seine Darstellung des Mönches in „Romeo und Julia“. In den letzten Jahren gestattete ihm die Gebrechlichkeit des Alters nur selten
„aufzutreten.
Im Deutschen Opernhause findet am kommenden Dienstag die Erstaufführung von Wagners „Stegfried“ statt. Die Besetzung der Rollen ist folgende: Siegfried: Kammersänger Heinrich Hensel; Mime: Kammersänger Julius Lieban; der Wanderer, Wotan: Kammer⸗ sänger Friedrich Plaschke; Alberich: Eduard Kandl; Fafner: Kammer⸗ sänger Robert Blaß; Erda: Emma Vilmar; Bruͤnnhilde: Kammer⸗ sängerin Eva von der Osten; Waldvogel: Emmy Zimmermann.
In der Königlichen Garnisonkirche (Neue Friedrichstraße) veranstaltet der Organist Otto Priebe am Sonntag, Abends 6 Uhr, ein Festkonzert zur Vorfeier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Mitwirkende sind: Paula Wein⸗ baum (Alt), die Herren Gehwald (Violtne), Weschke (Posaune) sowie ein Kinderchor (250 Kinder) unter der Leitung von F. Fabel. Der Eintritt kostet 10 ₰l. Die Kirche wird bereits um 5 Uhr geöffnet.
Im Lessing⸗Museum (Brüderstraße 13) finden fortan jeden Sonntag Kammermusikabende zum Einheitspreise von 50 ₰ statt. Am nächsten Sonntag, Abends 8 Uhr, spielt das Steiner⸗ Rothstein⸗Quartett Streichquartette von Hayrn und Mozart. e Parbs⸗Krause singt Lieder von Beethoven. — Karten sind 2 u. Bock, im Warenhaus Wertheim und im Lessing⸗Museum zu haben.
Konzerte.
Das 16. Sonntagskonzert des Blüthnerorchesters fand unter der Leitung des Hofkapellmeisters Paul Prill statt und trug diesem ausgezeichneten Dirigenten stürmischen Beifall seitens seiner von Anfang bis zu Ende des Konzerts aufmerksamen Zuhörer ein. Seine ruhige, ungemein sichere Stabführung flößte dem Spiel des Orchesters warmes Leben ein und verlieh den von ihm vorge⸗ tragenen Werken Schuberts, Dvokaks, Ertels und Rich. Strauß eine ungemein plastische Linienführung, gut gesteigerten Aufbau und fein abgewogene Klangfarbenverteilung, sodaß man den lebhaften Wunsch aussprechen kann, Herrn Prill an dieser Stelle öfter zu begegnen. Der mitwirkende Violoncellovirtuose, Professor Heinrich Kiefer war vom Platze des Beurteilers in der Mitte des Saales aus nur bei ganz zart instrumentierten Stellen zu hören, in stärker instrumentierten bezw. lebhafteren Stellen verdeckte ihn das Orchester ganz, sodaß man der Verwunderung darüber Ausdruck geben muß, daß er nur einen so dünnen Ton Eee konnte. Sein Vortrag und seine Auffassung zeugten indessen von musikalischem Empfinden. Der Mittelteil der Vortragstolge war dem bekannten Berliner Komponisten Paul⸗ Ertel gewidmet, der am heutigen Tage (22. Januar) seinen 50. Geburtstag begeht. Als Vorfeier des Tages brachte das Orchester das stark auf dramatische Schlagkraft gestellte und in harmonischer Beziehung außerordentlich kühne Probleme aufrollende Vorspfel zur Oper „Gudrun“ und die groß⸗ angelegte symphonische Dichtung „Hero und Leander“, deren einzelne Unterabteilungen, der großartig gesteigerte Sonnen⸗ aufgang auf dem Meere, die teils zart, teils glutvoll empfundene „Liebesfeier“, der das Orchester bis zur höchsten Leistungsfähigkeit auf⸗ peitschende „Seesturm“ und der stimmungsvolle Schluß („Tod und Erlösung“) Ertel wieder als Meister in der Behandlung des modernen Orchestersatzes auswiesen und beim Publikum starken Beifall erweckten. Das Blüthnerorchester zeigte sich allen Anforderungen durchaus gewachsen und erfreute durchweg durch gediegene Ausführung der schwierigen Werke.
Im 4. Großen Symphoniekonzert des Blüthner⸗ orchesters unter Siegmund von Hauseggers Leitung, am Montag im Blüthnersfaal, stand außer der IV. (Romantischen) Symphonie in Es⸗Dur von Bruckner noch Karl Maria von Webers Ouvertüre zu „Oberon“ auf dem Programm, außerdem spielte die mitwirkende Ptanistin Frieda Kwast⸗Hodapp das Konzert in D⸗Moll mit Orchester von Beethoven. Wohl selten haben sich Konzerte so von selbst empfohlen wie diese Hauseggerschen, sie sind ein Faktor im Berliner Musikleben geworden, und es ist geradezu erstaunlich, welch günstigen Ei fluß der geniale Stabführer auf das Orchester ausübt. Von der Oberon⸗Ouvertüre ging ein strahlender Glanz aus; klar und scharf gezeichnet trat auch das sonst Unscheinbare hervor, und warme Empfindung beseette das Ganze. Und nun ers⸗ die „Romantische“ von Bruckaer. Wohl selten ist ihr thematisch überreicher, musikalisch schier unerschöpflicher Gehalt so fließend und durchsichtig gestaltet worden wie hier. Wie ein großer, monu⸗ mentaler Bogen überspannte die vier Sätze zwingende Ein⸗ heitlichkeit. Wer Bruckners gewaltige Darstellungs⸗ und Themen⸗ kunst kennt, stand hier wie vor einem Wunder, vor einem stolzen Bau mit vielen feinen Einzelheiten. Hausegger, der übrigens das Werk ohne Partitur dirigierte, hat mit seiner Wiedergabe ein Meister⸗ stück volbbracht. Donnernder Beifall lohnte diese reife Arbeit. Ein gleichwertiger Genuß war die Leistung der Pianistin Frieda Kwast⸗ Hodapp, die mit dem Beethovenschen D⸗Moll⸗Konzert sich von neuem einen Platz unter den bedeutendsten ihres Faches sicherte. — An demselben Abend wurde in der Philharmonie Robert Schu⸗ manns stark veraltetes Chorwerk „Das Paradies und die Peri“ durch den Akademischen Chor unter der Leitung von John Petersen aufgeführt. Die Aufführung war auch nicht eben
allzu einförmig floß die an und für sich schon an Gegen⸗ sätzen arme Musik dahin. Die Neigung des Dhigenten für gedehnte Zeitmaße, die auch dem Vorwärtsdrängen der nach dramaä⸗ tischer Gestaltung verlangenden Solisten nicht nachgab, ließ die Schwäͤchen des in unseren Konzertsälen nur noch sehr selten erscheinenden Werks noch fühlbarer werden. Am besten traten noch die rein lorischen Schönheiten einiger Chöre in die Erscheinung, wie z. B. am Schluß des zweiten Teils und in dem das ganze Werk krönenden Jubelgesang. Der Akademische Chor sang wenigstens recht sauber, aber ohne jede feinere Abstufung des Klanges. Die dereinst von Lilli Lehmann glanzvoll gesungene Partie der Peri war der bekannten Sopranistin Anna Kämpfert anvertraut, die sie mit warmer Stimme und gutem Können durchführte. Die Altsoli sang Maria Philippi mit wohlklingender Altstimme und warmer Empfindung. Ziemlich kühl und gleichgültig führten I die He Wilhelm Grüning (Tenor) und van Eweyk (Baß) ihre
ufgaben durch. Der Beifall war recht herzlich wenn auch nicht überschwenglich. .
In dem Saale der Singakademie konzertierte am Dienstag nach längerer Pause der Pianist Bruno Hinze⸗Reinhold, der in Gemeinschaft mit seiner ihm künstlerisch ebenbürtigen Gattin Anna Hinze⸗Reinhold zunächst die Orgel⸗Passacaglia in C⸗Moll von Bach, für zwei Klaviere von Hermann Keller gesetzt, vortrug. Allein spielte er ferner Werke von Mozart, Schubert, Liszt sowie fünf ihm selbst zugeeignete Klavierstücke (Op. 93) von Hugo Kaun. Neues wäre über sein Klavierspiel nicht zu sagen, wenn er nicht mit den letztgenannten Tonstücken: Ballade, Walzer, Quelle im Walde, Berceuse und Intermezzo, für den Komponisten ein ganz besonderes Wort gesprochen hätte. Kaun, der mit seiner Musik stets fesselt, hat in diesen Meisterstücken feinster musikalischer Kleinmalerei Kunstwerke geschaffen, die wohl zu den besten neuzeitlichen Arbeiten gerechnet werden können. Anderer⸗ seits hätte aber ihr Schöpfer sie kaum einem Würdigeren zueignen können als dem der ihnen einen vollen Erfolg ver⸗ schaffte. Komponist und Ausführender konnten denn auch den ver⸗ dienten Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft entgegennehmen. Einen Beethoven⸗Schubert⸗Abend veranstaltete, gleichfalls am Diens⸗ tag, im Beethovensaal ein anderes Künstlerehepaar Therese und Artur Schnabel. Letzterer spielte zwei Sonaten von Beethoven (F⸗Moll Op. 57 und C⸗Dur Op. 2 Nr. 3) und riß durch seine künstlerischen Eigenschaften, besonders seine hervorragende Technik sowie sein feines musikalisches Empfinden die zahlreich erschienene Zuhörer⸗ schaft mit sich fort. Unter den zwölf Liedern von Franz Schubert, die die geschätzte Sängerin mit schöner Stimme, aber diesmal mit einer gewissen Einförmigkeit in der Art des Vortrages zur Geltung brachte, gefielen am meisten „Gott im Frühling“, „Liebe schwärmt auf allen Wegen“ und „das Kind im Grünen“, während für die Wiedergabe des „Erlkönigs“ die dramatischen Eigenschaften der Vor⸗ tragenden nicht überall ausreichend schienen. Auch eine etwas sorgfältigere Textaussprache wäre hier und da geboten gewesen. Das Publikum spendete reichen Beifall, in den sich die Sängerin und ihr Gatte teilen durften. Der um dieselbe Zeit im Bechsteinsaal gegebene zweite Trioabend der Herren Max Fiedler (Klavier), Leop old Premyslav (Violine) und Eugenie Stoltz⸗Premyslav (Cello) brachte in interessanter Reihenfolge das B⸗Dur⸗Trio (Op. 99) von Schubert, die Sonate in A⸗Dur (Op. 69) für Klavier und Cello von Beethoven und das C Dur⸗Trio (Op. 87) von Brahms. Der Klavierpartner wahrte in dem große Technik und Konzentration erfordernden Schubertschen Trio eine dankenswerte Zurückhaltung, um nicht die von zarter Hand belebte Cellostimme zu schädigen. Dies zeigte sich beim Andante in besonders wohltuender Weise in dem in „himmlischer Länge“ dahin⸗ gleitenden edlen Zwiegesang der beiden Streichstimmen. Die Cello⸗ sonate spielte Frau Stoltz⸗Premyslav mit ausgeglichener Technik und viel Wärme, wenn auch die dazu erforderliche männliche Kraft und Herbheit mangelten. Besonders reichen Beifall verdienten sich die Ausführenden mit der wohlgelungenen Wiedergabe des alle Register erklingen lassenden Brahmsschen Trios, in dem sich die drei Stimmen oft wie im wilden Zigeunertanz suchten und fanden und doch stets fein abgeklärt erklangen.
Mannigfaltiges. Berlin, 22. Januar 1915.
Gestern vormittag fand die Trauerfeier für den ehemaligen hanseatischen Gesandten Dr. Kluegmann in der Wohnung des Verstorbenen statt. Seine Majestät der Kaiser und König hatte „W. T. B.“ zufolge den stellvertretenden Kriegsminister von Wandel als Vertreter entsandt. Als Vertreter Ihrer Majestät der Katserin und Königin war der Kabinettsrat Freiherr von Spitzemberg er⸗ schienen. Im Namen des Reichskanzlers legte der Geheime Ober⸗ regterungsrat von Eichmann einen Kranz nieder. Auch die Mini⸗ sterien, der Bundesrat und das Reichstagspräsidium waren bei der Feier vertreten. Eingeleitet wurde diese von dem Domchor unter Leitung des Professors Rüdel mit dem Requiem Aeternam. Die Gedächtnisrede hielt der Pastor Kobelt. Im Anschluß an die Trauer⸗ feier erfolgte die Ueberführung der Leiche nach Lübeck, wo heute die Beisetzung erfolgen soll.
Die Berliner Frauenortsgruppe des Vereins für das
dazu angetan, für diese Tondichtung neue Freunde zu werben, denn
Deutschtum im Ausland veranstaltet am Montag, den 25. Januar,
Abends 6 Uhr, im Hotel Bellevue am Potsdamer Platz einen Tee⸗ abend, dessen Ertrag für die vielfach bittere Not leidenden aus Feindesland vertriebenen Deutschen bestimmt ist. Neben musskalischen Darbietungen wird der Generalsekretär des Vereins Herr A. Geiser unter dem Titel „Kriegswinter an der österreichischen Adria“ von seinen kürzlich gewonnenen Reiseeindrücken im österreichischen Küstenland erzählen. Freunde der vaterländischen Arbeit des Vereins, Damen wie Herren, sind eingeladen. Der Preis beträgt einschließlich Tee und Backwerk 2 ℳ. Karten sind am Eingang zu haben. 88
„Die Vogesen und ihre Kampfstätten“, der neue beifällig auf⸗ genommene Vortrag der „Urania, der nicht nur die Schönheiten der Vogesen an der Hand zahlreicher Bilder schildert, sondern auch ein anschauliches Bild der dortigen Schlachtselder und Kämpfe gibt, wird morgen sowie am Sonntag und Montag im Wissenschaftlichen Theater der „Urania“ wiederholt. — Am Sonnabend, Abends 8 Uhr, wird der Professor Dr. Schwahn im Hörsaal einen Vortrag
über „Erdbeben“ halten.
Nebelschüsse. An den Küsten der Nordsee, in Holland, ver⸗ nimmt man zuweilen, namentlich bei Nebel, donnerähnliche Geräusche, die an Kanonenschüsse erinnern und die deshalb auch als Schüsse be⸗ zeichnet werden, und zwar wegen ihres Auftretens bei Nebel als Nebel⸗ schüsse. Ihre Ursache ist in dieser Gegend noch nicht ganz sicher fest⸗ gestellt worden. Man sollte meinen, daß der Nebel dabei keine andere Rolle spielt, als daß er den Menschen, dem er jede Fernsicht nimmt, veranlaßt, über jedes Geräusch, das ihn sonst vielleicht garnicht in Verwunderung setzen würde, seine Einbildungskraft anzustrengen und ihm eine besondere Deutung zu geben. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß bei gewissen Zuständen der Atmosphäre der Schall ganz eigene Launen zeigt. Ein klassisches Beispiel dafür bildet das große Salut⸗ schießen beim Regierungsjubiläum der Königin Viktoria von England im Jahre 1897 auf der Reede von Spithead. Der Schall der vielen von den Kriegsschiffen gelösten Kanonenschüsse verbreitete sich damals in einer ganz sonderbaren und in einzelnen Fällen unerklärlichen Weise über Südengland. Auffällig war dabei unter anderm auch die große Entfernung, bis zu der das Schießen deutlich gehört werden konnte. Ob der Nebel dabei mitgewirkt hat, bleibt ungewiß. In der Hauptsache wird man wohl eine eigentümliche Verteilung von Luftströmungen dafür verantwortlich zu machen haben. Es gibt aber noch eine andere Art von falschem Kanonendonner, dessen Deutung keinem Zweifel unterliegt. Er ist namentlich in dem ungeheuren Mündungs⸗ gebiet der beiden indischen Riesenströme, Ganges und Brahmaputra, bekannt und hat nach einer dort g cgenes Stadt die Bezeichnung „Kanonenschüsse von Barisal“ erhalten. Diese Schallerscheinungen rühren von einstürzenden Schlammbänken her, die durch die Arbeit des strömenden Wassers dort immer aufs neue unterwaschen und zu Fall gebracht werden. Man kann sich vorstellen, daß auch diese Er⸗ scheinungen bei Nebel von einem Geheimnis umgeben werden, das sie bei hellem Tage nicht haben würden. An der Mündung des Po wurden während des türkisch⸗italienischen Krieges die Bewohner der Kästen eines Nachts durch heftigen Kanonendonner aus dem Schlaf ge⸗ schreckt und verbreiteten alsbald die Nachricht von einer großen Seeschlacht, von der natürlich bei dem damaligen Zustand der türkischen Flotte gar keine Rede sein konnte. Da der Po zu den schlammreichsten Strömen der Erde gehört und sein Mündungsgebiet große Aehnlich⸗ keit mit dem indischen Küstengebiet am Ganges und Brahmaputra besitzt, ist es sehr wahrscheinlich, daß diese Kanonade im Adriatischen Meer, wenn ihr überhaupt eine tatsächliche Beobachtung zugrunde lag, auch auf das Zusammenbrechen von Schlammbänken zurück⸗ zuführen war. Auch für die holländische Küste sollte man übrigens die gleiche Ecklärung jener Nebelschüsse für das Wahrscheinlichste halten. Vor einigen Jahren, im August 1907, ist Aehnliches auch aus Australien berichtet worden. Etwa 100 km von der Küste entfernt wurde in später Abendstunde bei völlig klarem Wetter ein dumpfes Dröhnen gehört, das plötzlich eintrat, mehrere Sekunden dauerte und allmählich an Stärke zu⸗ und wieder abnahm. Die Erscheinung war so auffällig, daß sich jeder der An⸗ wesenden im Augenblick nach der Richtung des Schalles umblickte, wo auch nicht das geringste Anzeichen von Gewitterwolken zu sehen war. Einige hielten es für das Geräusch einer über harten Boden galoppierenden Viehherde, andere für den Schall eines entfernten Vulkanausbruches. Aehnliche unerklärliche Geräusche sollen auch in andern Gegenden Westaustraliens gehört worden sein, und auch Ein⸗ sssorehe sprechen dort gelegentlich davon, daß „ein Berg inge⸗
ürzt sei“. 24 8
Rom, 21. Januar. (W. T. B.) Zahlreiche Einwohner haben heute nachmittag um 1 Uhr 30 Minuten einen leichten Erdstoß wahrgenommen. In der Tat verzeichneten im geodynamischen In⸗ stitut die Erdbebenmesser um 1 Uhr 30 Minuten einen ziemlich starken Erdstoß Man schätzt die Zahl der aus den vom Erdbeben heim⸗ gesuchten Gegenden hierhergekommenen Flüchtlinge auf achttausend Personen. Alle werden sorgfältig in ein Verzeichnis eingetragen. Die An⸗ kunft von Verletzten und Flüchtlingen dauert an — Aus Avpezzano wird berichtet, daß dort ebenfalls um 1 Uhr 30 Minuten Nachmittags ein Erdstoß wahrgenommen wurde. Einige Mauern stürzten ein. Später wurden aus den Trümmern, die noch vom letzten Erdbeben herrühren, zwei Frauen und ein Kind geborgen, die sich bei guter Gesundheit befunden und unverletzt waren.
U 8.
Sonntag und Montag: Die deutschen
Lessingtheater. Sonnabend, Abends
Theater des Westens. (Station:
Trianontheater. (Georgenftr., nahe
Königliche Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 22. Abonnementsvorstellung. WVioletta. (La Travrviata.) Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi. Text von Piave. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 23. Abonnementsvor⸗ stellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in vier Aufzügen von Karl Niemann. Regie: Herr Regisseur Eggeling. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 23. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Ein Maskenball. Oper in drei Akten. Musik von Giuseppe Verdi. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 24. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Dienst⸗ und Freiplätze sowie die ständigen Reservate in der Galerie sind aufgehoben. Richard Strauß⸗ Woche unter persönlicher Leitung des Kom⸗ ponisten. 4. Abend: Ariadne auf Naxos. Oper in einem Aufzuge von Hugo von Hof⸗ mannsthal. Musik von Richard Strauß. Zu spielen nach dem „Bürger als Edel⸗ mann“ des Molièsre. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Rappelkopf (Alpenkönig und Men⸗ schenfeind).
Sonntag und Montag: Rappelkopf (Alpenkönig und Menschenfeind).
Kammerspiele. 8 Uhr:
Kleinstädter.
Berliner Theater. Sonnab., Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Peterchens Mondfahrt. Abends 8 Uhr: Extrablätter! Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. Musik von Walter Kollo und Wtlly Bredschneider.
Sonntag und folgende Tage: Extra⸗ blätter!
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.
Theater in der Königgrätzer
Strafie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Rausch. Schauspiel in vier Akten von August Strindberg. Uebersetzt von Emil Schering.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die fünf Frankfurter. — Abends 7 ½ Uhr: Herodes und Mariamne. 6.
Montag: Königin Christine.
RKomödienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Biedermeier. Lustspiel in drei Akten von Leo Walther Stein.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kammer⸗ musik. — Abends: Biedermeier.
und folgende Tage: Bieder⸗ meier.
Deutsches Künstlertheater (Nürn⸗
8 Uhr: Jugendfreunde.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liliom. — Abends: Peer Gynt.
Montag: Jugendfreunde.
Theater an der Weidendammer
Brücke. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Verlorene Ehre. Schauspiel in 3 Auf⸗ zügen von Bohrmann Riegen.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Ver⸗ lorene Ehre. — Abends: Zum ersten Male: Die schöne Marlene.
Schillertheater. 0. (Wallner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Husarensieber. Lustspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek.
Sonntag: Husarensieber.
Montag: Husarenfieber.
Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix. Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Uriel Arosta. — Abends: Der Störeufried. Montag: Nora.
Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 — 37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Zigeunerbaron. Operette in drei Akten von Johann
bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Strauß
Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr:
2 Luther.
uß. Sonntag, Nachmittnas 3 Ubr: Waffenschmied. — Abends: Sberon.
Montag: Undine. 8 8 1““ 8 “
Der Mü
Pologischer Garten. Kantstraße 12.) onnabend, Nachmittags 4 Uhr: Vater zieht ins Feld! — Abends 8 Uhr: Waldmeister. Ovperette in 3 Akten von Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleaus. — Abends: Waldmeister. Montag: Polenblut.
Theater am Nollendorsplatz. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo..
Sonntag und folgende Tage: Immer feste druff!
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Verschwender.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)
Sonnabend, Abends 8 ¼ Uhr: Das Leut⸗ nantsmündel.
Sonntag und folgende Tage: Das Leutnantsmündel.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Dorf und Stadt. “
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kam’'rad Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge⸗ sangstexte von Alfred Schönfeld.
Sonntag und folgende Tage: Kam’'rad
nue.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel.
Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Liebesnest. b a
Sonntag und folgende Tage: Liebesnest.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Waise aus Lowood.
Konzerte.
Philharmonie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kunstabend der Vereini⸗
gung deutscher Bühnenangehöriger
„Künstlerheim“.
Familiennachrichten.
Geboren: Elisabeth von der Decken, Blücher (Angermünde).
Gestorben: Wechmar (Obernigk, Schles.).
geb. von
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der G (Koye)
in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32,
Fünf Beilagen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 6), sowie die 335. und 836. Ausgabe
der Deutschen Voclustlisten.
Ein Sohn: Der verw. Fr.
Margarethe Freiin von
glach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen G
erden.
Stadt Soerabava 24 (23),
und in 1 Gem. 4.
sundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
Nr. 3 vom 20. Januar 1915.)
TLürkei. In Bagdad sind in der Zeit vom 20. Dezember z. bis 2. Januar 11 Erkrankungen mit 8. Todesfällen festgestellt
Persien. Schirin wurde am 19. Dezember v. J. krankung festgeste b
Hünederlünbisch Indien. Vom 16, bis 29. Dezember v. J. den folgende Erkrankungen (und Todesfälle) gemeldet: aus dem arte Malang 366 (319), aus Toeloengagoeng 8. 8 diri 36 (31), Paree 25 (24), Bangil 9 (6), Berbek 6 (5), aus dem belgen 8* S Jaus Magetan und Poerworedjo je — (1), aus Madioen 1e.) Außerdem wurden für den vorigen Zeitraum nachträglich noch Frkrankungen (und 33 Todesfälle) mitgeteilt, und zwar aus Ma⸗ ng 38 (30), aus Lamongan — (2) und aus Sidoardjo — (1).
Cholera.
Deutsches Reich. In der Woche vom 10. bis 16. Januar Cholerafälle unter der Zivilbevölkerung des Deutschen Reichs üt festgestellt worden. Dagegen sind solche Fälle wiederum aus igen Kriegsgefangenenlagern gemeldet worden. Hesterreich⸗Ungarn. In der Woche vom 27. Dezember bis 2. Januar wurden in Oesterreich 78 Erkrankungen 8 13 Todesfälle) festgestellt, und zwar in Niederöster⸗ ch in 2 Gem. 4 (—), in Steiermark in 3 Gem.
in Krain in 2 Gem. 3 (2), in Böhmen in 1 Gem.
in Mähren in 4 Gem. 12 (3), in Schlesien in Hem. 33 (5), in Galizien in 2 Gem. 21 89 davon in rakau 20 —. Von den 78 (13) neuen Erkrankungen (und Todes⸗ n) entfielen 66 (10) auf Personen, die vom nördlichen oder süd⸗ ben Kriegsschauplatz eingetroffen waren. Außerdem betrafen solche litärpersonen 13 noch nachträglich zur Anzeige gelangte Erkrankungen, zwar in Mähren in 1 Gem. 1, in Schlesien in Troppau
In Ungarn wurden vom 21. bis 27. Dezember v. J. 106 Er⸗ riungen (und 39*) Todesfälle) gemeldet, davon in den Komitaten ücs Bodrog in 11 Gem. 17 (3), Csongrad, Eßtergom und zmör in je 1 Gem. je 1 (—), Heves in 1 Gem. 3 ( zabolcs in 1 Gem. 1 (1), Turocz in 3 Gem. 16 (11), ferner in Städten Budapest 6 (1), Debreczen 1 (—), Miskolcz 10 „‚Nagyvarad 3 (2), Pecs 1 (1), Szeged 1 (—), Ujvidek 43 Zombor 1 (1). Von den 106 (39) neuen Erkrankungen (und tesfällen) betrafen 65 (25) Personen, die vom südlichen Kriegsschau⸗ zeingetroffen waren.
In Kroatien⸗Slavonien wurden in der Zeit vom 1. Sep⸗ aber bis 27. Dezember v. J. 220 Erkrankungen (und 94 Todes⸗ le) angezeigt, davon entfielen auf die Städte Agram 1 (—) und emlin 7 (4), auf die Komitate Syrmien in 7 Gem. 211 (90) b Agram in 1 Gem. 1 (—). Von den Erkrankungen (und Todes⸗ slen) betrafen 214 (90) Militärpersonen.
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 10. bis 16. Januar gten 11 Erkrankungen festgestellt, davon 1 in Tilsit (Reg.⸗Bez. nnen) bei einem Armierungsarbeiter, 3 in Tuchel (Reg.⸗Bez. nenwerder) bei Kriegsgefangenen, 1 in Hammerstein (Kreis tlochau, Reg.⸗Bez. Marienwerder) bei einem Kriegsgefangenen, in Kempen (Reg.⸗Bez. Posen) bei einem aus dem Ausland ein⸗ voffkenen deutschen Soldaten, 1 in Kolmar i. P. (Reg.⸗Bez. omberg), 2 in Altona (Reg.⸗Bez. Schleswig), 1 in Ohrdruf achsen⸗Coburg⸗Gotha) bei einem französischen Kriegsgefangenen
1 in Hamburg.
DHesterreich. Von Ende Oktober bis 31. Dezember v. J. den in Wien 97 Erkrankungen gemeldet, davon 7 bei Militär⸗ sonen. Im übrigen österreichischen Staatsgebiete wurden der Zeit vom 1. November bis 31. Dezember v. J. 92 Pocken⸗ s ermittelt, und zwar in Niederösterreich in 2 Gem. 3, in berösterreich in 1 Gem. 7 (bei Kriegsgefangenen), in Steier⸗ ark in 1 Gem. 1, in Tirol in 1 Gem. 2, in Böhmen in Gem. 13, in Mähren in 11 Gem. 34, in Schlesien in Hem. 16, in Galizien in 2 Gem. 16 — davon in Krakau 15 —. h den 92 Erkrankungen betrafen 50 Zivil⸗ und 42 Militärpersonen.
Fleckfieber.
Deutsches Reich. In der Woche vom 10. bis 16. Januar d 3 Fälle von Fleckfieber gemeldet worden, und zwar je 1 in rlin bei einem vom östlichen Kriegsschauplatz eingetroffenen daten, in Brandenburg (Reg.⸗Bez. Potsdam) bei einem Land⸗ mmann und in Lübeck bei einem aus dem russischen Weichsel⸗ biet angelangten Soldaten. Außerdem sind Fleckfieberfälle festgestellt worden unter russischen iegsgefangenen in den Regterungsbezirken Potsdam, ankfurt, Stettin, Bromberg und Erfurt in den dort ein⸗ schteten Gefangenenlagern.
Oesterreich. Seit Kriegsbeginn bis Ende Dezember v. J. sind Desterreich 279 Erkrankungen an Fleckfieber aufgetreten, und zwar Niederösterreich in Wien 4, in Oberösterreich in hem. 12, in Salzburg in 1 Gem. 2, in Steiermark in Gem. 243, in Kärnten in 1 Gem. 11, in Böhmen in Gem. 1, in Schlesien in 2 Gem. je 1, in Galizien in Gem. 4. Vom 1. bis 9. Januar wurden 261 Erkrankungen er⸗ ttelt, davon in Oberösterreich in 2 Gem. 13, in Steiermark Gem. 212, in Kärnten in 1 Gem. 17, in Triest 9, in öhmen in 3 Gem. 7, in Schlesien in 1 Gem. 2 und in almatien in 1 Gem. 8
Genickstarre.
Preußen. In der Woche vom 3. bis 9. Januar sind 6 Er⸗ intungen (und 2 Todesfälle) in folgenden Regierungs⸗ nirken sund Kreisen)] gemeldet worden: Reg.⸗Bez. Breslau 1 (1) teslau Stadt]z, Düsseldorf 1 (Essen Land], Königsberg 2 degerg Stadtl, Magdeburg 1 (1) (Wanzlebenj, Schleswig! el Stadt.
Aus der Vorwoche sind nachträglich 2. Erkrankungen (und desfälle) in folgenden Regierungsbezirken lund Kreisen] ge⸗ det worden: Reg.⸗Bez. Arnsberg 1 (1) [Bochum Land], tettin 1 (1) [Demminj.
(Schwetz. Vom 27. Dezember v. J. bis 2. Januar im Kanton blothurn 1 Erkrankung.
Spinale Kinderlähmung. Preußen. In der Woche vom 3. bis 9. Januar sind 2 Er⸗ ntungen in folgenden Regierungsbezirken lund Kreisen! ge⸗ ei gerden⸗ Reg.⸗Bez. Hildesheim 1 [Northeim], Schleswigl el S a 3 Schweiz. Vom 27. Dezember v. J. bis 2. Januar in ldt Zürich 1 Erkrankung.
1
der
ußischen Staatsanzeiger.
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Preußen. In der Woche vom“ 3. bis 9. Januar sind 36 Er⸗ krankungen (und 13 Todesfälle) in folgenden Regierungs⸗ bezirken sund Kreisen] gemeldet worden: Reg.⸗Bez. Bresl au 4 [Breslau Stadt 1, Glatz 3], Allenstein 1 (2) [Ortelsburg], Bromberg 1 Hohensalza], Danzig 3 ‚Marienburg 1, Neu⸗ stadt 2), Düsseldorf 3 (1) [Kleve, Elberfeld je 1, Solingen Land 1 (1)), Gumbinnen — (I) (FInsterburg Land), Königsberg 2 [Königsberg Stadt), Liegnitz 3 [(Sagan]z, Potsdam 3 [Ober⸗ barnim], Schleswig 1 [Kiel Stadt], Stettin 4 (Stettin], Trier 10 (9), [Saarbrücken Stadt 9 (8), Trier Stadt 1 (1)) ¼ Wies⸗ baden 1 Unterwesterwald]. 8
Aus der Vorwoche sind nachträglich 3 Erkrankungen (und 2 Todesfälle) in folgenden Reseh abesef en lund Kreisen] gemeldet worden: Reg.⸗Bez. Arnsberg — (2) [Hagen Stadt, Hörde Land je 1]I, Düsseldorf 1 [Düsseldorf Stadt]l, Stettin 2 [Naugard, Stargard je 1].
Oesterreich. In der Woche vom 13. bis 19. Dezember v. J. wurden 853 Erkrankungen (und 21 Todesfälle) gemeldet, und zwar in Niederösterreich 31 (1), Oberösterreich 47 (1), Salz⸗ burg 1 (—), Steiermark 14 (1), Kärnten 1 (—), Krain 1 (2), Küstenland 3 (—), Tirol und Vorarlberg 2 (—), Böhmen 113 (5), Mähren 602 (9), Schlesien 33 (2), Dalmatien 5 (—). Darunter befanden sich auch solche von Milttärpersonen in nicht näher angegebener Anzahl. Aus Galizien und der Bukowina sind keine vollständigen Wochenausweise eingegangen.
1 Verschiedene Krankheiten
Deriseees.
in der Woche vom 3. bis 9. Januar 1915 (für die deutschen Orte).
Pocken: Prag und Vororte 1, Wien 10 Todesfälle; Prag und Vororte, Stockholm je 1, Wien 40 Erkrankungen; Fleckfieber: Wien 1 Todesfall und 2 Erkrankungen; Bißverletzungen durch tollwutverdächtige Tiere: Reg.⸗Bez. Oppeln 1 Erkrankung; Influenza: Berlin 15, Braunschweig 2, Kopenhagen 1, Prag und Vororte Stockholm 9, en 1. Todes⸗ fälle; Nürnberg 136, Kopenhagen 261, Stockholm 157 Erkrankungen. Spinale Kinderlähmung: Kopenhagen 1 Er⸗ krankung. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen ist an Schar lach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 %) gestorben in Buer, Recklinghausen Land, Tilsit — Er⸗ krankungen wurden angezeigt im Landespolizeibezirk Berlin 100 )Stadt Berlin 63), in den Reg⸗Bezirken Arnsberg 124, Düsseldorf 160, Königsberg 188, in Stuttgart 28, Hamburg 35, Kopenhagen 40, Prag und Vororten 33, Wien 104; an Diphtherie und Krupp (1895/1904: 1,62 %) gestorben in Herne Er⸗ krankungen sind angezeigt im Landespolizeibezirk Berlin 212 [Stadt Berlin 119], in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 125, Düsseldorf, Magde⸗ burg je 145, Potsdam 107, in Augsburg 41, Stuttgart 36, Ham⸗ burg 104, Prag und Vororten 37, Stockholm 34, Wien 86; an Typhus (1895/1904: 0,46 %) gestorben in Neuß, Wanne — Er⸗ krankungen wurden gemeldet in den Reg.⸗Bezirken Danzig 96, Düssel⸗ dorf 50, Gumbinnen 60, Hildesheim49, Königsberg 40, Oppeln 30, Trier 51, in Prag und Vororten 23, in Wien 42. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet an: Masern und Röteln in Nürnberg 72, Hamburg 100, Kopenhagen 39, Prag und Vororten 81; Keuchhusten in Hamburg 29.
Im Monat Noyember 1914 (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle — außer den in den fortlaufenden wöchent⸗ lichen Mitteilungen verzeichneten Fällen von Cholera, Pest und Gelb⸗ fieber — gemeldet worden: Pocken: Albacete *¹), Avtla ¹), Huesca ¹), Jaén ¹), Lerida¹) Pamplona ¹), Sevilla ¹), Valladolid ¹), Zaragoza ¹) je 1, Alicante ¹), Cordoba ¹) je 2, Palma de Mallorca ¹) 8, Barcelona 59, Burgos ¹) 5, Madrid 17, Murcia¹); Milzbrand: Bukarest 1; Influenza: Berlin 13, Breslau 6, Halle, Ingolstadt, Arnheim ²), Delft²) Emmen²), Genua, Mailand, Buffalo je 1, New York 2, Badajoz¹) Malaga je 5, Barcelona 21, Madrid 27, Valencia 9, Valladolid ) 8, 18 spanische Städte¹) 1—4; Genickstarre: New York 20.
Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkert an einzelnen Krankheiten im Vergleich mit der Gesamtsterblich⸗ keit besonders groß, nämlich höher als ein Zehntel: an Scharlach (1895/1904 erlagen diesem 1,04 von je 100 in sämtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in Horst a. Emscher, Königs⸗ hütte, Schwientochlowitz, Zabrze; an Masern und Röteln (1895/1904: 1,10 % in allen deutschen Orten): in Bocholt, Dud⸗ weiler, Hagen, Lissa; an Diphtherie und Krupp (1895/1904: 1,62 % in allen deutschen Orten): in Berlin⸗Pankow, Bottrop, Lüdenscheid, Magdeburg, Neuwied, Wittenberge, Ludwigsburg; an Typhus (1895 1904: 0,46 % in allen deutschen Orten): in Wittenderg. Mehr als ein Fünftel aller Ge⸗ storbenen ist ferner nachstehenden Krantheiten erlegen: der Tuber⸗ kulose (1895/1904 starben an Lungenschwindsucht 10,84 % in allen deutschen Orten): in Berlin⸗Weißensee, M⸗Gladbach⸗Land, Höhscheid, Neustadt i. Ob.⸗Schles., Lahr, Brünn, Bukarest, Inns⸗ bruck, Linz; den Krankheiten der Atmungsorgane (1895/1904 starben an akuten Erkrankungen der Atmungs⸗ organe 12,73 %̃ in allen deutschen Orten) in Bergisch Gladbach, Berlin⸗ Tegel, Bocholt, Bogutschütz, Burg, Cassel, Gelsenkirchen, Godesberg, Gütersloh, Hamborn, Hameln, Homberg a. Rh., Kray Langenbielau, Langerfeld, Luckenwalde, Merseburg, Ratibor, Rotthausen, Saar⸗ brücken, Salzwedel, Velbert, Wattenscheid, Weitmar, Werne, Lörrach, Rüstringen, Barcelona, Genua, Madrid, Malaga, Valencia; dem Magen⸗ und Darmkatarrh, Brechdurchfall (1895/1904 starben an akuten Darmkrankheiten 13,19 % in allen deutschen Orten): in Kray, Lipine, Freising, Straubing, Helmstedt, Bukarest.
Von 383 deutschen Orten hatten 6 im Berichtsmonat eine verhältnismäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein⸗ wohner und aufs Jahr berechnet): Güstrow 36,6 (1895/1904: 19 4), Küstrin 38,3 (1895/1904: 18,9), Zerbst 39,0 (1895/1904: 20,2), Neuruppin 39,7 (1896/1905: 27,8), Gießen 40,4 (1895/1904: 21,0), Stargard 41,7 (1895/1904: 19,7). Im Vormonat betrug das Sterblichkeitsmaximum 40,1 %. — Die Säuglingssterbli keit war in 2 Orten beträchtlich, d. h. höher als ein Drittel aller e in: Freising 375 (Gesamtsterblichkeit 19,9), Zoppot 480 (28,8).
Die Hesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats geringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr be⸗ rechnet) in 223 Orten. Unter 70 % blieb sie in: Höhscheid 6,6 (1905/1909: 11,4), Wald 6,3 (1896/1905: 14,2), Berlin.Friedenau 6,0 (1895/1904: 10,6), Berlin⸗Treptow 4,3 (1895/1904: 17,9). — Die Säuglingssterblichkeit betrug in 110 Orten weniger
als ein Zehntel der Lebendgeboreneu. Unter einem Siebentel der⸗ selben blieb sie außerdem in 131, unter einem Fünftel in 88 Orten.
Eine höhere Sterblichkeit als 35,0 % hatten 6 Orte gegen 2, eine geringere als 15,0 % 223 gegen 169 im Monat Oktober. Mehr Säuglinge als 333,3 auf 1000 Lebendgeborene starben in 2 Orten gegen 6, weniger als 200,0 in 329 gegen 206 im Vormonate. Im ganzen scheint sich demnach der Gesundheitszustand unter den Säuglingen seit dem Vormonate gebessert zu haben. Von einem Urteil bezüglich der Gesamtsterblichkeit wird im Hinblick auf den Einfluß des Krieges wieder abgesehen. “ “
¹) Februar 1914. — ²) September 191
2 97
4 “
Nachweisung von Viehfeuchen im Deutschen Reiche am 15. Januar 1915.
Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im e n vhüen erichen Gesundheitsamte.) 8 ꝛc. Bezirke)
Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts⸗ in bn Rotz, Maul⸗ und Klauenseuche, e⸗ des Rindviehs, “ der Schafe, Beschal seuche der Pferde oder Schweineseuche und Schweinepest am Berichtstage herrschten. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte umfassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdachts ge⸗ sperrten Gehöfte, in denen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen erklärt werden konnt
Rotz.
Preußen. Reg.⸗Bez. Königsberg: Königsberg i. Pr. 1 Gem., 3 Geh., Feaffechurg 1, 1, Friedland 1, 1 (davon neu 1 Gem., 1 Geh.). Reg.⸗Bez. Gumbinnen: Ragnit 1, Insterburg 1, 1. Reg⸗Bez. Danzig: Marienburg 1, 1, Pr. Stargard 1, 1. Reg.⸗Bez. Marienwerder: Briesen 3, 3 (2, 2), Schlochau 1, 1, Thorn 1, 1 (1, 1). Stadtkreis Berlin: 1, 5. Reg.⸗Bez. Potsdam: Charlottenburg Stadt 1, 3 (—, 1). Reg.⸗Bez Köslin: Rummelsburg 1, 1. Reg.⸗Bez. Bromberg: Wirsitz 1, 1, Hohensalza 4,4 (1, 1). Reg.⸗Bez. Breslau: Militsch 1, 1. Reg.⸗Bez. Oppeln: Lublinitz 1, 1, Kattowitz Stadt 1, 1, Kattowitz 1, 1. Reg.⸗Bez. Schleswig: Hadersleben 1, 1, Oldenburg 1, 1, Herzogtum Lauenburg 2, 2 (2, 2). Reg.⸗Bez. Minden: Herford 1, 1, Halle i. W 1, 1 (1, 1), Höxter 2, 2 (2, 2). Reg.⸗Bez. Cöln: Cöln Stadt 1, 1 (1, 1). Bayern. Reg.⸗Bez. Oberbayern: Erding 1, 1, 8 1 (1, 1). Sachsen. K.⸗H. Zwickau: Schwarzenberg 1. 49
Insgesamt: 29 Kreise, 36 Gemeinden, 44 Gehöfte; davon neu: 14 Gemeinden, 15 Gehöfte.
Lungenseuche. reußen. Reg.⸗Bez. Marienwerder: Thorn 1, 1. Pppockenseuche und Beschälseuche. Frei. 8 Maul⸗ und Klauenseuche, Schweineseuche Schweinepest. a. Regierungs⸗ usw. Bezirke.
8
8
über den
Maul⸗ und Klauenseuche
Schweineseuche und Schweinepest
davon neu
Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke sowie Bundesstaaten, die nicht in Regierungsbezirke geteilt sind b
davon neu
insgesamt
2.
2 Preußen. Königsberg.... 4 123/169 — Gumbinnen... 4 48 60 6 Allenstein 6 104/188] 11 Danzig 10 79 230 8 Marienwerder 15 203/413 13 Stadtkreis Berlin — — — — —
14 521 1209 111 358
Potsdam. bbbeööö““ 18 244 480 42 110 Stettin. 13 246 402 74 144 Köslin 13 129 240 40 84 Stralsund 6 64 74 24 30. 2 Posen 24 298 369 46 59 Bromberg 14 251 345 53 69 Breslau 23 318 664 68 186 Liegnitz 20 169 278 39 76 Oppeln 18 74 117 24 36 Magdeburg 15 416 13723 41 239 Merseburg 17 377 90 91 328 Erfurtü.. 8 34 113 12 30 Schleswig 20 335 991] 95 240 Hannover 10 47 92 10 37. Hildesheim 11 /107 243 15 72 Lüneburg 13/132 282 35/136 Stade 12 37 54 11] 16 Osnabrück 24 78 14 59 Aurich.. 22 22 Münster.. 122 18 44 Minden 35 56 2 16 Arnsberg.. 96 184 16 27 Cassel 48 147] 10] 40 Wiesbaden 25 54 2 9 Koblenz ö Düsseldorf 183,471 17125 Cöln 46 88 28 57 Trier 28 74 7 26 55 163 16 47 Sigmaringen I
Bayern. Oberbayern... Niederbayern E.. Oberpfalz Oberfranken. Mittelfranken.. Unterfranken Schwaben
Sachsen. Bautzen . 4 15 7 107 7/104 6 24 5 10
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Württemberg. Neckarkreis Schwarzwaldkreis... Jagstkreis... Donaukreis.
Baden. Konstanz
24 74 3 2 4 — 11 21 5 31 103 5.
ö 9 20 5 19 96 2
i.
*) Im einzelnen aufgeführt sind nur 38 Todesfälle. 8
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