1914 / 295 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Dec 1914 18:00:01 GMT) scan diff

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auch die Expedition SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

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die Königliche Expedition des Reichs- und Staatsanzeigers Berlin SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

No. 295.

Inhalt des amtlichen Teiles: Ordensverleihungen ꝛc.

4 Deutsches Reich. Bekanntmachung, betreffend Ausnahmen vom Zahlungsverbot

gegen Frankreich und Rußland. Anzeige, betreffend die Ausgabe der Nummer 113 des Reichs⸗

gesetzblatts. Königreich Preußen. Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen. Bekanntmachung, betreffend die Verleihung eines Preises der von Rohrschen Stiftung.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Oberzahlmeister a. D., Rechnungsrat Eggers in Stralsund und dem Eisenbahnobersekretär a. D., Rechnungsrat Dierschke in Wiesbaden den Roten Adlerorden vierter Klasse, dem Eisenbahnobersekretär a. D., Rechnungsrat Grün⸗ wald in Berlin⸗Tempelhof den Königlichen Kronenorden dritter Klasse, dem Hanuptlehrer a. D. Piekarek in Süchteln, Kreis Kempen (Rhein), den Adler der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern, dem Beigeordneten, Rentner Brockhaus in Freienwalde i. Pomm., den Oberbahnassistenten a. D. Kornitzky in Schirpitz, Landkreis Thorn, und Subirge in Berlin, dem städtischen Bauassistenten Faust in Barmen und dem Hospital⸗ ispektor a. D. Sembach in Berlin das Verdienstkreuz in Gold, dem Gemeindeförster Stephany in Dörbach, Kreis Wittlich, den Eisenbahnkanzleisekretären a. D. Mehlhorn in Berlin, Schmoldt in Berlin⸗Britz und Wacker in Berlin⸗ Steglitz, den Eisenbahnlokomotivführern a. D. König in Dabendorf, Kreis Teltow, Mittelstaedt in Berlin⸗Pankow, Bartscht und Koch in Charlottenburg, den Eisenbahnzug⸗ führern a. D. Lauenroth in Berlin⸗Schöneberg und Müller in Berlin das Verdienstkreuz in Silber, dem Fußgendarmeriewachtmeister Kramer in Herford die goldene Krone zum Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens, dem Schutzmann Hoppensack, dem Schutzmann a. D. Siebert, beide in Berlin, dem Oberfeuerwehrmann a. D. Haupt in Neukölln, dem Polizeisergeanten Moch in Elber⸗ feld, dem bisherigen C11 Fürstnow in Berlin⸗Steglitz und dem bisherigen Eisenbahngüterbodenvor⸗ ih Hübner in Berlin das Kreuz des Allgemeinen Ehren⸗ zeichens, dem Beigeordneten Kayser in Thamsbrück, Kreis Langen⸗ salza, den Schutzmännern a. D. Szidat und Tietböhl in Berlin, dem Oberfeuerwehrmann a. D. Günther ebendaselbst, dem Polizeisergeanten Lanczek in Elberfeld, dem Kirchen⸗ diener Klug in Blumenwerder, Kreis Neustettin, dem Auf⸗ seher a. D. Riemann in Guxhagen, Kreis Melsungen, dem Eisenbahnschaffner a. D. Lax in Berlin, dem Eisenbahnrangier⸗ meister a. D. Marchewka in Neutomischel, dem Eisenbahn⸗ wagenaufseher a. D. Schmidt in Berlin⸗Baumschulenweg, den Eisenbahnweichenstellern a. D. Hetsch in Bornstedt, Kreis Osthavelland, Klein in Birkenwerder, Kreis Niederbarnim, Konrad in Neue Mühle, Kreis Teltow, Krause in Char⸗ lottenburg, Liere in Eiche, Kreis Osthavelland, Reißberg in Berlin⸗Schmargendorf, Schulz in Schwedt a. O., Thomas in Berlin und estphal in Berlin⸗Schöneberg, dem bis⸗ herigen Eisenbahnfahrkartenausleger Klein, dem bisherigen Eisenbahngepäckträger Leichert, beide in Berlin, den bis⸗ herigen Eisenbahnwagenputzern Gericke in Berlin⸗Schöneberg und Karkuschke in Berlin⸗Reinickendorf das Allgemeine Ehrenzeichen sowie dem Waffenteilfräser Milutzki bei der Gewehrfabrik in Danzig, dem bisherigen Eisenbahnwagenputzer Muchau in Charlottenburg, dem Maschinenbauer Heinrich, dem Schiff⸗ bauer Schultz, dem Maler Wiedemann, dem Helfer üstenberg, dem Magazinarbeiter Knust, sämtlich von der erft in Kiel, dem Maschinenbauervorarbeiter Löttker, dem d iffssimmermann Milbrad, beide von der Werft in Danzig, den Werftinvaliden Wessel in Wilhelmshaven, Awege, Bullerdieck, Beu, Bürger und Schwedtmann in üstringen das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den nachbenannten Personen die Erlaubnis zur Anlegung

der ihnen verliehenen nichtpreußischen Orden zu erteilen, und zwar:

des Königlich Bayerischen Verdienstkreuzes für freiwillige Krankenpflege: dem Landgerichtsrat Max Deegen in Berlin; des Komturkreuzes zweiter Klasse mit der Krone des Großherzoglich Hessischen Verdienstordens Philipps des Großmütigen: dem Direktor des Hohenzollernmuseums, Dirigenten der Kunst⸗ sammlungen in den Königlichen Schlössern, Geheimen Regierungsrat, Professor Dr. Seidel in Berlin

Berlin, Mittwo

Armee und die

den 16. Dezember, Abends.

—õ ——

des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens: dem Rechtsanwalt, Justizrat Dr. Ludwig Joseph in Frank⸗ furt a. M.; des Ritterkreuzes zweiter Klasse des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausordens: dem Rechtsanwalt Leo Kempner in Berlin;

ferner:

des Komturkreuzes des Päpstlichen Ordens des Heiligen Gregorius des Großen:

dem Oberlandesgerichtsrat Joseph Gilles in Cöln.

Deuntsches Reich.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachungen, betreffend Zahlungs⸗ verbot gegen Frankreich und gegen Rußland, vom 20. Oktober 1914 (Reichsgesetzbl. S. 443) und vom 19. No⸗ vember 1914 (Reichsgesetzbl. S. 479) werden gemäß 18 7 der Verordnung des Bundesrats vom 30. September 1914 (Reichs⸗ gesetzbl. S. 421) Zahlungen, die zum Erlangen, Erhalten oder Verlängern des französischen oder des russischen Patent⸗, Muster⸗ oder Warenzeichenschutzes erforderlich sind, bis auf weiteres zu⸗ gelassen.

Berlin, den 16. Dezember 1914.

Der Reichskanzler. In Vertretung: Delbrück.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 113 des Reichsgesetzblatts enthält unter Nr. 4572 eine Bekanntmachung, betreffend Einigungsämter, vom 15. Dezember 1914. Berlin W. 9, den 16. Dezember 1914. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

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Königreich Preußen.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Königliche Akademie der Künste zu Berlin. Bekanntmachung.

Den für das Jahr 1914 auf dem Gebiete der Architektur aus⸗ geschriebenen Preis der von Rohrschen Stiftung im Betrage von 3600 zu einer fenaefr r Studienreise haben wir nach statt⸗

ehabtem Wettbewerb auf Grund des abgegebenen Urteils der Preisrichter dem Architekten Emil Pohle in Braunschweig verliehen.

Berlin, den 10. Dezember 1914.

8“ Sektion für die bildenden Künste. Ludwig Manzel.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Dezember 1914.

In der am 15. Dezember unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Vizepräsidenten des Staatsministeriums, Staats⸗ ekretärs des Innern Dr. Delbrück abgehaltenen Plenar⸗ des Bundesrats wurde dem Entwurf einer Be⸗ kanntmachung, betreffend Einigungsämter, die Zustimmung erteilt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, die ver⸗ einigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungs⸗ wesen sowie der Ausschuß für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen. ““

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ sind die Ausgaben 275 und 276 der Deutschen Verlustlisten beigelegt. Sie enthalten die 103. Verlustliste der preußi⸗ schen Armee, die 121. Verlustliste der bayerischen 76. Verlustliste der sächsischen Armee.

111u.“

Magdeburg, 15. Dezember. Auf die aus Anlaß einer

Gedächtnisfeier för Kiautschou und die unter⸗ gegangenen deutschen Kreuzer an Seine Majestät

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den Kaiser und an den Staatssekretär des Reichsmarine⸗ amts, Großadmiral von Tirpitz gerichteten Telegramme sind bei dem Oberpräsidenten Dr. von Hegel laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Antworten eingegangen: Seine Majestät der Kaiser und König lassen für die dortige patriotische Kundgebung zur Ehrung der todesmutigen Kämpfer von Tsingtau und der gefallenen Helden unserer Flotte vielmals danken. von Valentini. Eurer Exzellenz und allen Teilnehmern danke ich herzlich für die telegrapbisch übermittelte Nachricht von der erbebenden patriotischen Kundgebung. Nach den bisher erreichten Erfolgen können auch die erlittenen herben Verluste uns nur immer un⸗ erschütterlicher in dem Glauben bestärken, daß die Erhaltung und der Ausbau von Deutschlands Seegeltung über die Größe seiner Zukunft entscheiden wird. Großadmiral von Tirpitz.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph ist gestern vom Kaiser in Audienz empfangen worden.

In einer neuerlichen von dem Bürgermeister Wiens veröffentlichten Mitteilung über die Verhältnisse in Wien während des Krieges wird, wie „W. T. B.“ meldet, festgestellt, daß an Fleisch derzeit kein Mangel besteht, und daß auch mit sonstigen Lebensmitteln die Märkte ausreichend versorgt worden sind. Auch die Kohlenversorgung Wiens ist für alle Fälle sicher gestellt. Die Gesundheitsverhältnisse auch in der zweiten Novemberhälfte sind ganz befriedigend, die Infektionskrank⸗ heiten wiesen ziemlich bedeutende Rückgänge auf.

Großbritannien und Irland.

Der Staatssekretär der Kolonien Harcourt hat eine offizielle Erklärung des kanadischen Premierministers Borden erhalten, die laut Meldung des „W. T. B.“ besagt:

Am 19. Oktober wurde vom Premierminister eine offiztelle Er⸗ klärung über die Verteidigung Kanadas gegen eventuelle Einfälle und Angriffe und über die Organisterung, Ausbildung, Ausrüstung und Absendung eines Expeditionskorps ausgegeben. Damals wurde vor⸗ gesehen, ungefähr 8000 Mann Miliz für die Garnisonen und Grenz⸗ posten in Kanada unter Waffen zu halten, 30 000 Mann sofort zu rekrutieren und auszubilden und in Abteilungen zu 10 000 Mann über See zu schicken, sowie ferner, daß die ausziehenden 30 000 sofort durch eine gleiche Zahl ersetzt würden. Inzwischen trafen vom Kriegsamt in London Mitteilungen ein, die für das zweite Expeditionskorps folgende Zusammensetzung vorschlugen: 17 000 Offi⸗ ziere und Mannschaften, 4765 Pferde, 58 Feldgeschüͤtze und 16 Ma⸗ schinengewehre. Diese Truppe schließt Infanterie, Artillerie, technische Abteilungen, Signal⸗ und Radfahrerkompagnien, Train, Feldambu⸗ lanzen, Munittonspark, Reservepark usw. ein. Dieses Korps wird so schnell wie möglich ausgerüstet. Zwei Infanteriebrigaden werden in Kürze fertig sein, falls das Kriegsamt sie braucht. Geschützankäufe werden bei der britischen Regterung für Rechnung der kanadischen Re⸗ gierung gemacht. Inzwischen werden Feldartillerieabteilungen mit Zwölf⸗ pfündern, wie sie im Burenkriege benutzt wurden, ausgebildet. Der Premier⸗ minister hatte mehrere Konferenzen mit dem Miltzminister und Ge⸗ neralstabschef über die Anzahl Menschen, die zur Verfügung gestellt werden könnten. Es stellte sich heraus, sofort 50 000 aufgebracht werden können, wodurch sich die gesamte kanadische Streitmacht auf 91 000 belaufen würde. Sobald ein zweites Kontingent abgeht, werden 17 000 Mann rekrutiert, 2e-. die Gesamtzahl auf 108 000 steigt. In den westlichen Provinzen steht eine große Zahl guter Reiter zur Verfügung. Die jüngsten Kabelnachrichten der britischen Regierung lassen hoffen, daß diese Männer bald auf einem Kriegs⸗ schauplatz verwendet werden können. Die Beschaffung der Wasen und Ausrüstung ist die schwierigste Frage. ie kanadische Re⸗ büsben arbeitet jedoch hierin mit der britischen Regierung erfolgreich zusammen.

Frankreich.

Der Kriegsminister will nach einer Meldung des Blattes „Politiken“ ein Gesetz vorlegen, wonach jeder waffenfähige Franzose zwischen 18 und 52 Jahren deseg ist.

Die letzten Anordnungen der Regierung bezüglich der Ein⸗ stellung der früher zurückgestellten Mannschaften scheinen in Frankreich Widerspruch zu finden. Das Blatt „Guerre Sociale“ veröffentlicht eine Zuschrift eines Majors, in der erklärt wird, daß eine große Anzahl verspätet Eingestellter den körper⸗ lichen Anstrengungen nicht gewachsen und Kafolgs schwäch⸗ licher Konstitution der Ansteckung durch Tuberkulose und ähn⸗ liche Krankheiten leicht ausgesetzt sei und somit einen An⸗ steckungsherd für ganze Garnisonen bilde. Diese Mannschaften würden die Garnisonen nicht verlassen, ste würden niederbrechen, bevor die Ausbildung beendet sei, und würden die Spitäler anfüllen. Italien.

Der Senat hat gestern den Gesetzentwurf, betreffend B willigung der provisorischen Budget⸗Zwölftel, bis zu 30. Juni nächsten Jahres, und die damit zusammenhängend angenommen. Im weiteren Verlauf de

itzung setzte er die Besprechung der Regierungserkl rungen fort.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ stimmte der Senator Garo falo der Erklärung der Neutralität zu und meinte, man solle si ebenso loyal aufrecht erhalten, wie sie erklärt worden sei, solange di Rechte Italiens nicht beeinträchtigt und die Würde und die höchste