1915 / 28 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Feb 1915 18:00:01 GMT) scan diff

Kavaliermäßige, die Leichtigkeit und Grazie in der Behandlung des Nezitauvs sewie die Ausdruckskraft und Tonschönheit des Gesangs. So war denn auch diese Leistung etwas Vollkommenes, an dem man seine besondere Freude haben konnte. Als einzig störendes Moment empfand man es, daß der Gast in dieser deutschen Aufführung in schwedischer Sprache sang. Aber das Ohr gewöhnte sich bald daran, und durch die Aehnlichkeit mit dem Deutschen wurde, zumal da Herr Forsell sich auch einer deutlichen Textaussprache befleißigt, vieles verständlich. Die Besetzung der anderen Hauptrollen mit Frau Dur (Grͤfin), Fräulein Alfermann (Susanne), Fräulein Engell (Cherubin), Herrn Knüpfer (Figaro), Herrn Henke (Basilio) war die hier bekannte und ihren Vorzügen gebührend gewürdigte. Musikalischer Leiter der Aufführung war der Generalmusikdirektor Dr. Richard Strauß, der ie Schönheiten dieser Maͤzartschen Meisteroper voll zur Geltung rachte. Das Publikum zeichnete alle Mitwirkenden und besonders een Gast durch lebhaften Beifall und Hervorrufe aus.

„Wegen mehrfacher Erkrankungen im Personal hat die ur⸗ sprünglich für heute, Mitwoch, im Königlichen Opern⸗ hause vorgesehene Aufführung von „Lohengrin“ abgesetzt werden müssen. Es wird statt dessen „Aida“ gegeben. Die Aida singt Frau Miekley⸗Kemp, die Amneris: Fräulein Leisner, den Radames: Herr Unkel, den Amonasro: Herr Bischoff, den Ramphis: Herr Schwegler, den König: Herr Bachmann. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech. Die für die 33. Abonnements⸗ vorstellung („Lohengrin“) bereits verkauften Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit für die neuangesetzte Vorstellung („Aida“). Sie werden auch, jedoch nur bis zum Beginn der Vorstellung, an der Opernhauskasse zum Kassenpreise zuzüglich des amtlichen Aufgeldes zurückgenommen. Eine spätere Zurücknahme ist ausgeschlossen.

Im Königlichen Schauspielbause wird morgen „Heinrich der Hohenstaufe: gegeben In den Hauptrollen wirken die Herren Mühlhofer, von Ledebur, Geisendörfer, Zimmerer, Engels, Leffler und Egzeling mit. Spielleiter ist Dr. Bruck.

Der 6. Symphonteabend der Königlichen Kapelle unter der Leitung des Generalmusikdirekors Dr. Richard Strauß findet am Freitag, 5. Februar, im Königlichen Opernhause statt. Das übliche Mittagskonzert beginnt an demselben Tage um 12 Uhr. Das Programm lautet: Symphonie in B⸗Dur von R. Schumann; Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart, Op. 132 (zum 1. Male), von Max Reger; Vaterländische Ouvertüre, Op. 140 (Uraufführung), von Max Reger (unter Leitung des Komponisten); Achte Sympbonie (in F⸗Dur) von L. van Beethoven. Eintrittskarten zu dem Mittagskonzert sind bei Bote u. Bock (Leipziger Straße 37 und Tauentzienstraße 7) zu haben.

Smetanas Meisterwerk „Die verkaufte Braut“ stellt die nächste Bereicherung des Spielplans des Deutschen Opernhauses dar. Die Proben sind im Gange, und die Erstaufführung ist für die Tage nach der Februarmitte angesetzt.

Im Theater in der Königgrätzer Straße findet die erste Aufführung von Henrik Ibsens vieraktigem Schauspiel „Hedda Gabler“ in dieser Spielzeit am Dienstag, den 9. d. M, statt. Wie in der früheren Rollenbesetzung spielen Irene Triesch die Titelrolle, Ludwig Hartau den Eilert Lövborg, Eugen Burg den Gerichtsrat Brack und Frieda Richard die Tante Juliane, wäbrend Rudolf reftinger und Anna Ernst als Tesman bezw. Frau Elvsted zum ersten Male in dieser Aufführung mitwirken.

Im Früedrich Wilhelmstädtischen Theater wird am Freitag Mozarts komische Oper „Figaros Hochzeit“ zum ersten Male aufgeführt. Die Hauptpartien werden von den Damen Frankhe, von Granfeit, Heinig, Pickert, und von den Herren Berndsen, Kirchberg van Eyk und Lieban gesungen.

Das Nationaltheater in der Cöpenicker Straße 68 (das ehemalige Wolzogen⸗ und Gastspieltheater) wird am Sonnabend, den 6. Februar, unter der neuen Direktion von Emil Leicht wieder eröffnet. Aufgeführt wird: „Wenn der Landsturm kommt“, ein heiteres Stück mit Gesang in vier Akten von M. Hauschild, Musik von Egon Herz.

Zum Besten des Militärhilfsvereins des III. Armee⸗ korps Berlin und Provinz Brandenburg findet am Sonn⸗ abend, 6. Februar, Abends 8 Uhr, im großen Saale der Phil⸗ harmonie mit dem Philharmonischen Orchester ein Konzert unter der Leitung von Dr. Leopold Schmidt statt. Aufgeführt wird die Symphonte Nr. 2 in D⸗Dur von Johannes Brahms. Der Königlich schwedische Kammersänger John Forsell wird die Kavatine des Figaro aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“ von G. Rossini und das Rezitativ und die Arie des Lysiart aus der Oper „Eurpanthe“ von Karl Maria von Weber vortragen. Franz von Veesey spielt das Violinkonzert in G⸗Moll von Max Bruch und die „Symphonie espagnole“ von Lalo.

Zum Besten der Hinterbliebenen der in der Seeschlacht an den Falklands⸗Inseln gefallenen Helden veranstaltet der Musikdirektor Erich Ochs am 9. Februar im Blüthnersaal mit dem ver⸗

stärkten Blüthner⸗Orchester ein Wohltätigkeitskonzert. Die Königlich bayerische Kammersängerin Hermine Bosettt, der König⸗ lich bayerische Kammersänger Heinrich Knote und Professor Waß. demar Meyer haben ihre Mitwirkung zugesagt.

Das Programm des morgen zum Besten der Hindenburg⸗Spende im Beethovensaal stattfindenden Konzerts des Königlichen Kapell⸗ meisters Robert Laugs mit dem Philharmonischen Orchester verspricht u. a.: Brahms' Symphonie Nr. 4 (E⸗Moll), die symphonische Dichtun u Juan“, Tondichtung für Orchester von Richard Strauß.

Mannigfaltiges. Berlin, 3. Februar 1915.

Die stellvertretende Intendantur III. Armeekorps gibt „W. T. B.“ zufolge bekannt, daß die bei ihr eingereichten An⸗ gebote auf Decken nur dann beantwortet werden, wenn auf das Angebot ein Auftrag erfolgt. Probedecken, die nicht angekauft werden, werden den Einsendern zurückgesandt.

In Bromsilber⸗ und Tiefdruck sind auf Anregung Seiner König⸗ lichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg Postkarten mit den Bildnissen des Generalfeldmarschalls von Hindenburg und seines Generalstabschefs Ludendorff von der Kunstverlagsanstalt G. Stalltng in Oldenburg hergestellt. Die Bilder, die sich durch große Natur⸗ wahrheit auszeichnen, werden zum Besten des deutschen Vereins für Sanitätshunde vertrieben und kosten je 15, bezw. 10 ₰.

Die Deutsch⸗Asiatische Gesellschaft hält am 5. d. M., Abends 8 Uhr, im Künstlerhause in Berlin (Bellepuestraße 3) ihren 4. Erörterungsabend ab. Der Dr. Albrecht Wirth wird das Referat üür das Thema „Der Kaukasus als Kriegs⸗ und Friedensobjekt“ erstatten. 1

* 88

London, 2. Februar. (W. T. B.) Das Organ der Londoner Arbeiterpartei „Datly Citizen“ kündigt an, daß am 13. Februar in 44 größeren Städten Kundgebungen gegen die Teu stattfinden sollen. .“

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

„Hiawatha“ von Hugo Kaun und „Don

Barometerstand eratur

Witterung, b er letzten 24 S

richtung, Wetter

Miederschlag in 24 Stunden mm

Schwere

Name der Beobachtungs⸗ station

2

Wind⸗ stärke

0 °, Meeres⸗

mp in Celsius

in 45 ° Breite

28.

Barometerstand in Stufenwerten*)

auf niveau u

Ia

Parlamentarische Nachrichten.

er Sns des preußischen Staatshaushaltsetats ür das Rechnungsjahr 1915

nebst dem dazu gehörigen Gesetzentwurfe dem Hause der bgeordneten zugegangen. Ihm ist ein Vorbericht bei⸗ geben, in dem folgendes ausgeführt wird:

Der Etatsentwurf für 1915 konnte nicht nach den gewöhnlichen undsätzen aufgestellt werden. In Friedenszeiten muß eine ordent⸗ he Finanzgebarung bei Veranschlagung der Einnahmen und Ausgaben jeweiligen Staatshaushaltsetat ihre Aufgabe darin finden, die sätze der Wirklichkeit nach Möglichkeit entsprechen zu lassen. Dies „jedoch für das Etatsjahr 1915 durch den Kriegsausbruch ganz Ferordentlich erschwert, ja vielfach sogar unmöglich gemacht. Zwar gt die große Mehrzahl der Verwaltungsausgaben im allgemeinen t und erleidet auch durch den Krieg nur unwesentliche Verände⸗ gen. Dagegen werden die Einnahmen des Staats sowohl bei den ktrieben wie bei den Steuer⸗ und eigentlichen Staatsverwaltungen t wenigen Ausnahmen durch den Kriegszustand erheblich beeinflußt, d Gleiches gilt auch von den Ausgaben der Betriebe, soweit sie sich ch der größeren oder geringeren Inanspruchnahme der betrieb⸗ ben Veranstaltungen richten. Unter den Betriebsverwaltungen des besonders die Eisenbahn⸗ und die Bergverwaltung, deren Er⸗ gnisse von der Dauer und dem Ausgang des Krieges abhängen; den Steuerverwaltungen wird das Aufkommen an Staats⸗ kommensteuer und an Stempelsteuern durch den Krieg wesentlich ührt, und von den Staatsverwaltungen leiden besonders die Justiz⸗ waltung und die Bauverwaltung in ihren Einnahmen unter den irkungen des Krieges. Auf allen diesen Gebieten würde bei der vorwiegend helgewißheit darüber, wie lange sich noch der Krieg in das Etatsjahr Jsanhalt. Niedesh” bineinerstrecken wird und wie sich die wirtschastlichen Verhältnisse anhalt. Niede Friedensschluß gestalten werden, jeder Versuch einer wirklich effenden Schätzung versagen. Auch die sonst für die Ver⸗ chlagung gebräuchlichen Hilfsmittel, wie beispielsweise bei der senbahnverwaltung das Zurückgehen auf die Ergebnisse des letzt⸗ gerechneten Etatsjahres oder an anderer Stelle die Einstellung des

0 SW A halb bed.

Nachts Nieder

Maadeburg GrünbergSchl Müthausen, E. Friedrichshaf. Bamberg

Rügenwalder⸗ münde

Vlissingen Helder Bods Christiansund Skudenes Vardö Skagen Hanstholm Kopenhagen Stockholm Hernösand Haparanda Wisby Karlstad Hammerhus Livorno Budapest Wien

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1-L.2 1

7705 769,4

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1 bedeckt . meist bewäͤl

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SW d5 bedeckt S 4 heiter SW Aheiter SO 7 wolkig bedeckt SSW A bedeckt bedeckt Regen bedeckt Nebel

meist bewöͤh

760,4 763,4 761,2 738,7 750,5 752,7 752,7 757,3 756,5 757,0 763,0

—— 80 —¼

A

22

SSW 4 WSW 4 SW 3 SSO 2 bedeckt SSO 5 Schnee SSO 6 bedeckt

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WSWb5 Regen O 2heiter Windst. wolkenl. Windst. Nebel SW 1 bedeckt N wolkenl.

wolkenl.

758,3 768,4 773,2 773,1

770,9 765,5

763,1

vorwiegend he

2—

NW 3

Wetterbericht vom 3. Februar 1915, Vormittags 9 ¼ Uhr.

rstand „Meeres⸗

Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke

Name der Beobachtungs⸗ station

Witterungs⸗ der letzten 24 Stunden

in 45° Breite in Celsius

Baromete auf 0* niveau u Schwere Temperatur Niederschlag in 24 Stunden mm Barometerstand in Stufenwerten *)

W 2wosken! SW A Regen ,6 SW 4 wolkig SSW 5 Regen S 3 bedeckt WSW Schnee SW 3 woltig W 5 wolkig 3 bedeckt 1 wolkig SSO 2 bedeckt G 4 wolkig 3 bedeckt 3 bedeckt 4 heiter 4 wolkig 759,4 W. Sbedeckt Kiek- 758,5 SW. A bedeckt Wustrow, M. 758,6 SSW 5 Regen Nachts Niederschl. Königsberg 760,8 WSW bedeckt —2 meist bewölkt Cassel I

Nachts Niederschl. Nachts Miederschl. meist bewölkt meist bewölkt ziemlich heiter 2 Nachts Niederschl. 2 Nachts Niederschl. 0 meist bewölkt 0 meist bewölkt Ovorwiegend hetter 1 ziemlich heiter 2 meist bewölkt Nachts Niederschl. Nachts Niederschl. meist bewölkt ziemlich heiter vorwiegend heiter sanhalt. Niederschl.

Nachts Niederschl.

Borkum Keitum Hamburg Swinemünde 76 Neufahrwasser 7 Memel Aachen Hannover Berlin Dresden Breslau Bromberg Metz Frankfurt, M. Karlsruhe, B. München Zugspitze

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bedeckt wolkenl. bedeckt

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771,5 771,7 771,6 563,8 760,5 771,3 771,1

Zürich

Genf

Lugano

Säntis

Brindisi

Triest

Krakau

Lemberg

Hermannstadt Drendermg des Varagetert arometertenden) von 6 dis g uhr wmaee,n .0 Diese Uebemahme der Etatsansäte von 1914 ist bei den 8 = 25 bis 3,4 mm; 4 = 85 bis 4,4 mm; 5 = 45 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 àMUaatseinnahmen mit wenigen Ausnahmen durchgeführt. 6,4 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm; 8 = 7,5 bis 8,4 mm; 9 = nicht beobachtet. ssbesondere ist bei der Eisenbahnverwaltung, deren Erträgnisse im

negativen Werten der Barometertendens (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffrestal aatshaushaltsetat neben den Steuern vor allem in Betracht

über 772 5 z vüühmen, auf eine Neuveranschlagung der Betriebseinnahmen ver⸗

reicht aben vchdznsgebbet vne ddn eh h eh Ptet. Abweichungen von dem aufgestellten Grundsatz sind regel⸗ über dem Nordmeer entsendet ostwärts schreitende Ausläufer mülbig nur da erfolgt, wo ganze Einnahmequellen fortgefallen oder Deutschland und nach der Biscavasee. In Deutschland ist das Waal hirzugetreten sind, oder wo ihre Grundlagen durch zwischen⸗ bei schwachen bis frischen Südwestwinden vorwiegend trübe; Uhliche Veränderung der Verhältnisse sich verschoben haben. So Süden und Osten herrscht zumeist schwacher Frost, im Nordweitll zum Beispiel auf dem Etat der Zölle und indirekten Steuern Tauwetter; fast überall haben Niederschläge stattgefunden. Einnahme von 13 Millionen Mark aus der Vergütung des Reichs Deutsche Seewarte Stempel auf Gesellschaftsverträge und Versicherungen, auf dem

vant der Eisenbahnverwaltung die Einnahme und demgemäß auch

sgabe für die Wilhelmshaven⸗Oldenburger Eisenbahn sowie beim nanzministerium ein Betrag von 7,5 Millionen Mark für Ver⸗ ung der Ausgleichsfondsbestände gestrichen worden. Bei den kkten Steuern sind, entsprechend dem Grundsatz, daß die aus der tdauer des Krieges sich etwa ergebenden Wirkungen unberücksichtigt ben sollen, alle Inabgangstellungen und Ermäßigungen der Ein⸗ mensteuerveranlagung von Kriegsteilnehmern, die im Etatsjahr 5 noch nötig werden können, nicht veranschlagt worden. Dagegen berücksichtigt, daß über das abgelaufene Kalenderjahr 1914, dessen tschaftliche Ergebnisse für die Veranlagung der Steuerpflichtigen Einkommensteuer für 1915 von wesentlicher Bedeutung sind, zur schon, wenn auch nicht endgültige, so doch vorläufige Schlüsse glich sind, die einen starken Ausfall beim Veranlagungssoll für 5. mit Sicherheit erwarten lassen. Es sind deshalb an Ein⸗ mensteuer 40 Millionen Mark Mindereinnahme gegenüber dem tsansatz für 1914 eingestellt worden. Wie hier die gegenwärtig

ürchschnitts aus den Ergebnissen der letzten Jahre sind in dem vor⸗ genden Falle praktisch nicht verwertbar. b Unter diesen Umständen blieb nichts anderes übrig, als bei der ranschlagung auf die kürzere oder längere Fortdauer des ieges und auf seine Nachwirkungen überhaupt nicht klicht zu nehmen, den Etatsentwurf unter der Annahme vorwiegend heßswöhnlicher Friedensverhältnisse aufzustellen und in Er⸗ vorwiegend hellngelung anderer Unterlagen die Ansätze des laufenden ats unverändert zu übernehmen, soweit nicht etwa bereits gegenwärtigen Zeitpunkt bestimmte Tatsachen bekannt sind, die e andere Veranschlagung bedingen.

12

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Mitteilungen des Königlichen ASronautischen Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 2. Februar 1915, 7—8 Uhr Vormittags.

Station

122 m] 500 m 1000 m 1500 m 2000 m 2900

1,4 2,6 6,0 9,6 1 Rel. Fchtgk. w%—) 100 1060 76 62 60 A. Windrichtung .. 8 SW SW SSW SW 87 Geschw. mps. 3 6 .4b111“ 9 1 Himmel bedeckt, neblig. Bis zu 500 m Höhe Temperaturzunah von 12,0 bis 1,4 Grad.

Seehöhe.. Temperatur (Co) 12,0

7 5 balb bed. 10 1 Nachts Niederschl.

n bekannte Veränderung der tatsächlichen Grundlagen für die

Kleinstädter.

Freitag und Sonnabend: Die deutschen

Lessingtheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein Volksfeind.

Freitag: Peer Gynt.

Sonnabend: Ein Volksfeind.

Theater Zoologischer

die Liebe.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Rund um

nahmegestaltung Berücksichtigung gefunden hat, so hat bei der gverwaltung die gleiche Erwägung zu der Besonderheit geführt, die seit der Zeit der letzten Etatsaufstellung gesteigerte oder ver⸗ gerte Leistungsfähigkeit der einzelnen Werke und Betriebe vor in durch den weiteren Ausbau der westfälischen Werke für die

Beethoven-Saal. Donnerst., Abe⸗ 8 Uhr: Zum Besten der Hindenbu Spende: Einziges Konzert des Köm⸗ Kapellmeisters Robert Laugs mit d.

des Westens. (Station: Garten. Kantstraße 12.)

Operette in zwei Akten von

Künigliche Schauspiele. Donners⸗ tag: Opernhaus. 34. Abonnementsvor⸗ stellung. Cavalleria rusticana. (Bauernehre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstuͤck von G. Verga. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Chöre: Herr Professor Rüdel. Versiegelt. Komische Oper in einem Akt nach Raupach von Richard Batka und Pordes⸗Milo. Musik von Leo Blech. Mustkalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Blech. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Wiener Walzer. In drei Bildern von Louis Frappart und F. Gaul. Die Musik zusammengestellt von Joseph Bayer. Musikalische Leitung: Herr Schmalstich. Szenische Leitung: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 35. Abonnementsver⸗ stellung. Heinrich der Hohenstaufe. Deutsche Historte in vier Vorgängen von Dietrich Eckart. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Syhmphoniemittagskonzert. Abends Uhr: 6. Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle.

Schauspielhaus. 36. Abonnementsvor⸗ tellung. Kater Lampe. Volksstück in von Emil Rosenow. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt.) Donnerstaa, Abends 7 ½ Uhr: Rappelkopf (Alpenkönig und Men⸗ schenfeind). V

Freitag und Sonnabend: Rappelkopf (Alpenkönig und Menscheufeind).

Kammerspiele.

8 Uhr:

Die

8 Uhr: Extrablätter! aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer ke- Wihy Bredschneider. blätter!

terchens Mondfahrt.

einst im Mai.

Berliner Theater. Donnerst. Abends Heitere Bilder

Musik von Walter Kollo Extra⸗ Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Pe⸗ Wie

Gordon.

Freitag und folgende Tage: Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Theater in der Königgrätzer Straße. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Herodes und Mariamne. Eine Tra⸗ gödie in fünf Aufzügen von Friedrich Hebbel.

Freitag: Königin Christine.

Sonnabend: Rausch.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die fünf Frankfurter. Abends 7 ½ Uhr: Herodes und Mariamne. 6

Komödienhaus. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Biedermeier. Lustspiel in drei Akten von Leo Walther Stein.

Freitag und folgende Tage: Bieder⸗ meier.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Heiratsnest.

Komische Oper. (An der Weiden⸗ dammer Brücke.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gold gab ich für Eisen. (Die schöne Marleune) Komische Volksoper in drei Bildern von Victor Lson. Musik von Emmerich Kalmaͤn.

Freitag und folgende Tage: Gold gab ich für Eilen.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Von

fe zu

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liliom.

Abends: Ein Volksfeinnd.

Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Seeräuber. Luftspiel in vier Auf⸗ zügen von Ludwig Fulda.

Freitag: Husarenfieber.

Sonnabend: Des Meeres und der Liebe Wellen.

Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der gute Bürger. Schauspiel in drei Akten von Henri Nathansen.

Freitag: Der Störeufried.

Sonnabend: Der gute Bürger.

Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Martha. Oper in vier Akten von F. von Flotow.

Freitag: Oberon.

Sonnabend: Der Waffenschmied. Hierauf: Zigeunertanz.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fra Diavolo. Abends: Siegfried.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donnerstag, Abends 8 ¼ Uhr: Das Leut⸗ uantsmündel.

Sonnabend: Die Orieuntreise.

Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Das Leutnantsmündel.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Babnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das Liebesnest.

Freitag und folgende Tage: Das Liebesnest.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Waise aus Lowood 111A1“

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Bodanzky und Thelen. Musik von Oskar Straus.

Freitag und folgende Tage: Rund um die Liebe.

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Vater zieht ins Feld.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Theater am Nollendorfplatz. Donnerstag, Abends 8 ¼ Uhr: Immer feste druff! Vaterländisches Volksstück in vier Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.

Freitag und folgende Tage: Immer feste druff!

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Graf von Luxemburg.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kam'’'rad Männe. Volksposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Ge⸗ sangstexte von Alfred Schönfeld.

Freitag und folgende Tage: Kam’rad Männe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Heimat.

Konzerte.

Singakademie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: 3. Kammermusikabend des (Verlegt vom 21. Ja⸗ nuar.

Künstlerhaus. Donnerstag, Abends

rechnung der Produktions⸗ und Verkaufsmengen zugrunde gelegt den ist, während es in bezug auf die Verkaufspreise lediglich bei Ansätzen des Etats für 1914 verblieben ist. Wenn hierdurch auf eigentlichen Betriebsetat der Bergverwaltung zunächst ein Mehr⸗ schuß von etwa 4 ½ Millionen Mark C so ist doch er für das Gesamtergebnis durch Mehrausgaben an Schuldendienst köoommen wieder ausgeglichen worden, sodaß die Bergverwaltung e nur etwa denselben Ertrag aufweist wie im Etat

Philharmonischen Orchester unter M. wirkung der Königl. Sängerin Fr Lily Hafgren⸗Waag und He. Kammersänger Heinrich Hensel.

Klindworth ·Scharwenkn·Sa⸗ Donnerstag, Abends 8 Uhr: Liederabe von Margarethe Wachsmuth.

Klavier: Eduard Behm. Was die Veranschlagung der Ausgaben anbhbetrifft, so hat

die Eisenbahnverwaltung im Interesse der Einheitlichkeit ihres vtsbildes, wie bei den Einnahmen, so auch im allgemeinen bei den ggaben, deren Gestaltung ja mit den Verkehrseinnahmen im engsten aammenhange steht, auf die einfache Uebernahme der Ansätze des ts für 1914 beschränkt. Dies ist mit einer den geltenden Grund⸗ n über die Aufstellung des Eisenbahnetats entsprechenden Aen⸗ auch in bezug auf das Extraordinarium geschehen, das im

It für 1914 über den nach jenen Grundsätzen an sich erforderlichen rag von 1,15 % des statistischen Anlagekapitals hinaus durch nahme von 45 Millionen Mark aus dem Ausgleichsfonds bis auf 8 Millionen Mark ergänzt worden war. Da für das Etatsjahr hdie 1,15 g des statistischen Anlagekapitals wegen dessen zwischen⸗ icher Erhöhung einen Zuwachs erfahren, so ist das Extraordi⸗ uUm zunächst mit diesem höheren Betrage gespeist und dann durch nahme von wiederum 45 Millionen Mark aus dem Ausgleichsfonds auf die Gesamtsumme von 185,9 Millionen Mark ergänzt worden. er Entnahme aus dem Ausgleichsfonds sei bemerkt, daß der Fonds bestimmungsgemäß in Höhe der Minderüberschüsse der Eisen verwaltung für das Etatsjahr 1914 in Anspruch zu nehmen ist; 1buchmäßige Abrechnung des Fonds erfolgt aber erst nach end⸗ igem Abschluß des Etatsjahres 1914, und es steht zurzeit nicht in welchem Umfange der Ausgleichsfonds für solche Minder⸗ schüsse in Anspruch genommen werden muß, und insbesondere, etwa dazu ganz aufgezehrt werden wird. Wie die Erhöhung statistischen Anlagekapitals, bei der Bemessung des Extraordi⸗ ims berücksichtigt worden ist, so ist auch im übrigen bei der keilung des Eisenbahnüberschusses auf die allgemeinen Staatsfonds auf den Ausgleichsfonds den bestehenden Grundsätzen über die ug des Eisenbahnetats und der Erhöhung des statistischen An⸗ pitals Rechnung getragen worden. Bei den Titeln für Ver

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. rungsrat Dr. Koch (Arnsberg i. West

Gestorben: Hr. Generalmajor z.] Carl Hartert (Marburg). Hr. 2 heimer Medizinalrat, Professor 2 Robert von Olshausen (Berlin). Hr. Oberst z. D., Kammerherr (. von Bachmayr (Potsdam). Hr. Me a. D. Max von Arnim (Berlin). Hr. Paul von Schack⸗Rey (Rey). Auguste Marie Freifr. von Rothk⸗ und Trach, geb. Freiin von Lon (Salzbrunn, Schles.). Fr. Joha⸗ von Helldorff, geb. von Goetzen (Na⸗ burg, Saale).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol inCharlottenbun Verlag der Expedition (Koye) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei⸗ Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße †h

Drei Beilagen

7 ½ Uhr: Klavierabend von Claudio L“ 8

sowie die 351. u. 352. Ausgabe Deutschen Verlustlisten.

Staatsanzeiger. 1915.

Berlin, Mittwoch, den 3. Februar

zinsung und Tilgung der auf die Eisenbahnen entfallenden Staats⸗ schuld bedingte die inzwischen eingetretene Schuldvermehrung aus nahmsweise eine Erhöhung, weil es sich hier um eine auf gesetzlicher Verpflichtung beruhende Ausgabe handelt.

Im sonstigen Staatshaushaltsetat sind bei den Ausgaben unter Abstandnahme von jeder grundsätzlichen Neuerung Erhöhungen und neue Einstellungen nur da vorgenommen worden, wo sie durch fest stehende rechtliche Verpflichtungen oder durch unabweisbare Bedürfnisse der Verwaltungen bedingt waren. So war ebenso wie bei dem Schuldendienst der Eisenbahnverwaltung auch für die Staatsschuld im übrigen mit Rücksicht auf die inzwischen eingetretene Schuld⸗ vermehrung ein Mehr an Zins⸗ und Tilgungsbeträgen vorzusehen und bei dem auf die Bergverwaltung entfallenden Anteil noch außer⸗ dem eine auf gesetzlicher Vorschrift beruhende Mehrausgabe für außer ordentliche Schuldentilgung zu berücksichtigen. Wenn demgegenüber für 1915 auf Wiedereinstellung oder Erhöhung des im Etat der Haupt⸗ verwaltung der Staatsschulden erstmalig für 1914 eingestellten Be⸗ trages für außerordentliche Schuldentilgung von 2 376 000 ver⸗ zichtet worden ist worin übrigens keineswegs die Aufgabe des seiner⸗ zeit aufgestellten Tilgungsprogramms, sondern nur eine durch die Verhältnisse gebotene vorübergehende Unterbrechung zum Ausdruck gebracht werden soll —, so genügte diese Ersparnis doch nicht an⸗ nähernd zum Ausgleich für die Mehrausgaben, wie sie auf diesem Etat für den erhöhten Schuldendienst vorzusehen waren.

Neue Beamtenstellen sind nur in seltenen Fällen, z. B. zur Besetzung inzwischen fertiggestellter Baulichkeiten für neue Be⸗ hörden mit dem erforderlichen Personal, ausgebracht. Bei den An⸗ sätzen für Gehälter, Wohnungsgeldzuschüsse und Diäten sind teils die aus der Besoldungsnovelle vom 29. Juni 1914 entspringenden, teils die aus anderer Einreihung von Orten in der Ortsklassen⸗ einteilung und aus verändertem Dienstalter der Beamten sich er⸗ gebenden Verschiebungen berücksichtigt worden. Die Pensions⸗ und Reliktenfonds sind, wie üblich, nach den letztjährigen Ergebnissen reguliert.

Alle die hieraus sich ergebenden Mehraufwendungen in Ver⸗ bindung mit den oben dargestellten Ausfällen bei den Staatseinnahmen belasteten den Staatshaushalt in beträchtlichem Maße. Um beim Ab⸗ schluß zwischen den Einnahmen und Ausgaben das Gleichgewicht herbeizuführen, bedurfte es einer entsprechenden Einschränkung auf anderen Ausgabegebieten. Sachlich war diese durch den Gesichts⸗ punkt geboten, daß der Krieg, selbst eine noch so frühe Beendi⸗ gung und günstigen Ausgang vorausgesetzt, vom Staate doch große Opfer erfordert, die sich demnächst in erhöhtem Schuldendienst bemerkbar machen werden, und daß das allgemeine Wirtschaftsleben, von dessen Gedeihen auch die Staatsfinanzen abhängig sind, noch auf geraume Zeit behindert bleiben wird. Es ist deshalb dringende Pflicht des Staats, sich in seinem Haushalt rechtzeitig die Beschränkungen aufzuerlegen, die nötig sind, um über die Zeit der Schwierigkeiten hinwegzukommen. Zu diesem Zwecke genuͤgte es nicht, in dem Etatsentwurf für 1915 etwa bloß die einmaligen Ausgaben herabzumindern, sondern es mußte auch. bei den ordentlichen Ausgaben der gesamte Zuschnitt der Staatsverwaltung vereinfacht und zu⸗ gleich bei allen Neueinstellungen darauf Bedacht genommen werden, daß nicht etwa durch deren Folgeausgaben die künftigen Jahre im voraus zu sehr belastet werden. Nach diesen Gesichtspunkten ist in dem vorliegenden Entwurf verfahren. Das Extraordinarium der gesamten Verwaltungen, mit Ausnahme der nach vorstehendem beson⸗ deren Grundsätzen folgenden Eisenbahnverwaltung, ist gegenüber dem⸗ jenigen des Etats für 1914 um 54,8 Millionen Mark ermäßigt worden, indem vor allem bei neyen Banten, soweit nicht etwa Rück⸗ sichten auf mögliche Arbeitsloszgteit en pestehzden, sowie bei Dis⸗ positions⸗ und Zuschußfonds die größ. Zurüchhaltung beobachtet worden ist. Der zur Herstellung des Gleichgewichts dann noch erforderliche Rest ist bei dazu geeigneten Fonds des Ordinariums, wie beispielsweise bei den Fonds für Reisekosten, Geschäftsbedürfnisse, zur Einrichtung von Kursen, für Kunstsammlungen und dergleichen, eingespart worden. Auf diese Weise ist erreicht, daß bei den eigent⸗ lichen Staatsverwaltungen, die sonst alljährlich, das Ordinarium und Extraordinarium zusammengefaßt, einen Mehrzuschuß zu erfordern pflegen (im Etat für 1914 + 26,3 Millionen Mark), für 1915 sich ein Minderzuschuß von 30,7 Mtllionen ergibt.

Nach alledem ist in dem vorliegenden Entwurf, wenngleich im Hinblick auf die tatsächliche Unmöglichkeit von einer eigentlichen Ver⸗ anschlagung der Ergebnisse des künftigen Jahres Abstand genommen werden mußte, doch immerhin sowohl auf dem Einnahme⸗ wie auf dem Ausgabegebiet der Versuch gemacht worden, den gegebenen Ver⸗ hältnissen nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Der Entwurf macht keinen Anspruch darauf, nach dieser Richtung hin genug getan zu haben, und es kann demgemäß auch keine Verantwortung dafür übernommen werden, daß nicht das Rechnungsjahr 1915 bei ungünstigem Verlauf der Dinge ein schlechteres Ergebnis bringt, als hier vorgesehen ist. Gegenüber etwaigen Befürchtungen nach dieser Richtung kann indessen ein Blick auf die Entwicklung der Staatsfinanzen in den jetzt abgelaufenen Kriegsmonaten sehr zur Be⸗ ruhigung dienen. Bei Kriegsausbruch mußte im Hinblick auf den plötzlichen Stillstand des wirtschaftlichen Lebens und die Inanspruch⸗ nahme der Eisenbahnverwaltung, als einer der Haupteinnahmequellen des Staates, durch militärische Transporte mit ganz erheblichen Rück⸗ gängen der Staatseinnahmen bei gleichzeitiger Steigerung der Aus⸗ gaben infolge der Erfüllung von Kriegszwecken gerechnet werden. Noch in der Gesetzesvorlage, die in der Oktobertagung des Land⸗ tages eingebracht worden ist, hat die Anforderung eines Schatz⸗ anweisungskredits von 1,5 Milliarden Mark zum großen Teil ihre Begründung damit gefunden, daß zur vorläufigen Deckung für den voraussichtlichen Fehlbetrag im Staatshaushalt entiprechend hohe Beträge nötig erschtenen. Der Verlauf der Dinge ist in⸗ dessen sehr viel günstiger gewesen, als nach den damaligen Verhältnissen anzunehmen war. Die monatlichen Einnahmeergebnisse der Eisenbahnverwaltung, in denen sich der Stand des Wirtschafts⸗ lebens widerspiegelt, zeigen deutlich eine] gleichmäßig fortschreitende, recht erhebliche Besserung. Während der August, verglichen mit dem gleichen Monat des Jahres 1913, bei der Einnahme zunächst noch den erheblichen Ausfall von 53,44 % (Personen⸗ und Güterverkehr zusammengerechnet) aufwies, verminderte sich der Ausfall schon im September aouf 37,28 %,- im Oktober auf 25,24 %, im November auf 20,14 %, worauf sich der Dezember mit nur noch 9,6 % Mindereinnahme dem Vergleichsmonat des Jahres 1913 schon fast ganz genähert hat. Diese steigende Richtung der Ergebnisse läßt sich, wenngieich nicht so ausgeprägt, auch bei anderen Verwaltungen beobachten. Dabei handelt es sich um Kriegsmonate, während doch für Friedensmonate noch bessere Er⸗ gebnisse zu erwarten wären. Berücksichtigt man dies, so wird man die in dem Entwurfe vorgesehene Gestaltung des Etats für 1915, wenngleich sie gewiß nicht voll befriedigen kann, doch nicht für so be⸗ denklich halten müssen, daß der Etat auf völlig anderer Grundlage aufzubauen wäre. Zieht sich der Krieg nicht allzulange hin und nimmt er das allerseits erhoffte glückliche Ende, so kann der Entwicklung der Staatsfinanzen im Rechnungsjahre 1915 getrost entgegengesehen werden.

8 Zahlenmäßig stellt sich das Bild des Etatsentwurfs, wie folgt, dar:

1g. Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 4 816 363 929 ab, die Schlußsumme ermäßigt sich gegen den Etat

des laufenden Jahres um 29 518 066 ℳ. Einnahmen und Ausgaben halten ohne Anleihe das Gleichgewicht. Infolge der Begrenzung des für allgemeine Staatszwecke verwendbaren Reinüberschusses der Eisen⸗ bahnverwaltung auf 2,10 % des statistischen Anlagekapitals ist unter Kap. 33a Tit. 2 des Etats der Eisenbahnverwaltung als Rücklage in den Ausgleichsfonds die Summe von 38 416 709 in Ansatz gebracht. 1 Abgesehen von der Rücklage in den Ausgleichsfonds, stellen sich für das Etatsjahr 1915: 4 8 die ordentlichen Einnahmen auf 4 758 746 629 die dauernden Ausgaben auf 4 522 632 069 der Ueberschuß im Ordinarium auf . 236 114 560 die außerordentlichen Einnahmen auf . 57 617 300 die einmaligen und außerordentlichen 197 697 851 „.

eb1111166““X“

der Zuschuß im Extraordinarium auf..

Der Ueberschuß im Ordinarium übersteigt mithin den Zuschu im Extraordinarium um 38 416 709 ℳ, und diese Summe entspricht der Rücklage in den Ausgleichsfonds. .

Wie im Vorjahre ist als § 2 des Etatgesetzentwurfs eine Be⸗ stimmung zur Festsetzung des Etats der Verwaltungseinnahmen und ausgaben der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse aufgenommen, und 8 der Entwurf zu diesem Etat dem gedachten Gesetzentwurf beigefügt. 1 8

Im § 3 des Etatsgesetzes ist nach dem Vorgang für das laufende Etatsjahr (zu vergl. Gesetz vom 10. November 1914, Gesetzsamml. S. 173) als Betrag, bis zu welchem zur vorüber⸗ gehenden Verstärkung des Betriebsfonds der Generalstaatskasse Schatzanweisungen ausgegeben werden dürfen, der Betrag von 1 500 000 000 eingesetzt worden, da auch für das Etatsjahr 1915 ein entsprechendes Bedürfnis zur Vermehrung der staatlichen Be⸗ triebsfonds besteht.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Vergleichende Versuche zur Bekämpfung der Feldmäuse.

Durch Frleß des Staatssekretärs des Innern vom 2. Juli 1913 sind dem Kaiserlichen Gesundheitsamt und der Kaiser⸗ lichen Biologischen Anstalt für Land⸗ und Forstwirt⸗ schaft Mittel zu dem Zweck zur Verfügung gestellt worden, ver⸗ gleichende Feldversuche über die Wirksamkeit verschiedener ge⸗ bräuchlicher Mittel zur Bekämpfung der Feldmäuse anzustellen. Bei diesen Versuchen, die im Herbst 1913 in verschiedenen von Feld⸗ mäusen heimgesuchten Gegenden Deutschlands angestellt wurden, erfolgte die Arbeitsteilung in der Weise, daß das Kaiserliche Gesund⸗ heitsamt die Versuche mit Bakterien, die Kaiserliche Biologische An⸗ stalt für Land⸗ und Forstwirtschaft die mit chemischen und mechanischen Mitteln übernahm. Ueber den Erfolg wird in den Nummern 30, 32 und 33 der „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft 1914“ eingehend berichtet.

Danach spricht das Ergebnis der zu Vergleichszwecken gemein⸗ schaftlich aufgeführten Versuche dafür, daß die Verwendung chemisch wirkender Mittel zur Bekämpfung der Feldmausplage, insbesondere diejenige des Schwefelkohlenstoffs und des Schwefeldioxyds, wegen der Zuverlässigkeit ihrer Wirkung und der verhältnismäßig geringen mit ihrer Anwendung verknüpften Kosten vor dem Gebrauche der Loeffler⸗ schen Mäusetyphusbazillen den Vorzug verdient. Die vier chemlischen und mechanischen Bekämpfungsmittel: Schwefelkohlenstoff, Räucherung, Styychnin und Phosphorpräparate, können in ihrer Wirkung als ziemlich gleichwertig bezeichnet werden, wobei aber doch die größere Sicherheit in der Anwendung der beiden ersteren gegenüber der der beiden letzteren hervorzuheben ist.

Bei Verwendung der Loefflerschen Mäusetyphusbazillen ist, jedenfalls bei unvorsichtigem Umgehen, die Möglichkeit einer Gesund⸗ heitsschädigung für Mensch und Tier nicht ausgeschlossen, und die Versuche haben gezeigt, daß dieses bakterielle Mäusebekämpfungsmittel unter Umständen völlig versagen kann, obwohl seine Wirksamkeit durch eine Reihe von Beobachtungen dargetan ist. Außerdem ist die Verwendung von Mäusebazillen bei einer Feldmausplage verhältnis⸗ mäßig teuer. 8 1

Da sich bei den Laboratoriumsversuchen des Gesundheitsamts di Loefflerschen Mäusetyphusbazillen von allen zur Mäusebekämpfung empfohlenen Bakterienpräparaten als die wirksamsten erwiesen haben, dürfte es unbedenklich sein, das, was aus den Feldversuchen des Gesundheitsamts für die Loefflerschen Bazillen zu folgern ist, auch auf die übrigen zurzeit für die Mäusebekämpfung empfohlenen Baktertenpräparate zu übertragen. 8 8

Das Januarheft der „Nachrichten zur landwirtschaft⸗ lichen Produktions⸗ und Handelsstatistik“, die das Inter⸗ nationale Landwirtschaftsinstitut in Rom herausgibt, ent⸗ hält Mitteilungen über die Saaten und den Stand des Wintergetreides auf der nördlichen Erdhälfte. Betreffs der Ausdehnung der Kulturen verzeichnet es eine Zunahme der Anbau⸗ fläche im Vergleiche mit dem Jahre 1914 für Weizen in Italten (5 000 000 ha, gegen das Vorjahr ein Mehr von 5 %), in Kanada (523 656 ha, gegen das Vorjahr ein Mehr von 33 %), in den Vereinigten Staaten von Amerika (16 698 723 ha, gegen das Vorjahr ein Mehr von 11 %) und in Indien (11 611 888 ha, gegen das Vorjahr ein Mehr von 22 %). Was den Saatenstand betrifft, so sind bis jetzt im allgemeinen keine anormalen Verhältnisse zu melden. Für den Weizen werden die Vorschätzungen der Ernte 1914—15 in Argentinien, Chile und Australien angegeben. wo die gegenwärtig stattfindende Ernte auf insgesamt 66 947 607 dz geschätzt wird gegenüber 62 532 000 im Jahre 1913—14, d. s. 107,1 %. Der ausgezeichnete Ertrag in Argentinien und Chile wiegt den Rückgang des Ertrags von Australien reichlich auf. Die „Nachrichten“ bringen neuerdings die unter Benutzung der letzten Mitteilungen der Regierungen vervollständigten Ertragszahlen von Getreide, Kartoffeln, Lein, Baumwolle, Zuckerrüben und Reben für das Jahr 1914. die Aenderungen und Ergänzungen gegenüber den Angaben im De⸗ zemberhefte nicht erheblich. Für den Reis beträgt der Gesamtertrag von Bulgarien, Spanien, Italien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Indien, Japan und Aegypten 380 456 800 dz gegenübe 377 666 531 dz im Jahre 1913, d. s. 100,7 %. Der landwirt⸗ schaftliche Teil der „Nachrichten“ schließt mit den Ergebnissen der letzten Viehzählung in Aegypten und in Dänemark. on Interesse

Für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Mais sind

sind die Angaben des letztgenannten Landes in bezug auf die Zunahme

des Viehbestandes, die sich nach der Zählung vom 15. Juli 1914 gegenüber der vorhergehenden Zählung vom 15. Juli 1909 ergibt. In dem handelsstatistischen Teil enthalten die „Nachrichten“ die üblichen Tabellen über Ein⸗ und Ausfuhr von Getreide, Leinsamem und Baumwolle und über die sichtbaren Getreide⸗ und Baumwell⸗ vorräte auf den wichtigsten Märkten der Erde, soweit es unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich war, solche Tabellen aufzustellen.

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