abend: Opernhaus. stellung. Siegfried in drei Akten von
2*
8 Der Krieg zur See.
London, 15. April. (W. T. B.) Die Blätter melden, daß der englische Dampfer „Armigan“ bei dem Loucht⸗ schiff Noordhinder torpediert worden ist. 11 von der 22 Mann starken Besatzung seien gerettet worden.
Amsterdam, 15. April. (W. T. B.) Wie aus Hoek van Holland gemeldet wird, ist der niederländische Dampfer Katwyk“, von Baltimore nach Rotterdam, mit einer Ladung ür die niederländische Regierung konsignierten Getreides auf der Höhe des Leuchtschiffs Noordhinder torpediert worden. Die Mannschaft ist gerettet, befindet sich an Bord des Leucht⸗ chiffes und wird von Marineschaluppen abgeholt. (Die von der eutschen Regierung eingeleitete Untersuchung wird bald Klar⸗
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heit über den Fall schaffen.)
London, 16. April. (W. T. B.) Der Dampfer „City of Cambridge“ der Ellerman⸗Linie, der von Alexandria nach Liverpool unterwegs war, ist am 28. März bei Bishop Rock auf 250 Yards Entfernung von einem Unterseeboot angegriffen worden. Das Unterseeboot, das auf Steuer⸗ bordseite auftauchte, feuerte. Der Dampfer veränderte den Kurs, gab Volldampf und vermochte, obwohl er nur 13 Knoten fuhr, bis zum Einbruch der Dunkelheit der Torpedierung auszuweichen. Acht Kanonenschüsse trafen das Schiff und richteten beträchtlichen Schaden an. Sie beeinträchtigten aber nicht die Seetüchtigkeit des Schiffes. Als die Dunkelheit einsetzte, gab das Unterseeboot die Jagd auf. Der Dampfer „Karanja“, von Glasgow nach Le Havre unterwegs, wurde eben⸗ falls von einem Unterseeboot angegriffen. Der Dampfer schützte sich gegen die Absendung eines Tor⸗ pedos, indem er dem Unterseeboot immer das Hinterteil zu⸗ wandte. Die „Karanja“, die sich in der Nähe von Longships befand, als sie angegriffen wurde, flüchtete geradenwegs nach der Küste, wo sich mehrere Fischdampfer befanden, die das Unterseeboot offenbar für englische Patrouillenboote hielt, weil es die Verfolgung aufgab. “ 8
8 8 14 8
Der Krieg der Türkei gegen den Dreiverband.
London, 15. April. (W. T. B.) Wie der „Star“ meldet, kommen täglich große türkische Truppenmassen auf der Gallipolihalbinsel an, besonders in Kilid⸗Bahr. Alle schweren Kanonen aus den Festungswerken Konstantinopels sind nach den Dardanellen übergeführt. Auch eine große An⸗ zahl deutscher Flugzeuge ist eingetroffen und beschießt die Transportflotte der Verbündeten. Der Schaden, den sie an⸗ richteten, ist unbekannt. Die Kriegsschiffe der Verbündeten bombardieren täglich die türkischen Stellungen.
St. Petersburg, 16. April. (W. T. B.) Der Stab der Kaukasusarmee teilt mit: Am 13. April im Küstengebiet Geschütz⸗ und Gewehrfeuer. In der Gegend von Artwin wurde ein Versuch der Türken zur Offensive abgewiesen. Am 14. April in der Richtung von Olti Gewehrfeuer zwischen unseren und den türkischen Aufklärungstruppen. Auf der übrigen Front keine Veränderung.
Kunst und Wissenschaft.
Am 10. Februar hat Mellisb den ersten neuen Kometen dieses Jahres entdeckt, von dem jetzt die Bahnelemente vorliegen. Danach gelangt der Komet erst am 25. Juli in seine Sonnennähe, die er in einem Abstand von 177,58 Millionen Kilometern durchläuft. Der Komet gehört m der großen Zahl der unperiodischen Kometen, die aus dem fernen Weltenraume kommen, unsere Sonne um⸗ kreisen und dann für immer im Weltenraum entschwinden. Er bewegt sich in östlicher, schwach nach Süden geneigter Bahn nvahe dem Aequator, den er am 20. März überschritten hat, im Bilde des „Ophiuchus“ langsam weiter, um gegen Ende des Monats in das Bild der „Schlange“ überzutreten und dann in das Bild des „Adlers“ 1hge er ist daher nur in der zweiten Nachthälfte zu beobachten. orläufig weilt er noch in recht bedeutender Entfernung außerhalb der Marsbahn, denn sein Sonnenabstand be⸗ läuft sich am Nafhehschhs8 noch auf mehr als 300 Millionen Kilo⸗ meter und sein Eerdabstand auf 250 Millionen Kilometer. Der Komet nähert sich der Erde aber noch mehr, daher wird auch seine Helligkeit, die Ende März erst 8.6 betrug, noch wesentlich größer, und später, allerdings nur für die Beobachter auf der Sudhalbkugel, vielleicht hinreichend sein zur Sichtbarkeit des Gestirns mit freiem Auge.
Tell“ gegeben.
Verkehrswesen. Auf Verlangen der ungarischen Postverwaltung müssen bis auf weiteres jedem nach oder im Durchgang durch Ungarn zu
befördernden Paket besondere Begleitpapiere (Paketkarte, Zollinhaltserklärungen usw.) beigefügt werden.
““ Theater und Musik.
Königliches Schauspielhaus.
Frau Tilla Durieux setzte gestern ihr Gastspiel im König⸗ lichen Schauspielhause als Kriemhild in Hebbels „Nibelungen“ fort. Der Abend, der das letzte und gewaltigste Stück der Trilogie, „Kriemhilds Rache“, brachte, vermochte das Endurterl über die darstellerische Leistung der Künstlerin erheblich zu ihren Gunsten zu wenden. Bei ihrem Bestreben, den Charakter der Kriemhild möglichst farbig zu gestalten, war am ersten Abend über kleinlichen Einzelheiten der große Zug verloren gegangen. Hier, wo Kriemhilds ganzes Wesen nur von dem einen Gedanken an Rache beseelt ist, vereinfachte sich auch die Kunst der Frau Durieux sehr zum Vorteil der Wirkung. Sie wuchs mit ihrer Aufgabe, deren tragische Größe sie recht erfaßt hatte, deren höchste Anforderungen sie aber nur deswegen nicht erfüllte, nicht erfüllen konnte, weil die Natur ihr die Mittel versagt hat, die hier keine Kunst zu ersetzen vermag. Blieb auch infolgedessen die letzte, tiefste Erschütterung bei der Vollendung des ungeheunren Rachewerks der Kriemhild aus, so fesselte die Gestalt doch von Anfang bis zu Ende. Lebhafter Beifall und mehrfache Hervorrufe wurden der Künstlerin zuteil. Auch sonst läßt sich der Aufführung bis auf ein etwas schleppendes Tempo Gutes nachsagen. In ihrem Mittelpunkt stand neben Frau Durieux' Kriemhild der unheimliche Hagen Tronje des “ Kraußneck. Auch Herrn von Ledeburs charakteristischer König Etzel,
eerrn Mühlhofers edler Markgraf Rüdiger, Herrn Zimmerers recken⸗ hafter Dietrich von Bern ragten bedeutsam aus der Schar der durch⸗ weg tüchtigen Darsteller hervor.
Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.
Der Name der bayerischen Kammersängerin Bosetti, die gestern im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater ein neues Gastspiel in Mozarts Jugendoper „Die Entführung aus dem Serail“ ein⸗ leitete, hatte wieder eine zahlreiche Zuhörerschaft dorthin gelockt. Die nicht geringen Erwartungen, mit denen man der Darstellung des Gastes entgegensah, wurden in gesanglicher wie in schauspiele⸗ rischer Hinsicht nahezu restlos erfüllt. Dies trifft sowohl in bezug auf die Wärme ihres Vortrags im allgemeinen zu, als auch im Hinblick auf die Reinheit und Leichtigkeit, mit der sie die schwierigen Koloraturen in den Hauptarien bewältigte; nur an ganz vereinzelten Stellen schien die Stimme ein wenig ver⸗ schleiert. Ihr Spiel konnte edel, vielleicht ein wenig zu gemessen ge⸗ nannt werden, und dem entsprach im Grunde auch das etwas schüch⸗ terne Auftreten des Belmonte, dessen Darsteller, Karl Teuscher, im übrigen über ein recht sympathisches Organ verfügt. Der Osmin von Hellmuth Berndsen ließ im Syiel die nötige Behäbigkeit, im Gesang die nötige TDiese ver⸗ missen; abgesehen hierrcron neigte der Sänger wiederholt zu Uebertreibungen. Ein munteres und stimmlich vorzüglich aufgelegtes Blondchen gab Adelheide Pickert; ähnliches ließ sich auch von ihrem Liebhaber, dem spitzbübischen Pedrillo, den Walter Jankuhn verkörperte, sagen. Verschiedene Geschmacklosigkeiten des Textes, die Mozart selbst in seinen Briefen an seinen Vater bemängelt batte, zum Beispiel die Stelle „Kummer ruht in meinem Schoß“ — Frau Bosetti sang dafür „Kummer ruht in meiner Brust', während Mozart seinem Vater schrieb, der Kummer könne überhaupt nicht ruhen — fanden sonach eine in der Hauptsache noch unzureichende Verbesserung. Mit einer anderen unlängst bekannt gewordenen Lesart dieser Stelle (Doch wie schnell schwand meine Freude — Trennung wurde mein Geschick — Und nun schwimmt mein Aug' in Tränen — Und dahin ist all mein Glück) dürfte der erstrebte Zweck eher erreicht werden. — Zu erwähnen ist noch die temperament⸗ volle Leitung des Orchesters durch Bertrand Sänger, der für den plötzlich zu dem Heeresdienst einberufenen Kapellmeister des Theaters eintreten mußte; auch die Regie hatte durch ansprechende Bühnen⸗ bilder zum Gelingen des Ganzen beigetragen. Das Publikum über⸗ schüttete besonders den Gast mit Beifall.
Morgen, Sonnabend, wird im Königlichen Opernhause „Siegfried“ aufgeführt. Die Brünnhilde singt Frau Denera, die Erda: Fräulein Leisner, den Waldvogel: Fräulein Herwig, den Sieg⸗ fried: Herr Kraus, den Wanderer: Herr Bischoff, den Mime: Herr Henke, den Fafner: Herr Schwegler, den Alberich: Herr Krasa. “ ist der Generalmusikdirektor Blech. Die Vorstellung beginnt um hr.
Im Königlichen Schauspielhaus wird morgen „Wilhelm In den Hauptrollen sind die Damen Schönfeld, Ressel, von Mayburg, Pategg und die Herren Sommerstorff, Kraußneck, Riemann als Gast, Mannstädt, Zimmerer, Pohl, Werrack und Böttcher beschäftigt. Spielleiter ist Herr Eggeling.
Die Königliche Sängerin Frau Barbara Miekley⸗Kemp ist dienstlich verhindert, am 18 April im 4. (letzten) Konzert des Waldemar Meyer⸗Trios (Mendelssohn⸗Abend) mitzuwirken. An ihrer Stelle hat Fräulein Ellen Sarsen es übernommen, die Mendelssohnschen Lieder vorzutragen. Mit dem Kammersänger
Berliner Theater. Sonnab., Abends Heitere Bilder aus ernster Zeit von Bernauer⸗Schanzer Musik von Walter Kollo
1“ 8 8 Uhr: Extrablätter! Königliche Schauspiele. Sonn⸗
99. Abonnementsvor⸗ und Göordon.
und Willy Bredschneider.
Richard Wagner. Musikalische Leitung: 86 Rencralmg 8 Rhnte err Regisseur Bachmann. Anfang I Schauspielhaus. 102. Abonnementsvor⸗ einst im Mai. stellung. Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Schiller. Regse: Herr Regisseur Eggeling. Anfang 7 ⅞ Uhr. Sonntag: Opernhaus. 100. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry “ und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 103. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Die Journalisten. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustav Freytag. Anfang 7 ½ Uhr. b111“
blätter!
Straße. August Strindberg.
Montag: Ostern.
Deutsches Theater. (Direktion: Max Reinhardt). Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Schluck und Jau. 1 Sonntag Vund Montag: Schluck und Jau.
Kammerspiele. IIhM. 1 I“ 8Uhr: Der Weibs⸗ eufel.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu kleinen Preisen: Die deutschen Kleinstädter. — Abends 7 ½ Uhr: Der Weibsteufel.
Montag: Die deutschen Kleinstädter.
von Emmerich Kaͤlmaͤn.
gab ich für Eisen.
Stufe zu Stufe.
Sonntag und folgende Tage: Extra⸗ Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:
Theater in der Köüniggrützer drer V Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ostern. Passionsspiel in drei Akten von
Sonntag, Nachmittags 3 ½¼ Uhr: Die fünf Fraunkfurter. — Abends: Rausch.
Komüdienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. spiel in drei Akten von Karl Rößler.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Hinter Mauern. — Abends: Biedermeier. Montag: Die fünf Frankfurter.
Komische Oper. (An der Weiden⸗
dammer Brücke.) Sonnab., Abends 8 Uhr: für Eisen. schöne Marlene.) Komische Volksoper in drei Bildern von Victor Léon. Musik
Sonntag und folgende Tage: Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Von
Deutsches Künstlertheater. (Närn⸗ bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Egmont. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Johann Wolfgang von Goethe.
Sonntag: Egmont.
Montag: Jugendfreunde.
Wie 1 1
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Im weißen Rößl. Lustspiel in Aufzügen von Oskar Blumenthal und Gustay Kadelburg.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Jugend⸗ freunde. — Abends: Im weißen Rößl.
Montag: Peer Gynt.
Sonntag,
eesg getg⸗Xe1 Theater Sonnabend, Deutsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: La Traviatan. Oper in vier Akten von Giuseppe Verdt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Waffenschmied. — Abends 7 Uhr: Parfifal. X Montag: La Traviata.
Lust⸗
Theater des Westens. (Station: Zvologischer Garten. Kantstraße 12.)
onnabend, Nachmittags 3 ½ und 5 Uhr: Oberammergauer Passtonsspiele. — Abends 8 Uhr: Die Landstreicher. Operette von C. M. Ziehrer.
Sonntag und Montag: Die Land⸗
streicher. “ 3 ½ Uhr: Polen⸗
(Die Kren
Gold
Männe.
Frledrich Plaschke aus Dresden wird die Künstlerin außerdem
gemeinsam das Duett „Was bast Du an mix getan“ aus dem Ora⸗ torium „Eliab“ an diesem Abend singen.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)
““ Mannigfaltiges. b 1 Berlin, 16. April 1915. 1.
Der Generalfeldmarschall Freiherr von der Goltz hat aus Konstantinopel unter dem 25. März 1915 folgenden Feldpostbrief an die deutsche Jugend gerichtet:
„In weiter Ferne drängt es mich, dem Jungdeutschland⸗ Bund wieder einmal einen herzlichen Gruß und ein kräftiges „Gut Deutsch!“ zuzurufen. Wie sehr die vom Bunde versammelte und ausgebildete Jugend im Beginn des Krieges ihre Pflicht und Schuldig⸗ keit getan hat, ist allgemein bekannt. Das einstimmige Lob, das sie erntete, wird die Freude meines Alters bis zum letzten Tage bilden. Eine Reihe eigener kriegerischer Erlebnisse hat mich mehr und mehr davon überzeugt, wie richtig die vor dem Kriege von uns eingeschlagene Bahn gewesen ist, aber auch welch große Anforderungen in Zukunft noch an uns gestellt werden. Wir werden im gegenwärtigen Kriege am Ende den Sieg davontragen. Aber es wird noch genug Feind⸗ schaft, Haß und Neid gegen unser deutsches Vaterland übrig bleiben, um uns zu zwingen, wachsam und stark zu sein. Jugendliche Be⸗ geisterang und Liebe zum Vaterland, Treue zu Kaiser und Reich sind
ie Grundlagen soldatischer Tüchtigkeit. Aber sie müssen unterstützt werden durch einen wohlvorbereiteten, kräftigen, ausdauernden und abgebärteten Körper, durch praktische Umsicht, Tatkraft und durch vorher erworbene Kenntnis der wesentlichsten Be⸗ dingungen des Kriegslebens; denn sonst werden zumal am Beginn neuer Feldzüge die Opfer, wie diesmal, das richtige Maß überschreiten. Die Anleitung, die der Bund in allen seinen Teilen zur Selbsthilfe durch seine Uebungen gegeben hat, bedarf kräfligster Förderung. Mehr noch wie bisher muß der einzelne deutsche Jung⸗ mann darin angeleitet werden. Die Bedingungen des modernen Kulturlebens mindern bei ihm die Fähigkeit, den einfachen materiellen und realen Forderungen des Lebens im Felde trotzen zu können. Unsere Jungmannschaft ging, wie ich es in den Kämpfen an der Yser beobachtet habe, mit glühendem Eifer und großer Tapferkeit in den Kampf. Weniger aber verstand sie sich nach dem Kampfe, wenn die Ruhe kam, schnell und zweckmäßig einzurichten, für Unterkunft und Verpflegung umsichtig zu sorgen, dabei Hand anzulegen, ohne auf die Weisung von oben her zu warten, also die Parole des Jungdeutschland⸗Bundes „Selbst ist der Mann“ im wahren Sinne des Wortes praktisch zu verwirklichen. Auch in der Ueberwindung von Hinderaissen aller Art, die der Feind uns bereitet, in der Verschlagenheit an ihn heranzukommen, in der Beurteilung seiner Abwehrmaßregeln fehlt noch manches. Die Erfahrungen des großen Weltkrieges werden uns später zur Ausfüllung dieser Lücken dienen und müssen nach dem Kriege aufmerksam benutzt werden. Hart, zäh, ausdauernd, klug und umsichtig soll die künftige junge Generation in Deutschland heranwachsen, und der Jungdeutschland Bund wird das Seinige zur Erreichung dieses Zieles beitragen müssen. Die Erzählungen der alten Krieger vom Lagerfeuer und aus den Schützengräben werden für die Erziehung soldatischer Lebens⸗ gewohnheiten reichlichen Stoff bieten. An ihnen kann sich das künftige Geschlecht bilden und aus ihnen die Lehre für die eigene Ertüchtigun ziehen. Die vom Bunde herausgegebene Jungdeutschland⸗Post ist das Organ, das der deutschen Jugend Belehrung und Anlestung erteilen soll und bedarf daher der weitesten Verbreitung in den jugend⸗ lichen Kreisen. Erreicht die gesamte deutsche Jugend diese Ziele, dann werden wir künftig, mögen die Feinde auch noch einmal so zahlreich sein, wie jetzt, unbesiegbare Heere ins Feld stellen, wie die alten Römer in ihrer Glanzzeit. Deutschland bedarf derselben, wenn es den Platz an der Sonne, den es sich in diesem Kriege erringen wird, dauernd behaupten will, ohne erst durch große Opfer die Erfahrung und Kriegsübung erwerben zu müssen, die als die treuen Begleiter der Tapferkeit notwendig sind!“
Karlsruhe, 15. April. (W. T. B.) Wie die „Neue Badische Landeszeitung“ aus Mannheim meldet, ist die Futtermittel⸗ halle auf dem Lanzschen Fabrikgelände heute nieder⸗ gebrannt. Der Schaden wird auf 400 000 ℳ geschätzt. Als Ent⸗ stehungsursache wird Kurzschluß angenommen.
„Innsbruck, 15. April. (W. T. B.) Die etwa 60 Häuser zählende Gemeinde Piscine im Cembratale in Tirol ist durch eine Feuersbrunst völlig zerstört worden. Die Ursache des Brandes ist unbekannt; der angerichtete Schaden ist sehr bedeutend. Löschungkarbeiten waren wegen starken Sturmes und Wassermangels unmöglich.
38 St. Petersburg, 15. April. (W. T. B.) Die „Nowoje Wremja“ meldet aus Reval, daß die Stadt infolge Kohlen⸗ mangels ohne Gasbeleuchtung ist. Die Gazanstalt habe guch den Privatkunden mitgeteilt, daß sie die Gaslieferung ein⸗ stellen müsse.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der 1 Ersten Beilage.)
Schillertheater. o. (Wallner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Alt⸗Heidelberg. 6 Akten von Wilhelm Meyer⸗Förster
Sonntag: Johannisfeuer.
Montag: Alt⸗Heidelberg.
Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Prinzip. Akten von Hermann Bahr. Nachmittags 3 Hermannsschlacht. — blinde Passagier. Montag: Nacht und Morgen
Abends 8 ¼ Uhr: Immer feste druff! in vier Bildern von Hermann Haller und Musik von Walter Kollo.
Sonntag und folgende Tage: Immer feste druff!
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Graf von Lugemburg.
Willi Wolff.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kam’rad Männe. Akten mit Gesang und Tanz von Jean und Georg Okonkowski. von Max Winterfeld (Jean Gilbert). Gesangstexte von Alfred Schönfeld.
Sonntag und folgende Tage: Kam'rad
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Milljonenbauer.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonnabend, Abends 8 ¼ Uhr: Matthias Gollinger. Lustspiel in vier Aufzügen pen Oskar Blumenthal und Max Bern⸗
ein.
Sonntag und folgende Tage: Matthias Gollinger.
Sonntag, Nachmittags 3 ¼ Uhr: Die Orientreife.
Schauspiel in fünf
Lustspiel in drei
Uhr: Die Abends: Der
Trinnontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 ¼ Uhr: Akrobaten. Zirkusstück in vier Alkten von Paula Busch und Herm. Stein.
Sonntag und folgende Tage: Akro⸗ baten.
Sonntag, Nachm. 3 ½ Uhr: Schuldig.
——— Familiennachrichten.
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Haupt⸗ mann Ernst von Krause (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur:
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Koye)
Volksposse in drei in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckare. . Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Fünf Beilaghen (einschließlich Warenzeichenbeilage Nr. 29),
sowir die 453. u. 454. Ausgabe der BPeutschen Verlustlisten.
am Nollendorfplatz.
Vaterländisches Volksstück
Der
Musik
Der
Erste Beilage eichsanzeiger und Königlich Preußi
84 “
Berlin, Freitag, den 16. April
8
Amtliches.
“
nigreich Preußen.
Bekanntmachung. ind beim Königlich preußischen Kriegsministerium im Monat März 1915 an fr ei Bezeichnung der
Spenden
Spender Anerbieten
8sx8k
A. Für ber
10 000,— ℳ
Rentier August Mäüller in Kolberg
Reichsdeutscher Alfred Klinkmann in Mailand
Fabrikant E. Nadolny⸗Fünfgeld in Basel
Für unsere braven Flieger. Zu Belohnungen an die Luftschiffahrt.
Zu Ehrengeschenken im Betrage von je 20 ℳ für solche Heeresangebörige die sich durch hervorragende Tapferkeit auegezeichnet haben, solche, die verheiratet und nicht mit Glücksgütern gesegnet sind. 1
200,— ℳ
10 500,— ℳ R. “ ““ Für bessere Pflege der Verwundeten und Kranken.
Rotes Kreuz von Berlin 1 . 10 000 ℳ Beihi ü 8 Lehrerverein in Ascher-leben G 200 ℳ 1 Secase sir Kelegobeschädlgte Eine Zehlendorfertn, z. Zt. in Deutz 11 für arme blinde Krieger.
Oberstabsarzt Dr. Ridder in Berlin v eihe, n. gehes
V1 A. Klinkmann in Mai⸗ Beschaffung von Röntgenapparaten und Sanitätshunden. Giese in Dreetz bei Appenwerder Dauptmann d. R. Dr. Leuthäuser in Mainz
Georg Wolff in Hamburg Kommerzienat Stalling in Oldenburg Deutscher Verein für Sanitätshunde in 24 Kunstblätter
Oldenburg Gesellschaft in Berlin⸗ erschiedene Kunstblätter
Pbotograph. Charlottenburg Ludwig Möller, Inh. W. Möller u. . gts. 8 in Cäbedt 8 “ em. Fabrik Dr. H. Bopp in Frei⸗ Weinheim a. Rhein 3 8 L. Elkan Erben in Charlottenburg 1 Gesellschaft zur Verbreitung klassischer 1 Mappe Burgen und Schlösser 8 Kunst in Berlin des Rheins, Lahn⸗ und Moseltals Fritz Kretschmar in Berlin 1ö“ ein Spazierstock Dr. F. Dengler in Baden⸗Baden 1
12 Faß Rum Größeren Posten Lamscheider Stahlbrunnen 1000 Exemplare Humortstische Vorträge 24 Kunstblätter
Lazarette im Ost
8 8 G“ 11“ 3 Freiplätze für genesende Offiziere mit u““ Magen⸗ und Darmbeschwerden 20 250,— ℳ C. Für Invalide und Hinterbliebene. 17,30 ℳ
150,— ℳ 14,— ℳ
1
8
Festungsfernsprechabteilung Cüstrin
Deutsche in Monrovia (Liberia)
Direktor Balthyni in Mühlhausen i. Th.
Kavallerie⸗Kraftwagen⸗Kolonne 7 der deutschen .. . Armee ͤd“
Für Hinterbliebene gefallener Krieger.
Für verwundete Krieger, für Witwen, Waisen usw.
Für Kriegsinvalide. Ertrag etner Wohltätigkeitsvorstellung. Für Hinterbliebene im Kriege Gefallener.
6“ 85 v1“ 111““
2 162,58 ℳ D. Zur allgemeinen Verwendung für die
39.,F
Generalrebvisor Somplatzki in Berlin⸗ 33,50 ℳ Schöneberg
Ungenannt in Berlin
Architekt Hermann Flohr in Leipzig
Wehrmann Büchele, I. Abt. Feldart.⸗ Regts. Nr. 13
b“ Bernhard Raab in Mag⸗ ““ ℳ eburg 8 8
Geschäftsleiter Arnold Kayser in Berlin 8 ℳℳ 1
Frau Emma Künzel in Chemnitz ℳ 3. .
Verband ländlicher Genossenschaften für 1 1 — ℳ Je zur n. Brandenburg, Pommern, beide Meck⸗ 1 8 lenburg in Berlin
A. C. J Schönnauer in Seattle, Wash.
Anbauer Pollehn in Göhrde, Kreis Lüchow
Beamte der Geh. Kanzlei des Auswärttgen Amts
E. Behrens in Berlin
Oesterreicher Arnstedt in Bozen
Durch Kaiserliches Konsulat in Bukarest vereinnahmt
Oberin und Schwestern des Rudolf Virchow⸗ 8 Krankenhauses 8 8
Emil Krause in Neukölln 1 3.
Ortsgruppe Kiel des Nordmarkvereins für Motorluftfahrt durch Oberbürgermeister Lindemann in Kiel
E. Busch Akt.⸗Ges. in Rathenow
Quintaner Werner Schubert in Lichterfelde
Carl Schubert in Lichterfelde .
Georg und Marie Heinze in Wien
B. Gollmick in Lichterfelde
Fräulein Margarethe Donath in Berlin
Genveraldirektor Heynemann in Bukarest
Deutsche Frauen in Craioba (Rumänien)
Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Max Gg. Zummermann in Berlin⸗
Grunewald
Musiklehrer Alw. Weiße in Neukölln
Aeolus Werke Dr. Platner u. Müller in Witzenhausen bei Cassel Deutscher Turnverein in Madrid Kreuzer „Hamidié“ Konstantinopel Deutsche Kolonie in Bukarest Frauenmissionsverein in Jerusalem S. M. S. General
F. Löffler in Konstantinope
Fritz Kreischmar in Berlin
Summe D
1 militärischen Zwecken. — AJe 1500 ℳ für die Fliegerabteilungen der ... Armee und der. .Armee 11“ .“ zu wohltätigen Zwecken.
100 Dutzend Schneebrillen 1 Kiste Zigarren 10 Kisten Zigarren 1 Paket Liebesgaben 1 Paket Liebesgaben aket Zigarerten, Tabak usw. 1 Paket Liebesgaben 1 Kiste Liebesgaben 1000 Exemplate seiner Gedichte „Waffenklänge“
Einige Tausend Exemplare seiner Kom⸗ position 2 Lieder für „Männerchöre“ 1000 Feldpostbriefe Bonbons 8 b 8
10 000 Liter spanischen Rotwei 1 Paket Wollsachen 7 Pakete Liebesgaben 2 Kisten Liebesgaben 2 Pakete für das Ostheer 1 Paket für XIII. Armeekorps 1 Schleppsäbel
39 325,86 ℳ SGSusammenstellung.
10 500,— ℳ 20 250,— „
2 162,58 „ 39 325,86 „
72 238,44 ℳ
Für die Hindenburg⸗Armee. Für Feldart.⸗Regt. 38.
8 8
Ueberhaupt ..
:It. Bekanntmachung vom 17. März 111A16A“ 456 732,38
80 930 ℳ 80 930 ℳ
Gesamtsumme.. 528 970,82 ℳ Dies bringt unter dem Ausdruck besten Dankes zur öffentlichen Kenntnis Berlin, den 14. April 1915,