1915 / 108 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 May 1915 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen wendet sich von neuem an alle Deutschen mit der Bitte um Beistand. Den ruhmvoll Gefallenen gegeaüber haben wir die Pflicht zu erfüllen, verzweifelten Witwen, unschuldigen Kindern, gebrechlichen greisen Eltern, die nun ihres Ernäͤhrers beraubt sind, über die staatlichen Leistungen hinaus eine 8 Zuspruch und Hilfe, Verständnis und Förderung zu bieten, ihre Krast dem Leben zu retten, damtt kein Keim verkomme, kein Reis verdorte, Hoffnung und Glaube wieder in diese bekümmerten Herzen einziehe, die uns ihr Teuerstes opfern mußten. „Darum gebe jeder, groß und klein, was er geben kann. Möge es sich im Hochgefühl des neu errungenen Sieges erweisen, daß Deutschland einig ist, einig nicht nur im Kampf, sondern auch einig im Dank und in der Liebe!“ Das Bureau der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen befindet sich in Berlin XNW. 40, Alsenstraße 11.

Aus dem Ausland gingen der Nattonalstiftung an weiteren Spenden u. a. zu: als Ergebnis einer Sammlung der deutschen Kolonie in Palermo 2647 ℳ, als Beitrag der deutschen Kolonie in Pernambuco 7693 ℳ, als Ergebnis einer Sammlung unter den Deutschen in Las Palmas 10 550 ℳ. Diese glänzenden Beweise opferfreudiger Vaterlandsliebe finden in der Heimat dank⸗ barste Anerkennung.

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Zur Ergänzung der Kriegsgefangenenfürsorge des Roten Kreuzes ist eine ganz Deutschland umfassende Körperschaft unter dem Namen „Hilfe für kriegsgefangene Deutsche geschaffen worden. Sie will die Not unserer in Feindesland gefangen gehaltenen oder aus ihren Wohn⸗ sitzen vertriebenen Bruder und Schwestern lindern, Nachforschungen nach Vermißten anstellen, Auskünfte in allen Angelegenheiten der Gefangenen erteilen. Hierfür bedarf sie sehr großer Mittel. Es werden der halb alle mildtätigen Männer und Frauen herzlich gebeten, ihre Spenden dem Konto „Kriegsgefangenenhilfe Heilmann“ bei den folgenden Banken und deren Devpositenkassen in Berlin zu überweisen: Bank für Handel und Industrie, Berliner Handels⸗ gesellschaft, S. Bleichröder, Commerz⸗ und Disconto⸗Bank, Delbrück Schickler u. Co., Deutsche Bank, Disconto⸗Gesellschaft, Dresdner Bank, Mendelssohn u. Co, Mitteldeutsche Creditbank, Nationalbank für Deutschland. Auch der Schatzmeister der „Hilse für kriegsgefangene Deutsche“, Herr Hußo Heilmann in Berlin N. 24, Oranienburger Straße 33, nimmt Zahlungen entgegen (Postscheck⸗ konto 1411 Müller u. Heilmann). Die Gaben werden in Gemein⸗ schaft mit den Ausschüssen für deutsche Kriegsgefangene verteilt, die in Frankfurt a. M. und Hamburg seit geraumer Zeit die erwähnte, Erfolg versprechende Arbeit leisten. Etwa nicht verwendete Gelder

sollen den aus der Gefangenschaft Zurückkehrenden zugute kommen. Der Ausschuß für Groß Berlin und Provinz Brandenburg saßt die bier bestehenden ähnlichen Unternehmungen zu einer Arbeitsgemein⸗ schaft zusammen. . 1

Versorgung des Heeres mi

Die kommende warme Jahreszeit legt in erhöhtem Maße die Pflicht auf, unsere Krieger vor dem Genß oft unreinen und dann schwere Krankheiten hervorrufenden Wassers zu schützen und in ausreschendem Maße mit erfrischenden Getränken zu versehen. Während in ersterer Hinsicht wohl von der Truppe selbst durch Ab⸗ kechen des Wessers und Zuguß, z. B. von Tee, Kaffee usw., vor⸗ gesorgt werden wird, muß letzteres vor allem durch freiwillige Leistungen aus der Heimat erreicht werden. Es handelt sich hierbei in erster Linie um gesunde, möglichst natürliche Mineralwässer und um Fruchrsäfte. Das Zentralkomitee vom Roten Kreuz hat die Beschaffung solcher kereits eingeleitet, zur Ausführung fehlt es ihm doch an den rötigen, recht hohen Mitteln. Besonders dankbar würde es daher hbegrößt werden, wenn Geldspenden für diesen Zweck möglichst bald der Sammelkasse des Zentralkomitees vom Roten Kreuz, Berlin, Herrenhaus, Leipziger Straße 3, Zimmer 4, zugeführt würden.

Nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus München hat zu⸗ gunsten der unter dem Schutze Ihrer Majestäten des Königs und der stehenden bayerischen Kriegsinvalidenfürsorge der Verband baverischer Metallindustriellen dem Minister⸗ präsidenten Grafen von Hertling den Betrag von 25 000 über⸗ wiesen. Das Staatsministerium des Aeußern wird für den gleichen Zweck, inebesondere für gewerbliche Unterrichtskurse an Invalide, zunächst den Betrag von 50 000 und für die Vermittlung von geeigneten Arbeitsmaschinen an Invalide einen weiteren Betrag von 25 000 bereitstellen.

Das Seemannzerholungsheim Kaiser Wilbelm, und Kaiserin Auguste Viktoria⸗Stiftung in Klein Machnow bei Berlin, das seit Kriegsbeginn als Erholungsstätte für ver⸗ wundete und erkrankte Angehörige der Marine und der Landarmee dient, muß, um den veielfachen Anforderungen zu entsprechen, seine Anlagen und seinen Betrieh ver⸗ größern. Zu diesem Zweck bedarf es weiterer Mittel. Die bieher erzielten Erfolge lassen die geplante Erweiterung als im dringenden Interesse unserer erbolungsbedürftigen Ver⸗ wundeten liegend erscheinen. Jede Gabe wird dankbar angenommen. Es wird gebeten, Spenden an die Zahlstelle des Vereins „Seemanns⸗ Erholungs heim“ (e. V): Deutsche Bank, Depositenkasse A, Berlin W., Mauerstraße 25 28, auf das Konto „Seemanns⸗Erholungsheim“ oder auf das Postscheckkonto 1002 der Deutschen Bank für den Verein überweisen zu wollen.

Statistik und Volkswirtschaft

Zur Arbeiterbewegung. .“

Aus London meldet „W. T. B.“ Nachdem der Premierminister Asquith in Ausübung des Schiedsrichteramts zwischen den Gruben⸗ besitzern und Bergarbeitern entschi den hatte, daß die Höhe der Kriege zulage durch die örtlichen Einigungsämter festgestellt werden soll, beschloß der aussführende Ausschuß des Bergarbeiter⸗ verbandes, zu empfehlen, daß jeder Bezirk den von dem Ausschuß befürworteten zwanzigprozentigen Zuschlag zu den gegen⸗ wärtigen Löhnen beanspruchen solle.

Land⸗ und Forftwirtschaft. .

Einigung über die Preise für Superphosphat und Ammoniak⸗Superphosphat für die Zeit bis 31. Ok⸗ tober 1915.

Im preußischen Ministerium für Landwirlschaft, Domänen und Forsten fanden am 5. Mai 1915 Verhandlungen zwischen Vertretern der Düngerfabriken und der landwirtschaftlichen Körperschaften statt, die eine Einigung über die Preise von Superphosphaten und Ammoniak⸗Superphosphaten für die nächsten Monate bis zum 31. Oktober 1915 herbeiführten.

Der Mangel an geeigneten Rohmaterialien sowie die den Fabriken zur Verfügung stehenden, wesentlich verringerten Arbeitskräfte ließen es im allgemeinen Interesse wünschenswert erscheinen, die Herstellung von Mischdünger auf zwei Sorten zu beschränken. Man verständigte sich dahin, daß die Sorten 5:8 und 4:12 (5 bezw. 4 % Stickstoff und § bezßw. 12 % wasserstofflösliche Phosphorsäure) von den Fabriken hergestellt

Als Verbraucherpreise werden festgesetzt:

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für reine

Super⸗

phosphate [und da 15/86 rüber %

für Ammoniak⸗ 8 und 4: 12 nach Verkä fers Wabl

Superphosphat

5

Basis waggonfreiStettin.

Basis waggonfrei Danzig oder Neufahrwasser

nach Verkäufers Wahl.

frachtfrei Vollbahn⸗ station.

Basis waggonfrei Königs⸗ berg oder Memel nach Verkäufers Wahl

frachtfrei Vollbahn⸗

Pommern 24 ½ 25¼ Westpreußen.. 1

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Brandenburg Ost Ostpreußen..

Schlesien, Posen

station. das übrige deut⸗ frachtfrei Vollbahn⸗

sche Gebiet aus⸗ station.

deutschlands 8

Die Preise verstehen sich sämtlich lose verladene

Ware bei einmaligem Bezug von mindestens 10 000 kg, und zwar für das Pfundprozent wasserlösliche Phosphorsäure in reinen Superphosphaten resp. für 50 kg in Ammoniaksuper⸗ hosphaten. Bei Lieferung von Mengen unter 10 000 kg önnen auf sämtliche vorstehende Preise je 25 für 50 kg mehr gefordert werden. Soweit die Ware in Säcken geliefert werden kann, verstehen sich die vorstehenden Preise brutto für netto, in Werksäcken mit einem Aufschlag von je 50 für 50 kg, in Käufersäcken nach Vereinbarung. Die Probenahme erfolgt bei loser Verladung auf dem Lieferwerk, bei Verladung in Säcken auf der Empfangsstation wie bisher, die Gewichts⸗ feststellung nur auf dem Lieferwerk.

Bei Barzahlung ist der übliche Skonto wie bisher zu gewähren. b

Ware darf wegen Mindergehalts an Nährstoffen nicht zurückgewiesen werden; es findet vielmehr nur einfache Ver⸗ gütung des ordnungsmäßig nachzuweisenden Mindergehaltes statt unter Berücksichtigung der Latitudebestimmungen.

Die Fabriken in Süddeutschland haben die Erklärung ab gegeben, daß der Verkauf von Superphosphaten und Ammoniak superphosphaten in ihrem Gebiet 89 der gleichen Grundlage auch bezüglich der Preise erfolgen soll.

„Der Verkauf zu Preisen über den festgesetzten Verbraucher⸗ preisen zieht für den Wiederverkäufer den Verlust des Anspruchs auf weitere Belieferung nach sich und verpflichtet den Liefe⸗ ranten, die Weiterlieferung einzustellen. Die Durchführung dieser Anordnung unterliegt der Kontrolle des preußischen Land⸗ wirtschaftsministeriums.

Wiederholt wird den Landwirten empfohlen, die Herbstdüngemittel recht frühzeitig zu beziehen.

Washington, 7. Mai. (W. T B.) Nach dem heute veröffentlichten Bericht des Ackerbaobureaus betrug am 1. Mai der Durchschnitts⸗ stand von Winterwelzen 92,9 % gegen 88,8 % am 1. April 1915 und 95,9 % am 1. Mai 1914 Die Anbapyflaͤche- umfaßt nach Abug der aufaegebenen Flächen 40 169 000 Acres gegen 36 008 000 Acres am 1. Mai 1914. Der Ertrag für den Acre wird mit 17,3 Bushels gegen 17,8 Bushels zur gleichen Zeit des Vorjahrs angegeben Der allgemeine Durchschnittsstand betrug 89,8 % gegen 89,5 % am 1. April 1914 und 93,4 % im Vorjabr. Der Gesamtertrag der Ernte an Winterweizen wird auf 693 Millinnen Busbhels gescätz!, gegenüber einem letztjährigen Ergebnis von 684 900 000 Bufhels.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Das Kaiserliche Gesundheitsamt meldet den Auoͤbruch der Maul⸗ und Klauenseuche vom Schlachlviehhofe in Franlfuart a. M. am 8. d. M. 8

Verkehrswesen.

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Im Reichspostgebiet ist die Zahl der Konto⸗ inhaber im Postscheckverkehr Ende April 1915 auf 106 101 gestiegen (Zzugang im Monat April 628). Auf diesen Postscheckkonten wurden im April gebucht 1993,8 Millionen Mark Gutschriften und 2033,8 Millionen Mark Lastschriften. Bargeldlos wurden 2199,9 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesamtäaguthaben der Kontoinhaber betrug im April durchschnittlich 273,3 Millionen Mark. Im internationalen Postüberweisungsverkehr wurden 5,7 Millionen Mark umgesetzt.

Zur Warnung für die Absender von Feldpost⸗ päckchen. Bei verschiedenen Geschäften, die Feldpostpäckchen versandfertig herstellen und unseren Kriegern im Auftrage ihrer Angehörigen ins Feld senden, war seit geraumer Zeit wahr⸗ genommen worden, daß viele dieser Sendungen entweder ihr Ziel überhaupt nicht erreichten oder den Empfängern nur mit einem Teil des Inhalts zugingen. Die Geschäfte ließen es nicht dabei bewenden, einfach der Post die Schuld an den Verlusten zuzuschreiben, sondern beobachteten vor allem diejenigen ihrer eigenen Angestellten, denen die Auflieferung der bei der Post oblag. Es ergab sich, daß sich diese Personen die Sachen widerrechtlich angeeignet hatten in der Erwartung, daß der Verdacht der Täterschaft nicht, auf sie, sondern auf die Post fallen mwürde. Aehnliche Vorkommnisse sind auch schon wiederholt in Haushaltungen festgestellt worden, indem Dienstmädchen und andere Beauftragte der Herrschaft Feld⸗ postsendungen, die sie zur Post bringen sollten, unterschlagen oder beraubt haben. Den Absendern von Feldpostväckchen muß deshalb dringend geraten werden, die Sendungen nur von durchaus zuverlässigen Personen zur Post bringen zu lassen und bei Verlusten oder Beraubungen, die ihnen aus dem Felde hinsichtlich solcher Sendungen mitgeteilt werden, ihr Augen⸗ merk auch auf die eigenen Angestellten zu richten. Die Post⸗ anstalten werden sicher auch solche außerhalb ihres Betriebes liegende Ermittelungen gern unterstützen.

Theater und Musik.

Trianontheater.

„Es war nicht eben geschmackvoll vom Trianontheater, in einer Zeit, da Deutschland den Wahlspruch „Ehret eure deutschen Meister“ auf seinen Schild geschrieben hat, ein amerikanisches Machwerk wie das sogenannte Lustspiel „Wie man einen ann gewinnt“ von Rita Johnson⸗Young aufzuführen, das am Sonnabend

dort in Szene ging. Ohne allzuviel Mühe wäre es gewiß gelungen,

eln gleichwertiges, richtiger gesagt, ebenso schlechtes Stück deutscher Her⸗ kund bverauezufinden wie dieses. Der Einsall einez amerikanischen Journalisten, sich selbst zum Haupttreffer einer Ehetotterie zu machen n noch das beste an diesem auf ziemlich grobe Wirkungen hinaus. laufenden Schwank, in dem man Geist und Witz vergebens suwcht. Besser als das Stäck war die Darstellung, in der Lupu Pick den lebenden Lotteriegewinn und Rosa Valetti eine alle möglichen Ent⸗ fettungskuren durchprobierende Amerikanerin gewandt vertraten. Die passiv komische Rolle einer ältlichen Gesellschafterin, die diese Kur unfreiwillig mitmachen muß und die in der besagten Lotterie das schließtich ungültige Gewinnlos zieht, wurde von Elsa Kündinger recht drollig gegeben.

Morgen, Dienstag, findet im Königlichen Opern hanse eine Aufführung von „Mignon“ in folgender Besetzung stalt Mignon: Fräulein Engell; Philine: Fräulein Herwig: Wilheln Meister: Herr Bergman; Lothario: Herr Schwegler; Laörtes: Hen⸗ Habich; Fliedrich: Herr Funck; Jarno: Herr Krasa. Dirigent ist den Kapellmeister von Strauß. 8

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ihsens „Peer Gynt“ gegeben.

Im Deutschen Theater wird als letzte Neueinstudierung dieser Spielzeit ein Goethe⸗Abend vorbereitet. Aufgeführt werden „Die Mitschuldigen“ und „Das Jahrmarkisfest von Plundersweilern“. Beide Werke, zu denen die Proben bereits im Gange sind, werden von Max Reinhardt in Szene gesetzt. Die angekündigte Aufführung von Kleists „Hermannschlacht“ ist als erste Einstudierung der kom⸗ menden Svielzeit geplant.

Im Schillertheater Charlottenburg wird am Donnen⸗ tag, den 13. Mai, Abends 8 Uhr, zum ersten Male die Nestroysche Zaubervosse „Lumpaeclvagabundes“ gegeben werden. Diese Va⸗ stellung findet zum Besten des K iegshilfsvereins Charlottenburg sin den Wiederaufbau der Stadt Soldau in Ostpreußen statt.

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Mannigfaltiges. 8

Berlin, 10. Mai 1915. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin „W. T. B.“ zufolge gestern vormitta Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskir

nahn e teil.

Der Heilpflegeverein für kränkliche und schwächliche Kinder des Mittelstandes, e. V. in Berlin, wird auch i diesem Kriegssommer seine Arbeit zur Hebung der Gesundheit der Schuljugend nicht ruhen lassen. Von der Erwägung ausgehend, daß in dieser schweren Zeit jedes Kindesleben für die Nation von unerst, barem Werte ist, wird der Verein notz der Teuerung auf dem Lebentz mettelmarkte das eine seiner Helme, das in Kölpinsee bei Zinnowt belegene, in Betrieb nehmen. Es sind vorläufig die 3 Kurzeiten vor 2. bis 29. Juni, 3. bis 30. Jul'’, 3. bis 30. August in Aussicht ge

gegen die Geschäftestelle in Werder a. Havel.

Die Herstellung des Wasserturmes auf den Rauhen Bergen in Steglitz hat die Verlegung des Licht⸗Luft⸗Sonnenbades del Vereins für Gesundheitspflege erforderlich gemacht. Am

vergrößertem Maßstabe wieder aufgebaut worden, sodaß nunmehr ͤ Benutzung in allseitig befeiedigender Weise erfolgen kann. Zur Ein welhung des neuen Bades wird in dessen Räumen am Sonntag, de 16. Mai 1915, Nachmittags 5 Uhr, eine Festsitzung abgehalte werden. Den Chrenvorsitz hat Herr Bürgermeister Buhrow üben nommen: in der Festrede wird der Leiter des Landerziehungshein (Freiluftschule) in Neu nhagen, Herr Emil Peters, über den gesun hbeitlichen Wert der Licht⸗Laft. Sonnenbäder sprechen.

Heute früh 6 Uhr 58 Minuten entgleiste im Etnschnitt kurz de Bahnhof Spittelndorf der D⸗Zug 110, der fahrplanmäßig un 7 Uhr 8 Minuten in Liegnitz einzutreffen bat. Der Lokomotit führer und der Heizer wurden verletzt, sonst niemand. I. Ursache der Entgleisung ist auf fahrlässige Handlung des Rottenführen der mit Gleisarbeiten beschäfrigt war, 1 Der Verk auf der Strecke zwischen Spittelndorf und Maltsch wird eingleis aufrechterhalten.

München, 9. Mai. (W. T. B.) In Anwesenheit Ihng Majestäten des Könias und der Königin, der Mitglieder !

Königlichen Hauses, des Oberbürgermeisters und zahlreicher geladen

Gäste vollzog heute vormittag der Kardinalerzbischof von Bettingte im festlich geschmückten Stadtteil Haidhausen die Grundsteit legung der neuen Stadtpfarrkirche zu St. Wolfgang Seine Majestät der König begleitete die Zeremonie h Hammerschläge mit folgenden Worten: „Zu Ehren des Allmächtigen Gottes, dessen Schutz wir dieser schweren Zeit mehr als je bedürfen, und dessen Segen sichtba auf unseren und unserer Verbündeten Heeren ruht! Zu Ehien dch

Otto dem Großen den Bischofsstuhl von Regensburg bestieg, dange diese Kirche zum Andenken an sein segensreiches Wirken geweiht und dem zu Ehren ich auch meinen jüngsten, leider so früh de storbenen Sohn Wolfgang genannt! Zur Ehre unserer tapfereh Heere, denen wir es verdanken, daß wir heute das schon längst don bereitete kirchliche Fest wie mitten im Frieden feiern köunen; Möge es auch den Kriegern aus dieser Gemeinde beschieden seig hier einzuziehen nach siegreicher Beendigung des Krleges, dem ane langer und ehrenvoller Friede folgen möge!“

Bei der Abfahrt vom Kirchenbauplatz bereitete das Publikum daß

Majestäten lebhafte Kundgebungen.

Freiburg im Breiggau, 10. Mat. (W. T. B.) Unter den 8 hiesigen Universität im letzten Jahre zugefallenen Schenkung befindet sich ein Vermächtnis von 160000 von Th Wetterhans, das naturwissenschaftlichen Studien zuget kommen soll.

Jemgum bei Lecr, 10. Mai. (W. T. B.) Auf der Ems⸗ 1 sich gestern ein schweres Bootsunglück ereignet, dem vier Per sonen zum Opfer gefallen sind. Vier Herren aus Jemgum unter nahmen gestern eine Segelpartie. Seit der Rückfahrt fehlt von Insassen des Bootes jede Nachricht, während das Boot selbst gekenken angetrieben wurde. Auch sind Kleidungsstücke, die den Bootinsasse angehörten, angeschwemmt worden.

London, 9. Mat. (W. T. B.) Nach einer Meldung dch „Reuterschen Bureaus“ hat die wegen des Untergangs der „Lusitanin, erregte Menge in Liverpool eine Anzahl deutscher Läden ge plündert; die Poltzei hat zwanzig Verhaftungen vorgenommen Die Menge versuchte, die Gefangenen zu befreien, und die Polig war gezwungen, von ihren Knütteln Gebrauch zu machen.

Konstantinopel, 8. Mai. (W. T. B.) Der Kapiten leutnant Mücke ist heute nach fünstägigem Marsch von Elwedsc am Roten Meere mit seinen Offizieren und Mannschaften im ganzen 49 Mann, in Elula angekommen, alle gesund Das Konsulat in Damaskus hat ihnen Proviant dorthin entgegen geschickt, der Konsul Padel, begleitet von Meißner Paß und dem Bahndirektor Dickmann, reisen ihnen heute enigege nach Maan. In Damaskus treffen sie voraut sichtlich am Montaf ein. Die Eisenbahn siellt ihnen Extrazüge. Die ganze Sta⸗ Damaskus ist in freudiger Erwartung. Gogß⸗ Vor bereitungen zum Empfange weroen von der deutschen Kolonie um

den türkischen Mllitär⸗ und Zwilbehörden getroffen

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an dem Gottesdienst in dal

nommen. Noͤhere Apeskunft erteilt und Anmeldungen nimmt enpge

dem Grundstück der Gemeinde, Bergstraße 45, ist das Lufthad mel

Liegnitz, 8 Maij. (W. T. B.) Amtlich wird gemelde.

Heiligen Wolfgang, der vor bald einem Jahrtausend unter Kaies

wurden 2 728 000 Dollar

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Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern gestellten „Nachrichten für Handel, und Landwirtschaft“.) Rußland. Verbot von Handelsgeschäften mit Untertanen der

zusammen⸗ Industrie

8 feindlichen Staaten. Dem Vernehmen nach ist die Handels⸗

abteilung auf Anordnung des Verwesers des Ministeriums für Handel und Industrie zur schleunigen Ausarbeitung eines Gesetz⸗ entwurfs über das Verbot von Handelsgeschäften mit Untertanen der mit Rußland kriegführenden Staaten geschritten. Zum Zwecke der Prüfung der Vorschläge des Ministertumg für Handel und In⸗ dustrie für diesen Gesetzentwurf wird in nächster Zeit unter dem Vorsitz des Direktors der zuständigen Abteilung eine besondere Konferenz stattfinden. In erster Reihe soll diese Konferenz nachfolgende zwei Fragen behandeln: 1) das Recht der Aktionäre, welche Untertanen der Rußland sfeindlichen Staaten sind, persönlich oder durch Bevoll⸗ mäͤchtigte sich an den Generalversammlungen der russischen Aktien⸗ gesellschaften zu beteiligen, und 2) die Zulässigkeit und Möglichkeit, während des Krieges die Aktien der feindlichen Untertanen in den Grenzen des Russischen Reiches in andere Hände zu übergeben. 8 (Nowoje Wremja.)

Portugal.

Ausnahme on den Aus fuhrverboten und Anwendung von Zuschlag⸗Ausfuhrzöllen für bestimmte Waren. In⸗ folge von Vorstellungen auß beteiligten Kreisen bat die Portugiesische Regierung auf Vorschlag des Kinanzmintsters und in Urbereinstim. mung mit der Auffassung des Ministerrats auf Grund des Gesetzes Nr. 275 vem 8 Auaust 1914 unter dem 12. April 1915 verordnet, daß 400 t kleine Elerbohnen und 40 t schwarze Bohnen unter Zahlung des betreffenden Ausfuhrzolles sowie eines Zuschlag⸗Ausfuhr. zolles von 0,5 Centavo für 1 kg aus dem Festland der Republik ausgeführt werden können.

Die Ausfuhr soll auf Grund einer von den Handelsgenossen⸗ 1ö. in Lissabon und Porto vorzunehmenden Verteilung geregelt werden.

Einsteilen aufgeschoben wird die Erhebung des durch die Ver⸗ ordnung vom 30. März 1915 festgesetzten Zuschlagaussuhrzolles von 1 Centavo für 1 kg für in Oel baltbar gemachte Fische, bis die der Regierung unterbreiteten Vorstellungen hierüder ihre Ertledigung ge⸗ funden haben.

Die durch die bereits errähnte Verordnung vom 30. März 1915 festgesetzten Zuschläge auf die Ausfuhrzölle sind nicht anwendbar bei der Abfertigung von Waren, die nach den überseeischen Provinzen ausgeführt werden, auch nicht auf solche Waren, die zur Ver⸗ proviantierung von Schiffen bestimmt sind. (Diario de Governo, I. Serie, Nr. 71 vem 12. April 1915.)

Norwegen.

Ausfuhrverbote. Ein Rundschreiben des Departements des Neußern vom 28. April 1915 verbietet die Austuhr folgender Waren: Antimon, unbearbeitet oder roh; Abfälle von Antimon. Antimonsulfide. Antimonoxyde. Autimonlegierungen. Graphit, unbearbeitet oder roh, mit Ausnohme des in Norwegen gewonnenen und von einem Ursprungsnachweis kegleiteten. Graphit für Former⸗ und Gießereizwecke, darunter Tiegel. Molybdän, unbearbeitet oder ioh. Molybdänglanz, mit Aus⸗ nahme des in Norwegen gewonnenen und von einem Ursprungs⸗ nachweis begleiteten. Scheelit und Wolframit, mit Ausnahme des in Norwegen ge⸗ wonnenen und von emem Ursprungsnachweis begleiteten. Banadin m, undbearbeitet oder roh, und Wolfram, unbearbeitet oder roh. Ein weiteres Rundschreihen des Departemenis des Aeußern ver⸗ bictet die Ausfuhr von Specköl. (Morgenbladet.)

Ausfuhrabgaben auf Fischereierträgnisse. Die Norwegiscke Regierung hat vorgeschlagen, die Geltung der im Jahre 1910 im Gesetz. betreffend die Mediztnalabgabe in den Aemtern von Nordland und Tromsö, vorgenommenen Aenderung über den 1. Juli 1915 hinaus auf 5 Jahre zu erstrecken. Gleichzeitig wird eine Ab⸗ gabe von 10 Oere für 100 kg getrocknete und ausgepreßte Heringe vorgeschlagen, serner eine Abgabe von 7 Oere für gewisse Räckstärde (Pot) von Tran⸗ und Heringsölfabriken sowie für Fischguane. (Nach Morgenbladet.) 1

Am 17. d. M. findet laut Meldung des „W. T. B. eine Beiratssitzung des Rheinisch⸗-Westfälischen Kohlensyndtkats Essen statt, in der die Umlagen für das zweite Vierteljahr für Kohlen, Kokz und Briketts sowie die Umlage für die erweiterten Zwecke des Syndikats festgelegt werden sollen. Die anschließende Zechenbesitzerversammsung wird sich mit der Festsetzung der Be⸗ teiligungsanteile für Juni zu befassen haben. .

Die Generalversammlung der C. u. G. Müller Speise⸗ fett⸗Fabrik Aktiengesellschaft, Berlin, findet laut Moldung des „W. T. B.“ am 12. Juni d. J. statt. Es werden 10 % Divi⸗ dende nach Vornahme der Abschreibungen vorgeschlagen.

Wien, 9. Mai. (W. T. B.) * u) „nordnung des Kaisers hat die Generaldirektion des Kaiserlichen Privat⸗ und Familien⸗ fonds sünf Millionen Kronen für die österreichische Kriegsanleihe. gezeichnet. Nach dem Postsparkassenamte zugegangenen Nachrichten ist bereits am ersten Zeichnungstage der neuen Kriegsanlethe eine überaus rege Beteiligung aller Kreise der Bevölkerung zu verzeichnen. Heute ist bereits ein beträͤchtliches Anschwellen der Beträge gegenüber den Zeichnungen am ersten Zeichnungstage der ersten Kriegsanleihe

estzustellen, sodaß ein sehr günstiger Erfolg zu erwarten ist.

8 Paris, 9. Mat. (W. T. V.) Der Gesetzantrag, betreffend Ratisizierung des Abkommens der französischen Regierung mit der Barque de Frarce, von dem Ribot am Frettag in der Kammer ge⸗ sprochen hatte, wird eine Abmachung enthalten, wonach bei der Banque de France der Ausgabebetrag für Banknoten von 12 Milliarden auf 15 Milliarden erhöht wird. Der Anttag wird dem Parlament unterbreitet.

London, 9. Mat. -. T. B.) Nach dem Handelsaus⸗ veis hat im Monat April der Wert der Einfuhr 73,6 Millioonen Pfund Sterling gegen 75,5 Millionen im März 1915 und 31,6 Millionen im April 1914 betragen. Der Wert der Aus⸗ uhr stellte sich auf 32,1 Millionen Pfund gegen 30 Millionen bezw. 40 Millionen.

Bukarest, 9. Mat. (W. T. B.) Zu der Meldung über die seitens des Finanzministeriums erlassenen Ausfuhrverbote ist noch nachzutragen, daß auch die Ausfuhr von Speisefetten ver⸗ boten ist, sowie daß das Ausfuhrverbot für Del sich auf vegeta⸗ bilische Oele erstreckt. 8.

Luxemburg, 8. Mai. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Luxemburgischen Prinz Heinrich⸗Eisenbahn beschloß nach dem Vorschlag des Verwaltungsrats für 1914 keine Dividende zu verteilen und den Gewinn in neuer Rechnung zurückzustellen.

New York, 7. Mai. (W. T. B.) In der vergangenen Woche Gold und 43 000 Dollar Silber einge⸗ führt; ausgeführt wurden 625 000 Dollar Gold nach Kuba und 21 000 Dollar anderwärts sowie 1 188 000 Dollar Silber.

b ,29. April. (W. T. B.) Bankausweis. Barvorrat in Gold 4 168 999 000 (Abn. 22 886 000) Fr., Barvorrat in Silber 376,667 000 (Zun. 341 000) Fr., Guthaben im Ausland 623 183 000 (Zun. 3 012 000) Fr., Wec el (vom Moratorjum nicht betroffene) 235b 673 000 888 13 611 000) Fr., Gestundete Wechsel 2 598 029 000 (Abn. 33 998 600) Fr., Perschüsse auf Wertpapiere 650 228 000

88

(Abn. 8 214 000) Fr., Kriegsvorschüsse an den Staat 5 200 000 000. (Zun. 100 000 000) Fr., Notenzirkulation 11 584 363 000 (Zun. 44 448 000) Fr., Tresorguthaben 43 0438 000 (Abn. 10 866 000) Fr., Privatguthaben 2 317 137 000 (Abn. 12 173 000) Fr.

Petersburg, 6. Mai. (W. T. B.) Bankausweis. Aktiva (in Millionen Ruhel): Bestand an Gold 1572,2, Gold im Ausland 139,2, Silber und Scheidemünzen 54,0, Wechsel 391,1, kurzfristige Schatzscheine 1470,9, Vorschüsse, icheggestelt durch Wertpapiere 242,4, Vorschüsse, sichergestellt durch Waren 72,6, Vorschüsse an Anstalten des kleinen Kredit 108,7, ö an Landwirte 21,4, Vorschüsse an Industrielle 11,9, Guthaben bei den Filialen der Bank 514,7; Passiva: Betrag der umlaufenden Noten 3349,0, Bank⸗ kapital 55,0, Einlagen 32,0, laufende Rechnung des Staatsschatzes 202,1, laufende Rechnung der Privaten 744,5.

Berlin, 10. Mai. Produktenmarkt. 8 Der Markt war geschäftslos.

Berlin, 8. Mai. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Der Maskt hat sich weiter befestigt. Die bessere Nachfrage hielt an, sodaß die kleine inländische Erzeugung den Bedarf bei weitem nicht decken konnte und große Posten ausländischer Butter bezogen werden mußten. Da jedoch die Forderungen des Auslandes sprungweise in die Höhe gingen, mußte auch die hiesige Notierung weiter heraufgesetzt werden. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter 12 Qualität 170,00 ℳ, do. II a Qualität 166,00 - 168,00 ℳ. Schmalz: Trotz nur mäßiger Nachfrage macht sich die Knappheit an Ware infolge Ausbleibens von Zufuhren stärker bemerkbar. Bei fester Tendenz sind die Preise nominell. Speck: knapp.

Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. London, 7. Mai. (W. T. B.) 2 ½¼ % Engl. Konsols 66266, 4 % Brasilianer 48 ½, 4 % Japaner 69 ½, 4 % Japaner 878, Peruvlan 4 ½, Peruvian pref. 22 ¼, 4 % Russen 81 ⅛, Atchison, Topeka u. Santa F6 1048, do. pref. 103 ¼, Denver u. Rio Grande 8 ½, Erie 27 ½, Missouri, Kansas u. Texas 13 ¼, Southern Packfic 94, Southern Rallway 17 ¾,E Union Pacisic 133 ½, Wabash 2, U. S. Steel Corp. 59, Privatdiskont 2 ⅛, Silber 23 ½. Paris, 8,. Mat. (W. T. B.) 3 % Französische Rente 72,35, 3 % Italtenische Rente 75,00, 5 % Russen 1906 91,90, 3 % Nussen von 1896 61,25, Banque de Paris 850, Banque Ottomane 470, Atchison, Topeka u. Santa 541, Suezkanal 43,40, Sosnov'ce Rio Tinto 1564, Utan Copper 347, De Beers 308,

930, Toula 1225, Lena Goldfields 50.

Amsterdam, 8. Mai. (W. T. B.) Allgemein flau, haupt⸗ sächlich Merskaner. Scheck auf Berlin 51,77 ½4 52,27 ½, Scheck auf London 12,11 12,16, Scheck auf Paris 47,40 47,60, Scheck auf Wien —,—, 5 % Niederländische Staatsanleihe 99 ½8, Obl. 3 % Niederl. W. S. 71 80⁄16, Königl. Niederland. Petroleum 517, Atchison, Topeka u. Santa 99, Rock Jsland —,—, Southern Pacific 85 ¼ Southern Railway 15 ⅛, Union Pacific 124 ¼, Amalgamated 718, United States Steel Corp. 53 ¼ 1

New York, 7. Mai. (W. T. B.) (Schluß.) Die Börse er⸗ öffnete in unregelmͤßiger Haltung, wobei Readingaktien schwächer lagen, während Bethlehem Steels stark begehrt waren und zeitweise 11 Dollar im Kurse gewannen. Als später die Torpedierung der „Lusitanta“ bekannt wurde, bemächtigte sich der Börsenbesucher eine außerordentliche Aufregung. Die Kurse fübrender Werte sielen um 6—12 Dollar, während andere Sicher⸗ heiten Kurseinbußen von 15—20 Dollar von ihrem Höchst⸗ stand zu verzeichnen hatten. Stützungskäufe brachten die rückläufige Kursbewegung teilweise zum Stillstand, doch erwies sich die Schluß⸗ tendenz als matt. Der Aktienumsatz betrug 1 158 000 Stück Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Std. Durchschn.⸗Zinsrate 1 ¼, Geld auf 24 Std. letztes Darleben 2, Wechsel auf London (60 Tage) 4,7675, Cable Transfers 4,8000, Wechsel auf Paris auf Sicht 5,32 ⅛, Wechsel auf Berlin auf Sicht 82 ½, Silber Bullton 50, 3 % Northern Pacifie Bonds —,—, 2 % Ver. Staat, Bonds 98, Atchison, Topeka u. Santa F 99 ¼, Baltimore u. Ohio 71 ½, Canadian Poctfic 157 ⅛, Chesapeake u. Obio 43, Chicago, Milwaukee u. St. Pau 92, Denver u. Rio Grande 7 ½, Illnois Central 110, Louisville u. Nashville 120, New York Central 86 ⅜, Norfolk u. Western 103, Pennsylvania 107, Reading 143, Southern Pacisic 88 ¼, Union Pacific 125, Amal⸗ gamated Copper Comp. 68 ¼, United States Steel Corporation 54 ¼, do. pref. 106 ½. 8

New York, 8. Mai. (W. T. B.) Die Torpedierung des Cunard⸗Dampfers „Lusitania“ machte auch heute noch ihren Einfluß auf die Tendenz geltend. Von allen Teilen der Union langten Verkaufsorders an und auch die Baissiers suchten das Unglück für ihre Zwecke auszubeuten. So vollzog sich der Beginn der Börse unter großer Aufregung in matter Haltung und die Kurse setzten mit Rückgäͤngen von 2 bis 10 Dollar ein. Im weiteren Verlauf kam die Abwärtsbewegung infolge der größeren Kauflust in Kapttalisten⸗ kreisen sowie durch Käufe für Anlagezwecke zum Stehen. Einzelne Getreide befördernde Bahnen konnten ihren Kursstand infolge der günstigen Ernteaussichten verbessern, und auch sonst waren leichte Kurssteigerungen zu bemerken. Gegen Schluß des Verkehrs aber machten sich erneute Angriffe der Baissepartei auf die Kursliste geltend. Die Schlußtendenz war unregelmäßtg. Umsatz 562 000 Stück Aktien.

Kursberichte von auswärtigen Warenmär

London, 7. Mai. (W. T. B.) Kupfer prompt 79 ½. London, 7. Mai. (W. T. B.) Müllermarkt. fest, aber ruhig. b London, 8. Mai. (W. T. B.) Wollauktion. Preise an der heutigen Auktion konnten sich gut behaupten. 7837 angebotenen Ballen wurden 400 Ballen zurückgezogen. 8 Liverpool, 8. Mai. (W. T. B.) Baumwolle. Um satz 17 100 Ballen, Import 14 500 Ballen, davon 4000 Ballen amerikanische Baumwolle. Für Mai⸗Juni 5,05, für Oktober⸗No⸗

vember 5,38. 8 7. Mal. (W. T. B.) Roheisen für Kasse

Glasgow, 63 sh. 11 d.

Amsterdam, 8. Mai. (W. X. B.) Fava⸗Kaffee ruhig, loko 43. Santos⸗Kaffee für Mai 34 1¼, für September 32 ⅜, für Dezember 31 8½.

New York, 7. Mat. (W. T. B.) (Schluß.) Der Weizenterminmarkt war matt veronlagt und die Preise stellten sich infolge günstiger Berichte aus Argentinien und der größeren Zufuhren um 2 ⅛8½ bis 2 ½¼ Cent niedriger. Auch der günstige Saatenstandsbericht des Ackerbaubureaus des Staates Michigan wirkte drückend. Baumwolle loko middling 9,85, do. für Mai 9,12, do. fuͤr Juli 9,35, do. für Sep⸗ tember 9,57, New Orleans do. loko middling 9,00, Petroleum Refined (in Cases) 10,10, do. Standard white in New York 7,50, do. in Tanks 4,50, do. Credit Balances at Oil City 1,35 Schmalz Western Steam 10,47 ½, do. Rohe u. Brothers 10,80, Zucker Zentrifugal 4,70, Weizen loko Nr. 2 Red. 167 ½, do. für Mai 161, do. für Juli 137, do. für September —,—, Mehl Spring⸗Wheat clearg 6,90 7,00, Getreidefracht nach Liverpool 10,50, Kaffee Rio Nr. 7 loko 7 ⅛, do. für Mai 6,08, do. für Juli 7,29, do. für September 7,35, Kupfer Standard loko —,—, Zinn 38,00 41,00.

New York, 7. Mai. (W. T. B.) Baumwoll⸗Wochen⸗ bericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 108 000 Ballen, Ausfuhr nach Großdritannien 127 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kontinent 26 000 Ballen, Vorrat in den Haͤfen 1 227 000 Pallen.

kten. Getreide

Die Von

W

Name der Beobachtungs⸗ station

ü.

Barometerstand uf 0 ˙%, Meeres⸗

1

ekterbericht vom 9. Mai 1915,

Vormittags 9 ¼ Uhr.

in 45 ° Breite

niveau u. Schwere

Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke

24 Stunden mm

in

senmwerten *²)

Witterungs⸗ verlauf der letzten

24 Stunden

Temperatur in Celsius Mederschlag in

Borkum 77

1,3

FAüE

halb bed. meist bewölkt

Keitum

769,5

wolkenl. ꝛmesst bewölkt

Hamburg

768,8

wolkenl. ziemlich heiter

Swinemünde

766,1 N.

vorwiegend beiter

heiter

Neufahrwasser 765,0

Windst. Dunst

meist bewölkt

Memel

764,3

NNO

OoSgeS

Regen meist bewölkt

Aachen 77

0,3

NNO

heiter ziemlich heiter

Hannover

769,7 N

ziemlich heiter

Berlin

767,0

NW

3 wolkenl. ziemlich heiter

Dresden

767,2

W

1 3 1 bedeckt 8. 2

bedeckt meist bewölkt

Breslau

765,2

WNW wolkenl.

ziemlich heiter

Bromberg

763,8

Windst.

wolkenl. ziemlich heiter

Metz

7662 NO

4 heiter ziemlich heiter

Frankfurt, M.

767,8

3 wolkenl. meist bewölkt

Karlsruhe, B.

766,1 NO

3 heiter ziemlich heiter

München Zugspitze

533,0 N

NO

4 wolkig meist bewölkt

1 wolkig Gewitter

Wilhelmshav. Kiel

7700 768,8 N 767,6 N

0,0 N

4 bedeckt meist bewölkt

3 wolkenl. ziemlich heiter

3 wolkig meist bewölkt

Königsberg

Cassel

7647 769,3 SE

WNW 3 halb bed.

meist bewölkt

3 balb bed. emlich heiter

Magdeburg

768,6

WNW 3 wolkig

AeA=ANASA2SANA222ISAAS2S2=BS

vorwiegend heiter

Friedrichshaf.

Zeinberg h1. 7680, Müthausen, E. 764,3 N 763,0 NO

NW

2 wolkig Kemlich heiter

SSSSSSODSeSOSSSeOSSSSSSSSSSS

4 wolkig ꝛziemlich heiter

5-8S

3 halb bed. meist bewölkt

p

Bamberg

767,2

NO

Vorm. Meederschl.

3 balbbed.

Rügenwalder⸗ münde

765,0

WNW 3 Nebel

vorwiegend heiter

Vlissingen Helder

7715 NS

5 heiter

772,3 N

5 wolkig

Bodsës

767,7

NW

4 Schnee

Christiansund

774,3

Skudenes

774,5

NIS bedeckt- NNW 7 heiter

Vardö

756,3

AM

2 bedeckt

Skagen

772,0

N

halb bed.

Hanstholm

Kopenhagen. Stockholm

1888 768,9 N

ONO 3heiter

SeSSS=SSSS

2 heiter

Hernösand

767,5 N

2 wolkenl.

Haparanda

Slele

Wisby

761,8 Sealkl. 768, N V

6 balb bed.

Karlstad

771,9

NW

4 wolkenl.

Hammerhus

767,1

ONO 6 bedeckt

Livorno

762,1

Windst.

82⁷‿ —₰½

halb bed.

Budapest

762,2.

Windst.

Nachts Niederschl.

p

bedeckt

Wien

763,8

NNW 1 wolkig

melst bewölkt

Prag Rom

762,1

Gewitter

—— 2 2

heiter

NO

21

halb bed.

Florenz

761,9

SO

heiter

Cagliari

760,6

AN

Zürich

763,6 O

bedeckt

Genf

762,5

NNO

bedeckt

Lugano

763,7

ʒSʒUSSUSSIIASSA=SINA=SIIS2=ISNIS22=2=2=2=gêg

4 1 1 3 halb bed. 2 2 1

———— BAImeES

bedeckt

Säntig

1

Brindist

764,8 S

S OSSbbSoSS=VSoSSSSSSSSS

3 wolkenl.

Triest

763,2

Windst. bedeckt

Kemlich belter

Krakau

763,7

—Gewltter

Hermannstadt

763,2

SO

2 wolkig 1 wolkig

——

Bruͤssel

770,6

6,4 mm; negativen Werten

es erreicht über 7 Norwegens. Ein

Seehöhe..

Lesina

*) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach folgender Skala: 0= 0,0 bis 0,4 mm; 1 = 0,5 bis 1,4 mm; 2 = 1,5 bis 2,4 mm; 3 = 2,5 bis 3,4 mm; 4 = 35 bis 4,4 mm; = 6,5 bis 7,4 mm; 8 = 7,5 bis 8,4 mm;

7 In Deutschland

Winden vorwiegend und vereinzelt waren meßbare Niederschläge zu

ONO 4 wolkenl.

5 = 4,5 bis 5,4 mm; 6 = 5,5 bis 9 = nicht beobachtet. Bei

der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffrestala.

Ein Hochdruckgebiet hat zugenommen und bedeckt fast ganz Europa, 5 mm von

Großbritannien bis zur Südwestküste

flaches Tiefdruckgebiet liegt über dem Mittelmeer.

ist das Wetter bei meist schwachen nördlichen d heiter und durchschnittlich etwas kühler; ganz

verzeichnen. Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen

Observatoriums,

Station 122 m

vweröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 8. Mai 1915, 7—-8 Uhr Vormittags.

Temperatur (C 9 Rel. Fchtgk. ( % Windrichtung ..

„Geschw. mps.

Seehöhe..

Himmel etwa 680 m Höhe überall 10,4 Grad.

71 N

zur Hälfte bedeckt, dunstig.

60 8.

10,4 30

40

8,1

35 809 380

N N NNW NNW V NXNW

6 5 141 4 Zwischen

380 und

Mitteilungen des Koͤniglichen Abdrona

Observatoriums,

Station 122 m

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 9. Mai 1915, 8—9 Uhr Vormittags.

500 m 1000 m 2000 m 2500 3100 m

Temperatur (Co) Rel. Fchtgk. 00 %) Windrichtung ..

Geschw. mps.

Heiter.

72 WNW

5

90 7.6 84 2 (nicht registriert)

II“ 5