bsh tatsächliche Staatsnotwendigkeiten in solchem Maße fest, daß eine Redukrion nur in bescheidenem Umfange möglich ist, wenn ni ht wichtige allgemeine Interessen leiden sollen. Wir haben in unserem Etat eine solche Reduktion nur in bescheidenem Umfa ange, innerhalb der Grenzen des Möglichen, namentlich bei den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats, vorgenommen. Die übrigen Kriegführenden scheinen ähnlich zu ver⸗ fahren. Die Summen, um die es sich dabei handeln kann, sind gegenüber den gewaltigen Kriegsausgaben, die überall ein Mehrfaches des nor⸗ malen Budgets betragen, natürlich ganz minimal.
Zu neuen Steuern oder zu Steuererhöhungen hat sich in größerem Umfange bisher nur England entschlossen.é Rußland hat sogar seine stärkste Einnahmequelle, das Alkoholmonopol, abgeschafft. Es hat — man kann nicht sagen: zum Ausgleich, denn dazu ist es zu wenig —, es hat gleich⸗ zeitig, und auch jett in letzter Zeit wieder, Steuererhöhungen und neue Steuer eingeführt, die aber unmöglich einen ansehnlichen Betrag bringen können.
England folgte in der Einführung von Steuererhöhungen einer alten und an sich gesunden Tradition, indem es den Versuch machte, einen Teil seiner Kriegskosten durch Kriegssteuern zu decken. Aber auch wenn sich England nach dieser Richtung anstrengte: es bliebe doch bei einem Versuch mit unzureichenden Mitteln. Das Parlament auf Vorschlag der Regie⸗ rung zwar an sich recht statt Zuschläge zur Einkommensteuer ge⸗ nehmigt, daneben eine alti teuer 8 Bier und einen hohen Extrazoll auf Tee. Aufrechterhaltung der „guten und nehmen Tradition“, auf die sie ritische Schatzkanzler gegenüber Unterhause ber 8 ist gleichwohl nur eine äußerliche. In den früheren Kriegen, sogar in den großen Kriegen, von denen Lloyd George vo sprach, in den K gegen ich zu Ende des 18. und Beginn des 19. Fbrbuonth. s, die sich ü wei Jahrzehnte erstrecken, wurden 40 % der Kriedakoften und mehr durch Steꝛem aufgebracht. Die Steuern, England jetzt als Kriegssteuern eingeführt hat, stellen, so belastend sind, nur einen ganz bescheidenen Bruchteil des Kriegsbudgets dar. Betrag wird für das jetzt laufende Finanzjahr nur auf 15 Millionen Pfund geschätzt, bei einer Kriegsausgabe von mehr als 440 Millionen Pfund. Der Ertrag der neuen Steuern reich nicht einmal aus, um den erwarteten Einnahmeausfall und die durch die Kriegsschuld vermehrte Zinsenlast zu decken. Das Budget für das laufende Jahr wird in England vielmehr nur dadurch zum Balanzieren gebracht, daß die regelmäßige Schuldentilgung in Höhe von 3 Millionen Pfund unterdrückt wi ird; der Betrag, der bisher für Schuldentilgung ausgeworfen wurde, mußte in England des Budgets herbeigezogen werden. Im kommenden Steuererhöungen lre din. beträchtlich mehr
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unser Etat laufende Finanzjahr nicht nur balanziert, fondern ““ einen be⸗ scheidenen, wenn auch nur rechnungsmäßigen Ueberschuß bringt gesehen, daß unser Budget für d ommende Fi immerhin, so⸗ weit es in solchen Zeiten noch nü lich ist, ein Gleichgewicht in sich trägt, und dies, obwohl wir nicht nur die volle Verzinsung der Kriegsschuld auf das ordentliche Budget übernehmen, sondern auch — im Eegensatz zu Eng⸗ laͤnd — die planmäßige Tilgung für die beiden Finanzjahre aufrecht er⸗ halten. Der zwingende Anlaß, aus Gründen der rechnungsmäßigen Balanzierung des ordentlichen Etats zu neuen Steuern zu greifen, liegt also, im Gegensatz zu England, für uns nicht vor, jedenfalls zurzeit noch nicht.
Unter diesen Umständen haben die verbündeten Regierungen geglaubt, zurzeit von der Einbringung von Kriegssteuern Abstand nehmen zu können. Sie haben geglaubt, dem Lande das Tragen der ohnedies schweren Kriegs⸗ lasten nicht durch neue Steuern oder Steuererhöhungen noch 8.
solange aus der Gestaltung des ordentlichen Reichs 8
igkei nicht vorliegt. Sie sind in die bestärkt worden, daß auch die schär
nur nige Prozent der gewaltigen würde kbecen ie daß überdi gegenwärtige Krie 8 die Gegenwart, sondern vor allem fü ere Zukunft Rie wir 18 daß wir an der Hoffnung festhalten, 8— e grchn für den uns auf⸗ gezwungenen Krieg beim Friedensschluß unseren Gegnern präse ntieren zu können. (rg.
Wie die Dinge in diesem großen Kriege liegen, werden also die Kosten
wie v ßlich 5. Anleibe und durch Noten⸗ und Papiergeld⸗ eides geht ja bis zu einem gewissen Grade ineinander über — aieseane, werden müssen. Je mehr durch Anleihen aufgebracht werden
„desto besser. Die Inanspruchnahme der Notenbanken und gar erst die
” pe ergeldpresse wird, solange es irgendwie geht, nur als temporäres
iskunftsmittel benutzt werden dürfen.
Auf diesem Felde der Kriegsfinanzierung haben wir durch die
September ausgegebene erste Kriegsanleihe einen großen Erfolg erzielt. Wir haben mit einer einzigen Operation gegen 4 ½ Milli⸗ arden aufgebracht. Die bis zur Anleiheemission entstandenen Kriegs⸗ kosten waren teils durch den Kriegsschatz, teils durch bereite Bestände der Reichshauptkasse, teils durch Begebung von Schatzwechseln bei der Reichsbank gedeckt worden. Auch die großen Beträge, die in⸗ zwischen über den Erlös der Kriegsanleihe hinaus für die Kriegszwecke bereit gestellt werden mußten, wurden auf diesen Wegen aufgebracht.
Es liegt nun aber keineswegs so, daß die bei der Reichsbank dis⸗ kontierten kurzfristigen Schatzwechsel samt und sonders bank geblieben wären. Für einen großen Teil war die Reichsbank lediglich Durchgangsstation. Die Reichsbank konnte bei der großen Geldflüssigkeit, die sich im Laufe des Krieges herausentwickelt hat, immerhin erhebliche Beträge bei privaten Geldnehmern rediskontieren. Sie sehen dies schon an dem günstigen Stande der Reichsbank, der keineswegs eine übermäßig große Anspannung aufweist. Darauf komme ich gleich noch zurück. Dabei dürfen Sie nicht übersehen, daß die Anforderungen des Reichs an die Reichsbank jetzt wieder ihrem Kulminationspunkt nahe sind. Denn sobald die Gelder auf die neue Kriegsanleihe eingehen, wird die Inanspruchnahme der Reichsbank entsprechend abgebürdet. Die Einzahlungen auf die neue Kriegsanleihe werden natürlich verwendet, um die bei der Reichsbank diskontierten und fällig werdenden kurzfristigen Schatzwechsel einzulösen. Die Reichsbank wird auf diese Weise frei und kann ihre ausgezeichnete Organisation und ihre reichlichen Mittel für die weiteren Bedürfnisse des Reiches aufs neue zur Verfügung stellen.
Meime Herren, es freut mich, feststellen zu können, daß auch die verbündete Donaumonarchie mit ihrer Kriegsanleihe vom November porigen Jahres einen sehr ansehnlichen Erfolg erzielt hat. Die An⸗
Sie haben
leihe hat in den beiden Reichshälften zusammen mehr als 3300 Mil⸗ lionen Kronen erbracht, eine Summe, die unseren Gegnern, wenn sie überhaupt sehen und hören wollen, zeigen muß, daß sie nicht nur Deutschlands Finanzkraft, sondern auch die Finanzkraft der mit uns verbündeten österreichisch⸗ungarischen Monarchie ganz bedeutend unter⸗ schätzt haben.
Von unseren Gegnern hat lediglich England auf dem Gebiet der Anleihepolitik einen Erfolg erzielt, der sich neben dem unsrigen sehen lassen kann. Zunächst hat sich England mit sechsmonatlichen einjährigen Schatzscheinen beholfen, von denen es mehr als
90 Millionen Pfund auf den englischen Markt begeben hat. Erst im November, also zwei Monate später als wir, entschloß sich England zur Ausgabe einer Anleihe, und zwar gleich in dem formidablen Be⸗ trage von 350 Millionen Pfund; das sind 7 Milliarden Mark. Die englische Regierung hat alles getan, um dieser Anleihe einen Erfolg zu sichern. Zunächst hat sie die Einzahlungen über einen wesentlich längeren Zeitraum verteilt als wir. Während bei uns die letzte Ein⸗ zahlung bereits im Dezember zu leisten war, E Eaesen die Einzahlungen auf die englische Kriegsanleihe noch weiter. Die letzte Einzahlung hat erst stattzufinden am 26. April. ““ wurde die Bank von England veranlaßt, die Zeichnungen auf die Anleihe in einer in der Ge⸗ schichte der Notenbanken beispiellosen Art zu erleichtern. Das ist um so interessanter und bedeutsamer, als die englische Presse sich nicht genug tun konnte, den Erfolg unserer Kriegsanleihen durch spöttische Be⸗ merkungen über die Mitwirkung unserer Darlehnskassen zu verkleinern. Die Mitwirkung unserer Darlehnskassen bei unserer ersten Kriegs⸗ anleihe — und sie wird auch bei der zweiten Kri egsanleihe stattfinden, wir lassen uns durch kein Geschrei jenseits des Kanals irre machen —, diese “ ist ein Kinderspiel gegenüber den Kreditfazilitäten, welche die Bank von England nach Lloyd Georges Zeugnis „in pa⸗ triotischer Weise den Zeichnern auf die Kriegsanleihe zu gewähren sich bereit erklärt hat“. Diese Kreditfazilitäten bestanden darin, daß die Bank von England gegen Hinterlegung von Kriegsanleihe ohne weitere Sicherheitsleistung Vorschüsse bis zur vollen Höhe des Emissionskurses zu 1 % unter dem Banksatz und auf volle drei Jahre gewährt. (Hört! hört! und Heiterkeit.) Das ist das patriotische Zu⸗ geständnis, das die Bank von England den Zeichnern auf die Kriegs⸗ anleihe gemacht hat. Demgegenüber bev orschussen unsere Darlehns⸗ kassen die Kriegsanleihe nicht voll, sondern, wie Sie wisse n, zu 75 %; sie bevorschussen sie auch nicht zu 1 % unter Bankse atz, sondern zu 4¼ * über Banksatz, und dann nicht auf drei Jahre fest, sondern auf 6 Monate, wobei allerdings die Prolongation vorbeha lben bleibt Wenn also die Herren Engländer behaupten, der Erfolg unserer Kriegsanleihe feirn künstlich, die Darlehnskassen hätten unsere Kriegsanleihe in Wirklichkeit finanziert, so können wir hier mit gutem Gewissen und mit f Trßerem Recht behaupten, die Bank von England hat der englischen Kriegsanleihe zu einem Scheinerfolg verholfen. (Sehr richtig!) Die Tatsachen, wie sie sich nach der Emissi ssion entwickelt haben, bestätigen das.
Die Vorschüsse der Darlehnskasse auf die 4 ½ Milliarden Kriegs⸗ “ etrag nur wenig mehr als 300 Millio onen? u“ (Hört, 2* also e et dagegen hat die Bank von England bisher nicht verlaute
lassen, wie groß ihre Vorschüsse auf die eng isc⸗ Kriegsanleihe sind.
Weiter hat sich der Kurs unserer Kriegsanleihe bald über den Ausgabe⸗ kurs von 97 1⅛ X hinaus gehoben, ze itweise i über pari; und wir sind daher in der Lage, unsere zweite Kriegsanleihe zu einem um 1 % höheren Emissionskurs als die erste ausgeben zu können. Unsere erste Kriegs⸗ anleihe ist also echt und gut untergebracht; sonst wäre diese günstige Kurs⸗ entwicklung schlechterdings nicht möglich. Dagegen hat die englische Kriegs⸗ anleihe ihren Ausgabekurs von 95 % nicht behaupten können. Der Kurs ist alsbald nach der Emission gefallen und zeitweise um mehr als 1 % unter den Ausgabekurs zurückgegangen. (Hört, hört!) Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Zuteilung 85 bie englische Kriegsanleihe für die Zeichner eine Ueberraschung war war viel stärker als die Zeichner er⸗
sist ferner ein offenes Geheimnis, daß
trotz der sehr weitgehenden Kredit ilitäten, füht der sehr weitgehenden Be⸗
leihung der Bank von England viel schw Material von der eriegsanleihe sich heute noch auf dem Mar
Wir können ruhig abwarten, zu he chen “ England unter diesen Umständen seine zweite Kriegsanleihe hinausgibt; und kommen muß 58 zweite Anleihe viel rascher als man noch vor wenigen Monaten in Eng⸗
d glauben wollte. Als Lloyd George im November 1914 die große
nleihe ankündigte, erklärte er, hiermit sei die Finanzierung des Krieges so weit gesichert, daß ein wei ferzt Appell an das Publi kum vor dem nächsten
uli nicht nötig sein werde. Jetzt in diesen Tagen s lhe d die britische Re⸗ gerung sich die Autorisation zu einer Schatzscheinanleihe von 50 Millione Pfund geben, um die demnächst fälligwerdenden “ „die im vorigen Herbst emittiert waren, einzulösen, die eigentlich planmäßig aus dem Erlös der konsolidierten Anleihe hätten “ werden sollen. Aber außer⸗ dem läßt die britische Regierung in diesen Tagen in der Presse erklären, daß eine zweite große Kriegsanleihe in nächster Zeit gebieterisch notwendig werde, und daß Lloyd George ein diesbezügliches Gesetz gleich nach Ostern einbringen werde. (Hört, hört!)
Inzwischen ist bereits ein neuer Kxiegskredit von 250 Millionen Pf und im Parlam ent eingebracht worden. Dieser neue Kriegskredit soll nach einer Erklärung des Premierministers Asquith bis Juli vorhalten, also nur für 3 Monate und nur bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ursprünglich die Anleihe von 350 Millionen ausreichen sollte, das heißt für die Zeit, für die die Anleihe von 350 Millonen Pfund veranschlagt war, sind 600 Millionen Pfund erforderlich geworden. (Hört, hört.)
Ich wende mich nun zu den beiden anderen mit uns im Kriege
egenden Großmächten. Rußland sowohl wie Frankreich haben bisher nicht eine einheitliche große Finanzoperation zur Deckung ihrer Kriegs⸗ kosten in die Wege zu leiten. Bei Rußland kann dies nicht überraschen, und es hat auch niemand überrascht; denn Rußland ist schon in Friedens⸗ zeiten für sein Geldbedürfnis auf die ausländischen Kapitalmärkte in großem Umfange angewiesen. Diese ausländischen Märkte sind ihm jetzt ver⸗ schlossen, und zwar auch die Märkte seiner Verbündeten, denn diese mit ihm verbündeten Länder haben ihre 888. Geldsorgen. Nur paketweise und niemals ohne große Gegenleistur ist es Rußland gelungen, in Eng⸗ land und in den Vereinigten Staaten kleine Beträge an Schatzanweisungen unterzubringen, im ganzen bisher 600 Millionen Mark. In “ dem überfließend reichen Geldgeber von ehemals, hat Rußland bisher kein Glück gehabt. Erst in der jüngsten Konferenz der 3 Finanzminister in Paris scheinen gewisse, auch Frankreich heranziehende Abmachungen ge⸗ troffen worden zu sein. Aber dies ist ein Kapitel für sich.
In Rußland selbst will Rußland größere Beträge von Schatz
nweisungen und Staatsschuldverschreibungen untergebracht haben. Es
liegen darüber aber keine zuverläfsigen Mitteilun igen vor. Aus den Nach⸗ richten in der Presse seiner Ver bündeten, also Frankreichs und Englandes läßt sich kein klares Bild gewinnen, wie weit es Rußland gelungen ist auf seinem eigenen Markte und bei seinen inländischen Banken großere Beträge zu plazieren. Jedenfalls ist sicher, daß ein großer Teil der Geld⸗ beschaffung durch die russische Reichsbank übernommen worden ist, demn Status eine sehr starke Anspannung zeigt. Daß der russische Finan
minister das dringende Bedürfnis nach der bisher allzu kargen Hilfe sein Verbündeten verspürt, beweist seine Bittfahrt zu seinen französischen und englischen Kollegen in Paris.
Wenn wir uns über die mssische finanzielle Bedrängnis nicht wundern brauchen, so ist doch Frankreichs Unvermögen zu jeder durchgreifen den Aktion selbst für solche Leute erstaunlich, die — wie ich — seit langer Zeit die Finanzkraft und Finanzkunst dieses Landes mit einigen Zweife betrachteten. Frankreich hat bekanntlich kurz vor Kriegsausbruch im Ju 1914 eine 3 ⁄12¶prozentige Anleihe von 800 Millionen Franken berausgebract Es hat mit allen Künsten der Regie, auf die man sich in Paris au gezeichnet versteht, eine 40fache Ueberzeichnung arrangiert und hnch eine überwältigenden Scheinerfolg der 1“] Welt vorgezaubert. Aber scho vor der kritischen Zuspitzung der politischen Verhältnisse ve dieser Erfolg nicht Stich. Die Anleihe ging bald unter den Ausgabekurs herunter. Dan kam der Kriegsausbruch, und es stellte sich heraus, daß ein großer Teil der Zeichner, die die 40 fache Ueberzeichnung zuwege gebracht hatten, nicht in der Lage waren, die fällig werdenden Einzahlungen zu leisten.
An eine neue Anleihe im Inland
ächst überhaupt nicht zu denken. Der
ar unter diesen Umständen zu⸗ Der französische Kapitalmarkt war total esorganisiert. So eröffnete Frankreich seine finanziellen Kriegsoperationen it einem gewiß nicht überwältigendem Pump von 2 Millionen Pfund terling in London. Es erfolgten dann im November und Januar zwei kurzfristige Operationen in London und New York, deren Gesamtertrag etwa 20 Millionen Pfund Sterling ausmacht. An den Inlandsmarkt wagte man überhaupt nicht mit einer einheitlichen Finanzoperation heranzutreten; vielmehr beschränkte sich der Finanzminister darauf, vom Oktober an Schatz⸗ scheine mit einer Laufzeit von drei bis zwölf Monaten, je nach Wahl der Abnehmer, zum freihändigen Verkauf zu stellen. Das sind die sogenannten „Bons de la défense nationale“, für die man in Frankreich nach dem Finanzminister Ribot den kürzeren Namen Ribotins 1 hat. Diese Ribotins wurden dann gewissermaßen n nach der Elle ift (Heiterkeit), wie das Geschäft gerade ging. Wieviel davon i 8. amt ab 88* setzt worden ist, wieviel inzwischen wieder fällig geworden ist, ist nicht genau in Er⸗ hrung zu bringen. Ich habe mir r. Mühe gegeben, nackzurechnen und ab⸗ 3 s an Schatzscheinen bereits vor dem Krieg; im Umlauf war, und auf einen Betrag 88 Milliarden Franken gekommen als Be trag neuen Gel des, isher Frankreich aus seinen finanziellen f ann. Selbst im günstigsten b für den Krieg bis⸗ biiter “ gen n Frankrei sher geringgeschätzten ch⸗ungarischen Marktes 1
— Pera⸗ PLelg⸗
österreichisch Der weitaus größte Teil der finanziellen Last wird in Frankreich von Zentralbank, von der Bank von Frankreich, getragen, die von der Re⸗ gierung veranlaßt worden ist, ihr einen Kredit von nicht weniger als 6 Milliarden Franken zu eröffnen. (Hört, hört!) Freilich in der allerjüngsten Zeit hat sich die französische Finan⸗ verwaltung zu einer größeren Aktion aufgeschwungen, zu einer Aktion, die in manchen Zügen unserer eigenen Kriegsanleihe nachgebildet ist , B. darin, daß der Betrag nicht limi tiert wurde, sondem daß ein unbe egrenzter Betrag zum Angebot gelangte. Diese Anleihe, die 5 prozentig ist und in spätestens 10 Jahren, vielleicht aber schon in 5 Jahren zurückgezahlt werden soll, wurde zu 965 22 nominal “ aber es wurde ausdrücklich 5e dungen, daß die Zinsen halbjährlich werden sollten, sodaß er Zeicknung gleich ein Betrag von 2 ¾ „; ] ezogen wurde, also die icht den Nominalkurs von 96,5 %, sondern nur von 94 P zu dem diese 5 prozentige An⸗ als der Kurs, zu dem wir
der
n mi
ihehe. Sie sehen also: der Kurs, zu sae L“ ist wesentlich ungünstiger unsere Kriegsanleibe unterbringen können.
Nun kommt aber die allermerkwürdigste Bedingung in diesem neuen Anleihegeschäft. Sie besteht darin, daß die Einzahl ungen auf die neue Anleihe nicht ausschließlich in Bargeld zu leisten sind, sondern daß sowohl Stücke der verunglückten Anleihe vom Juni 1914 als auch die sogenannten Ribotins auf die Anleihe in Zahlung genommen werden. Die Stücke der Anleihe von 1914 werden sogar zum ursprünglichen Emissionskurs von 91 an 1“ während der Kurs auf dem Markte inzwischen um mehr als
ckge gangen ist. (Hört, hört!) Ich kann mir nicht denken, daß ich einen Kerl gibt, der so dumm ist, daß er unter diesen Um⸗ seine Anleihe von 1914 zurückbringt und dafür die neue nimmt. (Zustimmung und Heiterkeit.) Die gane peration mag sich also darin erschöpfen, daß die französische Regierung möglicherweise einen Milliardenerfolg erzielt, daß vielleicht gegen drei Mil⸗ liarden gezeichnet werden, daß sie aber nicht einen Centime bares Geld für drei Milliarden bekommt. (Erneute Heiterkeit.) Ich habe heute, eals ich zur Sitzung ging, noch ein Telegramm gelesen, nach dem die 1 g, die s schon geschlossen sein sollte, verlängert worden ist, weil bisher nur so etwas wie 600 Millionen gezeichnet worden seien und daben Millionen Franken im baren Ge b. Meine Herren, Sie sehen die franssich Fir nanzpolitik scheint in diesem Kriege ihren Ehrgeiz Teil darin zu suchen, aus Papier mit großer Kunst — Papier (Heiterkeit.) Die recht großen russischen und französischen Schwie Sn eit lassen es begreiflich erscheinen, daß die Finanzminister der den lebhaften Wunsch hatten, den stärkeren englischen ö etwas intensiver finanziell zu fruktifizieren. Der russische inanzminister, Herr Bark, begab sich also auf Reisen. In Paris traf er sich mit seinen französischen und englischen Kollegen. Die Presse des Dreiverbandes erging sich einige Wochen lang in tiefgründigen Be⸗ ngen über die Dinge, die jetzt kommen sollten. Daß eine gemein⸗ sch ftliche Anleihe des Dreiverbandes zustande kommen werde, daß auf diese Weise — in der Sprache der französischen resse zu reden — „die Einheit des Handelns auch auf finanziellem Gebiet sanktioniert werden würde (Heiterkeit), stand außer Zweifel. Nur ob der Betrag der gemeinschaft⸗ lichen Anleihe 15 Milliarden Franken oder 20 Milliarden Franken oder gar eine Milliarde Pfund, also 20 Milliarden Mark, betragen sollte, schien noch einer Diskussion zu unterliegen. Die drei Finanzminister haben sich während mehrerer Tage gründlich ausgesprochen. Aber ausgerechnet von diesem Moment an verfiel die Presse des Dreiverbandes in ein rätsel⸗ haftes Schweigen. Trotzdem wissen wir, wie die Dinge gelaufen sind; denn Lloyd George selbst hat im britischen Parlament eingebend über die Er⸗ gebnisse der sinanziellen Konferenzen Bericht erstattet.
(Fortsetzung in der Zweiten Beilage.]
1
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as Wichtigste dieser Ergebnisse ist nun, daß der Plan einer nschaftlichen Anleihe, den Rußland und Frankreich zu verwirk⸗
strebten, an dem Widerstande Englands gescheitert ist. (Hört,
Lloyd George führte im Unterhaus mit der anerkennenswerten eit, die ihn auszeichnet, aus, daß ein solches Geme inschafts⸗
ft den Kredit des bestgestellten Staates, d. h. Englands, auf das des schlechtestgestellten Stuateg, d .h. Rußlands, herabbringen
de (Heiterkeit), also sei es besser, jede der drei Gro ßmächte sorge ihre eigenen Bedürfnisse soweit wie möglich im eigenen Lande
; — es wäre besser so —! nur soweit ein Geldbedarf für
eim Ausland in Betracht komme, sei eine gegenseitige Unter⸗ zung in Erwägung zu ziehen.
Die nähere Betrachtung zeigt nun allerdings, d aß diese Gegen⸗
gkeit etwas einseitig gedacht ist; denn unter den Käufen im Aus⸗ nd, für die man r. gegenseitig unterstützen will, sind hauptsächlich sische Käufe in England zu verstehen. (Heiterkeit.) Für solche zufe sollen Rußland von England und Frankreich zusammen
Millionen Pfund Sterling zur Verfügung gestellt werden, d. h. ankreich soll gestattet werden, englische Lieferungen an Rußland kanzieren zu helfen. England kommt also bei diesem Handel nicht kurz. (Heiterkeit.) Vorläufig sind allerdings von den 50 Millionen, n denen in Paris die Rede war, nur 10 in London zur Zeichnung ben worden, in Paris überhaupt noch nichts, und die Londoner
nungen sollen nicht übermäßig gut gegangen sein.
Auch in einem anderen nicht unwichtigen, ganz interessanten ikte zeigte sich England hilfsbereit. Russische Kaufleute sind a glische Kaufleute stark verschuldet. Der Rückgang d des Rubelkurses, rch den der englische Handel sehr leidet, ist für Rußland ein begreif⸗ ber Schmerz. England hat sich bereit gefunden, dem Rubelkurs uhelfen, indem es sich für seine Kaufleute an Stelle der unbe⸗ lten Rubelwechsel russischer Kaufleute Schatzwechsel der russischen gierung — ich nehme an, daß sie auf Gold lauten sollen — geben . (Hört, hört!)
Schließlich aber hat sich England gesagt, daß alle diese seine stungen eine Gegenleistung verdienen, und man hat unschwer eine legenheit für die Verbündeten “ sich ““ zu ““
I n Punkt zu zeigen, den man in England nicht vhne S Sorge be⸗ chtet. Das ist der relativ niedrige Goldbestand der Bank von gland. Er ist nur halb so groß als derjenige unserer Reichsbank
ist bedroht durch ne Notwendigkeit großer Zahlungen an das Aus⸗ d, “ an Amerika für die von dort importierten sehr nütz⸗ (Heiterkeit.) Die englische Regierung hat diesem nkte . seit dem Kriegsbeginn ihre besondere Sorgfalt ge⸗ met. Sie hat z. B. ohne weiteres einen Teil der Goldreserve des schen Reiches dem Goldbestand der Bank von England einverleibt.
enso hat sie den Goldbestand der ägyptischen Nationalbank nach gland gebracht und der Bank von England überantwortet. ie vahrscheinlich ebenso verfahren mit dem Goldbestand der belgischen
ntionalbank . den sie gerade noch rechtzeitig von Ant⸗
rpen nach London gerettet hat. Und als Rußland im Dezember igen Jahres zum ersten Male an den englischen Markt herantrat der Bitte, 12 Millionen Pfund Sterling zur Bezahlung von ferungen aus England und zur Bezahlung von Zinsen emittieren dürfen, da hat die englische Regierung dies nur unter der Be⸗ gung zugestanden, daß die russische Reichsbank gleichzeitig an die k von England 8 Millionen Pfund in barem Golde überwies ört, hört!) Jetzt, bei der Pariser Finanzkonferenz, mußten sich Frankreich Rußland verpflichten, für den Fall, daß der Goldbestand der Bank England unter einen gewissen Punkt, den Lloyd George als einen kirky high point“ bezeichnete, herabgehen sollte, daß dann die kken von Frankreich und von Rußland mit ihrem eigenen Gold⸗ tande der Bank von England zu Hilfe kommen sollten. Die Banken nRußland und Frankreich bilden also heute Reserven, auf die die emk von England, wenn es nötig ist, nach Belieben zurückgreifen 2 Sie sehen, n Kollegen ist bkeit im Verhandeln nichs. “ Er nne auch im erkehr mit seinem Bundesgenossen die Grenzen zwischen eundschaft und Geschäft genau zu respektieren. (Große kerkeit) Wenn ich vorhin die französische Finanzpolitik rin charakterisiert habe, daß sie die Kunst verstehe, aus Papier zu machen, F
eine g Beschick⸗
ewisse
8 so kann ich der englischen Finanz⸗ tik die viel größere Kunst nicht abstreiten, daß sie es . . mürben Leder ihrer Schutzbefohlenen und Verbünd fü selbst goldne Riemen zu schneiden. (Sehr gut!) Aber, “ ten, trotz aller dieser Künste, deren Nachahmung jenseits der aze unseres Ehrgeizes liegt (Sehr gut!), glaube ich versichern 1 Pnnen, wir mit unserer klaren und sicheren Anleihepolitik nicht schlecht abgeschnitten haben, daß wir das Recht und 88 2 auf öereen Seit te ben; und dieser Eindruck wird be⸗ 1 der beteiligten Länder. 8. veedhehene bebt sich aus dem Kreise der amtlichen großen arralnotenbanken geradezu glänzend heraus durch die Tatsache, daß vegenn ist, ihren Goldbestand in einem ungeahnten Maße zu bien. Sie hat ihren Goldbestand, der bei Kriegsausbruch rund Milliard. de 250 Millionen Mark betrug, auf etwa 2 Milliarden Millionen Mark erhöht, also um rund eine Milliarde. Die ze Bevölkerung hat dabei mitgewirkt und hat dazu beigetragen, staatlichen Goldreserven des freien Verkehrs in die Bank über⸗ sien, also an diejenige Stelle, wo in Kriegszeiten das Gold wirksamsten ist; und dieser Zustrom dauert fort. Woche für e kann die Reichsbank eine Anzahl von Millionen neues Gold igen. Ich möchte nicht unterlassen, von dieser Stelle aus anken, die sich in patriotischem Sinne um diese Sta
“
eilage
zum Deutschen Neicheene ea ge ner.
er Zentralbank und damit um die finanzielle Weh
verdient gemacht haben. (Bravo!) Ich
anerkennen, daß 25 Stärkung des Goldbes
k sich “ im Wege freiwilliger Betätigung vol. e be 2 dem Einfluß ner wohl organisierten Aufklärung und Aneiferung, aber ohne jeden Zwang. Ich möchte dies mit um so größerem Nachdruck feststellen, die uns feinliche Auslandspresse die albernsten Märchen über di
n Zw als e Ursache der Zunahme unseres Gold⸗ bestandes kolportiert, und als ich sel
lbst seit Uebernahme meines Amtes unzählige Zuschriften erhalten habe und täglich noch erhalte, die im Uebermaße eines an sich löblichen Eifers allerlei Zwangsmittel in Vorschlag bringen. en, überhaupt die vielen Briefe mit guten Ratschlägen! (Heiterkeit. 5 di Reichsanleihe hat mir wieder eine ganzen Stoß davon einge Wenn es auch nicht so schlimm ist, wie bei dem General bomarschal Hindenburg (Heiterkeit), so ist es doch immerhin so im, daß ich es mit Rücksicht auf meine auch sonst “ genommene Zeit längst aufgeben mußte, mit dem Lesen vL“ geschweige denn mit dem Antworten.
Jedenfalls wollen wir beim Gold
künftig ohne Zwang auskommen und stolz darauf esste. daß wir den von Woche zu Woche sich “ Zuwachs a usschließl ich der vaterländischen Gesinnung unseres tschen Volkes u verdanken haben.
Wir wollen um so mehr stolz darauf sein, als die Zentralnoten⸗ banken der uns feindlichen Länder in keiner Weise auch nur entfernt ähnliche Erfolge aufzuweisen haben.
Die russische Reichsbank hat ihren Goldvorrat nicht nur nicht erhöhen können, sie hat vielmehr seit Kriegsausbruch ungefähr diejenige Einbuße erlitten, die der Ueberführung von 8 Millionen Pfund Gold an die Bank von England entspricht.
Die Bank von Frankreich hat zwar kein Gold herausgelassen, aber sie bekam trotz der krampfhaftesten Anstrengungen auch keine irgendwie nennenswerten Beträge hinein. Ihr Goldbestand ist heute fast noch der gleiche, wie er bei Beginn des Krieges war.
Die Bank von England schließlich hat es durch die Anwendu Gewaltmittel, von denen ich bereits gesprochen habe, also durch Griff in die Goldreserve Indiens, durch die Herreinnahme des Goll 8 indes der ägyptischen Nationalbank 848 des Goldbestandes elgischen Nationalbank, durch die freundliche Aufnahme der ru 89 onen, durch die Finrechnung von Gold, das in Canada, in Süd⸗ a und in Auftralien liegt; durch alle diese Mittel hat sie es aller⸗ — fertig gebracht, ihren Goldbestand von ungefähr 40 Millionen Pfund zu Kriegsbeginn bis auf 72 Millionen Pfund im November des vorigen Jahres zu steigern. Aber seit dieser Zeit ist ein unaufhalt⸗ und kaum unterbrochener Rückgang eingetreten bis auf 59 Millic⸗
en Pfund nach dem letzten Au zweis. (Hört, hört!) Sie werden nun verstehen, warum der britische Schatzkanzler sich bei der P ariser Kon⸗ ferenz von seinen russischen und französischen Kollegen eine Unter⸗ stützung für die Bank von England ausbedungen hat f für den Fall, daß deren Goldbestand unter ein gewisses “ unter einen gewissen anständig hohen punkt herabgehen sollte. Rußland und Frankreich sollen England helfen, das Gold für die Bezahlung seiner amerikani⸗ schen Einfuhr aufzubringen! (Sehr gut!)
Nun ist die absolute Höhe des 88* Bewegung an sich noch kein ausreichende und für die Leistungsfähigkeit einer No anderen Beziehung steht unsere Reichsbank an erster Stelle. Ich will
einen Punkt erwähnen. Nach den letzten Ausweisen, Ende Fe⸗ bruar und Anfang März, betrug die Golddeckung der Noten und der sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten bei der ichsbank 35,2 bei der Bank von Frankreich 31,5 % und bei veniger als Hört 1b
bürdung der
für die Reichsbank auch
(Beifall. )
S
90 8
O0 8 8 b 8 22
dbestandes oder auch dessen s Kriterium für die Stärke
tenba † 1 vb enbank. Aber auch in jeder
nur ein
Inanspruchnahme Kriegsanleihe in naher
Meine Herren,; beeinträchtigt durch die Tat büeühan ine sich in
hns . n uf rund 770 Millio⸗ Ausgabe von 3 Milliarden. Der
g um größe 88 derjenige, den die englische Recier ung ihrerse rses n Umlauf gesetzt hat. Von dem ausgegebenen ag Mark in der Reich Umlauf nur etwa 5 570; die im Verhältnis zu den übrigen getragen habe, irgendwie beängstigen
Die günstige finanzielle Si itua der Reichsbank spiegelt, erfährt ätigung durch allerlei Wahr⸗ 9 “ aus dem allgemein hehe Der Markt zeigt eine
² Geldflüssigkeit; bei den dGroßba 1 haben die Einlagen, die bn. den Wochen der Unrub⸗ e Kriegsausbruch dur — Zurückziehung aus dem Publikum stark angegriffen wurden, in den letztverflossenen Monaten wohl durchweg eine erhebliche Steigerung erfahren und, soviel mir bekannt ist, bei einzelnen Instituten geradezu Rekordziffern erreicht.
Das gleiche sehen wir bei Sparkassen. ie Einlagen bei den deutschen Sparkassen waren am Ende des Jahres 1914 um nicht weniger als 900 Millionen Mark höher als ein Jahr zuvor. (Leb⸗ hafte Rufe: Hört, hört!) Dieser Zunahme um Seg Millionen Ma ark bei den deutschen Sparkassen steht bei d ös. S ein Abgang um 120 Millionen Franken Düeex r. (Hört, hört!)
Der Monat Januar allein — d nmen ja nun Mieten, Z ähnliches mit in Betracht — hat bei den deutschen Spar kassen nach einer vorläufigen Ber ehm ig eine Zunahme in der kolossalen Summe
von 390 Mil llionen Mar k
3 für den freien Verkehr der k beträgt, gewiß keine S
Zahlen, die ich Ihnen hie erschrecken kann.
wie sie sich in den Ausweisen
den
a zinsen und
— kor 122* 2 4 — 2
8— hört!), während in Frank⸗ d bei der Beurteilung der Zu⸗
nabme f Sie überdies nicht vergessen, d aß
unsere Sparkassen und die Einleger unserer Sparkassen sich in großem Umfange an der Zeichnung der ersten Kriegsanleihe beteiligt haben, daß allein mehr als 800 Millionen Mark bei unseren Sp arkassen auf die Kriegsanleihe gezeichnet Seechen sind.
Die Ursache dieser auf den ersten Blick erstaunlichen Entwicklung
daß unsere Volkswirtschaft sich in geradezu wunderbarer Weise dem 8ae.s angepaßt hat, daß ferner die großen Zahlungen des
für den Krieg so gut wie ausschließlich dem inländischen wieder zufließen, sei es direkt durch die Bezahlungen für Lieferungen an die Landwirtschaft, an die Industrie usw., sei es in⸗ direkt durch die Auszahlung der Besoldungen im Felde, die ja dann durch Sendungen unserer Truppen zum größten Teil wieder nach Es liegt also hier ein Kreislauf vor, und zwar nicht etwa ein circulus vitiosus, sondern ganz im Gegenteil ein sehr gesunder und wohltätiger Kreislauf, 82 2 der uns hoffen läßt, daß auch die Zeichnung auf die zweite Kriegsanleihe den notwendigen vollen Erfolg bringen wird.
Meine Herren, nach allen diesen günstigen Momenten einen Punkt nicht übergehen, in dem die feindliche Kritik, die in der Presse des feindlichen und tei weise auch des neutralen landes am stärksten einsetzt, um unsere Finanzkraft zu diskrei ditier Dieser Punkt ist der ungünstige Stand unserer auswärtigen Wechsel kurse. h hatte in den letzten Wochen und Monaten häufig “ heit, mit Finan en neutraler Länder zu sprechen, und zwar auch mit solchen, die es mi eutschland zweifellos gut meinen 288 die uns wohlwollen. er⸗ te ich feststellen, daß . W“ unserer “ Wechsel der den Ausländern 8 G
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n Verkehr
Deutschland zurückkommen.
“ beieen die Zusan 8 der Sen wo es nötig ist, für Aufklärung zu sorgen. Ich möchte deshalb auch hier von dieser Stelle aus, von der aus man weithin gehört wird, dasienige ungefähr sagen, was ich meinen besorgten neutralen Freunden gesagt habe. Meine Herren, die Entwicklung der aus⸗ ländischen Wechselkurse steht nach meiner Ansicht in gar keinem Zu⸗ sammenhang mit der inneren Stärke unserer finanziellen Position. (Sehr richtig!) 8* beruht “ auf gewissen technischen Mo⸗ menten unseres auswärtigen In normalen Zeiten kann Deutschland alle Verpfl “ an das Ausland, insbesondere für seinen Warenimport, reichlich decken Forderungen aus seinem Warenexport und durch sen .“ “ Kapitalsanlagen. Die Unterbrechung unseres Verkehrs mit den übe seeischen Gebieten macht es uns unmöglich, die dort vnrachsenben Zinsen, Dividenden usw. einzuziehen, wenigstens für den weitaus größten Sie wissen ferner, daß Deutschland große Kapitals⸗ anlagen und große Wertpapiere liegen hat in Ländern, mit denen wir heute im Kriegszustand stehen, namentlich in England, und diese Kapitalsanlagen stehen unter Sequester. Die Forderungen, die wir an Zinsen und Dividenden haben, sind gesperrt. Dazu kommt, d 8 Deutschland in der Hauptsache Rohstoffe und Nahrungsmittel i portiert, die schon in normalen Zeiten usancegemäß in bar bezabl werden oder in kurzfristigen Wechseln, während der größte Teil de rts aus industriellen Produkten besteht, für die Buchkredite gewährt werden. So haben wir z. B. in Rußland die deutsche Maschinenindustrie kolossale Summen laufen, 8* zur⸗ zeit vollständig uneintreibbar sind. Das Mittel, die Forderungen des 1 uns durch unsere Forderungen an das Ausland saldieren, ist uns also jetzt in der Kriegszeit verschlossen. hat unsere Ausfuhr jetzt im Kriege noch stärker gelitte inf und unsere Einfuhr konzentriert sich in der e bestimmte Anzahl 8 neutralen Ländern. Wir müssen die neehe für diese Länder schaffen, und diesem Bedarf an “ steht kein entsprechendes Angebot gegenüber. Der gleich würde allerdi ings erfolgen köonnen durch Goldsendungen nach n Ausland, also durch die Verschickung baren Goldes. Aber wir der Ansicht, daß die Erhaltung eines möglichst sierhen Gold⸗ estandes zurzeit wichtiger ist, als die Bewertung der deutschen e im Ausland. (Sehr richtig!) Die niedrige Bewertung der im Ausland hat zur Folge, daß wir gewisse Artikel, die wir 2em Ausland beziehen müssen, in unserem Gelde entsprechend bezahlen. Aber diesen Nachteil können und müssen wir in Kauf nehmen, zumal da die unsere Valuta beeinflussenden ungünstigen Mo⸗ mente lediglich vorübergehender Natur sind.
die Zinse
Teil.
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deutschen Exports
Im übrigen, meine Herren, der englische Hohn über die un⸗ günstigen deutschen Wechselkurse ist doch in der letzten Zeit etwas schüchterner geworden. Denn trotz fortgesetzter Goldabgabe der Bank von England, hat der Kurs des Pfundes Sterling, der für die Eng⸗ länder ein unverrückbarer Pol in den Bewegungen und Schwan⸗ kungen des internationalen Geldmarktes ist, eine bis
— nüber dem amerikanischen Dollar erfahren. (Hört, hört!) Das ist eine Erscheinung, wie sie seit 100 Jahren, seit dem e; der M“ schen Kriege niemals dagewesen ist. Der britische Hohn beginnt also auf seine Urheber zurückzufallen.
Ich glaube also, wir dürfen auch gegenüber den Erscheinungen auf dem Wechselmarkt durchaus unser kaltes Blut behalten. Nach dem Kriege aber wird ohnedies die beste Valuta die Valuta des Siegers sein. (Sehr richtig!)
Meine Herren, wenn es uns bisher gelüngen ist, den gewachsenen di.ias Anforderungen des Krieges so gut und besser zu genügen, als die mächtigsten unserer Feinde, und wenn wir mit Vertrauen der weiteren Entwicklung dieses Teils des großen Völkerringens entgegen⸗ sehen dürfen, so wollen wir uns in aller Bescheidenheit klar darüber sein, daß dieser Erfolg nicht lediglich auf den vor dem Kriege ange⸗
sammelten Ka auch nicht ö“ auf der gesunden