Band, den er uns schenkte, aufmerksam gemacht. Er wird sie in der Achtung vor dem dichterischen Können Zahns und in der Wertschätzung seiner Persönlichkeit, die auch hier vernehmlich aus seiner Dichtung spricht, noch bestärken.

Tagebuchblätter eines Daheimgebliebenen von

L. Jacobskötter (Schloeßmanns Verlag in Leipzig, geb. 1,25 ℳ). Die kleine Schrift gehört zu den angenehmsten Erscheinungen in der unter dem unmittelbaren Eindruck des Krieges entstandenen Literatur. Ihr Verfasser schildert die Eindrücke und die Gedanken, die das ge⸗ waltige Völkerringen, an dem er nicht als Krieger teilnehmen kann, in ihm erwecken. Er nimmt leidenschaftlichen Anteil an diesem Kampf, den das Deutsche Reich auf Leben und Tod zu führen ge⸗ zwungen wurde. Er erkennt in ihm einen Kampf der Wahrheit gegen die Lüge, einen Kampf redlicher Arbeit gegen den Neid, einen Kampf, der um die höchsten Güter unserer Kultur gegen Barbarei und Ueberkultur durchgerungen wird. Er beobachtet die Wirkungen des Krieges an sich selbst und am äußeren und inneren Leben unseres Volkes. Mit Stolz und tiefernster Freude sieht er dessen Einmütigkeit und Kraft, seinen Opfermut und vor allem eine innere Einkehr, ein Aufsichselbstbesinnen, das die Seelen durchdringt und sie zu den ewigen Quellen ibres Lebens zurückleitet. Er sieht die Sehnsucht der besten seines Volkes erfüllt, glaubt, daß dieser Krieg auf Sein oder Nichtsein das deutsche Geistesleben aus den Fesseln des Matertalismus befreien und es einem verjüngten und vertieften Neu⸗ idealismus zum Heile der ganzen Menschheit entgegenführt. Diese Gedanken, die in diesen großen Tagen wohl Tausende hegen, hat der Verfasser mit den äußeren Geschehnissen der letzten Monate ver⸗ knüpft, sie entwickeln sich aus ihnen natürlich und in einer von innerer Ergriffenheit durchdrungenen und verklärten Form, die des dichterischen Reizes nicht entbehrt, sich zugleich aber von Manier und Verstiegenheit fernhält. Das wertvolle, warmherzige und kluge Buch sei angelegentlich empfohlen. Aus einer vom Verleger mitgegebenen Notiz scheint hervor⸗ zugehen, daß der Verfasser seine Tagebuchblätter fortzusetzen und den werteren Verlauf des Krieges in ähnlicher Weise in seiner persönlichen Wirkung zu verfolgen gedenkt. Lee und seine ehe könnte leicht den angenehmen Eindruck d8n Bisherigen verwischen. Dem Schreiber dieser Zeilen scheint in ümn vorliegenden Bändchen der gegebene Gedankenkreis im wesent⸗ 1 ausgefüllt zu sein. Wozu durch Wiederholungen oder Variationen das bereits Ausgeführte vielleicht verflachen und seine Wirkung abschwächen?

8 Der beliebte Trowitzschsche Kalender liegt für 1915 in s nem 88 Jahrgang vor. r ist seinem Inhalt nach naturgemäß ein Kriegsjahrbuch. Neben einer Chronik des bisherigen Kriegs⸗ bSsLens von Ernst Schott bietet er u. a. Ansprachen, die der Kaiser ei Kriegsbeginn gehalten, Schilderungen der Tätigkeit des Roten

reuzes und der Ritterorden, Auskünfte über die Organisationen des sonstigen Liebesdienstes für unsere Krieger, einen Artikel über das Recht

m Gleges Kriegelieder u. a. m. Es folgt der übliche Nachschlage⸗, Notiz⸗ und Geschäftskalender und ein reichhaltiger Teil für Haus und Familie mit unterhaltenden und belehrenden Aufsätzen, weiter ein Abschnitt mit Reiseb schreibungen, vier lesenswerte Erzählungen, zahlreiche Sinnsprüche und Rätsel sowie kleine humoristische Beiträge. Der mit zahlreichen gufen Abbildungen ausgestattete Kalender kostet 1 ℳ. Auch Trowitz'sch Verbesserter Kalender und der Christbaumkalender in

großem Format mit Umschlagbild (jeder zu 50 ₰) sind wieder er⸗

Der Versuch scheint⸗

und dürften neben den zahlreichen alten viele neue Freunde nden. Von dem Archiv lör iHere herausgegeben von dem Geheimen Justizrat Emil Uhles (Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin SW. 11) ist das vierte Heft erschienen, das leich den früheren in rechtlicher, wirtschaftlicher und kultur⸗ istorischer Hinsicht interessante Aufsätze enthält. Eine umfang⸗ reichere, auf sorgfältigem Quellenstudium beruhende Arbeit ver⸗ öffentlicht Friedrich Zastrow über die „Entwicklung des Fischeretwesens auf den Schweriner Amtsseen“. Nach einer kurzen, die Wendenzeit umfassenden Schilderung der Fischerei legt er deren rechtliche Verhältnisse dar, wonach der Landesherr zur Zeit der Germanisierung in Mecklenburg der ursprüngliche und alleinige Eigen⸗ tümer alles Grund und Bodens und aller Gewässer innerhalb der Grenzen seines Gebietes ist. Als solcher verlieh er Ländereien und Gewässer zu Lehen oder sonst zur Nutzung, zu Pacht oder Zins und auch zum Eigentum. Niemand besaß ein immobiles Eigen, ohne daß der Landesherr sich dessen durch Schenkung oder Verkauf ent⸗ äußert hatte. Auf den Schweriner Seen waren schon im frühen Mittelalter zwei Arten von Fischereirechten in Geltung, die Groß⸗ garn⸗ (Waden⸗)Fischerei und die Klein⸗ (Schmaltau.)Fischerei, jene war im Besitze des Landesherrn oder einer damit begabten Grund⸗ herrschaft, diese übten die am . wohnenden Dorfschaften gegen 88 einer Pacht oder auf Grund alter Gewohnheiten oder

erechtsame aus. Es ist mithin zwischen einem landesherrlichen Hoheitsrecht, dem eigentlichen Fischereirecht, und einer Fischerei⸗ berechtigung zu unterscheiden. Der Verfasser schildert dann die wirtschaftliche Entwicklung der Fischeret: die Ueberlassung aller im Eigentum des Landesherrn verbliebenen Seen zur Nutzung an die Vögte und Amtleute, eine Regelung, die sich aus der Tatsache ergab, daß die fürstlichen Beamten, denen die ganze äußere und innere Ver⸗ waltung eines Bezirkes oblag, auch für den Naturalunterhalt des Landesherrn zu sorgen hatten, wenn dieser sich in ihrem Bezirk auf⸗ bielt, die Umwandlung dieses Dienstverhältnisses in ein regelrechtes Pachtverhältnis, die Folgen der Landerteilungen, ferner die Wirksamkeit der Seevögte als Pächter der Seen und ihr Verhältnis zu den Fischern, die Fischerei des Bistums Schwerin und der Gallentiner Stifts⸗ untertanen, die Einführung von Reformen, deren wesentlichste ein amtlicher Betrieb war, und der Fischereiaufsicht infolge der Wider⸗ setzlichkeit der Fischer gegen die Durchführung der Neuerungen, die Ruckkehr zur Verpachtung der Fischerei, deren Niedergang durch die Mißwirtschaft und Gewinnsucht der Pächter und die landesgesetzliche Regelung des Fischereibetriebs, die dem Fischbestande endüich den zu seiner Entwicklung nötigen Schutz sicherte. Diese kurz skizzierte wirtschaftsgeschichtliche Darstellung enthält auch wertvolle Mit⸗ tellungen über das Betriebsgerät, den Fischhandel und die Preise sowie über den Fischkonsum, der im Mittelalter bedeutend war wegen des Bedarfs der Klöster an Fastenspeise und der städtischen Be⸗ völkerung an einem billigen Nahrungsmittel. Eine Abnahme des Verbrauchs trat mit der Einführung der Reformation ein, die der Fischspeise ihre religiöse Bedeutung nahm, und dies war die Ursache, daß Eifer und Sorgfalt bei der Ftscherei wesentlich zurückgingen. Für die Schweriner Seen tritt dieser Rückschritt erst merklich ein, als Ende des 16. Jahrhunderts die Seen stärker ausgebeutet wurden und die kleineren ihre fischereiwirtschaftlich so wichtige Bedeutung als Hegeseen bald ganz einbüßten. Die hierauf allein zurückzuführenden schlimmen Folgen wirkten bis tief in das 19 Jahrhundert. In einem weiteren Aufsatz behandelt Ernst Dobbert die „Prenzlauer Fischereiverhält⸗ nisse und das Fischereigewerk zu Prenzlau“. Urkundlich erwähnt wird die Fischergilde zuerst 1455 gelegentlich der Stiftung eines Altars, woraus auf ein schon längeres Bestehen zu schließen ist. Viel später erhalten wir über ihre inneren Verhältnisse und die der Fischer in der Stadtordnung des Kurfürsten Joachtm für Prenzlau und in den Stadtstotuien von 1577 Kunde. Nach letzteren unterschted man Groß⸗ und Kleinfischer oder Garnmeister und Kleintauern. Beiden Körperschaften, die das Fischereirecht gegen verschieden hohe Abgaben von der Stadt gepachtet hatten, waren Bestimmungen über die Preishöhe, den Verkauf, die Trocknung, Einpökelung ꝛc. auferlegt. Der Gildebrief von 1587 stimmt mit den Satzungen anderer Fischereivereinigungen mehrfach überein, wie in der Voraus⸗ setzung ehelicher Geburt und ehrsamen Lebenswandels, dem Verbot der Sonntagsfischerei und dem Verlust der Fischerei⸗ berechtigung bei Fischdiebstahl, enthält aber auch Unterschiede, wie das Verbot für die Bürger für ihren häuslichen Bedarf zu fischen. Der Dreißigjährige Krieg brachte auch dem Fischereigewerbe schweren Schaden und spätere Heimsuchungen durch die Schweden verschlimmerten die Lage, bis die Neuordnung der Prenzlauer Ver⸗ hältnisse durch den Großen Kurfürsten wieder den Grund zu neuer Blüte legte. Die damals mit den beiden Korporationen der Ucker⸗ und Blindowfischer geschlossenen Verträge sind bis vor wenigen Jahren in Kraft gewesen und auch darum von besonderem Interesse, weil sie das alleinige Recht der Stadt an den Gewässern anerkannten, ein Recht, das von den Fischern durch die Fiktion eines tatsächlich nicht vorhandenen Erbpacht⸗ verhältnisses angefochten wurde. Die Streitigkeiten hierüber und die zu Anfang des 19. Jahrhunderts zum Teil wohl durch die Reform⸗ gesetzgebung entstandene Unklarheit der Rechtsverhältnisse zwischen der

Stadt und den Fischern, hauptsächlich auch die Unzulänglichkeit der Pachtsumme, führte dann die Stadtverwaltung dazu, die Anteile der früher verliehenen Gesamtpacht zusammenzulegen und aufzukaufen, so⸗ daß seit dem 1. April 1912 eine neue Ordnung besteht, nach der die Stadt als nunmehr unbeschränkte Eigentümerin ihrer Gewässer die Ausnutzung derselben emem Pächter bei wesentlich höherer Ab⸗ gabe uͤbertragen hat. Die aus den beiden Körperschaften der Ucker. und Blindowfischer hervorgegangene Innung, die 1854 an die Stelle des alten Gewerks trat, existiert noch heute. Erwähnt sei ferner eine kurze historische Studie von Erich Graber über die allgemeinen Fischereiverhältnisse in der Provinz Posen bis zur Milte des 15. Jahrbunderts und die damals gebräuchlichen Fischereigeräte. Eine Karte, urkundliche Beilagen und Literaturberichte sind wertvolle Ergänzungen des Inbalts des vorliegenden Heftes, das im Abonne⸗ ment und für einen erhöhten Preis auch einzeln erhältlich ist.

„Das alte Deutschland“ nennt sich das Dezemberheft der Süddeutschen Monatshefte (München). Das Heft (Preis 1,50 ℳ) ist vor allem unseren unverlierbaren Besitztümern in Land und Volk, Wissenschaft und Kunst gewidmet und stellt inmitten der Schrecken des Krieges einen Angenblick festlichen Besinnens auf unser Eigenstes dar. Es hat folgenden Inhalt: Ansprache bei der Immatrikulation. Von Alfred Schuttze, Professor der Rechtsgeschichte an der Universität Freiburg, z. Zt. Prorektor. Deutsche Art. Ein Bekenntnis und keine Verteidigung. Von Ernst Traumann. Bilder aus dem Straßburg der 20 er Jahre. Von Friedrich List (ungedrucktes Tagebuch). Eine Kongofahrt 1881. Von Max Buchner. Aus Mörsces Studentenzeit (ein neuer Mörikefund). Die erste Tannhäuser⸗Auffüh⸗ rung in München (der ungedruckte Briefwechsel zwischen Wagner und Dingelstedt). Lujo Brentano im Jahre 1872. Von Georg Friedrich Knapp, Professor der Volkswirtschaft an der Universität Straßburg. Die Kunst im alten und im neuen Deutschland. Von Walter Riezler, Direktor des Museums in Stettin. Konfessionelle Vorurteile im alten Deutschland. Von Sebasttan Merkle Professor der Kirchengeschichte an der Universität Würzburg. Die gaostliche Stadt. Von Josef Ruederer. Selbstachtung vor den Neutralen! Gedächtnisrede auf Bernhard von Jakobi. Von Max Halbe.

ranzösische Justiz 1871. Von Robert Hallgarten. Alte deutsche

tädte. Von Josef Hofmiller. Deutsche Weihnachtsbücher. Das alte Deutschland. Von Karl Alexander von Müller, Mitarbeiter der K. B. Akademie der Wissenschaften, z. Zt. beim Roten Kreuz. Wiland der Schmied, Gedicht. Von Ernst Rosmer. Buchners Kamerun⸗Erinnerungen. Von Oskar Meyer, Geh. Regierungsrat im Reichskolontalamt. Alte Neujahre wünsche. Von Josesn Elstner, Hilfsarbeiterin an der Königlichen Bibliothek in Dresden. Die Stieglhupfer, eine Bauerngeschichte aus dem Bayreuther Land. Von Hans Raithel. Voraussage, Gedicht. Von Hans Pfitzner.

I1““ 8 6 E14““

Handel und Gewerbe. 1““

im Reichsamt des Innern zusammen „Nachrichten für andel, Industrie Sund Landwirtschaft“.)

Niederlande.

Durchfuhr der unter die Ausfuhrverbote fallende Waren nach Deutschland. ür die Durchfuhr der unter die niederländischen Ausfuhrverbote fallenden Waren nach Deutschlan gelten in den Niederlanden folgende Bestimmungen:

I. Waren, die vor dem 21. August 1914 nach den Niederlanden eingeführt sind, dürfen nach Deutschland durchgeführt werden wenn sie nachweis ich bei ihrer Ankunft in den Niederlanden zur Weiter beförderung nach Deutschland bestimmt waren. Der Beweis für di Bestimmung gilt als erbracht, wenn sie nachweislich bei Ankun deutsches Eigentum waren. 1b

II. Waren, die nach dem 21. August 1914 in den Niederlanden angekommen sind, dürfen durchgeführt werden, wenn sie a. mit Durch⸗ fuhrkonossement angekommen, oder b. zur Darchfuhr angemeldet sind vor oder hei ihrer Antunft im niederländischen Hafen, oder Aufnahme in eine Niederlage angemeldet, aber bei ihrer Ankunft in den Niederlanden bereits nach Deutschland bestimmt (deutsches 152 tum) waren, oder endlich d. zwar bei ihrer Ankunft in den . landen nicht für Deutschland bestimmt, aber vor dem 5. November 1914 in eine Niederlage aufgenommen und vor dem 1. Dezemder 1914 zur Beförderung nach Deutschland bestimmt waren.

Als Niederlagen gelten nur die unter Zollaufsicht stehenden Lager; man unterscheidet dabei drei Arten, nämlich: 1) allgemeine oder öffent⸗ liche Niederlagen, d. h. solche, in denen jedermann seine Ware ei lagern kann; 2) Privatniederlagen, d. b. einzel Firmen eingeräumte, unter Zollverschluß Zollkreditlager, d. h. nicht unter Zollverschluß deren Verwalter mit der Zollbehörde abrechnen. In nicht unter Jollaufsicht stehende Lager aufgenommene Waren gelten als in den Verkehr übergegangen und dürfen, wenn ihre ist abgesehen von dem unter I vorgesehenen Falle nicht durchgeführt

werden. 8 8 8

(Aus den gestellten