*
1 sanzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Mittwoch, den 10. Februar
Erste Beilage
60 bis 65 Jahre alt sein; 167 cm groß, Gestalt schmächtig, Gesicht schmal, Augen braun, Schnurrbart. Bekleidet ist er mit dunkel⸗ blauem Winterüberzieher und grauem, niedrigen Hut.
Beobachtungs⸗ Logrono (Gpanien), 10. Februar. (W. T. B.) In Ceni⸗ station cers wurden Arbeitswillige von ausständigen Bergarbeitern . 84 b “ d. Ruhe wiederherstellen wollten, wurden drei getötet. Nach dem S Eintreffen von Verstärkungen kam es zu einem ernsten Zusammenstoß, Kopenhagen 880 — bei dem zwanzig Arbeiter schwer und viele andere leicht ver⸗ Stockholm I letzt wurden. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Hernösand S 2halb bed. Zur Unterdrückung der Ruhestorungen sind Truppen nach Cenicero Haparanda SSD6 Schnee esandt worden⸗ Wisby SSO 2 bedeckt Karlstad — 764,5 Windst. bedeckt
„Wiener Klinischen Wochenschrift“ über das Kriegsgefangenen⸗ lager in Kenyermezö hervor. Daß im Kriege, wo die Truppen naturgemäß nicht immer für die tägliche Reinigung der Kleider und des Körpers Sorge tragen koͤnnen, Ungeziefer mancher Art ansindet, ist nicht zu verwundern und kaum zu vermeiden — um so energischer muß auf die Bekämpfung be⸗ drängt werden — aber die Verschmutzung der K iegsgefangenen, die in dem genannten Lager eintrafen, war doch ganz unglaublich. So sah Dr. W. bei einem Kriegsgefangenen, der in das Spital ein⸗ eliefert wurde und der zwischen Hemd und Bluse noch Leine Art aumwollener Aermelweste trug, auf dem Aermel, dem Ober⸗ und Unterarm entsprechend, je eine bandflächengroße graue Auflagerung, die er zunächst für eine dicke Schicht von Straßenkot hielt, die sich aber bei näherer Besichtigung als eine zusammenhängende Masse von
Name der
Temperatur
22 8 02⸗—-in Celsius
Barometerstand
auf 0°
Meeres⸗
2
niveau n. Schwere in 45 ° Brette ometerstand in Stufenwerten *)
24 Stunden mm
Nieberschlag in
1915.
und aufgebaut. Schon nach wenigen Monaten mußten wir es erleben, daß Rußland, Frankreich und England uns gemeinsam überfielen, um uns zu vernichten und dem unbequemen Nebenbuhler in dem internationalen Wettbewerb ein⸗ für allemal den Garaus zu machen. Niemals ist ein friedliches Volk schmählicher überfallen worden als
S81
sich seiner Aufgabe voll gewachsen gezeigt (Bravol), und dieses hohe Haus, welches neben der Eisenbahnverwaltung und der Finanzver⸗ waltung seinen vollen Anteil an der Entwicklung der Eisenbahnen
2 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“.)
leiderläusen erwies, die hier zu vielen Tausenden, vielleicht Hundert⸗ “ verklumpt waren, und anscheinend noch immer die Möglichkeit des Bestehens fanden. Und Fälle ähnlicher Verschmutzung waren durchaus keine Seltenheit. Daß die Kleiderlaus ein s ge weil durch sie leicht eine Flecktyphusepidemie hervor⸗ gerufen werden hann, ist ja bekannt; aber durch den Juckreil, den sie dadurch veranlaßte Kratzen entstehen außerdem
Ungeziefer ist, verursacht und das
besonders gefährliches
Sofia, 10. Februar. (W. T. B.) Auf den Posten vor dem hiesigen Pulvermagazin ist in der Nacht ein Anschlag verübt worden, wobei dem Posten die Füße durch einen Schuß verletzt wurden. Die Täter sind in der Dunkelheit entkommen. mutet, daß es sich um serbische Agenten handelt.
Hammerhus
759,8 OSO 6 Dunst
Livorno 767,3 O
1 halb bed.
Man ver⸗ Budavpeft
765,6 O 3 Schnee
meist bewölkt
Wien 760,5 SO
3 Nebel
meist bewölkt
5 SS5SgSbboSSS
0,—
FNraͤg 7585 O
1 bedeckt
1 Vorm. Niederschl.
Rom 758,7
—
Der Sitzung wohnen bei der Vizepräsident des Staats⸗ ministeriums, Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der Justizminister Dr. Beseler, der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach, der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow, der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer, der
das unsrige. (Lebhafte Zustimmung.) Aber auch nismals haben sich die überfallenden Feinde so gründlich verrechnet wie bei diesem Ueber⸗ fall. Nicht Rußlands, Frankreichs und Englands Heere befinden sich als Sieger in unserem Lande, sondern unsere unvergleichlichen Truppen stehen nach Ost und nach West in Feindesland und haben den Feinden schon manchen wuchtigen Schlag versetzt, und unsere Flotte sorgt
hat, wird sicher mit Stolz auf diese Ruhmesepoche blicken. (Bravo!)
Erfreulicherweise scheinen ja auch die Ausfälle nicht so groß werden zu sollen, wie man zu Beginn des Krieges fürchten mußte. Der letzte Abschluß, der Dezemberabschluß — Sie haben es ja selbst in der Zeitung gelesen — hat sogar bei den Einnahmen aus dem Güterverkehr schon 95 % der vorjährigen Einnahmen ergeben (Hört,
Wunden, auf deren Grunde oft wiederum das Ungeziefer und seine Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage. SS — 2 Regen Brut angetroffen wird, und die für alle möglichen Infektionserreger (Fortsetzung ch 9 Reg offene Eingangspforten bilden. Die Kleiderlaus ist auch viel wider⸗ standsfähiger als anderes Ungeziefer, 3 B. Flöhe und Wanzen, und ihre völlige Verttigung bei so großen Massen von Gefangenen ist ein unbedingtes Gebot der Hygiene. Die körperliche Reinigung der 28 000 Mann, die rach neuen Baracken übersiedeln sollten, wo sie neue Strohsäcke, Kopfpolster, Decken und Wäsche erhielten, dot keine besonderen Schwierigkeiten. In Gruppen von 40 bis 50 wurden sie in einen großen Baderaum gefuhrt, dessen Wasser bei einer Temperatur von 40 bis 42 Gran C. mit etwas Sublimat versetzt war, und wo beständig aus einer großen Anzahl von Oeffnungen heißes Wasser auf die Badenden rieselte, die Schmierseife nach Bedarf erhielten. Das Abseifen und Reinigen dauerte etwa 30 Minuten. Viel schwieriger war die gründliche Desinfektion der Kleider der Leute. Weder Waschen in Sudlimatlösuna noch Desinfizieren mit Formaldehyd noch auch das Ausschwefeln erwies sich bei der großen Menge als durchführbar und vor allem auch nicht a’s gründlich wirksam, namentlich zur Vernichtung der Beut, die noch widerstandsfähiger ist als die ausgewachsenen Läuse. Als vollkommen wirksam dagegen be⸗ währte sich die Dampfdeeinfektion, für die vier Apparate zur Ver⸗ fügung standen mit einem Gesamtfassungsraum für die Kleider und Mäntel von 85 bis 90 Mann. Leder verträgt diese Art der Desinfektion allerdings nicht, doch läßt sich von den Ledersachen das Fachen ngeziefer leichter entfernen als aus den anderen Kleidungsstücken. * Es konnten auf diese Weise täglich durchschnittlich 1100 Mann nebst Hannover ihrer Kleidung gereinigt werden, so daß die vollkeommene Reinigung Berlin der 28 000 Mann in 20 Tagen vollständig durchgeführt war. 8 Dresden Breslau Bromberg Metz Frankfurt, M. Karlsruhe, B. München
Zugspitze
Finanzminister Dr. Lentze und der Minister des Innern von Loebell. 1
DOS&——
hört!), und wenn auch naturgemäß die Einnahmen aus dem Per⸗ sonenverkehr sich nicht ebenso schnell entwickeln können, so zeigt doch die ganze Entwicklung und ist ein beredtes Zeugnis dafür, wie stark unser Wirtschaftsleben wieder pulsiert und wie lebhaft es wieder vorwärts geht. Wir haben daher alle Aussicht, daß wir trotz der Ausfälle in den ersten Kriegsmonaten und trotz des unvermeidlichen Hinaufgehens des Betriebskoeffizienten doch nur mit Mindererträg⸗ nissen zu rechnen haben werden, die sich in erträglichen Grenzen be⸗ wegen.
Zu ihrer Deckung ist nach den gesetzlichen Vorschriften der Ausgleichsfonds heranzuziehen, und erst dann, wenn er nicht reicht, fallen sie dem Staatshaushalt zur Last. Ob unser Ausgleichs⸗ fonds mit seinem Bestande von 330 Millionen Mark von den Minder⸗ erträgnissen aufgezehrt oder überstiegen wird, läßt sich heute noch nicht sagen; das muß hinterher die Rechnung erst ergeben. Das eine steht aber unter allen Umständen fest, daß der Ausgleichsfonds dem Staats⸗ haushalt eine ganz gewaltige Stütze bietet und ihn vor schweren Defizits bewahrt. (Bravo!) Seine Ansammlung hat sich daher auf das glänzendste bewährt. (Bravo!) Auch im übrigen Staats⸗ haushalt, insbesondere bei den Steuern, Bergwerken und bei der Justizverwaltung, werden die Ergebnisse gegenüber den Etatsansätzen zwar ungünstiger werden, jedoch nicht so ungünstig, daß der Gesamt⸗ ausfall über einen Fehlbetrag hinausgehen wird, wie er auch sonst im Frieden in Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs wohl eingetreten ist.
Nach Lage der Verhältnisse ist es ungemein schwierig, für das nächste Jahr einen Haushaltungsplan aufzustellen. Es ließen sich weder die Einnahmen noch die Ausgaben irgendwie über sehen. Wir wissen nicht, welche Anforderungen an uns gestellt werden, wie unsere Einnahmequellen fließen, insbesondere, ob unsere Be⸗
dafür, daß England die deutschen Küsten nicht anzugreifen wagt. 8. 2 8 1 „ (Bravo!) Der sechsmonatige Krieg hat die Rollen so verteilt, daß Sihde mir fülbenbe aeen Schwerin eröffnet die die Gesetze des Handelns sich viel mehr bei uns, als bei unsern vns 8 Meine Herten! Preindei balbe 11“ Gegnern finden, und es gibt niemanden in unserem Vaterlande, der eee 8e „. nicht felsenfest davon durchdrungen wäre, daß wir siegen wollen und
Fengen⸗ seitdem wir uns am 22. Oktober vorigen Jahres zu einer kurzen 2 1 g8 I 3 G 1 riegstagung hier in diesem Saale zusammenfanden. Neuen und unver⸗ siegen werden, so große Opfer der Krieg auch erfordert. (Lebhaftes Bravo!)
gänglichen Ruhm haben inzwischen abermals unsere herrlicken Truppen an ihre Fahnen geheftet. (Beifall.) Mit unvergleichlicher Tapferkeit und Auch der Staatshaushalt wird durch den Krieg nicht unbeträchtlich beeinflußt. Das Wirtschaftsjahr 1913 konnte noch
mit “ Hartnäckigkeit haben sie die schwerstey tap en eines der bittersten Winterfeldzüge heldenmütig ertragen (Lebhafter Bei⸗ “ — fall) und dadurch nicht nur unser Land vor größeren feindlichen Einbrüchen unter friedlichen Verhältnissen zu Ende gehen; seine Rechnung schloß — 5 0 [0 vorwiegend heiter bewahrt, sondern auch immer weiter die Niederringung unserer Feinde im dank der günstigen Einnahmen bei Steuern, Forsten und Eisenbahn⸗ Hüten 12e-n im Westen him veeehe 11 verwaltung mit einem Ueberschuß von 24 Millionen Mark beim Freil⸗ Opfer — die ungeheuren Opfer, e dieser Krieg von Staꝛtshaushalt und ei ; 91 Millionen 9 unserem Volke fordert, sind weiter gestiegen und werden weiter steigen. uX“ “ Ueberweisung von 91 M illionen Mark 88 Denn wir sind — wie wir uns nickt verhehlen — vielleicht noch lange den Ausgleichsfonds der Eisenbahnen ab, sodaß eine außerordentliche nicht am Ziel. Aber je größer die Opfer wurden, um so stärker und Tilgung der Staatsschuld um 24 Millionen Mark stattfinden 8 hat sich dennoch in unserem Volke der unbeugsame Wille gefestigt — konnte. os ’ s ig 8 ZIö“ “; 8 8 . 8 8 vfts es, was es wolle ——, durchguhalten bis zu einem vallen Siege, der Auf eine ähnlich günstige Entwicklung ist natürlich in dem auch diese ungeheuren Opfer lohnt. (Lebhafter Beifall.) Denn erst heute hs 8 — . 1 1 weiß unser Volk, hat es in allen seinen Kreisen ganz verstanden, laufenden Jahre nicht zu rechnen. Denn es leuchtet ohne weiteres ein, daß die Staatseinnahmen sich während des Krieges nicht auf derselben Höhe bewegen können wie während des Friedens, und daß andererseits manche Ausgaben höher sein werden als vorher. Als der Krieg ausbrach, da schien das ganze wirtschaftliche Leben
welches die eigentlichen Triebfedern dieses von langer Hand planvoll vor⸗ überhaupt mit einem Ruck still zu stehen. Millionen von Arbeits⸗
bereiteten Vernichtungskrieges gegen uns waren, und um was es sich des⸗ kräften wurden zu den Fahnen einberufen; der gesamte Handel mit dem Auslande hatte aufgehört und war abgeschnitten, und der deutsche
halb bei demselben für uns handelt. (Erneute lebhafte Zustimmung.) Mögen unsere Feinde — die einen um Vergeltung für einen vor 44 Jahren
Handel und die deutsche Industrie waren lediglich auf den eigenen inneren Markt angewiesen.
verlorenen Feldzug und Wiedereroberung zweier damals verlorener Pro⸗ vinzen, die anderen um die alleingebietende Beherrschung des Weltmeeres
Zu gleicher Zeit drohten sich Freditschwierigkeiten zu entwickeln, welche so schlimm waren, daß dadurch jedwede Unter⸗
Florenz — — Cagliari 757,8 SO 3 wolkig Zürich 7527 O sdedeckt Genf 752,5 SSW 2 Schnee
Lugano — — — Säntis 550.6 SW S wolkig Brindisi 764,3 SO 2 wolkig Triest 758,7 OSO 2 bedeckt Krakau — — — Lemberg ee V — Hermannstadt 770,5 SO *) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach folgender Skala: 0 = 0,0 bis 0,4 mm; 1 = 0,5 bis 1,4 mm; 2 = 1,5 bis 2,4 mm;
3 = 2,5 bis 3,4 mm; 4 = 3,5 bis 4,4 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 bis 6,4 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm; 8 = 7,5 bis 8,4 mm; 9 = nicht beobachtet. Bei negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffreskala
Die Wetterlage ist wenig verändert; ein Hochdruckgebiet über 770 mm über Rußland entsendet einen Ausläufer nach Skandinavien. Ein Tiefdruckgebiet breitet sich vom Ozean bis Mitteleuropa aus, sein Mintmum von etwa 745 mm liegt über Großbritannien. — In Deutschland ist das Wetter bei schwachen, meist südöstlichen Winden, außer im Osten, vorwiegend trübe; im Nordosten herrscht strenger Frost, sonst ist die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt; im äußersten Westen fanden Nachts stellenweise Niederschläge statt.
Deutsche Seewarte.
SESII
Wetterbericht vom 10. Februar 1915, Vormittags 9 ¼ Uhr.
——
Wind⸗
richtung, Wind⸗ Wetter
stärke
UIEe.
Sbls
g In 4.— in Stufenwerten *⁴)
a-
Witterungs⸗ wnceaa. der letzten 24 Stunden
Nachts Niezerschl.
1
in 45 ° Breite Temperatur in Celsius 1 [(2. Sand⸗ Barometerstand
Mieders
Barometerstand auf 0 ¼, Meeres⸗ niveau u. Schwere
1 wolkenl.
ziemlich heiter tiemlich heiter Nachts Niederschl. meist bewölkt meist bewölkt emlich beiter Nachts Niederschl. — 0 meist bewölkt -— 1] ziemlich heiter — 1] meist bewölkt. — 1 meist bewölke — 1 meist bewö
— Nachts Meederschl. — 1] meist bewölkt — 1 meist bewölkt — 2 meist bewölkt —-— 1 meist bewölkt 0 Machts Niederschl·
—ö—
2 Dunst 2 bedeckt 4 bedeckt 4 pedeckt
7554 d 755,6 S 755,3 SSO 758,4 SO 763,7 SO à beiter 767,0 SO. A bald bed. 753,0 Windst. Regen 7545 7O i Nebel 756,6 SO. heiter 755,8 SSO — wolkig 758,9 SSO I balb bed. 760,9 4 bedeckt 751,7 2 Regen 752,9 2 bedeckt 7514 2bedeckt 751,3 5 wolkig 517,5 heiter 754,2 OSO 3 bedeckt
—
S 12=
I;
Keitum Hamburg Swinemünde Neufahrwasser Memel
— —
AEAPESAEAEAEAAAEAE;
8
Mitteilungen des Königlichen Aszronautischen Observatoriums,
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 8. Februar 1915, 7—9 Uhr Vormittags. Station 122 m 500 m 1000 m 2000 m 3000 m 3500 m
0„x½ b4 139 “
und ihre geschäftlichen Vorteile, die Dritten um immer größere Macht⸗ erweiterung auf dem Festlande unseres Weltteils kämpfen — oder mögen ihre Völker nicht einmal wissen, um was sie eigentlich kämpfen. (Leb⸗ hafte Zustimmung und Heiterkeit.) Wir kämpfen um unser Dasein, um Sein oder Nichtsein, um unsere ganze wirtschaftliche, kulturelle und natio⸗ nale Zukunft. Und deshalb, weil wir wissen, daß es sich in diesem Kampf — nicht nur für die Gesamtheit unserer Nation, sondern für jeden einzelnen von uns — tatsächlich um alles handelt, was uns das Leben
Essen uà. d. Ruhr, 9. Februar. (W. T. B.) Nachts 2 Uhr 5 llfn durchfuhr ein mit fünf Fahrgästen aus Gladbeck besetztes Essener Droschkenautomobil auf der Fahrt von Essen nach Gladbeck die geschlossene beleuchtete Schranke der Eisen. bahnstrecke Vogelheim —Altenessen an der Kreuzung Essen —Horsterstraße in Altenessen. Der Wagen wurde von
2SSS
—
Seehöhe... Temperatur (Co)
—
einem von Vogelbeim nach Altenessen fahrenden 1“ er
, herumgeschleudert und teilweise zertrümmert. 1111““ Hotelbesitzer Dreckmann aus
Gladbeck sprang im Augenblick des Zusammenstoßes aus dem Kraft⸗
überfahren und getötet.
Wagenführer und die übrigen vier Fahrgäste blieben un⸗ verletzt. Eine Untersuchung ist eingeleitet.
neben dem Wagenführer sitzende
wagen, wurde vom Zuge
München, 9. Februar.
Kriegsgefangenen Korporal Leon
Louis Henon vom ersten französischen Kolonialinfanterieregiment, 9 aus dem Kriegsgefangenendepot Puchheim ent⸗ Grenzwache Lindau ange⸗
die am 9. Dezember 8 flohen und einige Tage später von der
halten wurden,
Bremerhaven, 9. Februar. mandant der Befestigungen an
die Ergreifung des
vor einigen Tagen in den Unterweser
Truy hält sich nur zum Zwecke der Spionage hier auf.
(W. T. B.) 4 der Landwehrinspektion München verurteilte die französischen
wegen erschwerter, unerlaubter Entfernung im zu neun Monaten bezw. zu acht Monaten Gefängnis.
der Wesermäͤndung setzt
ein liche Bekanntmachung 300 ℳ Belohnung aus auf “ 3 englischen Nordseelotsen Truy, der
Wilhelmsbav. Kiel Wustrow, M.
757,2 SO
Der Koönigsberg
765,8 OSO wolkig —
3 bedeckt
0 vorwiegend heiter
Rel. Fchtgk. (b%) 89
3 wolkig —0
ziemlich heiter
Windrichtung .. 8
S=⸗=8qOoSS
— 0 meist bewöͤlkt
„Geschw. mps. 9 †
Cassel
753,4 NO
1 wolkia —1
meist bewölkt
Himmel bewölkt. Bis
Magdeburg GrünbergSchl
755,1 LSD 2halb bed. — 757,5 O 2 bald bed.
—
—0 ziem
lich heiter
-—1 meist bewölkt
Das Kriegsgericht Mülhausen, E.
751,6 N
1 Nachts Niederschl.
Friedrichshaf.
mei
3 bedeckt 1
750,6 NW 1 beiter
Fossey und Soldat e
753,2 SO 2 bedeckt
meist bewölkt
st bewölkt
Ruͤgen walder⸗ münde
760,5 OSO 4 bedeckt
meist bewölkt
Felde,
Wlsfingen
751,8 SSW Z wolkig
Helder
751,4 SO 1 Dunst
Station
9 Bods
761,9 OSO 1 bedeckt
Seehöbe .
SSW
44 42 39 25 25 ssWw ssw sw sw 17 16 13 15 16
zu 330 m Höhz überall 0,2, dann bis
500 m Temperaturzunahme bis 5 4, desgleichen zwischen 2350 und 2500 m von — 8,3 bis — 7,6, zwischen 2760 und 2860 m überall — 8,4, dann bis 2920 m Temperaturzunahme bis — 8,1 Grad.
8 8 8
Mitteilungen des Königlichen ASsronautischen Observatoriums,
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 9. Februar 1915, 7—10 Uhr Vormittags.
122 m 500 m 1000 m 1500 m 2000 m l 2400 m
T. B.) Der Kom⸗ Tbristiansund
761.6 Windst. wolkig
Ses Temperatur (C °) 0,4
Rel. Fchtgk. (%) 100
Skudenes
757,5 OSO 4. bedeckt
Windrichtung . . 80
Vard5
„Geschw. mps. 3
Skagen
760,3 ONO 3 Schnee
orten gesehen wurde.
Er soll Hanstholm
757,9 O
1 Nebel
Himmel bedeckt, neblig. zunahme bis 2,5, zwischen 1350 und 1500 m überall — 3,8 Grad.
08 - 22 — 8 — 6535 ED1“ 38 40 38 880 V 880 V 880 880 880 7 11 EE
Bis zu 340 m Höhe Temveratur⸗
Theater. Künigliche Schauspiele. Donners⸗
ag: Opernhaus. 40. Abonnementsvor⸗ stellung. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry
Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Mustkalische
Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher.
Ballett: Herr Ballettmeister Graeb.
Chöre: Herr Professor Rüdel. (Den
José: Herr Gustaf Bergman als Gast.)
Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 42. Abonnementsvor⸗ tellung. Wie die Alten sungen. austsptel in vier Aufzügen von Karl
Niemann. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 7 ½ Uhr.
8 Uhr: Extrablätter! aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer und Gordon. und Willy Bredschneider.
blätter! terchens Mondfahrt.
Berliner Theater. Donnerst., Abends Heitere Bilder
Musik von Walter Kollo und folgende Tage: Extra⸗ Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Pe⸗
Freitag
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wie einst im Mai.
Theater in der Königgrützer Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr:
Hedda Gabler. Schauspiel in vier Akten von Henrik Ibsen.
Freitag: Königin Christine. Sonnabend: Herodes und Mariamve.
— Abends 8 Uhr: Ein Volksfeind.
dammer 8 8 Uhr: Gold gab ich für Eisen. (Die schöne Marlene.) Komische Volksoper in drei Bildern von Victor Léon. Musik von Emmerich Kalmän.
gab ich sfür Eisen.
Lessingtheater. Donnerstag, Abends Uhr: 2 % 2 = 5.
Freitag: Jugendfreunde. Sonnabend: Ein Volksfeind. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Liliom.
Kamische Oper. (An der Weiden⸗ Brücke.) Donnerstag, Abends
folgende Gold
Freitag und Tag
(Char⸗
Deutsches Opernhaus. 34— 37.
Bildern von Hermann Haller und Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
feste druff!
Graf von Luxemburg.
eeege Abends 8 ¼ Uhr: Die Orient⸗ reife. 8 Blumenthal und Gustav Kadel⸗ urg.
Freitag und folgende Tage: Immer Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Der Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)
Schwank in drei Akten von
Die Das
Freitag und folgende Tage: Orientreise. Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr:
Leutnantsmündel. 8
Thaliatheater. (Direktion: Kren und
8 Uhr: Klingler⸗Quartetts.
Singakademie. Donnerstag, Abends 5. Kammermusikabend des
Zwei Sonatenabende von
Familiennachrichten
Verlobt: Vera Gräfin Schwerin mit
Hrn. Leutnant Georg⸗Thilo Grafen Schwerin a. d. H. Wolfshagen (z. Zt. Berlin).
Verehelicht: Hr. Hofmarschall, Konter⸗ admiral à la suite der Marine Oskar
Beethoven⸗Saal. Donnerst., Abends 8 Uhr: Ernst von Dohnänyi und Franz von Veesey.
überhaupt lebenswert macht, deshalb gibt es auch kein Opfer, auch kein Opfer der Entsagung oder Einschränkung unserer Lebenshaltung, das uns in diesem Kampf zu greß erscheinen könnte. Nun, meine Herren, unsere Beratungen während dieser heute beginnenden
agung werden sich ja nahezu ausschließlich auf die nüchterne, verfassungsmäßige Aufstellung unseres preußischen Staatshaus⸗ haltsplanes für das Jahr 1915 erstrecken. Aber auch diese unsere Verhand⸗ lungen werden doch, wie ich hoffe, von dem einmütigen, opferwilligen Geist unseres ganzen Volkes beherrscht sein, von dem ich gesprochen habe (Bei⸗ fall), und deshalb auch von dem einmütigen Willen, alle Sonderwünsche und auch alle irgendwie gearteten parteipolitischen Rücksichten unbedingt den großen gemeinsamen vaterländischen Interessen unterzuordnen, wie sie heute für uns alle auf dem Spiele stehen. Ich habe gealaubt, in diesem Sinne den allseitigen Willen des Hauses feststellen zu dürfen, bevor wir in unsere Beratungen eintreten. (Lebhafter Beifall.)
Der Präsident teilt ferner mit, daß er zum Geburts⸗ tag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin nach dem ihm in der Sitzung vom 22. Oktober erteilten Auftrage die Glück⸗ wünsche des Hauses ausgesprochen und Ihre Majestät darauf Allerhöchstihren Dank am 23. Oktober dem Hause übermittelt und daß er anläßlich des Unfalls Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen August Wilhelm die Anteilnahme des Abge⸗ ordnetenhauses zum Ausdruck gebracht habe.
Der Präsident fährt darauf fort:
„Meine Herren! Das Haus hat wiederum den Tod mehrerer Mitglieder zu beklagen (das Haus erhebt sich). Der Abg. Mevyer⸗ Tawellningken (kons.) ist am 23. November 1914 in Ostpreußen auf dem Felde der Ehre gefallen; er hat dem Hause seit Be⸗ ginn dieser Legislaturperiode angehört und den Wahlkreis 1 des Reg.⸗Bez. Gumbinnen vertreten. Sein Heldentod für das Vater⸗ land wird bei Ihnen allen besonders innige Anteilnahme gefunden haben. Gestorben sind ferner die Abgg. von Waldow (kons.) am 23. De⸗ zember, Iff⸗Biebrich (nl.) am 28. Dezember 1914 und Graf von der Recke⸗Vollmerstein (kons.) am 14. Januar 1915. Sie haben sich zum ehrenden Andenken der Verstorbenen von Ihren Plätzen erhoben, ich stelle das fest.
Das Haus tritt nunmehr in die Tagesordnung ein.
Der erste Punkt, die Entgegennahme von Vorlagen der Königlichen Staatsregierung, ist bereits er⸗ ledigt, da die Regierung diesmal ausnahmsweise den Etat schon vor dem Zusammentritt des Hauses eingebracht hat.
In erster Beratung werden die allge meine Rech⸗ nungüber den Staatshaushalt für das Etats⸗ jahr 1911 und die Rechnung von den Verwal⸗ tungseinnahmen und ⸗ausgaben der Preußi⸗
nehmung gehemmt und unterbunden worden wäre. Die Aussicht auf eine Arbeitslosigkeit von geradezu riesigem Umfange mit allen ihren Folgen an Not und Elend erschien als drohendes Gespenst am Horizont. Zu unserem Heile haben wir aber diese schwere Krisis glücklich überstanden. Durch eine Reihe von hochbedeutsamen Ver⸗ ordnungen und wirtschaftlichen Maßnahmen ist es dem Bundesrat gelungen, das Wirtschaffslehen. gllm⸗; vlre Zösber in Gang zu setzen.
227 55
29 415] 357 025 1 Namentlich cie Kostanonahme dan . —— Moraterium und die genialen mit Hilfe der Reichsbank gefauffenen Organisationen
(Bravol), die mannigfachen wirtschaftlichen Maßnahmen der Staats⸗
regierung und der allgemeine gute Wille, nicht zu allerletzt aber die
unvergleichlichen Taten unserer Heere und unserer Marine haben durch die dadurch im ganzen Lande geschaffene Zuversicht sehr wesentlich dazu beigetragen. Die Folgezeit hat gezeigt, wie wichtig es war, daß trotz des dringend von allen Seiten erhobenen Verlangens nach einem Moratorium in Deutschland allein ven allen kriegführenden Staaten ein solches nicht eingeführt wurde. (Bravo!) Unser Vaterland ist dadurch vor den schweren Schäden eines Moratoriums bewahrt geblieben; es ist der Weg offen gehalten, daß das Rechtsleben und das Wirt⸗ schaftsleben sich in den gewohnten Bahnen weiter entwickeln konnte, daß die vielen einmal geknüpften Fäden im Innern nicht wieder willkürlich zerrissen wurden.
Der Krieg mit seinem ungeheuren Bedarf an Waffen, Munition, Ernährung, Bekleidung, Fahrzeugen und allen möglichen Gegen⸗ ständen hat sich nicht bloß als Zerstörer, sondern zugleich auch als starke Quelle von Arbeitsgelegenheit und Arbeitsverdienst erwiesen. (Sehr richtig!) Dank der Intelligenz und der Anpassungsfähigkeit der deutschen Industrie und der deutschen Kaufleute an völlig neue Verhältnisse ist es erreicht worden, daß überall im Lande wieder Be⸗ schäftigung eingezogen und die Arbeitslosigkeit von Tag zu Tag weiter zurückgegangen ist. Zieht man hierzu in Betracht, daß die Landwirtschaft in der Lage ist, ihre Ernte zu günstigem Preise zu veräußern, und sich dadurch in den Stand setzt, die mannigfaltigen Schwierigkeiten und Unzuträglichkeiten, welche durch die Wegnahme des Personals und der Gespanne und durch den Mangel an Benzin, Heizmaterial und sonst entstanden waren, zu überwinden, so kann man mit Fug und Recht sagen, daß das deutsche Wirtschaftsleben durch den Krieg bisher noch keine allzustarke Wunde erhalten hat, und
triebe beschäftigt sind, und wie ihre Unkosten sein werden. Auch die vergangenen Jahre geben gar keinen Anhalt. Der dreijährige Durch⸗ schnitt versagt diesmal vollständig. Lediglich die Verwaltungsaus⸗ gaben, die zum großen Teil auf gesetzlicher Vorschrift beruhen, stehen fest; aber sie reichen in keiner Weise aus, um auf ihnen einen Staats⸗ haushalt aufbauen zu können. Es blieb daher nichts anderes übrig, als von dem Krieg und seinen Einwirkungen auf das kommende Jahr überhaupt abzusehen und von der Fiktion auszugehen, als ob der Krieg am 1. April bereits beendigt wäre. Nur auf dieser Grund⸗ lage kommen wir zu einem Voranschlag. Dann sind wir in der Lage, uns in den Einnahmen und in den Ausgaben an das Vorjahr anzulehnen und seine Sätze zu übernehmen, soweit wir nicht schon wissen, daß sie andere sein werden. Zugleich haben wir den nötgen Spiel⸗ raum, um dem Ernst der Lage in ausgiebigem Maße Rechnung zu tragen und Ersparnisse eintreten zu lassen, wo es nur immer geht. Hiernach ist in diesem Jahre verfahren worden. Da die Einzelheiten in dem Vorbericht zum Etat, der in Ihrer Hand ist, enthalten sind, kann ich es mir versagen, hierauf näher einzugehen. Ich möchte nur das eine betonen, daß alle bekannten Mindereinnahmen und Mehr⸗ ausgaben berücksichtigt worden sind, und daß der Staatshaushaltsplan nicht etwa durch Zuhilfenahme von Defizitanleihen, sondern durch verstärkte Abstriche und Ersparnisse bei den anderen Ausgaben ins Gleichgewicht gebracht worden ist. (Bravo!)
In das Etatsgesetz ist hinsichtlich der Geldbeschaffung dieselbe Bestimmung wieder aufgenommen, die sich auch in dem Nachtrag zum Etatsgesetz aus dem Oktober befand, daß nämlich die Staats⸗ regierung ermächtigt wird, Schatzanweisungen in Höhe bis 1 ½% Milliarden auszugeben. Die Gründe hierfür sind dieselben wie auch im Oktober. Abgesehen von der Notwendigkeit, für etwaige Fehlbeträge im Staatshaushalt die erforderlichen Deckungsmittel zu besitzen, muß die Staatsregierung auch über liquide Mittel verfügen, um alle die Aktionen durchzuführen, welche aus Anlaß des Krieges entweder bereits eingeleitet sind oder sich noch notwendig machen werden. In der Hinsicht möchte ich folgendes sagen. Verschiedene Ausgaben sind bereits für Ostpreußen und die vom Kriege betroffenen westpreußischen Kreise notwendig geworden, und manche Ausgaben stehen natürlich noch bevor, die sehr viel höher sind als diese. Das Reich wird zwar nach Maßgabe eines später zu erlassenden Gesetzes die Ausgaben erstatten, der Staat muß sie aber zunächst vorlegen.
Graf von Platen „Hallermund mit Sophie Gräfin zu Solms⸗Wildenfels (Schloß Wildenfels).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kammer⸗
41. Abonnements⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Tiefland. Musikdrama
in einem Vorspiel und 2 Aufzügen nach
Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr:
Freitag: Opernhaus. vorstellung. Fidelio. Oper in zwei Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach
Französischen von Ferdinand Treitschke.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die fünf Frankfurter. — Abends: Hedda Gabler. v X“
daß die deutsche Volkswirtschaft sehr wohl imstande ist, den jetzigen Zustand noch lange zu ertragen. (Sehr richtig!) Es kommt noch hinzu, daß alles, was eingenommen und ver⸗
schen Zentralgenossenschaftskasse für das⸗ selbe Etatsjahr sowie die Uebersicht von den Staats⸗ einnahmen und⸗ausgaben für das Etatsjahr
An einen Wiederaufbau der Provinz ist zurzeit nicht zu denken. Ehe nicht der Krieg beendet ist, müssen sich alle Maßnahmen auf die Be⸗ seitigung der vorhandenen Not beschränken. In dieser Hinsicht ist
Kam’rad Männe. Volksvposse in drei Akten mit Gesang und Tanz von Jean Kren und Georg Okonkowski. Musik von
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Zu Anfang: „Ouvertüre zu Fidelio“. Vor der letzten Verwandlung: „Ouver⸗ türe Leonore (Nr. 3)“. Anfang 7 ⅞ Uhr. Schauspielhaus. 43. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne ge⸗ staltet von Dietrich Eckart. Musik von Edward Grieg. Anfang 7 Uhr.
Dentsches Theater. (Direltion: Max Reinhardt.) Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Rappelkopf (Alpenkönig und Men⸗ schenfeind).
Freitoag bis Sonntag. Nappelkopf (Alpenkönig und Menschenfeind).
Kammerspiele.
Donnerstagag, Abends 8 Uhr: deutschen Kleinstädter.
Freitag: Wetterleuchten.
Sonnabend und Sonntag: Die deutschen
Die
A. Guimera von Rudolf Lothar. Musik
Marx Winterfeld (Jean Gilbert).
herrn Heinrich von Engel (z. Zt. Dudings⸗
Komödienhaus. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Biedermeier. Lustspiel in drei Akten von Leo Walther Stein. Freitag und folgende Tage: Bieder⸗ meier. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kabale und Liebe.
Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Husarenfieber. Luftspiel in vier Akten von Gustav Kadelburg und Richard Skowronnek.
.5e Der gaute Bürger.
onn bend: Des Meeres und der Liebe Wellen.
Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Ubr: Der Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix.
Freitag: Hufareusteber.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wall
von Eugen dAlbert.
kaufte Braut.
Diavolo. — Abends: Die verkaufte Braut.
Zoologischer Garten. Donnersfag, Abends 8 Uhr: Rund um
die Liebe. Bodanzky und Thelen. Musik von Oskar
Straus.
um die Liebe.
steins Tod. — Abends: Nora.
Freitag: Zum ersten Male: Die ver⸗
Sonnabend: Siegfried. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fra
1u6““ Theater des Westens. (Station: Kantstraße 12.)
Overette in zwei Akten von
Freitag und folgende Tage: Rund
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Faust,
1. Teil.
Theater am Nollendorfplatz. Donnerstaag, Ahends 8 ½ Uhr: Immeer feste
Ge⸗ sangsterte von Alfred Schönfeld. Freitag und folgende Tage: Kam’'rad Männe. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pfarrer von Kirchfeld.
Der
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das Liebesnest.
Freitag und folgende Tage: Das Liebesnest.
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Die Waise aus Lowood.
Konzerte.
Philharmonie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Sonatenabend von Teresa
8 Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Georg von Wüblisch (Stolp). — Hrn. Regierungsassessor Rudolf Falch (z. Zt. Potsdam). — Hrn. Leutnant Richard Bötticher
(Osnabrück).
Gestorben: Hr. Staatsrat Gotthard von Campe (Bückeburg). — Hr. Universitätsprofessor Dr. Hans Schoeni
(Freiburg i. Br.).
hausen). —
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Koye) in Berlin.
Vier Beilagen
druff! Vaterländisches Volksstück in vier
Carreüo und Professor Arnold Rosé.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 3223.
sowie die 360. Ausgabe der Deutschen Verlustlisten.
1913 und die Uebersicht von den Verwaltungs⸗ einnahmen undẽ ⸗ausgaben der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse für dasselbe Etats⸗ jahr der Rechnungskommission überwiesen.
Es folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Feststellung des Staatshaushalts⸗ etats für das Etatsjahr 1915, in Verbindung mit der ersten Beratung des Gesetzentwurfs über Bei⸗ hilfen zu Kriegswohlfahrtsausgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände.
Finanzminister Dr. Lentze:
Meine Herren! Als wir im vorigen Jahre den Haushaltsplan für das Jahr 1914 feststellten und uns bemühten, die Staatsein⸗ nahmen und Staatsausgaben richtig zu erfassen, da dachte niemand von uns daran, daß die Voraussetzungen, von denen wir ausgingen, so bald sich ändern und die Verhältnisse ganz andere werden würden. Wir hatten geglaubt, auch weiterhin in friedlicher Entwicklung die wirtschaftliche, geistige und kulturelle Wohlfahrt unseres Landes fördern zu können, und dementsprechend unsera Maßnahmen getroffen
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dient wird, im Inlande bleibt und nicht in das Ausland zieht. Das ist eine wesentliche Lichtseite dabei.
Bei Beginn des Krieges konnten wir natürlich mit einer so günstigen wirtschaftlichen Entwicklung nicht rechnen, und wir haben daher die Einwirkungen des Krieges auf den Staats⸗ haushalt überschätzt. Immerhin sind sie aber nicht unbeträchtlich. In erster Linie stehen dabei die Erträge unserer Eisenbahnen. Während unsere Eisenbahnen im Frieden lediglich dem Verkehr und’ dem Austausch der Güter gewidmet sind, also nur wirtschaftliche Zwecke verfolgen, sind im Kriege zugleich ein wichtiges, gewaltiges Instrument der Kriegführung selbst, und die wirtschaftlichen Ziele kommen da nur in zweiter Linie in Betracht. Was unsere Eisen⸗ bahnen in den Augusttagen bei dem Aufmarsch unserer Armee und später bei der Versorgung und der Verschiebung unserer Truppen ge⸗ leistet haben und noch leisten, steht so einzigartig da und ist so über jedes Lob erhaben (Lebhafter Beifall), daß es immer ein Ruhmes⸗ blatt in der Geschichte unserer Eisenbahnen bleiben wird. (Bravo!) An den Leistungen unserer Eisenbahnen wahrend des Krieges hat
bereits Erhebliches geschehen. Die Flüchtlinge sind, soweit sie es nicht aus eigenen Mitteln zu tun vermögen, auf Staatskosten in verschiedenen Provinzen und in Mecklenburg untergebracht worden. Der Verschleuderung und Vernichtung ihres wertvollen Viehes ist unter Verwendung von Staatsmitteln mit Hilfe der Landwirtschafts⸗ kammer nach Möglichkeit vorgebeugt. In allen vom Kriege be⸗ troffenen Kreisen sind die Kriegshilfsausschüsse an der Arbeit, um nach einheitlichen, von der Staatsregierung festgesetzten Grundsätzen die entstandenen Schäden an Hab und Gut festzustellen und den Be⸗ troffenen darauf Vorentschädigungen zu leisten, welche die Fortführung der Wirtschaft, des landwirtschaftlichen und gewerblichen Betriebes und die Anschaffung der erforderlichen Geräte und Zubehörstücke er⸗ möglichen. Die unter wesentlicher Beteiligung des Staates in Königsberg ins Leben gerufene Kriegskreditbank hat die Aufgabe übernommen, dem Handel und dem Gewerbe die entstandenen Kredit⸗ schwierigkeiten zu erleichtern. Wesentliche Kredite sind der Land⸗ wirtschaftskammer zur Verfügung gestellt, die ausreichen, daß Zug⸗
ochsen und Pferde zur Feldbestellung in größerer Zahl angeschafft
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