1915 / 139 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jun 1915 18:00:01 GMT) scan diff

c)

Lit. G. 256398¹8

Lit. K. 3405422²4 3424252²* 345626²*

Lit. L. 348578²⁴ 351613²

Lit. L.

Lit. J.

Lit. K. 399831²2*

Lit. L. 409716²*

3842682²⁴ V V I

Lit. K. 435465²⁵ 4430592³

Lit. L. 449774²⁵

1*“

bis jetzt noch nicht eingelöst:

Serie XXIII. Serie XXIV. Serie XXV. Lit. H.

46238

Lit. J. 469795*

Lit. N. 496363²5 517 4997012 522

Lit. J. 509167²*

1²⁵

528

539

Serie XXVI. Lit. K.

Lit. L. 536525*

8 8 8 8 8 Restanten der vollständig ausgelosten Pfandbriefe der Serien XVIII bis IIX inkl. Von den in den vorausgegangenen Ziehungen vollständig ausgelosten 4 % Pfandbriefen der Serien XVIII XXX inkl.

Serie XVUI. Serie n* 8n .

Lit. J. 560624²⁴

Lit. L. 5748612²⁸

Lit. K. 6005932²6

Lit. L. 605466²

I 61388526

Lit. L. 6454694

495²* 839*

126²*

I

(Die beigedruckten kleineren Zahlen bezeichnen die Ziffer der Verlosung, in welcher die betreffende Nummer gezogen wurde.)

sind Die nachstehend aufgeführten Titel

geerie XXVH. Serie XXVIII. Serie XXIX. Serie XxI. 8 4 Lit. K. 669930*2 Lit. L. 6772872² 681846³²* 6829902

18. Verlosung: Zinsende 31. Juli 1889. 23. 24. EE1““ 25. EEE 26. 8 31. 1897.

ö“

82

Die aus den vorausgegangenen Verlosungen eingelösten Pfa

27. Verlosung: Zin

28. 2 30. 82 31. 8

22

sende 31. Juli 31.

1898 189 1901 1902² 1903

. 35. Verlosung: Zi ““

1

822 82

22

nsende 31. Juli 1906. Eö1318¹* 919. . JPJL“

41. 22 42.

43. b. 44. 5 1.“ P1.“

ndbriefe sind annulliert worden; die in den hier nicht aufgeführten Verlosungen gezogenen Pfandbriefe sind sämtlich zur Einlösung gelangt.

40. Verlosung: Zinsende 31. Juli 1911. 31.

1912. 1913. 1914. 1915.

Die Heimzahlung der gezogenen Nummern erfolgt zum Nennwerte zuzü nicht verfallenen Zinsscheinen und den Erneuerungsscheinen

bei nuserer Kasse in München,

den Herren Merck, Finck & Cie. in München,

der Königl. Hauptbank in Nürnberg, sowie

den sämtlichen Königlichen Filialbanken, den Herren Friedr. Schmid & Cie. in Augsburg, Pfälzischen Bank in Ludwigshafen und deren

„. Zweig⸗Niederlassungen,

der

der

beim Umtausch, also in jedem Falle,

Titel gegen Bar erfolgt oder wenn die neuen Pfandbrie eine Genehmigung der zuständigen Kuratelbehörde erforderlich, sofort wieder auf den gleichen Namen umgeschrieben werden.

Der Umtausch der verlosten

Bauk für Handel u. Industrie in Darmstadt, Bank für Handel n. Industrie in Berlin (schinkelpl.),

*

72

der Bank für Handel u. Industrie, Filiale Halle a. S., der Bank für Handel u. Industrie, Filiale Mainz, 8 Industrie, Filiale Mannheim, . der Filiale der Bauk für Handel und Industrie in 8

der Bank für Handel u.

Frankfurt a. M.,

der Württemberg. Bankanstalt, vorm. Pflaum & Cie. 8 der k. k. priv. österr. Creditanstalt für Handel und

in Stuttgart,

der Rheinischen Creditbank in Mannheim u. Heidelberg, dem Herrn Veit L. Homburger in Karlsruhe,

Nach dem 31. Juli des betreffenden Verlosungsjahres verfallene oder verfallende feh Am 31. Juli 1915 treten die in der 44. Ziehung ausgelosten Pfandbrie Verlosungsjahres zur Einlösung gelangenden Pfandbriefe ein 1 ½ %

Name

lende Zinsscheine werden mit den entsprechenden Beträgen am Kapital in Abz fe aus der auf denselben bezeichneten Verzinsung; oiger Depositalzins gewährt. Auf von dem betreffenden Eigentümer abzuquittieren. Bei

fe nicht sofort wieder auf den gleichen Nam

Privatpersonen ist die Unterschrift amt en umgeschrieben werden. Bei Sti wenn die ausgelosten Titel nicht wieder in gleiche oder höher verzin Gedruckte Verlosungslisten sind in unserem Effekten⸗Büro

den Herren Sal. Oppenheim jr. & Cie. in den Herren Albert Kuntze & Cie. dem Herrn L. Pfeiffer in Kassel, der Vereinsbank in Hamburg,

Gewerbe in Wien.

iu umgeschriebene Pfandbriefe sind sowohl zur Bar⸗Einlösung

% unverlosbare Pfandbriefe unseres Instituts wird auf Wunsch von der Bauk und ihren Verkaufsstellen besorgt.

. 3 8 Die Direktion.

8 4 % Pfandbriefe: Serie 32 Lit. L Nr. 749374 à M. 100.— Serie A660.— .“ 8 99 Serie 64 Lit. 1. 300959 *

4 % Pfandbriefe:

erie 31 Lit. ] Nr. 701103 à M. 500.— b190. Serie 32 Lit. K. 743466 200.— 8 748357 100.—

751903 100.—

5377 1000.—

8494 1000.—

16870 200.—

17527 200.—

18642 200.— 8 24549 190.— 63736 100.—

Serie 54 Lit. L. Serie 62 Lit. K. 244068 200.—

Serie 53 Lit,

22 22

22

31¹2 % Pfandbriefe: Serie 33 Lit.] Nr. 9255 à M. 500.— 22555 100.—

22555 „„ 52372 500.— 200.—

54688 60431 200.— 62632 100.— 72433 1000.— 8 79628 500.— G 81102 500.— Serie 37 Lit. I 123489 500.— 1 11“ 124788 500.— 8 135678 200.— 139361 200. 140106 100. 144914 100. 146780 100. 146781 100. 146782 100. 149796 100. 152032 100. 153076 100.— 163345 500.— 164873 500.— 167061 500.— 167091 500.—

Serie 35 Lit.

9„ 2„

8488 36 Li.

2929 22

8 8

8

3 ½ % Pfandbriefe:

Serie 36 Lit. K Nr.

Serie 37 Lit. L Serie 38 Lit. K

1 Serie 40 Lit. L. Serie 46 Lit. I

““

Serie 38 Lit

22 22 22

22 22

22 22

Serie 39 Lit.

22

Serie 40 Lit. Serie 41 Lit.

Serie 42 Lit.

2

Serie 44 Lit.

Serie 45 Li

“]

Lit.

8

22

229

87913 à M.

146974 180059 204155 249473 385153

Als kraftlos

178962 à

182052 182727 184497 189452 202069 204531 220147 220389 221356 221817 222429 222607 226391 234386 236274 236504 244273 251061 252896 254777 275453 277987 286650 298736 300094 309200 313742 313967 319446 327877 329390 343736 347984 355301

357952 365991

366763 373215 373216 384047 386515

Für die als kraftlos erklärten Pfandbriefe ist den 1 rd den dem Aufgebotsverfahren unterstellten Pfandbriefen der Ersatz nach Erwirkung des Ausschlußurteils geleistet werden wird.

1

200.— 100.— 200.— 100.— 100.— 500.—

M. 200.— 200.— 200.— 200.— 200.— 100.— 100. 500. 500. 500. 500. 500. 500. 200.- 100.— 100.— 100 200.— 500.— 500.— 500 200.— 160

1000.—

1000.— 500.— 200.— 200.— 100.—

1000.—

1090.— 200.— 200.— 200.— 100.— 100.— 100.—

1000.— 1000.— 500.— 500.—

Verlustträ

Serie 46 Lit. ] Nr. 22 22 K Serie 47 Lit. ] Serie 50 Lit. H Serie 55 Lit. I

sind erklärt: Serie 46 Lit. K Nr.

Serie 48 Lit.

22 227

Serie 49 Lit. Serie 50 Lit.

277 22

Serie 51 Lit. 229 22 22 22 Serie 52 Lit.

gern von der Bank

glich der aufgelaufenen Stückzinsen spesenfrei gegen Rückgabe der Pfandbriefe mit den

bei dem A. Schaaffhausen’'schen Bankverein in Cöln,

Cöln,

der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt in Leipzig, in Dresden,

gebracht. dagegen wird auf alle nach dem 31. Juli des betreffenden

als auch

lich zu beglaubigen, wenn die Einlösung der verlosten ftungen und anderen kuratelmäßigen Korporationen ist sliche Pfandbriefe unseres Instituts umgetauscht und diese nicht so wie bei sämtlichen Pfandbriefverkaufsstellen und Zahlstellen zu haben.

104276 à M. 112099 120545 131819 136440 162378 172029

385281 à M. 500 Serie 56 Lit. I 491564 200.— 5 . 1161 8 562844 1000. Serie 57 Lit. H 78797 500. 8 8 80498 500. Serie 58 Lit. G 82918 500 1

8

.641723 à M. 646183 646254 647970 650024 654633 655199 659613 660503 660504 68493 74163 77670 79481 79482 83619 84765 85975 86519 89849 89850 89851 89852 90505 91003 91998

400813 à M. 200. 402372 200.— 404621 200. 412366 100,— 413735 100.— 415035 100.— 415036 100.— 438439 500.— 442122 500.— 444967 809,-— 449486 500.— 454624 200.— 456870 290.— 461247 99— 470636 100.— 473110 473584 190— 487342 1909 492123 1000.— 504288 500.— 508262 512187 200. 533635 1000.— 562009 1000.— 564391 1000.— 569736 29.— Sians Lit. H b. EII““] E““ 580967 500.— v 99097 593500 290.— 8 598964 100.— 198s 607757 1000.— 619237 1000.— 139304 62 1244 1000.— 148839 622504 1000.— 151060 624013 500.— 151061 625964 500.— 151895 630560 153516 630564 155417 159127

631069 53133

.. 169038 175381

500.— 500.— 500.—

500.—

633796 637279

bereits Ersatz geleistet worden, während bei

500.—

200.—

100— 1000.— 1000.— 2000.—

200.— 200.— 200.— 100.— 100.— 100.— 100.— 100.—

2000.— 1000.—

500.— 599 500.— 500.— 200. 200.— 200.— 100. 100. 100.— 100.— 100.— 100.— 000.— 000.— 000.— 000.— 500

500.—

500 99 200.— 290909 200.

190 1090.— 100

11“ 2 . Füheres 2„ mandeur einer Infanteriedivision, die Schwerter

Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 5 40 A₰. Alle Postanstalten nehmen Bestellung an; für Berlin außer

den Postanstalten und Jeitungsspediteuren für Gelbstabholer

auch die Expedition SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

Einzelne Rummern hosten 25 ₰.

139.

Inhalt des amtlichen Teiles:

Ordensverleihungen e. 8 Deutsches Reich.

Erequaturerteilung. Königreich Preußen. Ernennungen, Charakterverleihungen, Standeserhöhungen und sonstige Personalveränderungen.

Üaüssfsgease

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Generalleutnant z. D. von Larisch, bisher Kom⸗

um Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub und dem Stern,

dem Generalleutnant z. D. Hahn, bisher Kommandeur einer Reservedivision, die Schwerter zum Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub,

dem Generalmajor z. D. Hunaeus, zuletzt von der Armee, vorher Kommandeur einer Infanteriebrigade, und

dem Generalmajor z. D. Grafen von Rothkirch und Trach, zuletzt von der Armee, vorher Kommandeur einer Gardekavalleriebrigade, den Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern sowie

dem Obersten a. D. Immanuel, zuletzt von der Armee, den Roten Adlerorden dritter Klasse mit der Schleife und Schwertern zu verleihen.

—V-

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Pfarrer Müller in Pfirt, Kreis Altkirch, und dem eritierten Pastor Haeker in Lebbin, Kreis Usedom⸗Wollin, den Roten Adlerorden vierter Klasse, dem Hüttendirektor g. D. Lange in Essen (Ruhr)⸗Bredeney und dem expedierenden Sekretär a. D., Rechnungsrat Kohrs, bisher beim stellvertretenden Generalstabe der Armee, den Königlichen Kronenorden dritter Klasse, dem städtischen Verwaltungssekretär Pitschmann Düsseldorf das Verdienstkreuz in Gold, den Eisenbahnlokomotivführern a. D. Brune in Dart⸗ mund und Knebel in Eickel, Landkreis Gelsenkirchen, das Verdienstkreuz in Silber, dem Bürgermeister a. D. Köhler in Zimmersrode, Kreis Fritzlar, dem Fußgendarmeriewachtmeister a. D. Reiche in Unruhstadt, Kreis Bomst, und dem Eisenbahnweichensteller a. D. erer in Herun das Kreuz des Allgemeinen Ehren⸗ zeichens, dem Schutzmann Neum ann in Cöln, dem Kohlenmesser g. D. Rothenbusch in Merchweiler, Kreis Ottweiler, dem Eisenbahnwagenmeister a. D. Baiker in Wattenscheid, Land⸗ kreis Gelsenkirchen, dem Eisenbahnrangiermeister a. D. Tim⸗ mermans in Dortmund, den Eisenbahnweichenstellern a. D. Fink in Huckingen, Landkreis Düsseldorf, Janack in Bodel⸗ schwingh, Landkreis Dortmund, und Maraun in Wanne, Landkreis Gelsenkirchen, dem bisherigen Eisenbahngüterboden⸗ vorarbeiter Pahl in Königsberg i. Pr. und dem Fabrikarbeiter Kehl in Elberfeld das Allgemeine Ehrenzeichen, dem bisherigen Eisenbahnzuschläger Heyer in Oberhausen⸗ Dümpten und dem bisherigen Eisenbahnmaschinenputzer Wölki in Hattingen das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze sowie dem Gefreiten Hoffmann im Reserveulanenregiment Nr. 4 die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.

in

Deutsches Reich.

Dem Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Plauen Michael J. Hendrick ist namens des Reichs das Erequatur erteilt worden.

—“ Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren

im Justizministerium Hof in Zehlendorf und Kollat in Berlin⸗Steglitz den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preusßen. Berlin, 16. Juni 1915.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Zoll⸗ und Steuerwesen sowie der Aus⸗ für Un und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

Verlustti

Anrzeigenpreis für den Raum einer zeile 30

5 gespaltenen Einheits- ₰, einer 3 gespaltenen Einheitszeile 50 ₰. Anzeigen nimmt an:

die Königliche Expedition des Reichs- und Staatganzeigers

Berlin SW. 48, Wilhelmstraße Nr. 32.

dittwoch, Abends.

Der Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchen⸗ feld⸗Köfering ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

In der Sitzung des Landeseisenbahnrats vom 16. d. M. bildeten den Hauptgegenstand der Verhandlung die Mitteilungen des Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten über die seit der letzten Sitzung des Landeseisenbahnrats weiter getroffenen eisenbahntarifarischen Maßnahmen aus Anlaß des Krieges.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel hat, wie „W. T. B.“ mitteilt, unter dem 15. d. M. folgende Bekanntmachung erlassen:

Die bisher vom Oberkommando verfügte Beschlagnahme von Queckfilber wird hiermit wieder aufgehoben.

Nach einer Mitteilung des hiesigen amerikanischen Bot schafters hat die großbritannische Regierung dem amerikanischen Botschafter in London erklärt, daß die geretteten Besatzungen der deutschen Unterseeboote 8, 12 und 14 in die allgemeinen Kriegsgefangenenlager über⸗ geführt werden und dort genau die gleiche Behandlung wie andere Kriegsgefangene erfahren sollen. Hierauf hat die deutsche Regierung, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, unverzüglich angeordnet, daß diejenigen britischen Offiziere, die zur Vergeltung für die bisherige Behandlung der deutschen Unterseebootsbesatzungen in Offiziersgefangenenanstalten verbracht worden waren, alsbald in die Kriegsgefangenenlager zurückgeführt und daselbst wieder in gleicher Weise wie die übrigen kriegsgefangenen Offiziere behandelt werden. Der hiesige amerikanische Botschafter ist hiervon mit dem Ausdruck des Dankes für seine erfolgreichen Bemühungen in Kenntnis gesetzt worden. ““

Der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 540 und 541 der Deutschen Verlust⸗ listen bei. Sie enthalten die 250. Verlustliste der preußischen Armee, die 191. Verlustliste der bayerischen Armee, die 158. Verlustliste 85 sächsischen Armee sowie die 201. und 202. ste der

Mecklenburg⸗Strelitz. 8 Königliche Hoheit der Großherzog Adolf Friedrich vollendet morgen sein 33. Lebensjahr.

Großbritannien und Irland.

Der Premierminister Asquith brachte gestern den Er⸗ gänzungsetat von 250 Millionen Pfund Sterling im Unterhause ein und sagte, die täglichen Kriegsausgaben des letzten Jahres hätten 11 ½ Millionen betragen und seien jetzt auf 2 600 000 Pfund Sterling gestiegen. Da mit der Ausdehnung des Kriegsgebietes die Verpflichtungen gegen die Verbündeten wüchsen, sei zu erwarten, daß die Ausgaben auf 3 Millionen steigen würden. Ueber die Umbildung des Kabinetts sagte Asquith, man würde der ganzen Welt zeigen, daß das englische Volk entschlossener als je über alle Parteien hinweg die per⸗ sönlichen, politischen, sittlichen und sachlichen Kräfte zur Er⸗ zielung eines siegreichen⸗Ausgangs vereinigt.

Hierauf wurden verschiedene Anfragen erledigt.

Der Umonist Nield fragte den Staatssekretär des Innern, ob seine Aufmerksamkeit auf die Anzahl und den Charakter der Schaden⸗ feuer gelenkt worden sei, die seit Beginn des Krieges in England ausgebrochen seien, besonders auf solche, durch die Fabriken und industrielle Werke zerstört worden seien. Der Staatssekretär Simon erwiderte, die Polizei untersuche jeden Fall, in dem ein Grund zum Verdacht vorliege. Die Anzahl der Schadenfeuer seit Kriegsbeginn sei nicht vI groß. 3

Der Abg. Lough (liberal) warf die Frage der Zunahme der Kindersterblichkeit in England auf. Der Präsident des Local Governement Board Long erwiderte, er werde gera ein Schutz⸗ gesetz einbringen, und hoffe, daß es die Zuftimmung aller Parteien finden werde. Der Abg. Watson (liberal) fragte, ob nicht die weit verbreitete Trunksucht unter den Müttern schuld an der großen Kindersterblich⸗ keit sei. Long erwiderte, die vegeerege habe der Frage ihre Auf⸗ merksamkeit zugewendet und tue ihr Bestes, um die allgemeine Lage zu verbessern.

Der Abg. Salter (Untonist) fragte, ob dem Unterstaatssekretär des Krieges bekannt wäre, daß Exemplare eines Artikels von Ram⸗ [ay Machdonald, der im „Labour Leader“ veröffentlicht worden sei, den Eltern Gefallener systematisch zugeschickt worden seien. In diesem Artikel sei der Krieg als nicht nofwendig und ungerecht de⸗ zeichnet worden. Macdonald erklärte, er habe in dem Artikel die Politik, die zu dem Kriege eführt habe, kritistert. Er beanspruche für sich das Recht zu dieser Veröffentlichung: es jei jedoch böswillige Ver⸗ leumdung, daß er oder befreundete Organisatione jenen Zu⸗ sendungen beteiligt wäarekng. 8

Zur zweiten Beratung stand sodann die Finanzbill, die ohne Debatte angenommen wurde, da der Liberale Walton, der das Wort ergreifen wollte, den Augenblick verpaßte und der Sprecher die Abstimmung beantragte.

Der Kanzler des Schatzamts Me Kenna sprach statt der er⸗ warteten langen Rede nur wenige Worte. Er erklärte, die Finanzbill treffe Vorsorge nur für ein Vierteljahr, es werde bald eine neue Debatte über die bereit zu stellenden Mittel notwendig sein; dann würde ein vollständiger Ueberblick über die Staatsausgaben Wund einnahmen des Finanzjahres gegeben und die Finanz⸗ politik ausführlich erörtert werden. Der Abg. Collins (Liberal) fragte, wann die Regierung die vom Schatzkanzler ange⸗ kündigte revidierte Finanzbill einbringen werde. Viele glaubten angesichts des künstlichen Zustandes der Prosperität, die durch Staats⸗ ausgaben und Regierungskontrakte entstanden sei, daß diese Prosperität sofort der Besteuerung unterworfen werden müsse. Der Redner fragte, ob der Schatzkanzler mit der allgemeinen Finanzlage völlig zufrieden sei. Me Kenna erwiderte, es sei klar, daß die unter der vorliegenden Bill aufgebrachten Einnahmen nicht ausreichten, um die Ausgaben zu decken, und daß andere Mittel außergewöhnlicher Art ergriffen werden müßten. „Wir übernehmen zweifellos sinanzielle Verantwortlichkeiten, die nahezu über unsere Kräfte gehen.“

Die letzte Verlustliste enthält die Namen von 171 Offizieren und 3637 Mann. Das Prisengericht in London hat den Dampfer „Belgia“ der Hamburg⸗Amerikalinie als gute Pris erklärt.

8

Frankreich. ““ ““ Die Regierung und die vereirigten Heexes⸗ und Budget⸗ ausschüsse haben die Besprechung aller Maßnahmen für die Entwicklung und Ausdehnung der Rüstungen sowie der Munitions⸗ und Heeresbedarfsherstellung beendet. Die Be⸗ sprechungen haben der „Agence Havas“ zufolge den besten Eindruck hinterlassen und bestätigt, daß alles getan wird, um den endlichen Sieg zu erreichen.

Rußland.

öJXX““ ö er Großfürst Konstantin Konstantinowitsch, General der Infanterie und Präsident der Kaiferlichen Akademie der Wissenschaften, ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, im

57. Lebensjahre einem Herzkrampf erlegen.

Spanien. 8

luf den Einspruch der Parteien der Linken gegen das Verbot von Versammlungen, in denen der Krieg und die Neu tralität besprochen werden sollen, und gegen die Schließung der Cortes erklärte der Ministerpräsident Dato dem „Temps“ zu⸗ folge, die augenblickliche Lage erfordere, daß die Cortes ge⸗ schlossen blieben. Alle innerpolitischen Probleme seien der äußeren Politik untergeordnet. Die Regierung wünsche, daß in jeder Beziehung die strengste Neutralität gewahrt bleibe.

Schweiz.

Die Staatsrechnung für 1914 schließt laut Meldung des „W. T. B.“ mit einem Ausgabenüberschuß von 22 533 117 Franken und mit einer Minderung des Kapitals von 1 436 036 Franken infolge des europäischen Krieges ab. Darin sind die Ausgaben für die Mobilisierung nicht inbegriffen. Der Bundesrat bezeichnet in seinem Bericht über die Staatsrechnung eine durchgreifende Finanzreform als notwendig. .

Bei Beginn der Beratung des Geschäftsberichts von 1914 im Nationalrat übte der Präsident der Geschäfts⸗ prüfungskommission Secretan (Lausanne) Kritik an der Praxis der Militärgerichte, insbesondere an der Ver⸗ urteilung der gegenwärtig der Militärgerichtsbarkeit unter⸗ stellten Zivilpersonen, und erklärte ferner, daß die Kommissions⸗ mehrheit mit der willkürlichen und schikanösen Handhabung der Zensur nicht einverstanden sei. Der Bundesrat Hoff mann, Vorsteher des politischen Departements, erklärte obiger Quelle zufolge, auf eine Diskussion über die Zensur nicht ein⸗ gehen zu wollen, da diese von den Organen der Armee aus⸗ geübt werde. Dagegen sprach er über die von dem Bundesrat beschlossene sogenannte Neutralitätszensur (Verwarnung, Sus⸗ pension und bveFe. von Blättern), die sehr maßvoll ge⸗

worden sei, und sagte: 8 dear Se werde 8 dafür kritisieren können, daß er eine zu große Zurückhaltung gezeigt habe. Es wäre letder mit einer ganz falichen Auffassung zu kämpfen, nämlich, daß zwar der Staat neutral sei, jedoch jeder einzelne machen könne, was er wolle. Das sei grundfalsch; denn der Staat bestehe aus der Gemeinschaft der Bürger. Habe der Staat Pflichten, so habe sie auch der Etnzelne. Der schweizerische Bürger habe daber die Pflicht, seinen Sympathien und Antipathien gegenüber den Keiegführenden Zwang aufzuerlegen. Der Bundesrat werde niemals Beleidigungen irgend einer Gruppe der Kämpfenden dulden, er werde aber noch weniger dulden, daß versucht werde, die Richtlinten der schweizerischen Neutra⸗ litätspolitik zu verrücken, wie das tatsächlich geschehen sei. Der Bundesrat werde entschlossen auf dieser Linie beharten und glaube dabei der Zustimmung des weitaus größten Teiles des Schweizervolkes sicher zu sein. Stadlin (freisinnig) stellte als Mitglied der Kommissionsmehrheit den Antrag, die Zensurfrage nicht zu diskutieren. Die Mehrheit der Kommission, die sich über die

Zensur mißbilligend ausgesprochen habe, sei durch Zufall zustande