1915 / 57 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Mar 1915 18:00:01 GMT) scan diff

eh, gr he e.üeeüche, ekde.

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 107. Sitzung, Montag, 8. März 1915, 1 ½ Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau“.)

Der Präsident Dr. Graf von Schwerin eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten:

Ich habe Ihnen leider wieder eine sehr traurige Mitteilung zu machen (die Anwesenden erheben sich don den Plätzen). Laut einer mir egen telegraphischen Nachricht ist unser verehrter Kollege, der

seneralmajor von Ditfurth im 63. Lebensjahre als Kommandeur der 34. Landwehrinfanteriebrigade vorgestern vor Lomza gefallen. Sein Name wird in der Geschichte des hohen Hauses unvergeßlich sein; sein

eldentod hat unzweifelhaft bei Ihnen allen besondere Teilnahme erweckt.

sch habe mir gestattet, gestern sofort den Hinterbliebenen das Beileid des

auses telegraphisch auszusprechen. Sie haben sich zum Gedächtnis des Verstorbenen von den Plätzen erhoben, ich stelle dies fest.

Hierauf wird die zweite Beratung des Entwurfs des Staatshaushalts für das Rechnungsjahr 1 915 fortgesetzt.

Ueber den Etat der Preußischen Zentral⸗ genossenschaftskasse erstattet namens der verstärkten Budgetkommission ausführlichen mündlichen Bericht Abg. Dr. Rewoldt (freikons.). Der Etat wird ohne Debatte unver⸗

A

ändert genehmigt.

Ueber den Etatder Verwaltung derdirekten Steuern berichtet Abg. Dr. Boenisch (Zentr.). Er führt u. a. aus, es sei selbstverständ⸗ lich, daß das Aufkommen aus der Einkommensteuer infolge des jetzigen Kriegs⸗

zustandes erheblich niedriger angesetzt sei als im vorigen Jahre. Es habe

an den positiven Unterlagen gefehlt, um sichere Zahlen in den Etat einzu⸗ stellen. Besonders erheblich sei naturgemäß; der Ausfall in der Provinz Ostpreußen. Auf die Kriegsteilnehmer solle nach der Zusicherung des

Fiinnanzministers bei der Veranlagung der Einkommensteuer besonders Rück⸗

sicht genommen werden.

Abg. von Hennigs⸗Techlin kkons.): Wir sind einverstanden mit der Berechnung der Mindereinnahmen von 40 Millionen infolge der

Ausfälle durch den Krieg, ebenso auch mit dem weitgehenden Entgegen⸗ kbommen gegenüber den Kriegsteilnehmern und Weglassung der gesetzlichen Fristen bei ihren Deklarationen oder steuerlichen Eingaben. Mit Freuden

wurde das Entgegenkommen des Ministers begrüßt, daß die Unterstützung

der Familienangehörigen der Kriegsteilnehmer steuerfrei bleibt, ebenso

die nichteinkommenden Dividenden und Zinsen. Wir möchten aber auch bitten, die Besteuerung der Beamten wohlwollend zu behandeln, wo das Milltärgehalt das Zivilgehalt nicht ganz absorbiert. Ein Erlaß des Ministers ist unserem Wunsche entsprechend bereits ergangen. Die Pro⸗ vinzialbehörden haben ihn jedoch noch nicht überall ganz zur Anwendung gebracht. Die ganze Quellentheorie für die Steuern hat durch diese be⸗ sonderen Verhältnisse des Krieges einen Stoß bekommen. Es wird daher notwendig sein, diese in den Kriegszeiten gewonnenen Erfahrungen nach dem Kriege im Gesetz zu verarbeiten. Wie man aber Rücksicht genommen hat auf die durch den Krieg Geschädigten, so soll man auch nicht vergessen, diejenigen steuerlich zu erfassen, denen durch den Krieg hohe Einnahmen in den Schoß gefallen sind. Zum Schluß möchte ich all den Beamten unseren besonderen Dank aussprechen, denen durch den Krieg auch in dieser Be⸗ ziehung eine große Mehrarbeit erwachsen ist. .

DDer Etat der Verwaltung der direkten Steuern wird be⸗

Beim Etat der Verwaltung der Zölle und in⸗ direkten Steuern erwähnt

Berichterstatter Abg. Dr. Boenisch (Zentr.), daß daß gerade von den Zollbeamten, die eigentlich immer Soldaten seien, und auch von den höheren Beamten eine sehr große Zahl im Felde stehe; von den letzteren seien nur noch einige im Amte. Trotz dieses kolossalen Abganges sei es gelungen, die Verwaltung in normaler Weise durchzuführen, und die Verwaltung selbst habe Anlaß genommen, ihren hiergebliebenen Beamten ihren Dank ür deren Tätigkeit auszusprechen. Abg. von Strombeck (Zentr.) weist darauf hin, daß der gegen⸗ wärtige Krieg gezeigt habe, wie verfehlt die sogenannte Quellentheorie bei der Erhebung der direkten Steuern sei. Es werde als Einkommensquelle

das Einkommen des vergangenen Jahres zugrunde gelegt, ohne Rücksicht

darauf, ob dies das wirkliche Einkommen im neuen Jahre sein werde, es werde also nur aus der Vergangenheit die Vermutung hergeleitet, daß dieses Einkommen auch die Grundlage für das nächste Steuerjahr bleibe. Bei den Einkommen der physischen Personen bilde also lediglich die Mutmaßung die Grundlage, ein Uebelstand, der sehr zu bedenken sei. Bei dem Etat der indirekten Steuern und Stempelsteuern sei daran zu denken, daß die Millionen von hochverdienten Kriegsteilnehmern das Interesse und das Bedürfnis haben könnten, letztwillige Verfügungen und Anordnungen zu kreffen. Hierauf sei nun die Nr. 66 des Stempeltarifs, die von den Stempelbefreiungen handle, nicht anwendbar, und auch nach dem § 44 des Reichsmilitärgesetzes seien stempelfrei nur die Verfügungen derjenigen, die im Kriege oder im Falle der Belagerung sich befinden, aber nicht der⸗ jenigen, die Garnisondienst tun. Das Reichsmilitärgesetz könne hier Ulerdings nicht geändert werden, wohl aber die Stempelgesetzgebung, und halb müßten alle solche gesetzlichen Verfügungen stempelfrei gemacht erden. Die finanziellen Konsequenzen könnten nicht erheblich sein. Generaldirektor der indirekten Steuern Köhler gibt eine zusagende rklärung ab mit dem Hinzufügen, daß die betreffenden Maßnahmen rück⸗ irkende Kraft erhalten sollten. Der Etat der Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern wird bewilligt.

Ueber die Etats des Finanzministeriums, der Lotterieverwaltung, der Königlichen See⸗ handlung (Preußischen Staatsbank), der Mün zver⸗ waltung, der. Staatsschuldenverwaltung und der Allgemeinen Finanzverwaltung wird die Diskussion gemeinsam eröffnet. 8

Berichterstatter Abg. Dr. Boenisch („Nntr.) teilt in seinem Re⸗

rat über den Etat des Finanzministeriums mit, daß auf Anfrage in

r Kommission der Finanzminister erklärt h abe, daß die Zeichnungen auf

e neue Kriegsanleihe, soweit sich jetzt überse hen lasse, einen durchaus nor⸗ malen und befriedigenden Verlauf nähmen. In der Kommission sei ferner auf die Härten für die Hinterbliebenen der noch nicht versorgungs⸗ berechtigten im Felde gefallenen Beamten, die noch nicht 10 Jahre im Dienste gewesen sind, hingewiesen worden. Von der Regierung ser erklärt worden, daß alle Fälle der Notwendigkeit einer Unte’ stützung solcher Hinterbliebenen wohlwollend geprüft werden sollten, daß ober zu einer generellen Regelung dieser Frage keine Veranlassung sei, da auf die Dispositionsfonds zurück⸗ gegriffen werden könne. Eine längere Debatte habe sich in der Kom⸗ mission an die wiederum in den Etat in der bisherigen Höhe von 2 ⁄¼ Mil⸗ lionen eingestellte Position für den Di spositionsfonds der Oberpräsidenten zur Förderung und Befestigung des Deutschtums in den Provinzen Posen, Ost⸗ und Westpreußen und dem R egierunasbezirk Oppeln und in den nördlichen Kreisen der Provinz Schleswig⸗Holstein geknüpft; die Kom⸗ mission habe die Position unverändert bewilligt.

NMachdem sodann der Abig. Dr. Friedberg (nl.) über die Kommissionsverhandlungen zum Etat der Staatsschulden⸗ verwaltung referiert hat, wird zur Abstimmung geschritten, da Wortmeldungen zur Disf ussion nicht vorliegen.

Auf Antrag der Polen findet getrennte Abstimmung über den eben erwähnten Disvosijrionsfonds der Oberpräsidenten im Etat des Finanzministeriums statt. Die Forderung wird mit großer Mehrheit bewälligt.

Im übrigen genehmigt das Haus diese Etats unverändert.

Die Uebersicht über die Ergebnisse der Einkomffensteuer⸗ und Ergänzungssteuerveranlagung wird durch Kenntnisnahme erledigt.

Damit ist die zweite Lefung des Etats für 1915 erledigt. Eine Aenderung ist an seinen sämtlichen Positionen durch die Spezialberatung nicht eingetreten.

Das Etatsgesetz wird in seinen einzelnen Paragraphen ebenfalls in zweiter Lesung unverändert angenommen.

Schluß nach 3 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag, 11 Uhr. (Antrag des Staatsministeriums wegen Vertagung des Land⸗ tages; dritte Lesung des Etats; zweite und dritte Beratung des Eisenbahnanleihegesetzes und des Knappschaftskriegsgesetzes.)

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 6. März 1915 betrugen (+ und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva. 1915 1913 Metallbestand (Be⸗ stand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, 8 “” 1“ 2784 berechnet) 2 335 177 000 1 616 232 000 1 189 971 000 (+ 20 922 000) (+ 4 779 000) (— 2 117 000) darunter Gold G 2 1 2 009) 1 299 255 20) 8.— 88 888 000 + 22 982 + 6 681 000 23 000 Bestand an Reichs⸗ 8 ) u. Darlehnskassen⸗

scheinagg ... 203 955 000 64 985 000 22 005 000 (s— 12 065 000) (+ 1 558 000) (— 269 000)

Bestand an Noten .

anderer Banken. 10 891 000 21 936 000 25 383 000

(+ 4˙697 000) (+ 10 604 000) (+ 13 715 000) Bestand an Wechseln,

Schecks und dis⸗ kontierten Reichs⸗ schatzanweisungen.

Bestand an Lombard⸗ forderungen..

Bestand an Effekten

Bestand an sonstigen Aitihen. .

Passiva. Grundkapital.

Reservefondds...

4 260 587 000 900 835 000 1 180 197 000 (+ 165 963 000) (+† 21 113 000) (+ 53 173 000)

37 421 000 9 612 000 93 528 000 (s— 5 928 000) (— 51 272 000) (— 90 760 000) 25 466 000 259 966 0000 20 196 000 (+ 6 969 000) (— 16 859 000) (+ 1 110 000)

186 288 000 207 286 000 180 580 000 (+ 4013 000) (— 8 576 000) (+ 8 507 000)

180 000 000 180 000 000 (unverändert)

74 479 000

180 000 000 (unverändert) (unveränderr) 74 479 000 70 048 000

(unverändert) (+ 4 431 000) (+ 3 111 000)

4 905 145 000 1 856 878 000) 1 813 304 000 (+ 42 441 000) (— 97 119 000) (— 62 737 000)

1 711 802 000 997 215 000 614 776 000 (+ 130 275 000) (+ 92 178 000) (+ 50 270 000) 188 359 000 32 280 000 33 732 000 (+ 11 855 000) (— 38 143 000) (— 24 299 000)

rstehenden Ausweis hat der Goldbestand der Reichsbank sich um weitere rund 23 Millionen Mark vermehrt. Nach wie vor bleibt es Pflicht eines jeden, in dieser Zeit der Anspannung aller Kräfte das Gold zu sammeln, um es der Reichsbank zu bringen, wo allein es nutzbringend wirkt und dem Vaterlande dienstbar gemacht wird. Darum: Zur Reichsbank mit dem Golde! Sämtliche Postanstalten im Deutschen Reich sind verpflichtet, Goldmünzen in Papiergeld umzuwechseln und an die Reichsbank abzuliefern.

Betrag der um⸗ laufenden Noten.

sonstige täglich fällige Verbindlichreiten.

Das Deutsche Reichsschuldbuch.

Die Einrichtung des Reichsschuldbuches ist für diejenigen be⸗ stimmt, die Gelder in Deutscher Reichsanleihe anlegen wollen, aber nicht geneigt sind, für die Aufbewahrung von Wertpapieren und die Einkassierung von Zinsscheinen selbst Sorge zu tragen. Die Schuld⸗ buchgläubiger erhalten keine Wertpapiere und keine Zinsscheine, sondern haben eine verzinsliche Buchforderung an das Reich. Ihr Recht beruht lediglich auf der Eintragung im Schuld⸗ buch, sodaß sie gegen die Gefahr geschützt sind, durch Verlust oder Vernichtung von Schuldverschreibungen oder Zinsscheinen Schaden zu erleiden. Die Eintragung in das Reichsschulobuch erfolgt gebühren⸗ frei. Die Ziasen erhalten die Buchgläubiger jeweils einige Tage vor Fälligkeit ohne besonderen Antrag durch die Post zugesandt. Sie können aber auch, falls sie dies vorzieben und einen entsprechenden Antrag stellen, die Zinsen bei den Reichsbankanstalten oder bei öffent⸗ lichen Kassen erheben oder sie ihrer Sparkasse oder Genossenschaft überweisen oder übersenden lassen oder durch Vermittelung eines Bankbauses usw. in Empfang nehmen.

Um zur Benutzung des Schuldbuches anzuregen, pflegen bei der Auflegung von Anleihen den Zeichnern, die die Eintragung ins Schuldbuch beantragen und sich verpflichten, ihre Forderung während einer gewissen Sperrfrist im Schuldbuch stehen zu lassen, Vorzugsbedingungen bewilligt zu werden Auch bei der jetzt aufgelegten Kriegsanleihe wird den Schuldbuchzeichnern, die sic einer Sperre bis zum 15. April 1916 unterwerfen, eine Preisermäßigung von 20 (98,30 statt 98 50) für je 100 Nennwert gewährt. Für die Schuldbuchzeichner werden besondere Zeichnungsscheine (auf rotem Papier) ausgegeben, die zugleich die Angaben enthalten, welche der Zeichner machen muß, damit die Eintragung in das Schuldbuch be⸗ wirkt werden kann. 8 Oowohl, wie erwähnt, der Schuldbuchzeichner zunächst weder Wertpapiere noch Zinsscheine erhält, kann er dennoch später nach Ablauf dexeSperrfrist, wenn er aus irgend einem Grunde Wert⸗ papiere zu erhalten wunscht, seine Forderung im Schuldbuch löschen und sich dafür Anleihestücke nebst Zinsscheinen im gleichen Nenn⸗ betrage ausreichen lassen. Es bedarf Uazu nur eines beglaubigten Antrags an die Reichsschuldenverwaltung und der Entrichtung einer kleinen Gebühr (75 für je 1000 ℳ, mindestens aber 2 ℳ). Es sei indessen darauf hingewiesen, daß das Schuldbuch seiner ganzen Einrichtung nach nur für solche Gläubiger bestimmt ist, die ihr Geld auf längere Dauer in Deutscher Reichsanleihe anlegen wollen und die Absicht haben, ihre Forderung dis auf wetteres im Schuldbuch zu belassen. Solchen Ziichnern kann die Benutzung des Schuldbuches dringend empfohlen werden. Dagezen werden diejenigen Zeichner, die von vornherein die Absicht haben, sich die Stücke schon bald nach Ablauf der Sperrfrist auereichen zu lassen, guttun, von der Benutzung des Schulobuches überhaupt abzusehen.

Die Eintragung geschieht erst, nachdem die Anleihe voll bezahlt ist. Ueber die erfolgte Eintragung erhält der Gläubiger von der

Eggenschaft eines Wertpapiers hat und deren Verlust oder Beschädi⸗ gung deshalb keinen Schaden bringt. Bei der gewaltigen Größe des

Reichsschuldenverwaltung eine Benachrichtgung, die aber nicht die

Anleihegeschäfts wird die Durchführung der Eintragungen natürn geraume Zeit beanspruchen, und es kann daher en, doß 82 eichner erst nach Monaten in den Besitz der Berachrichligung

ommt. Irgendwelche Nachteile erwachsen ihm hierdurch nicht. - Mitteilungen der Reichsschuldenverwaltung veg als bornchen ane

Dienstsache, nur die jeweilige Uebersendung der frei im Postschechverfahren.

insen geschieht porto⸗

8

Die diesjährige Mitgliederversammlung der Vereinigung

der deutschen Arbeitgeberverbände findet am 19. Maͤrz

Berlin statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. der Geschäftsbersch für das abgelaufene Geschäftsjahr 1914. Ueber die Gründung von Arbeitgeberarbeitsnachweisen wird Dr. Flechrner, der Generalsekrerär des Vereins der Industriellen Pommerns und der benachbarten Ge⸗ biete, referieren. Der Mitgliederversammlung geht eine Vorstands. und Ausschußsitzung der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände zur Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten voraus.

Der Aufsichtsrat und die Delegiertenversammlung der Zentrale der deutschen Arbeitgeberverbände für Streik⸗ versicherung werden zu ihren diesjährigen Sitzungen am 18. Mär in Berlin zusammentreten. Auf der Tagesordnung steht u. a. der Jahresbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 1914. Am Toge vorher findet eine Aufsichtsrats⸗ und Ausschußsitzung der Deutschen Streikentschädigungsgesellschaft in Berlin statt.

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Dresdner Bank wurde laut Meldung des „W. T. B.“ die Uüher für 1914 vorgelegt. Die Ziffern der Londoner Niederlassung die bei Ausbruch des Krieges unter Aufsicht gestellt wurde und außer Verbindung mit der Zentrale ist, sind aus den Bilanzzahlen völig ausgeschꝛeden und in den Aufstellungen des Gewinn⸗ und Verlust⸗ kontos nur mit den Ergebnissen des ersten Halkjahrs enthalten. Der Bruttogewinn beträgt einschließlich 206 693 Vortrag aus dem Vorjahre 41 653 297 (im Vorjahre 43 447 490 ℳ). Nach Abzug von 16 878 743 (im Vorjahre 16 624 795) Handlungsunkosten und Steuern und von 774 968 Verlust auf Effektenkonto, wobei die cg. 3 000 000 betragenden Gewinne des ersten Halbjahrs bereits abgeschrieben sind, verbleibt ein Reingewinn von 23 999 586 (26 278 753) ℳ. Der Gesamtumsatz auf einer Seite des Haupt⸗ buches stellte sich auf 76 667 Millionen Mark gegen 92 379 Millionen Mark in 1913, die Zahl der bei der Bank geführten Konten auf 209 762 gegen 200 196 in 1913. Die Zahl der Angestellten (davon etwa 1400 rb Felde stehend) belief sich am Jahresschlusse auf 4807 gegen 4636 im Jahre 1913. Vom obigen Bruttogewinn entfallen auf: Sorten und Couponskonto 566 077 (367 684) ℳ, Wechsel⸗ und Zinsenkonto 24 685 661 (25 978 298) ℳ, Provisionskonto, abzüglich gezahlter Provisionen 13 957 332 (14 585 127) ℳ, Erträgnisse aus dauernden Beteiligungen bei fremden Banken für 1913 1 880 327 (1 930 550) ℳ. Die Bitanz für 1914 weist folgende Etnzelbeiten auf; Aktiva: Kassa einschließlich Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnuncs⸗ banken, Sorten und Coupons 98 928 606 (68 645 776) ℳ, Wechsel und unperzinsliche Schatzanweisungen des Reichs und der Bundes⸗ staaten 330 000 955 (375 895 048) ℳ, Nostroguthaben bei ersten Banken und Bantiers 62 354 598 (61 380 835) ℳ, Reporis und Lombards gegen börsengängige Wertpapiere 95 502 788 (119 088 689) ℳ, Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen 22 700 505 (116 631 711) ℳ, davon gedeckt 17 550 380 ℳ, Dauernde Beteisi⸗ gungen bei fremden Banken 37 861 256 (36 833 674) ℳ, Effekten: Anlethen des Reichs und der Bund sstaaten 23 964 184 (16 821 005) ℳ, Sonstige Effekten 28 715 127 (25 773 591) ℳ, Debitoren 574 116 833 (624 966 046) ℳ, Konsorttalbeteiligungen 63 593 68t (55 275 961) ℳ, Immobilienkonto: Bankgebäude 31 263 963 (30 591 246) ℳ, verschiedene Grundstücke 1 902 068 (2 060 035) ℳ. Passiva: Aktsenkapital 200 000 000 (200 000 000) ℳ,

Reservefonds 51 000 000 (51 000 000) ℳ, Reservefon ds B 10 000 000

(10 000 000) ℳ, Talonsteuerreserve 640 000 (800 000) ℳ, Devpositen 372 413 136 (405 264 099) ℳ, Kreditoren 576 104 848 (553 131 592) ℳ, Akzepte und Schecks 146 628 688 (287 315 528) ℳ. Auf dem Konto der „dauernden Betetiligungen bei fremden Banken“ sind die Dividenden für 1913 verrechnet. Der Gesamt⸗ bettag der in den Weortpapieren und den Konsortialbeständen enthaltenen festverzinglichen Werte beläuft sich auf etwa 56 Mill. Mark. Der auf den 31. März d. J. einzuberufenden Ge⸗ neralversammlung soll vorgeschlagen werden, 600 000 auf Bank⸗ gebäude, 294 060 auf Mobilienkonto abzuschreiben, 246 460 dem Pensionsfonds zuzuführen, der dadursch auf die Höhe von 4 600 000 gebracht wird, 200 000 als Jrhresanteil für die Talonsteuer, 5 000 000 für Konsortial⸗ und Kontokorrentkonto zu reservieren und eine Dividende von 6 % zur Verteilung zu bringen. Nach Absetzung der vertragsmäßigen Tantiemen sowie der Grafifikationen an die Beamten verbleibt alsdann ein Saldo von 476 588 zum Vortrage auf neue Rechnung.

„— Der Geschäftsabschluß der Bayerischen Vereinsbank München für 1914 weist laut Meldung des „W. T. B.“ einen Reingewinn von 6 209 168 gegen 6 292 076 im Vorjahr auf. Neben den üblichen Rückstellungen und der Errichtung einer außer⸗ ordentlichen Kriegsreserbe von 1 400 000 witd die Dividende mit 8 gegen 9 % im Vorjahre in Vorschlag gebracht.

Der Beschluß der letzten Generalversammlung ermächtigt laut Meldung des „W. T. B.“ die Verwaltung der Deutschen Gasglühlicht Aktiengesellschaft (Auergesellschaft), Berlin, einen Früher gebildeten Fonds von 3 465 000 zum frerhändigen Ankauf von Vorzugsaktien zu verwenden. Es ist von einer Reihe von Vor⸗ zugsaktionären, die beabsichtigen, sich an der gegenwärtig zur Zeichnung aufliegenden Kriegsanleihe zu beteiligen, an die Gesellschaft die Anregung gekommen, den Ankauf von Vorzugsaktien jetzt vor⸗ zunehmen. Dieser Anregung folgend, hat die Verwaltung be⸗ schlossen, 3 300 000 nom. Vorzugsaktien zum Preise von 1025 für die Aktie mit laufendem Dividendenschein anzukaufen. Die An⸗ meldung der Vorzugsaktien, deren Besitzer Rückkauf wünschen, hat unter Einreichung der betreffenden Aktiten bis zum 16 März d. J, Abends 6 Uhr, bei der Firma Koppel & Co., Berlin, unter Benutzung des dort erhältlichen Formulars zu erfolgen. Die Beantwortung der Anmeldungen wird bis zum 18. März ersedigt werden, also noch recht⸗ zeitig vor Ablauf der Frist zur Zeichnung von Kriegsanleihe. Für den Fall, daß ein größerer Betrag als 3 300 000 Vorzugsaktien zum Rückkauf angehoten werden sollte, werden die Angebote ver⸗ hältnismäßig berücksichtigt werden.

—, Der von der Baumwollspinnerei Unterhausen im Jahre 1914 erzielte Ueberschuß stellt sich laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin auf 343 211 ℳ. Nach Absetzung von 180 000 für Tilgung und von 20 000 für Kriegs⸗ lasten zugunsten des Arbeiterunterstützungefonds wird die Verteilung von 6 % Dividende auf das Aktienkapital von 1 600 000 vor⸗ geschlagen (im Vorjahr 6 %). Als Vortrag auf neue Rechnung ver⸗ bleiben 12011 ℳ. Die Gesellschaft ist für ihre Erzeugung und Baumwollversorgung für längere Zeit durch Verträge gesichert.

„— In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Bremen⸗Besig⸗ heimer Oelfabriken wurde laut Meldung des „W. T. B.“ be⸗ schlossen, aus dem diesjährigen Reingewinn nach Abzug von 901 314 für Abschreibungen und Rückstellungen eine Dividende von 18 % zu verteilen und etwa 210 000 auf n⸗ue Rechnung vorzutragen. Die Generalversammlung findet am 30. März statt.

Die Spinnerei und Buntweberei Pfersee in Pfersee⸗Augsburg erzlelte laut Meldung des „W. T. B.“ im Jahre 1914 einen Ueberschuß veon 523 138 ℳ. Der Aufsichtsrat be⸗ schloß, nach Absetzung der Amortisation mit 201 979 der General⸗ versammlung die Verteilung von 8 % Dividende auf das Aktien⸗ kapital von 3 Millionen Mark gegen 10 % im Vorjahre vorzuschlagen. Als Vortrag auf neue Rechnung verbletben 49 159 ℳ. Die Gesell⸗ schaft hat ihre Erzeugung und Baumwollversorgung für das erste Halbjahr 1915 durch Verträge gesichert.

Die diesjährige Generalversammlung der Vaterländischen 18 Bieb⸗Versicherungs⸗Gesellschaft in Dresden sindet am

f. Marz 1915, Vormittags 11 Uhr, statt. Die Geschäftsergebnisse egseinslüsse eine nachträgliche Erhöbung der Entschädigungequote um 58 % gegen 6 und 7 % in den Vor⸗

lassen trotz der schädlichen

jahren zu.

Budapest, 8. März. (W. T. B.) Die Bilanz der Unga⸗ rischen Allgemeinen Kreditbank weist einen Reingewinn von 12 903 529 Kronen (Vorjahr 12 636 932 Kronen) auf. Die Direktion schlägt eine Dividende von 38 Kronen (Vorjahr 45 Kronen) vor. Auf neue Rechnung sollen 2 528 186 Kronen vorgetragen werden gegen 1 150 098 Kronen im Vorjahr. Die Erhöhung des Gewinn⸗ vottrags entspricht dem Betrag der Dividendenkürzung.

Name der V Beobachtungs⸗ station

Barometerstand auf 0 °, Meeres⸗

Wetterbericht vom 8. März 1915,

Vormittags 9 ½ Uhr.

, Dõõ—- ————xxi

in

Stufenwerten *)

24 Stunden um Barometerstand

W

Wind⸗

richtung, 1b Wind⸗ Wetter

stãrke

Schwere in 45 ° Breite

Temperatur in Celsius Miederschlag in

mniveau u

der letzten 24 Stunden

itterungs⸗

Name der verlauf

Beobachtungs⸗ station

Barometerstaud auf 0 °, Meeres⸗ niveau u. Schwere

in 45 ° Breite

Wind⸗

schtung, go⸗ Winde Wetter

stärke

mi

Barometerstand u.

Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

mperatur

9

24 Stunden mm

Stufenwerten*)

in Celsius Miederschlag mn

T

Borkum

D 1

4 Schnee

764,2 NO

ts Niederschl.

Kestum

2 Nach

766,3 NO

I

5 wolkig

Hamburg

Berlin, 9. März. Produktenmarkt

Weizen geschäftslos. Roggen geschäftslos. Fe fer geschäftslos.

ais geschäftslos. Weizenmehl geschäftslos. Roggenmehl geschäftslos Rüböl geschäftslos.

Berliner Großhandelspreise für Speisekartoffeln. M Im Berliner Kartoffelgroßhandel wurden nach den Ermittlungen etz der von den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin gebildeten Ständigen Deputation für den Kartoffelhandel in der Zeit vom 4. bis 6. März 1915 folgende Preise (für 100 kg gute, gesunde Ware, 11,89 88 bis 12,00 ℳ, Magnum bonum 11,50 12,00 ℳ, oltmann 10) Zu bis 11,50 ℳ, Silesia und andere runde weiße Speisekartoffeln 11,00 Wilhelmshav. 763.,4 NO bis 11,50 ℳ. Die Zufuhren waren stärker, genügten aber noch nicht Kiel ganz zur Deckung des Bedarfs. Die Preise blieben unverändert.

ab Berliner Bahnhöfen) gezahlt:

Swinemünde Neufahrwasser

1 —5 wolkig meist bewölkt 763,4 ONO 3bedeckt —= 2 2 anhalt. Niederschl. 764,1 ONO 4 woltenl. —5 0 1 meist bewöͤlkt

Keitum

Borkum 714 NNO 1 bedeckt 770 8 NNRO 1bedeckt

2— Je2ss

meist bewölkt meist bewölkt

8

0 82 0

Hamburg 770 4 N

Swinemünde 769,6 W

2 Schnee 3 1 (00Nachts Miederschl.

meist bewölkt

Neufahrwasser 769,0 SSO 2 beiter

—7750 [0] meist bewölkt

Memel

704,5 NO 4 bedeci —=—5 0 2 766,0 *ODIbeiter 52

ziemlich heiter

Memel 768,9 SO

2petter 161 0 10 ziemlich heiter

Aachen

759,0 NOU 4 Schnee (61

Schauer Aachen 769,5 ND

3 Schnee meist bewölkt

Hannover

Hannover

770,6 NNO balb bed.

meist bewölkt

Berli

761,5 O

758,2 NO

4

760,8 NNO 4 bedeckt 2 2 Hanhalt. Niederschl. 2 bedeckt 2 2 Vorm. Niederschl. 2 Schnee 5 11 2 anhalt. Niederschl.

Berlin 769,5 S

1 bedeckt meist bewölkt

Dresden

768 4 NNO 2 Schnee 5 0

meist bewölkt

Breslau

Remlich heiter

Breslau 68,5

1 wolkenl. meist bewölkt

Bromberg

5 7599 O. 2 balb bed. —7,0 2 761,9 N 3 halb bed. 8

meist bewölkt

1 wolkenl meist bewölkt

756,1 7. Z bedeckt

Vorm. Niederschl. Metz

67,4 NO

5 bedeckt. Nachm. Miederschl.

Frankfurt, M.

755,2 N 5 Schnee —2 1 2

7 767,9 N 7

Frankfurt, M.

Bromberg Schauer V

Karlsruhe, B.

7540 Windst. Schnee

München

754,8 NO heiter

Zugspitze 1

514,0 NR 1 Nebel

Wustrow, M.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. 3 % Französische Rente 3 % P vn 8 58,90, Suezkanal 4200, Türk. Tabakregieges. 330, Rio Tinto 1775.

(W. T. B.) Markt allgemein schwach,

Paris, 8. März. (W. T. B.)

70,30, 5 % Russen 1906. 91,00,

Amsterdam, 8. März

Staatspapiere flau, Tabakaktien jedoch fester. 51,10 51,60, Scheck auf London 12,03 ½ 12,08 ½ 1 47,50 47,70, Scheck auf Wiea 1 8 S Staatsanleihe 98 —- 99 offiziell, alle anderen Kurse nicht offiziell, 8 2 . Royal Dutch Petroleum 470, ndische Kock Jsland *, Southern Railway 14 ½¾, Union Pacific 119, Amal⸗ gamated 54 ½, United States Steel Corp. 44 ½

Obl. 3 % Niederl. W. S. 67,

Deutsche Erdölaktien 126,

Atchison, Topeka u. Santa 93 ¼, Pacific —,—,

Königsberg Cassel

7bedeckt 2

0 Nachts Nlederschl. anhalt. Miederschl. meist bewölkt

Karlsruhe. B. 767,1 ONO 3 Schnee 4 5⁵

München [764,9 S

6 Schnee 6

Zugspitze 516,9 nS

2 Nebel 17

Wilhelmebav- 7711 0

3 bedeckt 2 meist bewölkt

2 sanhalt. Niederschl.

Kiel

764 6 ONO 5 Schnee

763,9 O

4A bedect —2 2 2 Vorm. Niederschl.

764,9 ONO 3 Schnee 1170

Magdeburg GruͤnbergSchl

760,4 ONO 4 bedeck. —7 0 2 meist bewölkt

Mülhausen, E.

Scheck auf Berlin Friedrichshaf.

755,5 W

753,7 W

j bedeckt

3 Schnee 1110 [1 meist bewölkt 758,2 NO 1 bedeckt 3 2 anhalt. Niederschl.

7860, SNS Jsedect. 4 10 3oanhalt. Niederschl.

2 1 0 Nachts Niederschl. 1 5 0 Nachts Niederschl.

Wustrow, M. 769,6 Windst. bedeckt —⸗

Schauer

2 halb bed. 2 meist bewölkt

Königsbera 769,2 1DO

0,0— Aieemlsch beiter

Cassel

Maadevurg 170,2 ℳ*%

balbded. 8 0 [1 meist bewölkt

Grünberg Schl 768,9 NO

2 wolkig —7 0 1 neist bewölkt

Mäͤlbhausen E. 765,2 N —2 Schnee 4 3 1 Nachts Niederschl.

Scheck auf Paris Bamberg

755,42 DO 2 wolkig

0 41 anhalt. Niederschl.

Bamber

Friedrichsbaf. 763.1 NNO 5 bedeckt

27625 NO 3 bedeckt —6 0 1

4 11 1 Nachm. Niederschl. meifs kewafft

Rügenwalder⸗ münde

763,8 O Zwolkenl.

eist bewoͤlkt

Rügenwalver⸗ münde

769,0 V Windst. Schne⸗

Nachts Niederschl.

Vlissingen

762,4 NO 6 balb bed.

Vlissingen 771,5 NO

andelsbank —,—, 8 Southern Helder

Bodö —1

763, SNO 6 Schnee

Helder

7718 NO. lbedeckt—

767,1 OSO 4 wolrig

Bods 763,2 O

V 3 wolkig

1 beiter

Chrisstansund

772,0 Windst. wolkenl.

Christiansund 765.4 NW

1Sedecki

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten. fest, loko 46 ½. Santos⸗Kaffee für März 32 ¼, für Mai 32 ⅛½, für

Amsterdam, 8. März.

Dezember 2788. Amsterdam, 8. März. (W. T. B.) für April 59.

Skudenes

kuden 768,2 S

Skudenes

Vards

V 771,5 Windst. bedeckt

Vardd 759 9 NNW I heiter

1 Schnee

B.) Ja va⸗Kaffee Skagen

Hanstholm

9 V SNS 4 wolkig —5 1

767,1 S

Skagen

ONO Z Schnee 3 1

Hanstholm

766,7 WSW wollic

2 heiter

Rüböl loko flau, 61 ¼, Kopenhagen

0

SNO Schnee 3. 0

Kopenhagen 769,7 W

3 Dunst 35 0 1

Stockholm

Stockholm 766,1 SW

2beiter 12. 0 0

„Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht“, Monatsschrift des Verbandes deutscher Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte (Verlag von Georg Reimer in 8 18n

de Beiträge: „D eit einzelner Klauseln im Dienstve folgende Beiträcs 9* Webaltsabzug und Kündigungs⸗ ausschluß’ von Dr. Fritz Lissauer, stellvertr. Vorsitzenden des Kauf⸗

von Professor Dr. Oertmann;

mannsgerichts Berlin. Recht prechung

Berufungsgerichte (Duisburg, L. G. I Berlin, 8 e und Berufungsgerichte (München, LG. Breslau, Saar⸗ Wien brücken, Charlottenburg) und des Reichsgerichts (6. Zivilsenat). Ver⸗ Prag fassung und Verfahren: Preußische Ministerialverfügung, betreffend Rom Uebersicht über die Tätigkeit der Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte.

Einigungsämter und Kollektivverträge: „Zigarettenindustrie vor dem Einigungsamt Berlin“ von Magistratsrat von Schulz. Recht des Arbeitsvertrages: „Jahres⸗ und Saisonstellung“ von Magistratsrat „Der Rückkehrwille hei der Entlassung wegen Genf unbefugten Verlassens der Arbeit“ von Magistratsrat Wölbling.

Dr. Landsberger; Literaturbesprechungen.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen 8 Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 8. März 1915, 7—9 Uhr Vormittags.

Station Seehöhe ... 122 m

500 m 1000 m 1500 m 1800 m

Hernösand

r2—t

Windst. wolkenl.

Hernösand 763 6 N

Haparanda Wisby

OSO 2 woltig

Haparanda 763,7 904O

2 hafß bed. —9 0 0 2swoltu 1500 1

OSO 2 Schnee

Wisby

767,6 WNW 4 bedeckt —60

Karlstad

N 2 wolkenl.

Karlstad

766,8 Windst. besite] 13 0

Hammerhus

Livorno deutscher Gewerbe⸗ und

5SsS=

,8 O 8 Schnee

Hammerhus

p 769,4 WNW 1Schnee —10 0

NSU .bedeckt

Livorno 751,7 NO

5 N 1 bedeckt

Budapest 759,3 MI bede⸗c

2 balb bed) 5,10 1 p 0

ziemlich heiter

LG. 111 Berlin), deutscher

N wolkig

sanhalt. Niederschl. Wien

757,5

ada Prag

8

meist bewölkt Vorm. Niederschl.

Schnee

2balb bed. —5

——-A9

N 1 bedeckt

8 Rom

1 balb bed

Florenz

N 2 bedeckt

Florenz 751,5

2 bedeckt

Cagliart

NW wolkig

Cagliari 752,1

3 wolkig

Lugano

754,9 W 1 Schnee

Zürich 7627

2 bedeckt

V

1857 8 Z bedeck 2750,5 NNO 1 wolkenl.

ugano

Genf 759,2 NNO 6 Sedeckt 755,7 NNO bedeckt

—-4 ÄSSS

Säntis

Sänkss 252,6 DS

——-V-=vs⸗

2 Schnee 17

548,3 WSW 2 Schnee

Brindisi

SSSSS

2.

7472⸗S Ibedeckt

Brindist 750,2 S

bedeckt 10

Triest

7481 SN8S Fbedech

Gewitter Triest

753,6 ONRS bedeck

smeist bewölkt

Krakau

vorwiegend heiter

Krakau

SSS SSSSSSSS

meist bewölkt

——qs-

759,1 O balb bed

Lemberg

766 1 NO

Lemberg

3bedeckt —8

Hermannstadt

Temntenatur (o ) 6,8 102 128 10,2 —dos

Rel. Fchtak. (0) 81 64 26 Windrichtung . ONO 0 V 0 „Geschw. mps. 8 13 12

Himmel bedeckt, Schnee, untere Wolkengrenze bei 590 m Höbe. Zwischen 1000 und 1140 m Höhe Temperaturzunahme von 12,8 bis 9,6, dann bis 1460 m überall 9,6, Temperaturzunahme von 10,4 bis 9,7 Grad.

Ostwind von 14 mps. Geschwindigkeit.

22 22 0 0 I 462) 15

Deutschland i

zwischen 1480 und 1550 m In 200 m Höhe

v“ 8

*) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 dis 8 Uhr Morgens nach olgender Skala: 0⸗= 0,0 bis 0,4 mm; 1 = 0,5 bis 1,4 mm; 2 = 1 1

8 = 2,5 bis 3,4 mm; 4 = 3,8 bis 4,4 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 bis

6,1 mm; 7 = ,65 bi 7,4 m; 8 = 7,5 bit 8,4 mm; 9 nicht beobachtet. Ber

negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffreskala.

Ein Tiefdruckgebiet über dem Nordmeer ist näher herangezogen, ein anderes bat sich vom Mittelmeer aus über Mitteleuropa aus⸗ gebreitet; ein Minimum von 745 mm liegt über Unteritalien. Ein Hochdruckgebiet über 775 mm reicht von Nordrußland bis zum Ozean, ein Teilhoch von 775 mm befindet sich über Südnorwegen. In st das Wetter vorwiegend trübe bei allgemein schwachen, nur im Nordwesten teilweise frischen nordöstlichen Winden; fast allenthalben herrscht schwacher, nur im Osten starker Frost; der Nord⸗ westen und Süden hatten Niederschläge.

5 bis 2,4 mm;

Deutsche Seewarte.

Hermannstadt 759,9 SO

6,4 mm; 7 = 6,5 bis 7,4 mm;

schwachen,

5 bedeckts— 10 0

*) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach folgender Skala: 0 = 0,0 bis 0,4 mm: 1 = 0,5 bis 1,4 mm; 2 = 1,5 bis 2,4 mm; 3 = 2,5 bis 3,4 mm; 4 = 3,5 bis 44 mm; 5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 bis

8 = 7,5 bis 8,4 mm; 9 = nicht beobachtet. Bei

negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffreskala.

Ein Tiefdruckgebiet unter 760 mm über dem Nordmeer ent⸗ sendet einen Ausläufer nach Schweden, ein solches unter 750 mm über dem Mittelmeer ist verflacht. druckgebiet über 770 mm über Innerrußland reicht über Norddeutsch⸗ land westwärts. In Deutschland ist das Wetter ziemlich trübe bei im Alpenvorland teilweise lebhafteren Ostwinden; im Nordosten herrscht strenger, sonst mäßiger, im Nordwesten sogar nur leichter Frost; es haben verbreitete leichte Schneefälle stattgefunden.

Ein südwärts verlagertes Hoch⸗

Deutsche Seewarte.

2

1. Untersuchungssachen.

2. Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

—ö——

6. Erwerbs. und t chctt⸗ enossenschaften. e

9. Bankausweise.

tsanwälten.

DO feutli er An ei . 8 meiedfrlasfung ac. nant ne ꝛc. Versicherung. 2* 1

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

——————

1) Untersuchungssachen.

[93671] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Land⸗ sturmmann Hermann Wilhelm Knapp, geb. 7. X. 1872 in Bramsche⸗Bersenbrück, evang., Weber in Coesfeld, Ringstr. Nr. 11, zuletzt 4. Komp. Landst.⸗Batl. Coesfeld, welcher nach Holland geflüchtet ist und dort in Eynhoven als Kriegsgefangener interniert sein soll, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Notzucht und Fahnenflucht verhängt. Es wird ersucht, ihn gegebenen⸗ falls zu verhaften und an die nächste Militärbehörde zum Weitertransport an einen Ersatztruppenteil des Landwehr⸗ bezirks Coesfeld abzuliefern unter Benach⸗ richtigung des unterzeichneten Gerichts.

Brüssel, den 1. März 1915.

Kaiserl.Militärgericht der Provinz Brabant.

Der Gerichtsherr:

v. Schroeder. Beschreibung: Alter: 42 Jahre, Groͤße: 166/67 om, Haare: fast schwarz, Bart: hat sich am Abend vor der Flucht Schnurr⸗ und Kinnbart abnehmen lassen, Gesichts⸗ farbe: dunkel, Kleidung: trägt schwarze Schnürschuhe, braune Gamaschen, grau

und grünen wasserdichten Ueberzieher, graue Mütze. Ist auf einem blau email⸗ lierten belgischen Fahrrad (leicht gebaut) mit gelben Holzschützblechen entkommen.

[93676] Steckbrief.

Gegen die unten beschriebenen russischen Schnitterinnen Leonora und Marianna Kowalska ist die Untersuchungshaft wegen unerlaubter Entsfernung 9b des Gesetzes vom 4. 6. 1851), begangen in MüggenhallI, Kreis Saatzig i. Pomm., am 21. Februar 1915, am 1. März 1915 ver⸗ hängt. Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗ gefängnis abzuliefern sowie zu den hiesigen Akten I E. R. 266/15 sofort Mitteilung zu machen. k 8

Stettin, den 1. März 1915.

Kriegsgericht des Kriegszustande Beschreibung:

I. der Leonora Kowalska. Alter: 18 Jahre, Statur: mittel, Augen: blau, Gesicht: rund, Haare: blond, aus Kolniea, Kreis Kolo.

II. Marianna Kowalska. Alter: 16 Jahre, Statur: mittel, Gesicht: rund, Augen: blau, Haare: blond, aus Miedzylene, Kreis

Zu I bis II zuletzt in Müggenball, Kreis Saatzig i. Pomm,, jetzt unvekannten Aufenthalts.

[93677 Steckbrief. 4

Gegen den unten beschriebenen russ.⸗ polnischen Schnitter Andreas Nowak aus Choci, Kreis Kalisch, ist wegen unerlaubter Entfernung 9 b des Ges. vom 4. 6. 1851), begangen im Dezember 1914 in Lübtow A., am 4. März 1915 die Unter⸗ suchungshaft verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtegefängnis abzuliefern sowie zu den hiesigen Akten I11 E. R. 213 sofort Mit⸗ teilung zu machen.

Stettin, den 4. März 1915.

Kriegsgericht des Kriegszustandes.

Beschreibung: Alter: 26 Jahre alt, Statur: klein, Haar: blond, Augen: blau, Gesicht: länglich, letzter Aufenthalts⸗ ort Lübtow A., jetziger unbekannt.

[92429) Oeffentliche Ladung.

In der Strafsache gegen Stephan und Genossen J. 430/14 werden nachstehende Personen:

8 der Schuhmacher Georg Erich Stephau, geboren am 19. Juli 1891 zu Forst (Lausitz),

2) der Schreinergeselle Georg Stein⸗ gruber, geboren am 15. Mai 1885 in Burghausen, katholisch,

3) der Fritz Paul Neumann, geboren am 26. November 1891 zu Elbing,

4) der Paul Richard Lummert, ge⸗ boren am 4. August 1891 zu Senftenberg, Kreis Kalau, N.⸗L,

5) der Barbier Emil Wilhelm Müller, geboren am 14. April 1891 zu Costebrau, Kreis Kalau, 1

6) der Gärtner Herbert Hans Reinhold Rother, geboren am 6. April 1891 zu Breslau,

7) der Knecht Vasentin Zucker, geboren am 8. Februar 1889 zu Grenowo, Kreis Grätz, katholisch,

8) der Schlosser Karl Loui Konstantin Wohlfart, geboren am 28. April 1890 zu Stettin,

9) der Kellner und Buchdruckereigehilfe Willi Richard Ernst Röhl, geboren am 2. Dezember 1891 zu Stettin,

10) der Fritz Ernst Erdmann Steinweg, geboren am 16. Januar 1893 zu Stetti,

11) der Seemann Hans Ferdinand Christeph Pohlmann. lutherisch, geboren am 29. November 1885 zu Schleswig,

sämtlich unbekannten Aufenthalts, deren

——— letzter bekannter Wohnsitz oder Aufent⸗ halt Berlin gewesen ist, beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entzieben, ohne Erlaubnis das Bundesgebiet verlassen zu haben bezw. nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten, Vergehen gegen § 140 Absatz! Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf den 14. Juni 1915, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer 4 des König⸗ lichen Landgerichts I Berlin, Saal 661, III, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unenischuldigtem Ausbleiben der An⸗ geklagten wird zur Hauptverhandlung geschritten werden, und werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Straf⸗ prozeßordnung von den betreffenden zu⸗ ständigen Königlichen Ersatzkommissionen über die der Anklage zugrunde liegenden Tatsachen ausgestellten Erklärungen ver⸗ urteilt werden. 8

Berlin, den 25. Februar 1915. Der Erste Staatsanwalt bei dem Landgericht I.

—y..——.. ——

8

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22

———