Ortsbehörden abhängig gemacht. Der Unterricht hat in serbischer Sprache zu erfolgen. Den Griechen, Türken und Albanesen sind einige kleine Zugeständnisse gemacht worden. So wird ihnen gestattet, sich ihrer Muttersprache als Unter⸗ richtssprache zu bedienen. Von bulgarischen Schulen ist in der Unterrichtsordnung mit keinem Wort die Rede. Der Entnationalisierungszweck, den diese neue serbische Maßregel verfolgt, ist klar. 8
Armerkorp; rickt te sich jetzt die Fortset ung der deutschen Offensive. Diese durchzuführen war wahrhaftig keine Kleinigkeit, denn es herrschten 11 und mehr Grad Kälte, und die Wege waren so glatt, daß Dutzende von Pferden aus Er schöpfung umfielen, und die Infanterie nur 2—3 km in der Stunde zurück‚ulegen vermochte. Am 9. und 10. März kam es bei Sejny und Berzniki zum Kampfe gegen den überraschten Gegner, dessen Vorhut sich bereits zum Angriff in westlicher Richtung bei Krasnopol entwickelt hatte und der sich jetzt gezwungen sah, nach Norden Front zu machen. Sejny und Berzniki wurden noch in der Nacht vom 9. zum 10. erstürmt, bei Berznili zwei ganz junge Regimenter vpöllig auf⸗ gerieben, die beiden Regimentskommandeure gefangen genommen. — Der russische Armeeführer, der wohl eine Wiederholung der Um⸗ 8 fossungsschlacht von Masuren kommen sah, gab am 10. März, die Aussichtslosigkeit weiteren Widerstandes einsehend, seiner gesamten Armee den Befehl zum Rückzuge. Bald konnten unsere Flieger die
1. März neutrale Schiffe nicht versenken und das Leben Neutraler nicht gefährden wollen. Die englisch⸗französische Politik werde für die Neutralen nicht einmal den Nachteil haben, der durch die Ausdehnung der Listen für Kriegs⸗ konterbande entstehe. An Bord der neutralen Schiffe beschlag⸗ nahmte Waren, die für Deutschland bestimmt seien oder aus Deutschland stammten, sollen nicht als Kriegskonterbande behandelt werden, ebensowenig wie ein Schiff, auf dem sie gefunden würden. Sie sollen lediglich beschlagnahmt werden und zur Verfügung des Absenders oder Empfängers gehalten oder zu dessen Gunsten verkauft werden. Das neutrale Schiff werde wieder freigelassen werden. Dadurch werde der Grund⸗ satz, daß die Flagge die Ware decke, gewahrt.
mehr wiederholt werden. An 1000 Mann Gefangene brachten diese Kämpfe ein. An den Stellungen südlich des Dnjestr wird gekämpft. Ein von unseren T ruppen angesetzter Gegenangriff gewann Raum. Die Russen wurden in mehreren Frontabschnitten zurückgedrängt. In Polen und West⸗ galizien fanden nur Geschützkämpfe statt. G 89 8
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes:
von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Verordnungh betreffend Vertagung des Landtags der Monarchie.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.,
verordnen auf Grund des Artikels 52 der Verfassungsurkunde mit der darin verordneten Zustimmung beider Häuser des Land⸗ tags der Monarchie, was folgt:
Die beiden Häuser des Landtags der Monarchie, das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten, werden vom 15. März bis zum 27. Mai 1915 vertagt.
Das Staatsministerium ist mit der Ausführung dieser
Mietshäuser: Heidengasse 3 und Große Renngasse 22 der Witwe Lorenz Hofherr in Montrouge, Mietshaus: Burgherrengasse 5/7 der Erben der Witwe Baronin von Wangen in Frankreich, 3 Villa: Ruprechtsauerallee 24 der Geschwister Schneegans in Héricourt
und Belfort, 8 3 26 i. 9 Mietshäuser und Remise: Münstergasse 14 und 16, Münstergäßchen 2, Aarstaden 3, 2, 1, Am Schießrain im Nachlaß Simon Julius, mutmaßlicher Erbe Lantz Gaston in Parts, Mietshaus: Züricherstraße 39/41 des August Heidenreich in Versailles, Mietehaus: Bischheimergäßchen 5 des Karl Wagner in Caferne, Hof, 2 Wohnhäuser und Nebengebäude: St. Ludwigsgasse 6 der gemeinnützigen Anstalten der Kleinen Schwestern, Warenhaus: Alter Weinmarkt 27 der Association Badoc Kahn zu Paris und des Comité de Bienfaisance Israélite de Paris, Mietsbaus: Pergamentergasse 1 der Wilwe Ernst Lichtenberger
Amerika.
Vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldungen aus Los Angeles zufolge haben 2000 Mexikaner den Nationalpalast in der Stadt Mexiko gestürmt, um 250 dort gefangene Priester zu befreien. Amtlichen Meldungen zufolge wurden in der Zeit zwischen der Räumung der Stadt Mevxiko durch Obregon und dem Ein⸗
Der Krieg zur See.
Rußland. Berlin, 16. März 1915. (W. T. B.) Amtlich wird von
Versailles, 1 Mietsbaus: Knoblochgasse 14 des Weber in Lyon, Mietshaus: Judengasse 19 des Huegens in Erfurt. Ruprechtsau. .— “ Mietshaus: Pfarrgasse 30 der Wwe. Michel und Kinder in Straß⸗ burg, z. Zt. Schweiz. Acker: Ameisenkopfel des Rentners Ludwig Ammel in Nive, Einfamilienhaus: Mühegasse 11 des Frl. Henriette Schott in Singen, Schloßgut mit Pachthof, verschiedenen Ländereien und Waldungen (782 Parzellen): des Marquis de Loys⸗Chaudieu, Johann Ludwig Heinrich Albert, Gutsbesitzer in Paris, und Ehefrau Melanie Agnès geb. Gräfin de Pourtalès,
arten: Obergarten des Leblois in Paris. Neudorf. 1u“ Grundstücke: Neudorf, des Rudolf Reuß, Professor in Versailles, Acker: “ und Fünfzehnerwörth des Rentners Ludwig Ammel in Nice, Wohnhaus und Magazin: Menageriestraße 7 der Witwe Julius Bernheim in Paris, 1 Wiese, Acker, Hof und 2 Schuppen: Gewann Ziegelfeldweg der Erben Schlagdenhauffen in Nancy, 1 Miete haus: Riepbergergraben 19 des Lederlin in Thaon, Mietsbaus: Baselerstraße 96 der Comp. zur Herstellung von Gas⸗ messern in Paris, 2 Acker: Röderersfeld des Julian Zopf und Konsorten in Frankreich, Wiese: Kohlmatt der Ehefrau Breitling und Frl. Vogt in Paris, Acker: Untere Kammatt der Wwe. Lorenz Hofherr in Paris Grüneberg. 1“ Landgut Murhof, Acker und Wiese: Grüneberg der Wwe. Bernheim in Paris. Kronenburg. Acker: Am Grasweg der Witwe Michel in Straßburg, Acker: Gewann Kohlgasse des Beilstein in Gertweiler, 9 Grundstücke: Kronenburg des Carl Meyer in Paris Grundstück: des E. und V. Keller in Paris. Königshofen. Grundstück: Entenloch, Schlittweg, Gallenacker, Fahrgarten des Stoehr
in Frankreich, 14 Acker: Pfaffeneck, Entenloch der Witwe Lichtenberger in Versailles. Neuhof. Grundstücke und Landgut: Neuhof, des Professors Rudolf Reuß in Versailles, 8
b Straßburg⸗Innenstadt. Bauplatz: Daniel Hirtzstraße des Leon Groll, Merz. Inℳ Mietshaus: Metzgerstraße 13 des Leon Groll, M 8
— 0 8 1 Mietshaus: Krutenaustraße 35 des H. Paul Gfell, Ffceguneh
Mietshaus: Alter Weinmarkt 3 und 7 der Wwe. Karl Bessfon, Ae r⸗
heiligenkloster, Mietshaus: Krutenaustraße 50 und Klappergäßchen 6 der Witwe Julie Lochert, Mietshaus: Steingasse 5 des Henri Denis de Portes, Mietsbaus: Kinderspielgasse 3 des Rentners Jenner i. H., Mietshaus: Bruderhofgasse 3 der Frau Becker i. H., Mietsbaus: Neuhof, Hintergasse 28 des Frl. Helene Fey i. H., Mietshaus: Wimpfelingstraße 3 des Pelletin, Yburgstraße 11, Einfamilienhaus: Aburgstraße 11 des Pelletin, Einfamilienhaus: Spießgasse 8/10 des Franz Ludwig Schaere:, Hauptmann a. D. Mietshaus: Kesselgasse 4 des Peter Saillard, Straßburg Mietshaus: Ruprechtsau, Schottengasse 5, derselbe. Straßburg, den 9. März 1915. 1 8 Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern.
J. N: SEronan.
Seäõ.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden:
VI. Liste. Friis A. Städtischer Grundbesitz. Gemeinde Saaralben.
Wohnhaus, Venedigerstraße, des Becker de Scholz in Nancy,
Wohnhaus an „der Hohl“ der Witwe Fules Mangé in Paris,
Wiesen (ca 650 a) des Lorta Karl in Paris,
3 Grundstücke der Witwe Ludwig Altneyer in Clermont,
3 Grundstücke des Karl Thiébault in Nancy, 1
Wohnhaus, Hauptstraße 1, und Grundstücke (ca. 800 a) des Albert Joseph, Blumenfabrikant in Paris.
(Verwalter bei allen Vorgenannten: der Theophil Meyer in Saatalben.) B. Ländlicher Grundbesitz. Gemeinde Porcelette.
Hofgut, bestehend aus Wohn⸗ und Wirtschaftsgebäuden, Ackerland und Wiesen (14,51 ha) des Constandopoulos Konstantin, Bankbeamter in Tunis, und dessen Ehefrau Cäcilie geb. Fellrarht.
(Verwalter: Notar Troester in Bolchen.)
Straßburg, den 12. März 1915.
Ministerium für Elsaß⸗Lothringen. Abteilung des Innern. — J. V.: Cronau.
“
Königreich Preußen.
Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs hat das Königliche Staatsministerium den bei der Regierung in Aurich beschäftigten Gerichtsassessor von Lüpke zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Bezirksausschusses in Aurich auf die Dauer seines Hauptamtes am Sitze des Bezirksausschusses ernannt. 1
Verordnung beauftragt. “ Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.
Gegeben Großes Hauptquartier, den 15. März 1915. (L. S.) Wilhelm R.
von Bethmann Hollweg. Delbrück.
von Tirpitz. Beseler. von Breitenbach. Sydow.
von Trott zu Solz. Freiherr von Schorlemer. Lentze.
von Loebell. von Jagow. Wild von Hohenborn. Helfferich.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangsweise Verwaltung britischer Unternehmungen, vom 22. De⸗ zember 1914 (RGBl. S. 556) ist über das in Deutschland befindliche Vermögen der Firma James Keiller & Son (Ger⸗ many) Ltd. in London (Verwalter Kaufmann Otto Temme in Stendal, Bruchstraße 11) die Zwangsverwaltung angeordnet worden. 1 1 Berlin, den 13. März 1915. 8 Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.
Ervangelischer Oberkirchenrat.
Der bisherige Gerichtsassessor Wolfgang Rosenow in
Berlin ist zum Konsistorialassessor ernannt und dem Konsisto⸗ rium der Provinz Schlesien überwiesen worden.
Nichtamtliches.
Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ Sie enthält die dWarle⸗ctliste der preußischen Armee und die 161. Vetzustttet. 2. zerischen Armee 1 “““
Elsaß⸗Lothringen.
Durch Kaiserliche Verordnung, gegeben im Großen Haupt⸗ quartier am 8. März, werden, wie „W. T. B.“ meldet, die beiden Kammern des elsaß⸗lothringischen Landtages auf den 8. April zusammenberufen.
8
Großbritannien und Irland
Amtlich veröffentlicht die „London Gazette“ die Einzel⸗ heiten der Maßregeln, die ergriffen werden sollen, um zu verhindern, daß Güter Deutschland verlassen oder erreichen. Es wird bestimmt: Kein Schiff, das nach dem 1. März nach Deutschland abgereist ist, darf die Reise nach Deutschland fortsetzen. Wenn es nicht einen Paß erhält, der ihm gestattet, einen neutralen oder in einem verbündeten Lande gelegenen Hafen aufzusuchen, so muß es die Ladung in einem britischen Hafen löschen. Güter, die nicht Konterbande sind, sollen, wenn sie nicht von der britischen Regierung requiriert werden, unter Bedingungen, die der Prisengerichtshof feststellt, zurückerstattetk werden. Schiffe aus Deutschland oder aus einem nichtdeutschen Hafen, die Güter feindlichen Ursprungs oder Eigentums führen, sollen ähnlich behandelt werden, aber für requirierte oder verkaufte Güter soll vor Friedensschluß kein Geld gezahlt werden. Schiffe, die mit Gütern mit feindlicher Bestimmung nach nichtdeutschen Häfen fahren, können genötigt werden, ihre Ladung unter ähn⸗ lichen Bedingungen in britischen oder verbündeten Ländern gehörenden Häfen zu löschen.
— Gestern gab der Kriegsminister Lord Kitchener im Oberhause eine kurze Uebersicht über die gegenwärtige militärische Lage, machte aber keine neuen sachlichen Mit⸗ teilungen. Ueber die Dardanellen sagte er, wie „W. T. B.“ berichtet, die Operationen erwiesen die große Stärke der ver⸗ bündeten Flotten; augenblicklich könne er nicht mehr sagen, aber das Haus könne versichert sein, daß die Sache gut im Zuge sei.
. —— Lord Haldane hielt vorgestern bei dem Empfang indischer Studenten eine Ansprache, in der er obiger Quelle zufolge ausführte:
Wir bedürfen aller Energie und allen Geschicks zu dem Kampf für Fretheit und Leben gegen eine große Nation, die so viel für die Wissenschaft und die Zivilisation getan hat, aber den Verstand ver⸗ loren zu haben scheint. Das britische Reich wird durch moralische, nicht durch materielle Bande zusammengehalten. Die Voraussage, daß die Inder im entscheidenden Moment versagen würden, hat sich nicht bewahrheitet. Die indischen Soldaten fechten für Freihett und Humanstät, wie wir selbst. Da Indien freiwillig Gut und Blut hergibt, können die Dinge nicht bleiben, wie sie sind. Wir wurden durch diesen großen Kampf zusammengebracht und wurden uns der Einheit bewußt. Dadurch enistanden Beziehungen zwischen Eng⸗ land und Indien, die früher nicht vorhanden waren. Unser Sieg wird der Sieg des Reichs als eines Ganzen sein und muß es auf ein
höheres Ntveau heben. Frankreich.
Ddie Blätter veröffentlichen eine anscheinend offiziöse Note, die besagt, daß die französische Regierung heute auf die amerikanische Anfrage, betreffend die französisch⸗englische Note vom 1. März, antworten wird. Die Antwort betone,
7 —*
daß Frankreich und England entsprechend der Erklärung vom
liegt die Ausgabt 403 der Deutschen Verlustlisten bei.
Ein Ukas des Kaisers hebt die bisherige Befreiung
der Studenten vom Kriegsdienst auf und ordnet an,
daß jetzt alle Studenten einen achtmonatigen Offizierkursus durchmachen müssen.
Der Ministerrat hat einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge beschlossen, die Höchstkommandierenden in allen Militär⸗ bezirken zu ermächtigen, Höchstpreise für Lebensmittel zu bestimmen und im Falle ungenügenden Angebots die Lebens⸗ mittel für die Truppen zwangsweise einzuziehen.
— Nach einer Verfügung des Ministers des Innern soll es den russischen Kolonisten deutscher Abstammung nicht mehr gestattet sein, in geschlossenen Dörfern zusammen⸗ zuleben und eine eigene Selbstverwaltung zu haben. Sie sollen vielmehr unter die russische Landbevölkerung in weitestem Umfange verteilt werden, damit auf diese Weise die schädlichen deutschen Einflüsse vernichtet werden.
— Der Verkauf von denaturiertem Spiritus, der zu Genußzwecken umgearbeitet wird, wird obiger Quelle zufolge nunmehr mit Zwangsarbeit und Verbannung nach Sibirien bedroht. Gleichfalls hohe Strafen sind vorgesehen für den Ankauf von Brot, Eßwaren und Montierungsstücken von russischen Soldaten. Die Branntweinfabrikanten haben eine Versammlung abgehalten, in der beschlossen wurde, von der Regierung eine Entschädigung zu verlangen, da sie vor dem Krieg auf Veranlassung der Regierung große Anlagen gemacht hätten, die nunmehr durch das Verbot des Branntweinverkaufs entwertet seien.
— Der Festungskommandant von Nowo⸗Geor⸗ giewfk hat, wie „W. T. B.“ meldet, an die ihm unterstellten Truppen des Festungsrayons folgenden Befehl vom 27. No⸗ vember russischen Stils erlassen:
„In deutschen Blättern sind Artikel erschienen, in denen davon gesprochen wird, daß in der Person der russischen Juden die Deut⸗ schen hoffnungsvollen Verbündeten begegnen, die, abgesehen davon, daß sie für Verproviantierung sorgen, als die besten teilweise uneigen⸗ nützigsten Spione erscheinen, bereit zu allen Diensten, wenn es nur zum Schaden russischer Interessen ist. blicken die Juden ihre Errettung von dem Zarenjoch und der Unter⸗ drückung durch die Polen. Aehnliche Mitteilungen treffen fortgesetzt auch von den Truppen ein.
Zum Zwecke der Sicherung der Truppen gegen die schädliche
Tätigke der jüdischen Bevölkerung hat der Oberbefehlshaber befohlen,
bei der Zesetzung von bewohnten Punkten von der jüdischen Be⸗ völkerung Geiseln zu nehmen und die Bewohner darauf hinzu⸗ wessen, daß im Falle verräterischer Tätigkeit irgendeines der Orts⸗ bewohner die Geiseln hingerichtet würden, und zwar nicht nur während der Periode der Besetzung des bewohnten Punktes durch unsere Truppen, sondern auch nach dessen Räumung, und daß erforderlichen⸗ falls dies auch ausgeführt wird. .
Bei Besetzung von bewohnten Punkten hat man sich daher durch eingehende Untersuchung zu überzeugen, ob Zubehör für drahtlose Telegraphie vorhanden ist, Signalstation, Brieftaubenstationen, unter⸗ irdischer Telegraph usw, mit den dabei betroffenen Personen hingegen nach der ganzen Strenge des Gesetzes zu verfahren.“
Auf Grund eines Telegramms des Generals Oranowski 3432), Kommandant des Festungsrayons Eeneral der Kavallerie Bobyr.
Der Befehl ist aus der Druckerei am 2. Dezember 1914, Abends 6 Uhr, ausgegeben worden.
b Italien.
In der vorgestrigen Sitzung der Deputiertenkammer gaben mehrere Redner kurze Erklärungen ab, worin sie ihre Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf über wirtschaftliche und militärische Verteidigungsmaßnahmen be⸗ gründeten.
Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erklärte Barzilai, für den Entwurf stimmen zu wollen; eine Billigung des Gesetzentwurfs bedeute Vertrauen in die Regierung. Dann erinnerte der Redner daran, daß die Regierung die geheiligten Bestrebungen, die Italien verwirklichen müsse, feierlich bekräftigt habe. Er ver⸗ traue auf eine Verwirklichung dieser nationalen Bestrebungen. Er sei überzeugt, daß Salandra ein Gefühl haben werde für das Gewicht, das das Vertrauen, das ihm seine Freunde zeigten, auf seine Entschlüsse haben müsse. Dari erklärte, daß die Liberalen und die Rechte sich des außerordentlichen Ernstes eines Augenblickes bewußt seien, in dem das Land die Pflicht habe, sich einmütig und voll Ver⸗ trauen um die Regierung zu scharen, voll Vertrauen auf den römischen Adler. Er werde für den Gesetzentwurf stimmen mit dem Wunsche, daß die Regierung die Erwartungen und ersehnten Ziele Italiens verwirklichen könne. Girardini sagte, die Radikalen zögerten nicht, ihre Zustimmung zu geben, damit die Regierung in einem der Größe der gegenwärtigen Ereignisse würdigen Geist ihre hohe Aufgabe für die Größe des Vaterlandes erfüllen könne.
Ein Antrag der Sozialisten, die Wirksamkeit des Gesetzes auf ein Jahr zu beschränken, wurde vom Ministerpräsidenten Salandra für unannehmbar erklärt und in namentlicher Ab⸗ stimmung mit 251 gegen 15 Stimmen bei einer Stimm⸗ enthaltung abgelehnt. Sodann wurde das ganze Gesetz in ge⸗ heimer Abstimmung mit 234 gegen 25 Stimmen angenommen und die Sitzung geschlossen.
v Rumänien. Der frühere bulgarische Minister Ghenadiew hatte gestern auf seiner Rückreise aus Italien in Bukarest eine Kon⸗ ferenz mit Halil Bey, dem Präsidenten der osmanischen Kammer, der sich gleichfalls auf der Durchreise in Bukarest befand.
Bulgarien.
Nach einer Meldung der „Agence Bulgare“ hat das serbische Unterrichtsministe rium eine neue Unter⸗ richtsordnung für Privatschulen im Königreiche aus⸗ gearbeitet. Diese Unterrichtsordnung geht auf Unter⸗ drückung und vollständige Vernichtung jeder Spur bulgarischer Kultur in Mazedonien aus. Die Erlaubnis
zur Leitung von Privatschulen wird von einem Gutachten der
In dem Siege des Deutschen er⸗
schlacht von Masuren und der Kapitulation sammelten sich die Reste des russischen 3. Korps unter den Befestigungen
dierende General
vernichteten, inzwischen neu aufgefüllten
wundeten einschließlich wurden Kolonnen so rechtzeitig
aus
marsch der Zapatisten ein britisches Haus ündert 100 Menschen verletzt. sches H geplündert und
Asien.
Die persische Regierung hat nach einer Meldung des 2. Slowo“ Feststellung des Schadens eingesetzt, der durch die Kriegführung im Gebiet da die russische und die Schadens versprochen
„Rußkoje Slowo“ eine Kommission zur von Aserbeidschan entstanden ist, englische Regierung die Erstattung des Scha e111“ 1“
8 Afrika. Zwischen spanischen stattgefunden.
Die Spanier hatten drei Tote und zwei Ver⸗ wundete. 8 1“ 5
Kriegsnachrichten.
Westlicher Kriegsschauplatz.
8 Großes Hauptquartier, 16. März. (W. T. B.) Die englische Höhenstellung bei St. Eloi, südlich von Npern, um die seit vorgestern gekämpft wurde, ist in unseren Händen. Am Südhang der Loretto⸗Höhe nordwestlich von Arras wird um eine vorspringende Bergnase gekämpft. In der Champagne brachen mehrere französische Teilangriffe in unserem Feuer unter starken Verlusten zusammen. Nördlich von Beau Seéjour entrissen unsere Truppen den Franzosen mehrere Gräben. In den Argonnen und am Ostrand derselben kam es zu Gefechten, die noch andauern. In den Vogesen wird an einzelnen Stellen weiter gekämpft.
Oberste Heeresleitung.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Großes Hauptquartier, 16. März. (W. T. B.) Beider⸗ seits des Orzyc nordöstlich von Prasznysz griffen die Russen an, sie wurden überall abgewiesen. Besonders Föbstter war bg um Jednorozek, 2000 russische Hefangene blieben in unserer Hand. Südlich der Weichsel ist nichts zu melden. 1 8 .
Oberste Heeresleitung.
Berlin, 14. März. (W. T. B.) Aus dem Großen Hauptquartier wird uns über den Rückzug der neuen russischen 10. Armee das Folgende geschrieben:
Nach dem Zusammenbruch der russischen 10. Armee in der Winter⸗ im Forst von Augustow
von Olita, jene des 26. und 3. sibirischen Korps waren auf der Festung Grodno und hinter die Bobr⸗Linie zurückgegangen. Der Armee⸗ führer, General Sievers, sein Generalstabschef, sowie der komman⸗ 8 des 3. Armeekorps wurden abgesetzt, drei neue Armeekorps (2., 13. und 15.) nach Grodno herangezogen und die ge⸗ lichteten Reihen der übrigen Korps mit Rekruten aufgefüllt. So entstand neuerdings eine russische 10. Armee, die Ende Februar ver⸗
— gebliche Anstrengungen machte, die deutschen Truppen, die bis an die Beobr⸗Linie und bis dicht an die Festung Grodno vorgerückt waren,
u vertreiben. 1
Bei diesen Angriffen erlitten die Truppen des bei Tannenberg 15. Armeekorps, die in un⸗ beholfenen dicken Angriffskolonnen vorgingen, die schwersten Verluste. Es lag nicht in der Absicht der deutschen Führung, dicht vor der mit
Beton ausgebauten Bobr⸗Linie und den Forts von Grodno sich fest⸗
ulegen und eine Aufstellung beizubehalten, die dem Feinde eine offene linke Flanke bot. Es war vielmehr in Aussicht genommen, sobald wie irgend möglich, die Operatkonsfreiheit wieder zu gewinnen.
Vorher galt es jedoch noch, die ungeheure Beute zu bergen, die allent⸗
halben in dem Forst von Augustow zerstreut lag. Sobald diese
Arbeiten einigermaßen beendet waren, leiteten die deutschen Truppen
ene Bewegungen ein, führten.
Der rechte Flügel nahm in der Gegend von Augustow inzwischen vorbereitete Stellungen ein, andere Kräfte wurden an geeigneten Punkten versammelt. Planmäßig wurden zunächst alle deutschen Ver⸗ der Schwerverwundeten zurückgeschafft, auch und Trains sowie Fahrzeuge aller Art usw. zurückgesandt, daß sich der Rückmarsch der Truppen trotz vereister Wege glatt vollzog. Dem Feinde blieben die deutschen Bewegungen pöllig verborgen, ja er belegte am Vormittag des auf unseren Abzug folgenden Tages die ehe⸗ naligen deutschen Stellungen mit Artilleriefeuer genau wie an den früheren Tagen. Die deutschen Truppen hatten die geplanten Auf⸗ stellungen bereits eingenommen, als der russische Armeeführer, wie Aussagen gefangener Stabsoffiziere hervorgeht, einen Sieg atmenden Befehl erließ, in dem von großen Erfolgen auf der ganzen Linte die Rede war und durch den die Unterführer zu den „energischsten Verfolgungsoperationen“ bis in den „Rücken des Feindes“, den man bei Calvaria anzunehmen schien, angespornt wurden.
In großer räumlicher Trennung setzten sich das III. russische Armeekorps von Simno auf Lozdsieje, das II. Armeekorps von Grodno über Kopiowo⸗Sejny auf Krasnopol in Bewegung, die übrigen russi⸗ schen Korps gingen durch den Forst von Augustow vor, stießen hier
ehr bald auf starten deutschen Widerstand, den zu brechen den Russen
nicht gelang, obwohl sie mit zwei⸗ und dreifacher Ueber⸗ egenheit mehrere Tage hintereinander die deutschen Stellungen angriffen.
Am 9. März begann die deutsche Offensive gegen das auf dem russischen rechten Fluͤgel vorgehende 3. Armeekorps. Als dieses sich plötzlich bei Lozdsieje und Swiento — Jezitory von Norden her in der Flanke bedroht und umfaßt sah, trat es eiligst den Rückzug in öst⸗ licher und südöstlicher Richtung an, mehrere hundert Gefangene und einige Maschinengewehre in unserer Hand lassend. Durch diesen Rückmug gab der russische Führer die Flanke des benachbarten 2. Armeekorps frei, dessen Kolonnen am 9. März, wie unsere wackeren
lieger meldeten, Berzniki und Giby erreicht hatten. Gegen dieses
die zu der beabsichtigten neuen Gruppierung
ini Truppen und Marokkanern hat, wie das „Petit Journal“ meldet, bei Ceuta ein Gefecht
langen Marschkolonnen des Feindes wahrnehmen, die sich auf der ganzen Linie von Giby bis Sztabia durch den Forst von Augustowo in vollem Rückzuge auf Grodno befanden. Am 11. März besetzten unsere Tiuppen in der Verfolgungshandlung Makarze, Froncki und
ciowo im Sturm, sie zählte dort allein 300 tote Russen und über 5000 Gefangene, 12 Maschinengewehre und drei Geschütze blieben in unserer Hand. Größere ernstliche Kämpfe hatten nicht stattgefunden. Allein die Drohung mit einer kräftigen deutschen Umfassung hatte genügt, um nicht nur den bedrohten Flügel, sondern eine ganze feindliche Armee, die sich auf einer Frontbreite von nicht weniger als 50 km zum Angriff aufgebaut hatte, zum schleunigsten Rückzuge zu veranlassen. Die Tragweite einer derartigen Bewegung, ihre moralische Wirkung und die Einbuße an liegen gebliebenem Matertal aller Art, das nun zum zweiten Mal den weiten Augustower Forst erfüllt, läßt sich zurzeit nicht übersehen.
Wien, 15. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Im westlichen Abschnitt der Karpathenfront ist der gestrige Tag ruhiger verlaufen. Nördlich des Uzsoker Passes kam es zu ernsteren Kämpfen. Starke russische Kräfte griffen hier Mittags an und drangen bis nahe an unsere Stellungen vor, wo sie sich zunächst behaupteten. Ein Nachmittags von unseren Truppen überraschend durchgeführter Gegenangriff warf den Feind an der ganzen Front nach heftigem Kampf zurück, wobei 4 Offi⸗ ziere und 500 Mann gefangen wurden. Auch an den eigenen Stellungen beiderseits des Opor⸗Tales wurde erbittert gekämpft. Der Gegner, der über Stryj weitere Verstärkungen herangeführt hatte, griff seit einigen Tagen wiederholt mit starken Kräften im Tale und den be⸗ gleitenden Höhen an. Allle diese Versuche, gegen die Paß⸗ höhen Raum zu gewinnen, scheiterten stets unter den schwersten Verlusten. Der gestern erfolgte Angriff, der wieder in unserm Feuer vollständig zusammenbrach, dürfte mit Rück⸗ sicht auf die großen Verluste, die der Gegner erlitt, kaum
der britischen Admiralität bekanntgegeben, daß die englischen
Giby, eine deutsche Kavalleriedivision nahm noch in der Nacht Kop⸗
Kreuzer „Kent“, „Glasgow“ und der Hilfskreuzer „Orama“ im Stillen Ozean bei der Insel Juan Fernandez auf S. M. Kleinen Kreuzer „Dresden“ gestoßen sind. Nach kurzem Kampfe geriet „Dresden“ durch Explosion einer Munitionskammer in Brand und sank. Die Besatzur soll von den englischen Kreuzern gerettet worden sein. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: — Behncke. 8
Rotterdam, 15. März. (W. T. B.) Wie der „Rotter⸗ damsche Courant“ aus London meldet, befinden sich unter den bei dem Untergange des Hilfskreuzers „Bayano“ Ertrunkenen
der Kapitän des Schiffes und dreizehn Offiziere.
1
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Kurse der an der Berliner Wertpapapierbörse zugelassenen Aktien der preußischen Aktiengesellschaften im Jahre 1913.
Im Anschluß an die in Nr. 287 des „Reichs⸗ und Staats⸗ anzeigers“ vom 7. Dezember 1914 (Erste Beilage) unter Berück⸗ sichtigung des Kurswertes des Aktienkapitals gegebene Darstellung der Kapitalverhältnisse und Geschäftsergebnisse der preußischen Aktien⸗ gesellschaften, deren Aktien in den Jahren 1909 bis 1913 zum Handel an der Berliner Wertpapierbörse zugelassen waren, seien im folgenden die Aktienkurse dieser Gesellschaften im Monatsdurchschnitte des Geschäftsjahres 1913 mitgeteilt. 8 Es betrug nach einer Veröffentlichung des preußischen Statistischen Landesamts in der „Stat. Korr.“ die Zahl der preußischen Aktiengesellschaften, deren Aktien 1913 zum Handel an der Berliner Wertpapierbörse zugelassen waren,
mit einem Durchschnittskurse von
nicht mehr
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mit Vor⸗ zugs⸗ aktien
in der Gewerbegruppe
— —
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über 50 über 100 über 125 über 150 über 200 bis 125] bis 150 bis 200 bis 250 Kapitalwertes der
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Land⸗ und Forstwirtschftt Bergbau, Hütten⸗ und Salinenwesen Berabau, Hüttenbetrieb, Metall⸗ und Maschinenindustrie miteinander ver⸗ Industrie der Steine und Erden... *“ Industrie der Maschinen, Apparate usw. Chemische Industrie v“ Industrie der Leuchtstoffe usww... R11244* ¹ 4X“ Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe Industrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel Bekleidungsgewerbee ** Polygraphische Gewerbe “ u2 J“ Verkehrsgewerbteea.. Gast⸗ und Schankwirtscheft... Musik., Theater⸗ und Schaustellungsgewerbe Verschiedene Gesellschafter ....
1913 1912. 1911. 1910. 1909.
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Hiernach war der Durchschnittskurs der Stammaktien im Jahre 1913 bei 164, also bei fast einem Viertel der (679) in Betracht kommerden Aktiengesellschaften nicht größer als der Kapitalnennwert jener; bei den (54) Aktiengesellschaften mit Vorzugsaktien betrug der entsprechende Anteil mit insgesamt 25 sogar annähernd die Hälfte. Von sämtlichen 679 im Jahre 1913 an der Berliner Wertpapter⸗ börse zugelassenen preußischen Aktiengesellschaften war die Stamm⸗ aktiengruppe mit einem Durchschnittskurse von über 150 bis 200 % des Nennwerts am stärksten vertreten, ebenso 1912, 1911 und 1910; nur 1909 wurde sie von der Kursgruppe über 100 bis 125 % übertroffen. Anderseits war bei den Gesellschaften mit Vorzugsaktien die Gruppe mit über 100 bis 125 % des Nennwerts der Vorzugsaktien in allen fünf Jahren am stärksten besetzt.
Die Mehrzahl aller Gesellschaften hatte im Jahre 1913 bei ihren Stammaktien einen Durchschnittskurs von über 100 bis 200 % des Kapitalnennwerts, ebenso in den vier vorhergehenden Jahren. Unter den Gesellschaften mit Vorzugsaktien hingegen lag der Schwer⸗ punkt bald bei den Gesellschaften mit einem Durchschnittskurse von über 50 bis 125 % des Nennwerts ihrer Vorzugsaktien, und zwar im Jahre 1913, 1911 und 1910, bald bei den Gesellschaften mit einem Kurse von über 75 bis 125 %, und ⸗ zwar 1912 und 1909.
Von den 104 Gesellschaften des Jahres 1913 mit einem Durch⸗ schnittskurse von über 250 % des Kapitalnennwerts der Stammaktien hatten 28, von den 5 Gesellschaften mit Vorzugsaktien derselben Kursgruppe 1 einen Aktienkurs von über 500 % des Nennwerts. Anderseits befanden sich 1913 in der untersten Kursgruppe 8 Gesell⸗ schaften, deren Stamm⸗, und 1, deren Vorzugkaktien nicht über 25 % des Nennwerts standen.
Gewerbegruppenweise war im Jahre 1913 das Versiche⸗
rungsgewerbe von allen Gewerbegruppen in der höchsten Kursgruppe von über 250 % des Nennwerts der Stammaktien weitaus am stärksten vertreten. Bei nicht weniger als 20 Versicherungsgesell⸗ schaten ging der Kurs ihrer Stammaktien sogar über 500 % hinaus; dies war sonst nur nsoch bei 3 Gesellschaften des Bergbaues usw., bei
2 der Maschtnenindustrie usw., bei 2 der chemischen Industrie und
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bei 1 der Textilindustrie bezüglich der Stammaktien und Bergbaues usw. hinsichtlich der Vorzugsaktien der Fall.
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Im Altenburgischen Braunkohlenrevier ist eine Lohn⸗ bewegung unter den Bergarbeitern im Gange. Für nächste Woche sind, wie die „Lpz. Ztg.“ mitteilt, eine Reihe von Ver⸗ sammlungen einberufen, in denen die zu stellenden Forderungen festgesezt werden sollen. Die Beraarbeiter stützen sich bei ihren Forderungen auf die für 1. Avril einheitlich be⸗ schlossene Preiserhöhung sowohl von Briketts als von Kohlen, ferner auf die verteuerte Lebenshaltung und den durch den Arbeitermangel erschwerten Betrieb bezw. vergrößerte Arbeitsleistung. Wie das ge⸗ nannte Blatt erfährt, besteht bet den Grubenverwaltungen Geneigtheit, den Bergarbeitern bezüglich ihrer Forderungen nach Möglichkeit ent⸗ gegenzukommen, sodaß ein etwaiger Ausstand der Bergarbeiter wohl kaum zu befürchten sein wird.
Die „Times“ meldet aus Glasgow vom 14. d. M.: Obwohl die Lage am Clyde (vpgl. Nr. 55 d. Bl.) noch immer unbefriedigend ist, ist während der letzten 10 Tage doch eine bedeutende Besserung in den Arbeitsverhältnissen eingetreten. In einigen Werken wurden Ueberstunden gemacht, in anderen jedoch weigern sich die Arbeiter, mehr als die normale Tagesschicht zu machen, bis ihre Lohnforderungen befriedigt sind. — In den Werken der Admiralität in Southampton wurden die Arbeiter um 4 Schilling für die Woche aufgebessert, wodurch der drohende Ausstand abgewendet wurde. In Monmouthfhire waren am Sonnabend über 3000 Bergarbeiter ausständig.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Ausbhruch der
Maul⸗ und Klauenseuche vom Schlachtviehhof in Leipzig am