1914 / 301 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Dec 1914 18:00:01 GMT) scan diff

größerem Durchmesser vom Dock nach dem S der Belagerung zwar begonnen, konnte aher zufolge der Beschießung nicht durchgeführt werden. Natürlich konnte man mit der improvi⸗ sierten Anlage kein Trinkwasser liefern, und die Bevölkerung wurde durch Zeitungsartikel und Maueransch äge vor dem Genusse ungekochten Wassers gewarnt. Gleich nach der Uebergabe der Stadt wurde die Anlage an der Nethe, die bei der Beschießung von einigen Granaten getroffen und stark beschädigt worden war, instand gesetzt, sodaß bereits am 21. Oktober 7000 cbm gut filtriertes Wasser nach Leut⸗ haagen gepumpt werden konnten, und bereits am 25. Oktober lieferte das Werk soviel einwandfreies Wasser, daß die Entnahme aus den Docks unterbleiben konnte. Bei den Schwierigkeiten, denen sich die Stadt bei dem plötzlichen Versiegen der Zentralwasserversorgung gegenübersah, muß man sagen, daß es gut gelungen ist unter geschickler Benutzung vorhandener anderweitiger Anlagen und Hilfsmittel einen genügenden Wass rersatz zu schaffen, durch den zwar kein Trinkwasser werden konnte, aber doch genügend Wasser zu den wichtigsten erbrauchszwecken.

Nr. 102 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“ vom 23. Dezember hat folgenden Inhalt: Die 1“ unter der Levensauer Hochbrücke bei der Erweiterung des Kaiser⸗Wilhelm⸗ Kanals. Vermischtes: Vorträge über den Wiederaufbau Ostpreußens in der Technischen Hochschule Charlottenburg. Tochnische Lehr

anstalten in England und Deutschland, ein norwegisches Urteil.

Bücherschau.

Theater und Muftk.

Die Königlichen Theater bleiben morgen, Donnerstag, den

24. d. M., geschlossen. 8

Die Generalintendantur der Königlichen Schauspiele hat sich im Einverständnis mit Ludwig Fulda dazu entschlossen, die Erst⸗ aufführung der „Zwillingsschwester“ zu verschieben, bis der volle Königlichen Schauspielhauses wiederhergestellt ein wird.

Im Deutschen Theater findet die Erstaufführung von Shakespeares „Wintermärchen“, mit der Musik von Engelbert Humverdinck, am Mittwoch, den 30. d. Mts., statt. Spielleiter ist Max Reinhardt. “““

*

Mannigfaltiges.

Berlin, 23. Dezember 1914.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte „W. T. B.“ zufolge gestern mittag das Kriegolazarett des Fürsten Henckel⸗Donnersmarck in Frohnau. Nachmittags begab sich Ihre Majestät zu einer Weihnachtsbescherung nach dem Augusta⸗Hospital.

Ueber die Fürsorge Ihrer Königlichen Hoheit der rau Prinzessin Eitel⸗Friedrich für unsere tapferen Truppen zu Lande und zu Wasser verbreitet „W. T. B.“ folgende Mitteilungen: Am 19. Dezember fuhr Ihre Königliche Hoheit im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin nach Eberswalde, um dort das Auguste Viktoria Krankenhaus zu besichtigen und den hier untergebrachten Verwundeten einen Besuch zu machen. Dort wurden verschiedene Soldaten durch Ansprache aus⸗ gezeichnet und Ihre Königliche Hoheit erkundigte sich eingehend nach der Ursache der Verwundung. ber noch größere Sorge hat sich die Hohe Frau zur Pflicht gemacht. Tagtäglich ist sie nun damit be⸗ schäftigt, für unsere Lazarettkranken, und zwar für jeden einzelnen, eine kleine Weihnachtsüberraschung zusammenzustellen, um am Be⸗ scherungsabend, an dem auch die von Ihrer Königlichen Hoheit ge⸗ schenkien Weihnachtsbäume mit herrlichem Schmuck im Lichterglanz erstrahlen werden, den Kranken und Verwundeten ihre Gaben selbst zu überreichen. Nicht nur an diese Bescherung denkend, hat die Hohe Frau auch an die Beköstigung, die Magenfrage, der Kranken gedacht und für sie in reichlicher Zahl Gänse und Hühner kaufen lassen, um ihnen bei noch weiteren Svpenden in Rotwein und Backobst auch ein Feier⸗ tagsessen zukommen zu lassen. Selbst über diesen Rahmen hinaus beschert die Prinzessin noch etwa 120 Kindern im Sophie Charlotten⸗Heim in der Neuen Luisenstraße in Potsdam, damit die W ihnachtsfreude auch diesen, deren Väter zum größten Teil im Felde stehen, nicht genommen wird. Nun ist das Weihnachtsfest herangekommen, und die Tage vieler Arbeit und Mühe in der Samm⸗ lung von Liebesgaben für die fapferen blauen Jungen, um auch ihnen ein fröhliches Fest zu bereiten, haben ein außerordentlich günstiges Ergebnis gebracht. Allen, die sich in so aufopfernder, liebestreudiger Weise an dieser von Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Eitel⸗Friedrich von Preußen in die Wege geleiteten Sammlung beteiligt und ihre Gaben in die Sammelstellen und an

1 3 8 8* wurde während

noch einmal herzlichst gedankt. Wenn wir aber ganze Arbeit machen

wollen, so müssen wir, solange unsere Väter, Männer und Brüder im Felde für die Existenz unseres lieben Vaterlandes kämpfen, für sie andauernd sorgen, bis die Schrecken des Krieges von uns ab⸗ gewendet sind. Die Frau Prinzessin will daher gern weiter sammeln, aber nicht nur allein für die Marine, auch für das Landheer und besonders für diejenigen Truppen, die von Gönnern, von Ver⸗ einen usw. weniger bedacht werden, da wir ibre Beteichnung im Frieden nicht vorfinden. Es sind dies hauptsächlich die Landwehr⸗, Landsturm⸗ und Ersatzregimenter. Ferner hat es sich die Hohe Frau zur Aufgabe gemacht, auch den Etappenlazaretten ihr besonderes Wohlwollen zuzuwenden. Darum werden alle gebeten, und hauptsächlich diejenigen, die keine Angehörigen im Felde haben, zu geben, was sie entbehren können. Es werden alle Gaben dankbar in den bekannten Sammelstellen Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin angenommen. Die Sammelstelle im Königlichen Schloß in Berlin, Archivsaal, ist vom 6. Januar ab Mittwoch und Sonnabend von 11 bis 1 und 4 bis 6 Uhr und die Sammelstelle in Potsdam, Königliches Stadtschloß,

Marmorsaal, jeden Donnerstag von 4 bis 6 Uhr Abends geöffnet.

Die Ausstellung für Verwundeten⸗ und Kranken⸗ fürsorge im Kriege im Reichstagsgebäude ist auch während der Weibnachtstage von Morgens 10 bis Abends 9 Uhr wie an den übrigen Sonn⸗ und Feiertagen geöffnet. Der Eintrittspreis ist auf 50 festgesetzt. An allen Sonnabenden kostet der Besuch der Aus⸗ tellung sogar nur 10 ₰. Um aber den wobhltätigen Zweck der Aus⸗ stellung zu dern, hat die für einen Tag in der Woche nämlich den Montag, Teenachmittage festgesetzt, an denen der Besuch der Ausstellung in den Stunden von 2 bis 7 Uhr 3 be⸗ trägt, wofür den Gästen von Ehrendamen Tee dargereicht wird. Die von der Ausstellung veranstalteten Vorträge sind in dem Eintrittspreis von 50 und, wenn sie auf den Sonnabend fallen, in dem Aus⸗ nahmepreise von 10 einbegriffen.

In der vergangenen Woche sind, wie „W. T. B.“ meldet, über 800 Eisenbahnwagen mit Weihnachtsgaben zu planmäßigen Weih⸗ nachtszügen im Sinne des Erlasses des Generalquartiermeisters vom 13. November abgefertigt worden. Der letzte Weihnachtszug Anfang nächster Woche ist für österreichische Truppen bestimmt, die mit den unsrigen in unmittelbarem Verbande stehen. 1

Ueber die Witterung in Norddeutschland im Monat November 1914 berichtet das Königlich preußische Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen: Bei annähernd normalen Wärmeverhältnissen war der November ein ziemlich trüber, jedoch bis auf den merst zu nassen Nordwesten vorwiegend trockener Monat. Die Temperatur lag an der Mehrzahl der Stationen wenige Zehntel Grade über, im Nordosten ein wenig unt r der normalen. Mehr als 1 ° zu warm war eés in Schleswig⸗Holstein, mehr als zu kalt im nördlichsten Ostpreußen. Ueberall wurde eine größere Anzahl von Frosttagen (bis 20 in Ostpreußen), meist auch einige Eistage beobachtet. In der Zeit vom 20.— 24 sind auf dem ganzen Gebiet Tagesmittel der Temperatur von unter 0 °, doch aus⸗ schließlich in Oberschlesien und Teilen von Ostpreußen Minima von mehr als 10 ° Frost festgestellt worden. Die Maxtma der Temperatur überschritten in Oberschlesien, in Westfalen und den Rheinlanden stellenweise 15 %. Bemerkens⸗ wert sind die hohen Maxima des 4. auf den Höhenttationen, welche die an diesem Tage im umliegenden Flachlande beobachteten beträchtlich übertrafen. Schnee ist schon überall gefallen, auch kam es meist auf kurze Zeit zur Bildung einer leichten Schneedecke, die aber bereits in den letzten Tagen infolge von Tauwetter wieder ver⸗ schwand. Die Niederschlagt mengen erwiesen sich in Posen, Schlesien und Brandenburg als besonders niedrig (nur 30 bis 50 % der normalen Menge). Abgesehen vom Nordwesten, wo bis 140 % des

langjährigen Durchschnitts beobachtet wurden, ist es vereinzelt auch noch

im Memeler Tief und an der Hinterpommerschen Küste etwas zu naß gewesen. Trotz der viel zu hohben Bewölkung entsprach die Sonnenscheindauer insolge einiger völlig klarer Tage zu Beginn der dritten Dekade annähernd dem Durchschnitt der letzen Jabhre. Die Karte der Niederschlagsverteilung läßt die starke Zunahme der Regenmengen in der Richtung von Südost nach Nordwest deutlich er⸗ kennen. Während in Oberschlesien noch nicht 10 mm fielen, wurden in Nordschlerwig bis über 100 mm beobachtet. Außer in Ober⸗ schlesien befand sich auch noch im Regenschatten des Harzes ein Ge⸗ biet von weniger als 10 mm Ntederschlag. Der größere Teil des Landes hatte zwischen 10 und 50 mm. Mehr als 50 mm sind in den Sudeten (bis über 75 mm), im Erzgebirge, im Harz (bis über 75 mm), im Thüringer Walde (bis 116 mm, der größten beobachteten Menge überhaupt) sowie in einem von der Rhön nordwestwärts nach dem Niederrhein gerichteten Land⸗ streifen gefallen, wobei im Spessart, auf dem Vogelsberge, im Rothhaargebirge, im Westerwalde und den angrenzenden Gebieten 75

bei östlicher Luftbewegung bedingten.

und sogar 100 mm überschritten wurden. Frfale über 50 mm fielen an der oberen Erft, in der Eifel (bis über 75 dem Hunsrück und den angrenzenden Gebietsteilen (bis über 75 mm) sowie in ganz Nordwestdeutschland und streckenweise an der Pommerschen und ostpreußischen Küste. Der größere Teil der Nordseeküste und Schleswig⸗Holstein hatte über 75, Nordschleswig stellenweise über 100 mm. Im Anschluß an die letzten Oktobertage bestand auch zu Anfang No⸗ vember ein ausgebreitetes Hochdruckgebiet über Nordosteuropa, das nur sehr allmählich durch ein von Island her nach Nordeuropa vorrückendes Tiefdruckgebiet nach dem Schwarzen Meere hin verdrängt wurde. Der längere Zeit hinducch über dem Ozean lagernde tiefe Luftdruck sandte immer aufs neue flache Ausläufer nach Deutschland, die zwar anhaltende Trübung, aber doch meist trockenes Wetter, höchstens leichten Regen, Nur in Ostpyreußen herrschte am 6. und 7. heiteres Frostwetter. Erst gegen Ende des ersten Monatsdrittels wurden infolge der sich nähernden Depression in Nord⸗ deutschland lebhafte Winde aus westlichen Richtungen maßgebend. Gs erfolgten Niederschläge, während die hohe Temperatur bald zu sinken begann, als sich über dem Ostseegebiete am 12. No⸗ vember ein selbständiger Tiefdruckkern einstellte, der sich zwar ziemlich rasch in nordöstlicher Richtung entfernte, dem aber bald neue Minima vom Ozean folgten. Am 15. hatte sich über Norstwest⸗ europa ein Hochdruckgebtet entwickelt, das mit der Zeit immer mehr Einfluß auf die Witterung Mitt⸗leuropas gewann. Es trat leichter Schneefall und vom 18. ab ausgesprochenes Winterwetter ein. Besonders in der Zeit vom 20. bis 24., als unter dem un⸗ mittelbaren Einfluß des barometrischen Maximums in Nord⸗ und Ostdeutschland vielfach klares Wetter herrschte, sanken die Temperatur⸗ minima bis zu verhältnismäßig tiefen Werten herab. Mit dem Vor⸗ dringen einer Depression von Nordwesten her und dem weiteren Zuruͤckweschen des hohben Luftdrucks nach Südosten erfolgte vom 25. ab von Nordwest nach Südost langsam fortschreitende Erwärmung, so daß am Schluß des Monats das ganze Beobachtungsgebiet frostfrei war.

Auf der Treptower Sternwarte finden folgende kinemato⸗ graphische Vorträge statt: Freitag (1. Weihnachtsfeiertag), Nach⸗ mittags 3 Uhr: ,Das bayerische Hochland und die Königsschlösser“, 5 Uhr: „Theodor Körner“, Abends 7 Uhr: „Unser Heer in Krieg und Frieden“ Sonnabend (2. Weihnachtsfeiertag), Nachmittags 3 Uhr: „Sitten und Gebräuche fremder Völker“, 5 Uhr: „Mit Ozean⸗ dampfer von Bremen nach New York“, Abends 7 Uhr: „Vom Monte Rosa zur afrikanischen Küste“; Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: „Interessante Bilder aus Italien“, 5 Uhr: „Unser Heer in Krieg und Frieden“, Abends 7 Uhr: „Theodor Körner“; Mittwoch, den 30. Dezember, Nachmittags 5 Uhr: „Aus fernen Landen“’. Nach jedem der Vorträge wud ein Weih⸗ nachtsmärchen vorgeführt, vom Monat Januar 1915 ab treten an Stelle des Wethnachtsmärchens Kriegsfilme. Mit dem großen Fern⸗ rohr werden allabendlich der Mond und der Saturn beobachtet.

8

Posen, 21. Dezember. (W. T. B.) Auf Grund der vor einigen Wochen von dem stellvertretenden Generalkommando des V. Armeekorps in Posen in einem großen Teil der Tagespresse und in manchen Fachblättern erlassenen Anzeige haben sich bereits eine große Anzahl militärfreier stellungsuchender Personen aller Berussarten gemeldet. Es ist infolge dessen möglich gewesen, eine große Anzahl militärpflichtige Personen durch militärfreie zu ersetzen. Es hat sich aber berausgestellt, daß es namentlich noch an Monteuren, Maschmisten, Motorflugführern, Schmieden, Stellmachern, Vögten, landwirtschaftlichen Arbeitern, Brennern, Zieglein, Müllern, Bäckern, Fleischern, Sattlern, Schuhmachern, Schneidern und Schornsteinfegern sehit. Es wird daher allen stellungsuchenden militärfreien Leuten dieser Berufsarten weiter empfohlen, ihre Adresse dem stellvertretenden Generalkommando des V. Armeekorps, Re⸗ klamattonsbureau, Posen, Postamt 0 1, Zimmer 14, unter Angabe näherer Famtlienverhältnisse mituteilen. 1

Dortmund, 22. Dezember. (W. T. B.) Auf der Zech „Schürbank und Charlottenburg“ stürzten drei Berg⸗ leute insolge Reißens des Kettenzuges am Förderkorb sechzig Meter tief in den Schacht. Sie waren sofort tot.

Rom, 22. Dezember. (W. T. B.) Heute vormittag explo⸗ dierte vor der St. Clemenskirche eine Bombe, wodurch einige Kirchenfenster eingedrückt wurden. Eine andere Bombe wurde in der Umgebung aufgefunden. Es handelt sich um beinahe unschädliche Bomben, ähnlich denjenigen, die man zu Weihnachten aus Freude zur Entzündung bringt. Die Behörden haben eine Unter⸗ suchung eingeleitet.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

das Prinzliche Hofmarschallamt gesendet haben, sei an dieser Stelle

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Straße. Freitag, Nachmittags

Künigliche Schauspiele. Donners⸗ tag: Opernhaus. von Karl Rößler. Zene nt )eh us. Geschlossen. (D auspielhaus. eschlossen. (Der * Eintrittskartenvorverkauf findetzurüblichen Schering. Zeit statt.) Freitag: mentsvorstellung.

. fünf Frankfurter. Opernhaus. 208. Abonne⸗ 1, 8. (Gewöhnliche Preise.) Königin Christine.

Ailda. Oper in vier Akten (7 Bildern) von G. Verdi. Text von Antonio Ghis⸗ lanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 215. Abonnementsvor⸗ schlossen. stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗

gehoben. Die Journalisten. Lustspiel ein Ruf. Volksstück aus den Mobil⸗ .

in vier Aufzügen von Gustav Freytag. machungstagen 1914 in drei Akten von Wilhelm Tell. Abends 8 Uhr: Die Eugen Ritter. ““ Hans Gaus. Abends 8 Uhr: Bieder⸗ Neuvermählten. Hierauf: Amphitryon.

meier. Lustspiel in drei Akten von Leo e“

Anfang 7 ½ Uhr. Walther Stein.

. Sonnabend und Sonntag, Nachmittags Deutsches Theater. (Direktton: Mar 3 Uhr: Filmzauber. Abends 8 Uhr:

Reinhardt.) Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Ar. Wallensteins Lager. Hierauf: Die Biedermeier. Piccolomini. Sonnabend: Wallensteins Tod. Sonntag: Faust, 1. Teil.

Kammerspiele.

Kleinstädter. Abends: Luther.

Berliner Theater. Donnerstag: Ge⸗

1 Theater in der Küöniggrützer Donnerstag: Geschlossen.

Geschlessen. (Der fünf Frankfurter. Lustspiel in drei Akten Eintrittskartenvorverkauf findet zur üblichen Rausch. Schauspiel in E1““ theater.) Donnerstag: Geschlossen. Wolff. Musit von Wadter Kollo August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schau⸗ 3 8

Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Es braust von G. Kadelburg und R. Skowronnek. reiter. Nochmittaggs 3 Ubr: von Leo Walther Stein und Eduard

Deutsches Künstlertheater (Nürn⸗ piavoto. Abends 7 Uhr: Lohengrin. bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten). Donnerstag: Geschlossen.

Freitag, Abends 8 Uhr: Die deutschen Freitag und Sonnabend, Nachmittags meinstäbter. 9 schen Uor: Der große unb der kleiue Dinvolo. Abends: Undine.

.ꝙ;. Klaus. Abends 8 Uhr: Luther. Sonnabend und Sonntag: Die deutschen Sonntag, Nachmitiags 3Uhr: Jugend.

Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die Schmeiterlingsschlacht. Die deutsche Marke.

Uhr: Die

Freitag, Abends 8 Uhr: Nora.

Sonnabend: Krieg im Frieden.

Charlottenburg. schlossen. Freitag. Nachmittags 3 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Schauspiel

Sonntag,

Sonnabend,

Deutsches Opernhaus. (Char⸗

lottenburg,

tag: Geschlossen. Freitag, Nachmittaas 3 Uhr: Fra

1“

Abends 8 Uhr: Obexon.

Zoologischer Garten. Kantstraße 12.)

Theater an der Weidendammer Donnerstag: Geschlossen. Die Ehre.

1 Theater Abends: Donnerstag: Geschlossen. Freitag, Nachmittags Uhr: Aschen⸗

spiel in 3 Außugen von Henrik Ibsen. Afchernsg.

Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die Deutsch von W Lange. Abends 8 Uhr:

Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben h

Immer feste druff! Nachmittags 3 ¼½ Uhr und mittags 3 ½ Uhr und Abends 7 8 Uhr:

Donnerstag: Ge⸗ Abends 8 ¼ Uhr: Immer feste druff!

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) 8 . in fünf Akten von Heinrich von Kleist. Donnerstag: Geschlossen. Komödienhaus. Donnerstag: Ge⸗ Abends 8 Uhr: Zum ersten Male:

Husarenfieber. Lustspiel in vier Akten Ehre. Abends 8 ¼ Uhr: Wolken⸗ 1 1— Fliegerlustspiel in drei Akten Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kammer⸗

Freitag, Nachmittags

Sonnabend, Flachsmann als Erzieher. Abends: Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Das Leutnantsmündel.

Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die Bismarck⸗Straße 34 37, Haubenlerche. Abends: Dus Leut⸗

Direktion: Georg Hartmann.) Donners⸗ nantsmündel.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und 5 . 8 Schönfeld.) Donnerstag: Geschlossen. . 8 Schauspiel in en. Abends hr: Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fra sam'rab Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Ffet 7n 8 18 Ma nterfel Jean Gilbert). e⸗ Theater des Westens. (Station: fanasterte von Alfred Schömfeld⸗

bend, Nachmittags 3 Uhr: Die —. 1 Abends 8 Ubr Kam/ rad Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg

Freitag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der am Nollendorsplatz. Hüttenbefitzer. Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Das Liebesnest.

Sonnabend und Sonntag, Nachmittags

Schillertheater. o. (Wallner⸗ v Volksstück in vier Das Liebesnest.

ermann Haller und Willi

Birkus Schumann. Donnerstag:

Abends 8 ¼ Uhr: Geschlossen. An den Weihnachtsfeiertagen, Nach⸗

Nachmittags 3 ¾˖ Uhr:

Je 2 große Vorstellungen. ˙‧˙˙]

Familiennachrichten.

3 Uhr: Die Verehelicht: Hr. Major Siegert mit Frl. Annemarie Uhrlaub (Bremen).

berrn Wilhelm Frhrn. von Seckendorff (z. Zt Berlin). Hrn. Hauptmann Nachmittags 3 Uhr: von Weise (Berlin⸗Wilmersdorf).

Franz von Branconi (Bad Homburg v. d. H.) Hr. Generalmajor a. D. Friedrich von Trotha (Charlottenburg). Hr. Geheimer Regierungsrat und Landrat Albrecht von Perbandt (Wier⸗ baden). Hr. Kammerherr Konstantin Graf von Hennin (Karlsruhe). Hr. Kommerzienrat Krauseneck (Berlin). Hr. Oberstleutnant und Postdirektor a. D. Louis Wenzel (Warmbrunn). Fr. Louise Gräfin von Bernstorff, geb. Freiin von Bibra (Berlin). Fr. Marie von Fontaine, geb. Seebohm (Florenz).

Verantwortlicher Redakteur:

Roggen, Asow . .

gegenüber nicht am be

es sich um einen Linien⸗,

schlossen.

Freitag, Sonnabend und Sonntag, Nach⸗ mirtags 3 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. Abends 8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Wtlly Bredschneider.

Brücke. Donnerstag: Geschlossen. Freitag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Heimat. Abends 8 Uhr: Die deutsche Marke. Se in vier Akten von Fedor von obeltitz. Sonnabend, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Die deutsche Marke.

Freitag, Nachmittags 3 Uhr: Räuber. Abends 8 Uhr: Waldmeister. Operette in 3 Akten von Gustav Davbis. Musik von Johann Strauß.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Das Käthchen von Heilbronn. Abends 8 Uhr: Waldmeister.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wilhelm Tell. Abends: Waldmeister.

Männe.

Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends: Kam’'rad Männe.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe

Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag: Ge⸗ schec“

Verlag der Expedition (Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 3

Fünf Beilagen

sowie bie 285. u. 286. Ausgabe de Deutschen Verlustlisten.

hen Reichsanz

11“

Deutf

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 23. Dezember

8 8 11“ 1.“

eiger und Königlich Preu

8

Staatsanzeige

8 E““

Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.

e* Berlin, den 23. Dezember 1914.

1“ 268 272 Anmerkungen. ¹) Angebote fehlen, Notierung nominell bei Weizen, Roggen und Hafer. ²) über 68 kg.

207 212 228 232

Kaiserliches Statistisches Amt Delbrück. 1

Großhandelspreise von Getreide an deutschen und fremden Börsenplätzen

für die Woche vom 14. bis 19. Dezember 1914 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche. 1000 kg in Mark.

1 (Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Woche Da⸗

14. bis gegen

19. Dez. Vor⸗

Berlin. 1914

Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1

Weizen, 3 4 755 g das Mannheim.

Roggen . 1“ Weizen 1 16 222,00

afer 38 267,50

Mais, mit Sack

Wien.

Roggen, Pester Boden.. Weizen, slowakischer.. S erste, slowakische, ab Stationen „Mais, ungarischer..

Budapest. Ebö“ Weizen, 74 bis 79 kg das hl.. 1 1“

erste, für Mahlzwecke.. Mais, ungariscer.

Amsterdam.

amerikanischer, bunt.. Mais 8. Plats

Chicago.

Dezember.

I1“

b5

Dezember. Neu York.

roter Winter⸗ Nr. 2

Weizen, Lieferungsware

200,05 196,50 203,47

Bemerkungen.

ür Chicago und Neu York sind Preise auf Grund von Angaben deutscher Tageszeitungen nach dem Kurse 4,20 ℳ, mangels anderer Kursfeststellungen, berechnet.

Beerlin, den 23. Dezember 1914. . Kaiserliches Statistisches Amt Deä

Verkehrswesen.

Felvpostwinke für dae Publrkum. 1) Man schreibe nicht jeden Tag einen Feldpostbrief an den⸗ elben Empfänger und schicke ihm nicht mehr Päckchen, als er mit tutzen gebrauchen kann. Ulk⸗ und Bierkarten sind unseren Kriegern

2) Man verwende für die Briefe und Postkarten an mobile Truppen nur Briefumschläge und Postkarten mit Vordruck, weil von einer klaren und übersichtlichen Aufschrift die unverzögerte Beförderung der Sendungen wesentlich abhängt.

. Man gebe einen Bestimmungsort nur den Feldpost⸗ briefen, deren Empfänger sich in festen Standorten (Garnisonen) des Deutschen Reiches befinden. Wo es dagegen um Sendungen an mobile Truppen handelt, lasse man den Bestimmungsort unbedingt weg. . 1

5 Man lasse sich durch den Vordruck auf den Feldpostbrief⸗ umschlägen und ⸗postkarten nicht verleiten, bloß um diesen Vordruck Kces eh sn. etwas niederzuschreiben, was der Empfänger aus dem Felde nicht mitgeteilt hat. Der Vordruck „Armeekorps“ wird oft unausgefüllt bleiben 8 bei manchen Formationen vielleicht der ganze Vordruck. Für alle Fälle kann der Vordruck nicht passend gemacht werden; er dient in erster Linie den großen Massen der in

eldadresse unterscheide man genau, ob 6 Reserve⸗, Ersatz⸗, Landwehr⸗ 2 eh Landsturm truppenteil,. handelt, und beachte, daß daneben „II. noch ein Ersatzbataillon und ein Rekrutendepot vorhanden 8 die alle dieselbe Nummer tragen, meist aber ganz ver⸗ Verbänden angehören. 6) Man vermeide in der Feldadresse jede Abkürzung. Kürzt Ss B. „Garde“ mit „G’ ab, so wird das G leicht für 9 gelesen; endungen für das „Garde⸗Reservekorps“ gelangen dann zum „9. Re⸗ ervekorps“ und werden dort unanbringlich. Solche ufi liche Be⸗ chnungen „Garde“, „bayer.“ usw. müssen bei allen ent prechenden ngaben der Aufs. rift stehen; schreibt man z. B. bei Feldpost⸗ sendungen an Angehörige des 22. bayer. Infanterieregiments den

gewöhnlicher Weise s der gheanr Truppen.

5) Bei Niederschrift der

schiedenen

Zusatz nur beim Armeekorps, läßt ihn aber beim Regiment weg, so gelangen die Sendungen leicht an das Infanterieregiment Nr. 22, also an ein preußisches Regiment, und werden dort unan ringlich. Feldpost⸗ sendungen mit unverständlichen Abkürzungen des Truppenteils werden von der 1-5 nicht befördert.

7) Oft genügen scheinbar nur kleine Fehler ode r Abweichungen in der Feldadresse, um die Sendung im Felde unanbringlich zu machen oder 86 sehr zu verzögern. So sind „Sa⸗ nitäts⸗Kompagnie Nr. 2 des arde⸗Reservelorps⸗ Wund „Garde⸗ Reserve⸗Sanitäts⸗Kompagnie Nr. 2“ zwei ganz verschiedene Truppen⸗ teile. Die Feldadresse soll daher peinlich genau nieder⸗

8) Ist der Angehörige eines heimischen Ersatz⸗ bataillons zur Front abgegangen so trifft die bisher angewandte Adresse nicht mehr zu. Man schreibe deshalb erst wieder an ihn. nach⸗ dem er seine Feldadresse nach Hause mitgeteilt hat.

9) Der Absendervermerk auf den Feldpostsendungen soll auch die Angabe des Wohnorts umfassen, weil sich namentlich auf den ““ der Briefaufgabestempel oft nicht deutlich ab⸗ drucken läßt. 1

10) Außer einer richtigen Feldadresse ist eine durchaus dauerhafte Verpackung die Vorbedingung dafür, daß die Sendungen im Felde ankommen. Man bedenke, daß die Feldpostsäcke draußen im Felde nicht so sorgsam wie daheim angefaßt werden können, und daß ihr Inhalt oft auf freiem Felde auch in Sturm und Regen sortiert werden muß. Sendungen, die das nicht aushalten, gehen entzwei, und der, für den sie bestimmt waren, geht bei der Post⸗ verteilung leer aus!

11) Man numeriere die Sendungen. Briefe der Familien⸗ glieder an denselben Empfänger im Felde sammele man und lege sie zusammen in einen Briefumschlag, damit sich die Feldpost nicht mit allen diesen Briefen einzeln, sondern nur mit einem Briefe zu befassen braucht.

.12) Man bitte den Angehörigen im Felde, daß er sich dauernd über die richtige Feldadresse auf dem laufenden hält und jede Aenderung sofort nach Hause mitteilt.

. 13) Schreibt der Feldangehörige nach Hause, daß er von daheim wiederholt keinen Brief erhalten habe, so wende man sich an die nächste heimische Postsammelstelle oder Oberpostdirektion und ersuche sie um Prüfung der angewandten Feldadresse. Die Erfahrung hat Feüget daß die aller Klagen über nicht angekommene Feldpostbriefe auf Mängeln in der Adressierung beruht.

14) Man beachte, daß die Feldpost die Sendungen nicht an die einzelnen Empfänger bestellt. Die Truppenteile holen vielmehr die Briefe bataillonsweise durch Ordonnanzen ab und besorgen die eigentliche Aushändigung. Sie geben auch die un⸗ anbringlichen Briefe an Gefallene, Vermißte usw. an die Feldpost⸗ anstalt zurück, nachdem sie zuvor den Grund der Unbestell⸗ barkeit auf der Sendung vermerkt haben. Dies kann oft erst nach mehreren Wochen geschehen, nachdem das Schicksal des Empfängers unzweifelhaft feststeht.

15) Auch die Auszahlung der Postanweissungs⸗ beträge erfolgt nicht durch die Feldpostanstalt, sondern durch den Truppenteil. Verzögerungen beruhen meist darauf, daß der Empfänger infolge seiner militärischen Verwendung zeitweilig nicht erreichbar ist. . 16) Sind die Sendungen an einen Empfänger im Felde aus irgend einem Grunde unbestellbar geworden, so wundere man ic. nicht darüber, wenn zwar die Briefe, nicht aber die Päckchen als unbestellbar zurückkommen. Oft verabreden Heeresangehörige untereinander, daß, wenn der eine fällt, der andere die für den Ge⸗ fallenen noch eingehenden Päckchen in Empfang nehmen und für sich verwenden soll. Auch besteht im Felde vielfach der Brauch, daß un⸗ anbringliche Päckchen im Truppenteil an Bedürftige verteilt oder Lazaretten für Verwundete überwiesen werden.

17) Wer von vornherein den Wunsch hat, daß seine Feldpost⸗ briefe (Päckchen), falls sie dem Empfänger im Felde nicht zugestellt werden können, dem Truppenteil zur beliebigen Verfügung stehen sollen, muß die Sendungen mit dem Vermerk abschicken „Wenn unbestellbar, zur Verfügung des Truppenteils“.

18) Jede größere Truppenverschiebung hat für die davon betroffenen Feestsen enge eine ein⸗ bis zweiwöchige Ver⸗ zögerung in der Ueberkunft zur Folge.

19) Mit der Beförderung der Pakete nach dem Felde hat die Post keine Befassung. Die Post nimmt die Feld⸗ pakete nur an. Dann gehen sie noch auf heimischem Boden in die Hände der E“ über, die sie nach dem Felde weiter⸗ befördert und auch den Empfängern aushändigt. Klagen über Nicht⸗ ankunft von Feldpaketen gehören daher nicht vor die Pestbehgebe sondern vor die Militärbehörde (stellb. Generalkommandos). Man lasse hierbei nicht außer Betracht, daß die Beförderung der Feld⸗ pakete in Feindesland sehr schwierig und zeitraubend ist, und daß namentlich auch die Aushändigung an den Empfänger oft großen Hindernissen begegnet. Man fasse sich deshalb in Geduld.

20) Das „Merkblatt für Fehd Haftsen dnn en“, das bei den Postanstalten aushängt und auch kostenfrei verabfolgt wird, soll jeder, der Feldpostsendungen abschickt, zu lesen nicht versäumen.

In der Presse wurde kürzlich die nichtamtliche Nachricht ver⸗ breitet, die russische Regierung hätte die Auszahlung von Geldern an deutsche Kriegsgefangene allgemein unter⸗ sagt. Diese Nachricht bezieht sich nicht auf Postanweisungs⸗ beträge an deutsche Kriegsgefangene in Rußland, die nach einer soeben ergangenen amtlichen Erklärung der russischen Postverwaltung unbeanstandet ausgezahlt werden. Die Nach⸗ richt kann somit nur Gelder betreffen, die auf anderem Wege an die Gefangenen eingehen. Es empfiehlt sich hiernach, Geld an deutsche Kriegsgefangene nicht nur nach Rußland, sondern auch nach Frankreich und England allagemein nur durch Postanweisung zu versenden, da dieser Weg zweifellos der sicherste ist.

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Das 6. (Schluß⸗) Heft vom Jahrgang 1914 des „Archivs für Eisenbahnwesen“, herausgegeben im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Julius Springer, Berlin) erschien

mit folgendem Inhalt: „Die wirtschaftliche Entwicklung der preußischen Staatseisenbahnen, durch Tabellen und bildliche Darstellungen er⸗ läutert“ von Biedermann (mit 4 Tafeln); „Die Eisenbahnen der asiatischen Türkei“ von Hecker (mit 1 Karte und 4 graphischen Tafeln), Schluß: VI. Betriebsergebnisse der Bahnen, VII. Die im Bau be⸗ findlichen Bahnen, insbesondere die Bagdad⸗Bahn; Die Eisenbahnen der Schweiz im Jahre 1912; Die Eisenbahnen Ungarns im Jahre 1912 (von Nagel); Die belgischen Eisenbahnen in den Jahren 1911 und 1912; Die Betriebsergebnisse der Staatsbahnen und der 5 großen Eisenbahngesellschaften in Frankreich im Jahre 1912; Die Eisenbahnen in Schweden im Jahre 1910; Die schwedischen Staats⸗ bahnen in den Jahren 1911 und 1912; Die Eisenbahnen in Norwegen im Jahre 1912/13; Die Staatseisenbahnen in Australien und Neuseeland in den Jahren 1911/12 und 1912/13. Kurze Mit⸗ teilungen: Zahlungseinstellungen und Zwangsverkäufe der Eisen⸗ bahnen und Wirtschaftskrisen in den Vereinigten Staaten von Amerika; Die Eisenbahnen auf den Philippinen; Panamerikanische Eisenbahnen. Rechtsprechung: Oeffentliches Recht (Erkenntnis des vom 29. Januar 1914); Eisenbahnfrachtrecht (Er⸗ kenntnis des Eet. vom 27. Februar 1914); Haftpflichtrecht (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 11. Juni 1914). Gesetz⸗ Pung Deutsches Reich; Preußen; Oesterreich; Schweden; Chile. ücherschau.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen⸗ gestellten „Nachrichten für andel, Industrie und Landwirtschaft“.)

Belgien.

Verkehr mit Kriegsbedarfsstoffen: Eine Verordnung b “] Generalgouverneurs in Belgien vom 15. November autet:

92 Die Bestimmungen der Verordnung, betreffend den Verkehr mit Kriegsbedarfsstoffen vom 26. Oktober 1914 (Nr. 10 des Gesetz⸗ und Verordnungsblatts für die okkupierten Gebiete Bel —— finden auch auf folgende Stoffe v Thomasmehl, Kalkstickstoff, Teer, Toluol, schwefelsaures Ammoniak, Flachs, Flachsabfälle, Baum⸗ wollsaat, Leinöl, Leinsaat, Riztnusöl, Rizinussaat, Palmkernöl, Terpentinöl, Olein, Stearin, Harze, Verbandstoffe nebst den zu ihnen 6 und Halbfabrikaten. 2) Diese Verordnung tritt ofort in Kraft.

Dänemark.

Ausfuhrverbote. Eine Bekanntmachung vom 5. Dezember 1914 enthält die Zusammenstellung der auf Grund des Gesetzes vom 6. August 1914 vergl. das Gesetz vom 29. Oktober 1914 er⸗ lassenen Ausfuhrverbote, unter Einfügung der Entscheidungen über den Bereich der Verbote:

Auf Grund des Gesetzes vom 6. August 1914 vergl. das Gesetz vom 29. Oktober 1914 ist die Ausfuhr aus dem Lande für nachstehende Waren verboten:

1) Futtermittel (darunter Oelkuchen, Heu, Stroh, Malz⸗ keime, Sojaschrot, Kleie, Getreideabfall, alle Mohrrüben, Kohlrabi aller Art, Erbsen, sowohl Koch⸗ als auch Futtererbsen, Bohnen und Linsen), Getreide, Malz, Kartoffeln, ausgenommen Kartoffeln, die von einer Bescheinigung begleitet sind, ausgefertigt von der Auf⸗ sichtsstelle des Landwirtschaftsmintsteriums für ansteckende Pflanzen⸗ krankheiten, Mehl (darunter Brot jeder Art) und Grütze (darunter Matzena, Sagogrieß, Reis und Buchweizengrütze)h. 2) Gold und Silber, gemünzt oder in Barren (darunter aus⸗ ländische Gold, und Silbermünzen, ausgewalzte Silberbleche und Goldschlaglot. Reisenden ist indessen die Mitnahme von

böchstens 200 Kronen in gemünztem Golde oder Silber gestattet).

3) Kohlen, Koks, Petroleum, Benzin und andere Feuerungsmaterialien sowie Schmierstoffe (darunter Vaselin und Glycerin). 4) Waffen aller Art, darunter Jagdwaffen ei

begriffen sowie einzelne Teile davon, die als solche erkennbar sind. 5) Munition jeder Art sowie einzelne Teile davon, die als solch

erkennbar sind. 6) Pulver und Sprengstoffe sowie Roh

materialien zu ihrer Herstellung (darunter Schwefel, Schwefelsäure, Salpeter, Salpetersäure und Glycerin). 7) Elek⸗ trische Kabel. 8) Motorfahrzeuge (darunter einzelne Teile davon, auch Schläuche und Decken). 9) Instrumente und Apparate, die ausschließlich zur Herstellung von Kriegs⸗ munition, zur Herstellung oder Ausbesserung von Wafsfen Wund Material für den Land⸗ oder Seekrieg verfertigt sind. 10) Rohmaterialien zum Baue oder zur Aus

besserug von Eisen⸗ oder Stahlschiffen sowie zur Herstellung von Waffen oder Munition (darunter alles Aluminium, Antimon, alles Blei, alt und neu, verzinnte und verzinkte Eisenbleche, verzinkte eiserne Schiffs⸗ nägel, alles Kupfer, alt und neu, Messingbleche, Messingstangen, altes Messing, unverarbeitetes Nickel, alles Zinn, alt und neu, Zink in Blöcken und Blechen). 11) Hämatiteisenerz

Hämatitroheisen, Eisenkies, Chromerz, Chrom⸗ eisen, Kieseleisen sowie Nickelerz. 12) Holz in Blöcken, Planken nnd Brettern. 13) Stacheldraht

14) Twistabfall eg achh 15) Verbandstoffe (dar⸗ unter Teerjute und hygroskopische Baumwolle). 16) Pflanz⸗ liche Oele und Stearine zur Verwendung bei der Herstellung von Margarine. 17) Kopra, Sesamsamen und Erdnüsse. 18) Medizinalwaren (sämtliche in der Apothekerwarenordnung vom 1. August 1914 genannten Waren). 19) Wolle (Wolle von Schafen und Lämmern). 20) Gewebte und gestrickte Trikotage⸗ waren aus Wolle sowie Wollengarn (ohne Rücksicht auf den Prozentgehalt an Wolle). 21) Baumwolle und Baumwollen⸗ 22) Wollene und halbwollene Lumpen sowie Kratzwolle.

23) Alle rohen Rindshäute sowie Kalbfelle von mindestens 8 kg Salzgewicht für das Stück. 24) Lamm, und Schaffelle, mit Ausnahme der enthaarten Felle. 25) Leere Baumwollen⸗ und Jutesäcke sowie Juteleinen für Säcke. 26) Roher Kautschuk. 27) Pferde, darunter Fohlen und Jungpferde. (Lovtidenden for 1914, A Ifde. Nr. 288.)

garn.